DE19747528A1 - Medizinisches Instrument - Google Patents
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Description
Diese Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument mit einem Innenteil, das im
Instrument proximalseitig lösbar befestigt ist und am distalen Ende ein Werkzeug
trägt, das mittels eines axial und relativ zum Innenteil und Werkzeug verstellbaren
Betätigungselements betätigbar ist.
Ein derartiges Instrument ist im Patent DE 25 19 827 beschrieben. Bei diesem eine
HF-Koagulationszange bildenden Instrument wird mit einem in einem Außen
schaft geführten Betätigungselement ein am Instrument distalseitig vorgesehenes
Zangenmaul betätigt. Das proximalseitige Ende des Zangeneinsatzes ist lösbar mit
einem Schenkel einer Handhabe durch eine konstruktiv als Sperrschieber ausge
bildete Kupplung verbunden. Das Betätigungselement ist mit dem ihn betätigenden
anderen Handhabenschenkel lösbar über eine Olive verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes medizinisches Instrument mit
einer einfachen Mechanik zu schaffen, die bewirkt, daß ein in einen Instrumenten
schaft eingeführter Instrumenteneinsatz einerseits in seiner Lage zum Außenschaft
automatisch ausgerichtet und andererseits, ohne eine zusätzliche manuelle Verrie
gelung vornehmen zu müssen, beim Erreichen einer vorbestimmten Position
innerhalb des Außenschafts automatisch festgelegt wird und daß der Instrumenten
einsatz leicht entriegelt und aus dem Instrumentenschaft herausgezogen werden
kann.
Ein die obige Aufgabe lösendes erfindungsgemäßes medizinisches Instrument ist
dadurch gekennzeichnet, daß das das Werkzeug durch axiale Verschiebung ver
stellende Betätigungselement in einer proximalseitigen, axial verstellbaren und
dabei das Betätigungselement mitnehmenden Aufnahme lösbar verriegelbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Instruments läßt sich zum einen ein
Instrumenteneinsatz automatisch in einer vorbestimmten Lage lösbar festlegen und
zum anderen der Instrumenteneinsatz ohne zusätzliche Hilfsmittel auf einfache Art
und Weise entnehmen.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Betätigungselement rohrförmig
und umgibt den Innenteil. Zur einfachen Verriegelung und Entriegelung weist das
rohrförmige Betätigungselement an seinem proximalen, innerhalb der ringförmigen
Aufnahme liegenden Ende wenigstens eine Ausnehmung auf, und die das Be
tätigungselement aufnehmende Aufnahme hat mindestens ein um eine bestimmte
vorgegebene Distanz gegenüber der Instrumentenlängsachse versetztes und in der
verriegelten Stellung federnd in die Ausnehmung am proximalen Ende der Auf
nahme eingreifendes Federelement.
Bei der Entriegelung wirkt das Federelement mit der genannten Ausnehmung am
proximalen Ende des Betätigungselements derart zusammen, daß letzteres in der
Aufnahme nur in einer bestimmten Drehrichtung, z. B. im Uhrzeigersinn, verdreh
bar ist, und bei dieser Verdrehung gelangt das Federelement außer Eingriff mit der
Ausnehmung.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das proximale Ende des
Betätigungselements mit drei in Umfangsrichtung um 120° versetzten Ausnehmun
gen versehen. Die Aufnahme weist dann ebenfalls drei mit diesen Ausnehmungen
korrespondierende, um 120° zueinander versetzt angeordnete Federelemente auf.
Eine außerdem am proximalen Ende des rohrförmigen Betätigungselements
vorgesehene Führungsnase in Form eines in axialer Richtung ragenden und sich
proximalwärts verjüngenden Wandabschnitts greift in eine korrespondierende V-för
mige stirnseitige Ausnehmung eines proximalwärts axial an das Betätigungs
element anschließenden zylinderförmigen Positionierelements ein. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Positionierelement stirnseitig drei um 120° gegen
einander versetzte V-förmige Ausnehmungen aufweist. Auf diese Weise kann bei
der entriegelnden Drehung des Betätigungselements eine seitliche Kante der
Führungsnase an einer mit dieser Kante korrespondierenden und schräg zur In
strumentenlängsachse angeordneten, die V-förmige Ausnehmung begrenzenden
Kante des Positionierelements entlang gleiten, wodurch das Betätigungselement
zusätzlich bei der Drehung distalwärts verschoben wird und dadurch leichter aus
der Aufnahme gezogen werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1: eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines medi
zinischen Instruments gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 2 A/B: schematisch das proximale Ende des rohrförmigen Betätigungs
elements jeweils in Draufsicht und in Seitenansicht,
Fig. 3 A/B: schematisch die das Betätigungselement gemäß Fig. 2 aufnehmen
de ringförmige Aufnahme jeweils in einer ebenen Ansicht von der
proximalen Seite und im Längsschnitt und
Fig. 4 A/B: das Positionierelement, das an der Führungsnase am proximalen
Ende des Betätigungselements angreift, jeweils in einer Seiten
ansicht und in einer Ansicht auf die distalwärts gerichtete Stirnsei
te.
Das Instrument nach Fig. 1 weist ein Schaftinnenteil 1 in Form eines Zangenein
satzes auf. Diese Art des Werkzeugs ist jedoch nur beispielhaft, da auch andere
Werkzeuge, beispielsweise Einsätze mit Koagulationsklemmen, Greifern, Scheren,
Schneiden etc. anwendbar sind. Das Innenteil 1 durchläuft das gesamte Instrument
und endet an seinem proximalen Ende als Hochfrequenzanschluß 3, an dem zur
Elektrochirurgie geeignete Hochfrequenzspannung zuführbar ist. Der Innenteil 1
ist durch einen an seinem proximalen Ende angreifenden, an sich bekannten
federbelasteten Sperrschieber 2 lösbar und verdrehsicher festgelegt.
Zur Betätigung des Innenteils 1, d. h. zum Schließen und Öffnen des in Fig. 1
dargestellten Zangenmaules 4, ist der Innenteil 1 von einem rohrförmigen Be
tätigungselement 5 umgeben, das bei Handbetätigung eines an der Unterseite des
Instruments ausgebildeten Daumenrings 22 axial in Richtung auf das Zangenmaul
4 verschoben oder proximalwärts zurückgezogen werden kann.
Erfindungsgemäß kann auch dieses Betätigungselement 5 entfernt werden, um den
an derartige medizinische Instrumente gestellten hygienischen Anforderungen im
Zusammenhang mit einer einwandfreien Desinfektion aller Instrumententeile
Rechnung zu tragen. Dazu sind am proximalen und innerhalb einer ringförmigen
Aufnahme 6 liegenden Ende des Betätigungselements drei Ausnehmungen ge
bildet, und die ringförmige Aufnahme 6 weist ebenfalls drei um eine bestimmte
Distanz s gegenüber der Instrumentenlängsachse x versetzte und in der verriegelten
Stellung federnd in die Ausnehmungen 9 eingreifende Federelemente 7 auf (vgl.
Fig. 3A). Die drei Federelemente 7 und auch die drei Ausnehmungen 9 sind
jeweils um 120° in Umfangsrichtung zueinander winkelversetzt und weisen in
Instrumentenlängsachse ein bestimmtes Spiel zueinander auf. Es ist zu bemerken,
daß sich die Anzahl der Ausnehmungen 9 nach der Anzahl der in der Aufnahme 6
angeordneten Federelemente 7 richtet, jedoch grundsätzlich beliebig gewählt
werden kann.
In der verriegelten Stellung greifen die Federelemente 7 in die Ausnehmungen 9
ein. Außerdem weist das Betätigungselement 5 an seinem proximalen Ende eine in
axiale Richtung ragende Führungsnase 10 auf, die sich proximalwärts verjüngt.
Diese Führungsnase 10 greift in der verriegelten Stellung in eine gemäß Fig. 4 am
stirnseitigen Ende eines Positionierelements 12 gebildete V-förmige Ausnehmung
11 ein.
Zur Entriegelung des Betätigungselements 5 wird dieses bei ansonsten festgehalte
nem Instrument in einer bestimmten Richtung verdreht. Eine entgegengesetzte
Drehung des Betätigungselements wird dadurch verhindert, daß jeweils die Kanten
13 der Ausnehmungen 9 an den Stirnseiten 14 der Federelemente 7 anstoßen.
Dagegen werden bei der Verdrehung des Betätigungselements 5 in der bestimmten
entriegelnden Drehrichtung die Federelemente 7 durch die Stege 15, die aus den
zwischen den Ausnehmungen 9 verbleibenden Schaftwandungen gebildet werden,
radial nach außen verdrängt, womit die Federelemente 7 außer Eingriff mit den
Ausnehmungen 9 gelangen. Bei weiterem Verdrehen des Betätigungselements 5 in
entriegelndem Drehsinn gleitet die abgeschrägte Kante 16 der Führungsnase 10 des
Betätigungselements 5 entlang einer schräg zur Instrumentenlängsachse angeord
neten und den V-förmigen stirnseitigen Ausschnitt 11 des Positionierelements 12
begrenzenden Kante 17. Dadurch wird das Betätigungselement 5 bei der Ver
drehung gleichzeitig zusätzlich distalwärts verschoben.
Es ist zu bemerken, daß zur Entriegelung und Entnahme des Betätigungselements
5 die zuvor angesprochene durch die Verdrehung mit verursachte distalwärtige
Verschiebung des Betätigungselements 5 grundsätzlich erforderlich ist, da sich die
Federelemente 7 und die Ausnehmungen 9 nur in dieser momentanen Stellung
außer Eingriff befinden. Da die axiale Verschiebung des Betätigungselementes
gegenüber der Aufnahme 6 somit automatisch erfolgt und damit ein Ziehen des
Betätigungselementes 5 distalwärts nicht erforderlich ist, wird die Entnahme des
Betätigungselements 5 wesentlich erleichtert.
Gemäß Fig. 1 schließt sich an die Aufnahme 6 ein zylindrisch ausgebildetes, das
Positionierelement 12 und einen seitlich im Winkel zur Längsachse angeordneten
Schlauchanschlußstutzen 19 aufnehmendes und proximalseitig eine Dichtkappe 20
tragendes Teil 18 an. Dieses Teil 18 und auch die Aufnahme 6 sind mit einer aus
Kunststoff bestehenden Zylinderhülse 21 verbunden, und an deren Unterseite ist
der Daumenring 22 zur Betätigung des Betätigungselements 5 angeordnet, das in
bekannter Weise am Zangenmaul 4 angreift.
Weiterhin zeigt Fig. 1, daß zwischen dem Innenteil und dem dieses als Rohr
umgebenden Betätigungselement 5 ein ringzylindrischer Kanal 23 ausgebildet ist,
durch den eine Spülflüssigkeit oder dgl. zu- und abgeführt werden kann. Durch den
am proximalen Ende des ringzylindrischen Kanals 23 vorgesehenen Schlauch
anschlußstutzen 19 kann Spülflüssigkeit in den Kanal 23 eingeleitet werden.
Damit aus dem außerhalb einer Körperhöhle befindlichen Instrumententeil keine
Spülflüssigkeit aus dem Instrument austreten kann, ist das proximale Ende des
Kanals 23 flüssigkeitsdicht durch eine Dichtkappe 20 verschlossen, die auf einem
am Teil 18 ausgebildete Olive 24 aufgesetzt ist.
Eine in der Aufnahme 6 angeordnete Ringdichtung 25 verhindert zusätzlich einen
Flüssigkeitsaustritt durch den zwischen dem Betätigungselement 5 und der Auf
nahme 6 verbleibenden Ringspalt.
Claims (11)
1. Medizinisches Instrument mit einem Innenteil (1), das im Instrument lösbar
proximalseitig befestigt ist und am distalen Ende ein Werkzeug (4) trägt, das
mittels eines axial und relativ zum Innenteil (1) und Werkzeug (4) verstellbaren
Betätigungselements (5) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Be
tätigungselement (5) in einer proximalseitigen, axial verstellbaren und dabei das
Betätigungselement (5) mitnehmenden Aufnahme (6) lösbar verriegelbar ist.
2. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement (5) rohrförmig ist und den Innenteil (1) umgibt.
3. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Betätigungselement (5) an seinem proximalen, innerhalb der ringför
migen Aufnahme (6) liegenden Ende mindestens eine Ausnehmung (9) aufweist
und daß die Aufnahme (6) mindestens ein gegenüber der Instrumentenlängsachse
(x) seitlich versetztes und in der verriegelten Stellung federnd in die Ausnehmung
(9) eingreifendes Federelement (7) aufweist, wobei das Federelement bei der
Entriegelung mit der Ausnehmung (9) im Betätigungselement (5) derart zusammen
wirkt, daß das Betätigungselement (5) in der Aufnahme (6) nur in einer Dreh
richtung verdrehbar ist und bei dieser Verdrehung das Federelement (7) außer
Eingriff mit der Ausnehmung (9) gelangt.
4. Medizinisches Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das proximale Ende des Betätigungselements (5) drei in Umfangsrichtung um 120°
versetzte Ausnehmungen (9) und die Aufnahme drei damit korrespondierende, um
120° zueinander versetzt angeordnete und gegenüber der Instrumentenlängsachse
seitlich versetzte Federelemente (7) aufweisen.
5. Medizinisches Instrument nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am proximalen Ende des Betätigungselements (5)
weiterhin eine Führungsnase (10) in Form eines in axialer Richtung ragenden und
sich proximalwärts verjüngenden Wandabschnitts gebildet ist, die in eine der
korrespondierenden V-förmigen stirnseitigen Ausnehmungen (11) eines sich
proximalwärts axial an das Betätigungselement (5) anschließenden zylinderförmi
gen Positionierelements (12) eingreift.
6. Medizinisches Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Positionierelement (12) stirnseitig drei um 120° gegeneinander versetzte V-för
mige Ausnehmungen (11) aufweist.
7. Medizinisches Instrument nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Betätigungselement (5) bei seiner entriegelnden Verdrehung mit einer
seitlichen Kante (16) seiner Führungsnase (10) an einer mit dieser Kante (16)
korrespondierenden, schräg zur Instrumentenlängsachse angeordneten und die V-för
mige Ausnehmung (11) begrenzenden Kante (17) des Positionierelements (12)
entlang gleitet und dadurch distalwärts verschoben wird.
8. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahme (6) und das Positionierelement (12) mit einer
sie umgebenden äußeren Zylinderhülse (21) verbunden sind, an der ein von Hand
betätigbares Betätigungsglied (22) zur axialen Verschiebung des Betätigungs
elements (5) und Betätigung des distalseitigen Werkzeugs (4) angeordnet ist.
9. Medizinisches Instrument nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der zylindrischen Innenwand des den
Innenteil (1) koaxial umgebenden Betätigungselements (5) und dem Innenteil (1)
ein ringzylindrischer Spülkanal (23) zum Zu- und Abführen einer Spülflüssigkeit
gebildet ist.
10. Medizinisches Instrument nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Zylinderhülse (21) eine Dichtkappe (20) zur proximalseitigen Ab
dichtung des Spülkanals (23) vorgesehen ist.
11. Medizinisches Instrument nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich des Positionierelements (12) am proximalen Ende des
ringzylindrischen Spülkanals (23) ein Schlauchanschlußstutzen (19) liegt, über den
Spülflüssigkeit in den Spülkanal (23) eingeleitet werden kann.
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