DE19744464C1 - Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen - Google Patents

Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen

Info

Publication number
DE19744464C1
DE19744464C1 DE1997144464 DE19744464A DE19744464C1 DE 19744464 C1 DE19744464 C1 DE 19744464C1 DE 1997144464 DE1997144464 DE 1997144464 DE 19744464 A DE19744464 A DE 19744464A DE 19744464 C1 DE19744464 C1 DE 19744464C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
transformer
switchgear
plug
switch
substation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1997144464
Other languages
English (en)
Inventor
Irina Dipl Ing Bluemel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE1997144464 priority Critical patent/DE19744464C1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19744464C1 publication Critical patent/DE19744464C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02BBOARDS, SUBSTATIONS OR SWITCHING ARRANGEMENTS FOR THE SUPPLY OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02B1/00Frameworks, boards, panels, desks, casings; Details of substations or switching arrangements
    • H02B1/24Circuit arrangements for boards or switchyards
    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02BBOARDS, SUBSTATIONS OR SWITCHING ARRANGEMENTS FOR THE SUPPLY OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02B7/00Enclosed substations, e.g. compact substations
    • H02B7/06Distribution substations, e.g. for urban network

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Gas-Insulated Switchgears (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Mittelspannungsschaltanlage mit Mitteln zum mittelspannungsseitigen Trennen der im normal offenen oder geschlossenen Ringnetz angeordneten Umspannstationen nach beiden Netzrichtungen hin. Sinngemäß kann das Konzept auch für Mittelspannungsschaltanlagen mit mehreren Leitungsabgängen verwendet werden.
In der Zeitschrift "Elektrizitätswirtschaft", Jg. 96 (1997), H. 4, S. 145-148 wurden die Ergebnisse einer von UNIPEDE veranlaßten Untersuchung zur Gestaltung und Ausle­ gung der Verteilernetze in 14 europäischen Ländern und Al­ gerien von Dr. Ing. H. Freund, Stuttgart, präsentiert und analysiert.
Für die Energieversorgung in Mittelspannungsnetzen sind verschiedene Netzvarianten bekannt, von denen die am mei­ sten eingesetzten Netzkonfigurationen die normal offenen Ringnetze sind. Aus den wichtigsten Netzgestaltungsvarian­ ten aus der o. g. Studie sollen zum näheren Verständnis der Erfindung die maßgebenden bekannten Netzvarianten nach Fig. 1 und Fig. 2 erläutert werden. Für die folgenden Er­ läuterungen wurde das Beispiel eines offenen Ringnetzes genommen. Die dazugehörigen Betrachtungen können aber ge­ nauso gut für geschlossene Ringnetze gelten, wobei die sonst vorhandene offene Trennstelle in diesem Fall ent­ fällt.
Im offenen Ringnetz nach Fig. 1 sind alle Umspannstationen USt mittelspannungsseitig (kabelabgangsseitig) jeweils nach beiden Richtungen mittels Lasttrennschalter LaT schaltbar. Im Falle einer Störung zwischen z. B. der zwei­ ten und der dritten Umspannstation USt 2, USt 3 sind fol­ gende Arbeitsschritte zur Störungsbeseitigung und Wieder­ versorgung notwendig, wobei Erden und Kurzschließen EuK zur Vereinfachung nicht weiter erwähnt werden sollen:
  • - Fehlerortung
  • - Lasttrennschalter LaT 2b und LaT 3a ausschalten
  • - Im Umspannwerk UW einschalten sowie die offene Trenn­ stelle im Ringnetz einschalten (Rückspeisung); alle Umspannstationen USt stehen wieder unter Spannung
  • - Fehler beheben
  • - Lasttrennschalter LaT 2b und LaT 3a einschalten
  • - Offene Trennstelle wieder erzeugen
Die Konfiguration nach Fig. 1 ermöglicht eine schnelle Wiederversorgung während der Zeit der Störungsbehebung. Nachteilig ist die kostenintensive Ausstattung aller MS- Schaltanlagen mit jeweils zwei Lasttrennschaltern LaT und das damit einhergehende erforderliche Bauvolumen für die Anlage und den Baukörper einer Umspannstation.
Im Mittelspannungsringnetz mit offenen Trennstellen nach Fig. 2 ist hingegen nur jede zweite Umspannstation USt mit Lasttrennschaltern LaT ausgerüstet, was insgesamt eine we­ sentliche Preissenkung und eine Reduzierung der Abmessun­ gen der betreffenden Umspannstationen USt 2, USt 4, ... be­ deutet.
Allerdings leidet die Versorgungszuverlässigkeit stark da­ runter, daß in der jeweils zweiten Umspannstation USt 2, USt 4, usw. die Weiterversorgung im Falle einer Störung nur durch den Einsatz eines Netzersatzaggregates möglich ist. Die Störungsbehebung selbst dauert auch länger. Die Begehung der Umspannstation USt 1 ist notwendig.
Weiterhin ist es u. a. aus dem bereits angeführten Artikel von Freund bekannt, durchgängig Kabelsteckverbindungen als Ersatz für Lasttrennschalter einzusetzen. Hiervon wird je­ doch in der Praxis nur in seltenen Fällen Gebrauch ge­ macht, da im Falle der Wiederinbetriebnahme des Netzes nach einer Störung im Umspannwerk ein erneutes Ausschalten erfolgen muß, um die Steckverbindungen in den beteiligten Umspannstationen vor und/oder hinter der Störungsstelle stromlos schließen zu können.
Die Grobstruktur einer herkömmlichen Schaltanlage nach Fig. 1 der vorliegenden Erfindungsbeschreibung ist bei­ spielsweise in Fig. 1 der DE 195 38 583 A1 bzw. Fig. 7 der DE 41 29 295 C1 schematisch dargestellt. Der Vollständig­ keit halber soll erwähnt werden, daß zur selektiven Feh­ lerstrombegrenzung in Ringnetzen es bekannt ist, die Last­ trennschalter in der Kabelschleife einer Umspannstation mit einer speziellen HH-Sicherung parallel zu schalten und im Fehlerfalle durch einen FT- oder Überstromauslöser aus­ zulösen, wobei die Fehlerstromabschaltung von der obenge­ nannten HH-Sicherung übernommen wird. Der technische Auf­ wand hierfür ist allerdings sehr hoch und kann nicht durch die erheblich höheren Kosten für jede Umspannstation USt im Ring eingesetzt werden (DE 195 38 583 A1). Die DE 41 29 295 C1 zeigt die Möglichkeit eines modularen Aufbaus einer SF6-isolierten Mittelspannungsanlage, wobei hier keine Ab­ sichten, systematische Schaltungsvarianten vorzuschlagen, zu verzeichnen sind.
Aus "Elektrizitätswirtschaft", Jg. 77 (1978), Heft 15, S. 512, 513 ist schließlich noch ein Gerät besonders kleiner Abmessungen als immissionsbeständige, integrierte Kabel­ schleife mit Transformatorabgang für Mittelspannungsver­ teilerschränke bekannt, das mit nur einem Ring-Leitungs­ schalter bestückt ist, während der darunterliegende Schal­ ter als Umschalter zum wechselseitigen Verbinden des Transformators mit einer der beiden Kabelanschlüsse oder zum Abtrennen derselben ausgebildet ist. Dieses Gerät ist jedoch für den Aufbau eines Ringnetzes ungeeignet, weil zwischen den Kabelanschlüssen umgeschaltet werden muß.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine MS-Schaltanlage zu entwerfen, die eine Außerbetriebsetzung jeder einzelnen Umspannsta­ tion USt 1, USt 2, USt 3, ... im Störungsfalle mit schnellstmöglicher Wiederinbetriebnahme auch für die Dauer der Störungsbehebung erlaubt und dennoch eine erhebliche Reduzierung des schaltungstechnischen und darüber hinaus bautechnischen Aufwandes aller Umspannstationen USt ermög­ licht.
Die Erfindung wird gelöst durch die in den Ansprüchen 1 und 7 angegebenen Maßnahmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu geben die begleitenden Unteransprüche an.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 3 die Netzkonfiguration nach der Erfindung
Fig. 4 den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen SF6-isolierten MS-Schaltanlage,
Fig. 5 den prinzipiellen Aufbau einer kompletten erfin­ dungsgemäßen 400 kVA-Umspannstation mit MIDEL- Transformator.
Nach Fig. 3 ist in einem Leitungsabgang einer Umspannsta­ tion USt ein Lasttrennschalter LaT oder gleichwertiges an­ geordnet, und in dem anderen Leitungsabgang ist ein klein­ bauendes, spannungslos zu betätigendes Trennteil T ange­ ordnet, wobei die Umspannstationen USt so angeschlossen sind, daß die Leitungsabgänge mit Lasttrennschalter LaT mit den Leitungsabgängen mit Trennern T sich abwechseln.
Im Falle einer Störung im Netz zwischen der zweiten und der dritten Umspannstation USt 2, USt 3 sind folgende Ar­ beitsschritte zur Störungsbeseitigung und Wiederversorgung notwendig, wobei Erden und Kurzschließen abermals nicht näher erwähnt werden sollen:
  • - Fehlerortung
  • - Lasttrennschalter LaT 3a ausschalten und Trennteil T 2b öffnen
  • - Im Umspannwerk UW einschalten sowie die offene Trenn­ stelle einschalten; die Umspannstation USt 2 steht wieder unter Spannung, wie die anderen auch.
  • - Fehler beheben
  • - Lasttrennschalters LaT 2a kurz ausschalten, Trennteil T 2b schließen
  • - Lasttrennschalter LaT 2a und LaT 3a einschalten
  • - Offene Trennstelle wieder erzeugen
Die Umspannstation USt 2 kann im angenommenen Fehlerfall zwischen der zweiten und dritten Umspannstation USt 2, USt 3 während der Fehlerbehebung weiterversorgt werden, eine Begehung der Umspannstation USt 1 ist nicht notwendig, und bei der Planung und Projektierung einer Umspannstation muß nicht beachtet werden, welche Umspannstationen - schaltbar oder nicht schaltbar - davor oder danach an das Ringnetz angeschlossen werden müssen (in bezug auf Fig. 2).
Die Arbeitsweise entspricht mit Ausnahme der kurzen Ver­ sorgungsunterbrechung durch das Aus- und Einschalten des Lasttrennschalters LaT 2a der eingangs anhand Fig. 1 er­ läuterten Arbeitsweise. Bei vergleichbarer Versorgungszu­ verlässigkeit ergibt sich eine wesentliche Kosteneinspa­ rung durch den Ersatz des einen Lasttrennschalters LaT durch ein geeignetes Trennteil T. Gleichzeitig ermöglicht die Erfindung ein neues Konzept zur Konstruktion der MS- Schaltanlage und damit der Umspannstation insgesamt mit reduzierten Abmessungen.
Der Einsatz von gasisolierten MS-Schaltanlagen in MS-Net­ zen (vor allem bis 24 kV) hat sich in den letzten Jahren gut bewährt. Diese Anlagen sind wartungsarm (manche Her­ steller sprechen sogar von Wartungsfreiheit für die Le­ bensdauer der Anlage), haben eine hohe Bedienungssicher­ heit, eine niedrige Ausfallquote, reduzierte Abmessungen im Vergleich zu der luftisolierten Technik und sind bei den eingesetzten Gasvolumina umweltunbedenklich. Aus die­ sem Grund gehen wir davon aus, daß das neue Konzept einer MS-Schaltanlage weiterhin die SF6-Technik als Basis ver­ wenden sollte. Das Konzept kann aber genauso gut für ande­ re Isoliermedien angewendet werden.
In Fig. 4 ist der prinzipielle Aufbau einer SF6-isolierten MS-Schaltanlage einer Umspannstation in einer Breite von ca. 700 mm, Tiefe von ca. 600 mm und Höhe von ca. 1400 mm näher dargestellt. Im Normalfall hat die MS-Schaltanlage zwei Leitungsabgänge, sinngemäß kann das erfindungsgemäße Konzept jedoch auch für MS-Schaltanlagen mit mehreren Lei­ tungsabgängen verwendet werden.
In dem einen Leitungsabgang ist ein Schaltgerät oder eine Schalteinrichtung zum Erzeugen von Trennstrecken vorhan­ den, das dafür geeignet sein muß, den am Einbauort maximal auftretenden Betriebsstrom auszuschalten und auf Kurz­ schluß einzuschalten. Weiterhin ist eine vorzugsweise ein­ schaltfeste Erdungsmöglichkeit vorgesehen. Ein Dreistel­ lungsschalter als Erdungsschalter ES und Lasttrennschalter LaT erfüllt besonders gut alle Voraussetzungen an Platzer­ sparnis.
Der andere Leitungsabgang verfügt über eine jederzeit im spannungslosen Zustand herstellbare Trennstelle für das Netzkabelsystem (z. B. eine geeignete Anschlußtechnik oder ein Trennschalter) und eine Erdungsmöglichkeit E. Er kann im linken oder rechten Feld der Anlagen integriert werden, je nach Innenaufbau der Anlage.
Steckteile S dienen zum Verbinden des Netzkabels an die Schaltanlage.
Beim Eintritt einer Störung im offenen Ringnetz ist der Ablauf der Störungsbehebung wie bei einer Schaltung mit jeweils einem Lasttrennschalter LaT in den zwei Leitungs­ abgängen nach Fig. 1, mit dem Unterschied, daß der Last­ trennschalter LaT in der Umspannstation USt mit der er­ zeugten Trennstelle mittels Anschlußtechnik oder Trenn­ schalter bei der Wiederinbetriebnahme kurz ausgeschaltet werden muß, um das o. g. Trennsteil T zu schließen.
Gegenüber der bekannten Anordnung nach Fig. 1 entfällt ein Lasttrennschalter LaT je Umspannstation USt, wodurch sich auch die Schaltanlagenbreite und Schaltanlagentiefe und damit die Herstellungskosten wesentlich reduzieren lassen.
Eine Anschlußtechnik, die eine unbedenklich einfache und handliche Trennstelle erzeugt, ist z. B. die Stecktechnik mit Innenkonus, unter dieser zeichnen sich wiederum Win­ kelsteckteile durch Raumgewinn beim Einsatz üblicher gera­ den Steckbuchsen im Bedienbereich der MS-Schaltanlage aus. Die Entwicklung von Winkelsteckteilen bis 630 A, Nennstoß­ strom 40 kA wäre denkbar, aber wegen zu geringer Nachfrage wurde sie bisher nicht angestrebt. Gut geeignet und be­ reits verfügbar sind ferner Winkelsteckbuchsen als Durch­ führungen im Bedienbereich der MS-Schaltanlage im Zusam­ menhang mit dem Einsatz von vorhandenen geraden Stecktei­ len.
Leider werden heute für leichte MS-Schaltanlagen (Nenn­ spannung 24 kV, Nennstrom bis 630 A, Nennstoßstrom bis 40 kA) keine Steckteile in dieser Technik gebaut. Alle auf dem Markt vorhandenen Steckteile mit Innenkonus sind spe­ ziell für schwere Anlagen hergestellt und bis zu einem Nennstoßstrom von 125 kA bei 630 A Nennstrom ausgelegt, demzufolge für unsere Anwendungszwecke überdimensioniert. Sie sind trotzdem für die Erfindungszwecke einsetzbar.
Beim Trennen von Kabelsystemen sind vorteilhafterweise vorhandene Erden-und-Kurzschließen-Garnituren einsetzbar, so daß ein Erdungsschalter ES in der Schaltanlage für die­ sen Abgang entfallen kann.
Die Stecktechnik mit Außenkonus bei leichten MS-Schaltan­ lagen bis 24 kV, 630 A hat sich bewährt und durchgesetzt. Bei der Außenkonustechnik ist das Ziehen und Stecken der Steckteile etwas komplizierter. Der Schraubkontakt bei 400 A und 630 A erschwert zusätzlich die Montage. Aus diesem Grund ist das Stecken und Ziehen, um eine Trennstelle im spannungslosen Zustand zu erzeugen, bei den aktuellen Ent­ wicklungen nicht zu empfehlen. Einsetzbar wäre die gleich­ wertige Ausführungsvariante mit Steckkontakt.
Bei beiden Stecktechniken ist besonderer Wert auf Sauber­ keit zu legen. Dafür können Sauberkeitsschutzkappen, span­ nungsfest oder nicht, verwendet werden.
Anstelle von Stecktechnik kann in Weiterbildung der Erfin­ dung auch ein Trennschalter eingesetzt werden, der auch eine Fernschaltung ermöglicht, andererseits aber die Her­ stellungskosten und Baugröße nicht so deutlich reduzieren hilft.
Für den primärseitigen Schutz des Transformators können z. B. auf der MS-Seite in der MS-Schaltanlage nach Fig. 4 folgende Varianten vorhanden sein:
  • 1. HH-Sicherungen (Teilbereich oder Vollbereich) oder ähn­ liches in der MS-Schaltanlage (kein weiterer platzsparen­ der Effekt in der MS-Schaltanlage) in Verbindung mit dem Einsatz eines Lasttrennschalters LaT.
  • 2. Ik-Unterbrecher oder ähnliches im Transformator inte­ griert, um in der MS-Schaltanlage weiteren Platz zu spa­ ren; in diesem Fall kann der Einsatz eines Lasttrennschal­ ters LaT sogar entfallen.
  • 3. Leistungsschalter im Transformatorabgang mit dem ent­ sprechenden Schutzrelais. Die Schuztfunktion ist zum Teil besser als mit HH-Sicherungen oder Ik-Unterbrechern, da die Kennlinie der verwendeten (bis jetzt bekannten) Schutz­ relais wesentlich näher an den NH-Sicherungskennlinien verlaufen. Die Wiederinbetriebnahme des Transformators nach einer Unterbrechung ohne Transformatorschäden erfolgt schneller, wenn in dem Transformatorabgang ein Leistungs­ schalter LS vorhanden ist, als im Fall des Austausches von HH-Sicherungen oder Ik-Unterbrechern. Die Leistungsschal­ ter-Variante ist allgemein für den Betrieb wesentlich kom­ fortabler.
In Fig. 5 ist der prinzipielle Aufbau einer erfindungsge­ mäßen 400 kVA-Umspannstation mit MIDEL-gefülltem Transfor­ mator Tr näher dargestellt. Die MIDEL-Flüssigkeit ist z. Zt. in die Wassergefährdungsklasse 0 eingestuft, hat einen hohen Brennpunkt (310°C) und ist nicht weiterbrennfähig. Der Aufbau der MIDEL-Transformatoren ist ähnlich dem der mineralölgefüllten Transformatoren. Es sind keine Auffang­ vorrichtungen und keine Genehmigungen nötig; nur in Wasser­ schutzgebieten bestehen andere Regelungen in Deutschland. Das heißt, daß diese Transformatoren außerhalb der Wasser­ schutzgebiete auch keinen Auffangraum für die Isolier- und Kühlflüssigkeit benötigen. Ein Fundament mit der entspre­ chenden Tragfähigkeit zur ebenen Aufstellung des Transfor­ mators Tr ist ausreichend.
SF6-isolierte Transformatoren erfüllen u. U. gleichfalls diese Bedingungen, sind aber z. Z. teuerer. Gleiches gilt für Trockentransformatoren, die zusätzlich wegen des Schutzgrades ein Gehäuse benötigen.
Der MIDEL-gefüllte 400 kVA-Transformator nach Fig. 5 er­ hält auf einer Seite einen Vorbau V, in dem die MS- und NS- Schaltanlagen untergebracht sind. Auf dieser Seite entfal­ len die Kühlrippen K des Transformators Tr.
Die Verbindungen zwischen dem Transformator/-Vorbau und den MS- und NS-Einspeisungen erfolgen mittels Stecktech­ nik, vorzugsweise Innenkonustechnik, so daß beim eventuel­ len Ausfall des Transformators Tr oder der MS- bzw. NS- Schaltanlagenkomponente ein Austausch jederzeit möglich ist. Sie erhalten auch die gleiche Position zur Symmetrie­ achse des Transformators Tr, unabhängig von dessen Größe, so daß sie in allen Einsatzfällen mit dem Vorbau V kompa­ tibel bleiben.
Die Breite der NS-Verteilung beträgt ca. 600 mm. Sie läßt z. B. Platz für maximal fünf NH-Sicherungs(lastschalt)lei­ sten NH-Si Gr. 2, 400 A, wenn das Schaltgerät der Einspei­ sung im einfachsten Fall eine NH-Lastschaltleiste NH-L bis 1000 A ist. Beim Einsatz eines Leistungsschalters LS oder Lasttrennschalters LaT als Schaltgerät für die Einspeisung sind sogar sechs Abgänge Gr. 2, 400 A möglich. Das Sammel­ schienensystem wird z. B. mittels Stützer direkt an die In­ nenwände des Vorbaus V ohne Gerüst angebracht. Die Tiefe der NS-Verteilung bleibt unter 600 mm und die Höhe bleibt unter 1400 mm.
Der Vorbau hat eine verschließbare, zweiflügelige Tür Tü mit integrierten, nach geltenden Vorschriften gebauten Zu­ luftelementen. Eine eventuelle Dachrundumablüftung sorgt für ausreichende Luftzirkulation. Da dieses Konzept eine Quasi-Freiluftaufstellung des Transformators Tr vorsieht, ist auch die Wärmeabfuhr optimiert; eine hohe Belastung des Transformators Tr ist durchaus möglich.
Die geschätzten Kosten einer gemäß der Erfindung errichte­ ten 400 kVA-Umspannstation nach Fig. 5 setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:
  • 1. MS-Schaltanlage mit
    • 1. einem Leitungsabgang mit einem Lasttrennschalter LaT und einem Erdungsschalter ES,
    • 2. einem Leitungsabgang mit Innenkonusanschlußtechnik und Erdungsmöglichkeit,
    • 3. dem Transformatorabgang in vier Varianten:
      • 1. mit Lasttrennschalter LaT, Erdungsschalter ES und Ik- Unterbrechern (im Transformator integriert) ca. 7,5 TDM
      • 2. nur mit Erdungsschalter ES und Ik-Unterbrechern (im Transformator integriert) ca. 6 TDM
      • 3. mit Lasttrennschalter LaT, Erdungsschalter ES und HH- Sicherungen ca. 9 TDM
      • 4. mit Leistungsschalter LS und Erdungsschalter ES bei ca. 9,5 TDM.
  • 2. NS-Schaltanlage (einfache Konstruktion): ca. 1,5 TDM,
  • 3. MIDEL-Verteilungstransformator 400 kVA
    mit Anbau, ohne Ik-Unterbrecher: ca. 12 TDM
    oder
    MIDEL-Verteilungstransformator 400 kVA
    mit Anbau, mit Ik-Unterbrechern: ca. 13 TDM,
  • 4. Fundament für die Aufstellung: ca. 1 TDM.
Die Gesamtkosten einer erfindungsgemäßen Umspannstation 400 kVA liegen bei 21,5-25 TDM und damit bei etwa 50% der Kosten herkömmlicher Umspannstationen nach Fig. 1 (Stand 1997 Deutschland).
Im Vergleich zu den bekannten Varianten entfallen zusätz­ lich ein Umspannstationsgebäude mit der entsprechenden Ausbauleistung und die Tiefbauarbeiten, da keine Baugrube notwendig ist. Außerdem ist die kompakte Einheit extrem leicht, wartungsarm und umweltfreundlich. Aufgrund der ge­ ringen Abmessungen von ca. 1,6 m × 1,3 m × 1,4 m (L × B × H), Beispiel nach Fig. 5, kann die Station überall eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
EErdung
ESErdungsschalter
KKühlrippen
LaTLasttrennschalter
LSLeistungsschalter
MSMittelspannung
NH-LNH-Lastschaltleiste
NH-SiNH-Sicherungs(lastschalt)leiste
NSNiederspannung
SSteckteil
TTrennteil
TrTransformator
TüTür
UStUmspannstation
UWUmspannwerk
VVorbau

Claims (11)

1. Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen, deren Leitungsabgänge trennbar sind, wo­ bei in dem einen Leitungsabgang ein Lasttrennschalter oder gleichwertiges angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem anderen Leitungsabgang ein kleinbauendes, spannungs­ los zu betätigendes Trennteil (T) angeordnet ist, und daß die Umspannstationen (USt) so angeschlossen sind, daß Last­ trennschalter (LaT) und Trennteil (T) im Ringnetz sich ab­ wechseln.
2. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennteil (T) MS-Steckteile (Ka­ belsteckteile) dienen.
3. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das MS-Steckteil als MS-Steckteil (Kabelsteckteil) in Innenkonustechnik ausgeführt ist.
4. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Winkelsteckbuchsen im Bedienbereich der Schaltanlage für die Aufnahme von geraden Steckteilen in Innenkonus-Technik eingesetzt sind.
5. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß gerade Steckbuchsen im Bedienbereich der Schaltanlage für die Aufnahme von Winkelsteckteilen (Kabelsteckteilen) in Innenkonus-Technik eingesetzt sind.
6. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennteil (T) als MS-Trennschalter ausgeführt ist.
7. Umspannstation, bei der eine Mittelspannungsschaltanla­ ge nach Anspruch 1 verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Umspannstation (USt) aus einem Transformator (Tr) besteht, an dessen eine Seite ein Vorbau (V) angesetzt ist, der nebeneinander den MS-Schaltanlagenteil (MS) und den NS-Schaltanlagenteil (NS) aufnimmt, eine verschließba­ re Tür besitzt.
8. Umspannstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen vom Transformator/Vorbau (Tr/V) zu den MS- und NS-Einspeisungen mittels Steckverbindungen er­ folgen.
9. Umspannstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Transformator (Tr) ein MIDEL-gefüllter Transforma­ tor verwendet wird.
10. Umspannstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß als Transformator (Tr) ein SF6-isolierter Trans­ formator verwendet wird.
11. Umspannstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß als Transformator (Tr) ein Trockentransformator verwendet wird.
DE1997144464 1997-10-08 1997-10-08 Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen Expired - Fee Related DE19744464C1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997144464 DE19744464C1 (de) 1997-10-08 1997-10-08 Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997144464 DE19744464C1 (de) 1997-10-08 1997-10-08 Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19744464C1 true DE19744464C1 (de) 1998-11-19

Family

ID=7844950

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1997144464 Expired - Fee Related DE19744464C1 (de) 1997-10-08 1997-10-08 Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19744464C1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19959641A1 (de) * 1999-12-10 2001-06-13 Driescher Eltech Werk Mittelspannungsschaltstation

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3421265C2 (de) * 1983-06-10 1990-05-17 Mitsubishi Denki K.K., Tokio/Tokyo, Jp
JPH0442712A (ja) * 1990-06-06 1992-02-13 Toshiba Corp ガス絶縁開閉装置
DE4129295C1 (de) * 1990-07-19 1993-03-11 Mitsubishi Denki K.K., Tokio/Tokyo, Jp
DE19538583A1 (de) * 1995-10-17 1997-04-24 Meuleman Andre Dipl Ing MS-Schaltanlage für Netzschleife mit integrierte Fehlerbegrenzung durch Fehlerstromschutz

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3421265C2 (de) * 1983-06-10 1990-05-17 Mitsubishi Denki K.K., Tokio/Tokyo, Jp
JPH0442712A (ja) * 1990-06-06 1992-02-13 Toshiba Corp ガス絶縁開閉装置
DE4129295C1 (de) * 1990-07-19 1993-03-11 Mitsubishi Denki K.K., Tokio/Tokyo, Jp
DE19538583A1 (de) * 1995-10-17 1997-04-24 Meuleman Andre Dipl Ing MS-Schaltanlage für Netzschleife mit integrierte Fehlerbegrenzung durch Fehlerstromschutz

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Elektrizitätswirtschaft, J. 77 (1978) Heft 15, S. 512, 513 *
FREUND, H.: in Elektrizitätswirtschaft, Jg. 96 (1979), Heft 4, S, 145-148, "Gestaltung und Auslegung von Verteilernetzen *

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19959641A1 (de) * 1999-12-10 2001-06-13 Driescher Eltech Werk Mittelspannungsschaltstation

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3715053C2 (de)
DE102007045486B4 (de) Modulare Schaltanlage zur Energieverteilung
EP2866039B1 (de) Mehrphasiges Schaltersystem mit einer Kurzschlussverbindung
DE2203102A1 (de) Druckgasisolierte schaltanlage
DE4001909A1 (de) Einrichtung und verfahren zur verbindung von in getrennten gehaeusen untergebrachten gasisolierten schaltanlagen
EP1060548A1 (de) Metallgekapselte, gasiolierte schaltanlagen mit gasgefüllten behältern
WO2008080498A1 (de) Hochspannungsschaltanlage
EP0079628B1 (de) Schaltanlage
CH233443A (de) Elektrische Hochspannungsschaltanlage.
EP1580856B1 (de) Hochspannungsschaltanlage in Freiluftbauweise
DE19744464C1 (de) Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen
EP0261606A2 (de) Schutzschaltungsanordnung
DE4111586A1 (de) Elektrische schaltanlage
WO2014090316A1 (de) Schalteranordnung eines gleichspannungsnetzes
WO2007137535A1 (de) Prüfeinrichtung für einen schaltschrank mit einem eingangsklemmenblock
AT525074B1 (de) Verfahren zur Durchführung von Wartungsarbeiten in elektrischen Schaltanlagen und Schutzabdeckung zur Verwendung in einem derartigen Verfahren
DE1690739B1 (de) Vollisolierte Hochspannungsschaltanlage
DE4011397C2 (de) Gasisolierte Schaltanlage für den Einsatz in Netzverteilerstationen
DE2337802A1 (de) Mittelspannungsschaltanlage
AT5324U1 (de) Gekapselte elektrische schaltzelle für hochspannung
DE202010017261U1 (de) Elektrische Schaltanlage, insbesondere Mittelspannungsschaltanlage
DE3034021A1 (de) Elektrische schaltanlage
EP3417468B1 (de) Schaltanlagenanordnung, umrichteranordnung mit schaltanlagenanordnung und verfahren zum schutz der umrichteranordnung
WO2004109877A2 (de) Schaltanlage mit in einer freiluftdurchführung integrierten trennschaltern
DE10013232A1 (de) Mehrphasig gekapselte, gasiolierte Hochspannungsschalteinrichtung in Freiluftausführung

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of the examined application without publication of unexamined application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee