DE19741175A1 - Automatisches Verbindungs-Handover zwischen DECT-ISDN Basisstationen - Google Patents
Automatisches Verbindungs-Handover zwischen DECT-ISDN BasisstationenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Durchführung
eines Verbindungs-Handover zwischen einer an einen ISDN-S0-
Bus angeschlossenen Basisstation bzw. an einen gemeinsamen
ISDN-S0-Bus angeschlossenen Basisstationen eines Schnurloste
lefonsystems unter Stützung auf den ISDN-Zusatzdienst "Ter
minal Portability", wobei bei einem Abbruch der Funkverbin
dung zwischen einem Mobilteil und einer Basisstation eine Ab
bruchmeldung von der "Medium Access control"-Schicht an die
höheren Protokoll-Schichten "Data Link control" und "Network"
des Schnurlostelefonsystems erfolgt.
Weiters bezieht sich die Erfindung auf ein Schnurlostelefon
system mit zumindest einer Basisstation bzw. mit zwei oder
mehreren Basisstationen, die über ein Zwischensystem an eine
gemeinsame S0-Schnittstelle bzw. eine gemeinsame S0-Schnitt
stelle eines ISDN-Telekommunikationsnetzes angeschlossen ist
bzw. sind, mit einem Mobilteil, einem Hochfrequenzteil, einem
digitalen Signalprozessor, einer Steuerlogik und einem Spei
cher, der eine Liste verfügbarer Basisstationen enthält, an
welchen das Mobilteil mit einer Kennung angemeldet ist.
Bei Schnurlostelefonsystemen, bei welchen zwei oder mehr Ba
sisstationen an einen gemeinsamen S0-Bus eines ISDN Kommuni
kationssystems angeschlossen sind, soll eine Weitergabe eines
Gesprächs von einer Basisstation, mit welcher der Funkkon
takt, aus welchen Gründen auch immer, abgebrochen ist, an ei
ne andere Basisstation möglich sein ("Intercell Handover").
Ebenso soll der Benutzer eines Mobilteils den Funkbereich ei
ner Basisstation während eines Gespräches verlassen und das
Gespräch wieder aufnehmen können, wenn er innerhalb einer be
stimmten Zeit wieder in den Funkbereich dieser oder einer an
deren, an denselben S0-Bus angeschlossenen Basisstation ein
tritt. Beide Möglichkeiten der Aufnahme eines Funkkontaktes
lassen sich unter dem Begriff "Verbindungs-Handover" zusam
menfassen.
Dieses Problem wird derzeit dadurch gelöst, daß der Benutzer
eines DECT-Mobilteils während eines Gesprächs eine Bedienpro
zedur durchführen muß, welche den ISDN-Zusatzdienst "Terminal
Portability", das sogenannte "Parken am S0-Bus" oder "Sus
pend" auslöst. Das Mobilteil versucht daraufhin die empfangs
mäßig stärkste Basisstation zu finden, und an dieser neuen
Basisstation wird sodann das Gespräch durch eine automatisch
ablaufende Prozedur an der DECT-Luftschnittstelle von dem Mo
bilteil "entparkt".
Dazu ist zu bemerken, daß sich das ISDN-Kommunikationssystem
(Integrated Services Digital Network) dadurch auszeichnet,
daß vom Netzbetreiber eine Anzahl von Zusatzdiensten bereit
gestellt werden kann. Von diesen Zusatzdiensten interessiert
hier das "Parken" ("Suspend"). Bei einem geparkten Gespräch
terminiert die Gesprächsverbindung im Amt. Eine Verbindung
zwischen Amt und Endgerät ist nicht notwendig. Hierzu sind
nähere Details in den ETSI Standards ETS 300102-1 und ETS
300403-1 enthalten. Die maximale Dauer für das Parken ist im
ISDN-System durch das Amt definiert. Sie beträgt beispiels
weise in Deutschland derzeit 30 Sekunden. Im Gegensatz zum
"Parken" sieht der Zusatzdienst "Halten" ("Hold") vor, daß
bei einem ins Halten gelegten Gespräch die Gesprächs(oder Da
ten-)verbindung im Endgerät terminiert und die Verbindung
zwischen Endgerät und Amt bestehen bleibt (vgl. ETS 300196-1).
DECT-Basisstationen, die an ein ISDN-Netz über einen S0-Bus
angeschlossen sind, gehören zum Stand der Technik. Einzelhei
ten über das ISDN- bzw. über DECT-Systeme, insbesondere auch
über den Protokollaufbau in diesen Systemen können beispiels
weise folgender Literatur entnommen werden: ETSI Standards
ETS 300175 und ETS 300196 sowie ITU-Empfehlungen 1.411, Q.921
und Q.931.
Eine wesentliche Aufgabe in Basisstationen, die an ein ISDN-
Netz angeschlossen sind, kommt dabei der Zwischenschicht
(Interworking Unit) zu, die zwischen den DECT-Protokollagen,
allgemein den Protokollschichten des Schnurlostelefonsystems,
und den ISDN-Protokollschichten liegt und die beispielsweise
ISDN-L3 Pakete in DECT-L3 Pakete "verpackt", so daß die ISDN-
Schicht L3 im Prinzip transparent durchgereicht wird.
Eine Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Intercell-Hand
over mit Parken automatisch zu ermöglichen, d. h. ohne manuel
le Bedienprozedur während des Gesprächs.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Abbruch der
Funkverbindung auch eine Abbruchmeldung an die Schnurlos-
ISDN-Zwischenschicht weitergegeben wird.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem bei Abbruch der
Funkverbindung nur ein Verbindungsabbau signalisiert wird,
was auf der ISDN-Seite der Basisstation zum Abbau der Verbin
dung in Richtung ISDN-Amt und damit zum Verlust der Verbin
dung führt, kann nun die Zwischeneinheit zwischen einem ech
ten Verbindungsabbau und Funkabbruch unterscheiden und bei
einem Funkabbruch das "Parken" der Verbindung in Richtung
ISDN-Amt veranlassen.
Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist vorge
sehen, daß seitens des Mobilteil s bei bestehender Verbindung
an die Basisstation ein Befehl "Parken nach Funkabbruch" ge
sandt wird, wobei eine diesen Dienst unterstützende Basissta
tion eine Bestätigungsnachricht an das Mobilteil zurücksen
det. Dadurch kann die entsprechende Basisstation als für das
Parken bzw. Entparken geeignete abgespeichert werden. Dies
erfolgt in einfacher Weise dadurch, daß in dem Mobilteil in
einer Liste jene verfügbaren Basisstationen markiert werden,
welche den Zusatzdienst "Parken" unterstützen.
Um zu vermeiden, daß das Mobilteil versehentlich versucht,
das Gespräch an Basen zu entparken, welche diesen Zusatz
dienst nicht unterstützen, kann vorgesehen sein, daß nach ei
nem Funkabbruch seitens des Mobilteils nur nach in der Liste
markierten Basisstationen gesucht wird.
Das Schnurlostelefonsystem ist mit Vorteil ein DECT-System,
doch sind auch andere Systeme mit geeignetem Protokollaufbau
in gleicher Weise geeignet.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist ein Schnurlostelefonsy
stem der eingangs zitierten Art geeignet, bei welchem gemäß
der Erfindung die Steuerlogik dazu eingerichtet ist, bei der
Kennung jener angemeldeten Basisstationen, welche den ISDN-
Zusatzdienst "Parken" unterstützen, in der Liste eine Markie
rung zu setzen, falls eine entsprechende Anforderung des Mo
bilteils seitens einer Basisstation positiv quittiert wird,
sowie dazu, nach einem Funkabbruch zu einer Basisstation nur
nach solchen anderen Basisstationen zu suchen, die in der Li
ste markiert sind.
Die Erfindung samt weiterer Vorteile ist im folgenden anhand
einer beispielsweisen Ausführung näher erläutert und in der
Zeichnung veranschaulicht. In dieser zeigen
Fig. 1a in einem Blockdiagramm schematisch die wesentlichen
Teile des Schnurlostelefonsystems nach der Erfindung sowie
den Ablauf beim Verbindungsaufbau von dem Mobilteil über eine
echte Basisstation zum ISDN-Netz,
Fig. 1b analog zu Fig. 1a den Ablauf bei Funkabbruch und Par
ken,
Fig. 1c analog zu Fig. 1a und 1b den Ablauf beim Entparken an
einer zweiten Basisstation und
Fig. 2 einen beispielsweisen Gesamtablauf des erfindungsgemä
ßen Verfahrens.
Gemäß Fig. 1a sind an einen S0-Bus eines ISDN-Telekommunika
tionssystems zwei Basisstationen FP1 und FP2 eines Schnurlos
telefonsystems angeschlossen, die insbesondere im DECT-System
arbeiten mögen. Für die Basisstationen sind gewisse Proto
kollschichten des ISDN-Systems einerseits und des DECT-Sy
stems andererseits von Bedeutung und zwischen den DECT-
Schichten und den ISDN-Schichten ist eine Zwischenschicht
IWU, die sogenannte "Interworking Unit" vorgesehen, was be
reits eingangs erwähnt wurde.
Das Mobilteil PP besitzt als wesentliche Komponenten einen
HF-Teil HFT mit Antenne ANT, einen digitalen Signalprozessor
DSP, welcher z. B. für die Codierung, Decodierung und Kompres
sion von Sprache sorgt, eine Steuerlogik STL, welche für die
Steuerung dieser sowie anderer, hier nicht erwähnter Baugrup
pen sorgt und einen Speicher SPE inklusive einer Liste LIS,
in welcher die verfügbaren Basisstationen, z. B. FP1 bis FP5
eingetragen sind. Natürlich besitzt ein Mobilteil noch andere
Bauteile, wie Hörkapsel, Mikrofon, Tastatur, Anzeige etc.,
die als bekannt vorausgesetzt werden und auch nicht erfin
dungswesentlich sind.
Bei einem Abbruch der Funkverbindung zwischen dem Mobilteil
PP und einer Basisstation FP1 erfolgt von der "Medium Access
control"-Schicht eine Abbruchmeldung an die höheren Proto
kollschichten "Data Link control" und "Network" des Schnur
lostelefonsystems, hier des DECT-Systems. Zur Realisierung
der Erfindung ist nun vorgesehen, daß bei einem Abbruch der
Funkverbindung auch eine Abbruchmeldung an die DECT-ISDN-
Zwischenschicht IWU weitergegeben wird.
Der nähere Vorgang wird nun im einzelnen unter Bezugnahme auf
die Fig. 1a bis 1c sowie 2 näher beschrieben, wobei der Ablauf
auch gemäß Fig. 2 ein beispielsweiser ist, der weder zeitlich
noch bezüglich der Richtung der Meldungen an jeder Stelle
zwingend ist.
Das Mobilteil PP sendet eine Nachricht "CC Setup" an die Ba
sisstation PP1 und erhält von dort eine "CC Connect"-Nach
richt ("CC" ist eine definierte Untereinheit der "Network"-
Schicht). Nun wird seitens des Mobilteils PP die CC-Infor
mation "Parken nach Funkabbruch" gesandt und die Basisstation
FP1 bestätigt daraufhin mit der CC-Information "Parken nach
Funkabbruch wird unterstützt" - soferne diese Basisstation
FP1 dazu tatsächlich eingerichtet ist. Soferne diese Basis
station FP1 in der Liste LIS noch nicht markiert ist, erfolgt
nun eine entsprechende Markierung X, entweder durch eine Be
dienprozedur oder automatisch, d. h. das Mobilteil PP "merkt"
sich diese Basisstation als eine jener, welche den ISDN-Zu
satzdienst "Parken" unterstützen. Auch wird der Verbindungs
aufbau zum ISDN-Amt durchgeführt und auch das Parken mit
"Parken Acknowledge" bestätigt (Fig. 2).
Falls nun ein Funkabbruch erfolgt, beispielsweise wegen eines
Feldstärkeeinbruchs durch eine Abschattung - siehe Fig. 1b -
sucht das Mobilteil PP in bekannter Weise nach der stärksten
Basisstation, erfindungsgemäß davon abweichend aber mit der
Einschränkung, daß eine solche Basisstation auch den Zusatz
dienst "Parken/Entparken" unterstützt.
Andererseits erfolgt seitens der Basisstation FP1 die bereits
genannte Anforderung an das ISDN-Amt, nämlich die "Terminal
Portability" (Dienst) "Gespräch parken". Dieses Parken er
folgt im ISDN-Amt mit einer Zeitbegrenzung von T Sekunden,
beispielsweise 30 Sekunden.
Sobald das Mobilteil PP eine geeignete Basisstation FP2 ge
funden hat, erfolgt die "Setup"-Nachricht, hier auf das Ent
parken bezogen, die entsprechende Nachricht "Entparken" wird
an das ISDN-Amt weitergeleitet, von dort mit "Entparken
Acknowledge" bestätigt und das Mobilteil PP erhält von der
neuen Basisstation FP2 die "Connect"-Nachricht. Das Gespräch
ist nun am selben S0-Bus jedoch über eine andere Basisstation
wieder verfügbar.
Dank der Erfindung bedeutet ein Funkabbruch nicht mehr gene
rell den Verlust des Gespräches, soferne eine Basisstation am
selben ISDN-S0-Bus zur Verfügung steht. Obenstehend wurde das
"Entparken" an einer anderen Basisstation FP2 beschrieben,
doch ist ein Entparken auch an jener Basisstation FP1 mög
lich, zu welcher der Funkkontakt verloren ging, d. h. die Er
findung ist auch bei Vorhandensein lediglich einer Basissta
tion anwendbar.
Claims (7)
1. Verfahren zur Durchführung eines Verbindungs-Handover zwi
schen einer an einen ISDN-S0-Bus angeschlossenen Basisstation
bzw. an einen gemeinsamen ISDN-S0-Bus angeschlossenen Basis
stationen eines Schnurlostelefonsystems unter Stützung auf
den ISDN-Zusatzdienst "Terminal Portability", wobei bei einem
Abbruch der Funkverbindung zwischen einem Mobilteil (PP) und
einer Basisstation (FP1) eine Abbruchmeldung von der "Medium
Access control"-Schicht an die höheren Protokoll-Schichten
"Data Link control" und "Network" des Schnurlostelefonsystems
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Abbruch der Funkverbindung auch eine Abbruchmeldung
an die Schnurlos-ISDN-Zwischenschicht (IWU) weitergegeben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß seitens des Mobilteils (PP) bei bestehender Ver
bindung an die Basisstation (FP1) ein Befehl "Parken nach
Funkabbruch" gesandt wird, wobei eine diesen Dienst unter
stützende Basisstation (FP1) eine Bestätigungsnachricht an
das Mobilteil (PP) zurücksendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem Mobilteil (PP) in einer Liste
(LIS) jene verfügbaren Basisstationen markiert werden, welche
den Zusatzdienst "Parken" unterstützen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß nach einem Funkabbruch seitens des Mobilteils
(PP) nur nach in der Liste markierten Basisstationen gesucht
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem
das Schnurlostelefonsystem ein DECT-System ist.
6. Schnurlostelefonsystem mit zumindest einer Basisstation
bzw. mit zwei oder mehreren Basisstationen, die über ein Zwi
schensystem an eine gemeinsame S0-Schnittstelle bzw. eine ge
meinsame S0-Schnittstelle eines ISDN-Telekommunikationsnetzes
angeschlossen ist bzw. sind, mit einem Mobilteil (PP), einem
Hochfrequenzteil (HFT), einem digitalen Signalprozessor
(DSP), einer Steuerlogik (STL) und einem Speicher (SPE), der
eine Liste (LIS) verfügbarer Basisstationen enthält, an wel
chen das Mobilteil mit einer Kennung angemeldet ist, da
durch gekennzeichnet, daß
die Steuerlogik (STL) dazu eingerichtet ist, bei der Kennung
jener angemeldeten Basisstationen, welche den ISDN-Zusatz
dienst "Parken" unterstützen, in der Liste (LIS) eine Markie
rung (X) zu setzen, falls eine entsprechende Anforderung des
Mobilteils (PP) seitens einer Basisstation (FP1, FP2) positiv
quittiert wird, sowie dazu, nach einem Funkabbruch zu einer
Basisstation (FP1) nur nach solchen anderen Basisstationen
(FP2) zu suchen, die in der Liste markiert sind.
7. Schnurlostelefonsystem nach Anspruch 6, welches ein DECT-
System ist.
Priority Applications (3)
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ID=7842819
Family Applications (1)
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DE19741175A Ceased DE19741175A1 (de) | 1997-09-18 | 1997-09-18 | Automatisches Verbindungs-Handover zwischen DECT-ISDN Basisstationen |
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EP (1) | EP1016306A1 (de) |
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Legal Events
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