Die vorliegende Erfindung betrifft einen Anwärmbrenner, bei dem der
Schutz der Flamme durch einen fest mit dem Brennerkörper verbundenen Atmo
sphärenschutz erfolgt, der verhindert, daß ein Teil, der die Flammen umgebende, Atmosphärenluft
beim Ausströmen und Abbrand des Brenngas-Sauerstoffgemisches mit angezogenen wird und
so wie in der Patentbeschreibung dokumentiert den Abbrand negativ beeinflußt.
Die Flamme wird also durch einen fest mit dem Brennerkörper verbundenen Atmosphären
schutz von der sie umgebenden Atmosphärenluft geschützt.
Stand der Technik
Anwärmbrenner als Reihenbrenner nach dem Vormisch-Prinzip werden seit geraumer Zeit
eingesetzt.
Problem der aktuellen Anwärmbrenner
Dabei ist allerdings eine ungleichmäßige Flammenentwicklung speziell an den Flammen
der äußeren Gasausströmöffnungen zu verzeichnen. Diese Ungleichmäßigkeiten in der
Flammenhöhe und der Hitzeentwicklung der Flamme ist damit zu begründen, das begin
nend von der Flammenbasis bei den Gasauströmöffnungen über den Flammenkörper bis
hinauf zur Flammenspitze ein Einzug von Atmosphärenluft durch die Sogwirkung des mit
Überdruck ausströmenden Gasgemisches sowie den Abbrand der Flamme mit hoher
Temperatur und der damit verbundenen Thermik in der Umgebung der Flamme erfolgt.
Die dabei eingetragene Atmosphärenluft verwirbelt das Gasgemisch bzw. die Flamme so
daß ein ungleichmäßiger Flammenkörper mit niederer Flammenhöhe entsteht, weiterhin
kühlt diese Atmosphärenluft die Flamme ab, was die Flammenkonsistenz und Flammen
höhe weiter negativ beeinflußt. Durch den Eintrag der Atmosphärenluft wird zusätzlich
das in der Gemischkammer optimierte Gemischverhältnis aus Sauerstoff und Brenngas
(z. B. Methan) beeinträchtigt, in der Form daß brennbarer Sauerstoff durch unbrennbaren
Stickstoff ersetzt wird, welches wiederum den Abbrand der Flamme negativ beeinflußt.
Durch all diese negativen Faktoren kann der Wirkungsgrad des Gasgemisches nicht op
timal ausgenutzt werden, so daß ein erhöhter Einsatz von Sauerstoff und Brenngas die
Folge ist.
So wird in der EP 0 141 101 A2 ein Brenner mit einer Hauptflamme und einem diese Hauptflamme um
gebenden Feuermantel (bestehend aus einzelnen Schutzflammen) beschrieben. Die Zielset
zung ist gleich, jedoch die technische Lösung zur Erreichung des Ziels gänzlich verschieden
und ungleich aufwendiger sowohl in der Ausführung wie auch im Betrieb. Desweiteren wird
zur Erreichung der Zielsetzung wesentlich mehr Brenngas- und Sauerstoff benötigt.
Dieser Brenner ist ebenfalls als Mehrflammen-Reihenbrenner nach dem Vormischprinzip ge
staltet. Es wird anstatt eines festen Atmosphärenschutzes als Schutz für die Flammen vor den
Einströmen von Atmosphärenluft ein Feuermantel eingesetzt, der die Hauptflamme durch sie
ringsum umgebende Schutzflammen schützt. Dieser Feuermantel, bzw. diese Schutzflammen
sind wiederum der Sie umgebenden Atmosphäre schutzlos ausgeliefert.
Die Schutzflamme besteht aus einem Gasgemisch mit einem Mischungsverhältnis kleiner der
Zündgeschwindigkeit der Hauptflamme. Durch den Abbrand der Schutzflamme wird die, die
Schutzflamme umgebende Atmosphäre mit angezogen und dadurch die störende Wirkung der
Atmosphäre auf die Hauptflamme von der Schutzflamme weggenommen. Es wird dabei ein
ungleichmäßiger Abbrand der Schutzflamme billigend in Kauf genommen. Die Ränder der
Hauptflamme sind somit nicht mehr von der Atmosphäre umgeben, sondern von einer, die
Schutzwirkung einnehmende Schutzflamme. Die negativen Einflüsse der Atmosphäre stören
die Schutzflamme und werden von ihr soweit kompensiert, daß sie die Hauptflamme nicht
bzw. nur noch unwesentlich beeinflussen können. Bei einem Reihenbrenner sind die jeweils
äußersten Gasaustrittsöffnungen für das Brenngas-Sauerstoffgemisch der Schutzflamme be
stimmt und die im inneren liegenden Gasaustrittsöffnungen für das Brenngas-Sauerstoffge
misch der Hauptflamme.
Der Nachteil liegt jedoch in einem ungleich komplizierteren Brenneraufbau wobei die äußeren
Gasaustrittsöffnungen für die Schutzflamme mit einem anderen Brenngas-Sauerstoffge
misch, mit einer anderen Ausströmgeschwindigkeit durch einen anderen Druck in diesem
Brenngas-Sauerstoffgemisch gespeist werden als die inneren Gasaustrittsöffnungen für das
Brenngas-Sauerstoffgemisch der Hauptflamme. Zusätzlich können (nicht unbedingt nötig)
sich die Brenngase unterscheiden.
Es müssen neben den Einsatz des Brenngas-Sauerstoffgemisches für die Hauptflamme noch
zusätzlich beträchtliche Mengen von Brenngas und Sauerstoff für die Schutzflamme aufge
wendet werden.
In der US 4,136,828 wird ein Brenner mit einem die Flamme umgebenden Sauerstoffmantel
(Sauerstoffschleier) beschrieben. Die Zielsetzung ist gleich, jedoch die technische Lösung zur
Erreichung des Ziels gänzlich verschieden und ungleich aufwendiger sowohl in der Ausführung
wie auch im Betrieb. Desweiteren wird zur Erreichung der Zielsetzung wesentlich mehr Sau
erstoff benötigt.
Dieser Brenner ist ebenfalls als Mehrflammen-Reihenbrenner nach dem Vormischprinzip ge
staltet. Es wird anstatt eines festen Atmosphärenschutzes als Schutz für die Flammen vor den
Einströmen von Atmosphärenluft ein Sauerstoffmantel eingesetzt, der die Flamme durch ei
nen, sie ringsum umgebenden Sauerstoffmantel schützt. Dieser Sauerstoffmantel ist wieder
um der ihm umgebenden Atmosphäre schutzlos ausgeliefert.
Bei diesem Brenner sind die jeweils äußeren Gasaustrittsöffnungen für die Ausströmung von
Sauerstoff bestimmt und die innen liegenden Gasaustrittsöffnungen für das Brenngas-
Sauerstoffgemisch. Durch die Ausströmung von Sauerstoff in den äußern Gasaustrittsöffnun
gen wird die Atmosphärenluft durch den ausströmenden Sauerstoff verdrängt. Somit kann
keine bzw. nur unwesentlich Atmosphärenluft angezogen werden sonder lediglich Sauerstoff.
Der Sauerstoff erhöht zwar nun den Sauerstoffanteil im Brenngas-Sauerstoffgemisch, wird
aber für die Verbrennung des Brenngases nicht zwingend eingesetzt und entweicht ungenutzt
in die Atmosphäre. Andererseits stört er die eigentliche Verbrennung des Brenngas-Sauer
stoffgemisches nicht. Denn es wird bei der Verbrennung lediglich Sauerstoff anstelle der At
mosphärenluft mit angezogen. Der angezogene Sauerstoff verdrängt den bereits im Brenngas-
Sauerstoffgemisch enthaltenen Sauerstoff und beeinflußt demnach die Verbrennung nicht, da
lediglich Sauerstoff durch Sauerstoff ersetzt wird.
Der Nachteil liegt jedoch in einem ungleich komplizierten Brenneraufbau, zwar nicht so auf
wendig wie unter Abgrenzungspunkt 1 allerdings erheblich aufwendiger als im Brenner mit fe
stem Atmosphärenschutz. Es ist neben der Gemischverteilkammer für das Brenngas-Sauer
stoffgemisch, welche die inneren Gasaustrittsöffnungen speist, noch eine Zuleitung von
Sauerstoff für die Sauerstoffverteilkammer der äußeren Gasaustrittsöffnungen notwendig.
Der Sauerstoff der für den Schutz der Flamme benötigt wird, entweicht ungenutzt in die At
mosphäre. Es müssen neben den Einsatz des Brenngas-Sauerstoffgemisches noch zusätzlich
beträchtliche Mengen von Sauerstoff für den Sauerstoffmantel (Sauerstoffschleier) aufge
wendet werden.
In dem Gebrauchsmuster DE 295 12 230 U1 wird ein Brenner mit einer Ummantelung des Brennerkörpers als
Wärmeschutzblech beschrieben. Die Zielsetzung und demnach auch die technische Lösung
zur Erreichung des Ziels sind gänzlich verschieden. Hier soll nicht die Flamme vor der sie um
gebenden Atmosphäre geschützt werden, sondern eine Berührung des heißen Brennerkörpers
verhindert werden. Dazu werden Wärmeabschirmbleche rings um den Brennerkörper angebaut.
Zwischen den Wärmeabschirmblechen und den Brennerkörper befindet sich ein Luft
strom der die Wärme vom Brenner ableitet und als Isolation zu den Wärmeabschirmblechen
dient, so daß die Oberflächentemperatur des Wärmeabschirmbleches weit unter der, der
Brenneroberfläche liegt. Es soll dadurch verhindert werden, daß eine Berührung mit dem
Wärmeabschirmblech eine Verbrennung hervorruft, wie es eine Berührung des Brennerkör
pers verursachen würde.
Dieser Brenner ist ebenfalls als Mehrflammen-Reihenbrenner gestaltet, jedoch nicht nach
dem Vormischprinzip, sondern nach dem Aussenmischprinzip.
Beim Aussenmischprinzip ist die Notwendigkeit des Atmosphärenschutzes bei weiten nicht so
dringend gegeben als beim Vormischprinzip, da zum einen wesentlich geringere Drücke und
damit auch ableitend wesentlich geringere Ausströmgeschwindigkeiten vorhanden sind und
bedingt durch das technische Verfahrens des Aussenmischprinzip das Brenngas mit einem
Sauerstoffüberschuß gespeist werden muß um einen sauberen Abbrand des Brenngases zu
erreichen.
Durch eine entsprechende Anordnung der Gasaustrittsöffnungen (die äußeren Gasaus
trittsöffnungen werden mit Sauerstoff gespeist) für Brenngas und Sauerstoff könnte der unter
Abgrenzungspunkt 2 beschriebene Sauerstoffmantel (Sauerstoffschleier) annähernd realisiert
werden, mit dem Unterschied, daß dabei ein Teil des Sauerstoff zur Verbrennung des Brenn
gases mit eingesetzt wird.
Das Einströmen von Atmosphärenluft und die durch die Verbrennung entstehende Thermik
werden dazu benutzt um eine Luftströmung zwischen Brennerkörper und Wärmeabschirm
blech zu erzeugen, welche die Ableitung der sich erwärmenden Luft zwischen Brennerkörper
und Wärmeabschirmblech erzeugt und somit eine Art natürliche Luftkühlung darstellt. Gerade
diese hier erwünschte Luftströmung soll durch den Atmosphärenschutz soweit verhindert
bzw. eingeschränkt werden, daß der Abbrand des Brenngas-Sauerstoffgemisches nicht beein
trächtigt wird.
Es sind keine vergleichenden Ansatzpunkte bei der Zielsetzung und der Art der baulichen
Durchführung zum Atmosphärenschutz vorhanden.
Funktionsprinzip der Erfindung
Durch die Verwendung eines Atmosphärenschutzes wird ein sauberer, gleichmäßiger Ab
brand des Gasgemisches erreicht. Die Flammenkerne und Flammenspitzen sind gleich
mäßiger, die Flammentemperatur bleibt konstanter.
Durch den Atmosphärenschutz wird verhindert, daß ein großer Teil der Atmosphärenluft
beim Ausströmen des Gasgemisches mit angezogen wird. Es wird ein exaktes Verbren
nungsverhältniss von Sauerstoff und Brenngas (z. B. Methan) erreicht. Atmosphärenluft
wird nur noch zu einem geringen Teil mit eingeströmt, der darin enthaltene Stickstoff
kann den Abbrand der Flamme Großteils nicht mehr durch Abkühlung des Flammenkerns,
Verwirbelung der Gasgemischströmung und Vermischung mit dem Gasgemisch beein
trächtigen. Die Flammenhöhe und Flammentemperatur bleibt über alle Gasausströmöff
nungen des Vormischbrenners nahezu konstant, so daß ein in sich homogener Flammen
bereich entsteht.
Durch den kontrollierten Abbrand des Gasgemisches kann eine Einsparung von 25% an
Gasgemisch erreicht werden. Die Reinigungsintervalle des Anwärmbrenners mit Atmo
sphärenschutz werden deutlich verlängert, ebenso die Haltbarkeit.
Awendungsbeispiel
Produktiveinsatz
Der oben beschriebenen Anwärmbrenner mit Atmosphärenschutz eignet sich besonders
zur schnellen, gleichmäßigen und temperaturgenauen Erwärmung von Materialien bei in
dustriellen Fertigungs- und Veredelungsprozessen.
Ein prädestiniertes Einsatzgebiet stellt die Glasveredelung mittels Feuerpolitur bei der
Bleikristallfertigung dar, da hierbei die Qualität und Reinheit der Glaspolitur nur durch
schnelle, aber gleichmäßige Erwärmung des zu polierenden Glases (Vasen, Gläser etc.)
auf einen eingeschränkten Temperaturbereich nötig ist.
Materialbeschaffenheit
Anstatt des üblicherweise verwendeten Stahls wird eine spezielle Messinglegierung mit
7% Zinnanteil verwendet (GZ ZN SN 7).
Gasgemisch
Sauerstoff O2, 120 Nl/min bei 9 bar
Methan G, 22 Nl/min bei 3 bar
Verhältnis 5,5 zu 1 bei einer Politurgeschwindigkeit von 29 mm/sec