DE19734306C1 - Hochstromkontakteinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hochstromkontakteinrichtung, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, bestehend aus einem Kabelaufnahmeteil, an welchem ein
Hochstrom führendes Kabel mechanisch mit einer Kabelführungsschiene ver
bindbar ist und einem Kontaktbefestigungsteil zur Befestigung an einer auf
einem isolierenden Träger angeordneten Kontaktstelle, wobei das Kabelauf
nahmeteil und das Kontaktbefestigungsteil elektrisch und mechanisch über ein
Kontaktverbindungsteil miteinander verbunden sind.
Es sind Hochstromkontakteinrichtungen für viele Anwendungen bekannt, wel
che ein Hochstrom führendes Kabel mit einer Leiterplatte verbinden.
Die Hochstromkontakteinrichtung ist dabei ein starres Teil, an dessen einem
Ende das Kabelaufnahmeteil über eine Nietverbindung mit einer Kabelfüh
rungsschiene verbunden ist, welche die Lage des Kabels fixiert. Am anderen
Ende ist die Hochstromkontakteinrichtung mit einer Leiterbahn einer Leiterplatte
verlötet. Die mechanische Stabilisierung des Kabels als auch die
Stromübertragung erfolgt dabei über dieses starre Metallteil.
Insbesondere bei der Anwendung in Kraftfahrzeugen werden im Fahrbetrieb
die Vibrationen des Fahrzeuges auf den Kontakt übertragen. Da am Kabel
aufgrund seines Querschnitts starke Zugkräfte wirken, wird die Lötstelle zwi
schen Kontakt und Leiterbahn mechanisch stark belastet, was zum Abriß führen
kann. Erhöht wird dieser Effekt dadurch, daß durch die Übertragung des Laststromes
das Metall erwärmt wird. Die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit von Metall und
Leiterplatte unterstützt dabei die Ablösung des Kontaktes.
Zur Aufnahme der Vibrationen ist aus der nachveröffentlichten DE 196 30 424
A1 ein Hochstromkontakt bekannt, bei welchem ein Kabelaufnahmeteil mit
einer auf einem isolierenden Träger angeordneten Kontaktstelle über ein
federnd ausgebildetes Kontaktbefestigungsteil verbunden ist, welches eine
Ausnehmung zur Kabelaufnahme aufweist.
Ein Kontaktverbindungsteil, welches sich am Befestigungsende verjüngt und
an dieser Stelle ebenfalls federn ausgebildet ist, ist aus der EP 0 288 406 A1
bekannt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Hochstromkontakteinrichtung
anzugeben, welcher trotz aufzunehmender Vibrationen und einer Erwärmung des
Metalls durch den Laststrom eine sichere elektrische Kontaktierung
gewährleistetet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Kontaktverbindungsteil
mindestens eine Öffnung aufweist.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß ein solcher Kontakt gegenüber
Vibrationen unempfindlich ist. Mechanische und thermische Verspannungen werden
aufgenommen und ausgeglichen. Insbesondere die Querelastizität der Einrichtung
wird dadurch vergrößert. Außerdem wird durch die geschlitzte Ausführung die
Oberfläche des Kontaktverbindungsteils vergrößert und somit eine verbesserte
Wärmeabfuhr an die Umgebung gewährleistet.
In einer Ausgestaltung erstreckt sich die Öffnung längs der Verbindungsrichtung von
Kontaktbefestigungsteil und Kabelaufnahmeteil.
Insbesondere dann, wenn die Länge des Kontakverbindungsteiles größer ist als der
zu überbrückende Abstand zwischen Kabelaufnahmeteil und Kontakt
befestigungsteil, ist eine Anpassung an den vorhanden Bauraum und die pro
blemlose Aufnahme der auftretenden Vibrationen möglich.
In einer vorteilhaften Ausführung ist das Kabelverbindungsteil federnd ausgebildet.
Die entlang des Kontaktverbindungsteiles wirkenden Längskräfte werden durch die
knickfederartige Ausbildung kompensiert. Dies gilt sowohl für die Zugkräfte des
Kabels als auch für die Fügekräfte, mittels welchem das Kabel bei der Montage an
der Kabelführungsschiene befestigt wird. Es werden somit keine
mechanischen Kräfte auf die Kontaktstelle der Leiterbahn übertragen und ein
Ablösen des Kontaktes sicher verhindert.
In einer Weiterbildung weist das Kontaktverbindungsteil mindestens eine
schleifenähnliche Ausformung in Form eines Ausgleichsbogens auf.
Diese Ausformung ist annähernd senkrecht zur Verbindungsrichtung zwischen
Kabelaufnahmeteil und Kontaktbefestigungsteil ausgebildet. Vorteilhafterweise
ist die Ausformung zwischen Kabelaufnahmeteil und Kontaktbefestigungsteil
angeordnet.
In einer Weiterbildung weist die Ausformung mindestens einen Schenkel auf,
welcher parallel zum Kabelaufnahmeteil ausgebildet ist.
Ein solcher Kontakt eignet sich besonders für ein maschinelles Fügen.
Das Kabelaufnahmeteil, das Kontaktbefestigungsteil und das Kontaktverbin
dungsteil sind in einer einfachen Ausführung einstückig als Stanz-Biege-Teil
ausgebildet.
Vorteilhafterweise sind das Kabelaufnahmeteil und die Kabelführungsschiene
über eine Nietverbindung miteinander verbunden. Der Kontakt kann so fest an
der Kabelführungsschiene angebracht werden, ohne daß befürchtet werden
muß, daß Drehmomente übertragen werden, die die Kontaktstelle belasten.
Die auf die übertragenen hohen Stromstärken zurückzuführende Erwärmung
der Schraubverbindung wirkt sich ebenfalls nicht nachteilig auf die Kontaktstelle
aus.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungformen zu. Eines davon soll anhand
der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1: Hochstromkontakteinrichtung gemäß Stand der Technik,
Fig. 2: prinzipieller Aufbau der erfindungsgemäßen einstückigen Hochstrom
kontakteinrichtung,
Fig. 3: Seitenansicht der erfindungsgemäßen Hochstromkontakteinrichtung,
Fig. 4: Hochstromkontakteinrichtung im eingebauten Zustand,
Fig. 5: Draufsicht der erfindungsgemäßen Hochstromkontakteinrichtung.
In den Figuren sind gleiche Merkmale mit gleichen Bezugszeichen gekenn
zeichnet.
Aus dem Stand der Technik ist eine Hochstromkontakteinrichtung bekannt, wie
sie in Fig. 1 schematisch dargestellt ist. Ein an jedem Ende einfach gekröpftes
Metallteil 1 weist ein Kabelaufnahmeteil 2 mit einer Öffnung 3 auf. Ein
Hochstrom führendes Kabel 4, das bekanntlicherweise einen großen Leiter
querschnitt hat, ist mittels einer Schraube 5 an einer Kabelführungsschiene 6
befestigt. Die Kabelführungsschiene 6 dient zur Fixierung des Kabels 4 in
seiner Lage.
Zur Aufnahme der Schraube 5 besitzt das Kabelaufnahmeteil 2 eine Buchse 9
mit Innengewinde, die in der Öffnung 3 mit dem Kabelaufnahmeteil 2 vernietet
ist. Die Buchse 9 weist dabei einen an dieser integrierten Verdrehschutz 7 auf.
Die Führungsschiene 6 ist so gebaut, daß sie die Buchse 9 umschließt, wobei
aber immer ein minimaler Abstand als Spiel zu diesen Bauteilen gegeben ist,
was deren lockeren Sitz in der Kabelführungsschiene 6 zur Folge hat.
Am entgegensetzten Ende weist der Kontakt ein Kontaktbefestigungsteil 10
auf, das mit einer Leiterbahn 14 auf der Leiterplatte 11 über eine Lötstelle 15
verlötet ist.
Bei den in Kraftfahrzeugen existierenden Bedingungen betragen die an dem
Kabelaufnahmeteil 2 anliegenden, vom Kabel 4 ausgehenden Hebelkräfte
ungefähr 10...40 N. Hinzu kommen noch Schub- und Zugkräfte an der Kontakt
stelle mit der Leiterplatte 11.
Bei einer Vergrößerung des Übergangswiderstandes um nur 5 mΩ, beispiels
weise durch ein leichtes Anziehen der Schraube oder Schäden der Lötstelle,
kommt es bei einem Strom von ungefähr 75 A zu einem Verlustleistungsumsatz
vom 25 W. Bezogen auf eine Fläche von ca. 10 mm2 sorgt dies für eine starke
Erhitzung.
Diesen Bedingungen trägt die nachfolgend beschriebene Hochstromkontakt
einrichtung Rechnung.
In Fig. 2 ist ein Stanz-Biege-Teil für die erfindungsgemäße Hochstromkon
takteinrichtung dargestellt. Das Metallteil besteht aus dem Kabelaufnahmeteil 2
mit der Öffnung 3, das um die Biegekante A um vorzugsweise 90° biegbar ist
und einen Kontaktbefestigungsteil 10, welcher um die Biegekante B in die
entgegengesetzte Richtung ebenfalls um 90° gebogen ist. Das Kabelaufnah
meteil 2 und das Kontaktbefestigungsteil 10 sind an den jeweiligen Enden des
Metallteiles ausgebildet.
Ein Kabelverbindungsteil 12 verbindet das Kabelaufnahmeteil 2 mit dem Kon
taktbefestigungsteil 10 untereinander.
Innerhalb des Verbindungsteiles 12 sind in dessen Längsausdehnung 3
Schlitze 13 ausgebildet die an den Stegen 18 und 19 enden. Dadurch ist
sichergestellt, daß das Verbindungsteil 12 federnde Eigenschaften aufweist.
Das Verbindungsteil 12 nimmt in horizontale Richtung wirkende Kräfte über die
Schlitze 13 auf und gleicht diese aus. Auch Drehwirkungen, die durch die
relative Verschiebung von Leiterplatte 11 und Kabelaufnahmeteil 2 bzw.
Kabelführungschiene 6 hervorgerufen werden, können so ausgeglichen wer
den.
In dieser Ausgestaltung entspricht die Breite des Kontaktbefestigungsteiles 2
der Breite des Verbindungsteiles 12. Das Verbindungsteil 12 kann aber auch
schmaler gestaltet sein als die Breite des Kontaktaufnahmeteiles 2.
Fig. 3 zeigt schematisch das Stanz-Biege-Teil im eingebauten Zustand in
Seitenansicht. Auch hier wird, wie bereits bekannt, das Hochstromkabel 4 mit
einer durch die Öffnung 3 des Kabelaufnahmeteils 2 geführten Schraube 5 an
der Kabelführungsschiene 6 mit der Buchse 9 befestigt. Die Verbindung des
Kabelaufnahmeteils 2 und der Buchse 9 mit der Kabelführungsschiene 6 erfolgt
bei der Herstellung der Kabelführungsschiene 6 durch Umspritzen von
Kabelaufnahmeteil 2 und Buchse 9 mit einem elektrischen Isolator, vorzugs
weise aus Kunststoff.
Die federnde Wirkung des Verbindungsteiles 12 wird in der speziellen Ausfüh
rung, zusätzlich durch eine Biegung des Verbindungsteiles 12 erreicht, welche,
wie aus Fig. 3 ersichtlich, ein entgegen dem Uhrzeigersinn um 90° gedrehtes
U darstellt. Dabei sind die beiden Schenkel 16, 17 parallel zueinander geführt,
wobei die Schenkel ebenfalls parallel zum Kabelaufnahmeteil 2 angeordnet
sind. Das Verbindungsteil 12 nimmt die in vertikale Richtung (Pfeilrichtung)
wirkenden Längskräfte auf und gleicht sie aus.
Diese Ausführung ist eine besonders platzsparende Variante, da die U-förmige
Schleife des Verbindungsteiles gut unterhalb der Kabelführungsschiene 6
positioniert werden kann, was die Bauform des Kontaktes verringert und diesen
kompakter gestalten läßt.
Es ist aber auch vorstellbar, daß diese Schleife annähernd C-förmig oder wie
ein offenes O gestaltet wird.
Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäße Hochstromkontakteinrichtung im einge
bauten Zustand. Das Kabel 4 ist über einen Polschuh 4a und die Schraube 5
mit dem Kontaktaufnahmeteil 2 verbunden. Das Kabelaufnahmeteil 2 ist an
einem Gehäuse 9 befestigt, wobei die Leiterplatte 11, auf welcher die Hoch
stromkontakteinrichtung mit dem Kontaktbefestigungsteil 10 verbunden ist,
ebenfalls in dem Gehäuse 9 angeordnet ist. Die Leiterplatte 11 trägt dabei nicht
weiter dargestellte Bauelemente, welche zusammen eine Hybridschaltung
bilden. Vorteilhafterweise wird das Kontaktbefestigungsteil 10 gemeinsam mit
diesen Bauelementen in einem Arbeitsgang auf der Leiterplatte verlötet.
Eine solche Hochstromkontakteinrichtung findet Anwendung in einer elektri
schen Pumpenansteuereinheit für eine Hilfskraftlenkung in einem Kraftfahr
zeug.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist die Lötstelle nun in allen Achsen relativ zum
Kabelanschraubpunkt elastisch entkoppelt. Die Schlitze teilen den Querschnitt
in schmale Stege und werden somit querelastisch.
In Fig. 5a ist der Kontakt in einer Draufsicht dargestellt. Durch die Öffnung 3
des Kontaktaufnahmeteiles 2 ist der Schlitz 13 sichtbar.
Fig. 5b zeigt eine gegenüber der Anordnung in Fig. 5a um 90° gedrehte
Ansicht. Dabei ist ausgehend vom Befestigungsteil 10 der teilweise geschlitzte
Schenkel der U-förmigen Biegung erkennbar.
Das Verbindungsteil 12 besteht aus Kupfer, um die hohen Ströme zu leiten.
Zur Verbesserung der Lötbarkeit ist es zumindest im Bereich des Befesti
gungsteiles 10 verzinnt.
Ein Vernieten der Öse nach dem Stand der Technik entfällt und ein maschi
nelles Fügen ist gewährleistet.
Der Kontakt wird somit direkt an der Führungsschiene 6 befestigt.
Claims (8)
1. Hochstromkontakteinrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bestehend
aus einem Kabelaufnahmeteil, an welchem ein Hochstrom führendes Kabel
mechanisch mit einer Kabelführungsschiene verbindbar ist und einem
Kontaktbefestigungsteil zur Befestigung an einer auf einem isolierenden
Träger angeordneten Kontaktstelle, wobei das Kabelaufnahmeteil und das
Kontaktbefestigungsteil elektrisch und mechanisch über ein Kontaktverbin
dungsteil miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kontaktverbindungsteil (12) mindestens eine Öffnung (13) aufweist.
2. Hochstromkontakteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Öffnung (13) längs der Verbindungsrichtung von Kontakt
befestigungsteil (10) und Kabelaufnahmeteil (2) erstreckt.
3. Hochstromkontakteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kontaktverbindungsteil (12) federnd ausgebildet ist.
4. Hochstromkontakteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktverbindungsteil (12) mindestens eine schleifenartige
Ausformung aufweist.
5. Hochstromkontakteinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verformung zwischen Kabelaufnahmeteil (2) und Kontaktbe
festigungsteil (10) angeordnet ist.
6. Hochstromkontakteinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausformung mindestens einen Schenkel aufweist, der parallel zur
Auflageebene des Kabels (4) ausgebildet ist.
7. Hochstromkontakteinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kabelaufnahmeteil (2), das Kontakt
befestigungsteil (10) und das Kontaktverbindungsteil (12) einstückig als
Stanzbiegeteil ausgebildet sind.
8. Hochstromkontakteinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kabelaufnahmeteil (2) und eine
Buchse (9) bei der Herstellung der Kabelführungsschiene (6) durch
Umspritzen mit einem Isolator miteinander verbunden sind.
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