DE19744589A1

DE19744589A1 - Set zum Tamponieren der Nase

Info

Publication number: DE19744589A1
Application number: DE19744589A
Authority: DE
Inventors: Norbert Schilling; Rolf Dr Med Siegel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-10-09
Filing date: 1997-10-09
Publication date: 1999-04-15

Description

Bei der Erfindung handelt es sich um ein Set zum Tamponieren der Nase, welches bei schwierig zu beherrschendem Nasenbluten bzw. auch postoperativ eingesetzt wird. - Der Begriff "Set" ist im medizinischen Bereich geläufig und bedeutet im wesentlichen eine Verpackung, in der die Mittel, die zum Durchführen einer be stimmten Verrichtung benötigt werden, angeordnet vorhanden sind.

In dem erfindungsgemäßen Set zum Tamponieren der Nase sind zum bestimmungs gemäßen Gebrauch mindestens

a) ein als Führungs- und Befestigungsmittel dienender, ca. 50 bis 70 cm langer und 1 bis 5 mm im Querschnitt messender, flexibler Draht oder Schlauch,
b) ein, hinsichtlich des Verschluß einer Choane weitgehend anatomisch ausgebildeter und eine mittige Bohrung aufweisender Formkörper aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatiblen Material,
c) mehrere, zum Austamponieren der Nase dienende unterschiedlich dimensionierte Formkörper aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatiblen Material,
d) ein, hinsichtlich des Verschluß eines Nasenloches weitgehend anatomisch ausgebildeter und eine mittige Bohrung aufweisender Formkörper aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatiblen Material

vorhanden.

Zu a): ein als Führungs- und Befestigungsmittel dienender, ca. 50 bis 70 cm langer und 1 bis 5 mm im Querschnitt messender, flexibler Draht oder Schlauch. - Das bevorzugte, flexible Material ist hierbei Silikonkautschuk mit einer Shore-Härte von 40. Als Beispiel sei ein 60 cm langer Silikonschlauch mit einem Außendurchmesser von 3 mm und einem Innendurchmesser von 1 mm, der zur Verminderung von Haft- und Gleitreibung am Nasengewebe gemäß US-Patent 5,494,756 oberflächen modifiziert ist, angeführt.

Ähnlich wie beim Tamponieren nach BELLOCQ, wird der (kunststoffumhüllte) Draht bzw. der Schlauch solange durch eine äußere Nasenöffnung geschoben, bis er vor der Rachenhinterwand zu sehen ist, wovon er dann mittels eines geeigneten Instrumentariums durch die Mundhöhle hindurch vor den Mund gezogen wird.

Zu b): ein, hinsichtlich des Verschluß einer Choane weitgehend anatomisch ausgebildeter und eine mittige Bohrung aufweisender Formkörper aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatible Material. - Hierbei handelt es sich im wesentlichen um zylindrische, kegelige, kegel-zylindrische oder halbkugelige, im Durchmesser zwischen 1,5 bis 5 cm und in der Höhe zwischen 0,5 und 4 cm messende und eine mittige Bohrung aufweisende Formkörper. Der Durchmesser der Bohrung ist so, daß das vor dem Mund gelegene Ende des Drahts bzw. Schlauchs in die Bohrung hineinpaßt und der Formkörper auf dem Draht bzw. Schlauch weiter verschoben werden kann. Als flexibles, bio-, hämo- und gewebskompatibles Material wird bevorzugt Silikonkautschuk mit geringer Shore-Härte eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt werden stumpfkegelig ausgebildete Formkörper aus offen porigem Silikonschaum, die gemäß DE-OS 195 42 687 hergestellt wurden.

Dieser als Choanenverschluß dienende Formkörper wird, mit der eventuell vorhandenen Kegelspitze bzw. Konvexität voran, auf das aus dem Mund herausragenden Ende des Drahts bzw. Schlauchs aufgefädelt und an diesem Ende mittel- oder unmittelbar, beispielsweise durch Knüpfen eines 8-Knotens, fixiert. Dosierter Zug an dem aus der Nase herausragenden Draht- bzw. Schlauchende bewirkt, daß der Formkörper durch die Mundhöhle hindurch zu der jeweiligen Choane gelangt und somit den Nasenraum zum Rachen hin abdichtet.

Zu c): mehrere, zum Austamponieren der Nase dienende, unterschiedlich dimen sionierte Formkörper aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatiblen Material. - Die als Tamponadenmaterial dienenden Formkörper sind kugelig, elliptoid, flächig-oval, oder stabförmig (mit quadratischem, rechteckigem, elliptischem oder kreisförmigem Querschnitt) geformt, sind zwischen 0,5 und 10 cm lang und weisen einen Durchmesser bzw. einen Querschnitt zwischen 0,3 und 3 cm auf. Als flexibles, bio-, hämo- und gewebskompatibles Material wird bevorzugt Silikonkautschuk mit geringer Shore -Härte eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt werden als derartige Formkörper offen-porige Silikonschäume eingesetzt, da dieses Material mit dem Wundgrund nicht verklebt und da es bei Bedarf auch mit vorteilhaft wirkenden Arzneimitteln imprägniert werden kann.

Mit diesen Formkörpern wird die Nase in bekannter Art und Weise austamponiert: wobei sich mehrere Zentimeter lange Formkörper zum Austamponieren des Nasendaches, kürzere zum gezielten Austamponieren des Nasenbodens eignen.

Zu d): ein, hinsichtlich des Verschluß eines Nasenloches weitgehend anatomisch ausgebildeter und eine mittige Bohrung aufweisender Formkörper aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatiblen Material. - Hierbei handelt es sich im wesentlichen um zylindrische, kegelige, kegel-zylindrische halbkugelige oder halbkugel-schalige, im Durchmesser zwischen 0,5 bis 4 cm und in der Höhe zwischen 0,5 und 3 cm messende und eine mittige Bohrung aufweisende Formkörper. Der Durchmesser der Bohrung ist so, daß das vor der Nase gelegene Ende des Drahts bzw. Schlauchs in die Bohrung hineinpaßt und der Formkörper solange weiter ver schoben werden kann bis er das Nasenloch verschließt. Als flexibles, bio-, hämo- und gewebskompatibles Material wird bevorzugt additions-vernetzender Silikonkautschuk mit geringer Shore-Härte eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt eingesetzt werden kegelförmig ausgebildete Formkörper aus offen-porigem Silikonschaum.

Dieser als Nasenlochverschluß dienende Formkörper wird, mit der eventuell vorhandenen Kegelspitze bzw. Konvexität voran, auf das aus der Nase herausragende Ende des Drahts/Schlauchs aufgefädelt und bis zum Nasen loch hin verschoben und hier mittel- oder unmittelbar mit dem Draht oder Schlauch derart fixiert, daß der Formkörper das Nasenloch verschließt.

Beispiel 1

Im erfindungsgemäßen Set zum Tamponieren der Nase befinden sich

- ein 60 cm langer Schlauch aus Silikon, Shore 40, Außendurchmesser 3 mm, Innendurchmesser 1 mm
- ein im wesentlich anatomisch geformter, kegel-förmiger Formkörper aus offen porigem Silikonschaum (hergestellt aus additions-vernetzendem Flüssigsilikon medizinischer Qualität, Shore 30). Der Formkörpers hat einen Basisdurchmesser von 3,8 cm, die Höhe beträgt 3,2 cm, die Spitze ist abgerundet, Radius 12 mm. Die mittige Bohrung hat einen Durchmesser von 3,1 cm.
- 6 Stück 9×9×100 mm und 20 Stück 9×9×20 mm messende Formkörper aus offen-porigem Silikonschaum (hergestellt aus additions-vernetzendem Flüssigsilikon medizinischer Qualität Shore 30).
- ein im wesentlich anatomisch geformter, halbkugel-förmiger Formkörper aus offen porigem Silikonschaum (hergestellt aus additions-vernetzendem Flüssigsilikon medizinischer Qualität, Shore 30). Der Formkörpers hat einen Durchmesser von 2,5 cm, die Höhe beträgt 2,5. Der Durchmesser der mittigen Bohrung beträgt 3,1 mm.

Claims

1. Set zum Tamponieren der Nase, dadurch gekennzeichnet, daß zum bestimmungs gemäßen Gebrauch in einer Verpackung mindestens

a) ein als Führungs- und Befestigungsmittel dienender, ca. 50 bis 70 cm langer und 1 bis 5 mm im Querschnitt messender, flexibler Draht oder Schlauch,
b) ein, hinsichtlich des Verschluß einer Choane weitgehend anatomisch ausgebildeter und eine mittige Bohrung aufweisender Formkörper aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatible Material,
c) mehrere, unterschiedlich dimensionierte Formkörper zum Austamponieren der Nase aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatiblen Material,
d) ein, hinsichtlich des äußeren Verschluß eines Nasenloches weitgehend anatomisch ausgebildeter und eine mittige Bohrung aufweisender Formkörper aus einem flexiblen, bio-, hämo- und gewebskompatible Material
vorhanden sind.

2. Set zum Tamponieren der Nase, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten in der Verpackung vorliegenden Gegenstände aus Silikon sind.