DE19740527A1 - Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung bei einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung bei einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Kraft
stoffeinspritzung bei einer Brennkraftmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren wird in DE 195 35 056 C1 beschrieben.
Die Steuerung des Einspritzbeginnwinkels erfolgt hier durch
ein Motorsteuergerät, das in einem Kennfeld in Abhängigkeit
von Eingangsgrößen wie Fahrpedalstellung und Motordrehzahl
eine erforderliche Einspritzinformation, insbesondere den
Einspritzbeginnwinkel, zum Betrieb einer Brennkraftmaschine
bestimmt. Dies geschieht üblicherweise dadurch, daß in einem
Kennfeld für verschiedene Eingangsgrößen die erforderliche
Einspritzinformation abgelegt ist. Ein solches Kennfeld ist
in der Regel für den stationären Betriebszustand der Brenn
kraftmaschine optimal, da die darin enthaltenen Werte in der
Regel aus Motorprüfstandsversuchen stammen. Für instationäre
Betriebszustände, d.h für Übergänge von einem stationären Be
triebszustand in einen anderen, sind die vom Kennfeld gelie
ferten Werte nicht optimal, insbesondere hinsichtlich Abgas
verhalten und Brennstoffverbrauch. Es ist aus dem Stand der
Technik bekannt, zeitliche Gradienten von Motorbetriebskenn
größen wie z. B. Motormomentsollwert oder Motordrehzahl zu
verwenden, um die im Kennfeld abgelegten Werte für instatio
näre Betriebsphasen zu korrigieren, um dadurch ein verbesser
tes Motorbetriebsverhalten zu erzielen. Dies geschieht da
durch, daß für die zeitlichen Gradienten einer oder mehrerer
Motorbetriebsparameter ein entsprechendes Kennfeld vorgesehen
wird, mit dessen Werten für instationäre Betriebsphasen die
Werte des Kennfeldes für stationäre Betriebsphasen korrigiert
werden können. Für dieses zusätzliche Kennfeld muß zum einen
ein entsprechender Speicherbaustein vorgesehen werden, zum
anderen müssen die Werte des Kennfeldes experimentell ermit
telt werden.
Es liegt deshalb der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung bei einer
Brennkraftmaschine anzugeben, bei dem auf das zusätzliche
Kennfeld verzichtet werden kann.
Die genannte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß werden die einem Kennfeld entnommenen Ein
spritzparameter für instationäre Betriebszustände der Brenn
kraftmaschine durch den Ausgangswert eines Übertragungsglie
des korrigiert. Durch geeignete Auswahl des Übertragungsglie
des und geeignete Einstellung seiner Zeitkonstante, wird das
richtige Korrekturverhalten erreicht. Dadurch kann das zusätz
liche Kennfeld zur Bestimmung der Korrekturwerte und die ex
perimentelle Ermittlung der Korrekturwerte selbst entfallen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß das Übertragungsglied nicht auf Betriebsparameter
der Brennkraftmaschine angewiesen ist, sondern als Eingangs
größe eine Steuergröße der Brennkraftmaschine verwendet.
D.h., das Übertragungsglied wird nicht von einer Systemant
wort gespeist, muß diese folglich nicht abwarten und ist so
mit schneller.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt:
Fig. 1 Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Steuerung der Kraftstoffeinspritzung;
Fig. 2 den graphischen Verlauf von Steuerungs- und Motorpara
metern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wobei
Fig. 2a den Verlauf des Pedalgeberwertes P darstellt,
Fig. 2b den Drehzahlverlauf und
Fig. 2c ein Graph mit der Darstellung des Einspritzwinkels
ist; und
Fig. 3 ein Blockschaltbild nach einem anderen Ausführungsbei
spiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Fig. 1 wird eine bevorzugte Ausführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung bei
einer Brennkraftmaschine dargestellt. Ein Fahrerwunsch wird
durch den Wert P eines Gebers 1 am Fahrpedal ausgedrückt und
einem Kennfeld 2 zugeführt, das daraus die Gesamtmasse M des
einzuspritzenden Kraftstoffes bestimmt. Diese wird einem
Kennfeld 3 zugeführt. Diesem Kennfeld 3 wird darüber hinaus
noch die aktuell vorliegende Drehzahl N der Brennkraftma
schine (BKM) 4 zugeführt. Aus diesen Werten N und M bestimmt
das Kennfeld 3 einen Einspritzbeginnwinkel SOI. Die im Kenn
feld 3 abgelegten Einspritzbeginnwinkel SOI zu den Eingangs
größen M und N wurden unter stationären Bedingungen bestimmt.
Der Ausgang des Kennfelds 3 gibt somit den optimalen Ein
spritzbeginnwinkel für stationäre Betriebszustände der Brenn
kraftmaschine 4 dar.
Für instationäre Betriebszustände der Brennkraftmaschine,
d. h. für Änderungen in Last oder Drehzahl, sind die vom Kenn
feld 3 ermittelten Einspritzbeginnwinkel SOI nicht optimal
hinsichtlich Kriterien wie Geräuschentwicklung, Kraftstoff
verbrauch oder Abgasverhalten.
Um für instationäre Betriebszustände optimale Einspritzbe
ginnwinkel zu erhalten, ist erfindungsgemäß ein Übertragungs
glied 5 vorgesehen. Dieses Übertragungsglied 5 erhält als
Eingangsgröße das Signal P des Gebers 1. Das Übertragungs
glied 5 führt eine mathematische Operation ausgehend von der
Eingangsgröße P aus. Diese mathematische Operation kann z. B.
eine verzögerte Differentiation (DT1-Glied) sein. Das Über
tragungsglied 5 bestimmt aus seiner Eingangsgröße P einen
Korrekturwert SOI_DIF. Daraus werden zusammen mit dem von
Kennfeld 3 ausgegebenen Einspritzbeginnwinkel SOI für den in
stationären Zustand der Brennkraftmaschine 4 in einer Addier
stufe 6 korrigierte Einspritzbeginnwinkel SOI_COR gebildet.
Die nun erhaltenen Einspritzbeginnwinkel SOI_COR sind für den
instationären Betriebszustand der Brennkraftmaschine 4 opti
mal, insbesondere hinsichtlich Geräuschentwicklung, Kraft
stoffverbrauch oder Abgasverhalten. Die Beeinflussung der Be
ginnwinkel kann auf alle Einspritzungen wirken. In Frage kom
men dabei Vor- und Haupteinspritzung, oder nur eine von bei
den.
In Fig. 2 ist ein zeitlicher Verlauf von Parametern für ein
erfindungsgemäßes Verfahren dargestellt. Auf der X-Achse ist
die Zeit, auf der Y-Achse sind die entsprechenden Parameter
werte aufgetragen. So ist in Fig. 2a der Wert P des Gebers 1,
in Fig. 2b die Drehzahl N, und in Fig. 2c ein Einspritzwinkel
α auf der y-Achse aufgetragen. Zum Zeitpunkt t1 wünscht der
Fahrer die Drehzahl zu erhöhen. Der dem Fahrerwunsch entspre
chende Wert P steigt sprungartig auf einen höheren Wert. Bis
zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Kraftstoffeinspritzung der
Brennkraftmaschine zum Einspritzbeginnwinkel SOI. Die vom
Korrekturglied gelieferte Korrektur SOI_DIF war Null, da der
Wert P konstant war und somit ein stationärer Betriebszustand
vorlag. Mit der sprunghaften Änderung des Wertes P tritt ein
instationärer Betriebszustand ein. Die im stationären Zustand
optimalen Einspritzbeginnwinkel SOI werden mit dem Übertra
gungsglied 5 gelieferten Wert SOI_DIF zu Einspritzbeginnwin
keln SOI_COR korrigiert, die für diesen instationären Be
triebszustand optimal sind. Das Übertragungsglied verwendet
zum Bestimmen der Korrekturwerte SOI_DIF den aus dem Fahrer
wunsch abgeleiteten Wert P. Das Verhalten des Übertragungs
gliedes, und damit der Verlauf der Kurve SOI_DIF, kann durch
geeignete Wahl des Übertragungsgliedes und Einstellung von
Zeitparametern des Übertragungsgliedes beeinflußt werden.
Als Übertragungsglieder kommen in Frage:
DT1 Differentialglied mit einer Zeitkonstante;
DT2 Differentialglied mit zwei Zeitkonstanten;
PDTI Proportionaldifferentialglied mit einer Zeitkonstante;
PDT2 Proportionaldifferentialglied mit zwei Zeitkonstanten.
DT1 Differentialglied mit einer Zeitkonstante;
DT2 Differentialglied mit zwei Zeitkonstanten;
PDTI Proportionaldifferentialglied mit einer Zeitkonstante;
PDT2 Proportionaldifferentialglied mit zwei Zeitkonstanten.
Das differenzierende Verhalten eines Übertragungsgliedes ist
dadurch gekennzeichnet, daß sein Ausgangssignal nach Abklin
gen aller Übergangsvorgänge der zeitlichen Ableitung des Ein
gangssignals proportional ist. P-Verhalten (proportionales
Verhalten) hat ein Übertragungsglied, bei dem im Beharrungs
zustand die Ausgangsgröße linear von der Eingangsgröße ab
hängt. Die beschriebenen PDT- und DT-Übertragungsglieder wei
sen darüber hinaus noch eine oder zwei Zeitkonstanten auf,
über die das Zeitverhalten, mit dem das Übertragungsglied auf
eine Änderung der Eingangsgröße reagiert, eingestellt werden
kann. Je nach Einstellung dieses Zeitverhaltens dauert es un
terschiedlich lange nach dem Sprung von einer Eingangsgröße
auf einen neuen konstanten Wert, bis der Einspritzkorrektur
wert SOI_DIF wieder zu Null geworden ist und der korrigierte
Einspritzbeginnwinkel SOI_COR dem vom Kennfeld 3 gelieferten
Einspritzbeginnwinkel SOI für den stationären Betriebszustand
entspricht. Nach dem Zeitpunkt t2 ist wieder ein stationärer
Betriebszustand erreicht, die Drehzahl N ist angestiegen und
bleibt konstant. Der Korrekturwert SOI_COR des Übertragungs
gliedes ist auf Null zurückgegangen und die Brennkraftmaschi
ne wird mit dem für diesen stationären Betriebszustand opti
malen Einspritzbeginnwinkel SOI betrieben.
Fig. 3 stellt eine alternative Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens zum Regeln der Einspritzparameter ei
ner Brennkraftmaschine 4 dar. Die mit den Bezugszeichen 1, 2,
3, 4 und 5 bezeichneten Elemente entsprechen denen in Fig. 1.
Analog zu dem anhand der Fig. 1 dargestellten Vorgehen, wird
ein Einspritzbeginnwinkel SOI aus einem Kennfeld ermittelt,
der für stationäre Betriebszustände der Brennkraftmaschine 4
optimal ist. Zum Anpassen an instationäre Betriebszustände
wird von einem Übertragungsglied 5 eine Korrektur SOI_DIF für
den Einspritzbeginnwinkel bestimmt. Im Unterschied zum Aus
führungsbeispiel nach Fig. 1 wird als Eingangsgröße des Über
tragungsgliedes 5 jedoch nicht der Wert P des Gebers 1 ver
wendet, sondern der für den stationären Zustand optimale Ein
spritzbeginnwinkel SOI.
Claims (9)
- l. Verfahren zum Steuern der Kraftstoffeinspritzung bei einer Brennkraftmaschine, bei dem entsprechend einem Fahrerwunsch und Eingangsgrößen, insbesondere der Motordrehzahl, ein in einem Steuergerät der Brennkraftmaschine abgespeicherter Ein spritzparameter für den stationären Betrieb der Brennkraftma schine ausgegeben wird und der Einspritzparameter für ein verbessertes Betriebsverhalten im instationären Betriebs zu stand verändert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der abge speicherte Einspritzparameter (SOI) mit einem Korrekturwert (SOI_DIF) verändert wird, der in einem Korrekturelement (5) im instationären Betriebszustand der Brennkraftmaschine (4) erzeugt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Korrekturelement (5) ein Übertragungsglied verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrerwunsch (p) als Eingabe für das Korrekturelement (5) verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Eingangsgröße für das Korrekturelement (5) der Ein spritzparameter (SOI) verwendet wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß der Korrekturwert (SOI_DIF) und der Ein spritzparameter (SOI) additiv zusammen geführt werden.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß das Übertragungsglied (5) ein DT1-Glied ist.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß das Übertragungsglied ein DT2-Glied ist.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß das Übertragungsglied (5) ein PDT1-Glied ist.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß das Übertragungsglied (5) ein PDT2-Glied ist.
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