DE19734243A1 - Bandsäge und Verfahren zum Abtrennen von Scheiben von einem Werkstück - Google Patents
Bandsäge und Verfahren zum Abtrennen von Scheiben von einem WerkstückInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Bandsäge zum Abtrennen von
Scheiben von einem Werkstück, umfassend ein über ein Rollensy
stem umlaufendes Sägeband, das einen Bandrücken und eine dem
Bandrücken gegenüberliegende, mit Schneidbelag versehene
Schneidkante aufweist, sowie ein Vorschubsystem, das eine Re
lativbewegung zwischen Werkstück und Schneidkante bewirkt, wo
bei das Sägeband unter Ausbildung eines Trennspaltes in das
Werkstück eindringt. Gegenstand der Erfindung ist auch ein
Verfahren zum Abtrennen von Scheiben von einem Werkstück, ins
besondere zum Abtrennen von Halbleiterscheiben.
Stäbe oder Blöcke aus Halbleitermaterial, wie beispielsweise
Silicium, werden in industriellem Maßstab in scheibenförmige
Einheiten geteilt, die überwiegend als Grundmaterial für die
Herstellung elektronischer Bauelemente benötigt werden. Zum
Abt rennen von Scheiben von solchen Werkstücken werden übli
cherweise Innenloch-, Gatter- und Drahtsägen eingesetzt. Nur
für Einzelschnitte zum Zerteilen großer Gußblöcke und zum Ab
trennen von Kristallendstücken sind auch Bandsägen in Ge
brauch. Das Innenloch- und Drahtsägen wird im Kapitel "Sili
con" in Vol. A23 von Ullmanns's Encyclopedia of Industrial
Chemistry, VCH Verlagsgesellschaft Weinheim 1993, auf den Sei
ten 734, 735, 739 und 740 behandelt. Eine Darstellung des
Bandsägens ist beispielsweise enthalten in Dubbel, Taschen
buch für den Maschinenbau, Springer-Verlag Berlin, 18. Aufla
ge, Seite T87 und T88.
Zur Herstellung von Halbleiterscheiben mit relativ großen
Durchmessern von 200 und 300 mm werden derzeit überwiegend
Drahtsägen eingesetzt, weil der Schnittverlust beim Drahtsägen
geringer ist, als der beim Innenlochsägen. Die Verwendung von
Innenlochsägen hat gegenüber der Verwendung von Drahtsägen je
doch den Vorteil, daß das Werkstück vor dem Trennvorgang
stirnseitig bearbeitet werden kann. Die nach dem Trennvorgang
entstandene Halbleiterscheibe weist dadurch eine Referenzebene
für weitere materialabtragende Bearbeitungsschritte auf. Diese
stirnseitige Bearbeitung des Werkstücks ist beispielsweise in
der DE-3613132 A1 beschrieben. Da es sich beim Bandsägen um
eine Methode handelt, bei der Halbleiterscheiben wie beim In
nenlochsägen sequentiell erzeugt werden, kann der Vorteil ei
ner stirnseitigen Bearbeitung des Werkstücks auch in Verbin
dung mit dem Bandsägen genutzt werden. Allerdings müssen bis
her wegen der hohen Schnittkräfte, die beim Abtrennen von
Halbleiterscheiben mit einer Bandsäge auftreten, Sägebänder
mit relativ großem Querschnitt verwendet werden. Diese Säge
bänder verursachen jedoch einen hohen Schnittverlust, der das
Abtrennen von Halbleiterscheiben mit Bandsägen unwirtschaft
lich macht. Sehr dünne Sägebänder, mit denen der Schnittver
lust vermindert werden könnte, verfügen nur über eine geringe
Steifigkeit, die für einen präzisen Schnitt mit einer aus
wirtschaftlichen Gründen notwendigerweise hohen Vorschubge
schwindigkeit nicht ausreicht.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, eine Bandsäge be
reitzustellen, die insbesondere zum Abtrennen von Halbleiter
scheiben geeignet ist, und ein Trennverfahren anzugeben, mit
dem die oben geschilderten Probleme vermieden werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Bandsäge zum Abtrennen von
Scheiben von einem Werkstück, umfassend ein über ein Rollensy
stem umlaufendes Sägeband, das einen Bandrücken und eine dem
Bandrücken gegenüberliegende, mit Schneidbelag versehene
Schneidkante aufweist, sowie ein Vorschubsystem, das eine Re
lativbewegung zwischen Werkstück und Schneidkante bewirkt, wo
bei das Sägeband unter Ausbildung eines Trennspaltes in das
Werkstück eindringt, gekennzeichnet durch eine Stützscheibe,
die den Bandrücken abstützt und von einer Halteeinrichtung ge
halten wird. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren
zum Abtrennen von Scheiben von einem Werkstück mit einer Band
säge, wobei ein umlaufendes Sägeband, das einen Bandrücken und
eine dem Bandrücken gegenüberliegende, mit Schneidbelag verse
hene Schneidkante aufweist, unter Ausbildung eines Trennspal
tes in ein Werkstück eindringt, und dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Sägeband am Bandrücken von einer Stützscheibe ab
gestützt wird, und ein an den Bandrücken angrenzender Teil der
Stützscheibe mit in den Trennspalt eindringt.
Die zumindest teilweise mit in den Trennspalt eindringende
Stützscheibe stabilisiert das Sägeband, so daß auch Sägebänder
mit kleiner Querschnittsdicke verwendet werden können und der
Schnittverlust niedrig gehalten werden kann. Die Stützscheibe
ermöglicht darüber hinaus, das Sägeband in der vorgesehenen
Schneidebene zu halten, so daß ein möglichst ebener Schnitt
verlauf erreicht wird. Durch die Stützscheibe sind außerdem
hohe Vorschubdrücke möglich, die eine weitere Verbesserung der
Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bewirken.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Figuren näher er
läutert. Es sind nur solche Merkmale dargestellt, die zum Ver
ständnis der Erfindung beitragen. Insbesondere wurde auf die
Darstellung dem Fachmann bekannter Merkmale, wie des Antriebs,
der Lagerung, der Kühl-, Reinigungs-, Meß- und Steuereinrich
tungen verzichtet. Die Figuren sind schematisch und nicht maß
stäblich gezeichnet. Die gewählte Anzahl und Lage der Kompo
nenten, beispielsweise der Umlenkrollen und des Werkstücks
dient zur Veranschaulichung und darf nicht im Sinne einer Be
schränkung der Erfindung aufgefaßt werden.
Fig. 1 zeigt die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Bandsäge;
Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf einen horizontalen Schnitt
entlang der Schnittlinie A-A in Fig. 1; in der linken Hälfte
der Fig. 2 sind die Stützscheibe und das Sägeband zur Ver
deutlichung nur teilweise dargestellt;
Fig. 3 zeigt einen vertikalen Schnitt durch das Werkstück
während des Trennvorganges.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen, in der eine bevor
zugte Ausbildungsform einer Bandsäge 1 beispielhaft gezeigt
ist. Das Sägeband 2 der Bandsäge wird über drei Umlenkrollen 3
mit horizontaler Achse geführt. Die Umlenkrollen, von denen
mindestens eine, beispielsweise die Umlenkrolle 3a angetrieben
ist, sind in einem Maschinengestell 4 gelagert. Es ist zweck
mäßig, daß mindestens eine der Umlenkrollen als Spannrolle
ausgebildet, das heißt, verschiebbar gelagert ist, so daß das
Sägeband durch eine entsprechende Bewegung der Spannrolle
ge- und entspannt werden kann. Deshalb ist die Umlenkrolle 3a auf
einer Schwinge 5 angeordnet dargestellt.
Der Bandlauf kann durch Führungen, die seitlich vom Werkstück
angebracht sind, beeinflußt und stabilisiert werden. Als Füh
rungen können beispielsweise zusätzliche Führungsrollen ange
bracht werden (nicht dargestellt), mit deren Hilfe das Säge
band senkrecht zur Laufrichtung bewegt oder aus der momentanen
Laufebene gekippt werden kann. Die dargestellte Bandsäge ist
mit Führungen 6 und 7 ausgestattet, zwischen denen das Säge
band läuft. Zur Beeinflussung des Bandlaufs kann das Sägeband
mit einem Fluidstrom, beispielsweise mit Wasser und/oder Luft,
nach dem hydrostatischen oder hydrodynamischen, aerostatischen
oder aerodynamischen Prinzip beaufschlagt werden. Hierzu sind
in den Backen der Führungen Zufuhrkanäle mit in Sägeband-Rich
tung weisenden Austrittsöffnungen vorgesehen und die Führungs
flächen der Backen entsprechend ausgebildet (nicht darge
stellt). Bei einer Abweichung vom vorgesehen Schnittverlauf,
der von Sensoren registriert wird, wird die Bandlage durch un
symmetrisches Beaufschlagen des Sägebandes mit dem Fluidstrom
verändert und der Bandlauf in gewünschter Weise korrigiert.
Eine Steuerung der Bandlage durch Beaufschlagen des Sägebandes
mit einem Fluidstrom kann sowohl in den Führungen als auch im
Trennspalt erfolgen.
Die Bandsäge umfaßt weiterhin ein Vorschubsystem 8, auf das
ein zylinderförmiges Werkstück 9 mit im wesentlichen senkrech
ter Achse montiert ist. Das Werkstück wird mit einer linearen
Bewegung gegen die Schneidkante des Sägebandes geführt. Die
Form des Werkstückes und die Zahl der Werkstücke, die auf dem
Vorschubsystem montiert sind, können von den gemachten Angaben
abweichen. Ebenso kann das Vorschubsystem auch so ausgebildet
sein, daß das Werkstück mit einer Schwenkbewegung gegen die
Schneidkante des Sägebandes geführt wird oder daß der Vor
schubbewegung eine Drehbewegung überlagert wird oder daß das
Werkstück in Ruhe bleibt und das Sägeband gegen das Werkstück
bewegt wird. Auf jeden Fall bewirkt das Vorschubsystem eine
Relativbewegung zwischen Werkstück und Schneidkante.
Die in Fig. 1 dargestellte Bandsäge kann auch in einer hori
zontalen Bauform bereitgestellt werden. Diese Bauform ergibt
sich beispielsweise, wenn Fig. 1 als Draufsicht auf die Band
säge interpretiert wird, und das Vorschubsystem 8 als unter
halb der Umlenkrollen 3 angeordnet angesehen wird. Bei Verwen
dung dieser Bauform mit vertikal ausgerichteten Umlenkrollen
ist insbesondere vorteilhaft, daß eine geringe Bauhöhe der
Bandsäge verwirklicht werden kann und der beim Abtrennen von
Scheiben produzierte Sägeschlamm vom Sägeband aus dem Trenn
spalt vollständiger abgeführt wird, weil er durch sein Eigen
gewicht im unteren Bereich des Sägespaltes bleibt. Auch eine
zur Vertikalen geneigte Anordnung (z. B. um 30°) der Um
lenkrollenachsen und des Vorschubs ist für diesen Zweck geeig
net und kann für die günstige Bauhöhe und Zugänglichkeit vor
teilhaft sein.
Es ist bevorzugt, über dem Werkstück einen bewegbaren Schei
benhalter 10 vorzusehen, der die abzutrennende Scheibe an der
dem Sägeband gegenüberliegenden Seite abstützt. Der Scheiben
halter 10 wird auf das Werkstück 9 aufgesetzt und bevorzugt
durch Vakuumwirkung mit ihm verbunden. Er bewegt sich während
des Trennvorganges mit dem Werkstück mit und kann anschließend
zum Entnehmen und zur Ablage der Scheibe vom Werkstück wegbe
wegt werden. In Fig. 2 ist das Werkstück in zwei verschiede
nen Positionen dargestellt, nämlich vor und nach dem Abtrennen
einer Scheibe.
In Vorschubrichtung hinter dem Sägeband ist erfindungsgemäß
eine Stützscheibe 11 angeordnet, die den Bandrücken 12 ab
stützt, wobei eine Durchbiegung des Sägebandes während des
Trennvorganges vermieden wird (Fig. 2). Die Stützscheibe ist
vorzugsweise an den Seitenarmen 14 einer Halteeinrichtung 13
befestigt. Die Halteeinrichtung ist mit dem Maschinengestell 4
justierbar und gegebenenfalls gezielt bewegbar verbunden. Die
Stützscheibe wird in der Halteeinrichtung bevorzugt unter Vor
spannung gehalten, damit ihre Ebenheit während des Trennvor
gangs gewährleistet ist. Die Vorspannung wird vorteilhaft bei
der Montage der Stützscheibe eingestellt, indem die beiden
Seitenarme 14 der Halteeinrichtung 13 vor dem Befestigen der
Stützscheibe gespannt werden. Die Führungen 6 und 7 sind vor
zugsweise ebenfalls an der Halteeinrichtung befestigt.
Da das Sägeband 2 während des Trennvorganges an der Stütz
scheibe 11 entlanggleitet, sollte ein Schmierfilm zwischen dem
Stützkörper und dem Bandrücken vorhanden sein. Das Schmiermit
tel, beispielsweise Graphitpaste, kann auf den Bandrücken vor
Eintritt des Sägebandes in das Werkstück aufgetragen werden.
Die Stützscheibe besteht ganz oder teilweise aus einem Materi
al, das vorzugsweise aus einer Gruppe ausgewählt ist, die
Stahl, andere Metalle einschließlich Grauguß, Graphit, Kunst
stoff und Verbundmaterial umfaßt. Die Stützscheibe kann in
Komponenten mit unterschiedlichen Materialeigenschaften unter
teilt sein, um sie an die Beanspruchungen anpassen zu können.
Bevorzugt ist, daß zumindest der Grundkörper der Stützscheibe
aus Metallblech, insbesondere hochfestem Stahlblech, gefertigt
ist. Besonders bevorzugt ist, die an der Stützscheibe anlie
gende Fläche des Bandrückens konvex und die am Bandrücken an
liegende Fläche der Stützscheibe konkav auszubilden. Der Ban
drücken läuft dadurch in einer Führung. Die Führung des Säge
bandes an der Stützscheibe kann zusätzlich oder alternativ da
zu auch durch das Anbringen von Anschrägungen der am Bandrüc
ken anliegenden Fläche der Stützscheibe verbessert werden. Be
sonders bevorzugt sind über die Führungslänge abwechselnde An
schrägungen, durch die der der Bandrücken abwechselnd von oben
und unten geführt wird (nicht dargestellt).
Die Stützscheibe kann darüber hinaus von Ausnehmungen 15 un
terbrochen sein, um die Versorgung der aufeinander gleitenden
Flächen von Stützscheibe und Bandrücken mit Schmiermittel zu
verbessern. Auch Durchbrüche in der Stützscheibe können von
Vorteil für die Führung des Sägebandes sein. Die Länge, auf
der die Stützscheibe und der Bandrücken aufeinandergleiten,
ist frei wählbar und hängt im wesentlichen von der Breite der
Stützscheibe ab. Wirksam ist vor allem eine Abstützung des Sä
gebandes im mittleren Bereich zwischen den Führungen 6 und 7.
Bevorzugt ist, daß diese Länge das in das Werkstück eindrin
gende Teilstück des Bandrückens umfaßt. Die Breite der Stütz
scheibe (in Vorschubrichtung) ist erfindungsgemäß nicht be
grenzt, so daß eine sehr hohe Steifigkeit erzielt werden kann.
Die Stützscheibe kann aber auch aus einem schmalen, hochfesten
Band bestehen.
Besonders geringe Reibung tritt auf, wenn sich das Sägeband
auf einer Eisfläche abstützt. Hierzu kann der Scheibenhalter
mit einer Kühleinrichtung versehen werden, so daß dem Trenn
spalt zugeführtes Wasser gefriert und eine Eisschicht an der
Stützscheibe entsteht. Das Verwachsen der Stützscheibe im
Trennspalt kann durch Oszillationsbewegungen und durch eine
sehr glatte Oberfläche der Stützscheibe verhindert werden.
Der Scheibenhalter 10 kann auch eingesetzt werden, um die
Stützscheibe vor und bei ihrem Eindringen in den Trennspalt zu
führen. Zu diesem Zweck ist der Scheibenhalter vergrößert aus
gebildet, so daß er die Scheibe und einen Teil des Sägebandes
und der Stützscheibe abdeckt. Der die Stützscheibe führende
Teil des Scheibenhalters ist in diesem Fall um die Scheiben
dicke nach unten verlängert und bildet eine zur Stützscheibe
weisende Führungsfläche (Fig. 3). Die Stützscheibe kann zusätz
lich von der dem Sägeband gegenüberliegenden Seite her geführt
werden. Dafür ist eine unter die Stützscheibe verfahrbare Füh
rung 20 vorgesehen. Diese Art der Führung der Stützscheibe ist
insbesondere in der Anschnittphase von Vorteil.
Fig. 3 zeigt in Querschnittsansicht das Sägeband 2, das sich
bereits in einem Trennspalt 16 befindet und eine Scheibe 17
vom Werkstück 9 abtrennt. Der Rücken 12 des Sägebandes wird
dabei durch die Stützscheibe 11 abgestützt. Auf der dem Ban
drücken 12 gegenüberliegenden Seite des Sägebandes 2 befindet
sich eine mit Schneidbelag versehene Schneidkante 18. Der mit
Saugöffnungen 19 versehene Scheibenhalter 10 und der Trenn
spalt 16 bilden Führungsflächen zum Führen der Stützscheibe 11
und des Sägebandes 2 aus. Die Formgebung des Bandquerschnitts
unterliegt keinen Einschränkungen. Eine Verbreiterung des Sä
gebandes im Bereich des Bandrückens, wirkt sich allerdings
vorteilhaft auf die Führung des Sägebandes aus. Zur Führung
und Steuerung des Bandlaufes können, wie bereits erwähnt, auch
die beidseitig vom Werkstück angeordneten Führungen herangezo
gen werden. Eine präzise Steuerung und Korrektur des Bandlaufs
im Trennspalt wird jedoch bevorzugt durch eine Bewegung des
Werkstücks oder durch Beaufschlagen der Stützscheibe und/oder
des Sägebandes mit einem Fluidstrom im Trennspalt bewirkt. So
bald eine Abweichung von einem gewünschten Schnittverlauf
festgestellt wird, wird diese durch eine kompensierende Bewe
gung des Werkstücks oder durch Beaufschlagen der Ober- oder
Unterseite der Stützscheibe und/oder des Sägebandes mit dem
Fluidstrom korrigiert. Der Bandrücken wird dabei durch die
Stützscheibe gehalten, so daß die Schneidkante relativ zum
Bandrücken bewegt wird.
Ein besonderer Vorteil, der mit der Anwendung der Stützscheibe
verbunden ist, ergibt sich daraus, daß mit Hilfe der Stütz
scheibe dem Sägeband eine oszillierende Bewegung in Vor
schubrichtung aufgeprägt werden kann, wodurch sich auch die
Trennleistung weiter verbessert. Hierzu wird die Halteeinrich
tung mit der Stützscheibe so gelagert, daß sie in Vor
schubrichtung beweglich ist und es wird ein Oszillationsan
trieb an der Halteeinrichtung angebracht.
Die Halteeinrichtung 13 und die seitlichen Gleitführungen 6
und 7 können am Maschinengestell 4 angebracht sein, wie es in
Bild 1 und 2 gezeigt ist. Die Halteeinrichtung 13 kann so ge
staltet werden, daß eine abgetrennte Scheibe an der Stütz
scheibe entlang abgenommen werden kann. Dies ist in Bild 2
dargestellt. Auch eine Scheiben-Entnahme mit Überquerung des
Sägebandes ist möglich.
Zur Herstellung eines den Schneidbelag tragenden Bandes wird
beispielsweise eine Bandschlaufe durch Kaltwalzen in die vor
gesehene Form gebracht, oder es wird ein Band auf den vorgese
henen Umfang zu einer Bandschlaufe ausgewalzt und anschließend
auf die gewünschte Dicke und Form nachbearbeitet (in der Regel
durch Schleifen). Eine geeignete Bandschlaufe kann auch durch
Zusammenschweißen eines endlichen Bandes und gegebenenfalls
anschließende Bearbeitung, beispielsweise durch Schleifen,
hergestellt werden. Durch das erfindungsgemäße Abstützen sind
die Anforderungen an die Steifigkeit des Sägebandes wesentlich
vermindert.
Die Stützscheibe stützt den Bandrücken des Sägebandes ab, wo
durch eine nachteilige Durchbiegung des Sägebandes während des
Trennvorganges vermieden wird. Im Verlauf des Trennvorganges
dringt der an den Bandrücken angrenzende Teil der Stützscheibe
in den Trennspalt ein.
Das Abtrennen einer Scheibe von einem Werkstück wird vorzugs
weise mit dem Überschleifen der Stirnseite des Werkstücks mit
einer gegebenenfalls mit der Bandsäge kombinierten Schleifein
heit (nicht dargestellt) begonnen. Dann wird das Werkstück mit
Hilfe der Vorschubeinrichtung vor die Schneidkante des Säge
bandes bewegt. In dieser Phase wird der Scheibenhalter mit dem
Werkstück verbunden. Es ist bevorzugt, die anschließende ge
meinsame Bewegung von Werkstück und Scheibenhalter zu koppeln.
Während des anschließenden Trennvorganges erzeugt der Schneid
belag des Sägebandes den Trennspalt. Der Trennspalt nimmt die
Stützscheibe auf. In der Phase, in der die Stützscheibe noch
nicht im Trennspalt geführt ist, wirkt der vergrößert ausge
bildete Scheibenhalter auf der Oberseite des Sägebandes als
Führung, während auf der Unterseite des Sägebandes vorüberge
hend eine Führung an die Stützscheibe angelegt werden kann.
Nach dem Schnitt wird die abgetrennte Scheibe von der Stütz
scheibe abgestreift. Hierbei kann die Bewegung der Scheibe
vorteilhaft durch den Scheibenhalter erfolgen. Das Werkstück
wird in die Ausgangslage zurückbewegt und für den nächsten Ab
trennvorgang nach oben getaktet.
Die Abstützung des Bandrückens im Trennspalt ermöglicht es,
auch sehr schmale Bänder bis hin zu Drähten mit einseitiger
Beschichtung einzusetzen. Die Querschnittsdicke des Sägebandes
kann in weiten Bereichen gewählt werden. Für die Herstellung
von Halbleiterscheiben sind Querschnittsdicken von 20 µm bis
400 µm, insbesondere von 50 µm bis 100 µm bevorzugt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist
vorgesehen, eine Schwenkbewegung des Werkstücks oder der Um
lenkrollen der Vorschubbewegung beim Abtrennvorgang zu überla
gern. Diese Schwenkbewegung erfolgt um eine Achse, die im we
sentlichen senkrecht zur Schneidebene steht und hat zum Ziel,
die Eingriffslänge zwischen Sägeband und Werkstück zu verkür
zen. Die Schwenkbewegung kann, wie es aus der Beschreibung der
FR-1.569.176 hervorgeht, gegebenenfalls auch oszillierend aus
geführt werden. Unter der Eingriffslänge ist die Länge der mit
Schneidbelag versehenen Schneidkante zu verstehen, die zum je
weiligen Zeitpunkt mit dem Werkstück in Kontakt steht. Die
Eingriffslänge steigt ohne Schwenkbewegung während des Abtren
nens einer Scheibe bis zu einer Länge an, die dem Durchmesser
des Werkstücks entspricht, und verringert sich entsprechend
wieder, bis die Scheibe abgetrennt ist. Bevorzugt ist, die je
weils maximal mögliche Eingriffslänge durch die überlagerte
Schwenkbewegung zu unterschreiten, besonders bevorzugt um min
destens 30%. Wird die Eingriffslänge auf diese Weise gering
gehalten, ist die Kontaktzeit der im Eingriff stehenden Dia
mantkörner des Schneidbelags mit dem Werkstück verkürzt und
der Abtransport des entstehenden Sägeschlammes erleichtert.
Die Geschwindigkeit der Vorschubbewegung kann dem Abtragvor
gang angepaßt und bei den verbesserten Abtrags- und Abtrans
portbedingungen entsprechend gesteigert werden. Bevorzugt ist,
daß die Vorschubgeschwindigkeit nicht konstant ist, sondern
den Bedingungen beim Abtrag und beim Abtransport des entste
henden Sägeschlammes angepaßt wird.
Claims (18)
1. Bandsäge zum Abtrennen von Scheiben von einem Werkstück,
umfassend ein über ein Rollensystem umlaufendes Sägeband, das
einen Bandrücken und eine dem Bandrücken gegenüberliegende,
mit Schneidbelag versehene Schneidkante aufweist, sowie ein
Vorschubsystem, das eine Relativbewegung zwischen Werkstück
und Schneidkante bewirkt, wobei das Sägeband unter Ausbildung
eines Trennspaltes in das Werkstück eindringt, gekennzeichnet
durch eine Stützscheibe, die den Bandrücken abstützt und von
einer Halteeinrichtung gehalten wird.
2. Bandsäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützscheibe ganz oder teilweise aus einem Material besteht,
das aus einer Gruppe ausgewählt ist, die Stahl, andere Metalle
einschließlich Grauguß, Graphit, Kunststoff und Verbundmateri
al umfaßt.
3. Bandsäge nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützscheibe in der Halteeinrichtung vorge
spannt ist.
4. Bandsäge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützscheibe mit Ausnehmungen zur Erleichte
rung der Schmierung des Sägebandes versehen ist.
5. Bandsäge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halteeinrichtung mit Führungen verbunden
ist, die das Sägeband seitlich des Werkstückes führen.
6. Bandsäge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sägeband eine Querschnittsdicke im Bereich
von 20 µm bis 400 µm hat.
7. Bandsäge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querschnittsdicke des Sägebandes im Bereich des Bandrückens
zunimmt und in diesem Bereich annähernd die Weite des Trenn
spaltes erreicht.
8. Bandsäge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützscheibe an der dem Bandrücken zugewand
ten Seite konkav geformt und/oder mit Anschrägungen versehen
wird.
9. Verfahren zum Abtrennen von Scheiben von einem Werkstück
mit einer Bandsäge, wobei ein umlaufendes Sägeband, das einen
Bandrücken und eine dem Bandrücken gegenüberliegende, mit
Schneidbelag versehene Schneidkante aufweist, unter Ausbildung
eines Trennspaltes in ein Werkstück eindringt, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sägeband am Bandrücken von einer Stützschei
be abgestützt wird, und ein an den Bandrücken angrenzender
Teil der Stützscheibe mit in den Trennspalt eindringt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützscheibe von einem Scheibenhalter geführt wird.
11. Verfahren nach 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schei
benhalter zum Abstützen der abzutrennenden Scheibe eingesetzt
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Abweichung von einem ebenen Schnittver
lauf durch eine Relativbewegung zwischen der Stützscheibe und
dem Werkstück korrigiert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schnittverlauf durch Beaufschlagen der
Stützscheibe und/oder des Sägebandes mit einem Fluidstrom im
Trennspalt beeinflußt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sägeband vor dem Eintritt in das Werk
stückes im Bereich des Bandrückens mit einem Schmiermittel
versehen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stützscheibe während des Trennvorganges
oszillierende Bewegungen ausführt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Eingriffslänge zwischen der mit
Schneidbelag versehenen Schneidkante und dem Werkstück vorge
sehen ist, die eine jeweils maximal mögliche Eingriffslänge
unterschreitet.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorschubgeschwindigkeit nicht konstant
ist, sondern den Bedingungen beim Abtrag und beim Abtransport
des entstehenden Sägeschlammes angepaßt wird.
18. Bandsäge nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Rollensystem Umlenkrollen mit vertikal
oder zur Vertikalen geneigt ausgerichteten Achsen umfaßt.
Priority Applications (3)
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DE19711913 | 1997-03-21 | ||
DE19734243A DE19734243A1 (de) | 1997-03-21 | 1997-08-07 | Bandsäge und Verfahren zum Abtrennen von Scheiben von einem Werkstück |
Publications (1)
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DE19734243A1 true DE19734243A1 (de) | 1998-09-24 |
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ID=7824192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19734243A Withdrawn DE19734243A1 (de) | 1997-03-21 | 1997-08-07 | Bandsäge und Verfahren zum Abtrennen von Scheiben von einem Werkstück |
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1997
- 1997-08-07 DE DE19734243A patent/DE19734243A1/de not_active Withdrawn
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