DE19744464C1 - Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen - Google Patents
Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete UmspannstationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mittelspannungsschaltanlage
mit Mitteln zum mittelspannungsseitigen Trennen der im
normal offenen oder geschlossenen Ringnetz angeordneten
Umspannstationen nach beiden Netzrichtungen hin. Sinngemäß
kann das Konzept auch für Mittelspannungsschaltanlagen mit
mehreren Leitungsabgängen verwendet werden.
In der Zeitschrift "Elektrizitätswirtschaft", Jg. 96
(1997), H. 4, S. 145-148 wurden die Ergebnisse einer von
UNIPEDE veranlaßten Untersuchung zur Gestaltung und Ausle
gung der Verteilernetze in 14 europäischen Ländern und Al
gerien von Dr. Ing. H. Freund, Stuttgart, präsentiert und
analysiert.
Für die Energieversorgung in Mittelspannungsnetzen sind
verschiedene Netzvarianten bekannt, von denen die am mei
sten eingesetzten Netzkonfigurationen die normal offenen
Ringnetze sind. Aus den wichtigsten Netzgestaltungsvarian
ten aus der o. g. Studie sollen zum näheren Verständnis der
Erfindung die maßgebenden bekannten Netzvarianten nach
Fig. 1 und Fig. 2 erläutert werden. Für die folgenden Er
läuterungen wurde das Beispiel eines offenen Ringnetzes
genommen. Die dazugehörigen Betrachtungen können aber ge
nauso gut für geschlossene Ringnetze gelten, wobei die
sonst vorhandene offene Trennstelle in diesem Fall ent
fällt.
Im offenen Ringnetz nach Fig. 1 sind alle Umspannstationen
USt mittelspannungsseitig (kabelabgangsseitig) jeweils
nach beiden Richtungen mittels Lasttrennschalter LaT
schaltbar. Im Falle einer Störung zwischen z. B. der zwei
ten und der dritten Umspannstation USt 2, USt 3 sind fol
gende Arbeitsschritte zur Störungsbeseitigung und Wieder
versorgung notwendig, wobei Erden und Kurzschließen EuK
zur Vereinfachung nicht weiter erwähnt werden sollen:
- - Fehlerortung
- - Lasttrennschalter LaT 2b und LaT 3a ausschalten
- - Im Umspannwerk UW einschalten sowie die offene Trenn stelle im Ringnetz einschalten (Rückspeisung); alle Umspannstationen USt stehen wieder unter Spannung
- - Fehler beheben
- - Lasttrennschalter LaT 2b und LaT 3a einschalten
- - Offene Trennstelle wieder erzeugen
Die Konfiguration nach Fig. 1 ermöglicht eine schnelle
Wiederversorgung während der Zeit der Störungsbehebung.
Nachteilig ist die kostenintensive Ausstattung aller MS-
Schaltanlagen mit jeweils zwei Lasttrennschaltern LaT und
das damit einhergehende erforderliche Bauvolumen für die
Anlage und den Baukörper einer Umspannstation.
Im Mittelspannungsringnetz mit offenen Trennstellen nach
Fig. 2 ist hingegen nur jede zweite Umspannstation USt mit
Lasttrennschaltern LaT ausgerüstet, was insgesamt eine we
sentliche Preissenkung und eine Reduzierung der Abmessun
gen der betreffenden Umspannstationen USt 2, USt 4, ... be
deutet.
Allerdings leidet die Versorgungszuverlässigkeit stark da
runter, daß in der jeweils zweiten Umspannstation USt 2,
USt 4, usw. die Weiterversorgung im Falle einer Störung
nur durch den Einsatz eines Netzersatzaggregates möglich
ist. Die Störungsbehebung selbst dauert auch länger. Die
Begehung der Umspannstation USt 1 ist notwendig.
Weiterhin ist es u. a. aus dem bereits angeführten Artikel
von Freund bekannt, durchgängig Kabelsteckverbindungen als
Ersatz für Lasttrennschalter einzusetzen. Hiervon wird je
doch in der Praxis nur in seltenen Fällen Gebrauch ge
macht, da im Falle der Wiederinbetriebnahme des Netzes
nach einer Störung im Umspannwerk ein erneutes Ausschalten
erfolgen muß, um die Steckverbindungen in den beteiligten
Umspannstationen vor und/oder hinter der Störungsstelle
stromlos schließen zu können.
Die Grobstruktur einer herkömmlichen Schaltanlage nach
Fig. 1 der vorliegenden Erfindungsbeschreibung ist bei
spielsweise in Fig. 1 der DE 195 38 583 A1 bzw. Fig. 7 der
DE 41 29 295 C1 schematisch dargestellt. Der Vollständig
keit halber soll erwähnt werden, daß zur selektiven Feh
lerstrombegrenzung in Ringnetzen es bekannt ist, die Last
trennschalter in der Kabelschleife einer Umspannstation
mit einer speziellen HH-Sicherung parallel zu schalten und
im Fehlerfalle durch einen FT- oder Überstromauslöser aus
zulösen, wobei die Fehlerstromabschaltung von der obenge
nannten HH-Sicherung übernommen wird. Der technische Auf
wand hierfür ist allerdings sehr hoch und kann nicht durch
die erheblich höheren Kosten für jede Umspannstation USt
im Ring eingesetzt werden (DE 195 38 583 A1). Die DE 41 29
295 C1 zeigt die Möglichkeit eines modularen Aufbaus einer
SF6-isolierten Mittelspannungsanlage, wobei hier keine Ab
sichten, systematische Schaltungsvarianten vorzuschlagen,
zu verzeichnen sind.
Aus "Elektrizitätswirtschaft", Jg. 77 (1978), Heft 15, S.
512, 513 ist schließlich noch ein Gerät besonders kleiner
Abmessungen als immissionsbeständige, integrierte Kabel
schleife mit Transformatorabgang für Mittelspannungsver
teilerschränke bekannt, das mit nur einem Ring-Leitungs
schalter bestückt ist, während der darunterliegende Schal
ter als Umschalter zum wechselseitigen Verbinden des
Transformators mit einer der beiden Kabelanschlüsse oder
zum Abtrennen derselben ausgebildet ist. Dieses Gerät ist
jedoch für den Aufbau eines Ringnetzes ungeeignet, weil
zwischen den Kabelanschlüssen umgeschaltet werden muß.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine MS-Schaltanlage zu entwerfen,
die eine Außerbetriebsetzung jeder einzelnen Umspannsta
tion USt 1, USt 2, USt 3, ... im Störungsfalle mit
schnellstmöglicher Wiederinbetriebnahme auch für die Dauer
der Störungsbehebung erlaubt und dennoch eine erhebliche
Reduzierung des schaltungstechnischen und darüber hinaus
bautechnischen Aufwandes aller Umspannstationen USt ermög
licht.
Die Erfindung wird gelöst durch die in den Ansprüchen 1
und 7 angegebenen Maßnahmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
hierzu geben die begleitenden Unteransprüche an.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 3 die Netzkonfiguration nach der Erfindung
Fig. 4 den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen
SF6-isolierten MS-Schaltanlage,
Fig. 5 den prinzipiellen Aufbau einer kompletten erfin
dungsgemäßen 400 kVA-Umspannstation mit MIDEL-
Transformator.
Nach Fig. 3 ist in einem Leitungsabgang einer Umspannsta
tion USt ein Lasttrennschalter LaT oder gleichwertiges an
geordnet, und in dem anderen Leitungsabgang ist ein klein
bauendes, spannungslos zu betätigendes Trennteil T ange
ordnet, wobei die Umspannstationen USt so angeschlossen
sind, daß die Leitungsabgänge mit Lasttrennschalter LaT
mit den Leitungsabgängen mit Trennern T sich abwechseln.
Im Falle einer Störung im Netz zwischen der zweiten und
der dritten Umspannstation USt 2, USt 3 sind folgende Ar
beitsschritte zur Störungsbeseitigung und Wiederversorgung
notwendig, wobei Erden und Kurzschließen abermals nicht
näher erwähnt werden sollen:
- - Fehlerortung
- - Lasttrennschalter LaT 3a ausschalten und Trennteil T 2b öffnen
- - Im Umspannwerk UW einschalten sowie die offene Trenn stelle einschalten; die Umspannstation USt 2 steht wieder unter Spannung, wie die anderen auch.
- - Fehler beheben
- - Lasttrennschalters LaT 2a kurz ausschalten, Trennteil T 2b schließen
- - Lasttrennschalter LaT 2a und LaT 3a einschalten
- - Offene Trennstelle wieder erzeugen
Die Umspannstation USt 2 kann im angenommenen Fehlerfall
zwischen der zweiten und dritten Umspannstation USt 2, USt
3 während der Fehlerbehebung weiterversorgt werden, eine
Begehung der Umspannstation USt 1 ist nicht notwendig, und
bei der Planung und Projektierung einer Umspannstation muß
nicht beachtet werden, welche Umspannstationen - schaltbar
oder nicht schaltbar - davor oder danach an das Ringnetz
angeschlossen werden müssen (in bezug auf Fig. 2).
Die Arbeitsweise entspricht mit Ausnahme der kurzen Ver
sorgungsunterbrechung durch das Aus- und Einschalten des
Lasttrennschalters LaT 2a der eingangs anhand Fig. 1 er
läuterten Arbeitsweise. Bei vergleichbarer Versorgungszu
verlässigkeit ergibt sich eine wesentliche Kosteneinspa
rung durch den Ersatz des einen Lasttrennschalters LaT
durch ein geeignetes Trennteil T. Gleichzeitig ermöglicht
die Erfindung ein neues Konzept zur Konstruktion der MS-
Schaltanlage und damit der Umspannstation insgesamt mit
reduzierten Abmessungen.
Der Einsatz von gasisolierten MS-Schaltanlagen in MS-Net
zen (vor allem bis 24 kV) hat sich in den letzten Jahren
gut bewährt. Diese Anlagen sind wartungsarm (manche Her
steller sprechen sogar von Wartungsfreiheit für die Le
bensdauer der Anlage), haben eine hohe Bedienungssicher
heit, eine niedrige Ausfallquote, reduzierte Abmessungen
im Vergleich zu der luftisolierten Technik und sind bei
den eingesetzten Gasvolumina umweltunbedenklich. Aus die
sem Grund gehen wir davon aus, daß das neue Konzept einer
MS-Schaltanlage weiterhin die SF6-Technik als Basis ver
wenden sollte. Das Konzept kann aber genauso gut für ande
re Isoliermedien angewendet werden.
In Fig. 4 ist der prinzipielle Aufbau einer SF6-isolierten
MS-Schaltanlage einer Umspannstation in einer Breite von
ca. 700 mm, Tiefe von ca. 600 mm und Höhe von ca. 1400 mm
näher dargestellt. Im Normalfall hat die MS-Schaltanlage
zwei Leitungsabgänge, sinngemäß kann das erfindungsgemäße
Konzept jedoch auch für MS-Schaltanlagen mit mehreren Lei
tungsabgängen verwendet werden.
In dem einen Leitungsabgang ist ein Schaltgerät oder eine
Schalteinrichtung zum Erzeugen von Trennstrecken vorhan
den, das dafür geeignet sein muß, den am Einbauort maximal
auftretenden Betriebsstrom auszuschalten und auf Kurz
schluß einzuschalten. Weiterhin ist eine vorzugsweise ein
schaltfeste Erdungsmöglichkeit vorgesehen. Ein Dreistel
lungsschalter als Erdungsschalter ES und Lasttrennschalter
LaT erfüllt besonders gut alle Voraussetzungen an Platzer
sparnis.
Der andere Leitungsabgang verfügt über eine jederzeit im
spannungslosen Zustand herstellbare Trennstelle für das
Netzkabelsystem (z. B. eine geeignete Anschlußtechnik oder
ein Trennschalter) und eine Erdungsmöglichkeit E. Er kann
im linken oder rechten Feld der Anlagen integriert werden,
je nach Innenaufbau der Anlage.
Steckteile S dienen zum Verbinden des Netzkabels an die
Schaltanlage.
Beim Eintritt einer Störung im offenen Ringnetz ist der
Ablauf der Störungsbehebung wie bei einer Schaltung mit
jeweils einem Lasttrennschalter LaT in den zwei Leitungs
abgängen nach Fig. 1, mit dem Unterschied, daß der Last
trennschalter LaT in der Umspannstation USt mit der er
zeugten Trennstelle mittels Anschlußtechnik oder Trenn
schalter bei der Wiederinbetriebnahme kurz ausgeschaltet
werden muß, um das o. g. Trennsteil T zu schließen.
Gegenüber der bekannten Anordnung nach Fig. 1 entfällt ein
Lasttrennschalter LaT je Umspannstation USt, wodurch sich
auch die Schaltanlagenbreite und Schaltanlagentiefe und
damit die Herstellungskosten wesentlich reduzieren lassen.
Eine Anschlußtechnik, die eine unbedenklich einfache und
handliche Trennstelle erzeugt, ist z. B. die Stecktechnik
mit Innenkonus, unter dieser zeichnen sich wiederum Win
kelsteckteile durch Raumgewinn beim Einsatz üblicher gera
den Steckbuchsen im Bedienbereich der MS-Schaltanlage aus.
Die Entwicklung von Winkelsteckteilen bis 630 A, Nennstoß
strom 40 kA wäre denkbar, aber wegen zu geringer Nachfrage
wurde sie bisher nicht angestrebt. Gut geeignet und be
reits verfügbar sind ferner Winkelsteckbuchsen als Durch
führungen im Bedienbereich der MS-Schaltanlage im Zusam
menhang mit dem Einsatz von vorhandenen geraden Stecktei
len.
Leider werden heute für leichte MS-Schaltanlagen (Nenn
spannung 24 kV, Nennstrom bis 630 A, Nennstoßstrom bis 40
kA) keine Steckteile in dieser Technik gebaut. Alle auf
dem Markt vorhandenen Steckteile mit Innenkonus sind spe
ziell für schwere Anlagen hergestellt und bis zu einem
Nennstoßstrom von 125 kA bei 630 A Nennstrom ausgelegt,
demzufolge für unsere Anwendungszwecke überdimensioniert.
Sie sind trotzdem für die Erfindungszwecke einsetzbar.
Beim Trennen von Kabelsystemen sind vorteilhafterweise
vorhandene Erden-und-Kurzschließen-Garnituren einsetzbar,
so daß ein Erdungsschalter ES in der Schaltanlage für die
sen Abgang entfallen kann.
Die Stecktechnik mit Außenkonus bei leichten MS-Schaltan
lagen bis 24 kV, 630 A hat sich bewährt und durchgesetzt.
Bei der Außenkonustechnik ist das Ziehen und Stecken der
Steckteile etwas komplizierter. Der Schraubkontakt bei 400
A und 630 A erschwert zusätzlich die Montage. Aus diesem
Grund ist das Stecken und Ziehen, um eine Trennstelle im
spannungslosen Zustand zu erzeugen, bei den aktuellen Ent
wicklungen nicht zu empfehlen. Einsetzbar wäre die gleich
wertige Ausführungsvariante mit Steckkontakt.
Bei beiden Stecktechniken ist besonderer Wert auf Sauber
keit zu legen. Dafür können Sauberkeitsschutzkappen, span
nungsfest oder nicht, verwendet werden.
Anstelle von Stecktechnik kann in Weiterbildung der Erfin
dung auch ein Trennschalter eingesetzt werden, der auch
eine Fernschaltung ermöglicht, andererseits aber die Her
stellungskosten und Baugröße nicht so deutlich reduzieren
hilft.
Für den primärseitigen Schutz des Transformators können
z. B. auf der MS-Seite in der MS-Schaltanlage nach Fig. 4
folgende Varianten vorhanden sein:
- 1. HH-Sicherungen (Teilbereich oder Vollbereich) oder ähn liches in der MS-Schaltanlage (kein weiterer platzsparen der Effekt in der MS-Schaltanlage) in Verbindung mit dem Einsatz eines Lasttrennschalters LaT.
- 2. Ik-Unterbrecher oder ähnliches im Transformator inte griert, um in der MS-Schaltanlage weiteren Platz zu spa ren; in diesem Fall kann der Einsatz eines Lasttrennschal ters LaT sogar entfallen.
- 3. Leistungsschalter im Transformatorabgang mit dem ent sprechenden Schutzrelais. Die Schuztfunktion ist zum Teil besser als mit HH-Sicherungen oder Ik-Unterbrechern, da die Kennlinie der verwendeten (bis jetzt bekannten) Schutz relais wesentlich näher an den NH-Sicherungskennlinien verlaufen. Die Wiederinbetriebnahme des Transformators nach einer Unterbrechung ohne Transformatorschäden erfolgt schneller, wenn in dem Transformatorabgang ein Leistungs schalter LS vorhanden ist, als im Fall des Austausches von HH-Sicherungen oder Ik-Unterbrechern. Die Leistungsschal ter-Variante ist allgemein für den Betrieb wesentlich kom fortabler.
In Fig. 5 ist der prinzipielle Aufbau einer erfindungsge
mäßen 400 kVA-Umspannstation mit MIDEL-gefülltem Transfor
mator Tr näher dargestellt. Die MIDEL-Flüssigkeit ist z.
Zt. in die Wassergefährdungsklasse 0 eingestuft, hat einen
hohen Brennpunkt (310°C) und ist nicht weiterbrennfähig.
Der Aufbau der MIDEL-Transformatoren ist ähnlich dem der
mineralölgefüllten Transformatoren. Es sind keine Auffang
vorrichtungen und keine Genehmigungen nötig; nur in Wasser
schutzgebieten bestehen andere Regelungen in Deutschland.
Das heißt, daß diese Transformatoren außerhalb der Wasser
schutzgebiete auch keinen Auffangraum für die Isolier- und
Kühlflüssigkeit benötigen. Ein Fundament mit der entspre
chenden Tragfähigkeit zur ebenen Aufstellung des Transfor
mators Tr ist ausreichend.
SF6-isolierte Transformatoren erfüllen u. U. gleichfalls
diese Bedingungen, sind aber z. Z. teuerer. Gleiches gilt
für Trockentransformatoren, die zusätzlich wegen des
Schutzgrades ein Gehäuse benötigen.
Der MIDEL-gefüllte 400 kVA-Transformator nach Fig. 5 er
hält auf einer Seite einen Vorbau V, in dem die MS- und NS-
Schaltanlagen untergebracht sind. Auf dieser Seite entfal
len die Kühlrippen K des Transformators Tr.
Die Verbindungen zwischen dem Transformator/-Vorbau und
den MS- und NS-Einspeisungen erfolgen mittels Stecktech
nik, vorzugsweise Innenkonustechnik, so daß beim eventuel
len Ausfall des Transformators Tr oder der MS- bzw. NS-
Schaltanlagenkomponente ein Austausch jederzeit möglich
ist. Sie erhalten auch die gleiche Position zur Symmetrie
achse des Transformators Tr, unabhängig von dessen Größe,
so daß sie in allen Einsatzfällen mit dem Vorbau V kompa
tibel bleiben.
Die Breite der NS-Verteilung beträgt ca. 600 mm. Sie läßt
z. B. Platz für maximal fünf NH-Sicherungs(lastschalt)lei
sten NH-Si Gr. 2, 400 A, wenn das Schaltgerät der Einspei
sung im einfachsten Fall eine NH-Lastschaltleiste NH-L bis
1000 A ist. Beim Einsatz eines Leistungsschalters LS oder
Lasttrennschalters LaT als Schaltgerät für die Einspeisung
sind sogar sechs Abgänge Gr. 2, 400 A möglich. Das Sammel
schienensystem wird z. B. mittels Stützer direkt an die In
nenwände des Vorbaus V ohne Gerüst angebracht. Die Tiefe
der NS-Verteilung bleibt unter 600 mm und die Höhe bleibt
unter 1400 mm.
Der Vorbau hat eine verschließbare, zweiflügelige Tür Tü
mit integrierten, nach geltenden Vorschriften gebauten Zu
luftelementen. Eine eventuelle Dachrundumablüftung sorgt
für ausreichende Luftzirkulation. Da dieses Konzept eine
Quasi-Freiluftaufstellung des Transformators Tr vorsieht,
ist auch die Wärmeabfuhr optimiert; eine hohe Belastung
des Transformators Tr ist durchaus möglich.
Die geschätzten Kosten einer gemäß der Erfindung errichte
ten 400 kVA-Umspannstation nach Fig. 5 setzen sich aus
folgenden Positionen zusammen:
- 1. MS-Schaltanlage mit
- 1. einem Leitungsabgang mit einem Lasttrennschalter LaT und einem Erdungsschalter ES,
- 2. einem Leitungsabgang mit Innenkonusanschlußtechnik und Erdungsmöglichkeit,
- 3. dem Transformatorabgang in vier Varianten:
- 1. mit Lasttrennschalter LaT, Erdungsschalter ES und Ik- Unterbrechern (im Transformator integriert) ca. 7,5 TDM
- 2. nur mit Erdungsschalter ES und Ik-Unterbrechern (im Transformator integriert) ca. 6 TDM
- 3. mit Lasttrennschalter LaT, Erdungsschalter ES und HH- Sicherungen ca. 9 TDM
- 4. mit Leistungsschalter LS und Erdungsschalter ES bei ca. 9,5 TDM.
- 2. NS-Schaltanlage (einfache Konstruktion): ca. 1,5 TDM,
- 3. MIDEL-Verteilungstransformator 400 kVA
mit Anbau, ohne Ik-Unterbrecher: ca. 12 TDM
oder
MIDEL-Verteilungstransformator 400 kVA
mit Anbau, mit Ik-Unterbrechern: ca. 13 TDM, - 4. Fundament für die Aufstellung: ca. 1 TDM.
Die Gesamtkosten einer erfindungsgemäßen Umspannstation
400 kVA liegen bei 21,5-25 TDM und damit bei etwa 50%
der Kosten herkömmlicher Umspannstationen nach Fig. 1
(Stand 1997 Deutschland).
Im Vergleich zu den bekannten Varianten entfallen zusätz
lich ein Umspannstationsgebäude mit der entsprechenden
Ausbauleistung und die Tiefbauarbeiten, da keine Baugrube
notwendig ist. Außerdem ist die kompakte Einheit extrem
leicht, wartungsarm und umweltfreundlich. Aufgrund der ge
ringen Abmessungen von ca. 1,6 m × 1,3 m × 1,4 m (L × B × H),
Beispiel nach Fig. 5, kann die Station überall eingesetzt
werden.
EErdung
ESErdungsschalter
KKühlrippen
LaTLasttrennschalter
LSLeistungsschalter
MSMittelspannung
NH-LNH-Lastschaltleiste
NH-SiNH-Sicherungs(lastschalt)leiste
NSNiederspannung
SSteckteil
TTrennteil
TrTransformator
TüTür
UStUmspannstation
UWUmspannwerk
VVorbau
ESErdungsschalter
KKühlrippen
LaTLasttrennschalter
LSLeistungsschalter
MSMittelspannung
NH-LNH-Lastschaltleiste
NH-SiNH-Sicherungs(lastschalt)leiste
NSNiederspannung
SSteckteil
TTrennteil
TrTransformator
TüTür
UStUmspannstation
UWUmspannwerk
VVorbau
Claims (11)
1. Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete
Umspannstationen, deren Leitungsabgänge trennbar sind, wo
bei in dem einen Leitungsabgang ein Lasttrennschalter oder
gleichwertiges angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem anderen Leitungsabgang ein kleinbauendes, spannungs
los zu betätigendes Trennteil (T) angeordnet ist, und daß
die Umspannstationen (USt) so angeschlossen sind, daß Last
trennschalter (LaT) und Trennteil (T) im Ringnetz sich ab
wechseln.
2. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Trennteil (T) MS-Steckteile (Ka
belsteckteile) dienen.
3. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das MS-Steckteil als MS-Steckteil
(Kabelsteckteil) in Innenkonustechnik ausgeführt ist.
4. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Winkelsteckbuchsen im Bedienbereich
der Schaltanlage für die Aufnahme von geraden Steckteilen
in Innenkonus-Technik eingesetzt sind.
5. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß gerade Steckbuchsen im Bedienbereich
der Schaltanlage für die Aufnahme von Winkelsteckteilen
(Kabelsteckteilen) in Innenkonus-Technik eingesetzt sind.
6. Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trennteil (T) als MS-Trennschalter
ausgeführt ist.
7. Umspannstation, bei der eine Mittelspannungsschaltanla
ge nach Anspruch 1 verwendet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umspannstation (USt) aus einem Transformator (Tr)
besteht, an dessen eine Seite ein Vorbau (V) angesetzt
ist, der nebeneinander den MS-Schaltanlagenteil (MS) und
den NS-Schaltanlagenteil (NS) aufnimmt, eine verschließba
re Tür besitzt.
8. Umspannstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungen vom Transformator/Vorbau (Tr/V) zu
den MS- und NS-Einspeisungen mittels Steckverbindungen er
folgen.
9. Umspannstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Transformator (Tr) ein MIDEL-gefüllter Transforma
tor verwendet wird.
10. Umspannstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß als Transformator (Tr) ein SF6-isolierter Trans
formator verwendet wird.
11. Umspannstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß als Transformator (Tr) ein Trockentransformator
verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997144464 DE19744464C1 (de) | 1997-10-08 | 1997-10-08 | Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997144464 DE19744464C1 (de) | 1997-10-08 | 1997-10-08 | Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen |
Publications (1)
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DE19744464C1 true DE19744464C1 (de) | 1998-11-19 |
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ID=7844950
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997144464 Expired - Fee Related DE19744464C1 (de) | 1997-10-08 | 1997-10-08 | Mittelspannungsschaltanlage für im Ringnetz angeordnete Umspannstationen |
Country Status (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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