DE19743995C1 - Verfahren zum Erzeugen eines Signals, das einen Gleisabschnitt als besetzt kennzeichnet - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen eines Signals, das einen Gleisabschnitt als besetzt kennzeichnetInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erzeugen ei
nes Steuersignals, das einen Gleisabschnitt einer Gleisanlage
als besetzt meldet, wobei bei dem Verfahren bei jeder in Ab
laufrichtung in den Gleisabschnitt einfahrenden Ablaufeinheit
mit einer Erfassungseinrichtung ein Hilfssignal erzeugt wird
und das Steuersignal mit dem jeweiligen Hilfssignal gebildet
wird.
Ein derartiges Verfahren läßt sich der Zeitschrift Rangier
technik und Gleisanschlußtechnik entnehmen ("Mikrocomputer -
gesteuerte elektrodynamische Richtungsgleisbremse", Jean-
Pierre Pfander und Alexander Hörder, (1980/81), Folge 40,
Seiten 45 bis 47). Bei diesem bekannten Verfahren wird als
Erfassungseinrichtung ein Kontakt verwendet, der jede in den
Gleisabschnitt einfahrende Ablaufeinheit erfaßt und ein ent
sprechendes Hilfssignal erzeugt. Ein Steuersignal, das den
Gleisabschnitt als besetzt kennzeichnet, wird erzeugt, wenn
das Hilfssignal vorliegt. Das vorbekannte Verfahren läßt sich
beispielsweise zur Steuerung von Gleisbremsen einsetzen, weil
bei manchen Arten von Gleisbremsen, wie z. B. Gummigleis
bremsen, die Gleisbremse nicht eingeschaltet werden darf,
wenn sich eine Ablaufeinheit in der Gleisbremse befindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Erzeugen eines Steuersignals anzugeben, bei dem das Steuer
signal erzeugt wird, wenn der Gleisabschnitt von der jewei
ligen Ablaufeinheit besetzt und von ihr voraussichtlich nicht
mehr verlassen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der
eingangs angegebenen Art gelöst, bei dem als die Erfassungs
einrichtung eine Geschwindigkeitsmeßeinrichtung verwendet
wird, die als das Hilfssignal einen die Einfahrgeschwindig
keit der jeweiligen Ablaufeinheit angebenden Geschwindig
keitsmeßwert abgibt, der Geschwindigkeitsmeßwert oder ein aus
dem Geschwindigkeitsmeßwert der jeweiligen Ablaufeinheit
gebildeter, die Wirkung einer Gleisbremse berücksichtigender
Hilfswert mit einem ersten, das Herausfahren der
Ablaufeinheit aus dem Gleisabschnitt gewährleistenden Schwel
lenwert verglichen wird und ein erstes Zwischensignal erzeugt
wird, falls der Geschwindigkeitsmeßwert oder der Hilfswert
den ersten Schwellenwert unterschreitet, mit einer
Distanzmeßeinrichtung unter Bildung eines Entfernungs
meßwertes gemessen wird, in welcher Entfernung zur Distanz
meßeinrichtung sich die bezüglich der jeweiligen Ablaufein
heit in Ablaufrichtung gesehen nächste Ablaufeinheit auf der
Gleisanlage befindet, und ein zweites Zwischensignal erzeugt
wird, wenn der Entfernungsmeßwert einen zweiten, mindestens
aus der Summe von Gleisabschnittslänge und Länge der
Ablaufeinheit gebildeten Schwellenwert unterschreitet, und
das Steuersignal erzeugt wird, wenn das erste und das zweite
Zwischensignal erzeugt wurden.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß beim Erfassen des Einlaufens einer Ablaufeinheit in den
Gleisabschnitt zusätzlich festgestellt wird, ob die Ablauf
einheit in dem Gleisabschnitt stehenbleiben wird dies wird
konkret dadurch erreicht, daß die Einfahrgeschwindigkeit der
Ablaufeinheit gemessen wird und geprüft wird, ob diese Ge
schwindigkeit der Ablaufeinheit so groß ist, daß die Ab
laufeinheit den Gleisabschnitt auch wieder verlassen wird.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in
seiner großen Zuverlässigkeit zu sehen, die durch die Di
stanzmeßeinrichtung erreicht wird; mit der Distanzmeßeinrich
tung läßt sich nämlich erfassen, ob sich Hindernisse in Form
anderer Ablaufeinheiten auf dem Gleisabschnitt befinden, die
ein Durchfahren des Gleisabschnittes durch die jeweilige Ab
laufeinheit verhindern würden.
Einsetzen läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren besonders
vorteilhaft zur Steuerung von in dem Gleisabschnitt ange
brachten Gleisbremsen; denn unter Verwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens lassen sich die Gleisbremsen bereits beim
Einfahren einer Ablaufeinheit in den Gleisabschnitt ausschal
ten, wenn die Ablaufeinheit in dem Gleisabschnitt stehenblei
ben wird. Dieses rechtzeitige Abschalten der Gleisbremsen ist
deshalb sehr wichtig, weil sich damit nämlich verhindern
läßt, daß eine Ablaufeinheit in der eingeschalteten Gleis
bremse stehenbleibt und anschließend Schäden an der Gleis
bremse verursacht werden, wenn die stehengebliebene Ablauf
einheit - beispielsweise durch eine Lokomotive - aus der ein
geschalteten Gleisbremse ab- bzw. herausgezogen wird.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 195 26 816 ist ein
Verfahren zum Erkennen von Fehlern in einer Achszählein
richtung einer Ablaufanlage bekannt, die durch Zähl
einrichtungen in separate Abschnitte unterteilt ist. Bei
diesem Verfahren wird die Geschwindigkeit der jeweiligen
Ablaufeinheit gemessen, wenn sie den jeweiligen Abschnitt der
Ablaufanlage verläßt. Unter Heranziehung einer geschätzten
maximalen Beschleunigung in dem jeweils nächsten Abschnitt
der Ablaufanlage wird dann errechnet, wie groß die Ge
schwindigkeit in dem nächsten Abschnitt maximal werden kann
und wann der Zählimpuls der am Ende des nächsten Abschnitts
angeordneten Zähleinrichtung frühestens auftreten kann wird
der Zählimpuls vor diesem frühesten Zeitpunkt erzeugt, so ist
ein Fehler aufgetreten, der durch ein entsprechendes
Fehlersignal angezeigt wird.
Aus der deutschen Patentschrift 31 27 672 ist eine Anordnung
zur Gleisfreilängenmessung für einen Gleisabschnitt einer
Rangieranlage bekannt. Der Gleisabschnitt ist durch
Trennstöße in aneinander grenzende Meßabschnitte unterteilt,
denen jeweils ein Meßoszillator zugeordnet ist. Mit den
Meßoszillatoren wird festgestellt, ob und wieweit der
jeweilige Meßabschnitt besetzt ist; anschließend werden die
resultierenden Freilängenmeßwerte der einzelnen Meßabschnitte
mit einem Addierwerk zusammengezählt, wodurch die resultie
rende gesamte freie Länge des Gleisabschnittes bestimmt wird.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
es, falls mindestens eine Gleisbremse in dem Gleisabschnitt
angebracht sein sollte, als vorteilhaft angesehen, wenn der
Hilfswert unter Berücksichtigung der Bremscharakteristik der
Gleisbremse bestimmt wird, weil sich dann noch genauer
berechnen läßt, ob die jeweilige Ablaufeinheit in dem Gleis
abschnitt stehenbleiben wird.
Eine weitere Steigerung der Zuverlässigkeit des erfindungsge
mäßen Verfahren läßt sich erreichen, wenn der zweite Schwel
lenwert in Abhängigkeit von der Länge der jeweiligen Ablauf
einheit bestimmt wird; konkret muß der zweite Schwellenwert
dabei mindestens so groß bemessen sein, daß die jeweilige Ab
laufeinheit zwischen dem Ende des Gleisabschnitts und der
nächsten auf der Gleisanlage befindlichen Ablaufeinheit aus
reichend Platz findet.
Zur Erläuterung der Erfindung zeigt eine Figur schematisch
ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Figur zeigt einen Gleisabschnitt 1 einer Gleisanlage 3
mit einer gewichtsunabhängigen Gleisbremse 5. An einem
Streckenpunkt X0 des Gleisabschnittes 1 ist eine Geschwin
digkeitsmeßeinrichtung 9 angebracht, mit der Einfahrgeschwin
digkeiten Vein jeder entlang einem Pfeil 10 in den Gleisab
schnitt 1 einfahrenden Ablaufeinheit gemessen werden. Mit der
Einfahrgeschwindigkeit Vein der jeweiligen Ablaufeinheit und
der Stellung bzw. der Bremswirkung der Gleisbremse 5 wird
eine Ausfahrgeschwindigkeit Vaus der jeweiligen Ablaufeinheit
aus dem Gleisabschnitt 1 berechnet, gemäß den Beziehungen:
wobei g' eine vorab gemessene oder bekannte, konstante Ab
bremsbeschleunigung (Energiehöhe) der Gleisbremse 5, l die
Länge der Gleisbremse 5 (l = X2 - X1 in der Figur) und k einen
Kalibrierungsfaktor angibt. Der Kalibrierungsfaktor k liegt
im Bereich zwischen 1 und 10 und kann je nach Genauigkeitsan
forderungen auch abhängig von den im Gleisabschnitt 1 be
findlichen Ablaufeinheiten bzw. Fahrzeugachsen sein. Sehr
genaue Meßergebnisse lassen sich beispielsweise erhalten,
wenn der Faktor k gleich 2,5 ist.
Aus der Einfahrgeschwindigkeit Vein und der Ausfahrgeschwin
digkeit Vaus der jeweiligen Ablaufeinheit wird ein Hilfswert
Vm in Form einer mittleren Geschwindigkeit der jeweiligen Ab
laufeinheit im Gleisabschnitt 1 durch folgende Schätzung er
mittelt:
Falls der Hilfswert Vm bzw. die mittlere Geschwindigkeit ei
nen ersten Schwellenwert unterschreitet, der beispielsweise
1,5 m/s betragen kann, wird ein erstes Zwischensignal S1 ge
bildet. Statt dessen kann das erste Zwischensignal S1 auch
dann gebildet werden, wenn die Einfahrgeschwindigkeit Vein
oder die Ausfahrgeschwindigkeit Vaus den ersten Schwellenwert
unterschreitet.
Mit einer Distanzmeßeinrichtung 12 - wie sie beispielsweise
in der deutschen Patentschrift 31 27 672 beschrieben ist -
wird unter Bildung eines Entfernungsmeßwertes L gemessen, in
welcher Entfernung zur Distanzmeßeinrichtung 12 sich die be
züglich der jeweiligen Ablaufeinheit in Ablaufrichtung gese
hen nächste auf der Gleisanlage 3 befindliche Ablaufeinheit
befindet, und es wird ein zweites Zwischensignal S2 erzeugt,
wenn der Entfernungsmeßwert L einen zweiten Schwellenwert un
terschreitet. Dabei wird der zweite Schwellenwert in Abhän
gigkeit von der Länge La der jeweiligen Ablaufeinheit be
stimmt, und zwar derart, daß die jeweilige Ablaufeinheit zwi
schen dem Ende X3 des Gleisabschnitts 1 und der nächsten auf
der Gleisanlage befindlichen Ablaufeinheit ausreichend Platz
findet dies ist gegeben wenn gilt:
L - X3 < La (1)
Das zweite Zwischensignal S2 wird also genau dann gebildet,
wenn gilt:
L ≦ La + X3 (2)
Der Term La + X3 stellt in der Gleichung (2) somit den zwei
ten Schwellenwert dar. Die Länge La der jeweiligen Ablaufein
heit kann aus Ablaufunterlagen bekannt oder vorab gemessen
sein.
Das zweite Zwischensignal S2 kann anstatt gemäß Gleichung (2)
auch folgendermaßen gebildet werden:
L ≦ La + X3 + P, (3)
wobei P eine Zusatzlänge bezeichnet, die einige Meter betra
gen kann. Durch Verwendung der Zusatzlänge P wird sicherge
stellt, daß die jeweilige Ablaufeinheit zwischen dem Ende X3
des Gleisabschnitts 1 und der nächsten auf der Gleisanlage
befindlichen Ablaufeinheit ausreichend Platz finden wird,
weil durch die Zusatzlänge P gewissermaßen noch zusätzlicher
Raum für die jeweilige Ablaufeinheit garantiert ist.
Das erste Zwischensignal S1 wird von der Geschwindigkeits
meßeinrichtung 9 zu einem Eingang E17a einer Steuereinheit 17
und das zweite Zwischensignal S2 von der Distanzmeßeinrich
tung 12 zu einem weiteren Eingang E17b der Steuereinheit 17
übertragen. In der Steuereinheit 17 wird ein Steuersignal St
erzeugt, wenn das erste und das zweite Zwischensignal S1 und
S2 erzeugt wurden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Erzeugen eines Steuersignals (St), das einen
Gleisabschnitt (1) einer Gleisanlage (3) als besetzt meldet,
wobei bei dem Verfahren
- 1. bei jeder in Ablaufrichtung in den Gleisabschnitt (1) ein fahrenden Ablaufeinheit mit einer Erfassungseinrichtung (9) ein Hilfssignal erzeugt wird und
- 2. das Steuersignal (St) mit dem jeweiligen Hilfssignal gebil det wird,
- 1. als die Erfassungseinrichtung (9) eine Geschwindigkeitsmeß einrichtung (9) verwendet wird, die als das Hilfssignal einen die Einfahrgeschwindigkeit der jeweiligen Ablaufeinheit angebenden Geschwindigkeitsmeßwert (Vein) abgibt,
- 2. der Geschwindigkeitsmeßwert (Vein) oder ein aus dem Ge schwindigkeitsmeßwert (Vein) der jeweiligen Ablaufeinheit gebildeter, die Wirkung einer Gleisbremse (5) berücksichti gender Hilfswert (Vm) mit einem ersten, das Herausfahren der Ablaufeinheit aus dem Gleisabschnitt (1) gewährleistenden Schwellenwert verglichen wird und ein erstes Zwischensignal (S1) erzeugt wird, falls der Geschwindigkeitsmeßwert (Vein) oder der Hilfswert (Vm) den ersten Schwellenwert unterschreitet,
- 3. mit einer Distanzmeßeinrichtung (12) unter Bildung eines Entfernungsmeßwertes (L) gemessen wird, in welcher Entfer nung zur Distanzmeßeinrichtung (12) sich die bezüglich der jeweiligen Ablaufeinheit in Ablaufrichtung gesehen nächste Ablaufeinheit auf der Gleisanlage (3) befindet, und ein zweites Zwischensignal (S2) erzeugt wird, wenn der Entfer nungsmeßwert (L) einen zweiten, mindestens aus der Summe von Gleisabschnittslänge (X3) und Länge (La) der Ablaufeinheit gebildeten Schwellenwert (X3 + La) unter schreitet, und
- 4. das Steuersignal (St) erzeugt wird, wenn das erste und das zweite Zwischensignal (S1, S2) erzeugt wurden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. bei einem mit einer Gleisbremse (5) ausgestatteten Gleisab schnitt (1) der Hilfswert (Vm) unter Berücksichtigung der Bremscharakteristik der Gleisbremse (5) bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. der zweite Schwellenwert in Abhängigkeit von der Länge (La) der jeweiligen Ablaufeinheit derart bestimmt wird, daß die jeweilige Ablaufeinheit zwischen dem Ende (X3) des Gleisab schnitts (1) und der nächsten auf der Gleisanlage befindli chen Ablaufeinheit ausreichend Platz findet.
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