DE19729178A1 - Ärztliche Behandlungsvorrichtung - Google Patents
Ärztliche BehandlungsvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine ärztliche Behandlungsvorrichtung. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine zahnärztliche Behandlungsvorrichtung, welche im
Bereich der Mikrochirurgie, HNO-Chirurgie, plastischen Chirurgie oder Kieferchirurgie
sowie der Implantologie eingesetzt werden kann, wobei ein Antriebsmotor von einem
Steuergerät der Behandlungsvorrichtung gesteuert wird und mit dem Antriebsmotor ein
Behandlungsinstrument bzw. ein mit dem Behandlungsinstrument gekoppeltes
Behandlungswerkzeug betrieben wird.
Bekannterweise besteht eine derartige ärztliche Behandlungsvorrichtung aus einem
elektronischen Steuergerät, an das mit Hilfe einer biegsamen bzw. flexiblen
Versorgungsleitung ein Behandlungsinstrument in Form eines Handstücks, z. B. in Form
eines zahnärztlichen Handstücks oder eines zahnärztlichen Winkelstücks, anschließbar ist,
welches an seinem vorderen Ende ein vorzugsweise austauschbares Behandlungswerkzeug,
wie z. B. einen Bohrer, trägt. Der Antrieb des Behandlungsinstruments bzw. des
Behandlungswerkzeugs erfolgt mit Hilfe eines Antriebsmotors, der an die
Versorgungsleitung angeschlossen und mit dem Behandlungsinstrument koppelbar ist.
Das Steuergerät steuert über den Antriebsmotor den Betriebs des Behandlungsinstruments
bzw. Behandlungswerkzeugs. Dabei kann das Steuergerät sowohl die Drehzahl als auch
das Drehmoment des Antriebsmotors steuern, um ein bestimmtes Behandlungsinstrument
bzw. Behandlungswerkzeug mit den jeweils geeigneten Betriebsparametern zu betreiben.
Bei bestimmten Behandlungsinstrumenten bzw. Behandlungswerkzeugen, wie z. B.
Bohrern, ist die Zufuhr eines Kühlmittels zur Behandlungssteile erforderlich. Zu diesem
Zweck ist eine Kühlmittelpumpe vorgesehen, die vorzugsweise am Steuergerät angebaut
oder in dieses integriert sein kann. Über eine Kühlmittelleitung wird der Behandlungsstelle
eine Kühlflüssigkeit, wie z. B. eine NaCl-Lösung, zugeführt, wobei die Kühlmittelleitung
zusätzlich zu der Versorgungsleitung vorgesehen oder zumindest teilweise in die
Versorgungsleitung bzw. das Handstück integriert sein kann. Neben dem Betriebs des
Antriebsmotors kann dabei das Steuergerät auch den Betrieb der Kühlmittelpumpe, d. h.
die zugeführte Kühlmittelmenge, steuern.
Hinsichtlich des Betriebs eines bestimmten Behandlungsinstruments bzw.
Behandlungswerkzeugs ist es bekannt, an dem Steuergerät das gewünschte Drehmoment
bzw. die gewünschte Drehzahl für den Antriebsmotor einzustellen. Nach Auswahl bzw.
Einstellung des gewünschten Drehmoments bzw. der gewünschten Drehzahl wird der
Antriebsmotor und das damit gekoppelte Behandlungsinstrument und
Behandlungswerkzeug gemäß den eingestellten Betriebsparametern betrieben. Es ist auch
bekannt, an dem Steuergerät Programmtasten vorzusehen, die mit voreingestellten
Betriebsparameterwerten belegt sind. So ist von der Firma W. & H. Dentalwerk Bürmoos
GmbH unter der Bezeichnung Elcomed 100/200 ein zahnärztliches Chirurgiegerät bekannt,
bei dem das Steuergerät drei Programmtasten aufweist. Jeder Programmtaste ist
herstellerseitig ein bestimmtes Behandlungsprogramm zugeordnet, wobei jedes
Behandlungsprogramm eine voreingestellte Drehzahl, ein voreingestelltes Drehmoment,
ein voreingestelltes Übersetzungsverhältnis und eine voreingestellte
Kühlmittelpumpenfördermenge umfaßt. Durch Betätigen einer dieser drei Programmtasten
werden der Antriebsmotor sowie die Kühlmittelpumpe gemäß den entsprechenden
voreingestellten Betriebsparameterwerten betrieben.
Dem zuvor beschriebenen Stand der Technik ist gemeinsam, daß stets vom Steuergerät ein
bestimmtes Drehmoment bzw. eine bestimmte Drehzahl dem Antriebsmotor vorgegeben
wird, so daß der Antriebsmotor mit dem entsprechend vorgegebenen
Betriebsparameterwert betrieben werden kann. Dabei können jedoch Schwankungen
zwischen dem vorgegebenen Drehmoment und dem von dem tatsächlich benutzten
Behandlungsinstrument und dem Antriebsmotor tatsächlich ausgeübten Drehmoment
auftreten. Insbesondere hängt das Drehmoment nicht allein vom Antriebsmotorstrom,
sondern auch vom Zustand des verwendeten Behandlungsinstruments ab, welches in der
Regel auf den Antriebsmotor aufgesteckt wird. Selbst wenn - beispielsweise mit Hilfe
entsprechender Programmtasten - an dem Steuergerät für den verwendeten
Behandlungsinstrumententyp ein scheinbar geeignetes Drehmoment ausgewählt wird, kann
es zwischen dem ausgewählten Drehmoment und dem von dem Antriebsmotor und dem
damit gekoppelten Behandlungsinstrument tatsächlich ausgeübten Drehmoment aufgrund
des Zustands des Antriebsmotors und des Behandlungsinstruments zu deutlichen
Abweichungen kommen, wobei das tatsächlich von dem Antriebsmotor und dem
Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment mehr als 5% von dem vorgegebenen bzw.
eingestellten Drehmoment abweichen kann. Insbesondere bei zahnärztlichen
Anwendungen, wie z. B. der Implantologie, sind jedoch zum Teil sehr genaue
Drehmomente erforderlich.
Aus der DE 196 28 854 A1 ist ein Steuergerät für den Antriebsmotor eines zahnärztlichen
Handstücks bekannt, welches eine Einrichtung zum Erfassen des auf ein Bohr- oder
Fräswerkzeug aufgebrachten Lastdrehmoments aufweist. Sobald die Einrichtung erkannt
hat, daß das von dem Antriebsmotor ausgeübte Lastdrehmoment einen voreingestellten
Referenzdrehmomentwert überschritten hat, wird der Antriebsmotor entweder gestoppt
oder die Drehzahl des Antriebsmotors gesenkt. Alternativ ist vorgesehen, die Drehrichtung
des Antriebsmotors zeitweilig umzukehren. Mit Hilfe dieses Steuergeräts kann verhindert
werden, daß ein Bohr- oder Fräswerkzeug, wie z. B. eine relativ schlanke Feile zur
Ausbildung eines Wurzelkanals, aufgrund eines übermäßig hohen Drehmoments bricht.
Das von dem Antriebsmotor ausgeübte Lastdrehmoment wird mit Hilfe eines
Lastdrehmoment-Erfassungswiderstandes gemessen, welcher in Serie mit dem
Antriebsmotor geschaltet ist, wobei die an dem Lastdrehmoment-Erfassungswiderstand
abfallende Spannung als Maß für das Lastdrehmoment des Antriebsmotors ausgewertet
wird.
Die in der DE 196 28 854 A1 beschriebene Steuerschaltung dient jedoch ausschließlich zur
Überwachung des Drehmoments in Abhängigkeit vom Motorstrom. Mit der darin
beschriebenen Steuerschaltung kann jedoch nicht vermieden werden, daß der
Antriebsmotor sowie das damit gekoppelte Behandlungsinstrument bzw.
Behandlungswerkzeug mit einem geringfügig abweichenden Drehmomentwert betrieben
wird. Insbesondere ist nicht sichergestellt, daß stets der Antriebsmotor mit dem damit
gekoppelten Behandlungsinstrument mit dem tatsächlich von dem Antriebsmotor und dem
Behandlungsinstrument ausgeübten Drehmoment betrieben wird. Zudem wird nicht das
tatsächlich von einem Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment gemessen, sondern
lediglich abhängig vom Motorstrom auf das Drehmoment geschlossen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine ärztliche
Behandlungsvorrichtung der zuvor beschriebenen Art derart auszugestalten, daß ein mit
dem Antriebsmotor gekoppeltes Behandlungsinstrument bzw. Behandlungswerkzeug mit
größtmöglicher Genauigkeit betrieben werden kann. Insbesondere soll das
Behandlungsinstrument mit größtmöglicher Genauigkeit hinsichtlich des Drehmoments
betrieben werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine ärztliche
Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
Die Unteransprüche beschreiben allgemein vorteilhafte Ausgestaltungen und bevorzugte
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung.
Gemäß der vorliegenden Erfindung weist die ärztliche Behandlungsvorrichtung eine
Drehmomentermittlungseinrichtung auf, welche vor Inbetriebnahme des Antriebsmotors
sowie des damit gekoppelten Behandlungsinstruments das tatsächlich von dem
Antriebsmotor und dem Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment bzw. die
entsprechende Drehmomentkennlinie erfaßt, wobei das Steuergerät den Antriebsmotor mit
dem damit gekoppelten Behandlungsinstrument abhängig von den somit gewonnenen
Drehmomentdaten ansteuert. Auf diese Weise kann eine Abweichung zwischen der dem
Steuergerät ursprünglich vorgegebenen Drehmomentkennlinie und der tatsächlich von dem
Antriebsmotor mit dem Behandlungsinstrument ausgeübten Drehmomentkennlinie
korrigiert werden, so daß das Behandlungsinstrument mit der insbesondere für
Anwendungen in der Implantologie erforderlichen Abweichungsgenauigkeit des
Drehmoments < ± 3% betrieben werden kann.
Die Drehmomentermittlungseinrichtung kann in das Steuergerät der ärztlichen
Behandlungsvorrichtung integriert oder als externe Einheit ausgestaltet sein.
Die Ermittlung der Drehmomentdaten kann insbesondere dadurch erfolgen, daß die
Drehmomentermittlungseinrichtung für vorgegebene Drehmomentwerte die dem
Antriebsmotor entsprechend zugeführte Leistung ermittelt und mit den Drehmomentwerten
korreliert.
Vor Inbetriebnahme des Antriebsmotors mit dem daran gekoppelten
Behandlungsinstrument wird somit gemäß der vorliegenden Erfindung eine
Drehmomentkalibrierung durchgeführt. Dieser Drehmomentkalibrierungsvorgang wird
vorteilhafterweise dadurch erleichtert, daß die Drehmomentermittlungseinrichtung ein
Steuermodul mit einer beispielsweise menügesteuerten Benutzerführung aufweist.
Die bevorzugt gemäß der vorliegenden Erfindung angewendete
Drehmomentermittlungseinrichtung besitzt Erfassungsmittel, welche die Drehbewegung
des Behandlungsinstruments erfassen und in eine Verstellkraft für ein Verstellmedium
umsetzen. Des weiteren sind Umwandlungsmittel vorgesehen, welche den durch die
Verstellkraft hervorgerufenen Verstellweg des Verstellmediums erfassen und davon
abhängig ein entsprechendes elektrisches Signal liefern, welches in die entsprechenden
Drehmomentdaten umgewandelt wird.
Die Messung des Verstellwegs des Verstellmediums wird insbesondere mit Hilfe einer
Schalteranordnung durchgeführt, wobei die Schalteranordnung mehrere Schalter umfaßt,
die abhängig von dem Verstellweg unterschiedlich betätigt werden.
Vor Inbetriebnahme eines mit dem Antriebsmotor gekoppelten Behandlungsinstruments
wird dieses Behandlungsinstrument mit dem Antriebsmotor in die
Drehmomentermittlungseinrichtung eingeführt, wobei insbesondere das
Behandlungsinstrument mit einem Mitnehmer bzw. einer Aufnahmewelle der
Drehmomentermittlungseinrichtung gekoppelt wird, so daß die
Drehmomentermittlungseinrichtung das von dem Antriebsmotor mit dem
Behandlungsinstrument in Kombination ausgeübte Drehmoment zuverlässig erfassen und
eine entsprechende Drehmomentkalibrierung veranlassen kann.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen ärztlichen
Behandlungsvorrichtung,
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Frontseite des in Fig. 1 dargestellten
Steuergeräts,
Fig. 3a zeigt beispielhaft den Aufbau der in dem in Fig. 1 gezeigten Steuergerät
gespeicherten Datenbank,
Fig. 3b und 3c zeigen die Kupplung eines Antriebsmotors mit einem dentalen Handstück
bzw. Winkelstück sowie einem Behandlungswerkzeug,
Fig. 4 zeigt ein schematisches Blockdiagramm zur Erläuterung der Erstellung eines
benutzerspezifischen Behandlungs- bzw. Betriebsprogramms des in Fig. 2
gezeigten Steuergeräts,
Fig. 5 zeigt beispielhaft herstellerseitig vorgegebene Betriebsprogramme des in
Fig. 2 gezeigten Steuergeräts,
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer einteiligen Ablage für
Behandlungsinstrumente, Behandlungswerkzeuge sowie den Antriebsmotor,
die bei der erfindungsgemäßen ärztlichen Behandlungsvorrichtung zum
Einsatz kommen kann,
Fig. 7 zeigt verschiedene Ansichten einer zweiteiligen Variante der in Fig. 6
gezeigten Ablage,
Fig. 8 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Drehmomentkalibrierung eines mit dem Antriebsmotor gekoppelten
Behandlungsinstruments,
Fig. 9 zeigt verschiedene Ansichten eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Einrichtung zur Drehmomentkalibrierung, und
Fig. 10 zeigt die Kennlinie des Drehmoments gegenüber dem Antriebsmotorstrom
zur Erläuterung der Drehmomentkalibrierung mit der in Fig. 8 bzw. 9 gezeigten
Einrichtung.
Fig. 10 zeigt die Kennlinie des Drehmoments gegenüber dem Antriebsmotorstrom
zur Erläuterung der Drehmomentkalibrierung mit der in Fig. 8 bzw. 9
gezeigten Einrichtung.
Fig. 1 zeigt ein bevorzugte Ausführungsbeispiel einer ahnärztlichen
Behandlungsvorrichtung 20, wobei es sich insbesondere um eine zahnärztliche
Behandlungsvorrichtung zum Einsatz in der Mikrochirurgie, HNO-Chirurgie, plastischen
Chirurgie, Kieferchirurgie und Implantologie handelt.
Der zentrale Bestandteil der in Fig. 1 dargestellten ärztlichen Behandlungsvorrichtung ist
ein Steuergerät 21, welches abhängig von vorgegebenen Betriebsparameterinformationen
einen Antriebsmotor steuert, der mit einem Behandlungsinstrument sowie einem daran
gekoppelten Behandlungswerkzeug koppelbar ist. Gemäß Fig. 1 ist der Antriebsmotor 23
über eine Versorgungsleitung 22 an einen entsprechenden Anschluß 30 angeschlossen. Die
Versorgungsleitung 22 kann durch eine Schnellkupplung an dem Steuergerät, d. h. dem
Anschluß 30, sowie durch eine Schraubkupplung an dem Antriebsmotor 23 befestigt sein.
Als Antriebsmotor 23 wird vorzugsweise ein kollektorloser Motor mit Stellungsmelder
verwendet, dessen Drehzählbereich zwischen 200 und 40 000 Umdrehungen/min. liegt.
Das Drehmoment dieses Antriebsmotors beträgt beispielsweise 5 Ncm bei einer
Antriebsdrehzahl von 200/min. Auf den Antriebsmotor 23 kann - wie bereits erwähnt
worden ist - ein Behandlungsinstrument, wie z. B. ein zahnärztliches Handstück oder ein
Reduzierwinkelstück, aufgesteckt werden, welches das eigentliche Behandlungswerkzeug,
wie z. B. einen Bohrer od. dgl. trägt. Abhängig von der Drehzahlübertragung des mit dem
Antriebsmotor gekoppelten Behandlungsinstruments können somit unterschiedliche
Drehzahlbereiche abgedeckt und unterschiedliche maximale Drehmomentwerte erzielt
werden.
Bei einer chirurgischen Behandlung wird in der Regel sowohl der Antriebsmotor als auch
das Behandlungsinstrument und das Behandlungswerkzeug mit von dem behandelten
Körper stammenden Krankheitserregern kontaminiert. Aus diesem Grund ist es
erforderlich, daß sowohl der Antriebsmotor 23 als auch die Versorgungsleitung 22
autoklavierbar und somit leicht sterilisierbar sind.
Für bestimmte Behandlungsarten, bei denen eine Wärmeentwicklung an der
Behandlungsstelle auftritt, ist die Zufuhr eines Kühlmittels erforderlich. Aus diesem Grund
weist die in Fig. 1 gezeigte ärztliche Behandlungsvorrichtung eine Kühlmittelpumpe auf,
die über einen entsprechenden Anschluß 31 ein Kühlmittel, wie z. B. eine NaCl-Salz
lösung, der Behandlungsstelle zuführt. Die an den Anschluß 31 angeschlossene
Kühlmittelleitung 61 kann extern zusammen mit der Versorgungsleitung 22 dem
Antriebsmotor 23 bzw. dem daran angekoppelten Behandlungsinstrument zugeführt
werden. Alternativ kann jedoch die Kühlmittelleitung 61 auch zumindest teilweise in die
Versorgungsleitung 22 bzw. das Antriebsmotor-Handstück 23 integriert sein. Wie
nachfolgend noch näher beschrieben wird, steuert das Steuergerät 21 der ärztlichen
Behandlungsvorrichtung 20 die Zufuhr des Kühlmittels über die Kühlmittelleitung 61 und
regelt insbesondere die zugeführte Kühlmittelmenge.
Die in Fig. 1 gezeigte ärztliche Behandlungsvorrichtung 20 kann wahlweise auch mit zwei
Anschlüssen 30 und zwei Antriebsmotoren 23 ausgestaltet sein, die insbesondere
unterschiedliche Drehzahlbereiche oder Drehmomentwerte aufweisen, um somit
unterschiedliche Anwendungsgebiet abdecken zu können. Die beiden Antriebsmotore
können unabhängig voneinander betrieben werden. Vorzugsweise ist dem zweiten
Antriebsmotor eine zweite Kühlmittelpumpe zugeordnet, die analog zu der zuvor
beschriebenen Kühlmittelpumpe mit der entsprechenden Kühlmittelleitung 61 ausgestaltete
sein kann.
Eine Besonderheit der in Fig. 1 gezeigten ärztlichen Behandlungsvorrichtung 20 ist die
Verwendung einer Pneumatik-Antriebseinrichtung 33, die an einen Luftanschluß 32 des
Steuergeräts angeschlossen ist. Diese Pneumatik-Antriebseinrichtung 33 ist zum Betreiben
bestimmter Sonder-Behandlungsinstrumente vorgesehen, die zum einen Luftantrieb und
zum anderen eine sterile Kühlflüssigkeit erfordern und an einen Multiflex-Anschluß 34
angeschlossen werden. Bei diesen Sonder-Behandlungsinstrumenten kann es sich um
bestimmte Instrumente für die Paradontologie, Kronen- und Brückenabnahme, Endodontie
und Wurzelspitzenresektion handeln. Der von der Pneumatik-Antriebseinrichtung 33
gelieferte Antriebsluftdruck kann mit Hilfe der Pneumatik-Antriebseinrichtung 33 sowie
einem entsprechend vorgesehenen Luftdruckmesser 35 überwacht und beliebig reguliert
und eingestellt werden. Des weiteren kann mit Hilfe des Steuergeräts 21 der Luftdruck
sowie die zugeführte Kühlflüssigkeitsmenge der Pneumatik-Antriebseinrichtung 33
gesteuert werden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist die Frontseite der Steuereinrichtung 21 eine integrierte
Anzeigeneinheit 36 auf, welche - wie noch nachfolgend ausführlicher zu beschreiben ist -
die augenblicklich ausgewählten bzw. geltenden Betriebsparameterinformationen anzeigt.
Da bei Aktivierung der Pneumatik-Antriebseinrichtung 33 der Antrieb des daran
angeschlossenen Sonder-Behandlungsinstruments 34 durch Luftdruck erfolgt, kann die
Anzeigeneinheit 36 in diesem Fall die geltenden Luftdruckeinstellungen der Pneumatik-
Antriebseinrichtung 33 zusammen mit der geltenden Kühlmitteleinstellung anzeigen.
Ebenso ist denkbar, daß auf der Anzeigeneinheit 36 in diesem Fall ausschließlich die
Kühlmitteldaten wiedergegeben werden.
Des weiteren ist gemäß Fig. 1 eine nachfolgend noch näher zu beschreibende Ablage 24
vorgesehen, die zur Ablage von Behandlungswerkzeugen, Behandlungsinstrumenten sowie
des Antriebsmotors 23 vorgesehen ist. Bei der Ablage 24 handelt es sich um eine separate
Multifunktionsablage, in die der Antriebsmotor 23 mit der dazugehörigen
Versorgungsleitung 22 bzw. dem Versorgungsschlauch sowie benutzte
Behandlungsinstrumente und Behandlungswerkzeuge abgelegt werden Können. Wie
nachfolgend noch näher beschrieben werden wird, kann die Ablage 24 sterilisiert werden
und dient zugleich beim Sterilisieren als Verpackung für den darin abgelegten
Antriebsmotor 23, das Behandlungsinstrument sowie den Versorgungsschlauch 22.
Es ist bereits bekannt, das Steuergerät 21 der ärztlichen Behandlungsvorrichtung 20 mit
Hilfe eines Fußanlassers 25 zu betreiben, um eine manuelle Betätigung der Funktionstasten
des Steuergeräts 21 während der Behandlung zu vermeiden (vgl. z. B. Druckschrift EP 0525 539 A2
). Aus der W-A-62-16106 ist ein Fußschalter zur drahtlosen Fernsteuerung
eines zahnmedizinischen Stuhls bekannt. Dieses Prinzip ist bei der in Fig. 1 dargestellten
ärztlichen Behandlungsvorrichtung angewendet d. h. der Fußschalter 25 kommuniziert mit
einer entsprechend in dem Steuergerät 21 vorgesehenen Empfangseinheit über eine
kabellose Übertragungsstrecke, die z. B. durch eine Funk- oder Infrarot-Über
tragungsstrecke gebildet sein kann. Der Fußschalter 25 weist demnach eine
selbständige Energieversorgung in Form eines Akkumulators oder einer Batterie auf. Wie
nachfolgend noch beschrieben wird, kann mit Hilfe der in Fig. 1 dargestellten ärztlichen
Behandlungsvorrichtung zwischen hersteller- bzw. werkseitig vorgegebenen
Betriebsprogrammen, die nicht von einem Benutzer veränderbar sind, und
benutzerspezifisch erstellten und abgespeicherten Betriebsprogrammen ausgewählt werden.
Nach Auswahl der herstellerseitigen Betriebsprogrammebene bzw. der
benutzerspezifischen Betriebsprogrammebene an dem Steuergerät 21 kann mit Hilfe des
Schalters 28 der Benutzer über den Fußschalter 25 sämtliche Betriebsprogramme der
ausgewählten Betriebsprogrammebene durchschalten und auf diese Weise ein gewünschtes
Betriebsprogramm dieser Betriebsprogrammebene auswählen. Dies bedeutet, daß das
Steuergerät nicht mit den (möglicherweise unsterilen) Fingern berührt und bedient werden
muß, da die gesamte Steuerung über den Fußschalter 25 erfolgen kann. Alternativ kann
der Fußschalter 25 auch einen Auswahlschalter zum Umschalten zwischen der
herstellerseitigen, unveränderbaren Betriebsprogrammebene und der benutzerspezifischen,
beliebig veränderbaren Betriebsprogrammebene aufweisen, so daß auch die Auswahl
zwischen diesen beiden Betriebsprogrammebenen durch den Fußschalter 25 erfolgen kann.
Über die Schalter 26, 27 und 29 kann der Benutzer manuell in das ausgewählte
Betriebsprogramm eingreifen, wobei der Schalter 26 zur direkten Ansteuerung des
Antriebsmotors 23 dient. Dieser Schalter 26 besitzt die Funktion eines Gaspedals und dient
zum Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors 23. Ebenso ist denkbar, daß über den
Schalter 26 abhängig von dem Niederdrücken des Schalters 26 die Drehzahl des
Antriebsmotors 23 eingestellt wird. Mit Hilfe des Schalters 27 kann die Kühlmittelpumpe
31 ein- und ausgeschaltet werden. Schließlich kann mit Hilfe des Schalters 29 der
(standardmäßig) vorgegebene Rechtslauf des Antriebsmotors 23 auf Linkslauf und
umgekehrt umgestellt werden. Vorteilhafterweise ist der Fußschalter 25 wasserdicht
ausgestaltet, um stets die Funktionsfähigkeit des Fußschalters 25 zu gewährleisten.
Nach der allgemeinen Beschreibung der Bestandteile der in Fig. 1 dargestellten ärztlichen
Behandlungsvorrichtung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 2-5 die
Funktionsweise dieser ärztlichen Behandlungsvorrichtung näher beschrieben werden.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Frontseite des in Fig. 1 dargestellten
Steuergerätes 21 der ärztlichen Behandlungsvorrichtung 20. In die Frontseite ist eine
Anzeigeneinheit 36, z. B. eine Flüssigkristallanzeige integriert, die vorzugsweise vierzeilig
die geltenden bzw. ausgewählten Betriebsparameterinformationen anzeigt, so daß eine
optische Überwachung des Betriebs der ärztlichen Behandlungsvorrichtung möglich ist.
Des weiteren weist die Frontseite des Steuergeräts 21 eine Vielzahl von Auswahltasten 1-14
auf, bei denen es sich insbesondere aus hygienischen Gründen um Folientasten handeln
kann, die durch einen kurzen Tastendruck aktivierbar sind. Jeder dieser Tasten 1-14 ist
eine bestimmte Funktion zugewiesen, die nachfolgend näher erläutert werden soll.
Die in Fig. 1 dargestellte ärztliche Behandlungsvorrichtung besitzt - wie bereits zuvor
beschrieben worden ist - im wesentlichen zwei Programmebenen, wobei in der einen
Programmebene aus herstellerseitigen Betriebsprogrammen zum Betreiben bestimmter
Behandlungsinstrumente und Behandlungswerkzeuge ausgewählt werden kann. Diese
werk- bzw. herstellerseitige Programmebene umfaßt ausschließlich Betriebsprogramme,
die von einem Benutzer nicht verändert, d. h. nicht überschrieben werden können. Des
weiteren ist eine benutzerspezifische Betriebsprogrammebene vorgesehen, die eine
Vielzahl von benutzerspezifischen Betriebsprogrammen umfaßt, die zuvor von einem
Benutzer erstellt und von diesem beliebig veränderbar sind. Die herstellerseitig
vorgegebenen Betriebsprogramme sowie die benutzerspezifisch erstellten
Betriebsprogramme werden in einem Speicher des Steuergeräts 21 abgelegt. Im Prinzip
kann eine beliebige Anzahl von herstellerseitig vorgegebenen Betriebsprogrammen oder
benutzerspezifischen Betriebsprogrammen gespeichert werden. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit und des Speicherplatzes wird jedoch vorteilhafterweise die maximal
zulässige Anzahl von herstellerseitig vorgegebenen bzw. benutzerspezifisch erstellten
Betriebsprogrammen beispielsweise auf jeweils 100 Betriebsprogramme begrenzt.
Nach Auswahl eines Behandlungs- bzw. Betriebsprogramms aus diesen beiden
Programmebenen werden die entsprechenden Betriebsparameterinformationen des
ausgewählten Betriebsprogramms auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellt und der
Antriebsmotor 23 kann gemäß diesen vorgegebenen Betriebsparameterinformationen durch
das Steuergerät 21 ggfs. in Zusammenwirkung mit dem Fußschalter 25 angesteuert
werden.
Neben diesen beiden Programmebenen ist bei der in Fig. 1 gezeigten ärztlichen
Behandlungsvorrichtung auch ein Einstellbetrieb vorgesehen, in dem ein Benutzer nach
Auswahl eines Betriebsprogramms manuell die dem Betriebsprogramm entsprechenden
Betriebsparameterwerte verändern kann. Ebenso kann der Benutzer auch ohne vorherige
Auswahl eines Betriebsprogramms die Betriebsparameter mit Hilfe der Funktionstasten des
Steuergeräts 21 bzw. des Fußschalters 25 einstellen. In diesem Einstellmodus arbeitet der
Benutzer vorwiegend mit Erfahrungs- bzw. Gefühlswerten.
Mit Hilfe der in Fig. 2 dargestellten Taste 1 kann ein Benutzer zwischen sämtlichen
herstellerseitig vorgegebenen Betriebsprogrammen, die nicht von dem Benutzer verändert
werden können, auswählen. Dabei kann vorgesehen sein, daß mit jeder Betätigung der
Taste 1 das nächste herstellerseitig vorgegebene Betriebsprogramm ausgewählt und in der
Anzeigeneinheit 36 angezeigt wird. In diesem Fall können sämtliche herstellerseitig
vorgegebenen Betriebsprogramme lediglich durch Betätigung der Taste 1 durchblättert
werden. Alternativ kann vorgesehen sein, daß durch Betätigung der Taste 1 zunächst in die
herstellerseitig vorgegebene Programmebene gewechselt wird, in der dann anschließend
mit Hilfe der Tasten 8 und 9 die einzelnen herstellerseitig vorgegebenen
Betriebsprogramme durchblättert werden können. Auch in diesem Fall wird das jeweils
geltende bzw. ausgewählte Betriebsprogramm bzw. die entsprechenden
Betriebsparameterinformationen in der Anzeigeneinheit 36 dargestellt.
Mit Hilfe der Taste 2 kann analog zu der Taste 1 zwischen sämtlichen benutzerspezifisch
erstellten Behandlungs- bzw. Betriebsprogrammen ausgewählt werden, wobei das
Auswählen eines benutzerspezifisch erstellten Betriebsprogramms entweder allein durch
Betätigen der Taste 2 oder in Kombination mit den Tasten 8 und 9 erfolgen kann. Auch
die einem ausgewählten benutzerspezifisch erstellten Betriebsprogramm entsprechenden
Betriebsparameterinformationen werden in der Anzeigeneinheit 36 dargestellt.
Wie bereits beschrieben worden ist, wird jedes Betriebsprogramm durch bestimmte
Betriebsparameterinformationen definiert, die insbesondere den Typ des verwendeten
Behandlungsinstruments, den Typ des verwendeten Behandlungswerkzeugs, technische
Informationen zum Betrieb des Behandlungsinstruments bzw. des Behandlungswerkzeugs
sowie Kühlmittelinformationen umfassen.
Wie in Fig. 3b und 3c gezeigt ist, wird im Falle einer zahnärztlichen
Behandlungsvorrichtung auf die Antriebswelle 37 des über den Versorgungsschlauch 22 an
das Steuergerät 21 angeschlossenen Antriebsmotors ein Behandlungsinstrument 38
aufgesetzt, wobei es sich gemäß Fig. 3b um ein Handstück und gemäß Fig. 3c um ein
Winkelstück handelt. Ein Behandlungswerkzeug 39 wird mit dem aufgesetzten
Behandlungsinstrument 38 gekoppelt, wobei im Falle eines in Fig. 3c dargestellten
Winkelstücks 38 auf das Winkelstück 38 zudem ein Drehzahlübertragungskopf 40 mit
ggfs. vorhandener Drehzahluntersetzung aufgesetzt werden kann, in den anschließend das
Behandlungswerkzeug 39 eingeführt wird. Abhängig von dem Anwendungsgebiet ist eine
Vielzahl von Behandlungsinstrumenten 38, Kopfteilen 40 und Behandlungswerkzeugen 39
bekannt. Während sich die Behandlungsinstrumente 38 bzw. Kopfteile 40 vorwiegend in
der Drehzahlübertragung bzw. Drehzahluntersetzung unterscheiden, kann es sich bei den
Behandlungswerkzeugen 39 beispielsweise um Körner, Bohrer, Fräser oder
Gewindeschneider usw. handeln.
In dem Steuergerät 21 ist eine Datenbank vorhanden, die Informationen zu sämtlichen
verfügbaren Behandlungsinstrumenten 38, Kopfteilen 40, Behandlungswerkzeugen 39
sowie den verfügbaren Kühlmittelmöglichkeiten enthält. Der die Behandlungsinstrumente
38 betreffende Datensatz 41 dieser Datenbank ist beispielhaft in Fig. 3a dargestellt. Daraus
ist ersichtlich, daß der die Behandlungsinstrumente 38 betreffende Datensatz beispielsweise
die Typ- bzw. Produktbezeichnung für verschiedene Winkelstücke 38A-C oder Handstücke
38D-K beinhaltet. Wird als Behandlungsinstrument 38 ein Winkelstück (Typ 38A-38C)
eingesetzt, umfaßt die erste Spalte des in Fig. 3a gezeigten Datensatzes jeweils die
Kombination eines Winkelstücks 38A-C mit einem entsprechenden Kopfteil 40A-D. Zu
jedem Behandlungsinstrument bzw. zu jeder Kombination eines Winkelstücks mit einem
Kopfteil umfaßt der in Fig. 3a gezeigte Datensatz zudem die sich daraus ergebenden
technischen Eigenschaften, wie z. B. die daraus resultierende Drehzahlübertragung, der
Wirkungsgrad, das maximale Drehmoment, die maximal zulässige Antriebsdrehzahl sowie
der sich bei einer Antriebsdrehzahl des Antriebsmotors 23 von 2000-40 000/min
ergebende Drehzahlbereich. Es können theoretisch beliebig viele dieser Hand- und
Winkelstückdatensätze in der Datenbank abgelegt werden.
Neben dem in Fig. 3a gezeigten behandlungsinstrumentenbezogenen Datensatz 41 umfaßt -
wie bereits beschrieben worden ist - die Datenbank zudem einen
behandlungswerkzeugbezogenen Datensatz sowie einen kühlmittelbezogenen Datensatz.
Der behandlungswerkzeugbezogene Datensatz beschreibt beispielsweise für die einzelnen
Typen von verfügbaren Behandlungswerkzeuge, wie z. B. Bohrer, die dazu gehörigen
technischen Eigenschaften. Der kühlmittelbezogene Datensatz beschreibt die
Kühlmittelmöglichkeiten, wie z. B. die einstellbaren Kühlmittelmengen oder
Kühlmittelpumpenleistungen.
Diese drei zuvor beschriebenen Datensätze der in dem Steuergerät 21 abgelegten
Datenbank können nunmehr in Einheiten als Betriebsprogramme zusammengefaßt werden.
Diese Betriebsprogramme stellen somit jeweils eine Kombination eines bestimmten
Behandlungsinstrumentes mit einem bestimmten Behandlungswerkzeug dar, wobei für
diese Kombination bestimmte technische Betriebsparameter, wie z. B. das Drehmoment
oder der Drehzahlbereich, sowie eine entsprechende Kühlmitteleinstellung vorgegeben sein
kann. Somit können in der ersten und zweiten Programmebene für verschiedene
Anwendungen unterschiedliche Betriebsprogramme vorgesehen sein.
So zeigt Fig. 5 beispielsweise anhand der herstellerseitig vorgegebenen Programmebene,
die von dem Benutzer nicht veränderbare Betriebsprogramme umfaßt, abhängig für in der
ersten Spalte dargestellte Anwendungen unterschiedliche Betriebsprogrammfolgen. Dabei
ist in der ersten Zeile in Fig. 5 beispielhaft das Setzen eines Implantats mit einem
Durchmesser von 3,3 mm dargestellt. Diese Anwendung umfaßt gemäß Fig. 5 insgesamt
sieben unterschiedliche entsprechend zugeordnete Betriebsprogramme, die mit "Körnen",
"Vor/Pilotbohren", "Bohren", "Profilbohren", "Gewinde", "Implantatsetzen" und
"Kappen" bezeichnet sind. Jedes dieser Betriebsprogramme umfaßt Informationen über
den dabei verwendeten Bohrerdurchmesser ("DIM"), die benutzte Betriebsdrehzahl
("RPM") sowie das zulässige Drehmoment ("TORQ"). Der Benutzer kann somit abhängig
von der gewählten Anwendung nacheinander die dieser Anwendung zugeordneten
Betriebsprogramme durchlaufen bzw. diese auswählen, wobei nach Auswahl eines
entsprechenden Betriebsprogramms die diesem Betriebsprogramm zugeordnete
Betriebsparameterinformationen auf der Anzeigeneinheit 36 des Steuergerätes 21
dargestellt werden. Dies ist in Fig. 5 beispielhaft anhand des Betriebsprogramms "Bohren"
angedeutet. In der ersten Zeile der Anzeigeneinheit 36 können Informationen über das
verwendete Behandlungsinstrument bzw. Behandlungswerkzeug dargestellt sein. Gemäß
Fig. 5 enthält die erste Zeile der Anzeigeneinheit 36 zudem mit der Bezeichnung "3." eine
Information über die Sequenznummer des augenblicklich ausgewählten Betriebsprogramms
der entsprechenden Anwendung. Die zweite Zeile der Anzeigeneinheit 36 umfaßt gemäß
Fig. 5 Informationen über den dem Betriebsprogramm zugewiesenen Drehzahlbereich
sowie den eingestellten Vorwärtsbetrieb ("VOR"). In der dritten Zeile wird das maximale
Drehmoment angegeben, während die vierte Zeile gemäß Fig. 5 Informationen über die
zugeführte Kühlmittelmenge (gemäß Fig. 5, 70%) und die Bezeichnung der dem
ausgewählten Betriebsprogramm entsprechenden Anwendung enthalten kann.
Selbstverständlich kann die Anzeigeneinheit 36 auch eine Zeilenanzahl größer als vier
aufweisen und die dem ausgewählten Betriebsprogramm entsprechenden
Betriebsparameterinformationen auch in anderer Form sowie anderer Reihenfolge
darstellen.
Der Aufbau der Betriebsprogramme wurde zuvor anhand der unveränderbar herstellerseitig
vorgegebenen Betriebsprogramme erläutert. Dieser Aufbau trifft jedoch genauso auf die
benutzerspezifisch erstellten Betriebsprogramme zu. Wie bereits zuvor beschrieben worden
ist, kann mit Hilfe der in Fig. 2 dargestellten Taste 2 sowie ggfs. in Kombination mit den
Tasten 8 und 9 ein beliebiges benutzerspezifisch erstelltes Betriebsprogramm ausgewählt
werden. Auch die in der zweiten Programmebene abgelegten benutzerspezifischen
Betriebsprogramme umfassen demnach Informationen über den zu benutzenden
Behandlungsinstrumententyp, ggfs. Kopfteiltyp, Behandlungswerkzeugtyp sowie die
entsprechenden technischen Betriebsparameter, wie z. B. Drehzahlbereich oder
Drehmoment. Bevor ein beliebiges benutzerspezifisch erstelltes Betriebsprogramm jedoch
mit Hilfe der Taste 2 ausgewählt werden kann, muß zumindest ein derartiges
benutzerspezifisches Betriebsprogramm erstellt worden sein. Dies soll nachfolgend unter
Bezugnahme auf Fig. 4 näher erläutert werden.
Wie bereits zuvor beschrieben worden ist, kann mit Hilfe der beiden Tasten 1 und 2 ein
beliebiges Betriebsprogramm der herstellerseitig vorgegebenen, unveränderbaren ersten
Programmebene bzw. der benutzerspezifisch erstellten, beliebig veränderbaren zweiten
Programmebene ausgewählt werden. Zudem ist ein Einstellmodus vorgesehen, der durch
die in Fig. 2 dargestellte Taste 2 aufgerufen werden kann. In diesem Einstellmodus können
sämtliche technische Daten durch den Benutzer frei eingestellt werden. Nach Betätigen der
Taste 3 erscheint beispielsweise in der ersten Zeile der in Fig. 2 gezeigten Anzeigeeinheit
36 lediglich die Bezeichnung "frei", während in der zweiten bis vierten Zeile
Informationen über die augenblicklich eingestellte Istdrehzahl des Antriebsmotors, den
Drehmomentbereich des Antriebsmotors sowie den Betriebszustand der Kühlung
angegeben werden. In diesem Einstellmodus arbeitet der Benutzer vorwiegend aufgrund
seiner Erfahrungs- und Gefühlswerte, ohne daß ihm bestimmte Betriebsparameter eines
gespeicherten Betriebsprogramms vorgegeben sind.
Des weiteren kann der Benutzer über die Taste 6 eine bestimmte Aufsatzkombination des
Antriebsmotors einstellen. Dabei wird nach Betätigung der Taste 6 der beispielhaft in Fig.
3a dargestellte instrumentenbezogene Datensatz 41 der intern abgelegten Datenbank des
Steuergeräts aufgerufen, wobei der Benutzer mit Hilfe der Tasten 8 und 9 durch die
einzelnen Datensatzeinträge blättern kann. Der jeweils augenblicklich ausgewählte
Datensatzeintrag wird dabei beispielsweise in der ersten Zeile der Anzeigeneinheit 36
dargestellt. Ebenso kann der Benutzer mit Hilfe der Taste 7 den
behandlungswerkzeugbezogenen Datensatz aufrufen und wiederum mit Hilfe der Tasten 8
und 9 durch die einzelnen Datensatzeinträge blättern, wobei die jeweils gültige Auswahl
ebenfalls auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellt wird. Schließlich kann der Benutzer auch
mit Hilfe der Taste 13 den vorgegebenen, in dem Steuergerat 21 abgelegten
kühlmittelbezogenen Datensatz aufrufen und mit Hilfe der Tasten 8 und 9 die gewünschte
Kühlmittelmenge bzw. Kühlmittelzufuhrleistung der Kühlmittelpumpe auswählen und
einstellen, wobei die jeweils gültigen Kühlmitteldaten auch auf der Anzeigeneinheit 36
dargestellt werden. Des weiteren kann mit Hilfe der Taste 13 die Kühlmittelzufuhr ein-
und ausgeschaltet werden.
Wie in Fig. 4 gezeigt ist, erfolgt somit mit Hilfe der Tasten 6-9 und 13 eine
benutzerspezifische Auswahl der einzelnen Einträge des
behandlungsinstrumentenbezogenen Datensatzes 41, des behandlungswerkzeugbezogenen
Datensatzes 42 sowie des kühlmittelbezogenen Datensatzes 43, wobei die sich daraus
ergebende Kombination der einzelnen Einstellungen auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellt
wird.
Durch Betätigen der Taste 5 kann schließlich der Benutzer diese Kombination als ein neues
benutzerspezifisch erstelltes Behandlungs- bzw. Betriebsprogramm in der zu der Taste 2
gehörenden benutzerspezifischen Programmebene ablegen. Nach Betätigen der Taste 5
wird das neu erstellte benutzerspezifische Betriebsprogramm auf den nächsten freien
Speicherplatz der benutzerspezifischen Programmebene abgelegt. Sollten sämtliche
Speicherplätze dieser zweiten benutzerspezifischen Programmebene belegt sein, kann ein
Warnton ausgegeben werden oder das neue Betriebsprogramm automatisch unter den
ersten Speicherplatz der zweiten Programmebene abgelegt werden, wobei jedoch in diesem
Fall das zuvor unter dem ersten Speicherplatz abgelegte Betriebsprogramm verlorengeht.
Neben der zuvor beschriebenen Vorgehensweise zur Erstellung eines benutzerspezifischen
Betriebsprogramms kann der Benutzer auch ein gespeichertes Betriebsprogramm der den
Auswahltasten 1 und 2 entsprechenden Programmebenen auswählen, mit Hilfe der Tasten
6-9 und 13 verändern und als neues benutzerspezifisches Betriebsprogramm abspeichern,
wobei jedoch nur die unter der Taste 2 abgelegten benutzerspezifischen
Betriebsprogramme überschrieben werden können.
Wie bereits zuvor erläutert worden ist, werden die einem ausgewählten Betriebsprogramm
entsprechenden Betriebsparameterinformationen auf der Anzeigeneinheit 36 dargestellt.
Dabei ist in Fig. 2 beispielhaft die Auswahl eines benutzerspezifischen Betriebsprogramms
mit Hilfe der Taste 2 dargestellt. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, gibt die erste Zeile der
Anzeigeneinheit 36 nach Auswahl eines benutzerspezifischen Betriebsprogramms zunächst
die Bezeichnung des Betriebsprogramms ("B 8") sowie den dem ausgewählten
Betriebsprogramm entsprechenden Behandlungsinstrumententyp mit der sich daraus
ergebenden Drehzahlübertragung wieder (vgl. auch Fig. 3a). Wie bereits anhand Fig. 3a
beschrieben worden ist, handelt es sich in diesem Fall um die Kombination eines
Winkelstücks vom Typ "38C" mit einem Kopfteil vom Typ "40D". In der zweiten Zeile
ist der Drehzahlbereich angegeben, wobei als Betriebsart der Vorwärtsbetrieb ("V")
festgelegt ist. In der dritten Zeile ist der Typ des zu verwendenden Behandlungswerkzeugs
("Bohrer 01") und das maximale Drehmoment dargestellt. In der vierten Zeile ist
schließlich die Gesamtzahl der gespeicherten benutzerspezifischen Betriebsprogramme
("B 1-20") zusammen mit kühlmittelbezogenen Daten dargestellt. Gemäß der vierten
Zeile beträgt die eingestellte Kühlmittelmenge 80%, wobei jedoch die Kühlmittelzufuhr
ausgeschaltet ist.
Nachfolgend sollen unter Bezugnahme auf Fig. 2 die restlichen Funktionstasten des
Steuergerätes 21 beschrieben werden. Mit Hilfe der Taste 10 kann die Drehrichtung des
Antriebsmotors von Vorwärtsbetrieb auf Rückwärtsbetrieb und umgekehrt umgeschaltet
werden. Der Antriebsmotor weist zu der jeweils gewählten drehmomentbegrenzten
Drehrichtung ein in die entgegengesetzte Drehrichtung erhöhtes Drehmoment auf. Durch
die Taste 11 kann der in Fig. 1 dargestellte Pneumatik-Anschluß 32 aktiviert und
deaktiviert werden. Durch Betätigung der Taste 12 kann eine nachfolgend noch näher zu
beschreibende Drehmomentkalibrierungsprozedur aufgerufen werden, die zur
Drehmomentkalibrierung des Antriebsmotors mit einem darauf aufgesetzten
Behandlungsinstrument dient. Die Taste 13 dient - wie bereits beschrieben worden ist -
zum Ein-/Ausschalten der Kühlmittelzufuhr, wobei in Kombination mit den Tasten 8 und 9
die Kühlmittelmenge eingestellt werden kann. Um Salzablagerungen infolge der NaCl-Salz
lösung in der in Fig. 1 gezeigten Kühlmittelleitung 61 sowie der Sterilisation zu
vermeiden, muß die Kühlmittelleitung 61 in regelmäßigen Abständen mit destilliertem
Wasser durchgespült werden. Diese Spülung der Kühlmittelleitung kann durch Betätigung
der Taste 4 ausgelöst werden, wobei die Spülung vorzugsweise nur gestartet wird, wenn
tatsächlich zuvor Kühlmittel verwendet worden ist. Mit der Taste 4 können schließlich die
einzelnen ausgewählten Betriebsprogramme, d. h. die Behandlung eines Patienten, beendet
werden, wobei vorzugsweise nach Betätigung dieser Taste 4 auf der Anzeigeneinheit 36
Pflegehinweise sowie weitere hilfreiche Informationen angezeigt werden.
Zudem kann die Anzeigeeinheit 36 zur Anzeige von Fehlermeidungen dienen, die über
während des Betriebs der ärztlichen Behandlungsvorrichtung 20 bzw. des Steuergeräts 21
auftretende Fehler informieren. So kann beispielsweise auf Fehler in der Elektronik des
Steuergeräts 21, auf Fehler des Antriebsmotors 23 oder auf die Datenbank des Steuergeräts
21 betreffende Fehler, wenn z. B. sämtliche Speicherplätze der beiden den Tasten 1 und 2
zugeordneten Programmebenen belegt sind, hingewiesen werden. Ebenso ist denkbar, das
Steuergerät 21 mit einer automatischen Behandlungstyp-Erkennungseinrichtung
auszustatten, so daß eine Abweichung zwischen dem einem ausgewählten
Betriebsprogramm entsprechenden Behandlungsinstrumententyp und dem tatsächlich auf
den Antriebsmotor 23 aufgesteckten Behandlungsinstrumententyp erkannt und eine
entsprechende Fehlermeldung ausgegeben werden kann. Derartige
Behandlungsinstrumententyp-Erkennungseinrichtungen sind bereits bekannt.
Fig. 6 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der in Fig. 1 dargestellten Ablage 24, die zur
Aufnahme des Antriebsmotors 23 sowie von Behandlungsinstrumenten und
Behandlungswerkzeugen und dem Versorgungsschlauch 22 dient, wobei Fig. 6a eine
perspektivische Ansicht dieses ersten Ausführungsbeispiels und Fig. 6b eine Frontalansicht
dieses Ausführungsbeispiels darstellt.
Die in Fig. 6 dargestellte Ablage 24 besitzt eine sich in Längsrichtung der Ablage 24
erstreckende durchlaufende Vertiefung 47, die zur Aufnahme des in Fig. 1 dargestellten
Antriebsmotors 23 dient. Die Vertiefung 47 ist im wesentlichen an die Außenform des
Antriebsmotors 23 angepaßt und weist an ihrem einen Ende eine umfangsseitige
Verengung auf, so daß der in der Vertiefung 47 abgelegte Motor in der Richtung zur
Verengung 50 hin gehalten wird. Insbesondere kann die Verengung 50 so ausgestaltet sein,
daß sie eine köcherartige Halterung für den in der Vertiefung 47 abgelegten Antriebsmotor
bildet. Zusätzlich kann jedoch auch eine entsprechende Verengung oder köcherartige
Halterung auf der zu der Verengung 50 entgegengesetzt liegenden Seite der Vertiefung 47
angeordnet sein.
Gemäß Fig. 6 sind symmetrisch und im wesentlichen parallel zu der Vertiefung 47 zwei
schalenförmige Ablagen 48 und 49 angeordnet, die zur Aufnahme eines
Behandlungswerkzeugs oder Behandlungsinstrumentes dienen. Gemäß Fig. 6a weisen diese
Ablageabschnitte 48 und 49 eine längliche Form auf, wobei diese Ablageabschnitte 48 und
49 jedoch auch an die Form eines zahnärztlichen Handstücks oder Winkelstücks angepaßt
sein können. Des weiteren können natürlich auch mehrere dieser Ablageabschnitte 48 und
49 vorgesehen sein. Wie bei der Vertiefung 47 ist auch die Tiefe der schalenförmigen
Ablageabschnitte 48 und 49 vorzugsweise so gewählt, daß ein darin abgelegtes
Behandlungsinstrument teilweise von der Oberfläche der Ablage 24 hervorsteht, um ein
Entnehmen des Behandlungsinstruments zu erleichtern.
Die Seitenwand 46 der in Fig. 6 gezeigten Ablage 24 wird durch einen oberen Rand 44,
der durch die Vertiefung 47 unterbrochen wird, sowie einen umlaufenden unteren Rand 45
begrenzt. Wie insbesondere aus Fig. 6b ersichtlich ist, steht der untere Rand aus noch
nachfolgend näher zu erläuternden Gründen etwas weiter von der Seitenwand 46 ab. Der
obere Rand 44, der untere Rand 45 und die dazwischen angeordnete Seitenwand 46
bestimmen die im wesentlichen ellipsenartige Form der in Fig. 6 gezeigten Ablage 24 und
bilden eine Aufnahmeanordnung für den in Fig. 1 gezeigten Versorgungsschlauch 22, da
dieser zwischen die beiden Ränder 44 und 45 um die Seitenwand 46 gewickelt werden
kann und dabei von den beiden Rändern 44 und 45 gehalten wird. Anstelle der in Fig. 6a
dargestellten nahezu vollständig ausgebildeten umlaufenden Form des oberen Randes 44
würde es auch genügen, wenn der obere Rand 44 lediglich teilweise an beispielsweise zwei
gegenüberliegenden Stellen der Ablage 24 ausgebildet ist, wodurch ebenfalls bereits eine
sichere Halterung des um die Seitenwand 46 gewickelten Versorgungsschlauches
gewährleistet wäre.
Fig. 7 zeigt in verschiedenen Ansichten ein zweites Ausführungsbeispiel der in Fig. 1
dargestellten Ablage 24, wobei es sich bei diesem Ausführungsbeispiel um eine zweiteilige
Ausführungsform handelt. Fig. 7a zeigt eine Draufsicht auf diese Ablage, wobei erkennbar
ist, daß zwei Ablageteile 59 und 60 gelenkartig durch entsprechende Gelenkmittel 51
miteinander verbunden sind, so daß insbesondere der Ablageteil 60 gegenüber dem
Ablageteil 59 geschwenkt werden kann. Der Ablageteil 59 weist Ablageabschnitte 53 und
54 für die Aufnahme von Behandlungsinstrumente 38 auf, wobei gemäß Fig. 7 beispielhaft
hinsichtlich des Ablageabschnitts 54 ein Winkelstück und hinsichtlich des Ablageabschnitts
53 ein Handstück dargestellt ist. Zudem ist in dem Ablageteil 59 die bereits anhand von
Fig. 6 beschriebene Vertiefung 47 für den Antriebsmotor 23 mit der Verengung 50
enthalten. Der gegenüber dem Ablageteil 59 schwenk- bzw. drehbare Ablageteil 60 weist
eine der Vertiefung 47 im wesentlichen entsprechende Vertiefung 52 auf, wobei diese
jedoch in Form einer Köcherhalterung für den Antriebsmotor 23 ausgestaltet ist, so daß
der Antriebsmotor 23 einerseits in der Vertiefung 47 abgelegt und andererseits in der
köcherartigen Halterung 52 nach Schwenkung des Ablageteils 60 gegenüber dem
Ablageteil 59 gehalten werden kann.
Dies ist insbesondere in Fig. 7d und 7e dargestellt, wobei Fig. 7d beispielhaft die
Plazierung der Ablage 24 auf einen zu dem in Fig. 1 dargestellten Steuergerät 21
gehörenden Ablagearm 57 darstellt. Fig. 7e zeigt beispielhaft direkt die Auflage der
Ablage 24 auf einer Oberfläche 58 des Steuergeräts 21. Sowohl in Fig. 7d als auch in Fig.
7e ist jeweils der Antriebsmotor 23 einerseits in einer in der Vertiefung 47 abgelegten
Stellung und andererseits in einer in der Köcherhalterung 52 gehaltenen nahezu
senkrechten Stellung dargestellt.
Die zweiteilige Ausführungsform der Ablage 24 weist den Vorteil auf, daß - wie in Fig.
7c gezeigt ist - durch Schwenken des Ablageteils 60 gegenüber dem Ablageteil 59 auf
einfache Weise eine gewünschte Neigung der Ablage 24 stufenlos eingestellt werden kann,
wobei die Reibung zwischen den in Fig. 7c gezeigten Gelenkmitteln und den beiden
Ablageteilen 59 und 60 einerseits so klein ist, daß die Ablageteile 59 und 60
gegeneinander geschwenkt werden können, und andererseits jedoch groß genug ist, daß
auch nach Ablage des Antriebsmotors 23 sowie der Behandlungsinstrumente 38 in der
Ablage 24 die gemäß Fig. 7c herbeigeführte Stellung der Ablage 24 beibehalten werden
kann.
Wie bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel steht auch bei dem in Fig. 7
dargestellten Ausführungsbeispiel der untere Rand 45 weiter als der obere Rand 44 von der
Seitenwand 46 seitlich ab. Dadurch kann die Ablage 24 in eine in Fig. 7b gezeigte
Sterilisationskassette 55 eingesetzt werden, wobei die Ablage 24 in der
Sterilisationskassette 55 mit dem Rand 44 nach unten gerichtet abgelegt ist. Ein in der
Ablage gehaltener Antriebsmotor 23 kommt dabei auf entsprechenden Auflageflächen 56
zu liegen. Der weiter von der Seitenwand 46 der ,Auflage 24 hervorstehende Rand 45 liegt
dabei auf Schultern 62 der Sterilisationskassette 55 auf, so daß die Ablage 24 zugleich als
"Verpackung" für die in der Ablage 24 gehaltenen Instrumente bzw. den Antriebsmotor
23 und den Versorgungsschlauch 22 dient. Aus Fig. 7b ist insbesondere auch der auf die
Seitenwand 46 der Ablage 24 aufgewickelte Versorgungsschlauch 22 ersichtlich.
Bei der in Fig. 7b dargestellten Sterilisationskassette 55 handelt es sich um einen mehrfach
sterilisierbaren Behälter, in den durch entsprechend vorgesehene Öffnungen
Sterilisierdampf bzw. Sterilisiergas zur Sterilisierung der Ablage 24 und der darin
gehaltenen Instrumente, des Antriebsmotors 23 und des Versorgungsschlauches 22
eingeführt werden kann. Eine derartige Sterilisationskassette ist beispielsweise aus der EP-
0588 228 A1 oder der DE 92 06 022 U1 bekannt. In der Regel erfolgt die Sterilisation bei
einer Temperatur von bis zu 135°C. Während beim bekannten Stand der Technik die
einzelnen zu sterilisierenden Teile in einen Klarsichtbeutel verpackt werden müssen,
können die in der in Fig. 6 und 7 gezeigten Ablage 24 abgelegten Teile zusammen mit der
Ablage 24 in einer entsprechenden Sterilisationskassette sterilisiert werden, ohne daß eine
Verpackung in Klarsichtbeutel erforderlich ist. Zudem können die einzelnen
Behandlungsinstrumente bequem zusammen mit dem Antriebsmotor und dem
Versorgungsschlauch sterilisiert werden. Allgemein ist die Ablage 24 derart geformt, daß
sie in eine übliche Sterilisationskassette, Sterilisationstray oder einen üblichen
Sterilisationskorb vorzugsweise schlüssig eingesetzt werden kann.
Nachdem die zu sterilisierenden Teile zusammen mit der Ablage 24 sterilisiert werden,
muß die Ablage 24 aus einem sterilisierbaren Material, wie z. B. Silikon, hergestellt sein.
Die Ablage 24 ist frei positionierbar und kann durch Befestigungsmittel an entsprechenden
Stellen des in Fig. 1 gezeigten Steuergerätes 21 oder - wie in Fig. 7d angedeutet - auf
einem Ablagearm 57 des Steuergeräts befestigt werden.
Insbesondere bei Anwendungen in der Implantologie sind zum Teil sehr genaue
Drehmomente erforderlich. Diese Drehmomente sind nicht allein vom Strom des
Antriebsmotors abhängig, sondern auch vom Zustand des mit dem Antriebsmotor
gekoppelten Behandlungsinstrumentes. Es wird daher vorgeschlagen, für eine
Drehmomentgenauigkeit von kleiner ± 3% den Antriebsmotor mit darauf aufgesetztem
Behandlungsinstrument zu kalibrieren. Bei der Drehmomentkalibrierung wird das
tatsächlich von dem Antriebsmotor und dem damit gekoppelten Behandlungsinstrument
ausgeübte Drehmoment bzw. die entsprechende Drehmomentkennlinie ermittelt und
anschließend der Antriebsmotor mit dem daran gekoppelten Behandlungsinstrument gemäß
dem ermittelten Drehmoment bzw. der ermittelten Drehmomentkennlinie angesteuert, so
daß der Betrieb des Antriebsmotors und des Behandlungsinstruments durch die
Drehmomentkalibrierung auf das tatsächlich von dem Antriebsmotor und dem
Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment abgestimmt ist.
Die Drehmomentkalibrierung bzw. die Ermittlung des Drehmoments erfolgt mit Hilfe
einer Drehmomentermittlungseinrichtung, die einerseits in das in Fig. 1 gezeigte
Steuergerät 21 integriert oder andererseits als eine an das Steuergerät 21 anschließbare
separate Einheit vorgesehen sein kann. Vorteilhafterweise umfaßt die
Drehmomentermittlungseinrichtung ein Softwaremodul mit Bedienerführung, mit dessen
Hilfe auf einer der Drehmomentermittlungseinrichtung zugeordneten Anzeigeneinheit oder
auf der Anzeigeneinheit 36 des Steuergeräts 21 entsprechende Ablauf- bzw.
Bedieninformationen für die Durchführung der Drehmomentkalibrierung angezeigt
werden.
Zur Durchführung der Drehmomentkalibrierung muß zunächst im Falle einer externen
Drehmomentermittlungseinrichtung diese Drehmomentermittlungseinrichtung an das
Steuergerät 21 angeschlossen und anschließend - wie bereits anhand von Fig. 2 erläutert
worden ist - die in Fig. 2 gezeigte Taste 12 betätigt werden, um die
Drehmomentkalibrierungsprozedur zu starten. Anschließend wird mit Hilfe der zuvor
beschriebenen Bedienerführung der Benutzer zur Durchführung der nachfolgend näher
anhand von Fig. 10 beschriebenen Drehmomentkalibrierungsprozedur aufgefordert.
Fig. 10 zeigt zwei Drehmoment-Motorstrom-Kennlinen a und b. Die Kennlinie a zeigt die
sich bei Kopplung eines Behandlungsinstruments mit dem Antriebsmotor ergebende
Kennlinie ohne Drehmomentkalibrierung. Mit Hilfe der Drehmomentkalibrierung soll
nunmehr die Ist-Kennlinie a zu der Soll-Kennlinie b verschoben werden. Die Soll-
Kennlinie b entspricht derjenigen Kennlinie, mit der das in Fig. 1 und 2 gezeigte
Steuergerät 21 normalerweise den Antriebsmotor mit dem daran gekoppelten
Behandlungsinstrument ansteuern würde. Die Soll-Kennlinie b ist demnach dem
Steuergerät 21 bekannt. Zur Eliminierung des in Fig. 10 gezeigten Offset zwischen den
Kennlinien a und b genügt es somit, einen bestimmten Meßpunkt B' der Ist-Kennlinie a zu
ermitteln, so daß aufgrund des Unterschieds zwischen dem dem Meßpunkt B'
zugeordneten Drehmoment M'1 und dem dem Soll-Meßpunkt B' zugeordneten
Drehmoment M1 auf die Verschiebung zwischen den beiden Kennlinien a und b
geschlossen werden kann, um diese anschließend zu eliminieren. Bei der Eliminierung
dieses Offset wird die Ist-Kennlinie a zu der Soll-Kennlinie b verschoben, so daß der im
Leerlauf des Antriebsmotors (I = 0) auftretende Drehmomentwert A' zum Meßpunkt A
verschoben und somit als neuer Nullpunkt behandelt wird.
Zur Ermittlung des in Fig. 10 dargestellten Meßpunktes B' muß zum einen der
entsprechende Drehmomentwert M'1 und zum anderen der Motorstromwert I'1 ermittelt
werden. Der Motorstrom kann beispielsweise wie in der DE 196 28 854 A1 mit Hilfe
eines in Serie mit dem Antriebsmotor geschalteten Widerstands erfaßt werden, wobei die
an dem Widerstand abfallende Spannung als proportionale Größe zu dem Motorstrom
ausgewertet wird.
Anhand Fig. 10 wurde der Fall erläutert, daß die Ist-Kennlinie a parallel zu der Soll-
Kennlinie b verläuft. Unter bestimmten Umständen kann jedoch die Ist-Kennlinie a auch
geneigt zu der Soll-Kennlinie b verlaufen. In diesem Fall müssen zur Ermittlung der Ist-
Kennlinie a zwei Meßpunkte ermittelt werden, die die Ist-Kennlinie a eindeutig definieren.
Vorteilhafterweise ist eine der beiden Meßpunkte der Meßpunkt A' im Leerlauf des
Antriebsmotors (1 = 0), so daß aufgrund des dem Meßpunkt A' entsprechenden
Drehmomentwertes die Ist-Kennlinie in den Nullpunkt verschoben werden kann.
Allgemein kann z. B. vorgesehen sein, daß die Drehmomentermittlungseinrichtung den
Motorstrom bzw. die Motorleistung standardmäßig für z. B. drei verschiedene
Drehmomentwerte, wie z. B. 0 Ncm (Leerlauf), 5 Ncm und 35 Ncm, mißt, um daraus die
für die Kalibrierung erforderlichen Drehmomentdaten zu gewinnen. Liegt ein Meßwert
außerhalb vorgegebener Meßwertgrenzen, kann die Bedienperson über die Anzeige 36 zur
Überprüfung des Antriebsmotors 23 bzw. des darauf aufgesetzten
Behandlungsinstrumentes 38 oder zur Wiederholung der Drehmomentkalibrierung
aufgefordert werden.
Fig. 8 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Drehmomentermittlungseinrichtung, mit
der das tatsächlich von dem Antriebsmotor und dem darauf aufgesetzten
Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment ermittelt werden kann. Gemäß Fig. 8 wird
das von dem Antriebsmotor sowie dem Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment in
eine Verstellkraft für ein Verstellmedium umgesetzt, wobei der von der Verstellkraft
hervorgerufene Verstellweg des Verstellmediums erfaßt und in ein entsprechendes
elektrisches Signal umgewandelt wird. Bei dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel ist
das Verstellmedium eine einseitig eingespannte und vorgespannte Blattfeder 67. Das von
dem Antriebsmotor und dem Behandlungsinstrument ausgeübte Drehmoment wird von
einem Mitnehmer bzw. einer Aufnahmewelle 63 aufgenommen, welche mechanisch mit
einer Wickeltrommel 64 gekoppelt ist. Die Wickeltrommel 64 ist über ein Spannseil 66
mit dem nicht eingespannten Ende der Blattfeder 67 verbunden. In das Spannseil ist eine
Feder 65 zur Dämpfung und Verringerung des Spannweges eingesetzt, die zudem eine
Kraftvorspannung des Seils ermöglicht.
Bei Ausübung eines bestimmten Drehmoments des Antriebsmotors mit dem daran
gekoppelten Behandlungsinstrument wird die Aufnahmewelle 63 gedreht und das Seil 66
entsprechend auf der Wickeltrommel 64 aufgewickelt. Bei einer bestimmten, geeichten
Kraft verläßt die Blattfeder 67 ihre ursprüngliche Position und wird in die in Fig. 8
gestrichelt gezeichnete Auslenkposition bewegt. Diese Auslenkung bzw. dieser
Verstellweg ist ein Maß für das auf die Aufnahmewelle 63 ausgeübte Drehmoment. Sobald
an der Aufnahmewelle 63 kein Drehmoment mehr anliegt, bewegt sich die Blattfeder 67
aufgrund ihrer Vorspannung zurück in ihre Ausgangsposition und das Seil 66 wird wieder
von der Wickeltrommel 64 abgewickelt.
Zur Erfassung des Verstellweges, d. h. der Auslenkung, der Blattfeder 67 ist eine
Schaltanordnung 68 vorgesehen, wobei gemäß Fig. 8 zwischen zwei Varianten 1 und 2
unterschieden wird. Gemäß der Variante 1 ist ein Schalter 68 vorgesehen, der zusammen
mit der Blattfeder 67 sowie einer Auswertungseinheit 70 einen Stromkreis bildet. Bei einer
bestimmten geeichten Verstellkraft des Seils 66 wird der Schalter 68 betätigt und dadurch
eine Signaländerung ausgelöst, die der Auswertungseinheit 70 zugeführt und mitgeteilt
wird. Der Schalter 68 kann fest oder aber auch insbesondere entsprechend den Meßwerten
in Pfeilrichtung verschiebbar angeordnet werden. Durch Verschieben des Schalters 68 nach
oben kann demnach ein kleineres Drehmoment und durch Verschieben des Schalters 68
nach unten ein größeres Drehmoment erfaßt werden. Die Auswertungseinheit 70 setzt das
von dem Schalter 68 gelieferte Signal bzw. die entsprechende Signaländerung mit Hilfe
einer entsprechenden Software in das zu messende Drehmoment um. Mit Hilfe des von der
Auswertungseinheit 70 gelieferten Drehmoments ist somit eine Korrektur der in Fig. 10
gezeigten Ist-Kennlinie a möglich und der Antriebsmotor mit dem daran gekoppelten
Behandlungsinstrument kann mit größtmöglicher Genauigkeit unter Berücksichtigung des
in Fig. 10 dargestellten Offset betrieben werden. Die in Fig. 8 gezeigte
Auswertungseinheit 70 kann in der Drehmomentermittlungseinrichtung oder aber auch in
dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Steuergerät 21 der ärztlichen Behandlungsvorrichtung
enthalten sein.
Gemäß der durch 2 in Fig. 8 bezeichneten zweiten Variante der Schalteranordnung 68 sind
mehrere einzelne Schalter in Längsrichtung der Blattfeder 67 vorgesehen, die jeweils mit
entsprechenden Widerständen 69 gekoppelt sind und somit ein Schalter-
Widerstandsnetzwerk bilden. Abhängig von der Auslenkung der Blattfeder 67 werden
somit unterschiedliche Schalter dieser Schalteranordnung betätigt, so daß an den
Ausgangsanschlüssen dieser Schalteranordnung abhängig von der Auslenkung der
Blattfeder 67 ein unterschiedlicher Gesamt-Widerstandswert auftritt, der von der
Auswertungseinheit 70 ausgewertet und in das entsprechende Drehmoment umgerechnet
werden kann.
Anstelle der in Fig. 8 gezeigten Schalteranordnung kann beispielsweise auch ein
Potentiometer verwendet werden, dessen Schleifkontakt mit der Blattfeder 67 mechanisch
gekoppelt ist, so daß sich das von dem Potentiometer gelieferte Ausgangssignal
proportional mit der Auslenkung der Blattfeder 67 verändert. Das Ausgangssignal des
Potentiometers wird dabei ebenfalls der in Fig. 8 gezeigten Auswertungseinheit 70
zugeführt.
Fig. 9 zeigt verschiedene Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels der zuvor
beschriebenen Drehmomentermittlungseinrichtung, welche im Sinne einer
Hysteresebremse realisiert ist. Fig. 9a zeigt eine Querschnittsansicht dieser Einrichtung,
wobei ebenfalls eine Aufnahmewelle 63 zur Aufnahme bzw. Übertragung des von dem
Antriebsmotor mit dem Behandlungsinstrument ausgeübten Drehmoments vorgesehen ist.
Die Welle 63 ist mit einem durch Kugellager 74 in einem Außengehäuse 71 drehbar
gelagerten Gehäuse- bzw. Drehkörper 72 verbunden, wobei dieser Drehkörper 72 über
eine Spiralfeder 73 mit dem Außengehäuse 71 gekoppelt ist. Bei Ausübung eines
Drehmoments auf den Mitnehmer bzw. die Aufnahmewelle 63 wird dieser Drehkörper 72
in dem Außengehäuse 71 verdreht, und es werden analog zu dem in Fig. 8 gezeigten
Ausführungsbeispiel abhängig von dem Verdrehwinkel entsprechend angeordnete
Schaltermittel 68 aktiviert, deren Ausgangssignale der in Fig. 8 gezeigten
Auswertungseinheit 70 zugeführt werden, die abhängig von den Signalveränderungen der
Schaltermittel das entsprechende Drehmoment bestimmt. In dem Drehkörper 72 ist eine
Flachspiralfeder 79 mit beispielsweise 20 oder 40 Wicklungen vorhanden, die sich bei
Verdrehen der Aufnahmewelle 63 auf der Aufnahmewelle 63 abwickelt und somit eine
Rückstellkraft für den Drehkörper 72 ausübt, um diesen wieder in die ursprüngliche
Position zurückzubewegen, wenn kein Drehmoment mehr auf die Aufnahmewelle 63
ausgeübt wird. Das Außengehäuse 71 besitzt ein Fenster 75, so daß durch dieses Fenster
eine Ableseskala bzw. Analoganzeige 76 des Drehkörpers 72 beobachtet werden kann.
Vorzugsweise weist die Analoganzeige 76 direkt die der Verdrehung des Drehkörpers 72
entsprechenden Drehmomentwerte auf, so daß der Benutzer unmittelbar abhängig von der
Verdrehung des Drehkörpers 72 das entsprechende Drehmoment ablesen kann.
Fig. 9b-9e zeigen verschiedene Ansichten einer Variante des in Fig. 9a gezeigten
Ausführungsbeispiels, wobei Fig. 9c die entsprechende Querschnittsansicht, Fig. 9d eine
Frontalansicht und Fig. 9e eine Draufsicht dieser Variante darstellt. Fig. 9b zeigt eine
Draufsicht auf den Innenraum der in Fig. 9c dargestellten Variante mit den wesentlichen
Bauteilen.
Die in Fig. 9c dargestellten Elemente entsprechen im wesentlichen den in Fig. 9a
dargestellten Elementen und sind mit entsprechenden Bezugszeichen versehen. Die
Drehmomentermittlungseinrichtung ist jedoch anstelle des in Fig. 9a gezeigten Gehäuses in
einen Gehäusekörper 77 eingebaut, der zudem eine Ausnehmung bzw. eine Ablagenut 78
für ein Behandlungsinstrument, gemäß Fig. 9c ein Winkelstück 38 mit daran gekoppeltem
Kopfteil 40 aufweist, wobei das Behandlungsinstrument 38 in der Ausnehmung 78
abgelegt und zugleich in dieser Ablagestellung mechanisch mit der Aufnahmewelle 63 der
Drehmomentermittlungseinrichtung gekoppelt werden kann. Aus Fig. 9c in Verbindung
mit Fig. 9b ist zudem ersichtlich, daß die Außenseite des Drehkörpers 72 mehrere
hervorstehende Schaltnocken 76 aufweist, die bei Drehung des Drehkörpers 72 in der in
Fig. 9b dargestellten Pfeilrichtung entsprechend angeordnete Schalter abhängig von dem
Verdrehwinkel des Drehkörpers 72 betätigen. Wie in Fig. 9c gezeigt ist können mehrere
dieser Schaltnocken 76 sowie die entsprechenden Schalter 68 vertikal übereinanderliegend
angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Schaltnocken mit der in Fig. 9b gezeigten Form
gleichmäßig entlang des Umfangs des Drehkörpers 72 verteilt. Selbstverständlich können
die Schaltnocken auch eine andere Außenform besitzen, soweit dadurch eine Betätigung
der Schalter 68 möglich ist. Die Ausgangssignale der Schalter 68 werden wiederum der in
Fig. 8 gezeigten Auswertungseinheit zugeführt, die abhängig von den von den Schaltern
68 gelieferten Signalveränderungen auf das auf die Aufnahmewelle 63 ausgeübte
Drehmoment des Antriebsmotors mit dem daran gekoppelten Behandlungsinstrument
schließt.
Zur Vorgabe bestimmter Drehmomentwerte können für die Aufnahmewelle 63 bzw. den
Drehkörper 72 entsprechende Raststufen vorgesehen sein, die durch in Umfangsrichtung
der Aufnahmewelle 63 bzw. des Drehkörpers 72 angeordnete (nicht gezeigte)
Kugelraststifte realisiert sein können. Jede Raststufe entspricht dabei einem bestimmten
Drehmoment, wie z. B. 0 Ncm, 15 Ncm oder 30 Ncm. Durch Einrasten der
Aufnahmewelle 63 mit dem aufgesetzten Behandlungswerkzeug 38 bzw. des Drehkörpers
72 in die entsprechenden Raststufen kann der dem jeweiligen vorgegebenen Drehmoment
entsprechende Motorstrom gemessen werden, um somit die gewünschten
Drehmomentkennliniendaten gewinnen zu können.
Bei jedem der in Fig. 8 und 9 gezeigten Ausführungsbeispiele liefert die
Auswertungseinheit 70 der entsprechenden Drehmomentermittlungseinrichtung das
tatsächlich von dem Behandlungsinstrument und dem Antriebsmotor auf die
Aufnahmewelle 63 ausgeübte Drehmoment bzw. ein diesem Drehmoment entsprechendes
Signal, welches dem Steuergerät 21 bzw. einer in dem Steuergerät 21 vorhandenen
Steuereinheit zugeführt wird, so daß das Steuergerät abhängig von dem somit ermittelten
Drehmomentwert die Drehmomentkalibrierung, d. h. die anhand von Fig. 10 erläuterte
Drehmomentkorrektur, durchführen und das Behandlungsinstrument mit größtmöglicher
Genauigkeit ansteuern kann, indem der Antriebsmotor 23 mit einer entsprechenden
Leistungszufuhr betrieben wird.
Bei den zuvor beschriebenen Drehmomentermittlungseinrichtungen wurde davon
ausgegangen, daß das von einem auf den Antriebsmotor 23 aufgesetzten
Behandlungsinstrument 38 ausgeübte Drehmoment ermittelt wird (z. B. mit Hilfe der
Aufnahmewelle 63). Alternativ kann selbstverständlich auch eine Abwandlung
dahingehend erfolgen, daß das Behandlungsinstrument 38 mit einem Behandlungswerkzeug
39 (z. B. einem Bohrer) gekoppelt ist und das von dem auf das Behandlungsinstrument 38
aufgesetzten Bohrer 39 ausgeübte Drehmoment ermittelt und zur Grundlage der
Kalibrierung gemacht wird. Zudem besteht die Möglichkeit, daß die
Drehmomentermittlungseinrichtung direkt, d. h. ohne die Hilfe des Steuergeräts 21,
abhängig von den ermittelten Drehmomentdaten die Leistungszufuhr des Antriebsmotors
23 entsprechend einstellt.
Abschließend sei erwähnt, daß das in Fig. 1 und 2 gezeigte Steuergerät 21 der ärztlichen
Behandlungsvorrichtung 20 auch einen Druckeranschluß aufweisen kann, so daß
verschiedene technische Informationen, wie z. B. die auf der Anzeigeneinheit 36
dargestellten Betriebsparameterinformationen, das Datum, die Uhrzeit usw. ausgedruckt
werden können. Anhand eines derartigen Ausdrucks dann anschließend der
Behandlungsablauf nachvollzogen und beurteilt werden. Ebenso kann eine serielle oder
parallele Schnittstelle zum Anschluß des Steuergeräts an einen Computer vorgesehen sein,
um Daten an den Computer übertragen zu können und am Bildschirm des Computers eine
vergrößerte Displayanzeige darstellen bzw. mit Hilfe des Computers Daten aufzeichnen zu
können.
Claims (27)
1. Ärztliche Behandlungsvorrichtung (20),
mit einem Steuergerät (21),
mit einem an das Steuergerät (21) anschließbaren Antriebsmotor (23), mit dem ein Behandlungsinstrument (38) zu betreiben ist, und
mit einer Drehmomentermittlungseinrichtung, welche das Drehmoment des mit dem Antriebsmotor (23) gekoppelten Behandlungsinstruments (38) ermittelt und entsprechende Drehmomentdaten liefert, wobei das Steuergerät (21) den Antriebsmotor (23) auf Grundlage der ermittelten Drehmomentdaten ansteuert.
mit einem Steuergerät (21),
mit einem an das Steuergerät (21) anschließbaren Antriebsmotor (23), mit dem ein Behandlungsinstrument (38) zu betreiben ist, und
mit einer Drehmomentermittlungseinrichtung, welche das Drehmoment des mit dem Antriebsmotor (23) gekoppelten Behandlungsinstruments (38) ermittelt und entsprechende Drehmomentdaten liefert, wobei das Steuergerät (21) den Antriebsmotor (23) auf Grundlage der ermittelten Drehmomentdaten ansteuert.
2. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentermittlungseinrichtung die Drehmomentdaten durch Korrelation des
von ihr ermittelten Drehmoments des Behandlungsinstruments (38) mit der dem
Antriebsmotor (23) zugeführten Leistung gewinnt.
3. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentermittlungseinrichtung Erfassungsmittel (63-69; 63, 68, 72, 73, 75, 76) umfaßt, welche das Drehmoment des Behandlungsinstruments (38) erfassen und in ein entsprechendes elektrisches Signal umsetzen, und
daß die Drehmomentermittlungseinrichtung Auswertungsmittel (70) umfaßt, welche das elektrische Signal auswerten und in die Drehmomentdaten umwandeln.
daß die Drehmomentermittlungseinrichtung Erfassungsmittel (63-69; 63, 68, 72, 73, 75, 76) umfaßt, welche das Drehmoment des Behandlungsinstruments (38) erfassen und in ein entsprechendes elektrisches Signal umsetzen, und
daß die Drehmomentermittlungseinrichtung Auswertungsmittel (70) umfaßt, welche das elektrische Signal auswerten und in die Drehmomentdaten umwandeln.
4. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassungsmittel erste Umwandlungsmittel (63-66; 63) umfassen, welche die
Drehbewegung des Behandlungsinstruments (38) in eine Verstellkraft für ein
Verstellmedium (67; 72) umsetzen, und zweite Umwandlungsmittel (68, 69; 68), weiche
einen durch die Verstellkraft hervorgerufenen Verstellweg des Verstellmediums (67; 72)
erfassen und davon abhängig das elektrische Signal liefern.
5. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstellmedium (67; 72) federelastisch vorgespannt ist.
6. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Umwandlungsmittel (68, 69; 68) den Verstellweg des Verstellmediums
(67; 72) durch eine Schalteranordnung erfassen, welche abhängig vom Versteilweg des
Verstellmediums (67; 72) unterschiedliche elektrische Signale liefert.
7. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalteranordnung (68, 69) mehrere Schalter umfaßt, welche abhängig vom
Verstellweg des Verstellmediums (67; 72) unterschiedlich betätigt werden.
8. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalteranordnung mehrere mit den Schaltern (68) kombinierte Widerstände (69)
umfaßt, so daß die Schalteranordnung abhängig von der Betätigung der einzelnen Schalter
einen von dem Verstellweg des Verstellmediums (67; 72) abhängigen unterschiedlichen
Gesamtwiderstandswert aufweist.
9. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Umwandlungsmittel (68, 69; 68) ein Potentiometer aufweisen, dessen
Widerstandswert sich abhängig von dem Verstellweg des Verstellmediums (67; 72)
verändert und welches das elektrische Signal liefert.
10. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Umwandlungsmittel eine mit dem Behandlungsinstrument (38) koppelbare
Aufnahmewelle (63) zur mechanischen Übertragung und Erfassung der Drehung eines
rotierenden Antriebs des Behandlungsinstruments (38) aufweisen.
11. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstellmedium (67; 72) mit der Aufnahmewelle (63) mechanisch gekoppelt ist.
12. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstellmedium eine an einem ersten Ende gehaltene Blattfeder (67) ist, deren
zweites Ende mit der Aufnahmewelle (63) mechanisch gekoppelt ist, wobei die zweiten
Umwandlungsmittel (68, 69) den Verstellweg des zweiten Endes der Blattfeder (67)
erfassen.
13. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Ende der Blattfeder (67) über ein vorgespanntes Teil (66) mit der
Aufnahmewelle (63) gekoppelt ist.
14. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Seil (66) ein federelastisches Mittel (65) eingesetzt ist, welches in Zugrichtung
des Seils (66) gedehnt wird.
15. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmewelle (63) mechanisch mit einer Wickeltrommel (64) gekoppelt ist, an
der das Seil (66) befestigt ist, so daß sich das Seil (66) bei Übertragung einer Drehung von
dem Behandlungsinstrument (38) auf die Aufnahmewelle (63) auf der Wickeltrommel (64)
aufwickelt.
16. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12-15 und
Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mehreren Schalter (68) in Längsrichtung der Blattfeder (67) angeordnet sind und
somit abhängig von der Auslenkung des zweiten Endes der Blattfeder (67) unterschiedlich
betätigt werden.
17. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12-16 und einem
der Ansprüche 6-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalteranordnung (68, 69) entlang der Längsrichtung der Blattfeder (67)
verschiebbar ist.
18. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstellmedium ein mit der Aufnahmewelle (63) mechanisch gekoppelter
Drehkörper (72) ist, dessen Auslenkung durch die zweiten Umwandlungsmittel (68) erfaßt
wird.
19. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 18 und Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalter (68) entlang der Umfangsrichtung des Drehkörpers (72) angeordnet sind
und von Nocken (76) betätigt werden, welche von der Außenseite des Drehkörpers (72)
seitlich hervorstehen.
20. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalter (68) gleichmäßig entlang der Umfangsrichtung des Drehkörpers (72)
verteilt angeordnet sind.
21. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 18-20,
dadurch gekennzeichnet,
daß elastische Rückstellmittel (73, 79) vorgesehen sind, welche bei Nichtvorliegen eines
Drehmoments des Behandlungsinstruments (38) die Aufnahmewelle und den Drehkörper
(72) in eine Ausgangsstellung zurückstellen.
22. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellmittel eine mit dem Drehkörper (72) mechanisch gekoppelte Spiralfeder
(73) umfassen, welche die Aufnahmewelle (63) umgibt.
23. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 21 oder 22
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellmittel eine mehrfach in dem Drehkörper (72) gewickelte Flachspiralfeder
(79) umfassen, welche sich bei Auslenkung des Drehkörpers (72) infolge eines auf die
Aufnahmewelle (63) übertragenen Drehmoments auf die Aufnahmewelle (63) aufwickelt.
24. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3-23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentermittlungseinrichtung ein Gehäuse (71, 77) aufweist, welches eine
Ablage (78) für das Behandlungsinstrument (38) aufweist, wobei ein rotierender Antrieb
des in der Ablage (78) abgelegten Behandlungsinstruments (38) zugleich mit den
Erfassungsmitteln (63-69; 63, 68, 72, 73, 75, 76) zur Erfassung des von dem rotierenden
Antrieb des Behandlungsinstruments (38) ausgeübten Drehmoments mechanisch koppelbar
ist.
25. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Anzeigemittel (75, 76) zur optischen Anzeige des von der
Drehmomentermittlungseinrichtung ermittelten Drehmoments.
26. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 24 und 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzeigemittel ein in dem Gehäuse (71, 77) ausgebildetes Fenster (75) aufweisen, durch welches der Verstellweg des Verstellmediums (72) überwacht werden kann.
daß die Anzeigemittel ein in dem Gehäuse (71, 77) ausgebildetes Fenster (75) aufweisen, durch welches der Verstellweg des Verstellmediums (72) überwacht werden kann.
27. Ärztliche Behandlungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentermittlungseinrichtung ein Steuermodul zur Benutzerführung
aufweist.
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