DE19747254C2 - Verfahren zur nichtinvasiven Innendruckmessung in elastischen Gefäßen - Google Patents

Verfahren zur nichtinvasiven Innendruckmessung in elastischen Gefäßen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur nichtinvasiven Innendruckmessung in elastischen Gefäßen, bei dem ein Gefäß von außen durch Aufbringen einer Kraft verformt und eine Reaktionskraft gemessen wird.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus EP 0 501 234 B1 bekannt.
Mit einem derartigen Verfahren soll der Innendruck in einem Schlauch gemessen werden, ohne daß man eine Ver­ bindung zum Innern des Schlauches herstellen muß. Ins­ besondere im medizinischen Bereich besteht über eine derartige Verbindung immer das Risiko eines Eintrags von Keimen und damit das Risiko einer Infektion des im Schlauch befindlichen Fluids. Die Erfindung soll im folgenden anhand eines Schlauchs als Beispiel für ein elastisches Gefäß beschrieben werden, ohne darauf be­ schränkt zu sein.
Die in Frage stehenden Schläuche oder Gefäße bestehen praktisch durchgängig aus Kunststoffen, beispielsweise PVC. Bei derartigen Schläuchen verändert sich das Reak­ tionsverhalten über der Zeit. Kunststoffmaterial neigt systembedingt zu Kriechvorgängen. Dies führt bei einer längeren Meßzeit zu einem Abfall der Reaktionskraft bei ansonsten gleichen Bedingungen. Dies täuscht den Abfall des Innendrucks im Schlauch (kurz: Schlauchdruck) vor, obwohl der Druck tatsächlich auf höheren Werten bleibt.
Es ist daher in der eingangs genannten EP 0 501 234 B1 vorgeschlagen worden, der eigentlichen Meßzeit eine Vorbereitungszeit vorzuschalten, in der der Schlauch über einen längeren Zeitraum verformend vorgespannt wird. Man nimmt dabei an, daß nach dieser Zeit keine Kriechvorgänge mehr auftreten und das ermittelte Si­ gnal, nämlich die Reaktionskraft, eine zutreffende Aus­ sage über den tatsächlich im Schlauch herrschenden In­ nendruck gibt.
Unabhängig von der Frage, ob diese Annahme zutrifft, hat dieses Vorgehen den weiteren Nachteil, daß man er­ hebliche Zeiten benötigt, bis der Schlauch einsatzbe­ reit ist. Erwähnt wird hier eine Einspannzeit von fünf Tagen, nach denen nicht mehr mit einem Langzeit- Kriechen des Schlauchmaterials zu rechnen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Innen­ druckmessung zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge­ nannten Art dadurch gelöst, daß der Innendruck p(t) aus folgender Beziehung ermittelt wird:
p(t) = k0 + k1 [Fs(t) - R(t)],
wobei
k0, k1 Polynomkoeffizienten
Fs(t) die gemessene Reaktionskraft und
R(t) eine Relaxationsfunktion des Gefäßes sind.
Bei dieser Vorgehensweise läßt man Kriechneigungen des Gefäßes zu. Die sich dadurch ergebenden Fehler werden unter Verwendung der Relaxationsfunktion herausgerech­ net. Die Differenz Fs(t) - R(t) gibt dann in einer sehr guten Nährung den tatsächlichen Kraftverlauf über die Zeit wieder, aus dem dann der Innendruck errechnet wer­ den kann. Der Innendruck ist nämlich linear abhängig von dieser Differenz.
Vorzugsweise werden die Polynomkoeffizienten k0, k1 vor der Messung durch Kalibrierung mit mindestens zwei Druck-Reaktionskraft-Paaren ermittelt, wobei die Druck- Reaktionskraft-Paare in einem zeitlich kurzen Abstand ermittelt werden. Zwar ist ein linearer Zusammenhang zwischen der Differenz Fs(t) - R(t) und dem Innendruck p(t) zu beobachten. Die Art des linearen Zusammenhangs, d. h. die Nullpunktverschiebung und die Steigung dieser Funktion ändern sich jedoch vielfach von Schlauch zu Schlauch. Es ist daher zweckmäßig, wenn der Benutzer kurz vor der eigentlichen Messung eine entsprechende Kalibrierung vornimmt. Da die Wertepaare in einem kur­ zen zeitlichen Abstand ermittelt werden, kann man mit einer guten Zuverlässigkeit davon ausgehen, daß Relaxa­ tionserscheinungen, d. h. Kriechneigungen des Schlau­ ches, hier noch keine Auswirkungen gehabt haben. Der hierdurch möglicherweise verursachte Fehler bleibt in einer vernachlässigbaren Größenordnung.
DE 38 38 689 C1 zeigt ein Verfahren zur fortlaufenden Messung des Drucks in einer flexiblen Fluidleitung für medizinische Zwecke und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Der Fluidschlauch, der beispielsweise in einer Infusions-Pum­ penanordnung stromab der üblicherweise peristaltisch arbeiten­ den Pumpe verwendet wird, wird mit Hilfe eines Betätigungsglie­ des deformiert. Anschließend wird die Auslenkung des Betäti­ gungsgliedes durch die Rückstellung der Fluidleitung ermittelt, die sich in Folge des Förderdrucks ergibt. Wenn sich Druckwerte ergeben, die außerhalb festgelegter Grenzen liegen, beispiels­ weise durch Abknicken des Schlauches, Lösen von einer Infusi­ onsnadel, einem Verstopfen oder einem Bruch, wird ein Alarm ausgelöst.
Vorzugsweise wird die Relaxationsfunktion vor der Mes­ sung ermittelt, indem über einen vorbestimmten Zeitraum bei einem statischen Innendruck und konstanten Verfor­ mungsbedingungen die Reaktionskraft gemessen wird. Wie bei den Polynomkoeffizienten auch, kann sich die Re­ laxationsfunktion von Schlauch zu Schlauch unterschei­ den. Diese Unterschiede ergeben sich nicht nur bei un­ terschiedlichen Schlaucharten, beispielsweise aus un­ terschiedlichen Kunststoffen, sondern auch bei ähnli­ chen Schläuchen, die beispielsweise in Material, Durch­ messer, und Länge übereinstimmen. Wenn man daher die Relaxationsfunktion vor der Messung ermittelt, dann kann man den Innendruck durch Messung für jeden Schlauch dadurch ermitteln, daß man die spezifischen Relaxationseigenschaften des Schlauches, insbesondere die Kriechneigung, herausrechnet. Der Schritt des Er­ mittelns der Relaxationsfunktion ist zwar ein kleiner zusätzlicher Aufwand im Bereich von Minuten, der jedoch weit unter dem Aufwand bleibt, den man zur Vorspannung des Schlauches über beispielsweise fünf Tage treiben müßte.
Bevorzugterweise wird die Verformungskraft durch Zu­ stellung eines Stempels über eine Strecke Δd aufge­ bracht und Δd wird zur Ermittlung der Relaxationsfunk­ tion konstant gehalten. Durch das Zustellen des Stem­ pels über die Strecke Δd wird der Schlauch etwas ver­ formt. Er wird mit anderen Worten im Bereich des Stem­ pels etwas eingedrückt. Man kann nun die hierdurch be­ wirkte Reaktionskraft, die unter anderem auch von dem Innendruck abhängig ist, messen, beispielsweise über einen Kraftsensor, der zwischen Stempel und Schlauch oder auf der gegenüberliegenden Seite des Schlauches angeordnet ist. Anordnungen dieser Art gehen beispiels­ weise aus EP 0 501 234 B1 hervor. Wenn man nun die Zu­ stellung konstant läßt, d. h. Δd nicht verändert, dann beobachtet man auch bei konstantem Innendruck ein all­ mähliches Abnehmen der Reaktionskraft, wie dies auf­ grund der Kriechneigung des Schlauchmaterials an sich zu erwarten ist. Erstaunlicherweise hat sich nun her­ ausgestellt, daß der tatsächlich festgestellte Verlauf der Abnahme der Reaktionskraft, d. h. das Verhalten des Schlauchs in der "Vergangenheit", eine Aussage über das Verhalten des Schlauches in der "Zukunft" erlaubt, näm­ lich bei den noch durchzuführenden Messungen. In Kennt­ nis der bei der Ermittlung der Relaxationsfunktion ge­ wonnenen Ergebnisse kann man dann die Relaxation für die Zukunft vorhersagen, was es ermöglicht, die durch Relaxation verursachten Reaktionskraftänderungen von den Kräften zu trennen, die durch den Innendruck im Schlauch hervorgerufen werden.
Vorzugsweise wird zur Ermittlung der Relaxationsfunkti­ on eine vorgegebene Funktionsart verwendet, deren Para­ meter aus den gemessenen Reaktionskräften errechnet werden. Für die Ermittlung der Relaxationsfunktion ist damit lediglich eine Parameteridentifikation notwendig. Die Art der Funktion ist hingegen vielfach vom verwen­ deten Material des Schlauches abhängig. Sie kann daher für gleichartige Schläuche bereits vorgegeben werden, beispielsweise vom Hersteller. Sie wird dann gemeinsam mit dem Schlauch ausgeliefert, beispielsweise auf die Verpackung aufgedruckt. Dies erspart dem Verwender die Suche nach einer geeigneten Funktionsart für die Re­ laxationsfunktion. Diese Suche ist auch nicht mehr für jeden Schlauch erforderlich, weil man die Schläuche so­ zusagen familienweise fassen kann. In jeder Familie ist die Funktionsart gemeinsam. Es unterscheiden sich von Schlauch zu Schlauch gegebenenfalls nur noch die Para­ meter, die bei der Ermittlung der Relaxationsfunktion ermittelt werden müssen.
Vorzugsweise weist hierbei die Funktionsart mindestens einen Kern in Form einer monoton fallender Funktion auf. Dies spiegelt das tatsächliche Verhalten des Schlauches wieder, bei dem ja die Reaktionskraft über der Zeit abnimmt, wobei die Abnahme bei konstantem In­ nendruck auf die Kriechneigung oder das Ermüdungsver­ halten, mit anderen Worten auf die Relaxation, zurück­ zuführen ist. Dadurch, daß man Kerne identifiziert und fest vorgibt, erleichtert man dem späteren Verwender des Schlauches die Ermittlung der Relaxationsfunktion. Bei einem Wechsel von einer Schlauchart zur anderen muß dann unter Umständen nicht mehr eine komplette Neupro­ grammierung vorgenommen werden. Es reicht aus, einzelne Kerne der Funktionsarten auszutauschen.
Vorzugsweise werden die Kerne aus einer Menge ausge­ wählt, für die gilt:
wobei K(t) ein Kern ist und c, d, α, β, ci, αi Materi­ alparameter sind, die während der Ermittlung der Re­ laxationsfunktion bestimmt werden.
Vorzugsweise liegt der Zeitraum zur Ermittlung der Re­ laxationsfunktion im Bereich von unter 10 Minuten. Die­ ser Bereich ist kurz genug, um von einem Benutzer ak­ zeptiert zu werden. Dennoch erlaubt er eine ausreichen­ de Anzahl von Meßergebnissen, d. h. Meßwerten zur Er­ mittlung der Relaxationsfunktion. Erstaunlicherweise lassen sich auch in derart kurzen Zeiten genügend Aus­ sagen über das Verhalten des Schlauches gewinnen, so daß entsprechend zuverlässige Aussagen für das künftige Verhalten des Schlauches ermöglicht werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug­ ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich­ nung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Meßanord­ nung und
Fig. 2 einige Funktionsverläufe zur Erläuterung des Verfahrens.
Zur nichtinvasiven Schlauchdruckmessung, d. h. zur nichtinvasiven Permanent-Innendruckbestimmung in ela­ stischen Gefäßen, wie Rohren, Schläuchen, etc., wird eine in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung verwendet. Hierbei wird die Innendruckbestimmung mit Hilfe einer Kraft- oder Druckmessung über die Gefäßau­ ßenwand bewirkt. Nichtinvasiv bedeutet hier, daß die Gefäßoberfläche weder verändert werden muß noch eine Verbindung zwischen dem Gefäßinneren und der Meßsenso­ rik erforderlich ist, etwa in Form einer T-Abzweigung. Zu fördernde Medien können Flüssigkeiten und Gase, all­ gemein Fluide, sein. Als Mittel zur Erzeugung des Drucks können beispielsweise Rollerpumpen, peristalti­ sche Pumpen oder Zentrifugalpumpen zum Einsatz kommen. Das Meßprinzip kann überall dort angewendet werden, wo eine Verbindung oder ein Kontakt zwischen dem geförder­ ten Fluid und der Umgebung unerwünscht oder gefährlich ist. Besonders bevorzugte Anwendungsgebiete sind sol­ che, wo eine Kontaminierung des Fluids bzw. eine Infek­ tionsgefahr der Außenwelt (Bedienungspersonal) auszu­ schließen ist. Verwendet wird das Meßverfahren bei­ spielsweise in der Hämodialyse, Infusionstechnik, bei Herz-Lungen-Maschinen, in der Lebensmitteltechnologie oder in der allgemeinen Verfahrenstechnik.
Hierzu wird ein Schlauch 1, der in unverformtem Zustand gestrichelt und in verformtem Zustand dick ausgezogen dargestellt ist, auf eine Auflage 2 aufgelegt, die im Bereich des Kontakts mit dem Schlauch 1 einen Kraftsen­ sor 3 aufweist. Die dargestellte Verformung des Schlau­ ches 1 wird bewirkt über einen Stempel 4, der über eine Strecke Δd in Richtung auf die Auflage 2 bewegt wird. Ausgangspunkt für die Strecke Δd ist der Außendurchmes­ ser d des Schlauches 1 in unverformtem Zustand.
Im Schlauch herrscht ein Druck pi.
Die Kombination des Innendrucks mit der Verformung des Schlauchs 1 durch den Stempel 4 führt zu einer Reakti­ onskraft, die man am Kraftsensor 3 ermitteln kann. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Kraftsensor in der Stirnfläche des Stempels 4 unterzubringen.
Auch bei einer konstanten Zustellung Δd und einem kon­ stanten Innendruck pi ändert sich die Reaktionskraft Fs, die der Kraftsensor 3 ermittelt. Die Erläuterung der Vorgänge soll im folgenden mit Hilfe der in Fig. 2 dargestellten Funktionsverläufe vorgenommen werden.
Um eine Unabhängigkeit von den Durchmessern der verwen­ deten Schläuche 1 zu erzielen, wird zunächst eine Größe ε0 = Δd/d eingeführt, d. h. die relative Zustellung des Stempels 4.
Zu einem Zeitpunkt t0 wird der Stempel hier um die Strecke Δd verfahren, bis die relative Zustellung ε0 zum Zeitpunkt t1 erreicht ist. Wenn der Stempel 4 da­ nach nicht mehr bewegt wird, wovon für die künftige Messung auszugehen ist, dann bleibt die Schlauchdefor­ mation, die in Fig. 2a dargestellt ist, auf dem Wert ε0 praktisch konstant.
Der Innendruck pi im Schlauch 1 wird bis zu einem Zeit­ punkt t2 konstant gehalten (Fig. 2b). Der Innendruck pi ist bis zu diesem Zeitpunkt der statische Druck, der sich ohne Verwendung einer Pumpe ergibt. Wie aus Fig. 2c ersichtlich ist, sinkt trotz einer konstanten rela­ tiven Zustellung ε0 und eines konstanten Innendrucks pi die Reaktionskraft Fs ab. Zwischen den Zeitpunkten t1, t2 werden eine Vielzahl von Kraftwerten Fsi ermittelt, die für die spätere Ermittlung einer Relaxationsfunkti­ on erforderlich sind. Der Zeitabschnitt zwischen t1 und t2 beträgt im vorliegenden Fall etwa 10 Minuten oder etwas weniger.
Zum Zeitpunkt t2 wird nun eine nicht näher dargestellte Pumpe in Betrieb genommen. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine Rollerpumpe oder eine peristaltische Pumpe, die einen pulsierenden Druckverlauf erzeugt. Dieser ist in Fig. 2b dargestellt. Da gleichzeitig auch das Niveau des Drucks pi angehoben wird, ergibt sich ein entsprechend größeres Drucksignal Fs, das aufgrund der Relaxationserscheinungen des Schlauches 1 aber ebenfalls tendenziell abnimmt. Die Meßzeit kann hierbei mehrere Stunden betragen. Dargestellt ist ein Zeitraum von 4,5 h.
Um das Kraftsignal Fs in einen Druck pi umrechnen zu können, muß man zunächst eine Relaxationsfunktion er­ mitteln. Hierbei verwendet man folgendes Modell:
Zunächst geht man davon aus, daß der Innendruck pi(t) dadurch ermittelt werden kann, daß man von der ermit­ telten Reaktionskraft Fs(t) die Relaxationsfunktion ab­ zieht. Damit ergibt sich ein linearer Zusammenhang zwi­ schen dem Druck pi und der genannten Differenz nach folgendem Ausdruck:
pi(t) = k0 + k1 [Fs(t) - R(t)]
mit
k0, k1 Polynomkoeffizienten
R(t) Relaxationsfunktion des Schlauches.
Die Differenz
Ds(t) = Fs(t) - R(t)
kann als stationäres Stempelsignal aufgefaßt werden. Man kann pi(t) also zu jedem Zeitpunkt t ermitteln.
Erforderlich ist es hierzu lediglich, vor Beginn der Messung (zweckmäßigerweise auch vor dem Ermitteln der Relaxationsfunktion) eine Kalibrierung vorzunehmen, bei der man die Polynomkoeffizienten k0, k1 ermittelt. Hierzu wird an relativ kurz aufeinanderfolgenden Zeit­ punkten die Reaktionskraft Fs ermittelt, indem zwei verschiedene Druckwerte vorgegeben werden. Diese Druck­ werte kann man beispielsweise dadurch vorgeben, daß man ein Flüssigkeits-Vorratsgefäß in unterschiedlichen Hö­ hen anordnet. Da lediglich die Druckdifferenz bekannt sein muß, um die Polynomkoeffizienten zu ermitteln, spielt die genaue Kenntnis des Innendrucks pi für die Kalibrierung keine Rolle.
Die Relaxationsfunktion R(t) kann man mit guter Nährung vereinfacht wie folgt darstellen:
R(t) = Δd - S(t).
S(t) = 1/d . A(t) . T(t)
K(t) = A(t) . T(t).
Damit ergibt sich
R = ε0 . K(t).
Hierbei fließt die Erkenntnis mit ein, daß sich die Querschnittsfläche A(t) des Schlauches mit der Zeit ebenfalls ändert.
Für K(t) sind nun geeignete Kerne in Form monoton fal­ lender Funktionen einzusetzen, so daß gilt
Die Materialparameter c, α, β, ci, αi, d, etc. müssen experimentell während der ersten statischen Phase be­ stimmt werden. Diese Phase wird auch als Identifikati­ onsphase bezeichnet und liegt zwischen t1 und t2.
Die durch den jeweiligen Kern bestimmte Funktionsart wird zusammen mit dem Schlauch vorgegeben. Die Funkti­ onsart hängt nämlich im wesentlichen von den Materia­ leigenschaften des Schlauches ab. Der Hersteller kann dem Verwender die Ermittlung der Relaxationsfunktion erheblich erleichtern, indem er eine Funktionsart vor­ gibt, die den Relaxationsverlauf am besten annähert. Der Benutzer muß dann für die Funktionsart nur noch die entsprechenden Parameter bestimmen, um die Relaxations­ funktion mit einer so hohen Genauigkeit ermitteln zu können, daß später die Ermittlung der Drücke möglich wird.

Claims (8)

1. Verfahren zur nichtinvasiven Innendruckmessung in elastischen Gefäßen, bei dem ein Gefäß von außen durch Aufbringen einer Kraft verformt und eine Re­ aktionskraft gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendruck p(t) aus folgender Beziehung er­ mittelt wird:
P(t) = k0 + k1 [Fs(t) - R(t)]
wobei
k0, k1 Polynomkoeffizienten
Fs(t) die gemessene Reaktionskraft und
R(t) eine Relaxationsfunktion des Gefäßes sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polynomkoeffizienten k0, k1 vor der Messung durch Kalibrierung mit mindestens zwei Druck-Reak­ tionskraft-Paaren ermittelt werden, wobei die Druck-Reaktionskraft-Paare in einem zeitlich kurzen Abstand ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Relaxationsfunktion vor der Mes­ sung ermittelt wird, indem über einen vorbestimmten Zeitraum bei einem statischen Innendruck und kon­ stanten Verformungsbedingungen die Reaktionskraft gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformungskraft durch Zustellung eines Stempels über eine Strecke Δd aufgebracht wird und Δd zur Ermittlung der Relaxationsfunktion konstant gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Ermittlung der Relaxationsfunkti­ on eine vorgegebene Funktionsart verwendet wird, deren Parameter aus den gemessenen Reaktionskräften errechnet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsart mindestens einen Kern in Form einer monoton fallender Funktion aufweist.
7. Verfahren nach, Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerne aus einer Menge ausgewählt werden, für die gilt:
wobei K(t) ein Kern ist, c, d, α, β, ci, αi Materi­ alparameter sind, die während der Ermittlung der Relaxationsfunktion bestimmt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitraum zur Ermittlung der Relaxationsfunktion im Bereich von weniger als 10 Minuten liegt.
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