DE19740381A1 - Verfahren zum Erkennen von Gefahrenstellen - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 39 11 916 A1 ist ein Verfahren zum Erken
nen von Verkehrszeichen bekannt, bei dem von jedem
Verkehrszeichen ein seinen jeweiligen Informations
inhalt wiedergebendes Kennungssignal ausgesandt und
die Kennungssignale von einem vorbeifahrenden Fahr
zeug empfangen und in einem Mikrorechner ausgewertet
werden, wobei aufgrund der ausgewerteten Kennungssi
gnale ein Informationsbild über die Verkehrszeichen
auf einem Display erzeugt wird.
Weiterhin beschreibt die DE 43 43 338 A1 ein Warnsy
stem für den Kraftfahrzeugverkehr, bei dem durch Warn
licht bevorrechtigte Einsatzfahrzeuge, wie Polizei-,
Feuerwehr- oder Nothilfefahrzeuge, mit einem Sender
versehen sind und sonstige am Straßenverkehr betei
ligte Fahrzeuge jeweils einen die Signale des Senders
empfangenden Empfänger aufweisen. Die empfangenen
Signale werden zur Warnung der Verkehrsteilnehmer
ausgewertet.
Dieser Stand der Technik hat den Nachteil, daß die
jeweils empfangenen Signale in dem Sinne undifferen
ziert ausgewertet werden, als nicht festgestellt
wird, ob eine angezeigte Gefahrensituation tatsäch
lich besteht.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zum Erkennen von Gefahrenstellen durch
diesen gegenüber eine Relativbewegung aufweisende
Fahrzeuge, bei dem die Gefahrenstellen Signale mit
vorgegebenen Frequenzen und begrenzter Reichweite
aussenden und die Fahrzeuge diese Signale empfangen
und eine dem jeweiligen Signal entsprechende Gefah
renanzeige bewirken, anzugeben, bei welchem trotz
empfangener Gefahrensignale zusätzlich geprüft wird,
ob eine Gefahr tatsächlich besteht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Dadurch, daß die Gefahrenanzeige in Abhängigkeit von
der Richtung der jeweiligen Relativbewegung zwischen
einer Gefahrenstelle und einem Fahrzeug erfolgt, wird
zwischen sich der Gefahrenstelle nähernden und sich
von der Gefahrenstelle entfernenden Fahrzeugen unter
schieden und die Anzeige entsprechend beeinflußt,
wobei vorzugsweise eine Anzeige bei sich von der Ge
fahrenstelle entfernenden Fahrzeugen unterbleibt. Die
Erfassung der Richtung der jeweiligen Relativbewegung
erfolgt zweckmäßig unter Ausnutzung des Doppler-Ef
fekts.
Besondere Gefahrenquellen sind Baustellen und bevor
rechtigte Fahrzeuge, da diese die Verkehrslage in für
die Verkehrsteilnehmer gewöhnlich unvorhersehbarer
Weise verändern und bevorrechtigte Fahrzeuge im Ein
satz meist unter Mißachtung der Vorschriften der
Straßenverkehrsordnung gefahren werden. Auch Bahn
übergänge, Ampelanlagen an unübersichtlichen oder
verkehrsreichen Stellen und andere verkehrsleitende
Einrichtungen können als Gefahrenquellen im Sinne der
vorliegenden Erfindung angesehen werden.
Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendete Sender-Empfänger-System besteht auf der
Seite der Gefahrenquelle aus einem Sender zur geome
trisch begrenzten Emittierung von beispielsweise
elektromagnetischen oder Ultraschall-Signalen. Die
Gefahren- bzw. Warnsignale müssen geometrisch be
grenzt werden, damit nur solche Fahrzeuge gewarnt
werden, für die eine von der Gefahrenstelle ausgehen
de Gefahr tatsächlich besteht. Eine Selektion der zu
warnenden Fahrzeuge kann auch dadurch erfolgen, daß
die Warnsignale gerichtet, z. B. kegelförmig vom
Sender emittiert werden.
Der Sender sollte zweckmäßig auch in der Lage sein,
die emittierten Signale so zu kodieren, daß sie In
formationen über die Identität des Senders und damit
der Gefahrenstelle enthalten. Dies ist besonders dann
erwünscht, wenn auf der Empfängerseite eine akusti
sche Warnung ausgegeben werden soll. In diesem Fall
können Impulse an das Empfängersystem übermittelt
werden, die in diesem eine entsprechende Sprachaus
gabe auslösen.
Die Kodierung erfolgt vorteilhaft durch Amplitudenmo
dulation der Trägerfrequenz der Signale.
Bei dem in einem zu warnenden Fahrzeug installierten
Empfängersystem werden die vom Sender der Gefahren
stelle emittierten Warnsignale empfangen und deren
Kodierung ausgewertet. Bei Vorliegen der vorgegebenen
Voraussetzungen wird dann eine entsprechende Gefah
renanzeige im Fahrzeug ausgelöst, die die Aufmerksam
keit der Fahrzeuginsassen in Anspruch nimmt. Die An
zeige kann akustisch und/oder visuell erfolgen.
Bei der Auswertung wird vom Empfängersystem auch de
tektiert, ob es sich auf den Sender zu- oder von die
sem wegbewegt. Auf diese Weise wird die durch die
Begrenztheit des Sendebereichs selektierte Teilmenge
der potentiell betroffenen Fahrzeuge weiter einge
grenzt, d. h. nur die Empfängersysteme bzw. Fahrzeu
ge, die sich im geometrischen Ausdehnungsbereich ei
nes Senders befinden und sich diesem nähern, werden
selektiv angesprochen bzw. gewarnt. Hingegen können
Empfängersysteme, die sich zwar auch im geometrischen
Ausdehnungsbereich eines Senders befinden, sich aber
von diesem wegbewegen, von den Warnsignalen unberührt
bleiben.
Die richtungsabhängige Gefahrenanzeige erfolgt vor
zugsweise unter Ausnutzung des Doppler-Effekts. Bewe
gen sich Sender und Empfänger relativ zueinander, so
findet eine Frequenzverschiebung im vom Empfänger
aufgenommenen Signal gegenüber dem vom Sender emit
tierten Signal statt, die vom Empfängersystem ausge
wertet werden kann. Nähern sich Sender und Empfänger
einander, dann ist die Frequenzverschiebung positiv,
d. h. die empfangene Frequenz erhöht sich gegenüber
der Sendefrequenz. Entfernen sich dagegen Sender und
Empfänger voneinander, dann ist die Frequenzverschie
bung negativ, d. h. die empfangene Frequenz vermin
dert sich gegenüber der Sendefrequenz.
Die Frequenzverschiebung ist proportional zur Rela
tivgeschwindigkeit zwischen Sender und Empfänger.
Dies ermöglicht bei ,einer positiven Frequenzverschie
bung zusätzlich eine von der Relativgeschwindigkeit
abhängige Gefahrenanzeige. Ist die Relativgeschwin
digkeit zwischen dem Sender und dem sich nähernden
Empfänger relativ gering, beispielsweise weniger als
30 km/h, kann eine Gefahrenanzeige ganz unterbleiben;
ist die Relativgeschwindigkeit höher, beispielsweise
zwischen 30 und 60 km/h, kann nur eine akustische
oder visuelle Gefahrenanzeige erfolgen; und ist die
Relativgeschwindigkeit noch höher, beispielsweise
höher als 60 km/h, dann kann die Gefahrenanzeige so
wohl akustisch als auch visuell sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung zur
Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, und
Fig. 2 ein die Abhängigkeit der
Empfangsfrequenz von der Relativ
geschwindigkeit anzeigendes Dia
gramm.
Das Ausführungsbeispiel betrifft eine an einer zwei
spurigen Straße befindliche Baustelle, die durch
Warnschilder und gegebenenfalls auch Warnlampen gesi
chert ist. Um jedoch die Fahrer von sich nähernden
Fahrzeugen noch stärker auf die Baustelle aufmerksam
zu machen, ist im Bereich der Baustelle ein Sender 1
zum Aussenden elektromagnetischer Signale mit einer
Trägerfrequenz f0 angeordnet. Die Signale sind ampli
tudenmoduliert, um dem sich nähernden Fahrzeug die
Art der Gefahrenstelle anzuzeigen.
Die Ausstrahlung der Warnsignale erfolgt kegelförmig,
so daß nur die Fahrzeuge die Signale empfangen, die
sich in der Figur unterhalb des Senders 1 befinden.
Ist es ratsam, auch die sich in der Figur von oben
der Baustelle nähernden Fahrzeuge zu warnen, dann
erfolgt eine entsprechende kegelförmige Ausstrahlung
der Warnsignale auch in der entgegengesetzten Rich
tung.
In Fig. 1 sind zwei Fahrzeuge 2 und 3 gezeigt, von
denen sich das Fahrzeug 2 auf der rechten Fahrspur
der Baustelle bzw. dem Sender 1 nähert, während sich
das Fahrzeug 3 auf der linken Fahrspur von diesem
entfernt. Beide Fahrzeuge 2 und 3 enthalten Empfän
gersysteme zum Empfang und zum Auswerten der vom Sen
der 1 ausgesandten Warnsignale sowie eine entspre
chende akustische und/oder visuelle Anzeigevorrich
tung. Es wird angenommen, daß beide Fahrzeuge 2 und 3
mit gleicher Geschwindigkeit fahren, so daß die Fre
quenz des im Fahrzeug 2 empfangenen Warnsignals
f0 + fD und die Frequenz des im Fahrzeug 3 empfange
nen Warnsignals f0-fD betragen. Die Größe der Fre
quenzverschiebung fD ist abhängig von der Relativbe
wegung zwischen dem Sender 1 und dem jeweiligen Fahr
zeug 2 bzw. 3. Da im Fahrzeug 3 eine negative Fre
quenzverschiebung gegenüber der Trägerfrequenz f0
festgestellt wird, wird eine Gefahrenanzeige nicht
ausgelöst. Hingegen wird im sich der Baustelle nä
hernden Fahrzeug 2 eine positive Frequenzverschiebung
festgestellt, so daß eine Gefahrenanzeige ausgelöst
wird, wie durch die strahlende Glühbirne angedeutet
ist. Allerdings kann, wenn bei niedriger Relativge
schwindigkeit zwischen Sender 1 und Fahrzeug 2 die
positive Frequenzverschiebung FD gering ist, die Ge
fahrenanzeige im Fahrzeug 2 unterbleiben sowie bei
höherer Relativgeschwindigkeit die Intensität der
Gefahrenanzeige in Abhängigkeit von der Größe der
Relativgeschwindigkeit bzw. der positiven Frequenz
verschiebung eingestellt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Erkennen von Gefahrenstellen durch
diesen gegenüber eine Relativbewegung aufweisen
de Fahrzeuge, bei dem die Gefahrenstellen Signa
le mit vorgegebenen Frequenzen und begrenzter
Reichweite aus senden und die Fahrzeuge diese
Signale empfangen und eine dem jeweiligen Signal
entsprechende Gefahrenanzeige bewirken,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gefahrenanzeige in Abhängigkeit von der
Richtung der jeweiligen Relativbewegung zwischen
einer Gefahrenstelle und einem Fahrzeug erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Gefahrenanzeige unter Ausnutzung
des Doppler-Effekts erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei sich vergrößerndem Abstand
zwischen Gefahrenstelle und Fahrzeug die Gefah
renanzeige unterdrückt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gefahrenanzeige zusätzlich
in Abhängigkeit von der Höhe der Relativge
schwindigkeit erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß bei sich verringerndem Abstand unter
halb einer vorgegebenen Relativgeschwindigkeit
zwischen Gefahrenstelle und Fahrzeug die Gefah
renanzeige unterdrückt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die gesendeten Signale
in Abhängigkeit von der Art der Gefahrenstelle
kodiert sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die gesendeten Signale amplitudenmodu
liert sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Frequenz der gesendeten Signale von
der Art der Gefahrenstelle abhängt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Gefahrenstellen
Baustellen sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Gefahrenstellen
bevorrechtigte Fahrzeuge sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997140381 DE19740381A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Verfahren zum Erkennen von Gefahrenstellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997140381 DE19740381A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Verfahren zum Erkennen von Gefahrenstellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19740381A1 true DE19740381A1 (de) | 1999-03-11 |
Family
ID=7842304
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997140381 Ceased DE19740381A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Verfahren zum Erkennen von Gefahrenstellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19740381A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004041229B4 (de) | 2004-08-26 | 2022-03-10 | Volkswagen Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Signalisierung einer Gefahrensituation |
-
1997
- 1997-09-08 DE DE1997140381 patent/DE19740381A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004041229B4 (de) | 2004-08-26 | 2022-03-10 | Volkswagen Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Signalisierung einer Gefahrensituation |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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8131 | Rejection |