DE19729540C1 - Schildvortriebsmaschine - Google Patents
SchildvortriebsmaschineInfo
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Classifications
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schildvortriebsmaschine mit einem
mit Abbauwerkzeugen bestückten Schneidrad gemäß
Patentanspruch 1.
Zum unterirdischen Tunnelvortrieb in Lockerböden, mit und oh
ne Grundwasser, sind Schildvortriebsmaschinen bekannt, bei
spielsweise aus der DE 196 33 784 A1 und der DE 41 13 208 C2,
bei denen ein unter Überdruck stehender und mit einem Stütz
medium zum Abstützen der Abbaufront gefüllter Abbauraum vom
restlichen, unter Normaldruck stehenden Betriebsraum der
Schildvortriebsmaschine durch eine Druckwand abgetrennt ist.
Um an außerhalb des Betriebsraums befindlichen Aggregaten
Wartungsarbeiten vornehmen zu können, beispielsweise um
Schneidwerkzeuge des Schneidrades auszutauschen oder zu über
holen oder um die Dichtung zwischen Abtriebsflansch des An
triebes des Schneidrades und Mantel des Hauptgetriebegehäuses
austauschen zu können, war es bislang nötig, das Stützmedium
aus dem Abbauraum zu entfernen und Wartungspersonal über eine
im Betriebsraum angeordnete Druckkammer in den Abbauraum ein
zuschleusen.
Abgesehen davon, daß solche Arbeiten im Abbauraum gesund
heitsschädlich und gefährlich sind, war bislang insbesondere
das Wechseln der Dichtung sehr schwierig und aufwendig, da es
unter Umständen nötig war, das Schneidrad samt Antrieb nach
vorne zum Abbauraum hin auszubauen und in einen separat aus
geführten Schacht oder in eine Kaverne zu verbringen.
Die Auswechslung der Dichtung zwischen Abtriebsflansch des
Antriebs des Schneidrades und Mantel des Hauptgetriebegehäu
ses war von außen bislang nur dadurch möglich, daß ein Stirn
deckel, welcher die Dichtung gegen den Mantel sicherte, zwi
schen einem verjüngten Bereich der Nabe des Schneidrades und
Mantel gelöst werden mußte. Der dazu zur Verfügung stehende
Raum zwischen Stirndeckel und Nabe betrug nur etwa 30 cm, wo
durch ein Hantieren in diesem Bereich sehr aufwendig war und
zudem die Dichtung, die einen Durchmesser von mehreren Metern
aufweist, nicht zerstörungsfrei entfernt werden konnte. Da es
nicht möglich ist, die Ringdichtung nach vorne über die Nabe
des Schneidrades abzuziehen, mußte diese durchtrennt werden.
Zur Montage einer neuen Dichtung war es dementsprechend nö
tig, eine geteilte Dichtung um das Schneidrad herumzulegen
und vor dem Einpassen in den Dichtungssitz zu verbinden.
Diese Arbeiten sind zum einen für das damit beauftragte War
tungspersonal sehr schwierig und belastend, da das Ablassen
des Stützmediums zur Folge hat, daß konstruktive Maßnahmen
als Ersatz für das Stützmedium nötig sind, um die Abbaufront
zu sichern, welche aber nicht so sicher wie das Stützmedium
sind. Zum anderen fällt bislang das Wechseln der Dichtung
auch relativ häufig an.
Dies hängt mit den bisher verwendeten Dichtungskonstruktionen
zusammen, die als Reihe von radial wirkenden Lippendichtungen
ausgebildet sind, wobei jede Lippendichtung jweils nur einem
Druck von etwa 2,5 bar standhält, wohingegen Drücke von über
10 bar, beispielsweise bei Arbeiten unter dem Meeresboden,
auftreten können. Der Lippenbereich dieser Dichtungen ist zu
dem relativ lang, da ein bei dem sehr großen Durchmesser der
Schneidradnabe stets auftretendes Radialspiel ausgeglichen
werden muß. Bei den im Normalbetrieb auftretenden Belastungen
verschleißen derartige Dichtungen relativ schnell. Der Ver
schleiß der Dichtungen hat aber auch zur Folge, daß beim Aus
fall der Dichtungen Stützmedium aus dem Abbauraum in Maschi
nenaggregate eindringen kann, was zur Beschädigung oder Zer
störung der Maschinenaggregate führen kann. Hierdurch findet
eine nicht hinnehmbare Beeinträchtigung der Betriebsfähigkeit
der Maschinenaggregate statt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schildvor
triebsmaschine der eingangs genannten Art derart auszugestal
ten, daß ein Austausch der Dichtung zwischen Abtriebsflansch
des Schneidrades und dem Innenmantel des Hauptgetriebegehäu
ses vom Betriebsraum her ermöglicht wird und daß ein Aus
tausch des Hauptgetriebes ebenfalls vom Betriebsraum aus er
möglicht wird, ohne daß ein Ablassen des Stützmediums aus dem
Abbauraum jeweils nötig ist.
Diese Aufgabe wird mit einer Schildvortriebsmaschine gelöst,
welche die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Es hat sich auf überraschend einfache Weise gezeigt, daß sich
die gestellte Aufgabe dadurch lösen läßt, daß die Nabe des
Schneidrades im Bereich des Anschlußflansches zylindrisch
ausgelegt wird, wobei der Durchmesser der Nabe im Bereich des
Anschlußflansches dem Innendurchmesser des am Zentrumsrohr
der Schildvortriebsmaschine angeordneten Gleitlagers ent
spricht. Es hat sich nämlich gezeigt, daß mit der Einrichtung
zur Längsverschiebung des Schneidrades in Richtung Abbaufront
auch ein Einziehen des Schneidrades zum Betriebsraum möglich
ist. Bei entsprechender Auslegung zumindest des Anschlußflan
sches der Nabe des Schneidrades läßt sich mit dieser Einrich
tung der Anschlußflansch in das Gleitlager hineinziehen. In
diesem Gleitlager ist mindestens eine ringförmige Dichtung
eingelassen, die bislang nur dazu diente, beim Verschieben
des Schneidrades in Richtung Abbaufront den Mantel des Haupt
getriebegehäuses gegen das Gleitlager abzudichten.
Wird zumindest der Anschlußflansch der Nabe des Schneidrades
in das Gleitlager eingezogen, ist es nunmehr möglich, den An
schlußflansch des Schneidrades vom Abtriebsflansch des An
triebs zu lösen und das Hauptgetriebegehäuse nach hinten vom
Schneidrad abzuziehen. Hierdurch lassen sich einerseits nöti
ge Wartungsarbeiten unter atmosphärischem Druck vom Betriebs
raum aus durchführen, was ergonomisch günstig ist, und zum
anderen lassen sich nunmehr, da das Schneidrad vollständig
vom Hauptgetriebe gelöst ist, die Dichtungen komplett entfer
nen, d. h., ohne daß es nötig wäre, die Dichtungen zu zerstö
ren.
Umgekehrt lassen sich auf diese Weise nunmehr geschlossene
Dichtungsringe aufziehen. Es ist daher nicht mehr nötig,
Dichtungen erst am Montageort unmittelbar vor dem Einsetzen
zusammenzufügen. Ist das Hauptgetriebegehäuse vollständig vom
Anschlußflansch des Schneidrades gelöst, läßt sich dieses
nach hinten abziehen und gegen eine andere Einheit austau
schen. Das jetzt vollständig gelöste Schneidrad verbleibt im
Gleitlager. Durch den Druck vom Abbauraum her ist ein siche
rer Sitz und Halt des Schneidrades im Gleitlager während der
Montagearbeiten gewährleistet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die
Nabe des Schneidrades in einem dem Anschlußflansch vorgela
gertem Bereich einen Durchmesser auf, welcher größer als der
Durchmesser des Zentrumsrohrs ist. Hierdurch ist es möglich,
daß nach dem Einzug der Nabe in das Gleitlager nicht nur die
Nabe des Schneidrades gegen das Gleitlager abgedichtet wird,
sondern daß sich auch der durchmessergrößere Bereich der Nabe
an die Tauchwand anlegt und so zusätzlich oder allein das
Zentrumsrohr, und damit den Betriebsraum, gegen das im Abbau
raum befindliche Stützmedium abdichtet.
Bevorzugterweise ist die Nabe durch eine mit dem Hauptgetrie
begehäuse verbundene Schubkolben-Einrichtung in das Gleitla
ger einziehbar, wobei der Mantel des Hauptgetriebegehäuses
durch Gleitführungsbahnen gestützt ist. Eine derartige Schub
kolben-Einrichtung ist zwar an sich bekannt, sie diente bis
lang aber lediglich dem Vorschub des Schneidrades in Richtung
Abbaufront. Da nunmehr die Schubkolben-Einrichtung auch zum
Abziehen des Hauptgetriebegehäuses von der Nabe des Schnei
drades genutzt werden kann, ist es vorteilhaft, Gleitbahnen
am Umfang des Mantels des Hauptgetriebegehäuses vorzusehen,
in denen das Hauptgetriebegehäuse geführt und gestützt werden
kann. Nach dem vollständigen Lösen der Nabe vom Antrieb, und
damit vom Hauptgetriebegehäuse, dienen die Gleitführungsbah
nen also als Lager und Stütze für das Hauptgetriebegehäuse.
Vorteilhafterweise ist die Dichtung zwischen dem Abtriebs
flansch und dem Mantel des Hauptgetriebegehäuses in Axial
richtung wirksam. Hierdurch läßt sich erreichen, daß die Be
anspruchung der Dichtung verringert werden kann, da das
Axialspiel und die einhergehende Belastung der Dichtung da
durch vernachlässigbar ist.
In einer praktischen Ausgestaltung der Erfindung besteht die
Dichtung aus mindestens einem in den Umfang des Abtriebsflan
sches eingelassenen Ring, welcher in einen radialen Ringspalt
des Mantels eingreift, wobei im Ringspalt vor und hinter dem
Ring jeweils eine Tasche angeordnet ist, in welcher jeweils
ein in Berührungskontakt mit dem Ring stehender elastischer
Dichtungsring angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß
das Radialspiel des Abtriebsflansches keine Veränderung der
Dichtspaltbreite hervorruft. Außerdem kann durch die Tiefe
der Taschen eine gewünschte Vorspannung des elastischen Dich
tringes eingestellt werden, welche dem abzudichtenden Druck
entspricht.
Vorteilhafterweise sind zwischen mehreren Ringspalten Bohrun
gen zur Einleitung von Schmiermittel vorgesehen. Durch diese
Bohrungen wird eine gleichmäßige Schmierung der metallischen
Ringe erreicht.
Bevorzugterweise sind die Ringspalte mit jeweils einer zwi
schen den Dichtungsringen angeordneten Verlustkontrollbohrung
versehen. Bei Defekten an der Dichtung war es bislang schwie
rig, Druck- und Schmiermittelverluste sicher feststellen zu
können, da bislang keine sicheren Erkenntnisse gewonnen wer
den konnten, worin der Verlust besteht. Denn die als Lippen
dichtungen ausgebildeten bislang bekannten Dichtungen waren
allseits von Schmiermittel umgeben. Da in dem Ringspalt genau
über dem Ring aber trockene Verhältnisse herrschen, da dieser
Raum durch die in den Taschen angeordneten Ringdichtungen ab
geschlossen ist, ist dieser Raum auch unter Betriebsbedingun
gen trocken. Sobald sich in diesem Raum durch die Verlustboh
rung feststellbares Schmiermittel oder aus dem Abbauraum
stammendes Stützmedium oder Wasser ansammelt, kann schnell
und einfach über diesen Fehlzustand Auskunft gewonnen werden.
Bevorzugterweise ist der Ring abtriebsflanschseitig in einem
elastischen Material gelagert, wobei besonders bevorzugt
wird, wenn das elastische Material ein hohler Gummiring ist,
in dessen Hohlraum Luft einleitbar ist.
Hierdurch wird zum einen eine elastische Lagerung des Ringes
erreicht, zum anderen wird die Austauschbarkeit des Ringes
erleichtert, wenn das elastische Material als hohler Gummi
ring mit Luftfüllung ausgebildet ist. Sobald die Luft aus
diesem Gummiring abgelassen wird, senkt sich der Ring ab und
kann somit leicht aus dem Ringspalt entfernt werden.
Weiterbildungen der Erfindung werden anhand
der Zeichnung, der Beschreibung und der Patentansprüche be
schrieben.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 die Teildarstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Längsschnitt,
Fig. 2 ein Schneidrad der erfindungsgemäßen Vor
richtung in Betriebsstellung im Längs
schnitt,
Fig. 3 das Schneidrad aus Fig. 2 in teileingezo
genem Zustand,
Fig. 4 das Schneidrad aus Fig. 2 in vollständig
eingezogenem Zustand,
Fig. 5 das Schneidrad aus Fig. 2 im gelösten Zu
stand,
Fig. 6 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 mit vollstän
dig getrenntem Hauptgetriebegehäuse,
Fig. 7 eine Detailansicht einer Dichtung der er
findungsgemäßen Vorrichtung im Längs
schnitt und
Fig. 8 einen Querschnitt durch die erfindungsge
mäße Schildvortriebsmaschine von hinten.
Fig. 1 zeigt in einem Längsschnitt eine Schildvortriebsma
schine 10 in einem Tunnelraum. Die primäre Funktion der
Schildvortriebsmaschine 10 ist es, einen Hohlraum durch Lösen
von Boden an einer nicht dargestellten Ortsbrust zu schaffen.
Die sekundäre Funktion ist, den geschaffenen Hohlraum im Bo
den vorübergehend bis zum Einbau der endgültigen Tunnelaus
kleidung zu stützen und gegen eindringendes Wasser zu si
chern. Hierzu hat eine Schildvortriebsmaschine für Lockerbö
den folgenden prinzipiellen Aufbau: Eine Grundkonstruktion,
der sogenannte Schild, ist vorrangig Stützkörper für den
Hohlraum im Boden, er bildet aber gleichzeitig auch die Basis
für die Lagerung einer Abbaueinrichtung, einer Vorschubein
richtung, eine Tunnelausbausetzeinrichtung und weiterer Ne
benfunktionselemente.
Der Schild ist mit seinem Schildmantel 12 an die Hohlraumkon
tur angepaßt und stützt sie so an ihrem Umfang durch direkten
Kontakt. An der frontalen Querschnittsfläche, an der der Bo
den abgebaut werden muß, kann die Stützung nur indirekt durch
ein Stützmedium erfolgen. Um die Reaktionen der Stützung und
der Abbauwerkzeuge 30 aufzunehmen, besitzt der Schild eine
Innenkonstruktion, die bei Grundwasserandrang o. ä. eine
Druckwand 20 umfaßt. Durch die Druckwand 20 wird ein druckbe
aufschlagbarer Bereich, die Abbaukammer 32, von der Abbauf
ront und einem innerhalb des Schildmantels 12 befindlichen
Betriebsraum 58 abgetrennt.
Im Betriebsraum 58 befindet sich koaxial zum Schildmantel 12
und unterhalb einer Druckkammer 18 ein Zentrumsrohr 16. Das
Zentrumsrohr 16 ist an seinem in Fig. 1 rechten Ende mit Hil
fe der Druckwand 20 und an seinem in Fig. 1 linken Ende mit
Hilfe einer Tauchwand 22 befestigt. Sowohl die Druckwand 20
als auch die Tauchwand 22 sind ringförmig ausgebildet, wobei
der Außendurchmesser des Ringes jeweils dem Schildmantelin
nendurchmesser und der Innendurchmesser des Ringes jeweils
dem Zentrumsrohraußendurchmesser entspricht.
Die Tauchwand 22 ist mit einer in Fig. 1 unten dargestellten
Tauchwandöffnung 24 versehen. Vor der Tauchwand 22 ist ein
Schneidrad 26 angeordnet, welches über mehrere Schneidarme 28
verfügt. Diese Schneidarme 28 des Schneidrades 26 sind je
weils mit den Abbauwerkzeugen 30 versehen, die beim Vortrieb
der Schildvortriebsmaschine das Erdreich im Bereich der Orts
brust abtragen, wobei dieses als Haufwerk vermischt mit
Stützmedium in die durch die Tauchwand 22 nach hinten be
grenzte Abbaukammer 32 und über die Tauchwandöffnung 24 in
eine Saugleitung 34 gelangt, von wo aus das Material mit Hil
fe einer Pumpe zu einer nicht näher dargestellten Separieran
lage abgepumpt wird, welche sich beispielsweise über Tage be
findet. Das Schneidrad 26 ist an seiner von den Abbauwerkzeu
gen 30 wegweisenden Nabe 14 mit einem Anschlußflansch 36 ver
sehen.
In Fig. 2 ist das Schneidrad 26 mit seinen Aggregaten im De
tail dargestellt. Das Schneidrad 26 aus Fig. 2 befindet sich
in einer gegenüber Fig. 1 vorgeschobenen Position, welche die
größtmöglich vorgefahrene Position den Schneidrades 26 dar
stellt. In dieser Position ragen die Abbauwerkzeuge 30 über
den Schildmantel 12 hervor. Rückseitig an den Schneidarmen 28
sind Abstreifer 60 angeordnet, welche bei einer mehr zurück
gezogenen Position dazu dienen, die Tauchwand 22 von anhaf
tendem Material zu befreien.
Der Anschlußflansch 36 der Nabe 14 ist mit einem Abtriebs
flansch 38 drehfest verbunden. Der Abtriebsflansch 38 ist
Teil eines Schneidradantriebes 40, über den das Schneidrad 26
sowohl rechtsdrehend als auch linksdrehend angetrieben werden
kann. Dazu sind mehrere hydraulische oder elektrische An
triebsmotoren 42 vorgesehen. Die Antriebsmotoren 42 und die
sonstigen zur Drehung des Abtriebsflansches 38 nötigen Kompo
nenten sind in einem Getriebegehäuse 44 angeordnet, welches
über einen Mantel 46 verfügt, der als tubusartiges kurzes
Rohrstück ausgebildet ist und sich zwischen einer vorderen
Getriebegehäuseinnenwand 48 und einer hinteren Getriebege
häuseinnenwand 50 erstreckt.
Zwischen dem Zentrumsrohr 16 und dem Mantel 46 ist ein Gleit
lager 52 angeordnet, das über einen Lageraußenring 54 fest
mit dem Zentrumsrohr 16 verbunden ist. Um zu verhindern, daß
Material aus der Abbaukammer 32 in das Gleitlager 52 eindrin
gen kann, ist in einer Ausnehmung des Gleitlagers 52 eine
ringförmige Dichtung 56 eingesetzt. Der Abtriebsflansch 38
ist gegenüber dem Mantel 46 durch eine noch näher zu be
schreibende Dichtung 62 abgedichtet.
In Fig. 3 ist eine gegenüber Fig. 2 zurückgezogene Stellung
des Schneidrades 26 dargestellt. Diese eingezogene Position
des Schneidrades 26 wird durch eine an sich bekannte und
nicht näher dargestellte Schubeinrichtung 64 ermöglicht. In
Fig. 3 ist weiter angedeutet, daß, um einen möglichst weiten
Einzug des Schneidrades 26 zu ermöglichen, die Abstreifer 60
von den Schneidarmen 28 demontiert sind. Die Demontage der
Abstreifer 60 kann dabei über eine nicht dargestellte Schleu
senöffnung in der Druckkammer 18 erfolgen.
In Fig. 4 ist das Schneidrad 26 in voll eingezogenem Zustand
dargestellt. Die Nabe 14 befindet sich soweit wie möglich im
Gleitlager 52. Die Abdichtung des Schneidrades 26 gegen das
Gleitlager 52 und damit eine Abdichtung der Abbaukammer 32
gegen den Betriebsraum 58 wird durch die Dichtung 56 gewähr
leistet. Hierbei ist darauf hinzuweisen, daß die Dichtung 56
nur in axialer Richtung, nicht aber auf Drehung beansprucht
wird. In Fig. 4 ist angedeutet, daß eine Person 66 damit be
schäftigt ist, innerhalb der Nabe 14 des Schneidrades 26, und
damit im Betriebsraum 58 unter atmosphärischen Bedingungen,
die Verbindung zwischen Anschlußflansch 36 der Nabe 14 und
dem Abtriebsflansch 38 zu lösen.
In Fig. 5 ist eine Situation nach dem Lösen des Anschlußflan
sches 36 der Nabe 14 des Schneidrades 26 vom Abtriebsflansch
38 dargestellt. Die Verbindung von Anschlußflansch 36 und Ab
triebsflansch 38 ist gelöst, das Hauptgetriebegehäuse 44 ist
durch die Schubeinrichtung 64 von der Nabe 14 abgezogen.
Hierbei wird das Hauptgetriebegehäuse 44 in in Fig. 8 von
hinten dargestellte Gleitführungsbahnen 86 gehalten. Die
Gleitführungsbahnen 86, welche das Hauptgetriebegehäuse 44 im
nach hinten abgezogenen Zustand stützen, sind auch in Fig. 1
angedeutet, wobei die in Fig. 1 dargestellte Gleitführungs
bahn 86 sich eigentlich hinter der Bildebene von Fig. 1 be
findet. Die Gleitführungsbahnen 86 sind auf geeignete Weise
mit dem Schildmantel 12 verbunden und können so das Gewicht
des Hauptgetriebegahäuses 44 aufnehmen. Ein ebenfalls in Fig.
1 angedeuteter Doppelhubkolben 88 dient der Drehmomentstüt
zung.
Nach dem Abziehen des Hauptgetriebegehäuses 44 entlang der
Gleitführungsbahnen 86 kann, was in Fig. 5 durch die Person
66 angedeutet ist, die Dichtung 62 ausgetauscht werden.
Während des Wechselns der Dichtung 62 oder während des Aus
wechselns des gesamten Antriebsgetriebes ruht die Nabe 14
vollständig im Gleitlager 52. Durch den im Abbauraum 32 herr
schenden Druck ist es nicht nötig, weitere Mittel zum Abstüt
zen des Schneidrades 26 vorzusehen. Das Schneidrad 26 ruht
zwischen Ortsbrust und der Tauchwand 22.
In Fig. 6 ist eine Situation ähnlich der aus Fig. 5 darge
stellt, wobei das gesamte Hauptgetriebegehäuse 44 und die
Schubeinrichtung 64 durch nicht dargestellte separate Hilfs
mittel, wie Flaschenzüge oder dergleichen, noch weiter nach
hinten gezogen sind. In Fig. 6 ist angedeutet, daß der gesam
te Abbauraum 32 mit Wasser gefüllt ist. Fig. 6 stellt sehr
anschaulich dar, daß ein Auswechseln der Dichtung 62 oder ei
ne Auswechslung der gesamten Getriebeeinheit auf sehr bequeme
Weise vom Betriebsraum 58 her erfolgen kann. Es ist auch
leicht vorstellbar, daß die ringförmige Dichtung 62 auf diese
Weise sehr leicht komplett ausgetauscht werden kann, ohne daß
es nötig wäre, die Dichtung 62 zumindest teilweise zu zer
schneiden.
Die Dichtung 62 ist im Detail in Fig. 7 dargestellt. Die
Dichtung 62 besteht im wesentlichen aus in Fig. 7 dargestell
ten drei Ringen 68, welche radial über den Abtriebsflansch 38
vorstehen und auf den Abtriebsflansch 38 aufgezogen sind. Im
Bedarfsfall kann auch eine andere Anzahl von Ringen 68 ge
wählt werden. Die Ringe 68 sind durch Distanzringe 70 vonein
ander getrennt und durch eine Stirnplatte 72 und durch einen
Schraubbolzen, welcher dem in Fig. 7 dargestellten Bolzen 74
ähnelt, mit dem Abtriebsflansch 38 befestigt. Die Ringe 70
greifen in Ringspalte 76 des Getriebegehäuseinnenmantels 46
ein. Diese Ringspalte 76 sind mit Taschen 78 und 80 versehen,
welche der Vorder- und Rückseite der Ringe 68 gegenüberlie
gen. In die Taschen 78, 80 sind jeweils in Fig. 7 nur symbo
lisch dargestellte Dichtungsringe 82 eingesetzt, welche in
Berührungskontakt mit der Vorder- bzw. Rückseite der Ringe 68
stehen.
Die in Fig. 7 dargestellten Dichtungsringe 82 können ein
Hohlprofil aufweisen, wobei in das Hohlprofil Druckluft ein
gelassen werden kann, um entsprechend einen gewünschten An
preßdruck der Dichtungsringe 82 gegen die Ringe 68 zu erzie
len.
Durch die Art der Dichtung 62 wird erreicht, daß die Dichtung
axial wirksam ist. Die Dichtungsringe 82 werden also nur
axial vorgespannt und haben einen konstruktiv bedingten kon
stanten Spalt abzudichten, wohingegen die Ringe 68 den Aus
gleich des radialen Spiels und radialer Verformungen gewähr
leisten.
Zwischen den Ringspalten 76 sind Bohrungen 84 vorgesehen, die
in Fig. 7 nur angedeutet sind. Durch die Bohrungen 84 kann
Schmiermittel zum Schmieren der Ringe eingeleitet werden. In
Fig. 7 ist ferner nicht dargestellt, daß in den Ringspalten
76, über den Radialflächen der Ringe 68, eine weitere Bohrung
vorgesehen sein kann, die als Verlustkontrollbohrung genutzt
werden kann. Der Raum nämlich über den Dichtungen kann beim
Betrieb trocken bleiben, so daß in diesen Raum eintretende
Flüssigkeit, Schmierstoff, Stützmedium oder Wasser, durch ei
ne solche Verlustkontrollbohrung sofort die Meldung über eine
Betriebsstörung ermöglicht.
Claims (9)
1. Schildvortriebsmaschine (10) mit einem mit Abbauwerkzeugen
bestückten Schneidrad (26), mit einer Fördereinrichtung, einer
Vorschubeinrichtung sowie mit einer druckbeaufschlagten Ab
baukammer (32) und einem unter Normaldruck stehenden Betriebs
raum, die durch eine Druckwand (20) getrennt sind, wobei die
Nabe (14) des Schneidrades (26) durch die Druckwand (20) hin
durchgeführt und über einen Anschlußflansch (36) mit dem Ab
triebsflansch (38) des Schneidradantriebes verbunden ist und
die Verbindung von der Betriebsraumseite her über das begeh
bare Hauptgetriebegehäuse (44) lösbar ist, wobei das Haupt
getriebegehäuse des Schneidradantriebes von einem Mantel (46)
umgeben ist, welcher entlang eines an einem Zentrumsrohr (16)
der Schildvortriebsmaschine angeordneten Gleitlager (52) längs
verschiebbar ist und in dem Gleitlager (52) mindestens ein
zum Mantel (46) des Hauptgetriebegehäuses (44) gerichteter
Dichtungsring (56) vorgesehen ist, wobei der Abtriebsflansch
(38) gegenüber dem Mantel (46) durch den Dichtungsring (56)
abdichtbar ist, und wobei die Nabe (14) zumindest im Bereich
des Anschlußflansches (36) einen zylindrischen Querschnitt
aufweist, der dem Innendurchmesser des Gleitlagers (52) ent
spricht und die Nabe (14) zumindest mit dem zylindrischen An
schlußflansch (36) in das Gleitlager (52) in eine über die
Dichtung (56) gegenüber dem Gleitlager (52) abgedichtete Posi
tion hineinziehbar ist und das Hauptgetriebegehäuse (44) mit
dem dem Mantel (46) und dem Abtriebsflansch (38) zugeordneten
Dichtring (62) aus dem Gleitlager (52) in den Betriebsraum
herausziehbar ist.
2. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nabe (14) des Schneidrades (26) in einem
dem Anschlußflansch (36) vorgelagertem Bereich einen Durch
messer aufweist, welcher größer als der Durchmesser des Zen
trumsrohrs ist.
3. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nabe (14) durch eine mit dem Hauptge
triebegehäuse (44) verbundene Schubkolben-Einrichtung (64) in
das Gleitlager (52) einziehbar ist, wobei der Mantel (46) des
Hauptgetriebegehäuses (44) durch Gleitführungsbahnen (86) ge
stützt ist.
4. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (62) zwischen Ab
triebsflansch (38) und Mantel (46) des Hauptgetriebegehäuses
(44) in Axialrichtung wirksam ist.
5. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtung (62) aus mindestens einem in den
Umfang des Abtriebsflansches (38) eingelassenen Ring (68) be
steht, welcher in einen radialen Ringspalt (76) des Mantels
(46) eingreift, wobei im Ringspalt (76) vor und hinter dem
Ring (68) jeweils eine Tasche (78) angeordnet ist, in welcher
jeweils ein in Berührungskontakt mit dem Ring (68) stehender
elastischer Dichtungsring (82) angeordnet ist.
6. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen mehreren Ringspalten (76) Bohrungen
(84) zur Einleitung von Schmiermittel vorgesehen sind.
7. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ringspalte (76) jeweils mit einer
zwischen den Dichtungsringen (82) angeordneten Verlustkon
trollbohrung versehen sind.
8. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (68) abtriebsflanschsei
tig in einem elastischen Material gelagert ist.
9. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elastische Material ein hohler Gummiring
ist, in dessen Hohlraum Luft einleitbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19729540A DE19729540C1 (de) | 1997-07-10 | 1997-07-10 | Schildvortriebsmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19729540A DE19729540C1 (de) | 1997-07-10 | 1997-07-10 | Schildvortriebsmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19729540C1 true DE19729540C1 (de) | 1998-10-22 |
Family
ID=7835266
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19729540A Expired - Fee Related DE19729540C1 (de) | 1997-07-10 | 1997-07-10 | Schildvortriebsmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19729540C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2783889A1 (fr) * | 1998-09-29 | 2000-03-31 | Nfm Tech | Dispositif d'etancheite entre une tete de coupe d'un tunnelier et un arbre horizontal fixe |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4113208C2 (de) * | 1991-04-23 | 1995-04-06 | Herrenknecht Gmbh | Schildvortriebsmaschine |
DE19633784A1 (de) * | 1995-08-30 | 1997-03-06 | Volker Dipl Ing Hentschel | Schildvortriebsmaschine |
-
1997
- 1997-07-10 DE DE19729540A patent/DE19729540C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4113208C2 (de) * | 1991-04-23 | 1995-04-06 | Herrenknecht Gmbh | Schildvortriebsmaschine |
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