DE19733445A1 - Analysesystem umfassend ein Analysegerät sowie eine DV-Einheit - Google Patents

Analysesystem umfassend ein Analysegerät sowie eine DV-Einheit

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DE19733445A1 DE19733445A DE19733445A DE19733445A1 DE 19733445 A1 DE19733445 A1 DE 19733445A1 DE 19733445 A DE19733445 A DE 19733445A DE 19733445 A DE19733445 A DE 19733445A DE 19733445 A1 DE19733445 A1 DE 19733445A1
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System aus einem Analysegerät mit einem Zeitzähler und einer DV-Einheit (Datenverarbeitungs-Einheit) mit einem Zeitnormal. Analyse­ ergebnisse des Analysegerätes werden zusammen mit Zeitwerten des Zeitzählers an die DV- Einheit übertragen und dort verarbeitet, wobei die Zeitwerte durch Vergleich mit dem Zeit­ normal in korrigierte Zeitwerte umgerechnet werden.
Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von zumeist tragbaren Analysegeräten bekannt, mit denen Messungen durchgeführt werden. Eine besonders weite Verbreitung haben Geräte zur Messung des Blutzuckerspiegels gefunden, bei denen eine Blutprobe auf ein Test­ element aufgegeben wird, das nachfolgend mit dem Analysegerät ausgewertet wird. Der­ artige Analysegeräte besitzen in der Regel einen Speicher, in dem Analyseergebnisse sowie die Zeitpunkte, zu denen die Analysen vorgenommen wurden, abgelegt sind. Ein solches Analysegerät ist beispielsweise in der DE 43 28 630 beschrieben. Im Stand der Technik gibt es weiterhin Systeme, bei denen die Analyseergebnisse eines Meßgerätes an eine Auswerte­ einheit weitergeleitet werden. Insbesondere bei der Betreuung und Schulung von Diabeti­ kern nehmen derartige Geräte eine zunehmende Bedeutung ein. Auf der Basis von Einzel­ messungen kann der Diabetiker lediglich entscheiden, ob Insulin gespritzt werden muß. Durch die Aufnahme von Blutzuckermessungen über den Tag und während mehrerer Tage oder Wochen kann der Diabetiker hingegen Informationen darüber gewinnen, wie sein Blut­ zuckerspiegel durch Nahrungsaufnahme, sportliche Aktivitäten und andere Faktoren beein­ flußt wird. Außerdem erhält der Diabetiker durch eine Verlaufskontrolle des Blutzucker­ spiegels die wichtige Information, wie sein spezieller Organismus auf die Gabe von Insulin anspricht. Von der Firma Boehringer Mannheim GmbH ist bereits das Diabetes-Data­ management-System Camit® im Handel erhältlich. Die mit einem handlichen Blutzucker­ meßgerät gewonnenen Daten werden bei diesem System an einen PC übertragen, der den Verlauf des Blutzuckerspiegels über die Zeit darstellt und auch Auswertungen ermöglicht, die dem Patienten Anhaltspunkte über die Starke der vorgenannten Einflußfaktoren geben. Systeme zur Verlaufskontrolle des Blutzuckerspiegels sind so ausgelegt, daß der Benutzer zunächst eine Vielzahl von Messungen durchführt und die Meßergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt an eine Auswerteeinheit überträgt. Daher ist es notwendig, zusammen mit den Analyseergebnissen auch die Zeitpunkte abzuspeichern, zu denen die Analysen durchgeführt wurden. Da derartige Systeme über einen Zeitraum von Monaten oder Jahren zuverlässig arbeiten müssen, ist es erforderlich, in das Analysegerät entweder eine Uhr mit sehr hoher Ganggenauigkeit einzubauen oder die Möglichkeit vorzusehen, daß die Uhr gestellt werden kann. Einerseits sind Uhren mit hoher Ganggenauigkeit bei wechselnden Um­ gebungstemperaturen noch relativ teuer. Andererseits ist es für den Benutzer unbequem, ein Stellen der Uhr vornehmen zu müssen. Ein Stellen der Uhr erfordert außerdem zusätzliche Bedienelemente, die in das Analysegerät integriert werden müssen und es verteuern. Im übrigen ist es auch in vielen Fällen unerwünscht, daß der Diabetiker die Uhr verstellen kann. Häufig wird eine Verlaufskontrolle nämlich durchgeführt, um zu kontrollieren, ob der Diabetiker die vom Arzt verordneten Verhaltensmaßregeln einhält. Ein weiterer Aspekt sind Zeitumstellungen, wie z. B. zwischen Sommer- und Winterzeit sowie beim Wechsel zwischen Zeitzonen. Ein Verstellen der Uhr auf die aktuelle Zeit kann dazu führen, daß eine spätere Zuordnung von Meßwerten zu absoluten Zeiten nicht mehr eindeutig möglich ist.
Für solche Fälle kann es daher vorteilhaft sein, Möglichkeiten zum Verstellen der Uhr des Analysegerätes oder des Zeitzählers zu sperren. Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Analysesystem vorzuschlagen, mit dem die gewonnenen Analyseergebnisse möglichst exakt den Analysezeitpunkten zugeordnet werden können, und bei dem sowohl teure Präzi­ sionsuhren als auch Bedienelemente zum Einstellen der Uhr vermieden werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Analysesystem gelöst, das die folgenden Ele­ mente beinhaltet:
  • - Ein Analysegerät mit Mitteln zur Durchführung einer Analyse und zur Generierung von Analyseergebnissen, einem integrierten Zeitzähler zur Generierung von relativen Zeit­ werten, einer Speichereinheit, in der Datensätze aus Analyseergebnissen und relativen Zeitwerten gespeichert werden und mit einer Vorrichtung zur Übertragung gespeicherter Datensätze,
  • - eine DV-Einheit zur Verarbeitung von Datensätzen des Analysegerätes mit einer Vor­ richtung zum Empfang der Datensätze vom Analysegerät sowie einem Zeitnormal und einer Recheneinheit zur Umwandlung der relativen Zeitwerte in absolute Zeitwerte auf Basis eines Vergleiches des relativen Zeitwertes des Zeitzählers im Analysegerät mit dem Zeitwert des Zeitnormals in der DV-Einheit.
Bei der vorliegenden Erfindung wird ein Analysegerät eingesetzt, das einen Zeitzähler bein­ haltet, an den nur geringe Anforderungen bezüglich seiner Ganggenauigkeit gestellt werden müssen. Weiterhin ist das Analysegerät zum Speichern von Datensätzen aus Analyseergeb­ nissen und Zeitwerten ausgestattet. Das Analysesystem beinhaltet auch eine DV-Einheit, in der sich ein Zeitnormal befindet. Durch Vergleich des relativen Zeitwertes, des Zeitzählers mit der Zeit des Zeitnormals kann der Zeitwert des Zeitzählers in eine absolute Zeit umge­ rechnet werden und somit die Analyseergebnisse absoluten Zeitwerten zugeordnet werden. Auf diese Weise können im Analysegerät preisgünstige Zeitzähler eingesetzt werden und trotzdem ist eine Zuordnung der Analyseergebnisse zu verhältnismäßig exakten Zeiten möglich. Weiterhin werden Fehler durch einen verstellten Zeitzähler vermieden sowie Be­ dienelemente am Analysegerät eingespart.
Als Zeitzähler im Analysegerät können beispielsweise herkömmliche Quarzuhren oder elek­ tronische Schieberegister eingesetzt werden. Für die vorliegende Erfindung ist es unerheb­ lich, ob der Zeitzähler eine Uhrzeit oder einfach den Zählerstand eines Schieberegisters liefert. Es ist jedoch wichtig, daß der Zeitzähler keine allzu großen Gangungenauigkeiten aufweist. Die Geschwindigkeit des Zeitzählers sollte also möglichst konstant und vorbe­ kannt sein, so daß Differenzen aus verschiedenen Zählerständen in Zeitdifferenzen oder ab­ solute Zeiten umgerechnet werden können. Dies kann nach folgender Formel erfolgen:
tA = tD - (nD - nA)/v
tA ist hierbei die absolute Zeit, zu der eine Analyse A durchgeführt wurde. Zu ihrer Berech­ nung nach obiger Formel sind notwendig:
tD: Zeit der Datenübertragung, d. h. eine Zeit zu der Zeitwert des Zeitzählers und Uhr­ zeit des Zeitnormals verglichen werden können
nD: Zählerstand des Zeitzählers bei Vergleich mit dem Zeitnormal (in der Regel bei Datenübertragung)
nA: Zählerstand des Zeitzählers, der zum Zeitpunkt der Analyse gespeichert wurde
v: Geschwindigkeit des Zeitzählers, beispielsweise in Minuten pro Zähleinheit.
Die Geschwindigkeit v ist vorzugsweise bekannt und die DV-Einheit ist so programiert, daß sie diese Geschwindigkeit berücksichtigt oder die Geschwindigkeit wird von dem Analysegerät an die DV-Einheit übertragen.
Die Geschwindigkeit kann jedoch auch von der DV-Einheit ermittelt werden. Hierzu wer­ den zwei oder mehr zeitlich auseinanderliegende Datenübertragungen verwendet:
v = (n2-n1)/(t2-t1).
Eine Differenz (n2-n1), die aus zwei Zählerständen gebildet wird, wird durch die zugehörige Differenz der Zeiten des Zeitnormals geteilt. Zugehörig bedeutet, daß t1 und n1 sowie t2 und n2 jeweils zum gleichen realen Zeitpunkt ermittelt wurden. Je länger die Zeiten t1 und t2 auseinanderliegen, desto genauer kann die Geschwindigkeit v ermittelt werden. Die Ge­ schwindigkeitsermittlung kann ohne zusätzlichen Aufwand erfolgen, wenn t, n-Wertepaare von einer oder mehreren vorhergehenden Datenübertragungen gespeichert werden und die v-Berechnung bei einer erneuten Datenübertragung unter Berücksichtigung gespeicherter Werte sowie des aktuellen t, n-Wertepaares erfolgt. Die vorliegende Erfindung schafft eine Unabhängigkeit in der Ermittlung absoluter Zeitwerte für Analysen von einem Offset (d. h. einer Verstellung) des Zeitzählers. Der Zeitzähler beginnt vorzugsweise mit dem Einlegen oder Kontaktieren einer Betriebsspannung zu laufen. Es kann auch vorgesehen werden, daß der Benutzer des Analysegerätes den Zeitzähler stellt. Vorzugsweise kann der Benutzer jedoch keinen Einfluß auf den Zeitwert des Zeitzählers nehmen. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist in Zusammenhang mit der Fig. 2 beschrieben.
Analysegeräte im Sinne der vorliegenden Erfindung sind nicht nur Blutzuckermeßgeräte, sondern allgemein Meßgeräte, die dazu geeignet sind, eine Anzahl von Meßergebnissen aufzunehmen, um aus diesen den zeitlichen Verlauf eines Analyten abzulesen. Ein Anwen­ dungsgebiet hat die vorliegende Erfindung daher auch bei der Messung von Gerinnungs­ faktoren und bei der Messung von umweltspezifischen Parametern, wie beispielsweise Nitrit, Schwefeldioxid, Ozon und dergleichen. Während es bei der Verlaufskontrolle von Analyten vorteilhaft ist, eine Vielzahl von Datensätzen aufzunehmen, die Analyseergebnisse und relative Zeitwerte beinhalten, ist die vorliegende Erfindung prinzipiell auch anwendbar, wenn durch ein Analysegerät nur ein einzelner Datensatz gespeichert wird. In jedem Fall benötigt ein Analysegerät gemäß der vorliegenden Erfindung jedoch eine Speichereinheit zum Speichern eines oder mehrerer Datensätze. Handelsübliche Blutzuckermeßgeräte sind in der Regel bereits mit einem derartigen Speicher ausgestattet. Weiterhin besitzt das Analysegerät auch eine Vorrichtung zur Übertragung gespeicherter Datensätze an die DV- Einheit. Bei im Handel befindlichen Systemen wird eine Datenübertragung über Steckver­ bindungen und Kabel realisiert. Weiterhin ist es auch möglich, eine Datenübertragung über einen Optokoppler vorzunehmen, wie dies beispielsweise in der EP-A-0 636 878 beschrie­ ben ist. Eine sehr einfache und für den Benutzer bequeme Datenübertragung ist möglich, wenn das Analysegerät einen Sender enthält, der die Daten an die DV-Einheit überträgt, ohne daß eine mechanische Kopplung vorgenommen werden muß. Dies kann beispielsweise durch eine Infrarotdiode im Analysegerät und einen entsprechenden Infrarotdetektor in der DV-Einheit realisiert werden, wie es von Fernbedienungen für Fernseher bekannt ist. Die Datenübertragung erfolgt bei einer solchen Ausführungsform über moduliertes Licht. Vorteilhaft ist es, wenn die Datenübertragung nicht nur unidirektional vorn Analysegerät zur DV-Einheit vorgenommen wird, sondern wenn die DV-Einheit ihrerseits auch eine Einheit zum Senden von Daten an das Analysegerät enthält, so daß eine bidirektionale Kommunikation zwischen den Einheiten möglich ist. Dies kann in günstiger Weise dazu ver­ wendet werden, daß die DV-Einheit zunächst das Analysegerät anspricht und Daten an­ fordert. Nach erfolgter Datenübertragung kann die DV-Einheit den Erhalt quittieren, so daß sichergestellt ist, daß der Datenaustausch vollständig erfolgt ist.
Eine DV-Einheit zur Verarbeitung von Analyseergebnissen kann beispielsweise durch einen Personal Computer mit entsprechender Software realisiert werden. Die DV-Einheit kann jedoch auch eine handliche Einheit sein, die einem Notebook, Notepad, Palmtop oder der­ gleichen entspricht. Die DV-Einheit beinhaltet eine Recheneinheit (CPU), eine Speicherein­ heit sowie ein Display zur Anzeige von Auswertungsergebnissen.
Die Verarbeitung der Analyseergebnisse durch die DV-Einheit kann Berechnungen bein­ halten, mit denen die Analyseergebnisse beispielsweise in andere Einheiten umgerechnet werden oder aus den Analyseergebnissen können Konzentrationen von Analyten errechnet werden. Ein wichtiger Aspekt der Verarbeitung der Analyseergebnisse liegt auch in ihrer graphischen Darstellung, der Ermittlung von Trends und der Korrelation von Einflußgrößen zu Veränderungen der Analyseergebnisse. Die Verarbeitung der Analyseergebnisse kann beispielsweise in einer Form erfolgen, die einem Diabetiker darüber Aufschluß gibt, wie er sich verhalten muß und welche Insulindosen er injizieren muß, um einen möglichst gleichmäßigen und im Normbereich liegenden Blutzuckerspiegel zu erhalten. Die DV-Ein­ heit besitzt eine Vorrichtung zum Empfang von Datensätzen des Analysegerätes. Wie be­ reits zusammen mit dem Analysegerät beschrieben, kann eine derartige Vorrichtung über elektrische Zuleitungen realisiert werden oder auch über Funkempfanger und optische Empfänger.
Die DV-Einheit beinhaltet weiterhin ein Zeitnormal, das als Referenz dient, um die Zeit­ werte des Analysegerätes in absolute Zeitwerte umzurechnen. Absolute Zeitwerte im Sinne der Erfindung müssen nicht absolut richtig sein, unter diesem Begriff soll vielmehr verstan­ den werden, daß im Gegensatz zum Zeitwert des Zeitzählers, der eine Zahl oder eine voll­ ständig falsche Uhrzeit sein kann, auf eine Uhrzeit (und ein Datum) umgerechnet wurde, die um Offsets und gegebenenfalls Gangungenauigkeiten korrigiert wurde. Als Zeitnormal geeignet sind beispielsweise Quarzuhren mit hoher Ganggenauigkeit und Funkuhren. Die in Computern standardmäßig enthaltenen Quarzuhren weisen zwar keine besonders hohe Ganggenauigkeit auf, können jedoch vom Benutzer auf einfache Weise gestellt werden. Eine Stellung des Zeitnormals ist auch mehreren Gründen weniger nachteilig als eine Stellung der im Analysegerät enthaltenen Uhr. Zum einen kann die Stellung des Zeitnormals auf einfache und bequeme Weise über eine Tastatur vorgenommen werden. Wenn erforder­ lich, kann die DV-Einheit in der Regel unter Kontrolle eines behandelnden Arztes oder Beraters gestellt werden, so daß Manipulationen vorgebeugt ist. Im übrigen ist es in der Praxis auch so, daß nicht jeder Besitzer eines Analysegerätes über eine eigene DV-Einheit verfügt, sondern die Benutzer eines Analysegerätes gehen zu ihrem behandelnden Arzt oder Berater, der über die DV-Einheit verfügt. Eine DV-Einheit kann daher dazu eingesetzt werden, die Daten vieler verschiedener Analysegeräte zu verarbeiten. Für diese Vielzahl von Analysegeräten ist daher nur ein einziges Zeitnormal, das kontrolliert werden muß, erforderlich.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Auswertung von Analyse­ ergebnissen mit einem System aus einem Analysegerät und einer DV-Einheit, das die folgenden Schritte beinhaltet:
  • - Durchführung einer Analyse mit einem Analysegerät und Abspeicherung eines oder mehrerer Datensätze, die sowohl Analyseergebnisse als auch relative Zeitwerte bein­ halten, die mittels eines integrierten Zeitzählers zum Zeitpunkt der jeweiligen Analyse gewonnen werden.
  • - Übertragung der Datensätze sowie des aktuellen Zeitwertes des Zeitzählers an die DV- Einheit,
  • - Berechnung der Zeitpunkte, zu denen die Analysen durchgeführt wurden aus den rela­ tiven Zeitwerten der Analysen durch Vergleich des aktuellen Zeitwertes mit dem abso­ luten Zeitwert eines Zeitnormals in der DV-Einheit.
Die Funktionsweise des erfindungsgemaßen Verfahrens wird anhand des folgenden Bei­ spieles deutlicher:
Beim Kontaktieren des Zeitzählers (ZZ) mit einer Betriebsspannung beginnt dieser mit konstanter und vorbekannter Geschwindigkeit zu laufen. Vom Benutzer wird mit dem Analysegerät zum Zeitpunkt T1 eine erste Messung vorgenommen. Einige Zeit später begibt sich der Benutzer zu seinem Arzt, wo eine Übertragung des Analyseergebnisses zum Zeit­ punkt T2 an die DV-Einheit vorgenommen wird. Zusammen mit dem Analyseergebnis und dem zugehörigen Zeitwert wird auch der aktuelle Zeitwert des Zeitzähles mit übertragen. Die DV-Einheit bildet die Differenz zwischen dem aktuellen Zeitwert des Zeitzählers und dem zugehörigen relativen Zeitwert des Zeitnormals. Bei einer nachfolgenden Auswertung der Analyseergebnisse werden die relativen Zeitwerte der Datensätze durch Subtraktion der Zeitdifferenz in absolute Zeitwerte umgerechnet. Es ist klar, daß die Zeitwerte von Zeit­ zähler und Zeitnormal, die zur Berechnung der Differenz herangezogen werden, den gleichen realen Zeitpunkt repräsentieren müssen. Daher wird für die Differenzbildung vor­ zugsweise der aktuelle Zeitwert des Zeitzählers übertragen und der im Zeitpunkt der Über­ tragung vorliegende Zeitwert des Zeitnormals herangezogen.
Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es, daß mit einer Daten­ übertragung eine Synchronisation erfolgen kann, d. h. der Zeitzähler kann gestellt werden oder der Stand des Zeitzählers und die zugehörige Zeit des Zeitnormals wird gespeichert, so daß dieses Datenpaar als neue Berechnungsbasis für eine Umwandlung von Zeitwerten in absolute Zeiten dienen kann. Hierdurch haben Offsets des Zeitzählers sowie Gangunge­ nauigkeiten, die vor der Synchronisation angelaufen sind, keinen Einfluß mehr auf Zeitbe­ rechnungen, die nach der Synchronisation erfolgen.
Die Vorteile eines erfindungsgemäßen Systems lassen sich anhand der nachstehenden Tabelle besonders deutlich erkennen:
Tabelle 1
Für die obige Tabelle wurde ein Zeitzähler zugrundegelegt, der etwa 10 sec/Tag nachgeht. Die Zeile 2 der Tabelle zeigt, daß bereits bei einer Messung 2 Monate nach Stellung des Zeitzählers ein Gangunterschied von 5 Minuten auftritt. Geht der Patient 2 Tage später zu seinem Arzt und läßt eine Übertragung des Meßwertes vornehmen, so erkennt das erfin­ dungsgemaße System eine Zeitdifferenz von Zeitzähler zu Zeitnormal von 5 Minuten und 20 Sekunden. Bereits eine einfache Addition dieser Differenz zu dem Zeitwert für Messung I reduziert den Gangunterschied von 5 Minuten auf einen von 20 Sekunden. Bei Anwendung des Analysesystems zur Verlaufskontrolle von Blutzuckerspiegeln ist ein Gangunterschied von 5 Minuten jedoch von untergeordneter Bedeutung. Daher wurde in Tabelle 1 eine entsprechende Betrachtung für eine Messung 5 Jahre nach Einstellung des Zeitzählers durchgeführt. Zeile 4 der Tabelle 1 zeigt, daß bei einer Messung am 15.01.2002 bereits ein Gangunterschied von 4 Stunden vorliegt. Würden Analyseergebnisse im Jahre 2002 ohne eine Korrektur ausgewertet werden, so würde eine Verlaufskontrolle des Blut­ zuckerspiegels vollständig fehllaufen, da ein Blutzuckerspiegel in der Mittagszeit als ein morgendlicher Blutzuckerspiegel interpretiert wird. Eine Messung gemäß Zeile 5 der Tabelle 1 kann auf einfache Weise korrigiert werden, wenn bei der nächsten Übertragung von Meßwerten die Zeitdifferenz zwischen Zeitzähler und Zeitnormal ermittelt und zur Korrektur verwendet wird. Wird beispielsweise am 22.01.2002 eine Übertragung vorge­ nommen, so errechnet sich die Zeitdifferenz zu 5 Stunden 31 Minuten und 10 Sekunden. Bei Addition dieser Differenz zu dem Wert des Zeitzählers am 16.01.2002 (siehe Spalte 5) kann die Ungenauigkeit auf 1 Minute reduziert werden, was für normale Verlaufskontrollen gut hinnehmbar ist. Vorteilhaft kann für Messungen zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Korrektur des vom Zeitzähler ermittelten Zeitwertes durch Interpolation von Gangunge­ nauigkeiten ermittelt werden, die bei Übertragung vor der Messung und nach der Messung gefunden wurden. Aus den in den Zeilen 4 und 6 dargestellten Daten kann beispielsweise ermittelt werden, daß innerhalb von 7 Tagen eine Gangungenauigkeit von 70 Sekunden aufgetreten ist. Dementsprechend kann zurückgeschlossen werden, daß zu der am 15.01.2002 durch Differenzbildung ermittelten Gangungenauigkeit bis zum Datum der Messung (Zeile 5) weitere 10 Sekunden Gangunterschied hinzugekommen sind. Da in der Praxis Gangunterschiede jedoch keine Materialkonstanten sind, sondern durch Tempera­ turunterschiede und andere Einflußfaktoren hervorgerufen werden, ist die durch Interpola­ tion erzielbare Genauigkeit begrenzt.
Erfindungsgemäße Verfahren zur Auswertung von Analyseergebnissen können verbessert werden, indem zusammen mit den übertragenen Datensätzen ein oder mehrere Prüfsummen an die DV-Einheit übermittelt werden, die eine Kontrolle zulassen, ob die Datenübertragung fehlerfrei erfolgt ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn eine gerätespezifische Kennung des Analysegerates mit übertragen wird, so daß die DV-Einheit zwischen verschiedenen Analysegeräten unterscheiden kann. Bereits vorstehend wurde beschrieben, daß es in der Praxis häufig der Fall sein wird, daß eine Vielzahl von Benutzern mit ihren eigenen Analysegeräten zu einem Arzt oder Berater gehen, um dort eine Auswertung mit einer DV- Einheit vornehmen zu lassen. Bei Verwendung einer Kennung der jeweiligen Analysegeräte können Verwechselungen vermieden werden.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der Fig. 1 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Analysegerät (1), das mit Testelementen arbeitet, die in einen Schacht (2) des Gerätes eingeschoben werden. Das Analysegerät besitzt weiterhin Bedienelemente (3) sowie einen Display (4) zur Anzeige von Analyseergebnissen. Von besonderer Bedeutung für die vorliegende Erfindung ist eine Speichereinheit (5), die in das Gerät (1) integriert ist und zur Speicherung von Datensätzen dient, die Analyseergebnisse und zugehörige Zeit­ werte beinhalten. Außerdem besitzt das Gerät einen Zeitzähler (6), der Zeitwerte an die Speichereinheit (5) weitergibt. Zur Kommunikation mit der DV-Einheit (10) besitzt das Analysegerät weiterhin eine Steckbuchse (7), in die ein Kabelanschluß (11) der DV-Einheit eingesteckt werden kann.
Die DV-Einheit beinhaltet neben einer Rechnereinheit das Zeitnormal (12).
Fig. 2 zeigt einen Zeitzähler (6), der beim Anschluß an die Batterie (10) zu laufen beginnt. Der Stand des Zeitzählers wird an eine Umwandlungseinheit (11) weitergeleitet, die aus diesem Wert eine Uhrzeit ermittelt, die auf dem Display (12) dargestellt wird. Über Bedien­ knöpfe kann dem Benutzer die Möglichkeit gegeben werden, eine Umprogrammierung der Umwandlungseinheit vorzunehmen oder mit anderen Worten, die Uhr zu stellen. Durch den Eingriff des Kunden bleibt der Wert des Zeitzählers jedoch unberührt, so daß durch ein Stellen der Uhr kein Fehler in der Berechnung der absoluten Zeitpunkte der Analysen indu­ ziert wird. Führt der Benutzer beispielsweise Messungen zur Winterzeit durch und stellt die Uhr danach auf Sommerzeit um, so hat dies keinen Einfluß auf den Zeitzähler und eine ein­ deutige Zuordnung der Messungen zu absoluten Zeiten ist weiterhin möglich.

Claims (13)

1. Analysesystem beinhaltend
  • - ein Analysegerät mit Mitteln zur Durchführung einer Analyse und zur Generierung von Analyseergebnissen, einem integrierten Zeitzähler zur Generierung von rela­ tiven Zeitwerten, einer Speichereinheit, in der Datensätze aus Analyseergebnissen und Zeitwerten abgespeichert werden und mit einer Vorrichtung zur Übertragung gespeicherter Datensätze,
  • - eine DV-Einheit zur Verarbeitung von Datensätzen des Analysegerätes mit einer Vorrichtung zum Empfang der Datensätze vom Analysegerät sowie einem Zeit­ normal und einer Recheneinheit zur Umwandlung der Zeitwerte in absolute Zeit­ werte auf Basis eines Vergleiches des Zeitwertes des Zeitzählers mit dem Zeitwert des Zeitnormals.
2. System gemäß Anspruch 1, bei dem die Datenübergabe durch eine modulierte Licht­ quelle seitens des Analysegerätes und eines lichtempfindlichen Empfängers seitens der DV-Einheit erfolgt.
3. System gemäß Anspruch 1, bei dem das Analysegerät ein Blutzuckermeßgerät ist.
4. System gemäß Anspruch 1, bei dem das Analysegerät eine Umwandlungseinheit besitzt, die Zeitwerte des Zeitzählers in Uhrzeiten umwandelt.
5. Verfahren zur Auswertung von Analyseergebnissen mit einem System aus einem Analysegerät und einer DV-Einheit mit den Schritten
  • - Durchführung einer Analyse mit dem Analysegerät und Abspeicherung eines oder mehrerer Datensätze, beinhaltend Analyseergebnisse sowie Zeitwerte, die mittels eines integrierten Zeitzählers zum Zeitpunkt der jeweiligen Analyse gewonnen werden,
  • - Übertragung eines oder mehrerer Datensätze sowie Übergabe des aktuellen Zeit­ wertes des Zeitzählers an die DV-Einheit,
  • - Berechnung der Zeitpunkte, zu denen die Analysen durchgeführt wurden aus den Zeitwerten der Analyse durch Vergleich des aktuellen Zeitwertes mit dem exakten Zeitwert eines Zeitnormals in der DV-Einheit,
  • - Auswertung der Analysedaten auf Basis der berechneten Zeitpunkte.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem die Datenübergabe mittels einer modulierbaren Lichtquelle im Analysegerät und einem Lichtempfänger in der DV-Einheit erfolgt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem aus dem Zeitwert des Zeitnormals zu einem bestimmten Zeitpunkt und dem Zeitwert des Zeitzählers zum gleichen Zeitpunkt eine Zeitdifferenz ermittelt wird und die Zeitwerte der Datensatze durch Addition der Zeit­ differenz in absolute Zeitwerte umgerechnet werden.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, bei dem bei einer ersten Datenübertragung eine erste Zeitdifferenz zwischen Zeitnormal und Zeitzähler ermittelt wird und bei einer darauf­ folgenden zweiten Datenübertragung eine entsprechende zweite Zeitdifferenz und zwischen den Datenübertragungen liegende Zeitwerte durch Interpolation zwischen erster und zweiter Zeitdifferenz und Addition der interpolierten Zeitdifferenz zu dem Zeitwert der Analyse.
9. Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem zusammen mit den übertragenen Datensätzen ein oder mehrere Prüfsummen an die DV-Einheit übermittelt werden.
10. Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem zusätzlich eine Kennung des Analysegerätes an die DV-Einheit übermittelt wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem die DV-Einheit eine Aufforderung zur Daten­ übertragung an das Analysegerät sendet, das Analysegerät die Datensätze übermittelt und die DV-Einheit den Erhalt der Datensätze quittiert.
12. Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem der Zeitzähler mit einer vorbekannten Ge­ schwindigkeit (v) zählt und Berechnung der Analysezeitpunkt (tA) aufgrund der Formel
tA = tD-(nD-nA)/v
wobei
tD die am Zeitnormal zum Zeitpunkt der Datenübertragung vorliegende Zeit des Zeit­ normals,
nD die am Zeitzähler zum Zeitpunkt der Datenübertragung vorliegende Zahl,
nA die zum Zeitpunkt der Analyse A gespeicherte Zahl des Zeitzählers und
v die Geschwindigkeit des Zeitzählers ist.
13. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 12, bei dem das Analysegerät eine Umwandlungs­ einheit besitzt, die Zeitwerte des Zeitzählers in eine Uhrzeit umwandelt und die Um­ wandlungseinheit vom Benutzer und/oder von der DV-Einheit umprogrammiert werden kann, um die Uhrzeit zu korrigieren.
DE19733445A 1997-08-02 1997-08-02 Analysesystem umfassend ein Analysegerät sowie eine DV-Einheit Withdrawn DE19733445A1 (de)

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