DE19748728C2 - Verfahren zur Herstellung einer Lageranordnung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer LageranordnungInfo
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- F16C33/72—Sealings
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- F16C33/78—Sealings of ball or roller bearings with a diaphragm, disc, or ring, with or without resilient members
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- F16C27/066—Ball or roller bearings
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Lageranordnung,
umfassend ein mit einem Schmiermittel gefülltes und gedichtetes Wälzlager,
das axial beiderseits stirnseitige Schleuderscheiben aufweist, die den Spalt
zwischen Außen- und Innenring überdecken, drehfest mit dem Außen- oder
Innenring verbunden sind und den Innen- oder Außenring in radialer Richtung
teilweise überdecken und diesem mit axialem Abstand benachbart zugeordnet
sind und zumindest einen Federkörper aus elastomerem Werkstoff, wobei der
Federkörper an das Wälzlager vulkanisiert wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus dem DE 296 01 337 U1 bekannt. Während der
Vulkanisation besteht die Gefahr, daß das Schmiermittel an den Dichtungen
des Wälzlagers vorbei in das Vulkanisationswerkzeug austritt. Dadurch wird
das Werkzeug verschmutzt und muß anschließend zeit- und arbeitsintensiv
gereinigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der vorbekannten Art
derart weiterzuentwickeln, daß der zuvor genannte Nachteil vermieden wird
und daß eventuell während der Vulkanisation aus dem Wälzlager austretendes
Schmiermittel zuverlässig vom Vulkanisationswerkzeug ferngehalten wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens
nehmen die Unteransprüche Bezug.
Zur Lösung der Aufgabe ist es vorgesehen, daß die Schleuderscheibe an die
Stirnseiten des Innen- oder Außenrings unter elastischer Vorspannung
dichtend angedrückt und während der Vulkanisation des Federkörpers an das
Wälzlager angedrückt gehalten werden und daß im Anschluß an die
Vulkanisation der Druck auf die Schleuderscheiben aufgehoben wird, die
Schleuderscheiben selbsttätig in axialer Richtung in ihre Ausgangsposition
auffedern und dann wieder einen axialen Abstand zu den Stirnseite des Innen-
oder Außenrings aufweisen. Während der Vulkanisation des Federkörpers an
das Wälzlager wird ein Verlust des Schmiermittels aus dem gedichteten
Wälzlager und eine daraus resultierende Verunreinigung des
Vulkanisationswerkzeugs sicher ausgeschlossen. Das Schmiermittel wird durch
die dichtende Anpressung der Schleuderscheiben an die Stirnseiten des Innen-
oder Außenrings in jedem Fall innerhalb des Wälzlagers gehalten, wobei das
Wälzlager zusätzlich zu den Schleuderscheiben jeweils axial innenseitig
zumindest eine weitere Dichtung aufweist, die zwischen dem Außen- und dem
Innenring des Wälzlagers angeordnet ist und beispielsweise durch eine
Lippendichtung aus elastomerem Werkstoff gebildet ist. Eine solche
Lippendichtung ist als Berührungsdichtung ausgebildet und hält das
Schmiermittel des Wälzlagers während der bestimmungsgemäßen
Verwendung der Lageranordnung innerhalb des Spalts, der vom Außen- und
Innenring des Wälzlagers begrenzt ist, zurück. Unter Extrembedingungen,
beispielsweise während der Vulkanisation des Federkörpers an das Wälzlager
und/oder dem Betrieb mit hohen Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Ringe
relativ zueinander, besteht die Gefahr, daß die eigentlichen Dichtungen des
Wälzlagers ihrer Aufgabe nicht mehr oder nur noch unzureichend nachkommen
und geringe Mengen von Schmiermittel in Richtung der Umgebung austritt. In
diesen Fällen bilden die Schleuderscheiben jeweils eine nachgeschaltete
Dichtung, um die Herstellbarkeit der Lageranordnung zu verbessern oder eine
Verunreinigung der Umgebung durch Schmiermittel während des Betriebs der
Lageranordnung zu vermeiden.
Im Anschluß an die Vulkanisation, wenn die Schleuderscheiben selbsttätig in
axialer Richtung in ihre Ausgangsposition aufgefedert sind, weisen sie einen
axialen Abstand von den Stirnseiten des Innen- oder Außenrings auf, der
gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung von kapillaraktiver Enge ist. Hierbei
ist vorn Vorteil, daß sowohl Schmiermittel, das auf der dem Lager zugewandten
Seite des Abstands angeordnet ist, im Lager zurückgehalten wird als auch
Verunreinigungen aus der Umgebung nicht in das Lager einzudringen
vermögen. Der Abstand von kapillaraktiver Enge bildet eine Spaltdichtung.
Außerdem wird durch die berührungslose Zuordnung der Schleuderscheiben
zu den Stirnseiten des Innen- oder Außenrings eine reibungsarme
Relativverdrehbarkeit von Außen- und Innenring zueinander sichergestellt.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens besteht die Möglichkeit,
daß die Schleuderscheiben separat erzeugt und auf den Außen- oder
Innenring aufgepreßt werden. Hierbei ist von Vorteil, daß zur Herstellung der
Lageranordnung handelsübliche, preisgünstig verfügbare, mit Schmiermittel
gefüllte und gedichtete Standard-Wälzlager verwendet werden können, auf die
vor ihrer Vulkanisation mit dem Federkörper die separat erzeugten
Schleuderscheiben aufgepreßt werden. Die Schleuderscheiben sind im
Querschnitt betrachtet im wesentlichen L-förmig ausgebildet, wobei bevorzugt
spiegelbildlich zueinander ausgebildete und aus einem polymerem Werkstoff
bestehende Schleuderscheiben zur Anwendung gelangen.
Der erste Federkörper kann an den Innenumfang des Innenrings direkt
anvulkanisiert werden, wobei ein zweiter Federkörper mit den auf den
Außenring aufgepreßten Schleuderscheiben vulkanisiert wird. Eine derartige
Lageranordnung bietet sich beispielsweise zur Verwendung als
Kardanwellenlager in Kraftfahrzeugen an. Die Kardanwelle wird dabei vom
Innenring des Wälzlagers mit radialem Abstand außenumfangsseitig
umschlossen, wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt der erste
Federkörper angeordnet ist. Hierbei ist vorn Vorteil, daß
Durchmessertoleranzen der Kardanwelle und/oder des Wälzlagers durch den
ersten Federkörper ausgeglichen werden. Ein aufwendiges Überschleifen der
Oberfläche der Kardanwellen ist daher nicht erforderlich. Der zweite
Federkörper kann außenumfangsseitig mit einem als Lagerbock ausgebildeten
Gehäuse vulkanisiert werden, so daß die vom Wälzlager umschlossene
Kardanwelle schwingungsgedämpft, elastisch nachgiebig in bezug auf das
Gehäuse gehalten ist.
Der erste und der zweite Federkörper werden bevorzugt gemeinsam in einem
Arbeitsgang gleichzeitig vulkanisiert, was im Hinblick auf eine einfache, rasche
und kostengünstige Herstellung von hervorzuhebendem Vorteil ist.
Die mit den Federkörpern vulkanisierten Teile werden vor der Vulkanisation
zunächst entfettet, anschließend phosphatiert und dann mit einem Bindemittel
versehen. Durch eine derartige Vorbehandlung wird eine ausgezeichnete
Bindung der Federkörper an den angrenzenden Teilen sichergestellt.
Eine nach dem erfindungsgemäß Verfahren hergestellten Lageranordnung wird
nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Lageranordnung 1 gezeigt, bei der ein Wälzlager 2
mit zwei Federkörpern 9, 11 vulkanisiert ist, wobei der zweite Federkörper
11 außenumfangsseitig mit einem als Gehäuse 12 ausgebildeten Lagerbock
vulkanisiert ist.
Das Wälzlager 2 ist mit einem Schmiermittel gefüllt und durch stirnseitig
angeordnete Dichtlippen 13 aus elastomerem Werkstoff gedichtet.
Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Außenring 6 des Wälzlagers 2
von den Schleuderscheiben 3, 4 klammerartig umschlossen, wobei die
Schleuderscheiben 3, 4 spiegelbildlich zur Mittelachse 14 des Wälzlagers 2
ausgebildet sind. Die Schleuderscheiben 3, 4 weisen jeweils eine axial nach
außen gerichtete Ausbauchung 15 auf, wobei die radiale Weite der
Ausbauchungen 15 der radialen Weite des Spalts 5 zwischen Außenring 6
und Innenring 7 entspricht. Die Ausbauchungen 15 begrenzen mit den
jeweils angrenzenden Dichtlippen 13 einen Speicherraum 16, in den
während der Vulkanisation und/oder während des Betriebs des Wälzlagers
2 aus dem Wälzlager 2 ausgetretenes Schmiermittel aufgenommen wird.
Auf der dem Außenring 6 abgewandten Seite sind die Schleuderscheibe 3,
4 den Stirnseiten des Innenrings 7 mit axialem Abstand 8 benachbart
zugeordnet, wobei der durch den Abstand 8 gebildete Spalt von
kapillaraktiver Enge ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer Lageranordnung, umfassend ein mit
einem Schmiermittel gefülltes und gedichtetes Wälzlager, das axial
beiderseits stirnseitige Schleuderscheiben aufweist, die den Spalt
zwischen Außen- und Innenring überdecken, drehfest mit dem Außen-
oder Innenring verbunden sind und den Innen- oder Außenring in
radialer Richtung teilweise überdecken und diesem mit axialem Abstand
benachbart zugeordnet sind und zumindest einen Federkörper aus
elastomerem Werkstoff, wobei der Federkörper an das Wälzlager
vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuderscheiben
(3, 4) an die Stirnseiten des Innen- (7) oder Außenrings (8) unter
elastischer Vorspannung dichtend angedrückt und während der
Vulkanisation des Federkörpers (9) an das Wälzlager (2) angedrückt
gehalten werden und daß im Anschluß an die Vulkanisation der Druck
auf die Schleuderscheiben (3, 4) aufgehoben wird, die Schleuderscheibe
(3, 4) selbsttätig in axialer Richtung in ihre Ausgangsposition auffedern
und dann wieder einen axialen Abstand (8) zu den Stirnseiten des
Innen- (7) oder Außenrings (6) aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleuderscheiben (3, 4) separat erzeugt und auf den Außen- (6) oder
Innenring (7) aufgepreßt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Federkörper (9) an den Innenumfang (10) des
Innenrings (7) vulkanisiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Federkörper (11) mit den auf den Außenring (6)
aufgepreßten Schleuderscheiben (3, 4) vulkanisiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste (9) und der zweite Federkörper (11) in einem Arbeitsgang
vulkanisiert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit den Federkörpern (9, 11) vulkanisierten Teile (3, 4, 6, 7) vor
der Vulkanisation zunächst entfettet anschließend phosphatiert und
dann mit einem Bindemittel versehen werden.
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