DE19748396A1 - Verfahren zur Entfernung hydrophober Verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer Tenside - Google Patents

Verfahren zur Entfernung hydrophober Verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer Tenside

Info

Publication number
DE19748396A1
DE19748396A1 DE1997148396 DE19748396A DE19748396A1 DE 19748396 A1 DE19748396 A1 DE 19748396A1 DE 1997148396 DE1997148396 DE 1997148396 DE 19748396 A DE19748396 A DE 19748396A DE 19748396 A1 DE19748396 A1 DE 19748396A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alkyl
hydrophobic
aqueous
impurities
systems
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE1997148396
Other languages
English (en)
Inventor
Oliver Dr Rhode
Anja Dr Vonderhagen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DE1997148396 priority Critical patent/DE19748396A1/de
Priority to EP98955522A priority patent/EP1044166A1/de
Priority to PCT/EP1998/006767 priority patent/WO1999023036A1/de
Publication of DE19748396A1 publication Critical patent/DE19748396A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/02Acyclic radicals, not substituted by cyclic structures
    • C07H15/04Acyclic radicals, not substituted by cyclic structures attached to an oxygen atom of the saccharide radical
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F9/00Multistage treatment of water, waste water or sewage
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
    • C02F1/54Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using organic material
    • C02F1/56Macromolecular compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2103/00Nature of the water, waste water, sewage or sludge to be treated
    • C02F2103/26Nature of the water, waste water, sewage or sludge to be treated from the processing of plants or parts thereof
    • C02F2103/28Nature of the water, waste water, sewage or sludge to be treated from the processing of plants or parts thereof from the paper or cellulose industry
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/34Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the microorganisms used
    • C02F3/342Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the microorganisms used characterised by the enzymes used

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von hydrophoben Verunreinigungen aus wäßrigen Systemen unter Zuhilfenahme von spaltbaren Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden, sowie die Verwendung von Alkyl- und/oder Alkenyloli­ goglykosiden als spaltbare nichtionische Tenside zur Entfernung von hydrophoben Verunrei­ nigungen aus wäßrigen Systemen.
Hydrophobe Verunreinigungen wie Öle, Fette bzw. mit solchen durchsetzter Schmutz fallen als wäßrige Abwässer in großen Mengen in Industrien an, die sich im weitesten Sinne mit der Reinigung von Oberflächen befassen. So fallen entsprechende verunreinigte wäßrige Systeme in gewerblichen Wäschereien bei der Reinigung von Textilien, in der Papierindustrie beim Deinkingprozeß oder in der Metallverarbeitung bei der Reinigung der Metalloberflächen nach der eigentlichen Metallbearbeitung an. Dies ist darauf zurückzuführen, daß in diesen Indu­ strien die verschiedensten Oberflächen von den unterschiedlichsten hydrophoben Verunreini­ gungen gereinigt werden sollen, wozu Tenside, in der Regel in Form von wäßrigen Reini­ gungsmitteln, zugesetzt werden. Die Tenside vermögen mit den hydrophoben Verunreinigun­ gen zu assoziieren und so die Verunreinigungen von den gereinigten Oberflächen abzutren­ nen. Die abgetrennten Verunreinigungen assoziiert mit den Tensiden fallen als organische Fracht in wäßrigen Abwassersystemen an, die aufgearbeitet oder in Kläranlagen aufbereitet werden. Ziel einer solchen Aufarbeitung ist es stets, die Fracht an organischen, hydrophoben Abfallen im Abwasser zu reduzieren bzw. die Menge an Abwasser insgesamt zu reduzieren.
Eine besonders günstige Art dies zu erreichen, ist der Einsatz spaltbarer Tenside. Diese spalt­ baren Tenside sollen zunächst ihre Aufgabe, die hydrophoben Verunreinigungen von den zu reinigenden Oberflächen zu entfernen und zu assoziieren, erfüllen. Anschließend werden die spaltbaren Tenside durch eine bestimmte chemische Operation irreversibel gespalten. Da­ durch bilden sich in den wäßrigen Abwassersystemen eine hydrophile und eine hydrophobe Phase aus. Die hydrophobe Phase enthält die hydrophoben Verunreinigungen sowie das hy­ drophobe Fragment der spaltbaren Tenside und kann von der wäßrigen Phase abgetrennt wer­ den. Im günstigsten Fall kann die hydrophile Phase nach vollständiger Abtrennung der hydro­ phoben Phase wieder in den Reinigungsprozeß zurückgeführt werden, so daß sich die Menge an Abwasser insgesamt reduziert, was für die entsprechenden Industrien Kostenvorteile mit sich bringt.
In der Regel werden als spaltbare Tenside solche Tenside eingesetzt, die bei sauren pH-Wer­ ten, d. h. bei pH-Werten unter 7, irreversibel in ein hydrophobes und hydrophiles Fragment gespalten werden. Durch die Spaltung der Tenside erfolgt gleichzeitig die Phasenseparierung der organisch beladenen Abwässer in eine hydrophile und eine hydrophobe Phase, wobei letz­ tere die hydrophoben Verunreinigungen sowie die hydrophoben Spaltfragmente der Tenside enthält.
In den europäischen Patentanmeldungen EP-A-0742177 und EP-A-0742178 werden als spaltbare nichtionische Tenside für diesen Zweck Acetale bzw. Ketale von Polyolen, insbe­ sondere von Glycerin, vorgeschlagen. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 195 24 973 wiederum sind Acetale auf Basis von Alkylglykosiden für diesen Einsatzzweck bekannt. Diese Acetalverbindungen zeichnen sich im basischen Milieu durch eine hinreichend gute Stabilität aus und vermögen im sauren irreversibel zu spalten. Nachteilig an diesen Acetalver­ bindungen, insbesondere der Alkylglykoside, ist jedoch, daß sie erst durch Umsetzung mit Aldehyden hergestellt werden müssen, was ein zusätzlicher Verfahrensschritt bei der Her­ stellung der spaltbaren Tenside bedeutet, der diese Verbindungen verteuert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, spaltbare Tenside einsetzen zu können, die ko­ stengünstiger sind und nicht durch zusätzliche Umsetzung mit Aldeyden oder Ketonen herge­ stellt werden müssen, sondern die die spaltbare Gruppe in sich tragen. Außerdem sollten die eingesetzten spaltbaren Tenside auf Basis nachwachsender Rohstoffe basieren, damit nach ihrer Spaltung biologisch gut abbaubare hydrophile und hydrophobe Fragmente vorliegen.
Weiterhin sollten die spaltbaren Tenside möglichst gute Eigenschaften hinsichtlich des An­ forderungsprofils an Tenside in technischen Reinigungsprozessen aufweisen, d. h. schaumarm sein, im alkalischen stabil sein und eine hohe Reinigungsleistung gewährleisten.
Die Aufgabe konnte gelöst werden durch Einsatz von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosi­ den mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomresten.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Entfernung von hydrophoben Verunreinigungen aus wäßrigen Systemen unter Zuhilfenahme von spaltbaren nichtionischen Tensiden, wobei
  • a. zunächst die spaltbaren nichtionischen Tenside irreversibel gespalten werden und
  • b. anschließend die sich ausbildende hydrophobe Phase, die im wesentlichen die hydropho­ ben Verunreinigungen und den hydrophoben Rest der gespalteten nichtionischen Tenside enthält, zumindest teilweise von der wäßrigen Phase abgetrennt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als spaltbare nichtionische Tenside Alkyl- und/oder Al­ kenyloligoglykoside mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomresten eingesetzt werden.
Alkyl- und Alkenyloligoglykoside stellen bekannte nichtionische Tenside dar, die nach den einschlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Stellvertre­ tend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften EP-A-0301298 und WO 90/03977 verwiesen. Geeignete Alkyl- und Alkenyloligoglykoside folgen der allgemeinen Formel (I),
R1O[G]p (I)
in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für. Zahlen von 1 bis 10 steht. Beispiele für Zuckerreste G sind Glucose, Fructose, Mannose, Galactose, Talose, Gulose, Alose, Altrose, Idose, Arabinose, Xylose, Lyxose und Ribose. Ganz besonders bevorzugt wird die Glucose. Die bevorzugten Alkyl-und/ oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyl­ oligoglucoside, d. h. solche Verbindungen der Formel (I), in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Glucoserest und p für Zahlen von 1 bis 10 steht.
Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel (I) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligome­ risierungsgrad p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,4 liegt.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R1 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vor­ zugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capron­ alkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mi­ schungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge C8-C10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem C8-C18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C12-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3).
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R1 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylal­ kohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalko­ hol, Emcylalkohol, Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben be­ schrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehär­ tetem C12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglyko­ side in den wäßrigen Systemen irreversibel gespalten. Diese Spaltung kann beispielsweise durch eine pH-Reduzierung der wäßrigen Systeme hin zu sauren pH-Werten erfolgen. Der pH-Wert muß mindestens so sauer eingestellt werden, daß die Alkyl- und/oder Alkenyloli­ goglykoside in ihre Ausgangsverbindungen Alkohol und Glykosid irreversibel gespalten wer­ den. Dies gelingt schon bei pH-Werten unter 6. In der Regel wird ein pH-Wert unter 5, vor­ zugsweise unter 3 und insbesondere zwischen 0,5 und 1,5 eingestellt. Der pH-Wert kann auf herkömmliche Weise, beispielsweise mit bekannten Broenstedt-Säuren eingestellt werden. Geeignete Broenstedt-Säuren sind Schwefelsäure, Phosphorsäure, phosphorige Säure, Salpe­ tersäure, Essigsäure, Salzsäure, Chlorsäure, Perchlorsäure und/oder schweflige Säure. Die Einsatzmenge an Broenstedt-Säuren bestimmt sich nach der Stärke der Säure, ihrer Anwen­ dungskonzentration sowie der Anwendungskonzentration der spaltbaren nichtionischen Ten­ side. Der pH-Wert selber kann potentiometrisch, zum Beispiel mit Glaselektroden oder mit Indikatoren, insbesondere Farbindikatoren, ermittelt werden.
Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können auch enzymatisch gespalten werden, wo­ bei solche Enzyme zum Einsatz kommen, die in der Lage sind, glykosidische Bindungen zu spalten. Geeignete Glucosidasen sind alpha-Glucosidasen wie Maltase und Isomaltase, beta- Glucosidasen und Amyloglucosidasen. Die Maltase ist beispielsweise aus Bacillus stearothermophilius, Brauereihefe, Reis, Saccharomyces Cerevisiae und Bäckerhefe, die Isomaltase aus Bäckerhefe und die beta-Glucosidasen aus Mandeln zugänglich. Es handelt sich hierbei um handelsübliche Enzyme. Die Enzyme können dabei nativ oder in immobilisierter Form auf einem Träger vorliegen. Die Einsatzmenge an solchen Enzymen wird in erster Linie bestimmt durch die Anwendungskonzentration der zu spaltenden Tenside. Vorteilhafterweise werden die Enzyme der beschriebenen Art in Mengen von 0,1 bis 35 Gew.-%, insbesondere von 1 bis 15 Gew.-% - berechnet als natives Enzym und bezogen auf Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden - eingesetzt. Um eine möglichst optimale Spaltungsausbeute zu erreichen, ist es von Vorteil, die enzymatische Spaltung in Anwesenheit eines Puffersystems durchzuführen. Besonders geeignete Puffersysteme sind solche, die in pH-Bereichen von 4 bis 7 wirken, d. h. Acetatpuffer, Phosphatpuffer und Citratpuffer.
Die Spaltung der Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside kann bei verschiedenen Umge­ bungsdrücken, vorzugsweise unter Atmosphärendruck durchgeführt werden. Die Reaktions­ temperatur während der Spaltung beträgt vorzugsweise 20 bis 100°C, insbesondere 35 bis 90°C, wobei die enzymatische Spaltung bereits bei niedrigen Temperaturen, insbesondere zwischen 35 und 40°C und die Spaltung mittels Broenstedt-Säuren eher im Bereich zwischen 60 bis 90°C erfolgen sollte.
Ein besonderer Vorteil der enzymatischen Spaltung liegt darin, daß die oben beschriebenen Enzyme nach der Spaltung wiedereingesetzt bzw. wiedergewonnen werden können. So liegen beispielsweise die nativen Enzyme nach der Spaltung in der wäßrigen Phase vor, so daß sie nach Rückführung der wäßrigen Phase in den Reinigungsprozeß wieder für eine erneute Spaltung zur Verfügung stehen. Ggf. empfiehlt sich eine Nachdosierung der nativen Enzyme vor Rückführung der wäßrigen Phase. Die immobilisierten Enzyme können durch Filtration aus den Phasen abgetrennt und ggf. nach Waschen zur Befreiung von hydrophoben Verunrei­ nigungen erneut für die nächste Spaltung eingesetzt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die hy­ drophoben Verunreinigungen aus den wäßrigen Systemen in einem Kreislaufsystem entfernt. Dabei werden zunächst auf an und für sich bekannte Weise die zu reinigenden Oberflächen von den hydrophoben Verunreinigungen mittels Reinigungsmittel gereinigt. Vorzugsweise enthalten diese Reinigungsmittel bereits die beschriebenen Alkyl- und/oder Alkylenoligogly­ koside. Anschließend erfolgt die Spaltung der Alkyl- und/oder Alkylenoligoglykoside auf beschriebene Weise mittels pH-Reduzierung oder mittels den beschriebenen Enzymen. Da­ durch wird eine Phasenseparierung in die organische Phase, die im wesentlichen die hydro­ phoben Verunreinigungen und den hydrophoben Alkoholrest der Alkyl- und/oder Alkenyloli­ goglykoside als hydrohobes Spaltfragment enthält, und in die hydrophile Phase bewirkt. Die hydrohobe Phase wird zumindest anteilsweise, vorzugsweise so vollständig wie möglich, von der hydrophilen Phase abgetrennt. Die hydropobe Phase wird aufgearbeitet oder in die Klär­ anlagen geleitet. Die hydrophile Phase wird zurück in den Reinigungskreislauf geführt, wobei vorher eine Nachdosierung zumindest der Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und ggf. weiterer Bestandteile der Reinigungsmittel erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich prinzipiell für alle Abwässer, die bei Reini­ gungsverfahren, bei denen hydrophobe Verunreinigungen von Oberflächen entfernt werden sollen, anfallen. Die zu reinigenden Oberflächen können sowohl harte Oberflächen sein, wie sie bei Glas-, Keramik- und Metalloberflächen anzutreffen sind, als auch weiche Oberflächen, wie sie bei Textilien und Papier anzutreffen sind. Als hydrophobe Verunreinigungen sind solche Verunreinigungen zu verstehen, die mit Wasser keine physikalische Lösung bilden, insbesondere Öle, Fette, Staub, Schmutz und Pigmente. Insbesondere geeignet ist das erfin­ dungsgemäße Verfahren zur Entfernung von hydrophoben Verunreinigungen aus wäßrigen Abwassersystemen, die bei der Papierherstellung, insbesondere beim Deeinking, die bei der industriellen Wäscherei und die bei der Reinigung von Metalloberflächen, insbesondere bei der Reinigung von Metalloberflächen von Metallbearbeitungshilfsmitteln wie Walz- und Zie­ höle, anfallen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann aber mit gleichem Erfolg zur Entfer­ nung von hydrophoben Verunreinigungen aus wäßrigen Abwassersystemen eingesetzt wer­ den, die beispielsweise in Autowäschereien anfallen.
Besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt, um hydrophobe Ver­ unreinigungen aus wäßrigen Abwassersystemen zu entfernen, die einen pH-Wert über 7,5 aufweisen.
Im Sinne der Erfindung können die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside in Mengen von 1 bis 100 Gew.-% - bezogen auf hydrophobe Verunreinigungen - eingesetzt werden. Sofern nach der bevorzugten Ausführungsform die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bereits in den Reinigungsmitteln enthalten sind, die die zu reinigenden Oberflächen von den hydrophoben Verunreinigungen befreien, empfiehlt sich eine Einsatzmenge von 1 bis 30 Gew.-% - bezogen auf hydrophobe Verunreinigungen -. Selbstverständlich können in den Reinigungsmitteln übliche weitere Bestandteile wie weitere nichtionische Tenside, anionische Tenside, kationische Tenside in üblichen Mengen enthalten sein.
Es sei darauf hingewiesen, daß im Sinne der Erfindung die Begriffe hydrophile Phase und wäßrige Phase nach Spaltung der Alkyl- und /oder Alkenyloligoglykoside und der daraus re­ sultierenden Phasenseparierung synonym verwendet werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden mit 4 bis 22 Kohlenstoffrestatomen als spaltbare nichtioni­ sche Tenside zur Entfernung von hydrophoben Verunreinigungen aus wäßrigen Systemen.
Beispiele Beispiel 1
Eine 5 Gew.-%ige Lösung von Alkyloligoglucosid auf Basis von gehärtetem Kokosalkohol (Alkylrest R1 60 Gew.-% C12, 40 Gew.-% C14, Oligomerisierungsgrad p=1,4) wurde mit konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 1 eingestellt und bei
  • a) 60°C
  • b) 90°C gerührt.
Nach 48 Stunden trat eine deutliche Phasentrennung auf. Der Restgehalt an nichtgespaltenem Alkyloligoglucosid wurde mittels Gaschromatografie und HPLC bestimmt. Er betrug bei a) 76 Flächen-% und bei b) 32%.
Beispiel 2
Das Alkyloligoglucosid aus Beispiel 1 wurde mit verdünnter Salzsäure neutralisiert und mit einer Substratkonzentration von 30 mg/ml in einem Phosphatpuffer (pH 6,8) gelöst. Des weiteren wurde eine Enzymlösung hergestellt aus alpha-Glucosidase aus Bäckerhefe (Mal­ tase, Enzymklasse E.C. 3.2.1.20) und beta-Glucosidase aus Mandeln (Enzymklasse E.C. 3.2.1.21) in einem Phosphatpuffer (pH=6,8) mit einer Enzymkonzentration von je 2 mg/ml. 1 ml der Alkylglucosid-Lösung wurde mit 1 ml der Enzymlösung versetzt und 60 Minuten bei 37°C gerührt. Der Restgehalt an nichtgespaltenem Alkyloligoglucosid wurde mittels Gaschro­ matografie und HPLC bestimmt. Er betrug 29 Flächen-%.
Beispiel 3
Beispiel 3 wurde analog zu Beispiel 2 durchgeführt, jedoch mit einem Citratpuffer (pH=4,8) anstelle eines Phosphatpuffers. Der Restgehalt an nichtgespaltenem Alkyloligoglucosid wurde mittels Gaschromatografie und HPLC bestimmt. Er betrug 71 Flächen-%.

Claims (12)

1. Verfahren zur Entfernung von hydrophoben Verunreinigungen aus wäßrigen Systemen unter Zuhilfenahme von spaltbaren nichtionischen Tensiden, wobei
  • a. zunächst die spaltbaren nichtionischen Tenside irreversibel gespalten werden und
  • b. anschließend die sich ausbildende hydrophobe Phase, die im wesentlichen die hydro­ phoben Verunreinigungen und den hydrophoben Rest der gespalteten nichtionischen Tenside enthält, zumindest teilweise von der wäßrigen Phase abgetrennt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als spaltbare nichtionische Tenside Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomresten eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Alkyl- und/oder Alkenyloli­ goglykoside der Formel (I),
R1O-[G]p (I)
in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Glucoserest und p für Zahlen von 1 bis 10 steht, eingesetzt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside in Mengen von 1 Gew.-% bis 30 Gew.-% - bezogen auf hydrophobe Verunreinigungen - eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Spaltung der Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside in den wäßrigen Systemen ein pH-Wert unter 5, vorzugsweise unter 3, eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Spaltung der Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside Enzyme, die glykosidische Bindungen spal­ ten, vorzugsweise alpha-Glucosidasen, beta-Glucosidasen und/oder Aminoglucosidasen, eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Enzyme in Mengen von 0,1 bis 35 Gew.-% - berechnet als natives Enzym und bezogen auf Alkyl- und/oder Alke­ nyloligoglucoside - eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß immobili­ sierte Enzyme eingesetzt werden, die nach der Spaltung durch Filtration wiedergewonnen werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß hydrophobe Verunreinigungen aus wäßrigen Abwassersystemen entfernt werden, die bei der Papier­ herstellung, insbesondere beim Deinking, anfallen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß hydrophobe Verunreinigungen aus wäßrigen Abwassersystemen entfernt werden, die bei der industri­ ellen Wäscherei anfallen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß hydrophobe Verunreinigungen aus wäßrigen Abwassersystemen entfernt werden, die bei der Reini­ gung von Metalloberflächen anfallen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß hydro­ phobe Verunreinigungen aus wäßrigen Abwassersystemen entfernt werden, die einen pH- Wert über 7,5 aufweisen.
12. Verwendung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden mit 4 bis 22 Kohlenstoffatom­ resten als spaltbare nichtionische Tenside zur Entfernung von hydrophoben Verunreini­ gungen aus wäßrigen Systemen.
DE1997148396 1997-11-03 1997-11-03 Verfahren zur Entfernung hydrophober Verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer Tenside Withdrawn DE19748396A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997148396 DE19748396A1 (de) 1997-11-03 1997-11-03 Verfahren zur Entfernung hydrophober Verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer Tenside
EP98955522A EP1044166A1 (de) 1997-11-03 1998-10-24 Verfahren zur entfernung hydrophober verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer tenside
PCT/EP1998/006767 WO1999023036A1 (de) 1997-11-03 1998-10-24 Verfahren zur entfernung hydrophober verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer tenside

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997148396 DE19748396A1 (de) 1997-11-03 1997-11-03 Verfahren zur Entfernung hydrophober Verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer Tenside

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19748396A1 true DE19748396A1 (de) 1999-05-06

Family

ID=7847376

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1997148396 Withdrawn DE19748396A1 (de) 1997-11-03 1997-11-03 Verfahren zur Entfernung hydrophober Verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer Tenside

Country Status (3)

Country Link
EP (1) EP1044166A1 (de)
DE (1) DE19748396A1 (de)
WO (1) WO1999023036A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2135989A1 (de) * 2008-06-19 2009-12-23 Electrolux Home Products Corporation N.V. Waschverfahren und Waschmaschine mit diesem Verfahren

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4011169A (en) * 1973-06-29 1977-03-08 The Procter & Gamble Company Stabilization and enhancement of enzymatic activity
EP0214278A1 (de) * 1985-03-07 1987-03-18 A.E. Staley Manufacturing Company Waschmittel mit enzym und glykosidoberflächenaktivem mittel
DE3833047C2 (de) * 1988-09-29 1993-12-16 Henkel Kgaa Saure, maschinell anwendbare Geschirreinigungsmittel
CA2088230A1 (en) * 1992-02-03 1993-08-04 James Gordon Detergent composition

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2135989A1 (de) * 2008-06-19 2009-12-23 Electrolux Home Products Corporation N.V. Waschverfahren und Waschmaschine mit diesem Verfahren
EP2905370A1 (de) * 2008-06-19 2015-08-12 Electrolux Home Products Corporation N.V. Waschverfahren und Waschmaschine mit diesem Verfahren

Also Published As

Publication number Publication date
WO1999023036A1 (de) 1999-05-14
EP1044166A1 (de) 2000-10-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0032252B1 (de) Verfahren zur Reinigung von Alkylglycosiden durch destillative Abtrennung nicht umgesetzter Alkohole
EP0301298B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylglykosiden
EP0838518B1 (de) Detergensgemische
DE69420132T3 (de) Alkylglucoside und ihre verwendung
EP2735605A1 (de) Verfahren zur Isolierung von Rhamnolipiden
EP0349906B1 (de) Detergensmischung aus nichtionischen und anionischen Tensiden und deren Verwendung
DE69721552T2 (de) Entschäumerzusammensetzungen und verfahren zur herstellung
EP2507354A1 (de) Verwendung von verzweigten alkyl(oligo)glycosiden in reinigungsmitteln
EP1436306B1 (de) Verfahren zur herstellung von tensidgemischen
DE19748396A1 (de) Verfahren zur Entfernung hydrophober Verunreinigungen mittels spaltbarer nichtionischer Tenside
DE4137636A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkyl- und/oder alkenyloligoglycosiden
DE60016735T2 (de) Verwendung von alkoxilierten zuckerestern in flüssigen wässrigen weichmacherzusammensetzungen
EP1027221B1 (de) Verwendung von alkylpolyglycosiden in druckfarbenreinigern
DE3804599A1 (de) Verfahren zur reinigung von langkettigen alkylglucosiden
DE3842541A1 (de) Verfahren zur herstellung von oberflaechenaktiven alkylglucosiden
DE10010420A1 (de) Alkylpolyglucosid mit hohem Oligomerisierungsgrad
EP0447413A1 (de) Phosphatfreies, flüssiges waschmittel mit hoher alkalität
EP1576078B1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von biomethanoldiesel
DE3900590A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkylglucosiden
DE19933404A1 (de) Reinigungsmittel für harte Oberflächen
DE4209338A1 (de) Schwachschäumende Tensidmischung
DE69720514T2 (de) Verfarhren zur herstellung von teilweise acylierten derivativen von monosacchariden und polyolen
DE19848548C2 (de) Verfahren zur Aufarbeitung verunreinigter Fettalkohol-Gemische
DE4443086A1 (de) Verfahren zur destillativen Abtrennung von Fettalkohol aus fettalkoholischen Alkylpolyglycosid-Lösungen
EP0514785B1 (de) Alkyl-substituierte Aryl-Saccharide, oberflächenaktive Mittel, die solche Saccharide enthalten und ihre Verwendung in diagnostischen Tests

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee