DE19747843C1 - Halbzeug und Verfahren zur Herstellung dieses Halbzeuges - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Halbzeug und ein Verfahren zur Herstellung dieses Halb
zeuges.
Es ist bekannt, metallische Fasern durch Schmelzextraktion oder durch andere geeig
nete Verfahren herzustellen. Aus diesen in loser Form vorliegenden Fasern werden
zum Beispiel Bauteile durch Sintern hergestellt.
Es hat sich als nachteilig erwiesen,
- - daß die Fasern bei ihrer Lagerung brechen und verschmutzen können;
- - daß durch Unachtsamkeit ein Vermischen mit Fasern anderer Zusammensetzung erfolgen kann;
- - daß sich bei der Handhabung Fasern in der Haut festsetzen können, was zu schmerzhaften Entzündungen führen kann und
- - daß Fasern bei ihrer Lagerung und bei Herstellung von Bauteilen verloren gehen können, was sich als Unkostenfaktor erweist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein geeignetes Halbzeug zu entwickeln und ein Ver
fahren zur Herstellung dieses Halbzeuges vorzuschlagen, damit nicht nur die ge
nannten Nachteile vermieden werden, sondern daß sich auch Vorteile bei der Her
stellung von aus diesem Halbzeug gefertigten Bauteilen ergeben.
Die Erfindung schlägt vor, das Halbzeug aus metallischen Fasern zu bilden, die in
einer Matrix eingebettet sind, deren Schmelzpunkt oder Erweichungsbereich niedri
ger ist als der Schmelzpunkt der metallischen Fasern und daß das Matrixmaterial
durch Erwärmen von den Fasern trennbar ist.
Ferner schlägt die Erfindung ein Verfahren vor, bei dem die metallischen Fasern mit
dem Matrixwerkstoff in Kontakt gebracht und durch Erwärmen und anschließendes
Erkalten in die Form als Halbzeug übergeführt werden.
Die Erfindung bietet entscheidende Vorteile.
Durch das Einbetten der Fasern in geeignete Matrixwerkstoffe werden die Fasern im
Halbzeug gebunden und können nicht mehr brechen oder verschmutzen. Auch ein
Vermischen mit anderen Fasern ist ausgeschlossen. Verletzungen werden
weitgehend vermieden und Fasern gehen bei der Lagerung des Halbzeugs und bei
der Herstellung von Bauteilen aus diesem Halbzeug nicht mehr oder nur in
unwesentlichem Maße verloren. Besonders zweckmäßig ist auch, daß das
Matrixmaterial nach der Trennung von den Fasern in kostengünstiger Weise
wiederverwendet werden kann. Ferner erweist es sich als äußerst vorteilhaft, daß
das Halbzeug nicht nur problemlos gelagert werden kann, sondern daß es auch in
den verschiedensten Formen gestaltbar ist und daß diese Formen bereits an die
späteren Formen der herzustellenden Bauteile anpaßbar sind. Dadurch lassen sich
bei der Herstellung von Bauteilen teure Bearbeitungsvorgänge vermeiden.
Schließlich können auch angefallene Abfallstücke des Halbzeugs in zweckmäßiger
Weise geeigneten Recyclingprozessen zugeführt werden.
Die DE 43 38 122 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Sinterformteilen
und dafür geeignete Zusammensetzungen. Bei diesem gattungsgemäßen Verfahren
wird vorgeschlagen, keramischem und/oder metallischem Pulver ein Bindemittel
und einen kohlenstoffliefernden Zusatzstoff beizumischen. Das Entfernen des
Bindemittels geschieht durch Behandlung der Sinterformteile mit einer gasförmigen
Säure oder Pyrolyse. Dieses Verfahren läßt sich auf die hier vorliegende Erfindung
nicht Übertragen, da ein kohlenstoffliefernder Zusatzstoff unerwünscht ist, um eine
Aufkohlung der Fasern beim Erhitzen zu vermeiden. Darüberhinaus ist zu
befürchten, daß die gasförmige Säure die metallischen Fasern in negativer Weise
beeinflußt. Außerdem besteht ein großer Unterschied zwischen einem Pulver, bei
dem bei einem Sintervorgang geschlossene Porosität auftreten kann und Fasern, bei
denen ein Sinterprozeß ausschließlich zu offener Porosität führt.
In der japanischen Patentanmeldung JP 6-33107 A wird ein Verfahren
vorgeschlagen, durch das die Schrumpfung von aus metallischem Pulver
hergestellten Sinterformteilen minimiert werden soll. Auch dieses gattungsfremde
Verfahren läßt sich auf die vorliegende Erfindung nicht übertragen, weil als
Bindemittel ein Harz vorgeschlagen wird, das sich beim Erwärmen entweder nur
vernetzen oder sich nur zersetzen kann. Eine Trennung des Matrixmateriales von
den Fasern durch Erwärmen, wie es die hier vorliegende Erfindung vorschlägt, ist
nicht möglich.
Die EP 0 297 151 A1 und die EP 0 299 102 A1 beschreiben Verfahren, wie man
Faserfilme oder Fasermatten so herstellen kann, daß die Fasern immer in einer
gewünschten, vorbestimmten Richtung angeordnet sind. Diese Verfahren
unterscheiden sich von der hier vorliegenden Erfindung dadurch, daß die jeweils als
Zusatzmedium vorgeschlagenen Stoffe, wie Tetrachlorkohlenstoff; fluor- und
chlorsubstituierte Kohlenwasserstoffe, n-Hexan oder Cyclohexan bei Raum
temperatur flüssig sind. Derartige Stoffe eignen sich nicht als Matrixmaterial im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung wird anhand von Ausfürungsbeispielen näher erläutert.
Das Halbzeug ist durch metallische Fasern gebildet, die in einer Matrix eingebettet
sind. Der Schmelzpunkt oder Erweichungsbereich des Matrixmaterials ist niedriger
als der Schmelzpunkt der metallischen Fasern. Als Matrixmaterial eignen sich
Stoffe wie Wachse, Paraffine, Kunstfette, Silikone, Thermoplaste oder auch
organische Verbindungen, wie zum Beispiel höherwertige Alkohole, die bei
Raumtemperatur fest sind und die sich besonders leicht abdampfen lassen. Je nach
Eigenschaften der Fasern sind auch Metalle mit niedrigem Schmelzpunkt denkbar.
Im Zustand als Halbzeug sind die Fasern vom Matrixmaterial umhüllt. Eine weitere
wichtige Eigenschaft des Matrixmaterials besteht darin, daß eine schlechte
Benetzung der Fasern durch das Matrixmaterial erfolgt, so daß eine Trennung der
Fasern vom Matrixmaterial durch Erwärmen auf einfachste Weise möglich ist und
das erhitzte flüssige Matrixmaterial leicht abfließen kann.
Zur Herstellung des Halbzeuges werden verschiedene Verfahren vorgeschlagen.
Ein erstes Verfahren besteht darin, daß das Matrixmaterial in einer Vorrichtung er
hitzt und auf die gewünschte Viskosität gebracht wird. Anschließend werden die Fa
sern dem Matrixmaterial zugegeben. Nach dem Abkühlen des Matrixmaterials liegt
das Halbzeug gebrauchsfertig vor und kann der Vorrichtung entnommen werden.
Als zweites Verfahren wird vorgeschlagen, den in einer Vorrichtung befindlichen
Fasern das erhitzte Matrixmaterial, z. B. höherwertigen Alkohol zuzugeben und das
so entstandene Halbzeug zum Zwecke des Gebrauchs abkühlen zu lassen.
Eine dritte Möglichkeit besteht darin, pulver- oder granulatförmiges Matrixmaterial
mit den Fasern zu vermischen und anschließend das Matrixmaterial aufzuschmelzen
oder mit den Fasern warm zu verpressen. Anschließend erfolgt das Abkühlen, um das
Halbzeug zu erhalten. Dieses Verfahren bietet sich zum Beispiel bei der Verwendung
von Thermoplasten in gemahlener Form an.
Bei der Herstellung eines aus Fasern bestehenden Bauteiles, z. B. eines Filters, wird
das erforderliche Materialstück auf geeignete Weise vom Halbzeug abgetrennt. An
schließend erfolgt die Trennung des Matrixmaterials vom Materialstück durch Er
warmen des Materialstücks. Dabei fließt das flüssige Matrixmaterial beispielsweise
durch ein Gitter oder dergleichen ab, das sich an der Unterseite einer Form befindet,
die zur Aufnahme des Materialstückes bestimmt ist. Übrig bleibt ein aus Fasern be
stehendes Werkstück, das durch anschließendes Sintern seine endgültige Form als
Bauteil erhält.
Das Halbzeug kann unterschiedlichste Formen und Querschnitte aufweisen. Platten,
Stangen, Klötze oder mit wenigstens einem Durchbruch ausgestattete Gebilde sind
herstellbar. Mit dem zuerst genannten Verfahren läßt sich Halbzeug herstellen, das
örtlich getrennte, stufenlos angeordnete, lange und kurze Fasern aufweist
(Gradientenwerkstoff). Beim erwähnten Warmverpressen hingegen läßt sich Halb
zeug herstellen, bei dem lange und kurze Fasern unterschiedlich geschichtet sind.
Claims (9)
1. Halbzeug, dadurch gekennzeichnet, daß es aus metallischen Fasern gebildet ist,
die in einer Matrix eingebettet sind, deren Schmelzpunkt oder Erweichungsbereich
niedriger ist als der Schmelzpunkt der metallischen Fasern und daß das Matrix
material durch Erwärmen von den Fasern trennbar ist.
2. Halbzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Matrixmaterial
Wachse, Paraffine, Kunstfette, Silikone, thermoplastische Kunststoffe oder Me
talle mit niedrigem Schmelzpunkt oder auch höherwertige Alkohole vorgesehen
sind, die bei Raumtemperatur fest sind.
3. Halbzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Matrixma
terial in Bezug zu den Fasern schlechte Benetzungseigenschaften aufweist, um ei
ne leichte Trennung der Fasern vom Matrixmaterial zu ermöglichen.
4. Halbzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
lange und kurze Fasern aufweist, die örtlich getrennt sind (Gradientenwerkstoff).
5. Halbzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es
lange und kurze Fasern aufweist, die unterschiedlich geschichtet sind.
6. Verfahren zur Herstellung des Halbzeuges nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die metallischen Fasern mit dem Matrixmaterial in Kontakt
gebracht und die Fasern und das Matrixmaterial durch Erwärmen und anschlie
ßendes Erkalten in die Form als Halbzeug übergeführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Matrixmaterial in
einer Vorrichtung erhitzt und anschließend die Fasern dem erhitzten
Matrixmaterial zugegeben werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Fasern erhitztes
Matrixmaterial zugegeben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Matrixmaterial
mit den Fasern vermischt und anschließend das Matrixmaterial aufgeschmolzen
oder mit den Fasern warm verpreßt wird.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE1997147843 DE19747843C1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Halbzeug und Verfahren zur Herstellung dieses Halbzeuges |
EP98119734A EP0914890A3 (de) | 1997-10-30 | 1998-10-20 | Fasern enthaltendes Halbzeug und Verfahren zur Herstellung dieses Halbzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19747843C1 true DE19747843C1 (de) | 1999-02-04 |
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ID=7847030
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997147843 Expired - Fee Related DE19747843C1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Halbzeug und Verfahren zur Herstellung dieses Halbzeuges |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19747843C1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0297151A1 (de) * | 1987-06-29 | 1989-01-04 | Kabushiki Kaisha Toyoda Jidoshokki Seisakusho | Verfahren zur Herstellung von Faseraggregaten |
EP0299102A1 (de) * | 1986-02-07 | 1989-01-18 | Kabushiki Kaisha Toyoda Jidoshokki Seisakusho | Verfahren zur Herstellung von Faseraggregaten |
DE4338122A1 (de) * | 1993-11-08 | 1995-05-11 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Sinterformteilen und dafür geeignete Zusammensetzungen |
-
1997
- 1997-10-30 DE DE1997147843 patent/DE19747843C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
JP 6-33107 A.,In: Patents Abstracts of Japan, M-1604,May 12,1994,Vol.18,No.249 * |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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