DE19732983A1 - Instrument zur Knochenaufweitung - Google Patents
Instrument zur KnochenaufweitungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Instrument zur Knochenaufweitung gemäß den im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 43 16 955 A1 ist ein derartiges Instrument
bekannt, welches in der Zahnmedizin zur operativen Aufspaltung von Kieferabschnitten
zum Einsatz gelangt und eine konisch zulaufende Spitze aufweist. Das sogenannte
Bone-Splitting ist eine seit einigen Jahren zunehmend praktizierte Methode zum Implan
tieren von Dentalimplantaten. Allgemein dienen derartige Instrumente zur Aufweitung des
Knochens in vertikaler Dimension zur Einbringung von enossalen Implantaten mit dem
Ziel einer großen Sitzfestigkeit im Knochen, insbesondere im Kiefer, wobei eventuelle
Knochenfrakturen nachteilig sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Instrument der genannten Art mit
geringem konstruktivem Aufwand dahingehend weiterzubilden, daß die Knochenaufweitung
funktionsgerecht und unter Vermeidung von Komplikationen durchführbar ist. Das
Instrument soll in einer einfachen Weise handhabbar sein und zuverlässig die zirkuläre
Aufweitung für rotationssymmetrische Implantate ermöglichen. Das Instrument soll ferner
eine hohe Eigenstabilität besitzen, wobei Frakturen oder Hohlräume vermieden werden
sollen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Das erfindungsgemäße Instrument zeichnet sich durch eine funktionsgerechte Konstruktion
aus und besitzt eine Meiselform mit wenigstens einem zentralen Kiel. Der
Meisel samt den beiden Kielen besitzt einen im Prinzip kreuzförmigen Querschnitt, wobei
Meisel einerseits und Kiele andererseits in zueinander orthogonalen Axialebenen an
geordnet sind. Das erfindungsgemäße Instrument ermöglicht ein stufenweises Vorgehen,
wobei manuell nur Drehungen als rotatorische Bewegungen um einen vorgegebenen
Winkelbereich durchgeführt werden, so daß Knochenfrakturen vermieden werden. Der
Winkelbereich ist bevorzugt maximal 60° groß und liegt zweckmäßig in der Größen
ordnung von 45°. Der Meisel ist über seine Länge flach ausgebildet und besitzt eine
apikale Basis, welche mit einem Radius versehen oder gestuft ausgebildet ist, zur
kongruenten Aufweitung des Knochens an der Basis der Implantate. Die erfindungs
gemäße apikale Basis an der Meiselspitze bildet dort eine kontinuierliche oder sprung
haft sich ändernde Verjüngung der Meiselspitze. In zweckmäßiger Weise ist die Meisel
breite zum apikalen Ende verjüngt ausgebildet, vorzugsweise konisch unter einem
vorgegebenen Winkel. Im Rahmen der Erfindung gelangt ein Satz von Instrumenten mit
unterschiedlichen Meiselbreiten zum Einsatz. Die Knochenaufweitung wird stufenweise
durchgeführt, wobei mit einem Instrument geringer Meiselbreite begonnen wird und
nachfolgend die Aufweitung mit Instrumenten ansteigender Meiselbreite erfolgt. So kann
in zweckmäßiger Weise ein Satz derartiger erfindungsgemäßer Instrumente solche mit
einer Meiselbreite von 2 mm, 3 mm, 4 mm bis 7 mm aufweisen. Wesentlich ist für alle
Ausführungsformen der zentrale Kiel. Sofern das Instrument einen vorgegebenen kleinen
Radius aufweist, vorzugsweise kleiner als 4 mm, insbesondere kleiner als 3,3 mm, ist der
Meisel ausgehend von der zweckmäßig reduzierten apikalen Basis konisch ausgebildet,
wodurch eine erhöhte Stabilität des Funktionsendes erreicht wird. Entsprechendes gilt
für Ausführungsformen, insbesondere für geringe Meiselbreiten mit gestufter oder sonst
abgerundeter Basis. In vorteilhafter Weise besitzt das Funktionsende Tiefenmarkierungen
für die Implantate und zur Orientierung des Knochenangebots. Die auf den Meisel
aufgesetzten und zu einer Einheit integrierten Kiele weisen eine Gesamtbreite auf,
welche um einen vorgegebenen Wert kleiner ist als die Breite des Meisels. Zum apikalen
Ende hin verjüngt sich die Gesamtbreite der Kiele über eine vorgegebene Länge.
Besondere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen und der weiteren Beschreibung enthalten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine seitliche Ansicht des Instruments,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht in Blickrichtung II gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang Schnittlinie A gemäß Fig. 2,
Fig. 4 vergrößert das Detail X gemäß Fig. 1,
Fig. 5 das Detail aus Fig. 4 um 90° bezüglich der Längsachse gedreht,
Fig. 6 einen Schnitt entlang Schnittlinie B gemäß Fig. 4,
Fig. 7 das Detail ähnlich Fig. 5 einer weiteren Ausführungsform des Instruments,
Fig. 8 vergrößert den Bereich des apikalen Endes mit einer weiteren Ausführungs
form mit gestufter Basis.
Fig. 1 zeigt in einer seitlichen Ansicht das erfindungsgemäße Bone-Splitting-Instrument
enthaltend einen bajonettartigen Griff 2, welcher über ein abgewinkeltes Zwischen- oder
Winkelstück 4 mit einem Meisel 6 verbunden ist, dessen Längsachse 8 im wesentlichen
parallel zum Handgriff 2 verläuft. Der Griff 2 ist zweckmäßige als angespritzter
Kunststoffgriff ausgebildet, während im übrigen das Instrument aus einem in der
Medizintechnik, insbesondere Dentaltechnik, üblichen Metall besteht. Das
erfindungsgemäße Instrument bzw. ein Satz aus einer Anzahl entsprechend ausge
bildeter Instrumente ermöglicht per Handbedienung die Aufweitung durch stufenweises
Vorgehen. Erfindungsgemäß werden nur Dehnungen durch rotatorische Bewegungen um
die Längsachse, und zwar um vorgegebene Winkel durchgeführt, um Knochenfrakturen
vermeiden. Die rotatorischen Bewegungen werden zweckmäßig bis maximal 60°,
vorzugsweise bis rund 45°, durchgeführt.
Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Darstellung das Instrument mit dem Meisel 6. Der
Meisel 6 ist an wenigstens einer seiner Seitenflächen, zweckmäßig an beiden Seiten
flächen, mit einem Kiel 10, 11 versehen. Der zentrale Kiel 10, 11 bildet eine Verstärkung
und Aussteifung des Meisels 6. Insgesamt weist der Meisel mit Kiel einen kreuzförmigen
Querschnitt auf, wobei die Gesamtbreite durch die Kiele 10, 11 kleiner ist als die Breite
des Meisels.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Meisel 6 in einer Axialebene. Der Meisel weist über
einen wesentlichen Teil seiner Gesamtlänge eine Dicke 12 auf und verjüngt sich zum
apikalen Ende 14 unter einem vorgegebenen Winkel 16. Die Dicke 12 liegt in dem
Bereich zwischen 1,2 bis 0,5 mm, zweckmäßig zwischen 1,0 bis 0,6 mm. Der Winkel 16
liegt hingegen im Bereich zwischen 16° bis 4°, zweckmäßig im Bereich zwischen 14° bis
5°, wobei die größeren Winkelwerte für die größeren Werte der genannten Dicke 12
gelten.
Fig. 4 zeigt vergrößert den Meisel, welcher orthogonal zur Zeichenebene steht, mit den
beiden seitlichen Kielen 10, 11. Wie ersichtlich, verlaufen die Kiele 10, 11 auf der
unteren Hälfte oder dem unteren Drittel mit einem Radius verjüngt zum apikalen Ende
14 aus. Der Meisel 6 und/oder die Kiele 10, 11 enthalten wenigstens eine Tiefenmarkie
rung 15.
Fig. 5 zeigt den Meisel, verglichen mit Fig. 4, in einer um 90° zur Längsachse 8 gedreh
ten Position. Der erfindungsgemäße Meisel 6 besitzt eine apikale Basis 18, welche in
Richtung der Längsachse über apikal vorsteht und insbesondere einen vorgegebenen
Radius 20 besitzt. Der Meisel 6 ist in zweckmäßiger Weise in Richtung zur apikalen Basis
18 unter einem vorgegebenen Winkel 21 konisch verjüngt ausgebildet und besitzt am
Ansatz 19 der apikalen Basis 18 eine Breite 22. Durch die konische Ausbildung des
Meisels wird in zweckmäßiger Weise die zirkuläre Aufweitung erleichtert und die Gefahr
von Knochenfrakturen weiter reduziert. Der Radius 20 ist in Abhängigkeit von der Breite
22 vorgegeben. Der Radius 20 beträgt etwa die Hälfte der Breite 22 des Meisels 6. Die
apikale Basis 18 bildet einen sich stark verjüngenden Bereich am apikalen Ende des
Meisels 6. Die Basis 18 weist eine vorstehende Außenkontur auf, welche, wie hier
dargestellt, abgerundet ausgebildet ist oder bedarfsweise auch gestuft ausgebildet ist.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch den Meisel 6 mit den beiden Kielen 10, 11 entlang
Schnittlinie B gemäß Fig. 4. Die Kiele 10, 11 sind radial nach außen abgerundet ausge
führt. Wie ersichtlich, weist der Meisel mit den Kielen insgesamt einen etwa kreuzförmi
gen Querschnitt auf. Die Kiele 10, 11 sind in einer Längsebene 24 angeordnet, welche
orthogonal zur Längsebene 26 des Meisels 6 steht. Die in der Längsebene 24 über die
beiden Kiele 10, 11 gemessene Gesamtbreite 28 ist um einen vorgegebenen Betrag
kleiner als die Breite 22 des Meisels 6. Diese Bedingung gilt im wesentlichen über die
gesamte Länge des Meisels 6.
Fig. 7 zeigt den Meisel 6 in einer weiteren Ausführungsform des Instruments, welches im
Vergleich mit dem ersten Ausführungsbeispiel für kleinere Durchmesser bestimmt ist. Die
Meiselbreite 22 ist in der oberen, ersten Hälfte mit ca. 3 mm vorgegeben und verjüngt
sich in Richtung zum apikalen Ende 14 unter einem Winkel 30 bezüglich der Längsachse
8. Der für vergleichsweise geringe Durchmesser ausgebildete Meisel verjüngt sich also
konisch zum apikalen Ende 14. Hierdurch wird eine erhöhte Stabilität des Funktions
endes erreicht. Im Bereich des apikalen Endes besitzt der Meisel 6 eine Breite 23. In
dieser besonderen Ausgestaltung ist die Breite 22 des Meisels 6 in dessen oberer Hälfte
mit 3 mm vorgegeben, während die im Bereich des apikalen Endes gemessene Breite
23 im wesentlichen 1,6 mm beträgt. Der Radius 20 der apikalen Basis ist hierbei mit 0,8
mm vorgegeben.
Fig. 8 zeigt vergrößert das apikale Ende des Meisels 6 mit der Basis 18 welche nunmehr
gestuft ausgebildet ist. Auch diese gestufte Ausbildung ermöglicht zuverlässig die
kongruente Aufweitung des Knochens an der Basis der Implantate.
2
Griff
4
Winkelstück
6
Meisel
8
Längsachse
10
,
11
Kiel
12
Dicke
14
apikales Ende
15
Tiefenmarkierung
16
Winkel
18
apikale Basis von
6
19
Kante
20
Radius von
18
21
Winkel
22
,
23
Breite
24
Längsebene von
10
,
11
26
Längsebene von
6
28
Gesamtbreite
30
Winkel
32
Stufe
Claims (11)
1. Instrument zur Knochenaufweitung zur Einbringung von enossalen Implantaten,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meisel (6) mit einem zentralen Kiel (10, 11) versehen
ist, wobei vorzugsweise ein im wesentlichen kreuzförmiger Querschnitt vorgegeben ist.
2. Instrument, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meisel
(6) mit einer apikalen Basis (18) vorgesehen ist, welche gestuft oder abgerundet ausge
bildet ist, insbesondere einen Radius (20) aufweist, und / oder eine im Vergleich mit der
Breite (22, 23) am apikalen Ende sich erheblich verjüngende Breite aufweist.
3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meisel (6)
in einer Axialebene über einen wesentlichen Teil seiner Gesamtlänge eine vorgegebene
Dicke (12) aufweist und zum apikalen Ende (14) verjüngt ausgebildet ist.
4. Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meiselseitenflächen
zum apikalen Ende (14) in einem Winkel (16) bezüglich der Längsachse (8) geneigt
angeordnet sind, wobei der Winkel (16) bevorzugt im Bereich zwischen 16° bis 4° vor
gegeben ist.
5. Instrument nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (12)
des Meisels (6) im Bereich zwischen 1,2 bis 0,5 mm, vorzugsweise zwischen 1,0 bis 0,6
mm, vorgegeben ist.
6. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite des Meisels (6) zur apikalen Basis verjüngt, insbesondere um einen vorgegebe
nen Winkel (C 21) konisch verjüngt, ausgebildet ist.
7. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß über
die Kiele (10, 11) gemessen, einschließlich der Meiseldicke, eine Gesamtbreite (28)
vorgegeben ist, welche kleiner ist als die Breite (22) des Meisels (6).
8. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
apikale Basis (18) einen Radius (20) aufweist, welcher bevorzugt näherungsweise der
Hälfte des Durchmessers bzw. der Breite (22, 23) des Meisels (6) entspricht.
9. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meisel (6) und/oder der Kiel (10, 11) wenigstens eine Tiefenmarkierung (15) aufweisen.
10. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein
angespritzter Griff (2) an dem im übrigen aus Metall bestehenden Instrument vorgesehen
ist.
11. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Meisel (6) ein Winkelstück (4) anschließt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997132983 DE19732983B4 (de) | 1997-07-31 | 1997-07-31 | Instrument zur Knochenaufweitung |
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DE19732983A1 true DE19732983A1 (de) | 1999-02-25 |
DE19732983B4 DE19732983B4 (de) | 2005-02-17 |
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ID=7837478
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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