DE19749405A1 - Antriebsvorrichtung für ein Seitenausstellfenster - Google Patents
Antriebsvorrichtung für ein SeitenausstellfensterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein Seitenausstellfenster
eines Fahrzeuges gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentan
spruches 1.
Es sind Antriebsvorrichtungen für Seitenausstellfenster von Fahrzeugen be
kannt, bei denen ein Stellantrieb über einen Stößel oder dergleichen auf das
Seitenausstellfenster wirkt (Linearantrieb). Daneben sind Antriebsvorrichtun
gen bekannt, bei denen die Bewegung des Stellantriebes über Bowdenzüge
auf das Seitenausstellfenster übertragen werden (US 4,918,865) oder eine
angetriebene Drehwelle auf einen Kniehebel zur Ausstellung des Seitenaus
stellfensters angetrieben wird (DE 297 09 513.7).
Diese Antriebsvorrichtungen haben sich zwar in der Praxis bewährt, weisen
jedoch den Nachteil auf, daß dann, wenn der Stellantrieb der Antriebsvorrich
tung ausfällt, das Seitenausstellfenster in seiner gerade erreichten Stellung
verharrt. Da der Stellantrieb zur Aufbringung der erforderlichen Kräfte für die
Ausstellung des Seitenausstellfensters untersetzt ist, ist ein Auf- beziehungs
weise Zudrücken des Seitenausstellfensters nicht möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung für
ein Seitenausstellfenster eines Fahrzeuges bereitzustellen, die die geschilder
ten Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Erfin
dungsgemäß ist vorgesehen, daß die Antriebsvorrichtung Mittel zur Notbetäti
gung des Seitenausstellfensters aufweist. Durch diese Mittel wird es möglich,
daß das Seitenausstellfenster für den Fall, daß die Antriebsvorrichtung aus
fällt und das Seitenausstellfenster in seiner gerade erreichten Stellung ver
harrt, von dieser in eine unkritische Stellung gebracht werden kann. Als Bei
spiel für einen solchen Ausfall sei genannt, daß die Antriebsvorrichtung elek
trisch arbeitet und die Stromversorgung des Fahrzeuges ausfällt, während
sich das Seitenausstellfenster im geöffneten Zustand befindet. Bisher war
eine Schließung in einem solchen Falle aufgrund der Selbsthemmung des
Stellantriebes nicht möglich. Durch die Erfindung wird jedoch gewährleistet,
daß das Seitenausstellfenster geschlossen werden kann, wodurch auch ein
wirksamer Diebstahlschutz gegeben ist und ein Eindringen zum Beispiel von
Regen verhindert wird.
In Weiterbildung der Erfindung sind manuell betätigbare Mittel zur Übersteue
rung des Stellantriebes der Antriebsvorrichtung vorgesehen. Diese sind ins
besondere als Handrad, Kurbel oder dergleichen ausgebildet und werden zur
Übersteuerung des Stellantriebes, insbesondere eines Elektromotores oder
eines Getriebes des Stellantriebes, mit diesem verbunden. Somit kann die
Bedienperson des Fahrzeuges im Notfall ein solches Handrad, eine solche
Kurbel oder dergleichen mit der Antriebsvorrichtung, insbesondere mit dem
Elektromotor oder dem Getriebe, in Verbindung bringen und somit eine Not
betätigung des Seitenausstellfensters erreichen.
Alternativ dazu ist es in erfindungsgemäßer Weise denkbar, daß die manuell
betätigbaren Mittel mit einem zwischen dem Stellantrieb und dem Seitenaus
stellfenster angeordneten Übertragungselement verbindbar sind. So kann das
manuell betätigbare Mittel mit einem Bowdenzug, einer Drehwelle, einem
Stößel oder dergleichen, die als Übertragungselement zwischen dem Stellan
trieb und dem Seitenausstellfenster (gegebenenfalls ist auch ein Kniehebel
vorhanden) verbunden werden, um die Notbetätigung des Seitenausstellfen
sters zu erreichen.
Bei den manuell betätigbaren Mitteln ist es denkbar, daß diese nur für den
Fall der Notbetätigung eingesetzt werden oder auch ständig bei der Regelbe
tätigung des Seitenausstellfensters "mitlaufen". Werden diese Mittel zur Not
betätigung nur für diesen Fall eingesetzt, ist es weiterhin erfindungsgemäß
vorgesehen, daß diese während des Nichtgebrauchs an der Antriebsvorrich
tung, insbesondere im Bereich des Stellantriebes, abnehmbar angeordnet
sind. Damit sind diese Mittel jederzeit griffbereit und stehen für den Fall der
Notbetätigung an dem erforderlichen Ort zur Verfügung.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind elektrisch betätigbare
Mittel zur Übersteuerung des Stellantriebes vorgesehen. Damit wird durch
zeitweises Aufschalten einer zusätzlichen Stromversorgung erreicht, daß der
Stellantrieb wieder funktionstüchtig ist und das Seitenausstellfenster in die
gewünschte Position, insbesondere in die Schließstellung, gebracht werden
kann. Bei dieser Notstromversorgung kann es sich um einen wiederaufladba
ren Akku mit eigenem Lademanagement handeln, wobei diese Elemente wie
derum im Bereich der Antriebsvorrichtung, insbesondere im Bereich des
Stellantriebes, angeordnet sind. Alternativ denkbar ist auch, die Notstromver
sorgung an anderer Stelle (zum Beispiel im Kofferraum) anzuordnen.
Neben der bevorzugten Ausgestaltung des elektrisch arbeitenden Stellantrie
bes (insbesondere mit einem Elektromotor) sind auch Stellantriebe, die
pneumatisch oder hydraulisch wirken, und Stellantriebe mit einem Elektro
magneten verwendbar.
Ein Ausführungsbeispiel, auf das die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, ist
im folgenden beschrieben und anhand der Figuren erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipskizze eines Seitenausstellfensters mit einem Stellantrieb,
Fig. 2 einen Stellantrieb in der Draufsicht und
Fig. 3 einen Stellantrieb im Schnitt.
Ein Seitenausstellfenster 1 ist in an sich bekannter Weise um einen Dreh
punkt 2 herum in eine Drehrichtung 3 ausstellbar. In Fig. 1 ist die geschlos
sene Stellung des Seitenausstellfensters 1 gezeigt. Über einen Betätigungs
hebel 4, der einenends mittels eines Befestigungspunktes 5 (insbesondere
drehbewegbar oder über Kugelgelenk) an dem Seitenausstellfenster 1 und
anderenends über einen Befestigungspunkt 6 ortsfest (karosseriefest) befe
stigt ist, kann das Seitenausstellfenster 1 in Drehrichtung 3 ausgestellt wer
den. Zu diesem Zweck führt der als Kniehebel ausgestaltete Betätigungshebel
4 eine Bewegung in einer Schwenkrichtung 7 aus.
Diese Bewegung in Schwenkrichtung 7 wird erzeugt von einem Stellantrieb 8,
bei dem es sich in besonders vorteilhafter Weise um einen Elektromotor ohne
Untersetzungsgetriebe handelt. Die Drehbewegung des Stellantriebes 8 wird
über ein eine Rotation um die eigene Längsachse ausführendes und als
Drehwelle 9 ausgebildetes Übertragungselement auf ein Schneckenrad 10
übertragen, wobei das Schneckenrad 10 im Bereich des Betätigungshebels 4
angeordnet ist. Das Schneckenrad 10 kämmt mit einem Zahnrad 11, das auf
einer Drehachse 12 des Betätigungshebels 4 angeordnet ist. Dadurch wird
die von dem Stellantrieb 8 erzeugte Rotation untersetzt auf den Betätigungs
hebel 4 übertragen und das Seitenausstellfenster 1 in Schwenkrichtung 7
ausgestellt, wobei zum Einfahren des Seitenausstellfensters 1 die Drehrich
tung des Stellantriebes ß umgekehrt wird. Weiterhin ist noch im Bereich des
Betätigungshebel 4 eine Lagerung 13 für den Endbereich der Drehwelle 9
angeordnet, wobei diese Drehwelle 9 auch zumindest in Teilbereichen zwi
schen dem Stellantrieb 8 und dem Schneckenrad 10 gelagert werden kann.
Gleiches gilt im übrigen auch beim Einsatz einer Stellstange. Bei dieser sind
dann Teilbereiche in Gleitlagern gelagert. Weiterhin können noch Einrichtun
gen zur Erfassung zumindest der beiden Endstellungen (ausgestellt, ge
schlossen) des Seitenausstellfensters 1 vorgesehen werden, bei denen es
sich beispielsweise um Schalter zur Erfassung der Endstellungen handeln
kann, wobei auch denkbar ist, daß die Anzahl der Umdrehungen des
Schneckenrades 10 oder des Zahnrades 11 gezählt werden oder auch der
Stellantrieb für eine vorgebbare Zeit eingeschaltet wird, die ausreichend ist,
um das Seitenausstellfenster 1 von einer Stellung in die andere zu bewegen.
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäß ausgestalteten und vielseitig einsetzba
ren Stellantrieb 8 als Bestandteil der Antriebsvorrichtung für das Seitenaus
stellfenster 1, wobei der Stellantrieb 8 im wesentlichen einen Elektromotor 14
aufweist, dem ein Getriebe 15, insbesondere ein Untersetzungsgetriebe
(einstufig oder gegebenenfalls mehrstufig), nachgeschaltet ist. Das nicht nä
her bezeichnete Abtriebselement des Getriebes 15 weist einen Vierkant 16
auf, an den das nicht dargestellte Übertragungselement angeschlossen wird.
Dieser Anschluß ist selbstverständlich nicht auf den Vierkant 16 beschränkt,
sondern es sind auch andere Anschlußmöglichkeiten denkbar, wobei diese
den vorhandenen Bauraum, die verwendeten Materialien und die zu übertra
genden Kräfte (Drehmomente) zu berücksichtigen haben. In vorteilhafter Wei
se sind die Elemente des Stellantriebes 8 in einem Gehäuse 17 angeordnet,
das diese Elemente vor Verschmutzung schützt und somit der Stellantrieb 8
als Modul schnell und einfach montierbar ist.
Der in Fig. 2 gezeigte Stellantrieb 8 ist Bestandteil der gesamten Antriebs
vorrichtung für das Seitenausstellfenster 1, wobei die Antriebsvorrichtung die
Elemente Stellantrieb 8, ein oder mehrere Übertragungselemente wie bei
spielsweise die schon genannten Bowdenzüge, Drehwelle 9, Stößel oder
dergleichen und gegebenenfalls den über die Drehwelle 9 von dem Stellan
trieb 8 durch Rotation um die eigene Längsachse angetriebenen Kniehebel
(Betätigungshebel 4) aufweist.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Stellantrieb 8, wobei ergänzend zu den
schon in Fig. 2 gezeigten und mit den gleichen Bezugsziffern versehenen
Elementen erkennbar ist, daß das Gehäuse 17 eine Aufnahme 18 für das die
Betätigung des Seitenausstellfensters 1 bewirkende Übertragungselement
vorgesehen ist. Handelt es sich dabei beispielsweise um einen Bowdenzug,
wird dieser mit seinem Mantel in die Aufnahme 18 eingesteckt und die Seele
greift in den Vierkant 16 ein, so daß die Montage leicht und schnell und die
Bewegungsübertragung sicher gewährleistet ist. Zusätzlich ist zur Notbetäti
gung eine weitere Aufnahme 19 im Gehäuse 17 vorgesehen, wobei ebenfalls
ein weiterer Vierkant 20 vorgesehen ist, in den eine Kurbel, ein Handrad oder
dergleichen eingesteckt ist oder einsteckbar ist, um den Elektromotor 14 be
ziehungsweise das Getriebe 15 zu übersteuern und die Notbetätigung des
Seitenausstellfensters 1 zu ermöglichen.
In Fig. 3 ist gezeigt, daß zur Notbetätigung das Abtriebselement des Getrie
bes 15 betätigt wird. Alternativ dazu ist es auch denkbar, andere Elemente
des Getriebes 158 oder auch den Elektromotor 14 manuell anzutreiben.
Ebenfalls möglich ist ein manuelles Betätigen des Übertragungselementes.
So kann zum Beispiel ein konzentrisch auf dem Bowdenzug und drehfest mit
der Seele des Bowdenzuges verbundenes Handrad vorgesehen sein, das zur
Notbetätigung drehbar ist und auch beim Regelbetätigen mitläuft. Ebenso
kann das Handrad drehfest mit der Drehwelle 9 verbunden oder mit dieser
verbindbar sein. Dies kann beispielsweise mittels eines in Längsrichtung auf
klappbaren Handrades geschehen, das im aufgeklappten Zustand über die
Drehwelle 9 geschoben und dann zusammengeklappt (lösbar oder unlösbar)
wird, wodurch die drehfeste Verbindung durch Kraft- oder Formschluß herge
stellt wird.
Weiterhin ist noch ein Stecker 21 vorgesehen, der an dem Gehäuse 17 ange
ordnet ist oder eine Baueinheit mit diesem bildet und über den die Stromver
sorgung des Elektromotores 14 erfolgt. Ist die Stromversorgung ausgefallen,
kann das Kabel mit der Buchse, die im Regelfall auf dem Stecker 21 sitzt, ab
gezogen werden und über den Stecker 21 eine Notstromversorgung aufge
schaltet werden. Alternativ dazu ist es denkbar, für die Aufschaltung der Not
stromversorgung einen weiteren Stecker (oder Buchse) am oder im Gehäuse
17 vorzusehen. Darüber hinaus kann die Steckverbindung für die Regel
stromversorgung und für die Notstromversorgung auch in einem einzigen
Stecker integriert sein. Das Gehäuse 17 ist - wie in Fig. 3 gezeigt - zweige
teilt und besteht aus zwei entsprechend geformten Halbschalen, die dauerhaft
oder lösbar, insbesondere unter Zwischenlegung einer Dichtung, miteinander
verbunden sind. An dem Gehäuse 17 können Halter oder dergleichen vor
handen sein, die die Mittel zur Notbetätigung während des Nichtgebrauches
aufnehmen.
Unter einem Mittel zur Notbetätigung ist auch zu verstehen, das die Drehwelle
9 an ihrem dem Schneckenrad 10 zugewandten Ende ein Vier- oder Mehrkant
aufweist, wobei auf dieses Ende das Schneckenrad 10 aufgesteckt ist. Durch
eine Vorspannung der Drehwelle 9 in Richtung des Schneckenrades 10 wird
dieser Formschluß im Betriebsfall aufrechterhalten. Im Störungsfall kann die
Drehwelle 9 dann manuell aus der Aufnahme im Schneckenrad 10 durch
leichtes Verbiegen herausgezogen werden, so daß das Seitenausstellfenster
1 dann mittels Betätigungshebels 4 notbetätigt, also geschlossen bezie
hungsweise geöffnet, werden kann.
1
Seitenausstellfenster
2
Drehpunkt
3
Drehrichtung
4
Betätigungshebel
5
Befestigungspunkt
6
Befestigungspunkt
7
Schwenkrichtung
8
Stellantrieb
9
Drehwelle
10
Schneckenrad
11
Zahnrad
12
Drehachse
13
Lagerung
14
Elektromotor
15
Getriebe
16
Vierkant
17
Gehäuse
18
Aufnahme
19
weitere Aufnahme
20
weiterer Vierkant
21
Stecker
Claims (8)
1. Antriebsvorrichtung für ein Seitenausstellfenster (1) eines Fahrzeuges
mit einem auf das Seitenausstellfenster (1) wirkenden Stellantrieb (8),
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung Mittel zur Notbe
tätigung des Seitenausstellfensters (1) aufweist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
manuell betätigbare Mittel zur Übersteuerung des Stellantriebes (8) vor
gesehen sind.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
elektrisch betätigbare Mittel zur Übersteuerung des Stellantriebes (8)
vorgesehen sind
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
manuell betätigbaren Mittel als Handrad, Kurbel oder dergleichen aus
gebildet sind.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
manuell betätigbaren Mittel mit einem Elektromotor (14) oder einem Ge
trieb (15) des Stellantriebes (8) verbindbar sind.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
manuell betätigbaren Mittel mit einem zwischen dem Stellantrieb (8) und
dem Seitenausstellfenster angeordneten Übertragungselement, insbe
sondere einem Bowdenzug oder einer Drehwelle (9), verbindbar sind.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ei
nem Elektromotor (14) über einen Stecker (21) des Stellantriebes (8) ei
ne zusätzliche Stromversorgung zuführbar ist.
8. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Notbetätigung während des
Nichtgebrauchs an der Antriebsvorrichtung, insbesondere an dem Stel
lantrieb (1), abnehmbar angeordnet sind.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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