DE19731607B4 - Gläser zur Herstellung von Glasfasern - Google Patents

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C13/00Fibre or filament compositions

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Abstract

Lithiumhaltige Gläser zur Herstellung von Glasfasern, insbesondere für die Textilglasfasererzeugung, die als C-Gläser ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie

Description

  • Die Erfindung betrifft lithiumhaltige Gläser zur Herstellung von Glasfasern, insbesondere für die Textilglasfasererzeugung, die als C-Gläser ausgebildet sind.
  • Für die Glasfaserherstellung werden vorwiegend Aluminium-Bor-Silikatgläser (E-Gläser) und Alkali-Erdalkali-Silicatgläser (C-Gläser) eingesetzt. C-Gläser sind im allgemeinen alkalihaltige Gläser mit einer Säurebeständigkeit von 0,7 bis 15 mg/100 cm2 (schwach bis mäßig säurelöslich). Typische C-Gläser enthalten vielfach 16 bis 17 Gewichtsprozent Erdalkalioxide, wobei der Anteil an CaO 13 bis 14 Gewichtsprozent beträgt. Der Anteil an alkalioxidischen Netzwerkwandlern (Na2O + K2O), die als Flußmittel wirken, beträgt beispielsweise 7,5 bis 8,5 Gewichtsprozent. Andere Gewichtungen der Komponenten sind bei C-Gläsern allerdings nicht ausgeschlossen.
  • Die C-Gläser weisen gute chemische Beständigkeit und zufriedenstellende physikalische Eigenschaften auf. Der Fiberising Point dieser Gläser liegt im Bereich eines E-Glases und beträgt ca. 1230°C.
  • Zum Herstellen von Glasfasern wird das Glas zunächst geschmolzen. Ein Herstellungsverfahren besteht darin, daß das Glas aus dem Schmelzgefäß, dem sogenannten Bushing, durch eine untenliegende Düsenöffnung austreten kann. Hierbei bildet sich zunächst ein Glastropfen, der bei Erreichen eines bestimmten Gewichts herunterfällt und dabei einen Glasfaden nach sich zieht, der dann abgenommen oder abgezogen werden kann, wobei das Glas aus der Düsenöffnung laufend nachgespeist wird.
  • Hierbei sind der Abziehgeschwindigkeit allerdings Grenzen gesetzt, wenn man einen vorbestimmten Durchmesser der Glasfasern nicht unterschreiten will. Dies wiederum begrenzt den Wirkungsgrad der Bushings – oder allgemeiner ausgedrückt – des Herstellungsprozesses.
  • US-PS 3 876 481 offenbart eine Glaszusammensetzung mit einem Al2O3-Anteil von 11 bis 18 Gew.%, einem CaO-Anteil von 9 bis 25 Gew.% und einem K2O + Na2O-Gehalt von 0 bis 2,5 Gew.%. Der Li2O-Anteil in diesem Glas kann von 0,3 bis 2,5 Gew.% und die Summe Li2O + TiO2 von 3,5 bis 6,5 Gew.% betragen. Bei diesem Glas handelt es sich um ein typisches ECR-Glas, das kein B2O3 enthält.
  • US-PS 5 064 785 beschreibt ein alkalibeständiges Zirkon-Silikatglas für die Herstellung alkaliresistenter Glasfasern mit einem ZrO2-Anteil von 18 bis 25 Gew.% und einem Li2O-Gehalt von 0,5 bis 3,0 Gew.%. Die AR-Gläser (alkali-resistent) werden für den Faserbeton und für den Faserzementmörtel (Estriche) entwickelt und unterscheiden sich ebenfalls grundsätzlich von einem C-Glas.
  • Aus FR-PS 25 21 547 ist eine Glaszusammensetzung zur Herstellung von Glasfasern für Isolierungszwecke bekannt. Darin ist folgende Glaszusammensetzung offenbart:
    Figure 00030001
  • Die nach dieser Rezeptur erzeugten Glasfasern sind in ihren physikalisch-chemischen Glaseigenschaften nicht zufriedenstellend. Sie zeigen eine geringe Wasserbeständigkeit sowie eine zu niedrige Liquidustemperatur.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wirkungsgrad des Herstellungsprozesses zu erhöhen und zugleich die Wasser- und Säurebeständigkeit des Glases zu verbessern.
  • Diese Aufgabe wird bei Gläsern der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß sie
    Figure 00030002
    Figure 00040001
    enthalten.
  • Li2O setzt die Viskosität im Vergleich zu Na2O und K2O im Läuterungstemperaturbereich stärker herab. Die Herabsetzung der Viskosität erfolgt durch die Sprengung der Bindung ≡ Si – O – Si ≡ und durch die Entstehung der sogenannten Trennstellen infolge der Reaktion: ≡ Si – O – Si ≡ + Na – O – Na → 2 ≡ Si – O – Na ≡ Si – O – Si ≡ + Li – O – Li → 2 = Si – O – Li
  • Die stärkere Absenkung der Viskosität im Hochtemperaturbereich einer Li2O-haltigen Glasschmelze ist auch auf die niedrigere Polarisierbarkeit des Li+-Ions mit sehr hoher Feldstärke zurückzuführen. Dies führt zur Auflockerung der Struktur und damit zur Viskositätserniedrigung. Die niedrigere Viskosität verbessert und beschleunigt die Homogenisierung und Läuterung der Glasschmelze. Das Einführen von Li2O ins Glasnetzwerk erniedrigt den linearen Ausdehnungskoeffizienten und erhöht die Glasdichte. Das erfindungsgemäße Glas weist im Vergleich zu einem herkömmlichen, lithiumfreien Glas eine größere Oberflächenspannung auf. Die Oberflächenspannungskraft der Glasschmelze an der Ziehzwiebel ist für den Spinnprozeß von wesentlicher Bedeutung. Die Oberflächenspannungskraft ist zusammen mit der viskositätsbedingten Verformungskraft für die Stabilität des Spinnprozesses verantwortlich. An der sogenannten oberen Grenze des Faserziehvorgangs (im Hochtemperaturbereich) spielt die Oberflächenspannungskraft eine dominierende Rolle. Sie steigt direkt proportional zur Oberflächenspannung der Glasschmelze. Auch der Massenstrom in den Bushings-Düsen ist u.a. eine Funktion der Oberflächenspannung des Glases. Bei konstanter Viskosität vergrößert eine Erhöhung der Oberflächenspannung der Glasschmelze den Massenstrom in den Düsen. Die Glasoberflächenspannung wirkt sich außerdem auf den Spreitdruck beziehungsweise die Benetzung des Düsenrandes aus. Mit zunehmender Oberflächenspannung der Glasschmelze steigt direkt proportional der Massenstrom in der Düse und der Spreitdruck (die Benetzbarkeit) nimmt ab. Demzufolge wirkt sich die höhere Oberflächenspannung des lithiumhaltigen C-Glases positiv auf den Wirkungsgrad der Bushings aus. Als zusätzlicher Vorteil ergibt sich auch eine Verbesserung der Stabilität des Spinnprozesses. Eine Verbesserung der Spinnprozeßstabilität ermöglicht eine Steigerung der Faserziehabzugsgeschwindigkeit, was sich vorteilhaft auf die Wirtschaftlichkeit der Faserherstellung auswirkt. Durch eine partielle Substitution von Na2O gegen Li2O weist das lithiumhaltige Glas eine bessere Wasser- und Säurebeständigkeit auf. Li+-Ion ist in der Glasstruktur fester eingebunden als das Na+- beziehungsweise K+-Ion und bewirkt im Gegensatz zu Na+ und K+ eine Kontraktion des Netzwerkes. K+- und Na+-Ionen weisen im Vergleich zu Li+-Ionen eine größere Polarisierbarkeit und Beweglichkeit auf. Infolgedessen diffundieren sie schneller auf die Glasoberfläche als Li+-Ionen und können damit im Wasser beziehungsweise in einer Säure leichter ausgelaugt werden. Da das Einführen von Li2O ins Glas den linearen Ausdehnungskoeffizenten herabsetzt, erhöht sich die Temperaturwechselbeständigkeit und die Heißbruchfestigkeit der gezogenen Faser während der Herstellung und die Festigkeit der Glasfaserprodukte bei einer thermischen Behandlung (z.B. beim Entschlichten).
  • Der Anteil von Li2O im Bereich von 0,15 bis 0,3 Gewichtsprozent ist wirtschaftlich vertretbar. Das Li2O im Glas erhöht die Oberflächenspannung und verursacht in einer Menge bis 0,3 Gewichtsprozent keine größere Kristallisationsneigung.
  • In den zahlreichen durchgeführten Versuchen und Tests hat sich herausgestellt, daß die optimalen Glaseigenschaften und die optimalen physikalisch-chemischen Eigenschaften der aus dem erfindungsgemäßen Glas hergestellten Glasfasern besonders gut ausgeprägt sind.
  • Die Fixpunkte dieses Glases sind wie folgt:
    Transformationstemperatur 545°C
    Erweichungspunkt 681°C
    Fließpunkt 830°C
    Verarbeitungspunkt 928°C
    Fiberising Point (lg η = 2,8) 1114°C
    Temperatur bei 10 Pas 1321°C
  • Die Glas-Fixpunkte, insbesondere der Fiberising Point, weisen darauf hin, daß die Faserziehtemperatur niedriger liegt als bei einem typischen C-Glas (mit 13 bis 14 Gewichtsprozent CaO). Das wirkt sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Glasfaserherstellung aus.
  • Die Dichte dieses Glases beträgt 2521,5 kg/m3. Die chemische Beständigkeit des Glases (wie o/a) nach DIN-Norm gemessen ist wie folgt:
    Hydrolytische Beständigkeit 0,33 cm3 0,01 N HCl/g
    Säurebeständigkeit 12 mg/dm2
    Laugenbeständigkeit 118 mg/dm2
  • Diese besondere Glaszusammensetzung hat den Vorteil, daß ihre Wasser- und Säurebeständigkeit wesentlich besser ist als bei einem vergleichbaren Glas ohne Li2O. Die Laugenbeständigkeit bleibt dagegen unverändert.
  • Die aus diesem Glas hergestellten Glasfasern weisen im Vergleich zu Glasfasern ohne Li2O einen kleineren E-Modul (bessere Elastizität) und eine größere Faserdehnung auf. Bezüglich der Zugfestigkeit unterscheiden sich Fasern aus beiden Gläsern (mit und ohne Li2O) kaum.

Claims (1)

  1. Lithiumhaltige Gläser zur Herstellung von Glasfasern, insbesondere für die Textilglasfasererzeugung, die als C-Gläser ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie
    Figure 00080001
    enthalten.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3876481A (en) * 1972-10-18 1975-04-08 Owens Corning Fiberglass Corp Glass compositions, fibers and methods of making same
FR2521547A1 (fr) * 1982-02-18 1983-08-19 Manville Service Corp Composition pour fibre de verre
US5064785A (en) * 1989-08-23 1991-11-12 Nippon Electric Glass Co., Ltd. Alkali-resistant glass for forming glass fibers

Patent Citations (3)

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