DE19751405A1 - Verfahren zur Verbesserung des Wärmeübergangs und Vorrichtung zum Wärmeaustausch - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung des Wärmeübergangs und Vorrichtung zum WärmeaustauschInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen
strömenden gasförmigen oder flüssigen Medien und einer Wärmeaustauschfläche sowie
eine Vorrichtung zum Wärmeaustausch zwischen gasförmigen und/oder flüssigen Medien,
bei der der Wärmeaustausch zwischen diesen Medien unter Nutzung des erfindungs
gemäßen Verfahrens über eine die Medien voneinander trennende Wärmeaustauschfläche
erfolgt.
Es ist bekannt, den Wärmeaustausch zwischen gasförmigen und/oder flüssigen Medien
dadurch zu bewirken, daß eines der Medien an einer Wärmeaustauschfläche entlangströmt,
und der Wärmeaustausch mit dem Medium auf der anderen Seite dieser
Wärmeaustauschfläche durch Wärmeleitung und Konvektion erfolgt. Solche Wärmeaus
tauschsysteme finden auf vielen technischen Gebieten Anwendung. Sie dienen dazu,
entweder die in einer Vorrichtung oder Anlage gebildete Wärme abzuführen - ein Beispiel
hierfür ist die Wasserkühlung in Kraftfahrzeugen - oder einem System gezielt Wärme
zuzuführen. Um die Übertragung der Wärme des strömenden Mediums auf die Wärmeaus
tauschfläche zu verbessern, ist es bekannt, für das an der Wärmeaustauschfläche
entlangströmende Medium eine möglichst große Oberfläche auszubilden. Zur Ver
größerung der wirksamen Oberfläche werden daher Austauschflächen vielfach in geeig
neter Weise profiliert bzw. strukturiert. So ist es bekannt, auf der Wärmeaustauschfläche
abwechselnd Erhebungen und Vertiefungen auszubilden oder auf der Oberfläche rippen- bzw.
pyramidenförmige Geometrien anzuordnen. Die Fertigung solchermaßen strukturier
ter Elemente für Wärmeaustauscher ist vergleichsweise aufwendig und kostenintensiv.
Eine entsprechende Ausbildung rohrförmiger Elemente für den Wärmeaustausch ist
beispielsweise aus der OS 24 22 340 bekannt. Die Schrift lehrt es, ein solches metallisches
Rohr aus einem zusammengeschweißten Metallband zu fertigen. Bei der Fertigung wird
während der Vorwärtsbewegung des aus einem Bandvorrat ablaufenden Bandes an min
destens einer seiner Oberflächen mittels entsprechend strukturierter Walzen ein Muster
eingeprägt. Gemäß der Schrift ist eine Weiterbildung der Erfindung dadurch gegeben, daß
der Prozeß der Musterbildung während der Vorwärtsbewegung des Bandes zeitweise
unterbrochen wird. In dem später durch das Schweißen erhaltenen Rohr sind dann in der
Strömungsrichtung eines das Rohr durchflutenden Mediums strukturierte Oberflächen
bereiche ausgebildet, die von glattwandigen Bereichen unterbrochen werden. Neben dem
bereits erwähnten Nachteil einer relativ aufwendigen Fertigung, sind bei solchermaßen
ausgebildeten Anordnungen unerwünschte Strömungsverluste festzustellen.
Eine andere, sehr spezielle Lösung wird durch die DE 42 05 080 offenbart. Die in der
Schrift beschriebene Wärmeübertragungsröhre weist eine durch geometrische Elemente
strukturierte Innenfläche auf. Die zur Strukturierung dienenden Elemente, welche in der
Beschreibung als Rauhigkeitselemente bezeichnet werden, weisen eine definierte und für
den jeweiligen Einsatzzweck festgelegte geometrische Form auf und sind regelmäßig auf
der Oberfläche der mit der Strömung in Kontakt kommenden Fläche verteilt. Unter
Verweis darauf, daß andere Formen denkbar sind, wird die Erfindung anhand einer Struk
tur erläutert, bei der jedes, der der Strukturierung dienenden Elemente als Pyramiden
stumpf mit einer im Verhältnis zum Rohrinnendurchmesser definierten Höhe ausgebildet
ist. Ebenso werden definierte Verhältnisse zwischen Kopf- und Grundbreite der pyramiden
förmigen Elemente angegeben, welche entsprechend einer weiteren Ausgestaltung außer
dem eine definierte Ausrichtung in Bezug auf die durch das Rohr geführte Strömung
aufweisen - nämlich die Ausrichtung einer Ecke der Pyramidenbasis in Anströmrichtung.
Zudem weisen die Strukturelemente untereinander vorgegebene gleiche Abstände auf. Die
Bezeichnung der Elemente als Rauhigkeitselemente leitet sich dabei aus dem geringen
Verhältnis zwischen dem Rohrinnendurchmesser des Wärmetauscherrohres und der Höhe
der Strukturelemente ab, wodurch eine Mikrostrukturierung der Rohrinnenfläche erreicht
wird, welche eine vergleichsweise nur geringe Erhöhung von Strömungsverlusten zur
Folge hat. Durch die gewählte Struktur wird zwar eine den Wärmeübergang begünstigen
de Verwirbelung der Strömung erreicht, jedoch ist der für die Strukturierung erforderliche
Fertigungsaufwand beträchtlich.
Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung des Wärmeaustausches durch einen verbes
serten Wärmeübergang zwischen dem fließenden Medium und der Wärmeaustauschfläche
besteht nach Dipprey und Sabersky "Heat and momentum transfer in smooth and rough
tubes" in Int. J. Heat Mass Transfer vol. 6 pp. 329-353 darin, die gesamte Oberfläche der
Wärmeaustauschfläche aufzurauhen. Durch das Aufrauhen der Oberfläche wird dabei
ebenfalls deren Vergrößerung und eine Verwirbelung der Strömung erreicht. Der zur
praktischen Umsetzung dieser Maßnahme erforderliche Aufwand ist sicherlich erheblich
geringer, als bei der vorher beschriebenen Lösung, das Wärmeübergangsverhalten verbes
sert sich aber vergleichsweise nur gering.
Andere Überlegungen gehen davon aus, die Anströmgeschwindigkeit des auf die Wärme
austauschfläche geführten Mediums zu erhöhen bzw. das Medium schraubenförmig zu
führen oder es Schwingungen bzw. elektrischen Wechselfeldern auszusetzen. Auch diese
Maßnahmen sind verhältnismäßig aufwendig und zudem nicht auf alle dem Wärme
austausch dienende Anordnungen anwendbar. So kommt beispielsweise eine schrauben
förmige Führung des Mediums bei einer ebenen Wärmeaustauschfläche nicht in Betracht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit welchem auf
einfache und wirkungsvolle Weise eine Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen
strömenden gasförmigen oder flüssigen Medien und einer Wärmeaustauschfläche erreicht
wird. Die Aufgabe besteht weiterhin darin, eine das Verfahren nutzende Vorrichtung für
den Wärmeaustausch zwischen flüssigen und/oder gasförmigen Medien zu schaffen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen einem
strömenden gasförmigen oder flüssigen Medium und einer Wärmeaustauschfläche löst die
gestellte Aufgabe, indem im Bereich des Übergangs zwischen dem strömenden Medium
und der Wärmeaustauschfläche eine Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit des strömen
den Mediums erzeugt wird, welche die sich in diesem Bereich ausbildende thermische
Grenzschicht aufreißt. Eine solche Geschwindigkeitsverteilung ist durch das Vorhanden
sein von Bereichen mit einem starken Geschwindigkeitsgefälle in der Nähe der Wärmeaus
tauschfläche, innerhalb der thermischen Grenzschicht geprägt. Hierdurch kommt es zu
einer verstärkten Reibung der Fluidpartikel in deren Folge eine verstärkte Verwirbelung
des Fluids entsteht. Die Verwirbelung greift in die sich zwischen dem Fluid und der
Wärmeaustauschfläche ausbildende thermische Grenzschicht ein und reißt diese auf.
Dadurch wird der Wärmeübergang zwischen dem strömenden Medium und der Wärmeaus
tauschfläche entscheidend verbessert.
Das erfindungsgemaße Verfahren ist vorteilhaft so ausgestaltet, daß das Aufreißen der
thermischen Grenzschicht durch eine Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit bewirkt
wird, bei der am Übergang zwischen dem strömenden Medium und der
Wärmeaustauschfläche Bereiche niedriger Strömungsgeschwindigkeit und Bereiche höhe
rer Strömungsgeschwindigkeit einander abwechseln. Dabei bildet sich die zwischen diesen
Bereichen erzwungene Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit so aus, daß in der ther
mischen Grenzschicht, innerhalb der parallel zur Wärmeaustauschfläche gelegenen Ebenen
jeweils ein maximaler Geschwindigkeitsgradient entsteht, der abweichend von der Haupt
strömungsrichtung des strömenden Mediums verläuft, während die Strömung außerhalb
der thermischen Grenzschicht nahezu unbeeinflußt bleibt. Die Hauptströmungsrichtung ist
dabei diejenige Strömungsrichtung in welche sich das strömende Medium abgesehen von
Turbulenzen und Querströmungen im wesentlichen bewegt, also die Richtung des größten
Volumenstroms. Bei rohrförmigen Wärmeaustauschsystemen mit einem geraden Wärme
austauschrohr entspricht diese Richtung der Rohrlängsachse. Gemäß einer besonders vor
teilhaften Ausgestaltung des Verfahrens weist der sich in der thermischen Grenzschicht,
innerhalb der parallel zur Wärmeaustauschfläche gelegenen Ebenen jeweils ausbildende
maximale Geschwindigkeitsgradient gegenüber der Hauptströmungsrichtung einen rechten
Winkel auf.
Eine das erfindungsgemäße Verfahren nutzende Vorrichtung zum Wärmeaustausch geht
von dem allgemein bekannten Grundprinzip solcher Vorrichtungen aus und weist eine
Wärmeaustauschfläche auf, an welcher mindestens ein gasförmiges oder flüssiges Medium
entlangströmt. Der Wärmeaustausch zwischen diesem strömenden Medium und dem
Medium auf der anderen Seite der Wärmeaustauschfläche erfolgt durch die Wärmeleit
fähigkeit der Wärmeaustauschfläche und den durch Wärmeleitung und Konvektion
bewirkten Wärmeübergang zwischen dem jeweiligen Medium und der Wärmeaustausch
fläche. Zur Erreichung des gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren angestrebten
Effektes, sind an der dem strömenden Medium zugewandten Seite der Wärmeaustausch
fläche Zonen unterschiedlicher Oberflächenrauhigkeit ausgebildet, wobei der sich jeweils
aus der Veränderung der Oberflächenrauhigkeit ergebende maximale Gradient abweichend
von der Hauptströmungsrichtung des strömenden Mediums verläuft.
Die gleiche Wirkung läßt sich mit einer Vorrichtung, die ebenfalls nach dem bekannten
Grundprinzip aufgebaut ist, dadurch erreichen, daß die Wärmeaustauschfläche an der dem
strömenden Medium zugewandten Seite Zonen mit unterschiedlicher Haftspannung in
bezug auf das strömende und sie benetzende Medium aufweist, wobei der sich im Bereich
des Übergangs der Zonen unterschiedlicher Haftspannung ergebende maximale Gradient
der Haftspannungsänderung abweichend von der Hauptströmungsrichtung verläuft. Dies
kann beispielsweise bei einem Wärmeaustauschrohr aus Metall dadurch erreicht werden,
daß auf die Innenwandung des Rohres zonenweise ein Material mit niedrigerer Benetzungs
fähigkeit und in Folge dessen verringerter Haftspannung aufgebracht wird. Denkbar ist
dabei der Einsatz eines entsprechenden Kunststoffes oder von Graphit, jedoch sind selbst
verständlich auch andere Materialien verwendbar.
Zur Erzeugung der Zonen unterschiedlicher Oberflächenrauhigkeit kommen zwei Möglich
keiten in Betracht. Gemäß einer Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist das
Material, aus dem die Austauschfläche gebildet ist, infolge einer entsprechenden Oberflä
chenbehandlung selbst Zonen erhöhter Oberflächenrauhigkeit auf. Die Zonen mit erhöhter
Oberflächenrauhigkeit können aber in vorteilhafterweise auch dadurch gebildet werden,
daß auf einzelne Bereiche der Wärmeaustauschfläche Feststoffpartikel aufgebracht werden.
Die Feststoffpartikel werden dabei mittels eines Haftmittels partiell auf die Oberfläche
einer Wärmeaustauschfläche aufgetragen.
Bei einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Zonen mit
erhöhter Oberflächenrauhigkeit oder mit verringerter Haftspannung in Form von Streifen
ausgebildet, die parallel oder in einem geringen Winkel zur Hauptströmungsrichtung des
strömenden Mediums verlaufen.
Im Sinne der Erfindung ist es, wenn die Wärmeaustauschfläche der Vorrichtung als Riesel
filmverdampfer ausgebildet ist.
Es ist weiterhin im Sinne der Erfindung, wenn die Zonen unterschiedlicher Rauhigkeit
oder Haftspannung an der dem strömenden Medium zugewandten Seite der Wärmeaus
tauschfläche durch Mittel ausgebildet sind, die ortsfest, eng anliegend und austauschbar
mit der Wärmeaustauschfläche in eine Wirkverbindung gebracht sind. Bei einem Wärme
austauschrohr wäre dabei beispielsweise an ein sich eng an die Rohrinnenfläche
anschmiegendes, nur Längsstreben aufweisendes Gitter zu denken, welches an den
Rohrenden befestigt ist und dessen Streben eine gegenüber der Rohrinnenwand erhöhte
Rauhigkeit oder verringerte Haftspannung aufweisen. Das Verhältnis der Oberflächen
rauhigkeit oder der Haftspannung zwischen den einzelnen Zonen kann so durch eine ge
eignete Wahl des Gittermaterials an die Strömungsverhältnisse und/oder die Art des
strömenden Mediums angepaßt werden.
Das erfindungsgemaße Verfahren zeichnet sich durch eine deutliche Verbesserung des
Wärmeübergangs zwischen dem strömenden Medium und der Wärmeaustauschfläche aus.
Dieser vorteilhafte Effekt wird durch das unmittelbare Eingreifen in die thermische Grenz
schicht, welche einen Widerstand für die übergehende Wärme darstellt, erreicht. Dabei
wird die Strömung nur unmittelbar in der Nähe der Trennfläche beeinflußt, während sie
ansonsten im wesentlichen unbeeinflußt bleibt. Die entstehenden Strömungs- bzw. Energie
verluste sind daher äußerst gering. Zudem ist das Verfahren in der Praxis leicht umsetz
bar, da sich mögliche Vorrichtungen, welche dieses Verfahren nutzen, in ihrem Aufbau
vergleichsweise einfach gestalten. Dadurch, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
Wärmeaustauschfläche aufweist, deren Oberfläche nur partiell in ihren Eigenschaften ver
ändert ist, wird in unmittelbarer Nähe der Wärmeaustauschfläche eine das Aufreißen der
thermischen Grenzschicht ermöglichende Geschwindigkeitsverteilung erzielt, ohne daß
dabei dem strömenden Medium ein nennenswerter Strömungswiderstand entgegenwirkt.
Durch die geeignete, alternierende Anordnung streifenförmiger Bereiche unterschiedlicher
Rauhigkeit bzw. Haftspannung wird einerseits die angestrebte Verteilung der Strömungs
geschwindigkeit erreicht, während andererseits das Entstehen von Querströmungen zwi
schen den Zonen unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit und damit eine zusätzliche
Verwirbelung des Fluids begünstigt wird. Es entstehen somit in unmittelbarer Nähe der
Wärmeaustauschfläche benachbarte Strömungsstrange mit unterschiedlicher Strömungsge
schwindigkeit, durch welche sich ein auf diesen, etwa der Dicke der thermischen Grenz
schicht entsprechenden Bereich begrenztes spezifisches Strömungsprofil einstellt, das den
Wärmetransport vom bzw. zum Fluid in außergewöhnlicher Weise begünstigt. Die kon
kreten geometrischen Verhältnisse sind ebenso wie das Verhältnis zwischen hoher und
niedriger Rauhigkeit bzw. niedriger und hoher Haftspannung von den Anströmbedingun
gen und der Art des strömenden Fluids abhängig. So ist bei flüssigen Medien davon aus
zugehen, daß der zur Erzielung des angestrebten Effekts erforderliche Unterschied der
Oberflächenrauhigkeit oder der Haftspannung desto geringer ist, je höher viskos das an
der Wärmeaustauschfläche entlangströmende Fluid ist und umgekehrt.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Eine Wärmeaustauschvorrichtung in Form eines Wärmeaustauschrohres,
dessen Innenfläche im Sinne der Erfindung ausgebildet ist,
Fig. 2 Die Schnittdarstellung einer ebenen Wärmeaustauschwand,
Fig. 3 und 4 Mögliche Ausgestaltungen im Hinblick auf die Ausbildung der Zonen
erhöhter Oberflächenrauhigkeit bzw. verringerter Haftspannung.
In der Fig. 1 wird das erfindungsgemaße Prinzip anhand eines rohrförmigen Wärmeaus
tauschers verdeutlicht. Das Rohr wird von einem gasförmigen oder flüssigen Medium
durchströmt. Durch den infolge von Konvektion und Wärmeleitung stattfindenden
Wärmeübergang erfolgt über das das Rohr ausbildende Material ein Wärmeaustausch
zwischen dem strömenden Medium und dem das Rohr umgebenden Medium. Bei dem
umgebenden Medium handelt es sich, je nach Verwendungszweck, ebenfalls um ein gasför
miges oder flüssiges Medium. Im Rohrinneren sind die in der Abbildung dunkel abgesetzt
gezeichneten Zonen 2 mit einer erhöhten Oberflächenrauhigkeit oder mit verringerter
Haftspannung ausgebildet. In dem dargestellten Beispiel verlaufen diese Zonen 2 streifen
förmig entlang der gesamten Rohrlänge gleichmäßig über den Rohrumfang verteilt und
werden jeweils von parallel verlaufenden Zonen 3 niedriger Oberflächenrauhigkeit unter
brochen. Die ausgebildete Streifenstruktur verläuft parallel zur Hauptströmungsrichtung 5
des durch das Rohr strömenden Mediums. Die durch den angetragenen Pfeil gekennzeich
nete Hauptströmungsrichtung 5 ist die Richtung, in welche sich das strömende Medium
abgesehen von den auftretenden Turbulenzen und Querströmungen im wesentlichen
bewegt. Bei der dargestellten rohrförmigen Anordnung bewegt sich die Strömung parallel
zur Längsachse des Rohres.
Zwischen den Zonen 2 höherer Oberflächenrauhigkeit und den Zonen 3 niedriger Oberflä
chenrauhigkeit ist somit eine Änderung der Oberflächenrauhigkeit gegeben, deren Gra
dient in einem Winkel von 90° zur Hauptströmungsrichtung verläuft. Soweit sich die
dargestellten Zonen 2, 3 nicht durch ihre Rauhigkeit, sondern durch ihre Haftspannung
unterscheiden, gilt entsprechendes für den Gradienten der Haftspannungsänderung. Der
sich beim Durchströmen der dargestellten Struktur einstellende Effekt kann im Falle des
Vorhandenseins von Zonen 2, 3 mit unterschiedlicher Oberflächenrauhigkeit wie folgt
beschrieben werden:
Unmittelbar in der Wandnähe des Rohres bilden sich unterschiedliche Strömungsgeschwin digkeiten in dem Strömungsmedium aus. Dabei strömt das Medium an den Zonen 2 erhöh ter Oberflächenrauhigkeit langsamer entlang als an den Zonen 3, wo die Rohrinnenwand eine geringere Oberflächenrauhigkeit aufweist bzw. glatt ist. Durch das sich einstellende Strömungsbild reißt die sich zwischen dem strömenden Medium und der Wärmeaustauschfläche ausbildende thermische Grenzschicht auf. Dies geschieht infolge der verstärkten Reibung zwischen den Fluidpartikeln und der dadurch unmittelbar in der Wandnähe verursachten Verwirbelungen. Es hat sich nun gezeigt, daß durch dieses Aufreißen der thermischen Grenzschicht ein signifikant besserer Wärmeübergang zwi schen dem strömenden Medium und der Wärmeaustauschfläche 1 erfolgt. In der Folge führt dieser verbesserte Wärmeübergang zwischen dem strömenden Medium und der Wär meaustauschfläche 1 natürlich auch zu einem verbesserten Wärmeübergang auf das auf der anderen Seite der Wärmeaustauschfläche 1 befindliche Medium.
Unmittelbar in der Wandnähe des Rohres bilden sich unterschiedliche Strömungsgeschwin digkeiten in dem Strömungsmedium aus. Dabei strömt das Medium an den Zonen 2 erhöh ter Oberflächenrauhigkeit langsamer entlang als an den Zonen 3, wo die Rohrinnenwand eine geringere Oberflächenrauhigkeit aufweist bzw. glatt ist. Durch das sich einstellende Strömungsbild reißt die sich zwischen dem strömenden Medium und der Wärmeaustauschfläche ausbildende thermische Grenzschicht auf. Dies geschieht infolge der verstärkten Reibung zwischen den Fluidpartikeln und der dadurch unmittelbar in der Wandnähe verursachten Verwirbelungen. Es hat sich nun gezeigt, daß durch dieses Aufreißen der thermischen Grenzschicht ein signifikant besserer Wärmeübergang zwi schen dem strömenden Medium und der Wärmeaustauschfläche 1 erfolgt. In der Folge führt dieser verbesserte Wärmeübergang zwischen dem strömenden Medium und der Wär meaustauschfläche 1 natürlich auch zu einem verbesserten Wärmeübergang auf das auf der anderen Seite der Wärmeaustauschfläche 1 befindliche Medium.
Ähnliche Verhältnisse stellen sich bei der Ausbildung mit Zonen 2, 3 unterschiedlicher
Haftspannung ein. An den Zonen 2 mit geringer Oberflächenaktivität, also mit verringer
ter Haftspannung strömt das an der Wärmeaustauschfläche entlanggeführte Medium schnel
ler vorbei als an solchen, mit einer guten Benetzungsfähigkeit. So kann ein üblicherweise
metallisches Wärmeaustauschrohr an der der Strömung zugewandten Seite zonenweise mit
einer dünnen Kunststoffschicht versehen sein, welche eine vergleichsweise geringe
Haftspannung aufweist.
Die Fig. 2 verdeutlicht das bereits erläuterte Prinzip nochmals anhand der Schnittdarstel
lung einer ebenen Wärmeaustauschwand 1. Die erhabenen Bereiche symbolisieren dabei
die Zonen 2 erhöhter Oberflächenrauhigkeit oder verringerter Haftspannung. Eine solche
Struktur mit erhabenen Bereichen wird beispielsweise erhalten, indem auf die an sich
glatte Wärmeaustauschfläche 1 unter Zuhilfenahme eines Haftmittels Feststoffpartikel
aufgetragen werden. Es ist aber auch möglich, die Wärmeaustauschfläche 1 innerhalb fest
zulegender Zonen durch eine geeignete mechanische oder chemische Bearbeitung aufzu
rauhen. Wesentlich ist, daß die Vorrichtung so ausgebildet ist, daß innerhalb des an der
Wärmeaustauschfläche 1 entlang strömenden Mediums eine Verteilung der Strömungs
geschwindigkeit ergibt, bei welcher der sich in den parallel zur Wärmeaustauschfläche,
innerhalb der thermischen Grenzschicht gelegenen Ebenen entstehende maximale Gradient
zwischen den Bereichen unterschiedlicher Geschwindigkeit abweichend von der Hauptströ
mungsrichtung 5 verläuft und das Aufreißen der thermischen Grenzschicht bewirkt,
während die Strömung im übrigen weitestgehend unbeeinflußt bleibt. Für den Verlauf der
streifenförmigen Zonen 2, 3 erhöhter Oberflächenrauhigkeit oder verringerter Haftspan
nung sind dabei unterschiedliche Möglichkeiten denkbar. Die Streifen können gemäß
Fig. 3 exakt parallel zur Hauptströmungsrichtung 5 verlaufen oder sie können, wie in der
Fig. 4 verdeutlicht, in einem geringen Winkel zur Hauptströmungsrichtung 5 geneigt sein.
Die konkrete Geometrie bzw. die Art der Ausbildung der Zonen 2, 3 mit unterschiedlicher
Oberflächenrauhigkeit bzw. unterschiedlicher Haftspannung hängt dabei insbesondere von
der Art des an der Wärmeaustauschfläche 1 entlangströmenden Mediums ab und wird
zudem durch dessen Strömungsgeschwindigkeit bestimmt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen einem gasförmigen oder
einem flüssigen Medium und einer Wärmeaustauschfläche, wobei das gasförmige
oder flüssige Medium unter Ausbildung einer thermischen Grenzschicht an der
Wärmeaustauschfläche entlangströmt, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des
Übergangs zwischen dem strömenden Medium und der Wärmeaustauschfläche eine
die thermische Grenzschicht aufreißende Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit
des strömenden Mediums erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufreißen der ther
mischen Grenzschicht durch eine Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit bewirkt
wird, bei der am Übergang zwischen dem strömenden Medium und der Wärmeaus
tauschfläche Bereiche niedriger Strömungsgeschwindigkeit und Bereiche höherer
Strömungsgeschwindigkeit einander abwechseln, wobei sich zwischen diesen Be
reichen in der thermischen Grenzschicht, innerhalb der parallel zur
Wärmeaustauschfläche, gelegenen Ebenen jeweils ein maximaler Geschwindigkeits
gradient ausbildet, der nicht parallel zu der Hauptströmungsrichtung des strömenden
Mediums verläuft, während die Strömung außerhalb der thermischen Grenzschicht
hiervon nahezu unbeeinflußt bleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der sich in den parallel
zur Wärmeaustauschfläche, in der thermischen Grenzschicht gelegenen Ebenen ausbil
dende maximale Geschwindigkeitsgradient gegenüber der Hauptströmungsrichtung
einen rechten Winkel aufweist.
4. Vorrichtung zum Wärmeaustausch zwischen gasförmigen und/oder flüssigen Medien,
bei der mindestens ein flüssiges oder gasförmiges Medium an einer Wärme
austauschfläche entlangströmt und zwischen diesem strömenden Medium und dem
anderen, vom ersten Medium durch die Wärmeaustauschfläche getrennten, ebenfalls
gasförmigen oder flüssigen Medium ein Wärmeaustausch vermittels der Wärmeleit
fähigkeit der Wärmeaustauschfläche erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmeaustauschfläche (1) an der dem strömenden Medium zugewandten Seite
Zonen (2; 3) unterschiedlicher Oberflächenrauhigkeit aufweist, wobei der sich auf
grund der Veränderung der Oberflächenrauhigkeit ergebende maximale Gradient
abweichend von der Hauptströmungsrichtung (4) verläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der
Wärmeaustauschfläche (1) selbst infolge einer entsprechenden Oberflächenbehandlung
innerhalb einzelner Zonen (2) eine erhöhte Oberflächenrauhigkeit aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem
strömenden Medium zugewandten Seite der Wärmeaustauschfläche (1) zonenweise
mittels eines Haftmittels Feststoffpartikel aufgebracht sind, durch welche diese
Zonen (2) eine erhöhte Oberflächenrauhigkeit aufweisen.
7. Vorrichtung zum Wärmeaustausch zwischen gasförmigen und/oder flüssigen Medien,
bei der mindestens ein flüssiges oder gasförmiges Medium an einer Wärme
austauschfläche entlangströmt und zwischen diesem strömenden Medium und dem
anderen, vom ersten Medium durch die Wärmeaustauschfläche getrennten, ebenfalls
gasförmigen oder flüssigen Medium ein Wärmeaustausch vermittels der Wärmeleit
fähigkeit der Wärmeaustauschfläche erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmeaustauschfläche (1) an der dem strömenden Medium zugewandten Seite
Zonen (2; 3) mit unterschiedlicher Haftspannung in bezug auf das strömende und sie
benetzende Medium aufweist, wobei der sich im Bereich des Übergangs der Zonen
unterschiedlicher Haftspannung ergebende maximale Gradient der Haftspannungs
änderung abweichend von der Hauptströmungsrichtung (4) verläuft.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zonen (2) erhöhter Oberflächenrauhigkeit oder mit verringerter Haftspannung streifen
förmig ausgebildet sind und die streifenförmigen Zonen (2) parallel zur Haupt
strömungsrichtung (4) des strömenden Mediums verlaufen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zonen (2) mit erhöhter Oberflächenrauhigkeit oder mit verringerter Haftspannung
streifenförmig ausgebildet sind und die streifenförmigen Zonen (2) in einem gegen
über der Hauptströmungsrichtung (4) des Mediums geringen Neigungswinkel auf
der Wärmeaustauschfläche (1) verlaufen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmeaustauschfläche als Rieselfilmverdampfer mit Zonen (2) hoher Oberflächen
rauhigkeit und Zonen (3) geringer Oberflächenrauhigkeit oder mit Zonen (2) mit
verringerter und Zonen (3) mit erhöhter Haftspannung ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der Zonen (2; 3) unterschiedlicher Rauhigkeit oder Haftspannung an der dem strömen
den Medium zugewandten Seite der Wärmeaustauschfläche (1) durch Mittel
ausgebildet ist, die ortsfest, eng anliegend und austauschbar mit der
Wärmeaustauschfläche (1) in eine Wirkverbindung gebracht sind, so daß das Verhält
nis der Oberflächenrauhigkeit oder der Haftspannung zwischen den Zonen (2; 3) an
die Strömungsverhältnisse und/oder die Art des strömenden Mediums anpaßbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19751405A DE19751405C2 (de) | 1996-11-15 | 1997-11-14 | Vorrichtung zum Wärmeaustausch |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7812643
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