DE19742436A1 - Vorrichtung zum Schneiden von Wärmedämmplatten - Google Patents
Vorrichtung zum Schneiden von WärmedämmplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Wärme
dämmplatten mittels eines Heizdrahtes, wobei der Heizdraht an einem
Verfahrrahmen befestigt ist, welcher relativ zu einer Dämmplattenaufla
ge insbesondere parallel verschiebbar angeordnet ist. Derartige
Schneidgeräte werden beispielsweise dazu verwendet, die meist aus
Polystyrol bestehenden Wärmedämmplatten für Außenwanddämmungen
im Hausbau baustellenseitig abzulängen, um sie hierdurch an Ausspa
rungen, Vorsprünge etc. anzupassen.
Die herkömmlichen Schneidgeräte sind hierbei als Tischgeräte ausge
bildet und weisen eine horizontale Auflage auf, auf die die Dämmplatte
in entsprechender Orientierung zur Schnittebene plaziert wird, wobei
zuvor der Verfahrrahmen soweit angehoben werden muß, bis der
Heizdraht sich oberhalb der Dämmplatte befindet. Anschließend wird
nun der Verfahrrahmen manuell wieder abgesenkt, bis sich der
Heizdraht in Anlage mit der Dämmplatte befindet und dann losgelassen,
wodurch der Heizdraht aufgrund der Gewichtskraft des Verfahrrahmens
durch die Dämmplatte nach unten gedrückt wird und hierbei die aus
temperaturempfindlichem Material bestehende Dämmplatte durchtrennt.
Der Nachteil an diesen bekannten Schneidvorrichtungen besteht nun
darin, daß sie aufgrund ihrer großen Abmessungen ebenerdig aufge
stellt werden müssen, während die entsprechend abgelängten Dämm
platten auf dem Baugerüst in oft großer Höhe benötigt werden. Hier
durch ist das Verwenden dieser Schneidvorrichtungen insbesondere für
den Hochbau von mehrgeschossigen Häusern derart aufwendig, daß
meist auf konventionelle Schneidtechniken wie Sägen etc. zumindest im
oberen Gerüstbereich zurückgegriffen wird.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu
grunde, eine Schneidvorrichtung der eingangs geschilderten Bauart zur
Verfügung zu stellen, die sich durch eine einfachere Handhabbarkeit
und größere Anwendungsbereiche auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich der
Heizdraht im wesentlichen in Vertikalrichtung erstreckt. Hierdurch än
dert sich die Ausrichtung der gesamten Schneidvorrichtung von der Ho
rizontal- in die Vertikalebene, was einen Einsatz auf einem Baugerüst
selbst bei den dort bestehenden beengten Platzverhältnissen möglich
macht.
Hierbei weist die Vorrichtung zweckmäßigerweise ein Kopplungselement
auf, über das die vertikale Orientierung des Heizdrahtes einstellbar ist,
wobei das Kopplungselement vorteilhafterweise aus einer Gerüstkupp
lung besteht, die beispielsweise am rückseitigen Rahmen der Vorrich
tung angebracht ist. Somit kann die komplette Vorrichtung in jeder be
liebigen Position des Gerüstes festgelegt werden, nämlich insbesondere
in der Nähe der beabsichtigten Dämmplattenposition.
Außerdem kann die Vorrichtung auch als Standgerät ausgebildet sein
und einen Standfuß aufweisen, wodurch sich ebenfalls schon in einfa
cher Weise erreichen läßt, daß die Schneidvorrichtung im Gerüstbereich
verwendet werden kann.
Um entsprechend den herkömmlichen Tischgeräten den Heizdraht durch
die Dämmplatte hindurchzubewegen, wird nun anstatt der Gewichtskraft
des Verfahrrahmens dessen Parallelverschiebung manuell durchgeführt,
was den weiteren Vorteil hat, daß hiermit gezielt auch solche Schnitte
ausgeführt werden können, die sich nicht über die gesamte Dämmplat
tendicke erstrecken. Hierdurch lassen sich beispielsweise stufenförmige
Dämmplattenübergänge herstellen, die die
Dämmeigenschaften der verlegten Platten durch das Vermeiden durch
gehender Fugen noch verbessert.
Zweckmäßigerweise erstreckt sich bei der erfindungsgemäßen
Schneidvorrichtung die Auflage in Horizontalrichtung, so daß die vertika
lorientierte Dämmplatte während des Schneidvorgangs mit ihrer
schmalen Unterseite auf dieser Auflage ruhen kann und vom Gerätbe
diener nicht extra gehalten werden muß.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, wenn die Schneidvorrichtung ein sich
in Vertikalrichtung erstreckendes Widerlager aufweist, das dem durch
das Verschieben des Verfahrrahmens auf die Dämmplatte ausgeübten
Druck entgegenwirkt und ein Ausweichen der Dämmplatte in Verfahr
richtung verhindert. Hierdurch läßt sich ein sauberer Schnittverlauf er
zielen. Allerdings sollte das Widerlager in der Schnittebene selbst eine
Aussparung aufweisen, so daß der Heizdraht bis über die Dämmplatte
nebene hinaus verfahren werden kann.
Was die Auflage betrifft, so ist diese insbesondere für den Transport
vorteilhafterweise schwenkbar angeordnet, wobei sie in der ausgeklapp
ten Stellung genau einen Winkel von 90° mit der Schnittebene aufwei
sen sollte.
Es ist darüber hinaus empfehlenswert, wenn die Auflage auch eine hö
henverstellbare Plattenführung aufweist, durch die sich ein Schräg
schnitt herstellen läßt.
Schließlich ist es auch vorteilhaft, den Verfahrrahmen verschwenkbar
anzuordnen, wodurch zum einen ein geneigt zur Plattenebene orientier
ter Schnittverlauf erzielt werden kann. Darüber hinaus läßt sich der
Verfahrrahmen hierdurch in eine Transportstellung einklappen, um das
Transportvolumen der gesamten Schneidvorrichtung noch einmal herab
zusetzen. Wesentlich ist hierbei, daß der Heizdraht bei eingeklapptem
Verfahrrahmen in eine in der Vorrichtung vorgesehen Aussparung ein
taucht, um so während des Transports von der Umgebung geschützt zu
sein. Diese Aussparung kann beispielsweise im Bereich des erwähnten
Widerlagers befindlich sein.
Die Handhabbarkeit einer eingangs beschriebenen Schneidvorrichtung
läßt sich darüber hinaus dadurch in erfindungsgemäßer Art und Weise
verbessern, daß die Dämmplattenauflage eine Meßskala aufweist, die
ein Maß für den jeweiligen Abstand zur Schnittebene und insbesondere
für die Restlänge der abzuschneidenden Platte angibt. Hierdurch läßt
sich direkt an der Schneidvorrichtung ablesen, in welchem Längenbe
reich der Schnitt plaziert ist.
Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn die
Meßskala ausgehend von der Schnittebene subtrahierend zählt, so daß
die Meßskala ein direktes Maß nicht für den abgeschnittenen Platten
rest, sondern für die gewünschte verbleibende Restlänge der Dämmplat
te angibt. Benötigt man also beispielsweise bei einer Normplattenlänge
von 100 cm ein nur 93 cm langes Stück, so schiebt man die Platte 7 cm
weit an dem Heizdraht vorbei, bis das Plattenende bei Ziffer 93 zum lie
gen kommt. Somit muß der Gerätebediener also auch bei der Ablängung
der Dämmplatte nicht erst eine mehr oder weniger komplizierte Rechen
aufgabe lösen, wie lang das abgetrennte Stück gegenüber der Gesamt
länge sein muß, um das erwünschte Reststück zu erhalten.
Weiter empfiehlt es sich, daß der Wert der Meßskala in der Schnitt
ebene dem Wert der üblichen Länge unbeschnittener Dämmplatten ent
spricht, also im vorerwähnten Fall die Schnittebene den Wert 100 auf
weisen würde.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn sich die Meßskala symme
trisch zur Schnittebene erstreckt und insbesondere auf beiden Seiten
der Schnittebene subtrahierend zählt, so daß die Schneidvorrichtung
nicht nur für Rechts- wie für Linkshänder, sondern auch ganz allgemein
unabhängig von der Einschubrichtung der Dämmplatte verwendet wer
den kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an
hand der Zeichnungen; hierbei zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung in Vorderan
sicht;
Fig. 2 die Schneidvorrichtung in Seitenansicht; und
Fig. 3 die Schneidvorrichtung in Unteransicht.
In Fig. 1 ist eine Schneidvorrichtung 1 dargestellt in teilweise geschnit
tener Vorderansicht, die einen Standfuß 2 aufweist, von dem sich aus
gehend ein Widerlager 3 vertikal nach oben erstreckt und an dem eine
Dämmplattenauflage 4 schwenkbar befestigt ist, zwischen einer Trans
portstellung 4a über eine Zwischenstellung 4b in eine horizontale End
stellung 4c.
Darüber hinaus ist an dem Widerlager ein Verfahrrahmen 5 verschieb
bar angeordnet, der in Fig. 1 durch jeweils ein geschnittenes Recht
eckprofil dargestellt ist. Dieser Verfahrrahmen erstreckt sich zwischen
einer Führung 6 am oberen Ende des Widerlagers 3 und einer Führung
7 am unteren Ende des Standfußes 2.
Die sonstige Form des Verfahrrahmens 5 läßt sich besser aus Fig. 2
entnehmen, die zeigt, daß der Verfahrrahmen einen U-förmigen Verlauf
aufweist, wobei sich die U-Basis in Vertikalrichtung erstreckt und einen
Handgriff 8 trägt.
Am von der U-Basis entfernten Ende der beiden U-Schenkel ist ein
Heizdraht 9 festgelegt bzw. umgelenkt, der sich in Vertikalrichtung
parallel zur U-Basis erstreckt. Der Heizdraht wird durch eine Feder 10
gespannt gehalten unabhängig von seiner jeweiligen Temperatur und
seiner davon abhängenden Länge. Dieses Spannen des Heizdrahtes
gewährleistet einen sauberen Schnittverlauf und eine der Parallelver
schiebung des Verfahrrahmens entsprechende parallele Schnittführung.
Die Länge der beiden U-Schenkel des Verfahrrahmens sollte so gewählt
sein, daß sie größer ist als die maximale Dämmplattendicke, um ein
vollständiges Durchtrennen der jeweiligen Platte zu gewährleisten.
Bei der Schneidvorrichtung aus Fig. 1 ist im Bereich des Standfußes 2
außerdem ein Spannungstransformator 11 dargestellt, der zur Umset
zung der Spannung auf einen solchen Wert dient, die eine optimale Hei
zenergie im Heizdraht erzeugt.
Außerdem läßt Fig. 1 noch eine höhenverstellbare Plattenführung 12
erkennen, die auf einem geneigten Gestellschenkel 13 angeordnet ist
und zur Herstellung von Winkelschnitten dient. Hierzu ist die Plattenfüh
rung entlang des Gestellschenkels 13 verstellbar angeordnet und in be
liebigen Winkelpositionen festlegbar, woraufhin sie dann als Auflage für
die Dämmplatte dient.
Fig. 3 zeigt schließlich noch die erwähnten Komponenten in einer An
sicht von unten und läßt beispielsweise noch einmal den Verfahrrahmen
5 mit seinem Handgriff 8 erkennen.
Zusammenfassend liegt der Vorteil der vorliegenden Erfindung darin,
daß sich die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung in Vertikalrichtung
beispielsweise an einem Gerüst festlegen läßt und hierdurch den auf
der Baustelle bestehenden beengten Platzverhältnissen durch den verti
kalen Heizdrahtverlauf Rechnung getragen wird. Darüber hinaus ist die
Schneidvorrichtung aufgrund ihres beschriebenen vorteilhaften Aufbaus
dazu in der Lage, Dämmplatten mit einer Stärke von bis zu 20 cm
durchzutrennen, während die herkömmlichen Vorrichtungen nur Plat
tendicken von bis zu 13 cm verarbeiten können. Und schließlich bietet
die besonders vorteilhafte beidseits der Schnittebene angeordnete und
subtrahierend zählende Meßskala die Möglichkeit, direkt die nach dem
Schnitt verbleibende Plattenlänge abzulesen.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Schneiden von Wärmedämmplatten mittels ei
nes Heizdrahtes, wobei der Heizdraht an einem Verfahrrahmen
befestigt ist, welcher relativ zu einer Dämmplattenauflage ver
schiebbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Heizdraht (9) im wesentlichen in Vertikalrichtung er
streckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (1) ein Kopplungselement aufweist, über das
die vertikale Orientierung des Heizdrahtes (9) einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungselement aus einer Gerüstkupplung besteht.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (1) als Standgerät ausgebildet ist und einen
Standfuß (2) aufweist.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Auflage (4) in Horizontalrichtung erstreckt.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ()ein sich in Vertikalrichtung erstreckendes
Widerlager (3) aufweist.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage (4) schwenkbar angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage eine höhenverstellbare Plattenführung (12) auf
weist.
9. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verfahrrahmen (5) schwenkbar angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verfahrrahmen (5) in eine Transportstellung einklappbar
ist und daß der Heizdraht (9) bei eingeklapptem Verfahrrahmen in
eine in der Vorrichtung (1) vorgesehene Aussparung eintaucht.
11. Vorrichtung zum Schneiden von Wärmedämmplatten mittels ei
nes Heizdrahtes, wobei der Heizdraht an einem Verfahrrahmen
befestigt ist, welcher relativ zu einer Dämmplattenauflage ver
schiebbar angeordnet ist insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage eine Meßskala aufweist, die ein Maß für den je
weiligen Abstand zur Schnittebene angibt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßskala ein Maß für die Restlänge der abzuschneiden
den Platte ergibt.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßskala ausgehend von der Schnittebene subtrahierend
zählt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Meßskala symmetrisch zur Schnittebene erstreckt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 und 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßskala auf beiden Seiten der Schnittebene subtrahie
rend zählt.
16. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert der Meßskala in der Schnittebene dem Wert der Län
ge unbeschnittener Dämmplatten entspricht.
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Effective date: 20120403 |