DE19730132C2 - Verfahren zum Nachweis von Prionen sowie eine Vorrichtung hierzu - Google Patents
Verfahren zum Nachweis von Prionen sowie eine Vorrichtung hierzuInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von
Prionen, insbesondere Erregern der spongiformen
Enzephalopathie, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Prionerkrankungen wie die Formen der spongiformen
Enzephalopathie können sowohl durch vererbte genetische
Defekte entstehen als auch über noch nicht vollständig
verstandene Infektionswege erworben werden. Darüber hinaus
treten sie auch als spontane Mutationsformen bestimmter
Prionproteine auf. Iatrogene Infektionswege entstehen
durch Behandlung mit Wachstumshormonen, Gonadotropin,
Hornhauttransplantationen. Auch die Verwendung von nicht
ausreichend sterilisiertem chirurgischen Material stellt
eine mögliche Infektionsquelle dar.
Die 33 bis 35 kD großen Prionproteine (abgekürzt PrP)
kommen in einer natürlichen physiologischen Tsoform sowie
in einer pathologisch infektiösen Isoform vor, wobei die
infektiöse Isoform durch eine Umfaltung der tertiären
Raumstruktur aus der nichtinfektiösen physiologischen Form
entsteht.
Aus Prusiner et al., Cell 38, 127 (1984) sowie
Biochemistry 21, 6942 (1982) ist es bereits bekannt, daß
Prionproteine einer partiellen Proteolyse zugänglich sind.
Dabei hat es sich gezeigt, daß die natürliche physiolo
gische Isoform nahezu vollständig einer Proteolyse zu
gänglich ist, wohingegen die pathologische Form sich
lediglich bis zu einer Größe von 27 bis 30 kD abbauen
läßt. Diese einer weiteren Proteolyse nicht zugängliche
Proteinform wird als ein gegen Protease beständiger Kern
bezeichnet. Sie entsteht durch Abbau von 67 Aminosäuren am
NH2-Terminus und besteht selbst aus 141 Aminosäuren.
In der WO 93/23432 wird die Entdeckung eines neuen lös
lichen Prionenpolypeptids beschrieben, welches in vivo
auftritt. Derartige Polypeptide werden mittels
Immunoadsorption an monoklonale oder polyklonale
Antikörper enthaltende Säulen aufgereinigt. Zum Nachweis
von abnormen Formen wird ebenfalls die von Prusiner
beschriebene Proteolyse der physiologischen löslichen Form
mit Proteinase K beschrieben. Derart isolierte
Prionenproteine werden dann mittels eines üblichen Sand
wichtestes mit einem markierten Antikörper detektiert.
Es sind auch bereits Verfahren zum Nachweis der patholo
gischen Prion-Isoformen beschrieben worden. So beschreibt
beispielsweise Collinge et al. in Lancet, Vol. 349, S. 99
(1997) einen Westernblot-Test unter Verwendung eines
monoklonalen Anti-Prionprotein Antikörpers 3F4.
Prusiner et al., Cell 63, 673 bis 686 (1990) beschreiben
einen als ELISA bezeichneten Immunoblot, wobei das zu
untersuchende Material zuerst auf Nitrocellulose aufge
tragen und dann mit einem biotinylierten
13A5-monoklonalen Antikörper und Peroxidase-konjugiertem
Streptavidin indirekt nachgewiesen wird. Der Anteil an
infektiösem pathologischen Protein wird durch Verdauen mit
Proteinase K und anschließender Immunreaktion mittels den
zuvor beschriebenen Antikörpern bestimmt.
Es sind auch bereits eine Vielzahl von Antikörpern be
schrieben, die sowohl gegen die physiologische als auch
gegen die pathologische Form gerichtet sind. So können
beispielsweise Maus-spezifische PrP-Antikörper in sy
rischen Hamstern gewonnen werden, die wöchentlich mit 5 ×
107 MoCHO-Zellen, welche das rekombinante membrangebundene
MoPrPc exprimieren, immunisiert wurden. Das Antiserum kann
bereits nach 4 Injektionen gewonnen werden und reagiert
mit MoPrP, jedoch nicht mit HaPrP (Prusiner aaO). Weitere
Antikörper, die gegen Prionprotein gerichtet sind, werden
beispielsweise in Barry und Prusiner J. Infect. Dis. 154,
518-521 (1986); Barry et al., J. Immunol. (1985), 135,
603-613; Bockmann et al., Ann. Neurol. (1987), 21, 589-595;
Gabizon et al., (1988), PNAS, USA 85, 6617-6621
sowie in einer Übersicht von Prusiner et al., Cell (1990)
63, 673-686 mit weiteren Verweisen beschrieben.
Die zuvor beschriebenen Methoden mittels Auftrennen durch
Elektrophorese bzw. Immobilisierung an Membranen,
insbesondere Nitrocellulose-Membranen und anschließender
Bestimmung mittels Anti-PrP-Antiserum ist jedoch als
Methode für Reihenuntersuchungen aufgrund der notwendigen
Arbeits- und Zeitintensität nicht geeignet. Aufgrund der
enormen Bedrohung der Bevölkerung durch eine mögliche
Übertragbarkeit von spongiformen Enzephalopathien besteht
daher ein großer Bedarf an einem schnellen Nachweisver
fahren für Prionen, beispielsweise in der Human- und
Veterinärdiagnostik, wobei in entnommenen Körperflüssig
keiten und Gewebeproben die pathologische Prion-Isoform
qualitativ und quantitativ nachgewiesen werden kann. Ein
besonderer Bedarf besteht an einem sog. direkten Nachweis,
bei dem das Prion nicht mittels durch Marker erzeugten
sekundären Stoffen bestimmt wird.
Dieses Ziel wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1
gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum qualitativen und/oder
quantitativen Nachweis von infektiösen Proteinen (Prionen)
aus einem ggfs. infektiöse pathologische und nicht-infek
tiöse physiologische Isoformen des Prionprotein enthal
tenden biologischen Material wird derart durchgeführt, daß
man mittels einer zumindest limitierten Proteolyse die
nicht-infektiöse, physiologische Isoform verdaut und die
infektiöse pathologische Isoform durch einen Immunassay
nachweist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch
gekennzeichnet, daß man die Proteolyse mittels einer
immobilisierten Protease durchführt, die infektiöse
Isoform mit einem Antikörper immobilisiert, der an
eine feste Phase gebunden ist und dann detektiert. Die
Detektion wird vorzugsweise mit einem weiteren,
insbesondere markierten Antikörper, einem optischen
Detektor oder mittels einer Immunquarzmikrowaage oder
einem Oberflächenwellenelement durchgeführt.
Der Nachweis mittels markierter Antikörper basiert auf dem
klassischen Sandwich-ELISA, wie er dem Fachmann bekannt
ist. Dabei weist der Antikörper einen entsprechenden
Marker auf, der ein nachweisbares Signal erzeugt, wodurch
das gesuchte Prionprotein indirekt nachgewiesen wird. Als
Marker werden üblicherweise radioaktive, lumineszierende
oder fluoreszierende Substanzen und insbesondere Enzyme
verwendet, welche ein Signal wie eine pH-Verschiebung oder
ein gefärbtes oder lichtaussendendes Produkt bilden. Die
gefärbten Produkte lassen sich dann mittels eines op
tischen Detektors nachweisen. Als besonders geeignet hat
sich auch die Verwendung von pH-verschiebenden Marker
enzymen wie beispielsweise Urease erwiesen. Die hierbei
mit der Analytenkonzentration korrelierende pH-Änderung
läßt sich dann insbesondere mit ionensensitiven Feldef
fekt-Transistoren (ISFET) detektieren.
Optische Detektoren zum direkten Nachweis sind integrierte
Wellenleiter, Glasfasern, optische Gitterkoppler und
Oberflächenplasmonresonatoren, wie sie beispielsweise von
F. Aberl und H. Wolf in "Aktuelle Trends in der
Immunosensorik, Labor 2000", S. 70-76 (1993) oder J. von
Gent et al., "Design and Realization of a Surface Plasmon
Resonance-based Chemo-Optical Sensor", Sensors and
Actuators, Vol. A 25-27, (1991), S. 449-452, beschrieben
sind.
Bei einem integrierten Wellenleiter führen ein oder
mehrere Bereiche an der Oberfläche eines planaren Sub
strates Licht. Dies wird dadurch erreicht, daß der licht
führende Bereich eine höhere Brechzahl n aufweist als die
umgebenden Bereiche. Ein kleiner Anteil des Lichtes dringt
jedoch an der Grenze des lichtführenden Bereiches zum
umgebenden Material in dieses wie z. B. einem Substrat
oder einer darüber befindlichen Flüssigkeit. Dieser Anteil
wird das evaneszente Feld genannt. Die Lichtintensität
dieses Feldes klingt exponentiell mit dem Abstand vom
lichtführenden Bereich ab. Finden an einer derartigen
Grenze des Wellenleiters Immunreaktionen statt, so ändert
sich dadurch der Brechungsindex der Immunschicht und somit
das Ausbreitungsverhalten (Geschwindigkeit oder Absorpti
on) der Welle.
Bei einer Glasfaser wird das Licht im Kern geführt. Dieser
ist im allgemeinen von einer Umhüllung mit kleinerem
Brechungsindex umgeben. Wird die Umhüllung an einer Stelle
entfernt und dort eine Immunschicht aufgebracht, so können
wie beim integrierten Wellenleiter Immunreaktionen zu
einer meßbaren Änderung der Welle insgesamt führen.
Auch beim optischen Gitterkoppler wird das evaneszente
Feld ausgenützt. Der Unterschied gegenüber einem inte
grierten Wellenleiter besteht in der Einkoppelung des
Lichtes. Beim optischen Gitterkoppler wird ein Laserstrahl
über ein eingeprägtes Beugungsgitter in den lichtführenden
Film eingekoppelt. Am Ausgang der lichtleitenden Schicht
wird die Intensität in Abhängigkeit des Einstrahlwinkels
gemessen. Eine Verschiebung des Winkels, bei dem sich ein
Intensitätsmaximum am Detektor einstellt, läßt Rück
schlüsse auf stattfindende Adsorptionsvorgänge im
evaneszenten Feld des lichtführenden Films zu. Der umge
kehrte Lichtweg - Einkopplung direkt in das Substrat und
Auskopplung über ein Gitter - ist ebenfalls möglich.
Die Oberflächenplasmonresonanz (englisch surface plasmon
resonance genannt) tritt auf, wenn Licht an einem dünnen
Metallfilm reflektiert wird. Unter einem bestimmten
Einstrahlwinkel (dem Resonanzwinkel) werden vom Licht
Schwingungen der Elektronen (dieses Schwingungen nennt man
Plasmonen) angeregt. Dies führt zu einem
Intensitätsminimum des reflektierten Lichtstrahls. Die
üblicherweise verwendete Anordnung besteht aus einem
Glasprisma, das mit einem dünnen Gold- oder Silberfilm
bedeckt ist. Kommt es innerhalb eines oberflächennahen
Bereiches des Metallfilms (Eindringtiefe der evaneszenten
Welle der Oberflächenplasmonen) zur Adsorption von Prote
inen, so führt dies aufgrund der Veränderung des Bre
chungsindexes oder der Dielektrizitätskonstante zu einer
deutlich meßbaren Verschiebung des Resonanzwinkels.
Als ebenfalls besonders geeignet hat sich die direkte
Messung mittels piezoelektrischen Schwingquarzen und
Oberflächenwellenelementen erwiesen, welche als Mikrowaa
gen verwendet werden können. Dabei werden auf einem
piezoelektrischen Substrat wie einem Quarz mittels
Interdigital-Transducern elektro-akustische Wellen erzeugt
und detektiert. Kommt nun ein derartiger Quarz mit einem
angrenzenden Medium zusammen, so führt dies zu einer
Änderung der Ausbreitungsgeschwindigkeit bzw. zu einer
Änderung der Amplitude der erzeugten Wellen. Auf diese
Weise lassen sich Änderungen von mechanischen Eigen
schaften des zu messenden Mediums wie Viskosität, Dichte
und insbesondere Masse sowie Änderungen von elektrischen
Eigenschaften, wie Leitfähigkeit und Dielektrizität, durch
eine Änderung der erzeugten Wellen direkt nachweisen. Als
ganz besonders geeignet haben sich hierbei Oberflächen
wellensensoren erwiesen, wie sie beispielsweise von A.
Leidl, A. Bruhn, E. Yacoub-George und S. Drost in
"Proceedings of the 2nd International Symposium an
miniaturized total analysis system µTAS '96, Basel, 19.
bis 22. November 1996, S. 231 sowie von A. Leidl et al. in
"Special Issue of 'Smart Materials and Structures' on 'SAW
Devices and their Application', voraussichtlich August
1997 beschrieben sind.
Quarzkristallmikrowaagen, wie sie von C. Kößlinger et al.,
Fresenius J. Anal. Chem. (1994), 349, 349-354 be
schrieben sind, haben sich insbesondere zum Immunnachweis
als ganz besonders geeignet erwiesen. Bei beiden obigen
Sensoren werden prionenspezifische Antikörper auf der
Oberfläche des Quarzkristalles immobilisiert. Beim Auf
tragen von zu untersuchenden Flüssigkeiten werden, sofern
vorhanden, Prion-Antigene dann vom quarzgebundenen Anti
körper selektiv gebunden. Dies führt zu einer Massenände
rung der Quarzoberfläche, die mit dem zuvor beschriebenen
Signal detektiert werden kann. Da die Massenzunahme direkt
der Menge des immobilisierten Prions entspricht, kann auf
diese Weise der Nachweis direkt durchgeführt werden, ohne
daß dabei die sekundäre Bildung von Markerstoffen bestimmt
werden muß. Diese Empfindlichkeit läßt sich durch eine
zusätzliche spezifische Massenerhöhung wie beispielsweise
die Verwendung eines zweiten Antikörpers, der an eine
weitere antigene Determinante des Prion-Antigens bindet,
noch weiter steigern.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende biolo
gische Material kann sowohl lebenden als auch taten
Individuen entnommen werden. Bevorzugte Organe sind
hierbei Hirn und zentrales Nervengewebe, lymphatisches
Gewebe, insbesondere lymphatischer Rachenring wie Tonsil
len, Thymusgewebe, sowie Milz. Die limitierte Proteolyse
kann mit sämtlichen proteinspaltenden Mitteln, insbeson
dere Enzymen durchgeführt werden, welche die physiolo
gische Isoform der Prionen abbauen, die pathologische
Isoform jedoch im wesentlichen nicht angreifen. Ein
Protein wird erfindungsgemäß dann im wesentlichen nicht
angegriffen oder abgebaut, wenn nach der Proteolyse ein
immunologisch wirksamer, beständiger Rest der Aminosäure
kette verbleibt. Auch eine milde Proteolyse mittels Alkali
wie KOH hat sich als zweckmäßig erwiesen. Bevorzugt ist es
jedoch, die Proteolyse mit Proteinase K durchzuführen.
Nach Durchführung des Testes kann der Detektor, also der
festphasengebundene Antikörper bzw. die Immunquarz
kristallmikrowaage oder das Oberflächenwellenelement
mittels einer geeigneten Regenerationslösung gespült
werden, wobei die beim Test immobilisierten Prionen und
Reagenzien wieder abgelöst bzw. mobilisiert und entfernt
werden. Geeignete Reagenzlösungen sind beispielsweise
Salzlösungen mit einer geeigneten Ionenstärke und/oder
einem geeigneten pH-Wert.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden Anti
körper sind entweder gemäß den eingangs geschilderten
Verfahren nach dem Stand der Technik erhältlich oder durch
Immunisierung von priondefekten Tieren zu gewinnen. Auf
diese Weise ist es sogar möglich, Antikörper zu erhalten,
welche selektiv gegen das Aminoende des proteolyse
resistenten Kernes der pathologischen Isoform gerichtet
sind. Besonders bevorzugt ist es, monoklonale Antikörper
zu verwenden.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch 9.
Die Vorrichtung umfaßt einen Detektor, sowie ein Reak
torelement zur Vorbereitung der Probe. Die erfindungs
gemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß das
Reaktorelement eine immobilisierte Protease enthält,
welche die physiologische Isoform zumindest teilweise
proteolysiert und einen festphasengebundenen Antikörper
aufweist, der die pathologische Isoform der Prionen
bindet. Eine bevorzugte Protease ist immobilisierte
Proteinase K. Das Reaktorelement enthält zumindest zum
Teil die notwendigen Reagenzien.
Zweckmäßige Detektoren sind insbesondere ein
ionensensitiver Feldeffekt-Transistor (ISFET),
Schwingquarz, Oberflächenwellenelement (SAW-Sensoren),
Elektroden oder die zuvor beschriebenen optischen Detek
toren. In einer zweckmäßigen Ausgestaltung enthält die
Vorrichtung auch Lipasen, insbesondere immobilisierten
Lipasen. In einer
besonderen Ausführungsform sind die Reagenzien, insbeson
dere die Enzyme, kovalent an einen Träger, insbesondere
Kieselgel sowie Siliziumverbindungen wie Borosilikatgläser
(Pyrex®), SiO2, Si3N4, SiC oder Metallschichten wie Au
oder Pt oder Kunststoffen wie Polymethacrylate gebunden.
Als eine geeignete Immobilisierungstechnik hat sich die
kovalente Bindung mittels Aminoorganoalkyloxysilan und
Glutardialdehyd, insbesondere auch die Bindung mittels
kovalent an das Enzym gebundene Biotin an Streptavidin,
das an einer oben genannten Festphase immobilisiert ist,
erwiesen, wie es beispielsweise in H. Weetal et al. in
Methods in Enzymology, 34 (1974), 59 beschrieben ist.
Es ist auch möglich, das Reaktorelement derart auszuge
stalten, daß es immobilisierte Anti-Prion-Antikörper
aufweist. Auch hier ist wieder ein bevorzugter Träger
Kieselgel. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird dann die
zu untersuchende Probe vor oder nach der Verdauung mit
Proteinase K auf die immobilisierten Antikörper aufgetra
gen und dann vorzugsweise von ungebundenen Bestandteilen
befreit. Nach der Immobilisierung wird dann gegebenfalls
nach Proteolyse der gebundenen physiologischen nicht-in
fektiösen Prionen die verbleibenden immobilisierten
pathologischen Prionproteine mittels eines weiteren einen
Marker tragenden Antikörpers markiert und mit einer
Reaktionslösung versehen. Das durch den Marker, insbeson
dere Enzymmarker gebildete Reaktionsprodukt läßt sich dann
mittels optischen oder ISFET-Detektoren wie beschrieben
nachweisen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Nachweis von Erregern der spongiformen
Enzephalopathie aus einem gegebenfalls pathologische und physio
logische Prion-Isoformen enthaltenden biologischen Mate
rial, wobei mittels einer zumindest limitierten Proteolyse
die physiologische Isoform verdaut und die pathologische
Isoform mittels eines Immunassays nachgewiesen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Proteolyse mittels
einer immobilisierten Protease durchführt und die
pathologische Isoform an einem festphasengebundenen
Antikörper immobilisiert und dann detektiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit einem weiteren markierten Antikörper, einem
optischen Detektor, einer Immunquarzkristallmikrowaage
und/oder einem Oberflächenwellenelement detektiert.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die spongiforme
Enzephalopathie BSE, Scrapie, Creutzfeldt-Jakob, Kuru-
Kuru, Gerstmann-Sträussler-Syndrom und/oder Alzheimer ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Material aus
lymphatischem Gewebe, Thymus-Gewebe, Milz, Medulla
oblongata und/oder Hirn stammt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das lymphatische Gewebe der
lymphatische Rachenring, insbesondere die Tonsillen sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die limitierte Proteolyse
mittels Proteinase K durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Antikörper verwen
det, der gegen den Kern der proteasebeständigen Isoform
gerichtet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Antikörper verwendet, der gegen das
NH2-terminale Ende des Kerns gerichtet ist.
9. Vorrichtung zum Nachweis von Erregern der spongiformen
Enzephalopathie, umfassend ein Reaktorelement zur Vorbe
reitung der zu untersuchenden Probe, sowie einen Detektor,
wobei das Reaktorelement zumindest einen Teil der notwen
digen Reagenzien enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reaktorelement eine immobilisierte Protease enthält, die
die physiologische Prion-Isoformen zumindest einer limi
tierten Proteolyse unterwirft und daß die Vorrichtung
einen festphasengebundenen Antikörper aufweist, der die
pathologische Isoform bindet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Detektor ausgewählt ist aus einem markierten
Antikörper, einer Immunquarzkristallmikrowaage, einem
Oberflächenwellenelement und/oder einem optischen Detek
tor.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die immobilisierte Protease Proteinase K
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Protease an einem Trägermaterial
immobilisiert ist, das Silizium und/oder eine Silizium
verbindung umfaßt.
13. Vorrichtung nach Ansprüche 9-12, dadurch gekennzeich
net, daß der festphasengebundene Anti-Prion-Antikörper als
erster Antikörper in einem zweiten Reaktorelement
angeordnet ist, wobei die Bindung eines Prions an diesen
ersten Antikörper mit einem weiteren markierten
Antikörper nachweisbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9-13, dadurch gekennzeich
net, daß der festphasengebundene Antiprion-Antikörper
gegen das aminoterminale Ende des Kerns der gegen Protease
beständigen Isoform gerichtet ist.
Priority Applications (1)
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- 1997-07-14 DE DE1997130132 patent/DE19730132C2/de not_active Expired - Fee Related
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