DE19744512A1 - Basisblatt oder Basismaterial für ein Stammblatt, Kreissägeblatt, Trennsägeblatt, Kreismesser, Maschinenmesser - Google Patents
Basisblatt oder Basismaterial für ein Stammblatt, Kreissägeblatt, Trennsägeblatt, Kreismesser, MaschinenmesserInfo
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- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
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- C23C8/06—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
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Description
Die Erfindung betrifft ein Basisblatt oder Basismateri
al gemäß Gattungsbegriff des Anspruches 1.
Ein gattungsgemäßes Basismaterial für die Herstellung
von Stammblättern für Kreissägen, Trennscheiben, Gatter
sägen sowie Schneid- und Schabvorrichtungen ist aus der
europäischen Patentanmeldung EP 0 751 234 her bekannt.
Bei dem bekannten Basisblatt wird anstelle eines Stah
les, dessen Kohlenstoffgehalt zwischen 0,25 und 1 Pro
zent liegt, ein kohlenstoffarmer Basisstahl mit einem
Kohlenstoffgehalt von 0,1 bis 0,2 Prozent verwendet.
Auf diesen Stahl wird dann Kohlenstoff aufgekohlt, so
daß von seinen Außenwandbereichen zum inneren Kern hin
ein aufgekohlter Bereich mit einem vom äußeren Rand der
Außenwand zum nicht aufgekohlten Kern abfallender Koh
lenstoffgehalt vorhanden ist. Die Tiefe des aufgekohl
ten Bereiches soll so ausgewählt werden, daß nach dem
Härten und Anlassen ein Drittel der Gesamtdicke des
Basisstahls weich und zwei Drittel hart bleiben. Das
beidseitige Aufkohlen dient dazu, ein sandwichartiges
Rohmaterial für die Sägenindustrie zu schaffen. Es soll
eine höhere Härte an der Oberfläche bei gleicher Be
triebs- bzw. Bruchsicherheit erzielt werden und die
Schallemission im Betrieb vermindert werden.
Auf derartig gefertigte Stammblätter werden in weiteren
Verfahrensschritten zur Fertigung des Endproduktes
Hartmetallsägezähne, Diamanten oder dergleichen aufge
bracht.
Aus der Zeitschrift "Maschinenmarkt, Würzburg 103
(1997) 4" ist es bekannt, daß eine Anhebung der Eigen
frequenzen im Sägeblatt durch die Zunahme von Eigenspan
nungen in einem Sägeblatt erfolgen kann. Das Erwärmen
des Werkzeuges führt zu einem Herabsetzen der Eigenfre
quenzen. Die Steifigkeit eines Werkzeuges ist u. a. für
die höchst mögliche Drehzahl verantwortlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungs
gemäßes Basisblatt bzw. ein Verfahren zur Fertigung
eines gattungsgemäßen Basisblattes anzugeben, bei dem
unter Verringerung der Blatterwärmung im Betrieb eine
verminderte Schnittbreite bei gleichzeitiger Erhöhung
der Schnittgeschwindigkeit möglich ist.
Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen
angegebene Erfindung.
Erfindungsgemaß wird Stickstoff und Kohlenstoff in den
Basisstahl eindiffundiert, wobei die Stickstoffaufnahme
dominiert. Die Verfahrensparameter sind dabei so ge
wählt, daß eine Verbindungszone mit nachfolgender Diffu
sionszone entsteht. Die dünne Oberflächenzone von 20
Mikrometern besitzt hervorragende Gleitfähigkeiten,
weshalb Reibungserwärmungen beim Schneiden, insbesonde
re von Holz, erheblich reduziert werden. Der keramikar
tige Charakter dieser Oberfläche hat Schmiermittelcha
rakter. Die thermotechnische Behandlung erfolgt bei
Temperaturen unterhalb 600° Celsius. Bei diesen Tem
peraturen ist das Lösungsvermögen des Stahls für Kohlen
stoff sehr gering. Die Diffusionsparameter der Stick
stoffdiffusion sind so gewählt, daß die Diffusionszone
bis maximal 400 Mikrometer in das Kernmaterial eindif
fundiert. Vorzugsweise beträgt die Diffusionstiefe des
Stickstoffes 200 Mikrometer. Es ist aber auch vorgese
hen, daß die Diffusionstiefe lediglich 100 Mikrometer
beträgt. Für unlegierte Stähle kann die Oberflächenhär
te 300 bis 400 HV betragen. Bei schwach legierten Stäh
len, welche beispielsweise mit 0,3% Chrom legiert
sind, kann die Oberflächenhärte 500 bis 600 HV betra
gen. Bei höher legierten Stählen (Chrom, Vanadium,
Molybdän) ist eine Oberflächenhärte von bis zu 700 HV
möglich. Mit hoch legierten Stählen ist auch eine Ober
flächenhärte bis 1200 HV möglich. Im Kernbereich soll
die Härte bei 32 und 50 HRC liegen. Vorzugsweise liegt
sie dort je nach gewählter Stahlqualität im Bereich
zwischen 38 bis 48 HRC. Da, anders als beim reinen
Aufkohlen, als Basisstahl ein vergütetes Material,
insbesondere ein martensitbildender Stahl gewählt wer
den kann, ergeben sich insgesamt bessere Materialeigen
schaften. Der Stickstoff- und Kohlenstoffgehalt in der
oberflächennahen Verbindungszone ist nahezu bekannt.
Die Stickstoffkonzentration in der Diffusionszone nimmt
demgegenüber kontinuierlich mit einem über weite Berei
che konstanten Gradienten bis zur Kernkonzentration
ab. Die Kernkonzentration, die auch Null sein kann,
wird nach spätestens 400 Mikrometern erreicht. Zufolge
dieses Konzentrationsgradienten ergibt sich ein kontinu
ierlicher Härteabfall in der Diffusionszone bis zum
Kernbereich hin.
Zufolge der Eindiffusion von Stickstoff und Kohlenstoff
in den vergüteten Basisstahl bildet sich eine randseiti
ge Volumenausdehnung aus. Diese Volumenausdehnung be
wirkt im Randbereich eine Druckeigenspannung und im
Kernbereich eine Zugspannung. Diese innere Verspannung
im Sägeblatt wirkt sich besondere bei Kreissägeblättern
geräuschmindernd aus. Die Ausscheidungshärtung in der
Randschicht bewirkt eine größere Belastbarkeit bei
statischer, insbesondere aber bei schwingender Beanspru
chung. Dabei erhöhen die feindispersen Nitritausschei
dungen einerseits die lokale Dauerfestigkeit, anderer
seits wirken sie in der Art einer "inneren Reibung"
hinderlich für Versetzungsbewegungen.
Als Basisstähle können auch solche Stähle verwendet
werden, die mit Vanadium, Chrom oder Molybdän oder
Nickel legiert sind. Betreffend derartiger Stähle wird
auf den Artikel H. Berns: "Werkzeuge aus martensitaush
ärtendem Stahl in 292 Z w F 66 (1971), Heft 6" hinge
wiesen.
Das erfindungsgemäße Eindiffundieren erfolgt vorzugswei
se durch ein als Nitrokarburieren bezeichnetes Verfah
ren bei Temperaturen bis 570° Celsius. Vorzugsweise
liegt die Temperatur oberhalb von 480° Celsius. Bei
dieser Behandlungstemperatur entstehen temperaturabhän
gige, komplexe Verbindungen mit unterschiedlichen
Stickstoff- und Kohlenstoffgehalten. In Karbiden kann
Stickstoff einen Teil des Kohlenstoffs ersetzen und in
den Karbiden aufgenommen werden, wobei sich Karbon
itride bilden. Im Gegensatz zum reinen Ammoniak-Nitrie
ren entfällt die da arttypische rauhe Oberfläche. Der
Stahl kann vor der Behandlung zur Verbesserung seiner
Kerneigenschaften vergütet werden. Bei einer vorherge
henden Vergütung oder Anlaßbehandlung muß die Anlaßtem
peratur allerdings allerdings 20° bis 30° höher liegen,
als die Behandlungstemperatur bei thermochemischen
Behandlung. Sie kann aber auch niedriger liegen. Dann
erfolgt ein weiteres Anlassen im Kern.
Das Nitrokarburieren kann sowohl in einem Gas erfolgen
als auch durch aufgebrachtes Pulver. Bei ersterem Ver
fahren erfolgt die Eindiffusion von Kohlenstoff und
Stickstoff in einer Mischung aus Ammoniak und einem
Aufkohlungsgas. Bei der zweiten Verfahrensvariante wird
beispielsweise Kalkstickstoff als Pulver verwendet. Die
Menge des eindiffundierten Kohlenstoffs ist aber wesent
lich geringer als die des Stickstoffs. Die Nitrokar
burierung erfolgt aber bevorzugt im Salzbad.
Die so gefertigten Basisblätter, bei denen entweder
später Hartmetallschneiden aufgelötet werden oder Dia
mantreibkörper aufgebracht werden oder Zähne einge
schnitten werden, können sich im Betrieb bis ca. 500°
Celsius erwärmen, ohne daß eine schädliche Umwandlung
erfolgt.
Die erfindungsgemäße Technologie erlaubt es, die Dicke
der Sägeblätter zu reduzieren. Bei einem Basisblatt mit
einem Durchmesser von 400 Millimeter, welches beispiels
weise eine Wandstärke von 3 Millimeter besitzt, kann
die Wandstärke auf 2,4 Millimeter oder sogar weniger
reduziert werden. Es ist eine Reduzierung um 20% mög
lich. Die im Außenbereich aufgebauten Druckeigenspannun
gen kompensieren die durch die Dickenreduzierung verrin
gerte Formstabilität. Die Dauerschwingfestigkeit wird
wesentlich erhöht.
Erfindungsgemäß entsteht ein Schichtmaterial (Sediment
werkstoff) mit einem gehärteten bzw. vergütetem Kern,
der im Gegensatz zum gattungsbildenden Schichtmaterial
nicht weich ist, sondern ein einheitliches Martensitge
füge aufweist. Zum Rand bildet das Material zunächst
eine gehärtete Zone mit zum Rand hin steigenden Stick
stoffanteilen aus. Die unmittelbar am Rand liegende
Verbindungsschicht bildet besondere Nitrokarbide aus
und besitzt eine gut gleitende Oberfläche.
Das Hartwerden findet während der Diffusionsphase statt
und kann ohne Abschrecken erzielt werden. Die Behand
lungstemperatur ist vergleichsweise niedrig. In einer
Variante des Verfahrens kann sie bei 520 bis 560° lie
gen. Das Verfahren ist auf alle Stahlsorten, legiert
oder nicht legiert, anwendbar. Vorteilhaft ist die
Erhöhung der Dauerfestigkeit, des Korrosionswiderstan
des und die Temperaturbeständigkeit. Die nitrierte
Schicht behält ihre hohe Härte bis ca. 500° Celsius.
Die Kombination der einerseits die Wärmeerzeugung redu
zierenden glatten Verbindungszone mit andererseits der
hohen Temperaturstabilität erlaubt höhere Verschließfe
stigkeit und bessere Gleiteigenschaften. Die mit der
Fertigung einhergehende große Druckeigenspannung er
laubt die Fertigung dünner Sägeblätter, bei gleichblei
bender Stabilität. Mit der Fertigung geht eine große
Verspannung einher, die es erlaubt, dünne Sägeblätter
zu fertigen, ohne daß bei hohen Drehzahlen ein Flattern
auftritt.
Als Basisstahl kann sowohl kohlenstoffreicher als auch
kohlenstoffarmer Stahl verwendet werden.
Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In
die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori
tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt
lich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser
Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit
aufzunehmen.
Claims (11)
1. Basisblatt für ein Stammblatt, Kreissägeblatt, Trenn
sägeblatt, Kreismesser, Maschinenmesser oder derglei
chen, in welches durch eine thermochemische Behandlung
beidseitig in den oberflächennahen Bereich Kohlenstoff
eindiffundiert ist mit einem zum Kernbereich hin abfal
lenden Kohlenstoffgehalt, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Stahl zusätzlich Stickstoff eindiffundiert ist
und die Eindringtiefe des Kohlenstoffes bei maximal 20
Mikrometern liegt und die Eindringtiefe des Stickstof
fes bei maximal 400 Mikrometern.
2. Basisblatt nach Anspruch l oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eindringtiefe des Stick
stoffes bei maximal 200 Mikrometern liegt.
3. Basisblatt nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenhärte im Bereich bis 60
HRC oder höher beispielsweise zwischen 64 und 68 HRC
liegt und im Kernbereich die Härte zwischen 32 und 50
HRC liegt.
4. Basisblatt nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Härte im Stickstoffdiffusionsbereich
mit einem Härtegradient von 0,02 bis 0,2, vorzugsweise
0,1 HRC/Mikrometer, abnimmt.
5. Basisblatt nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Kern ein vergütetes Martensitgefüge
vorhanden ist.
6. Basisblatt nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Konzentration von Stickstoff sowie
die Gesamtdicke des Blattes so gewählt sind, daß die im
diffusionsfreien Kern sich zufolge randseitiger Volumen
ausdehnung aufgebaute Zugspannung größer ist als die
bei der Maximaldrehzahl auftretenden Fliehkräfte.
7. Basisblatt nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder inbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Basisstahl ein martensitbildender
Stahl ist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Basisblattes für ein
Sägeblatt, insbesondere Stammblatt, wobei in den Basis
stahl simultan Stickstoff und Kohlenstoff eindiffun
diert werden bei einer Behandlungstemperatur von bis
600° Celsius.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß durch den Aufbau der Verbindungszone ein keramische
ähnlicher Charakter erzielt wird, der ausgezeichnete
Gleiteigenschaften besitzt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhöhung der Dauerschwingfestigkeit bis ca.
500° Belastungstemperatur erhalten bleibt.
11. Basisblatt nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindungsschicht aus einer Fe2-3N
oder Fe4N Verbindungsschicht besteht.
Priority Applications (5)
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