DE19738295C2 - Kreuzgelenk zum Verbinden der freien Enden zweier Gelenkwellen über ein Gelenkmittelstück - Google Patents
Kreuzgelenk zum Verbinden der freien Enden zweier Gelenkwellen über ein GelenkmittelstückInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kreuzgelenk zum Verbinden der
freien Enden zweier Gelenkwellen über ein Gelenkmittelstück,
welche im wesentlichen zueinander fluchtend angeordnet sind und
welche neben dem Übertragen eines Drehmomentes koaxiale Druck
kräfte erfahren, wobei das freie Ende jeder Gelenkwelle einen
Abschnitt aufweist, der an einem Abschnitt des Gelenkmittel
stückes anliegt, und diese Abschnitte jeweils nicht starr mit
einander verbunden sind und wobei die freien Enden der
Gelenkwellen mit dem Gelenkmittelstück über Verbindungselemente
verbunden sind.
Miteinander über ein derartiges Kreuzgelenk verbundene Ge
lenkwellen dienen beispielsweise für den Antrieb von mechani
schen Vorrichtungen, wie Pumpen und dergleichen. In erster
Linie übertragen die Gelenkwellen ein Drehmoment von einem
extern angeordneten Antrieb, beispielsweise von einem Elektro
motor, zu dieser Vorrichtung. Bei vielen Vorrichtungen sind Ge
lenkwellen neben dem Übertragen des Drehmomentes auch noch
koaxialen Druckkräften ausgesetzt. Koaxiale Druckkräfte können
beispielsweise aus der Anordnung und der Belastung der Gelenk
wellen mit einer Masse resultieren. Bei dem Einsatz von Gelenk
wellen zum Beispiel in dem Antriebsstrang einer
Excentervorrichtung, beispielsweise einer Excenterschnecken
pumpe, treten koaxiale Druckkräfte auch aufgrund eines unrunden
Laufes von Bauteilen dieser Vorrichtung auf.
Durch koaxiale Druckkräfte werden nicht nur die Gelenk
wellen, sondern auch ein die freien Enden der Gelenkwellen mit
einander verbindendes Kreuzgelenk belastet. Innerhalb des
Kreuzgelenkes sind die Bauteile belastet, die den Form- be
ziehungsweise Kraftschluß der beiden freien Enden der Gelenk
wellen miteinander herstellen und somit das Drehmoment
übertragen. Diese Bauteile sind beispielsweise an den freien
Enden der Gelenkwellen ausgebildete, gegenseitig versetzte
U-Schenkel, die jeweils mit Verbindungsmitteln mit dem Gelenk
mittelstück verbunden sind. Aufgrund der Belastung durch die
koaxialen Druckkräfte entsteht an den Bauteilen ein Verschleiß,
bei enormen koaxialen Druckkräften können auch Beschädigungen
der Bauteile zur Übertragung des Drehmomentes entstehen. Diese
Beschädigungen sowie der Verschleiß der Bauteile erfordern den
Austausch von beschädigten Bauteilen sowie eine regelmäßige
Wartung des Kreuzgelenkes.
Aus der US 5 288 271 ist ein Kreuzgelenk zum Verbinden der
freien Enden zweier Gelenkwellen über ein Gelenkmittelstück
bekannt. Als ein Drehmoment von der einen Gelenkwelle zur
anderen Gelenkwelle übertragene Bauteile sind bei dem bekannten
Kreuzgelenk Verbindungselemente vorgesehen, die paßgenau in das
Gelenkmittelstück eingesetzt sind. Aufgrund ihres paßgenauen
Einsetzens werden koaxiale Druckkräfte über diese
Verbindungselemente übertragen, sie sind somit mit koaxialen
Druckkräften belastet. Aus diesen resultiert ein Verschleiß der
Verbindungselemente, der nachteilig eine Beeinträchtigung der
Funktion des Kreuzgelenkes bewirken kann. Die Standzeit dieser
Verbindungselemente ist aufgrund des Verschleißes bedingt durch
die koaxialen Druckkräfte verkürzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kreuzgelenk
der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, dessen das Dreh
moment übertragende Bauteile gegenüber koaxialen Druckkräften
unempfindlicher sind, so daß aufgrund einer längeren Standzeit
der Reparatur- und Wartungsaufwand verringert ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Verbindungselemente in Verschiebestücken gehalten sind, die in
die freien Enden der Gelenkwellen mit Spiel in Richtung der
Längserstreckung der jeweiligen Gelenkwelle eingepaßt sind.
Die Verbindungselemente sind mit dem Gelenkmittelstück
verbunden. Zum Herstellen der Verbindung zwischen
Gelenkmittelstück und den freien Enden der Gelenkwellen
weisen die Verbindungselemente auch eine Verbindung mit den
freien Enden der Gelenkwellen auf. Diese Verbindung wird
durch die Verschiebestücke bereitgestellt, in denen die
Verbindungselemente gehalten sind. Die Verschiebestücke
sind mit den freien Enden der Gelenkwellen durch ein
Einpassen verbunden, wobei das Einpassen mit einem Spiel in
Richtung der Längserstreckung der jeweiligen Gelenkwelle
erfolgt. Durch das Einpassen mit diesem Spiel der die
Verbindungselemente haltenden Verschiebestücke wird ein
Spiel in der Verbindung der freien Enden der Gelenkwellen
mit dem Gelenkmittelstück hergestellt. Die Übertragung des
Drehmomentes von einer Gelenkwelle auf die andere
Gelenkwelle ist durch das vorhandene, nur in Richtung der
Längserstreckung der jeweiligen Gelenkwelle ausgerichtete
Spiel nicht gefährdet.
Die auf die Gelenkwellen einwirkenden koaxialen
Druckkräfte sowie das Auslenken der Gelenkwellen können einen
Abrieb der aneinanderliegende Abschnitte der freien Enden der
Gelenkwellen und des Gelenkmittelstückes bewirken. Durch
Abrieberscheinungen an diesen Abschnitten können sich die
freien Enden der Gelenkwellen und das Gelenkmittelstück jeweils
einander axial etwas annähern. Durch das vorgesehene Spiel in
der Verbindung der das Drehmoment übertragenden Bauteile ist
dabei trotz einer Annäherung der Gelenkwellen an das
Gelenkmittelstück gewährleistet, daß weiterhin die Abschnitte
und nicht die das Drehmoment übertragenden Bauteile den
koaxialen Druckkräften ausgesetzt sind. Die das Drehmoment
übertragenden Bauteile, die Verbindungselemente, sind aufgrund
der Ausbildung des Spiels vorteilhaft von den koaxialen
Druckkräften entlastet. Der Verschleiß dieser
Verbindungselemente wird verringert, so daß sich ihre Standzeit
verlängert.
Vorzugsweise sind die Verbindungselemente mit dem Gelenk
mittelstück verschraubte Bolzen und die Verschiebestücke die
Bolzen umfassende, in Durchbrüche der freien Enden jeder
Gelenkwelle eingesetzte, unsymmetrische Hülsen, wobei die
Außenabmessungen der Hülsen in koaxialer Ausrichtung zu den
Gelenkwellen, d. h. in Richtung ihrer jeweiligen
Längserstreckung, geringer als die entsprechenden
Innenabmessungen der Durchbrüche sind. Die Verbindung zwischen
den Verbindungselementen mit dem Gelenkmittelstück wird durch
die Verschraubung der Bolzen bei vorzugsweise gleichzeitigem
Einpassen mit dem beziehungsweise in das Gelenkmittelstück
erreicht. Die Bolzen sind in den die Verschiebestücke
ausbildenden, unsymmetrischen Hülsen gehalten, wobei durch die
geringeren Außenabmessungen der Hülsen in koaxialer Ausrichtung
zu den Gelenkwellen im Vergleich zu den entsprechenden Innenab
messungen der Durchbrüche das Spiel für die Verbindung von
Gelenkwellen und Gelenkmittelstück gegeben ist.
Die Abschnitte der freien Enden der Gelenkwellen und
die Abschnitte des Gelenkmittelstückes sind vorzugsweise
zueinander kongruent und liegen jeweils flächig aneinander an.
Die vorgesehenen kongruenten Abschnitte sind flächenmäßig so
bemessen, daß auch bei großen koaxialen Druckkräften der
Gelenkwellen weitestgehend keine Verschleiß- und keine Be
schädigungserscheinungen auftreten. Insgesamt ist das erfin
dungsgemäße Kreuzgelenk wartungsfreundlich ausgebildet, Repa
raturen an den für die Übertragung des Drehmomentes benötigten
Bauteilen werden weitestgehend reduziert.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das freie Ende jeder Gelenkwelle als kongruenten Abschnitt eine
Vertiefung in einer quer zur Längserstreckung der Gelenkwelle
ausgerichteten Ebene aufweist und daß das Gelenkmittelstück als
kongruente Abschnitte Vorsprünge aus einer Ebene aufweist. Bei
dieser bevorzugten Ausbildung weisen die freien Enden der
Gelenkwellen quer zu ihrer jeweiligen Längserstreckung
ausgerichtete Flächen auf, die innerhalb eines
erfindungsgemäßen Kreuzgelenkes einander zugekehrt sind. In der
Fläche des freien Endes jeder Gelenkwelle ist eine Vertiefung
angeordnet. Aus Ebenen des zwischen den freien Enden angeord
neten Gelenkmittelstückes steht in Richtung jeder Vertiefung
ein Vorsprung vor. Eine Vertiefung und ein Vorsprung bilden je
weils die zueinander kongruenten Abschnitte aus, sie weisen
einander kongruente Formen auf. Das Kreuzgelenk ist so ausge
bildet, daß jeder Vorsprung des Gelenkmittelstückes in eine
Vertiefung am freien Ende einer Gelenkwelle vorsteht. Jeder
Vorsprung liegt dabei an der zugeordneten Vertiefung flächig
an, so daß von einer Gelenkwelle auf die andere Gelenkwelle
koaxiale Druckkräfte über das Gelenkmittelstück, über die
Vorsprünge und die Vertiefungen übertragen werden können.
Die Anordnungen von Vertiefungen und Vorsprüngen können
auch so ausgebildet sein, daß das Gelenkmittelstück Vertie
fungen aufweist, in welche Vorsprünge der freien Enden der Ge
lenkwellen vorstehen und flächig anliegen.
Ein Kreuzgelenk ermöglicht ein Auslenken der Gelenkwellen
aus ihrer fluchtenden Anordnung. Trotz eines Auslenkens der Ge
lenkwellen aus ihrer fluchtenden Anordnung können Drehmomente
von unrund laufenden, zu den Gelenkwellen fluchtend angeord
neten Wellen oder anderen Bauteilen der an den Antriebsstrang
angeschlossenen Vorrichtungen beziehungsweise Antriebe von den
Gelenkwellen aufgenommen werden. Insbesondere bei Excentervor
richtungen treten unrunde Läufe auf, aus denen Auslenkungen der
Gelenkwellen aus der Antriebsstrangflucht resultieren. Ein
Kreuzgelenk ist an derartige Auslenkungen der Gelenkwellen
insoweit angepaßt, daß es auch bei nicht fluchtender Anordnung
der beiden Gelenkwellen das Drehmoment weiterhin überträgt.
Zum Anpassen des erfindungsgemäßen Kreuzgelenkes an derar
tige Auslenkungen der Gelenkwellen ist es in bevorzugter Aus
bildung dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkwellen aus ihrer
fluchtenden Anordnung um durch das Gelenk verlaufende, sich
kreuzende Auslenkachsen auslenkbar sind, daß die Vertiefungen
und die Vorsprünge jeweils eine im Schnitt etwa Halbkreisform
aufweisen und daß die Mittelachsen einer Vertiefung und des
anliegenden Vorsprunges kolinear zur Auslenkachse der
zugeordneten Gelenkwelle ausgerichtet sind. Die Mittelachsen
sind jeweils die Achsen, zu denen die Berührungspunkte der
aneinander anliegenden Abschnitte Vorsprung und Vertiefung
jeweils den gleichen Abstand haben. Ein im Schnitt
halbkreisförmiger Vorsprung kann sich innerhalb einer im
Schnitt halbkreisförmigen Vertiefung bewegen, insbesondere kann
er um die Mittelachse frei gedreht werden, ohne daß seine
flächige Anlage an der Vertiefung aufgehoben wird. Die im
Schnitt Halbkreisform von Vorsprung und Vertiefung behindert
dabei nicht das Auslenken der Gelenkwellen relativ zueinander.
Durch die Halbkreisformen und die Kolinearität der Achsen ist
somit vorteilhaft gewährleistet, daß bei einem relativen
Auslenken einer Gelenkwelle bezüglich der anderen Gelenkwelle
gleichwohl ständig eine flächige Anlage der zueinander kon
gruenten Abschnitte Vorsprünge und Vertiefungen gewährleistet
ist. Die Mittelachsen von Vorsprung und Vertiefung können
bevorzugt mit der Auslenkachse der zugeordneten Gelenkwelle
zusammenfallen. Sämtliche Achsen können in einer quer zur
Längserstreckung der Gelenkwellen ausgerichteten Ebene liegen.
Die Vorsprünge und die Vertiefungen können auch halbkugelig
ausgebildet sein.
Vorzugsweise ist die Vertiefung jeweils durch eine der
Ebene des freien Endes der Gelenkwelle zugeordnete Lagerschale
bereitgestellt, welche auf ihrer dem Gelenkmittelstück zuge
kehrten Seite die Vertiefung aufweist. Eine Lagerschale kann
vorteilhaft unabhängig von der Gelenkwelle hergestellt werden
und somit auch unabhängig von der Gelenkwelle an besondere
Einsatzzwecke der Gelenkwelle angepaßt werden. Die Lagerschale
kann zudem aus einem anderen Material, beispielsweise aus einem
härteren oder weicheren Material, als die Gelenkwelle herge
stellt sein. Die Lagerschale ist auswechselbar, ohne daß die
gesamte Gelenkwelle ausgewechselt werden müßte. Beispielsweise
ist die Lagerschale in die Fläche des freien Endes der Gelenk
welle mittels Einpressen eingesetzt. Dazu wird sie mit einer
bestimmten Übergröße gegenüber einer in eine Fläche des freien
Endes der Gelenkwelle eingelassenen Einbauvertiefung herge
stellt. Sie kann jedoch auch mit einem Halteelement, wie einem
Haltering, mit dem freien Ende der Gelenkwelle verbunden sein.
Durch eine Pressung oder durch ein Halteelement ist ein fester
Sitz gewährleistet, ohne daß Verkantungen zwischen der Lager
schale und dem Vorsprung des Gelenkmittelstückes auftreten
können.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß jeder Vorsprung aus dem Gelenkmittelstück einstückig
geformt ist. Durch die einstückige Formung ist vorteilhaft ge
währleistet, daß das Gelenkmittelstück und die Vorsprünge in
einem Arbeitsgang hergestellt werden können. Die Vorsprünge
können aber auch separat hergestellt werden und mit geeigneten
Halteelementen am Gelenkmittelstück gehalten sein. In jeder
Ausbildung hat ein Vorsprung die Funktion eines Lagersegmentes.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das
freie Ende einer Gelenkwelle durch ein an die Gelenkwelle
angesetzte erste Gelenkgabel ausgebildet ist und daß das freie
Ende der anderen Gelenkwelle durch ein an die Gelenkwelle ange
setzte zweite Gelenkgabel ausgebildet ist. Bei dieser
Ausbildung sind die beiden Gelenkwellen über die die freien
Enden der Gelenkwellen ausbildenden Gelenkgabeln und das
Gelenkmittelstück miteinander verbunden. Das Ansetzen von
Gelenkgabeln an die Gelenkwellen kann beispielsweise durch ein
Anschweißen erfolgen.
Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist schließlich eine
Schmiereinrichtung für die vorzugsweise zueinander kongruenten
Abschnitte vorgesehen. Bei einem Auslenken der Gelenkwellen aus
ihrer fluchtenden Anordnung zueinander erfolgt eine Verdrehung
eines im Schnitt halbkreisförmigen Vorsprunges in der im
Schnitt halbkreisförmigen Vertiefung. Um die dabei auftretende
Reibung gering zu halten, erfolgt mit der Schmiereinrichtung
vorzugsweise ein Schmieren mit Öl. Die freien Enden der
Gelenkwellen sind dabei bevorzugt mit einer Manschette umhüllt,
die beispielsweise als Gummibalg ausgebildet ist. Durch diese
Manschette kann für das Kreuzgelenk ein Ölbad ausgebildet
werden, wobei durch die Manschette verhindert ist, daß das Öl
in die Umgebung austritt und daß Verunreinigungen aus der
Umgebung in das Gelenk eindringen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich
weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Kreuzgelenkes,
Fig. 2 eine Schnittansicht des Kreuzgelenkes entlang der
Schnittlinie II-II in Fig. 1.
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit III in
Fig. 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht aus Sicht des Pfeils IV in
Fig. 3,
Fig. 5 eine Schnittansicht des Kreuzgelenkes entlang der
Schnittlinie V-V in Fig. 1 und
Fig. 6 eine Schnittansicht des Kreuzgelenkes entlang der
Schnittlinie VI-VI in Fig. 1.
In Fig. 1 sind zwei Gelenkwellen 1, 2 abschnittsweise dar
gestellt, welche fluchtend zueinander beispielsweise in einem
Antriebsstrang einer Vorrichtung angeordnet sind. Die Gelenk
welle 1 kann beispielsweise die Antriebswelle eines nicht
weiter dargestellten Antriebes, wie eines Elektromotors, sein.
Zwischen den freien Enden der Gelenkwellen 1, 2 ist ein Ge
lenkmittelstück 3 angeordnet. Das Gelenkmittelstück 3 hat eine
im Querschnitt etwa quaderförmige Ausbildung, über das Gelenk
mittelstück 3 sind die Gelenkwellen 1, 2 miteinander zur
Übertragung eines Drehmomentes verbunden. Die im Schnitt darge
stellten Schenkel 4, 4' der freien Enden der Gelenkwellen 1, 2
stehen über das Gelenkmittelstück 3 vor. Die Verbindung
zwischen einer Gelenkwelle 1, 2 und dem Gelenkmittelstück 3 wird
über Bolzen 5 hergestellt, welche in das Gelenkmittelstück 3
eingepaßt sind und mittels Schrauben 6 mit diesem verschraubt
sind. Die Schrauben 6 sind jeweils durch eine einen Bolzen 5
längs durchlaufende Durchbohrung geführt. Die Schenkel 4, 4'
jeder Gelenkwelle 1, 2 sind nicht direkt mit den Bolzen 5
verbunden. Auf den Bolzen 5 sind zunächst Verschiebestücke,
Hülsen 7, angeordnet, wobei die Hülsen 7 die Bolzen 5 umfassen.
Die Hülsen 7 sind in in den Schenkeln 4, 4' angeordnete
Durchbrüche 8 eingesetzt, wobei jedes Einsetzen ein Einbauspiel
in Richtung der Längserstreckung der Gelenkwellen 1, 2 aufweist
(siehe Fig. 3 und 4). Die Gelenkwelle 2 ist um die durch die in
Fig. 1 voll gezeichneten Bolzen 5 verlaufende Längsmittelachse
aus ihrer zu der Gelenkwelle 1 fluchtenden Anordnung
auslenkbar. Die Gelenkwelle 1 ist um die aus der
Zeichnungsebene der Fig. 1 lotrecht austretende Längsmittel
achse der in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeuteten
Bolzen 5 auslenkbar (siehe Fig. 2).
Das freie Ende jeder Gelenkwelle 1, 2 weist einen Abschnitt
9 auf, der an einem kongruenten Abschnitt 10 des Gelenkmittel
stückes 3 flächig anliegt, wobei diese Abschnitte 9, 10 jeweils
nicht starr miteinander verbunden sind. Über die Abschnitte
9, 10 wird somit kein Drehmoment übertragen. Jeder Abschnitt 9
des freien Endes einer Gelenkwelle 1, 2 wird durch eine
Vertiefung in einer quer zur Längserstreckung der Gelenkwelle
1, 2 ausgerichteten Ebene ausgebildet. Die Vertiefung wird
jeweils durch eine Lagerschale 11 bereitgestellt, welche mit
einem Haltering 12 an dem freien Ende der Gelenkwelle 1, 2
gehalten ist. Die Lagerschale 11 ist einer Fläche im Bereich
des freien Endes der Gelenkwelle 1, 2 zugeordnet, die dem Ge
lenkmittelstück 3 gegenüberliegt und zwischen den Schenkeln
4, 4' angeordnet ist. Sie weist auf ihrer dem Gelenkmittelstück
3 zugekehrten Seite die Vertiefung auf. Der Grundriß der
Lagerschale 11 ist quaderförmig, der sie haltende Haltering 12
weist daher innenseitig einen eckigen Verlauf auf. Vorzugsweise
besteht der Haltering 12 aus zwei separaten Ringabschnitten,
die jeweils einen Halbring ausbilden. Die Bauteile des Halte
ringes 12 sind durch einen weiteren Ring 13 beispielsweise
mittels einer Verschraubung an dem freien Ende der Gelenkwelle
1, 2 gehalten.
Das Gelenkmittelstück 3 weist an seinen den freien Enden
der Gelenkwellen 1, 2 zugekehrten Seiten jeweils einen Vorsprung
14 auf. Durch den Vorsprung 14 wird der Abschnitt 10 bereitge
stellt, der an einem kongruenten Abschnitt 9 der Lagerschale 11
flächig anliegt. Die Vorsprünge 14 sind mit dem quaderförmigen
Gelenkmittelstück 3 mit geeigneten, nicht dargestellten Ver
bindungsmitteln verbunden.
Die durch die Lagerschalen 11 bereitgestellten Vertiefun
gen und die Vorsprünge 14 weisen jeweils eine im Schnitt
Halbkreisform auf. Aus Fig. 1 und Fig. 2 ist ersichtlich, daß
die Mittelachsen einer durch die Lagerschale 11 bereit
gestellten Vertiefung und eines zugeordneten Vorsprunges 14 mit
der durch die Bolzen 5 verlaufenden Auslenkachse der zuge
ordneten Gelenkwelle 1, 2 zusammenfallen.
Durch die Vorsprünge 14 und durch die Vertiefungen in den
Lagerschalen 11 sind Abschnitte 9, 10 für eine flächige Anlage
zur Verfügung gestellt. Über diese werden die von der Gelenk
welle 1 und von der Gelenkwelle 2 ausgehenden koaxialen Druck
kräfte über das Gelenkmittelstück auf die jeweils andere
Gelenkwelle 1, 2 übertragen. Die koaxialen Druckkräfte werden
dabei nicht von den für die Übertragung des Drehmomentes
dienenden Bauteilen Bolzen 5, Hülsen 7 und Schenkel 4, 4'
übertragen, so daß diese Bauteile von den koaxialen
Druckkräften entlastet sind.
Das Kreuzgelenk weist eine Schmiereinrichtung auf. Die
Schmiereinrichtung umfaßt eine dem freien Ende der Gelenkwelle
2 zugeordnete Befülleinrichtung 15 und Schmierbohrungen 16,
welche die Befülleinrichtung 15 durch das freie Ende der
Gelenkwelle 2 mit der Lagerschale 11 verbinden. Die quer zur
Längserstreckung der Gelenkwelle 2 durch das freie Ende der
Gelenkwelle 2 verlaufende Schmierbohrung 16 ist an ihrer Außen
seite mit einem Gewindestopfen 17 verschlossen. Die Befüll
einrichtung 15 umfaßt ein Rückschlagventil. In der die Ver
tiefung ausbildenden Lagerschale 11 sind in der im Querschnitt
halbkreisförmigen Vertiefung zum Beispiel parallel zur Mittel
achse der Halbkugel ausgerichtete Schmiernuten 18 angeordnet.
Durch diese Schmiernuten 18 kann ein Schmiermittel fließen, bis
es in einen zwischen den halbringförmigen Teilen des Halte
ringes 12 gebildeten Hohlraum 22 (siehe Fig. 6) eindringt. Von
diesem Hohlraum 22 kann das Schmiermittel dann über Bohrungen
19 in den das Gelenkmittelstück 3 aufnehmenden Mittelraum des
Kreuzgelenkes gelangen. In dem freien Ende der Gelenkwelle 1
ist eine entsprechende Ausbildung von Teilen der Schmierein
richtung vorgesehen. Auch hier sind Schmiernuten 18, Schmier
bohrungen 16 und Gewindestopfen 17 vorhanden, sowie ein Ver
schlußstopfen 17'. An den Außenmantelflächen der freien Enden
der Gelenkwellen 1, 2 ist mittels Schellen 20 ein Gummibalg 21
schmiermitteldicht angesetzt. Mittels der Schmiereinrichtung
wird der gesamte von dem Gummibalg 21 umfaßte Innenraum des
Kreuzgelenkes mit einem Schmiermittel, beispielsweise mit Öl,
gefüllt. Dazu wird das Öl über die Befülleinrichtung 15 und die
Schmierbohrungen 16 durch das freie Ende der Gelenkwelle 2 ge
führt, wobei die Luft über die Schmierbohrungen 16 des freien
Endes der Gelenkwelle 1 entweichen kann. Nachdem das Schmier
mittel durch die Schmierbohrungen 16 aus dem freien Ende der
Gelenkwelle 1 austritt, werden die Schmierbohrungen 16 mit dem
Verschlußstopfen 17' verschlossen.
Die Schnittansicht in Fig. 2 zeigt, daß die Verbindung des
freien Endes der Gelenkwelle 1 mit dem Gelenkmittelstück 3 in
gleicher Weise ausgebildet ist wie die Verbindung zwischen dem
Gelenkmittelstück 3 und der Gelenkwelle 2. Die Mittelachsen der
der Gelenkwelle 2 zugeordneten Vertiefung in der Lagerschale 11
und des Vorsprungs 14 fallen mit der aus der Zeichenebene lot
recht heraustretenden Auslenkachse der Gelenkwelle 2 zusammen.
Die Einzelheit in Fig. 3 zeigt die Umfassung eines Bolzens
5 durch eine Hülse 7. Die Hülse 7 ist mit einem Spiel in
Richtung der Längserstreckung der Gelenkwellen 1, 2 in den
Durchbruch 8 in dem Schenkel 4' eingepaßt. Das Einbauspiel
zwischen Hülse 7 und Durchbruch 8 im Schenkel 4' ist durch
einen in der Einzelheit deutlich zu erkennenden Abstand
zwischen der Hülse 7 und dem Rand 23 des Durchbruches 8 darge
stellt. Fig. 3 zeigt auch, daß zwischen der Hülse 7 und dem
Bolzen 5 noch ein zylinderförmiges Lagerelement 24 angeordnet
ist. Das Lagerelement 24 ist gleichfalls als Hülse ausgebildet,
es weist an seinem dem Gelenkmittelstück 3 zugekehrten Ende
eine hinter die Hülse 7 vorstehende, ringförmige Abkragung 25
auf. Durch die Abkragung 25 wird das Lagerelement 24 ver
schiebesicher in der Hülse 7 gehalten.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Hülse 7 und des
Durchbruches 8 in dem Schenkel 4'. Es ist ersichtlich, daß die
Hülse 7 im Durchbruch 8 nur ein Spiel in Richtung der Längs
erstreckung der Gelenkwellen 1, 2 aufweist. In Umfangsrichtung
des Gelenkes ist kein Spiel vorhanden. Das ist dadurch er
reicht, daß die Außenabmessungen der Hülse 7 in koaxialer Aus
richtung zu den Gelenkwellen 1, 2 geringer als die entspre
chenden Innenabmessungen der Durchbrüche 8 ausgebildet sind.
Die Hülse 7 ist unsymmetrisch ausgebildet.
Die Schnittansicht in Fig. 5 zeigt die Anordnung der vier
nicht geschnitten dargestellten Bolzen 5. Die die Bolzen 5 mit
dem Gelenkmittelstück 3 verbindenden Schrauben 6 sind in
orthogonal zueinander ausgerichtete Bohrungen im Gelenkmittel
stück 3 eingeschraubt. Die Bohrungen weisen dazu Innengewinde
auf.
Die Schnittansicht in Fig. 6 zeigt schließlich die Halte
rung der Lagerschale 11 im Bereich des freien Endes der Gelenk
welle 2 (vergl. Fig. 1). Die Lagerschale 11 weist einen quader
förmigen Grundriß auf, sie ist von dem aus zwei Ringhälften be
stehenden Haltering 12 gehalten. Aus Fig. 6 sind die zwischen
den freien Enden der beiden Halteringhälften ausgebildeten
Hohlräume 22 ersichtlich. Im Bereich der Hohlräume 22 sind die
Bohrungen 19 durch den den Haltering 12 fixierenden Ring 13
(vergl. Fig. 1) angeordnet. In der freigelegten Vertiefung der
Lagerschale 11 sind die Schmiernuten 18 erkennbar. Die mittlere
der drei Schmiernuten 18 ist schmiermittelleitend mit der
Schmierbohrung 16 verbunden. Das Schmiermittel tritt durch die
Schmierbohrung 16 in die Schmiernut 18 ein. Von dort gelangt es
über die Zwischenräume 22 und durch die Bohrungen 19 in die
weiteren, in Fig. 6 nicht dargestellten Bereiche des Kreuz
gelenkes.
Claims (12)
1. Kreuzgelenk zum Verbinden der freien Enden zweier
Gelenkwellen über ein Gelenkmittelstück, welche im wesentlichen
zueinander fluchtend angeordnet sind und welche neben dem Über
tragen eines Drehmomentes koaxiale Druckkräfte erfahren, wobei
das freie Ende jeder Gelenkwelle einen Abschnitt aufweist, der
an einem Abschnitt des Gelenkmittelstückes anliegt, und diese
Abschnitte jeweils nicht starr miteinander verbunden sind und
wobei die freien Enden der Gelenkwellen mit dem
Gelenkmittelstück über Verbindungselemente verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente in Verschiebestücken gehalten sind,
die in die freien Enden der Gelenkwellen (1, 2) mit Spiel in
Richtung der Längserstreckung der jeweiligen Gelenkwelle (1, 2)
eingepaßt sind.
2. Kreuzgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente mit dem Gelenkmittelstück (3) ver
schraubte Bolzen (5) sind und daß die Verschiebestücke die
Bolzen (5) umfassende, in Durchbrüche (8) des freien Endes
jeder Gelenkwelle (1, 2) eingesetzte, unsymmetrische Hülsen (7)
sind, wobei die Außenabmessungen der Hülsen (7) in koaxialer
Ausrichtung zu den Gelenkwellen (1, 2) geringer als die entspre
chenden Innenabmessungen der Durchbrüche (8) sind.
3. Kreuzgelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (9) der freien Enden
der Gelenkwellen (1, 2) und die Abschnitte (10) des
Gelenkmittelstückes (3) zueinander kongruent sind und jeweils
flächig aneinanderliegen.
4. Kreuzgelenk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende jeder Gelenkwelle (1, 2) als kongruenten
Abschnitt (9) eine Vertiefung in einer quer zur Längser
streckung der Gelenkwelle (1, 2) ausgerichteten Ebene aufweist
und daß das Gelenkmittelstück (3) als kongruente Abschnitte
(10) Vorsprünge (14) aus einer Ebene aufweist.
5. Kreuzgelenk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkwellen (1, 2) aus ihrer fluchtenden Anordnung um
durch das Gelenk verlaufende, sich kreuzende Auslenkachsen
auslenkbar sind, daß die Vertiefungen und die Vorsprünge
jeweils eine im Schnitt etwa Halbkreisform aufweisen und daß
die Mittelachsen einer Vertiefung und des anliegenden Vor
sprunges kolinear zur Auslenkachse der zugeordneten Gelenkwelle
(1, 2) sind.
6. Kreuzgelenk nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vertiefung jeweils durch eine der Ebene des
freien Endes der Gelenkwelle (1, 2) zugeordnete Lagerschale (11)
bereitgestellt ist, welche auf ihrer dem Gelenkmittelstück (3)
zugekehrten Seite die Vertiefung aufweist.
7. Kreuzgelenk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerschale (11) jeweils an dem freien Ende der Gelenk
welle (1, 2) mit einem Halteelement gehalten ist.
8. Kreuzgelenk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteelement ein Haltering (12) ist.
9. Kreuzgelenk nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Vorsprung (14) aus dem Gelenkmittel
stück (3) einstückig geformt ist.
10. Kreuzgelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende einer Gelenkwelle
(1, 2) durch eine an die Gelenkwelle (1, 2) angesetzte erste
Gelenkgabel ausgebildet ist und daß das freie Ende der anderen
Gelenkwelle (1, 2) durch eine an die Gelenkwelle (1, 2)
angesetzte zweite Gelenkgabel ausgebildet ist.
11. Kreuzgelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmiereinrichtung für die Ab
schnitte (9, 10) vorgesehen ist.
12. Kreuzgelenk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine die freien Enden der Gelenkwellen (1, 2) umhüllende
Manschette, vorzugsweise ein Gummibalg, vorgesehen ist.
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1997
- 1997-09-02 DE DE1997138295 patent/DE19738295C2/de not_active Expired - Fee Related
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