DE19738623A1 - Wässrige Hautreinigungsmittel in Emulsionsform - Google Patents
Wässrige Hautreinigungsmittel in EmulsionsformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft wäßrige Hautreinigungsemulsionen, enthaltend derivatisierte Glykoside, Ölkörper
und gegebenenfalls Fettalkohole sowie die Verwendung der Mischungen als Abschminkmittel.
Im Bereich der dekorativen Kosmetik finden die unterschiedlichsten Einsatzstoffe Verwendung. Eine
typische Make-up-Zusammensetzung enthält beispielsweise Glycerinmonostearat, Cetylalkohol, Stea
rinsäure, Paraffinöl, Cetylstearyloctanoat, Octylpalmitat, Talkum, Titandioxid, Eisenoxide, Propylen
glycol, Polysorbate, Xanthan, Magnesium-Aluminiumsilicat, Glycerin, Parfümöle, Konservierungsmittel
und Wasser. In Wimperntusche oder Mascara sind Wachse, Farbstoffe, Emulgatoren und Verdickungs
mittel enthalten. Lippenstifte enthalten neben Farbstoffen, Wachsen und Ölkörpern vor allem auch
Glimmer, Titandioxid und neuerdings auch Siliconverbindungen. Lidschatten stellen üblicherweise
Mischungen von Farbstoffen mit Glimmer oder Titandioxid dar, die als weitere Bestandteile Talkum,
Paraffinöl, Kaolin, Metallseifen, Wachsalkohole und Emulgatoren enthalten können. Kajalstifte ent
halten beispielsweise Eisenoxide, Pflanzenöle, Wachse, Fettsäuren, Talkum und Emulgatoren. Ent
sprechende kosmetische Reinigungsmittel müssen somit eine Vielzahl völlig unterschiedlicher Stoffe
möglichst vollständig von der Haut entfernen, also typische Wachse, Öle und Siliconverbindungen
lösen und gleichzeitig auch Pigmente wie Glimmer oder Titandioxid solubilisieren. Des weiteren müs
sen sie so mild wie nur eben möglich sein, um bei den Verbraucherinnen keine Hautrötungen oder gar
Augenschleimhautirritationen auszulösen. Üblicherweise werden derartige Zubereitungen, wie sie bei
spielsweise in der EP-B1 0 705 592 (L'Oreál) offenbart sind, entweder in Form von Lotionen, gege
benenfalls auf Watteträgern, oder als Cremes angeboten. Hier besteht seitens der Verbraucherin
zusätzlich der Wunsch, daß die Produkte, bei denen es sich stets um Emulsionen handelt, eine aus
reichende Lagerstabilität besitzen und sich insbesondere nicht in der Wärme irreversibel entmischen.
Demzufolge hat die komplexe Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin bestanden, neue Hautreini
gungsmittel in Emulsionsform zur Verfügung zu stellen, die ein hohes Reinigungsvermögen sowohl
gegenüber Wachsen, Ölen, Siliconverbindungen als auch gegenüber Pigmenten aufweisen, außer
ordentlich haut- und schleimhautverträglich sind und gleichzeitig auch eine besonders hohe Lagersta
bilität besitzen.
Gegenstand der Erfindung sind Hautreinigungsmittel in Emulsionsform, enthaltend
- (a) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate und
- (b) Ölkörper.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Mittel ein hohes Reinigungsvermögen für Wachse, Öle
und Pigmente sowie insbesondere Siliconverbindungen aufweisen, dabei außerordentlich gut haut- und
augenschleimhautverträglich sind sowie sich auch in der Wärme nicht entmischen. Die Erfindung
schließt die Erkenntnis ein, daß die Lagerstabilität durch Zusatz von Fettalkoholen weiter verbessert
wird; gleichzeitig wird die Konsistenz der Zubereitungen erhöht.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate stellen bekannte nichtionische Glykosidderivate dar, die
nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden können und
vorzugsweise der allgemeinen Formel (I) folgen,
R1O-[G]p-OCOOR2 (I)
in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22, vorzugsweise 4 bis 18 Kohlenstoffatomen,
R2 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, G
für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Zur
Herstellung der Emulgatoren geht man von den entsprechenden Glykosiden aus, die man mit
symmetrischen oder unsymmetrischen Dialkylcarbonaten mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen pro Alkyl
gruppe umestert, wie dies beispielsweise in den Patentanmeldungen DE-A1 42 10 913 und DE-A1 44 03 684
(Henkel) beschrieben ist.
Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosid-Komponente kann sich von Aldosen bzw. Ketosen mit 5 oder 6
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl- und/oder Alkenyloligo
glykosidcarbonate sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosidcarbonate. Die Indexzahl p in der
allgemeinen Formel (I) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d. h. die Verteilung von Mono- und Oli
goglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung
stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für
ein bestimmtes Glykosidcarbonat eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine ge
brochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate mit einem
mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind
solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner
als 1,7 ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,4 liegt.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R1 kann sich von primären Alkoholen mit 1 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10
Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Methanol, Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol,
Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der
Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus
der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucosidcarbonate der
Kettenlänge C8-C10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem
C8-C18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C12-Alkohol verunreinigt
sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C9/11-Oxoalkohole (DP=1 bis 3). Der
Alkyl- bzw. Alkenylrest R1 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12
bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol,
Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol sowie deren tech
nische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligogluco
sidcarbonate auf Basis von gehärtetem C12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Die Carbonatkomponente R2OOCO kann sich - wie schon erläutert - von symmetrischen oder
unsymmetrischen Dialkylcarbonaten ableiten, die 1 bis 18 Kohlenstoffatome pro Alkylgruppe aufweisen.
Typische Beispiele sind Dialkylcarbonate auf Basis von Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethyl
hexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleyl
alkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolyl
alkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucyl
alkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen. Aus Gründen der Verfügbarkeit
werden vorzugsweise Umesterungsprodukte von Glucosiden mit Dimethyl- und/oder Diethylcarbonat
eingesetzt. Die Reaktion findet in der Regel zwischen dem Dialkylcarbonat und der primären Alkohol
gruppe der Glucoside statt, obschon untergeordnet auch sekundäre Hydroxylfunktionen mitreagieren
können. Demzufolge stellen die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosidcarbonate ganz überwiegend
Monocarbonate dar, die jedoch geringe Anteile an Di- und Tricarbonaten enthalten können. Ebenso
enthalten sein können verbrückte Carbonate, d. h. Umesterungsprodukte, bei denen zwei Glucoside
über eine Carbonatbrücke miteinander verknüpft sind.
Als Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18,
vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22Fettsäuren mit linearen C6-C22-Fett
alkoholen, Ester von verzweigten C6-C13-Carbonsäuren mit linearen C6-C22-Fettalkoholen, Ester
von linearen C6-C22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von
linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z. B. Propylenglycol, Dimer
diol oder Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis C6-C10-Fettsäuren, flüssige
Mono-/Di-/Triglyceridmischungen auf Basis von C6-C18-Fettsäuren, Ester von C6-C22-Fettalkoholen
und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure, pflanzliche
Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare C6-C22-Fettalkoholcarbonate,
Guerbetcarbonate, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder verzweigten C6-C22-Alkoholen (z. B.
Finsolv® TN), Dialkylether, Ringöffnungsprodukte von epoxidierten Fettsäureestern mit Polyolen, Sili
conöle und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe in Betracht.
Unter Fettalkoholen sind primäre aliphatische Alkohole der Formel (II) zu verstehen,
R3OH (II)
in der R3 für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22
Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. Typische Beispiele sind Ca
pronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, My
ristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalko
hol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleyl
alkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen, die
z. B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen oder
Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese sowie als Monomerfraktion bei der Dimerisierung von
ungesättigten Fettalkoholen anfallen. Bevorzugt sind technische Fettalkohole mit 12 bis 18 Kohlen
stoffatomen wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettalkohol. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Fettalkohole eingesetzt, die die gleiche Alkylket
tenlänge wie die Glykosidcarbonate aufweisen, also beispielsweise Cetylstearylalkohol in Kombination
mit Cetylstearylglycosidcarbonat.
In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft ein weiterer Gegenstand der Erfindung Abschminkmittel
für die Augen und empfindliche Hautpartien, enthaltend
- (a) 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-% Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate,
- (b) 10 bis 80, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-% Ölkörper, sowie
- (c) 0 bis 20, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% Fettalkohole,
mit der Maßgabe, daß sich die Mengenangaben mit Wasser und weiteren üblichen Hilfs- und
Zusatzstoffen zu 100 Gew.-% ergänzen. Die Mittel weisen in der Regel einen Wasseranteil von 10 bis
90, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.-% auf und können dabei sowohl als dünnflüssige Emulsionen oder
als Cremes vorliegen. In einer speziellen Ausführungsform werden zur Herstellung von Augenreini
gungsmitteln geeignete Träger, wie beispielsweise Watte oder Viscose mit den Zubereitungen getränkt
und so in den Handel gebracht.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen besitzen bei hohem Reinigungsvermögen eine ausgezeichnete
hautkosmetische Verträglichkeit und sind dabei äußerst lagerstabil. Ein weiterer Gegenstand der Er
findung betrifft die Verwendung von Mischungen, enthaltend
- (a) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate und
- (b) Ölkörper
als Abschminkmittel.
Die Zubereitungen können des weiteren als Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside, Co-Emulgatoren,
Überfettungsmittel, Stabilisatoren, Konsistenzgeber, Verdickungsmittel, Siliconverbindungen, biogene
Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Hydrotrope, Solubilisatoren, Parfümöle, Farbstoffe und dergleichen
enthalten.
Typische Beispiele für geeignete milde, d. h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpoly
glycolethersulfate, Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Fettsäureglutamate, Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside,
Fettsäureglucamide, Alkylamidobetaine und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise
auf Basis von Weizenproteinen.
Als Co-Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgen
den Gruppen in Frage:
- (1) Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe;
- (2) C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin;
- (3) Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte;
- (4) Alkylmono- und -oligoglycoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und deren ethoxy lierte Analoga;
- (5) Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- (6) Polyol- und insbesondere Polyglycerinester wie z. B. Polyglycerinpolyricinoleat oder Polyglyce rinpoly-12-hydroxystearat. Ebenfalls geeignet sind Gemische von Verbindungen aus mehreren dieser Substanzklassen;
- (7) Anlagerungsprodukte von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- (8) Partialester auf Basis linearer, verzweigter, ungesättigter bzw. gesättigter C6/22-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie 12-Hydroxystearinsäure und Glycerin, Polyglycerin, Pentaerythrit, Dipenta erythrit, Zuckeralkohole (z. B. Sorbit), Alkylglucoside (z. B. Methylglucosid, Butylglucosid, Lauryl glucosid) sowie Polyglucoside (z. B. Cellulose);
- (9) Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate;
- (10) Wollwachsalkohole;
- (11) Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
- (12) Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE-PS 11 65 574 und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin sowie
- (13) Polyalkylenglycole.
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren,
Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und -diester von Fettsäuren oder an
Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologen
gemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht.
C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind aus
DE-PS 20 24 051 als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
C8/18-Alkylmono- und -oligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosac
chariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl
Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als
auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der
Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte
übliche Homologenverteilung zugrunde liegt.
Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine
quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen.
Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-di
methylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acylamino
propyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammonium
glycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der
Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders
bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Deri
vat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensiden
werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8/18-Alkyl- oder -Acyl
gruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Grup
pe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampho
lytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodi
propionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkyl
aminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl
gruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das
Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12/18-Acylsarcosin. Neben den ampholytischen kommen
auch quartäre Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methyl
quaternierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Als Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie
polyethoxylierte oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester, Monoglyceride und
Fettsäurealkanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren
dienen.
Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole mit 12 bis 22 und vorzugsweise 16 bis 18
Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser
Stoffe mit Alkyloligoglucosiden und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder
Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten. Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Polysaccha
ride, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, Carboxymethyl
cellulose und Hydroxyethylcellulose, ferner höhermolekulare Polyethylenglycolmono- und -di-ester von
Fettsäuren, Polyacrylate, (z. B. Carbopole® von Goodrich oder Synthalene® von Sigma), Polyacryl
amide, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, Tenside wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäure
glyceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan,
Fettalkoholethoxylate mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside sowie Elektrolyte
wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methyl-phenylpolysiloxane,
cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder
alkylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vor
liegen können. Typische Beispiele für Fette sind Glyceride, als Wachse kommen u. a. Bienenwachs,
Carnaubawachs, Candelillawachs, Montanwachs, Paraffinwachs oder Mikrowachse gegebenenfalls in
Kombination mit hydrophilen Wachsen, z. B. Cetylstearylalkohol oder Partialglyceriden in Frage. Als
Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren wie z. B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zink
stearat eingesetzt werden. Unter biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherol
acetat, Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure, Desoxyribonucleinsäure, Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phy
tantriol, Panthenol, AHA-Säuren, Aminosäuren, Ceramide, Pseudoceramide, essentielle Öle, Pflanzen
extrakte und Vitaminkomplexe zu verstehen. Als Quellmittel für wäßrige Phasen können Montmorillo
nite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie alkylmodifizierte Carbopoltypen (Goodrich) dienen.
Zur Verbesserung des Fließverhaltens können ferner Hydrotrope wie beispielsweise Ethanol,
Isopropylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen vor
zugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Typische Beispiele sind
- - Glycerin;
- - Alkylenglycole wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
- - technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
- - Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
- - Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche, mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest wie beispiels weise Methyl- und Butylglucosid;
- - Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Sorbit oder Mannit;
- - Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
- - Aminozucker wie beispielsweise Glucamin.
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Para
bene, Pentandiol oder Sorbinsäure. Als Parfümöle seien genannt die Extrakte von Blüten (Lavendel,
Rosen, Jasmin, Neroli), Stengeln und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Korian
der, Kümmel, Wacholder), Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Angelica,
Sellerie, Kardamon, Costus, Iris, Calmus), Hölzern (Sandel-, Guajak-, Zedern-, Rosenholz), Kräutern
und Gräsern (Estragon, Lemon-gras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer,
Latschen), Harzen und Balsamen (Galbanum, Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiter
hin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Moschus, Zibet und Castoreum. Als
synthetische bzw. halbsynthetische Parfümöle kommen Ambroxan, Eugenol, Isoeugenol, Citronellal,
Hydroxycitronellal, Geraniol, Citronellol, Geranylacetat, Citral, Ionon und Methylionon in Betracht.
Als Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen ver
wendet werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoff
kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S. 81-106
zusammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1
Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% - bezogen
auf die Mittel - betragen. Die Herstellung der Mittel kann durch übliche Kalt- oder Heißprozesse
erfolgen; vorzugsweise arbeitet man nach der Phaseninversionstemperatur-Methode.
Die nachstehenden Rezepturbeispiele verstehen sich mit Wasser ad 100 Gew.-%.
Claims (10)
1. Wäßrige Hautreinigungsmittel in Emulsionsform, enthaltend
- (a) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate und
- (b) Ölkörper.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosid
carbonate der Formel (I) enthalten,
R1O-[G]p-OCOOR2 (I)
in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, R2 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht.
R1O-[G]p-OCOOR2 (I)
in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, R2 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Glykosidcarbonate der
Formel (I) enthalten, in der R1 für einen Alkylrest mit 12 bis 14 oder 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, p
für Zahlen von 1,1 bis 1,6 und q für 1 steht.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie Glykosidcarbonate der
Formel (I) enthalten, in der R2 für einen Methyl- oder Ethylrest steht.
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie Ölkörper enthalten, die
ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Guerbetalkoholen auf Basis von Fett
alkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Estern von linearen C6-C20-Fett
säuren mit linearen C6-C20-Fettalkoholen, Estern von verzweigten C6-C13-Carbonsäuren mit linea
ren C6-C20-Fettalkoholen, Estern von linearen C6-C18-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen,
Estern von linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen und/oder
Guerbetalkoholen, Triglyceriden auf Basis C6-C10-Fettsäuren, Estern von C6-C22-Fettalkoholen
und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren pflanzlichen Ölen, verzweigten primä
ren Alkoholen, substituierten Cyclohexanen, Guerbetcarbonaten, Dialkylethen, Ringöffnungspro
dukten von epoxidierten Fettsäureestern mit Polyolen, Siliconölen und/oder aliphatischen bzw.
naphthenischen Kohlenwasserstoffen.
6. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin Fettalkohole der
Formel (II) enthalten,
R3OH (II)
in der R3 für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht.
R3OH (II)
in der R3 für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht.
7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie Fettalkohole enthalten, die die gleiche
Alkylkettenlänge wie die Glykosidcarbonate aufweisen.
8. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie
- (a) 1 bis 10 Gew.-% Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate,
- (b) 10 bis 80 Gew.-% Ölkörper
- (c) 0 bis 20 Gew.-% Fettalkohole
9. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Wasseranteil von 10
bis 90 Gew.-% aufweisen.
10. Verwendung von Mischungen, enthaltend
- (a) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosidcarbonate und
- (b) Ölkörper
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- 1997-09-04 DE DE1997138623 patent/DE19738623A1/de not_active Ceased
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- 1998-09-03 FR FR9811019A patent/FR2767682B1/fr not_active Expired - Fee Related
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FR2767682B1 (fr) | 2002-11-01 |
FR2767682A1 (fr) | 1999-03-05 |
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