DE19728648A1 - Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem in einem ausschäumenden Hohlraum angeordneten Schaumführungselement, Schaumführungselement sowie Verfahren zum Ausschäumen eines Hohlraums - Google Patents
Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem in einem ausschäumenden Hohlraum angeordneten Schaumführungselement, Schaumführungselement sowie Verfahren zum Ausschäumen eines HohlraumsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kühl- und/oder Gefriergerät
mit einem in einem auszuschäumenden Hohlraum angeordneten
Schaumführungselement sowie auf ein derartiges Schaumführungs
element. Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zum Ausschäumen eines Hohlraums, insbesondere eines Gehäuses
oder einer Tür eines Kühl- und/oder Gefriergeräts, mit einem
aus mindestens zwei Rohstoffkomponenten bestehenden Schaum.
In einer Vielzahl von industriellen Prozessen ist es erforder
lich Hohlräume zur Erzielung einer hohen mechanischen Stabili
tät und/oder einer hohen thermischen und/oder akustischen Iso
lierung mit einem Kunststoffschaum auszuschäumen. Derartige
Prozesse finden in der gesamten Hausgeräteindustrie, der Fahr
zeugbauindustrie (Schiff, Auto, Eisenbahn) Flugzeug), der Bau
industrie (Fassadenhinterschalung, Fenstereinbau) Anwendung.
Hierzu sind Einrichtungen bekannt, bei denen Reaktionsgemische
von Polyurethan-Schäumen (PUR-Schäumen) in den auszuschäumenden
Hohlraum injiziert werden. Derartige Reaktionsgemische werden
unter Einsatz von höher siedenden Treibmitteln als Flüssigkeit
oder unter Einsatz von niedriger siedenden Treibmitteln als
Sahne ("Frothing") in den auszuschäumenden Hohlraum eingetra
gen. Der "Frothing"-Effekt ergibt sich durch das sofortige Ver
dampfen des niedrig siedenden Treibmittels beim Austritt in at
mosphärische Druckverhältnisse, mit der Folge, daß die einge
tragene Flüssigkeit spontan zu einer rasierschaumähnlichen Mas
se expandiert. Beim Einsatz von höher siedenden Treibmitteln
setzt die Expansion des Gemisches zu einer rasierschaumähnli
chen Masse erst aufgrund der geringfügig später einsetzenden,
exothermen Reaktion ein.
Derartige Reaktionsgemische von PUR-Schaum bestehen in der Re
gel aus zwei Komponenten, nämlich einer Isocyanat-Komponente
und der Polyol-Komponente, in der üblicherweise die hoch- und/oder
niedrigsiedenden Treibmittel bereits vorgemischt sind.
Als niedrig siedendes Treibmittel findet beispielsweise Cyclo-
Penthan Verwendung, als entsprechend hochsiedendes Treibmittel
ist beispielsweise Butan geeignet. Die beiden vorstehend ge
nannten Schaumkomponenten werden unter hohen Druck in einem
Mischkopf gegeneinander injiziert und anschließend aus dem
Mischkopf in den auszuschäumenden Hohlraum eingetragen.
Zur Erzielung eines homogenen und gleichmäßigen Schäumergebnis
ses ist es beim Eintrag in sogenannte offene Formteile üblich,
das Reaktionsgemisch mit einer verfahrbaren Mischkopfeinrich
tung entsprechend der Form des Hohlraums in z. B. rautenähnli
chen Spuren vorzuverteilen, was jedoch bei geschlossenen Hohl
räumen, wie z. B. den Gehäusen von Kühl- und/oder Gefriergerä
ten, Kühltruhen sowie deren Türen, nicht möglich ist. Hier wird
die Mischkopfeinrichtung in der Regel nur an einer Außenfläche
des Gehäuses angesetzt. Aus optischen Gründen wird hier meist
eine an den Mischkopf angepaßte Eintragöffnung gewählt, die am
späteren Endprodukt nicht sichtbar ist. Aus schäumtechnischer
Sicht sind dies jedoch meistens sehr ungünstig exponierte Posi
tionen, die einen Eintrag im Sinne eines laminaren Reaktions
gießverfahrens, mit welchem hervorragende Schäumergebnisse er
zielt werden können, häufig so gut wie unmöglich machen.
Zur Lösung dieses Problems werden beispielsweise die Eintrags
geschwindigkeiten erhöht, um die hinteren (weiter vom Mischkopf
entfernten Bereiche) zu erreichen oder alternativ dazu werden
Eintragsgeschwindigkeiten reduziert, um die vorderen, dem
Mischkopf nahegelegenen Bereiche zu begünstigen. Dabei zeigt
aber die Erfahrung, das meistens eine der beiden Seiten vom
Schäumergebnis her benachteiligt ist. Erschwerend wirkt dabei
ohnehin der Eintrag eines sahneförmigen Gemisches, weil hier
das Gemisch eher gestopft als gegossen wird.
Eine Verbesserung der Vorverteilung des flüssigen oder sahne
förmigen Gemisches wird in noch nicht zufriedenstellendem Um
fang mit einem sog. "Top-Flow"-Verfahren unter Einsatz eines
MP-Mischkopfes (Mischkopf mit Parallelinjektion) erzielt. Hier
bei werden die beiden Schaumkomponenten in einem koaxial aufge
bauten Zuführungsrohr unter Drall geführt und ins eine Mischkam
mer eingeleitet, die zumeist als verlorenes Teil im mittleren
Bereich des auszuschäumenden Hohlraum angesetzt ist. Auf diese
Weise ist die üblicherweise an einem Mischkopf der Schäumanlage
vorhandene Mischkammer verzichtbar. Dabei wird aber auch hier
die Vorverteilung nur von einem zentralen Punkt vorgenommen.
Der eigentlichen geometrischen Form des auszuschäumenden Hohl
raums wird auch mit diesem Verfahren nicht angemessen Rechnung
getragen. Kühl- und Gefrierschrankgehäuse (auf dem Rücken lie
gend betrachtet) mit Längen bis zu ca. 2000 mm sind für den
Schäumvorgang ohnehin problematisch, weil hier in der Regel die
Boden- oder Deckfläche für die Ankopplung der Mischkopfeinrich
tung ausgewählt wird. Dabei ergeben sich produktbedingt hohe
Anforderungen an das Schaumfließverhalten aufgrund unterschied
licher Wandstärken bei Kühl-Gefrierkombinationen oder Kühlgerä
ten mit Gefrierfach. Weitere Problembereiche sind dünnwandige
Bereiche, in denen es z. B. nicht auf die guten Dämmeigenschaf
ten des Schaums ankommt Hohe Anforderungen sind weiter durch
das Umschäumen von Mulden und sonstigen Hinterschnitten der
Bauteilgeometrie gegeben, wo im speziellen eine gute Fließfä
higkeit des Schaumes auch noch am Ende eines langen Fließweges
erforderlich ist.
Weil diese Anforderungen einer ergiebigen Fließfähigkeit durch
das Schaumsystem selbst in der Regel nicht erfüllt werden kön
nen, wird erfahrungsgemäß versucht, diese Anforderungen über
erhöhte Füllmengen zu erzwingen. Erhöhte Füllmengen wirken sich
dahingehend aus, daß aufgrund der höheren Wärmeentwicklung bei
der exothermen Reaktion von Kunststoff- und Treibmittelkompo
nente eine längere Fließfähigkeit erzwungen werden kann.
Ein weiteres Problem taucht speziell bei Kühl- und/oder Ge
friergeräten auf, weil in den Hohlräumen häufig diesen durch
querende Rohre und elektrische Leitungen mit entsprechenden
Bauteilen zur Fixierung mit eingeschäumt werden müssen. Beim
Eintrag des Schaums in einen derart besetzten, durchkreuzten
Hohlraum wird sowohl das flüssige als auch das sahnige Reakti
onsschaumgemisch, welches eigentlich zur Vermeidung von
Lufteinschlüssen laminar eingetragen werden sollte, derart aus
einandergetrieben und in einzelne Partien zerstreut, daß eben
diese Lufteinschlüsse beim Zusammenlaufen der Partien zwangsläu
fig auftreten, was sich nachteilig auf die thermischen und die
mechanischen Eigenschaften des Schaums auswirkt.
Alle vorstehend genannten, im Stand der Technik bekannten Ver
fahren zum Ausschäumen von Hohlräumen sind daher mit dem Nach
teil behaftet, daß entweder aufgrund der Verwendung erhöhter
Füllmengen, die zwar einigermaßen akzeptable Schäumergebnisse
herbeiführen, hohe Kosten in Kauf zu nehmen sind oder bei Ver
wendung geringer Füllmengen keine ausreichend gute mechanische
Stabilität und thermische Isolation des Gehäuses gewährleistet
ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu
treffen, die es ermöglichen, Hohlräume mit einem geringen Maß
an Materialeinsatz so auszuschäumen, daß eine gute mechanische
Festigkeit und gute thermische Isolierung gegeben ist.
Diese Aufgabe wird bezüglich eines Kühl- und/oder Gefriergeräts
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem auszuschäumenden
Hohlraum ein Schaumführungselement vorgesehen ist, welches ein
gangsseitig, ggfs. über ein Adapterelement, an eine Schäumanla
ge anschließbar ist und über Durchbrüche verfügt, deren Lage
und Querschnitt in Abhängigkeit von den den jeweiligen Durch
brüchen zugeordneten, vom Schaum zurückzulegenden Fließwegen
und/oder von dem den jeweiligen Durchbrüchen zugeordneten aus
zuschäumenden Volumina gewählt sind.
Weiter ist erfindungsgemäß ein Schaumführungselement zum Ein
trag und zur Vorverteilung eines Kunststoffschaum-
Reaktionsgemisches in einen auszuschäumenden Hohlraum vorgese
hen, welches eingangsseitig, ggfs. über ein Adapterelement, an
eine Schäumanlage anschließbar ist und über Durchbrüche ver
fügt, die wie vorstehend beschrieben ausgestaltet sind.
Außerdem ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Ausschäumen ei
nes Hohlraums mit einem aus mindestens zwei Rohstoffkomponenten
bestehenden Schaum vorgesehen, bei dem die vorgemischten Roh
stoffkomponenten in ein im auszuschäumenden Hohlraum angeordne
tes Schaumführungselement injiziert werden, das über Durchbrü
che verfügt, deren Lage und Querschnitte wie vorstehend be
schrieben angeordnet sind.
Auf diese Weise wird das Reaktionsgemisch in den auszuschäumen
den Hohlraum derart eingetragen, daß eine Vorverteilung des Re
aktiongemisches, also der Schäummasse, entsprechend der geome
trischen Form und der Volumenverhältnisse im auszuschäumenden
Hohlraum gegeben ist. Auf diese Weise wird die Fließfähigkeit
des Schaumes nicht übermäßig beansprucht, und die Fließwege
werden deutlich reduziert. Hierdurch werden eine gleichmäßigere
Dichteverteilung über den gesamten Hohlraum und eine geringere
Randzonenverdichtung mit einer geringeren Zellorientierung,
d. h. mit ausgewogener Zellisotropie, erzielt. Resultierend
führt dies schließlich zu erheblich besseren Zug- und Druckfe
stigkeiten sowie hervorragenden Dämmeigenschaften des fertigen
Schaumes.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das im Kühl
gerät angeordnete Schaumführungselement rohrartig ausgestaltet
sein und kann zusätzlich im mittleren Bereich des rückwärtigen
Hohlraums angeordnet sein. Auf diese Weise ergeben sich ausge
hend von dem Schaumführungselement für den Schaum zu etwa jedem
Endpunkt des Hohlraums annähernd gleiche Weglängen. Hierbei
kann das Schaumführungselement sich weiter annähernd über die
gesamte Höhe des Geräts erstrecken.
Die im Schaumführungselement vorgesehenen Durchbrüche sind in
dividuell an das auszuschäumende Gehäuse angepaßt und können je
nach individuellem Nutzen sowohl rund als auch schlitzförmig
sein.
Zur Generierung eines vorteilhaften Staudruckes im Schaumfüh
rungselement während der Eintragsphase ist dieses an dem der
Eintragstelle gegenüberliegenden Ende geschlossen. Die Verteil
eigenschaften für einen günstigen Staudruck können insbesondere
auch dadurch verbessert werden, daß an besonders schwierig aus
zuschäumenden Stellen und asymmetrisch ausgestalteten Hohlkör
pern ein T-Stück in dem Stamm angeordnet sein, von dem zwei
oder auch mehrere im Durchmesser und mit dem Durchbrüchen an
die unterschiedlichen Volumenverhältnisse angepaßte Abzweige
fortführen.
Für einen homogenen Austrag des Schaums ist es auch bedeutsam,
daß der im Schaumführungselement anliegende Staudruck über die
gesamte Länge dieses Elements annähernd gleich ist, wozu eine
Anpassung des Durchmessers des Schaumführungselementes in Ab
hängigkeit von der Lage und/oder der Form und/oder der Quer
schnitte der Durchbrüche vorgesehen ist. Dabei kann es bei
spielsweise bei einem streng rohrartigen Element vorgesehen
sein, daß eine Verjüngung in Richtung der Schäumrichtung vorge
sehen ist.
Zur weiteren Verbesserung der Homogenität des Reaktionsgemi
sches und zur Vermeidung von Lufteinschlüssen werden die Durch
brüche im Schaumführungselement derart, angeordnet, daß die aus
dem Durchbrüchen austretenden Schaumpartien einem noch sehr
niedrigen Viskositätsbereich des Gemisches wieder lunkerfrei
zusammenlaufen und gemeinsam expandieren können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeich
nung näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Ansicht eines
Gehäuses für ein Kühlgerät mit eingesetztem Schaum
führungselement;
Fig. 2 in perspektivischer Ansicht ein Schaumführungsele
ment, wie es auch zum Ausschäumen des Gehäuses gemäß
Fig. 1 eingesetzt werden kann;
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Eintrittsbereich des
Schaumführungselements gemäß Fig. 2; und
Fig. 4 in perspektivischer Darstellung eine Ansicht eines
Gehäuses für ein Warmwassergerät mit eingesetztem
Schaumführungselement.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung die Frontansicht
eines Gehäuses 2 für ein Kühlgerät. Zu erkennen sind der stirn
seitige Rahmen 4, welcher den Innenbehälter mit dem Außenbehäl
ter verbindet, das Deckenteil 6, das rechte Seitenteil 8 und in
Ansicht auf den Innenbehälter die Rückwand 10, das linke Sei
tenteil 12 und das Bodenteil 14 des Gehäuses 2. Am hinteren
Rand des Außenbehälters ist mittig in vertikaler Richtung ein
sich über annähernd die gesamte Höhe des Geräts 2 erstreckendes
Schaumführungselement 16 angeordnet, welches in der gezeigten
Darstellung gestrichelt erkennbar ist. Dieses Schaumführungs
element wird nachfolgend zu den Fig. 2 und 3 noch weiter erläu
tert werden.
Am Eintrittsort 18 kann ein hier nicht weiter dargestellter
Mischkopf einer Schäumanlage angeschlossen werden, durch den
ein vorgemischtes Polyurethanschaum-Reaktionsgemisch in den
zwischen Innen- und Außenbehälter befindlichen Hohlraum einge
bracht wird. Dieses Reaktionsgemisch wird in das rohrähnlich
ausgestaltete Schaumführungselement 16 injiziert. Im Schaumfüh
rungselement vorgesehene Durchbrüche 20 führen dazu, daß das
Polyurethanschaum-Reaktionsgemisch die mittels durchgezeichne
ter Pfeile 22 gekennzeichneten Fließwege beschreibt. Wie auch
in Fig. 2 gezeigt, sind die Lage und die Querschnitte der
Durchbrüche 20 in Abhängigkeit von den den jeweiligen Durchbrü
chen 20 zugeordneten, vom Schaum zurückzulegenden Fließwegen
und von den den jeweiligen Durchbrüchen 20 zugeordneten auszu
schäumenden Volumina gewählt worden. Fig. 2 macht deutlich, daß
eingangsseitig und ausgangsseitig am Schaumführungselement 16
mehr Durchbrüche vorgesehen sind als im mittleren Bereich, weil
in diesen Bereichen vom Schaum nicht nur die Rückwand 10 und
die Seitenwände 4 und 8, sondern auch der Bodenbereich 14 bzw.
der Deckenbereich 6 erreicht werden muß.
Zur Generierung eines die Eintragphase begünstigenden Stau
drucks und zur Generierung eines über die gesamte Länge des
Schaumführungselements 16 annähernd gleichen Staudrucks ist zum
einen das rohrähnlich gestaltete Schaumführungselement 16 mün
dungsseitig geschlossen und zum anderen verjüngt sich das
Schaumführungselement 16 in Strömungsrichtung des Schaums. Die
se Verjüngung ist schematisch in den neben dem Schaumführungs
element 16 in Fig. 2 angeordneten Diagramm erkennbar, in dem
der Durchmesser d des Schaumführungselements 16 über die Länge
l des Schaumführungselements 16 aufgetragen ist.
Die Durchbrüche 20 im Schaumführungselement 16 sind mit so ge
ringem Abstand gewählt, daß die aus den Durchbrüchen 20 austre
tenden Schaumpartien noch in einem sehr niedrigen Viskositäts
bereich des Polyurethanschaum-Reaktionsgemisches wieder lunker
frei zusammenlaufen und gemeinsam expandieren können.
Aufgrund der Anwendung dieses Ausschäumverfahrens ist ,in erster
Linie der laminare Eintrag des Schaum-Reaktionsgemisches mit
einer sehr guten Vorverteilung des Reaktionsgemisches im aus zu
schäumenden Hohlraum erreicht. Auf diese Weise reduzieren sich
die Fließwege für den Schaum um mehr als die Hälfte, wodurch
die Fließfähigkeit des Schaumsystem deutlich weniger bean
sprucht wird. Weiter erreicht der Schaum auch kompliziertere
Hohlräume mit deutlich höherer Temperatur und damit niedrigerer
Viskosität, was sich in einer verbesserten Dichteverteilung
auswirkt. Die verbesserte Dichteverteilung führt zwangsläufig
zu einer verbesserten Isotropie des Schaumzellengerüstes, was
sich in verbesserten mechanischen Eigenschaften (Zug- und
Druckfestigkeit) und verbesserten thermischen Dämmeigenschaften
niederschlägt. Weiter ergibt sich eine wesentlich geringere
Randzonenverdichtung des Schaums, so daß eine Reduzierung der
Füllmenge vorgenommen werden kann, wodurch erhebliche Einspa
rungen realisierbar sind.
Fig. 2 zeigt wie bereits mehrfach angesprochen in perspektivi
scher Darstellung das in Fig. 1 eingesetzte Schaumführungsele
ment 16. Das Schaumführungselement 16 verfügt über die bereits
beschriebenen Merkmale hinaus eingangsseitig über ein im Aus
führungsbeispiel mit angespritztes Adapterteil 24, das die Ver
bindung des eigentlichen Schaumführungsbereichs mit einem hier,
nicht weiter dargestellten Mischkopf einer hier nicht weiter
dargestellten Schäumanlage herstellt. Alternativ kann es jedoch
auch vorgesehen sein, daß dieses Adapterteil 24 separat vorge
sehen ist.
In weiterer Ausgestaltung des Schaumführungselements 16 kann
anstelle des mündungsseitigen Verschlusses 26 eine T-stück
artige Anordnung eines Verzweigungselements 28 vorgesehen
sein, wenn dies aufgrund der geometrischen Gestaltung des aus
zuschäumenden Hohlraums angezeigt ist. Grundsätzlich ist es so,
daß auch die Form des Schaumführungselementes sowie die Lage
und die Querschnitte der Durchbrüche 20 in Abhängigkeit von den
den jeweiligen Durchbrüchen 20 zugeordneten, vom Schaum zurück
zulegenden Fließwegen und/oder von den den jeweiligen Durchbrü
chen 20 zugeordneten auszuschäumenden Volumina gewählt sind. In
der Regel wird man hierbei diese Anpassung in Abhängigkeit von
beiden Parametern, nämlich zurückzulegender Fließweg und auszu
schäumende Volumina, vornehmen.
Fig. 3 zeigt eine weitere Eigenschaft des in Fig. 2 dargestell
ten Schaumführungselements 60, welche jedoch erst in der ge
zeigten schnittbildhaften Darstellung der Fig. 3 hervortritt.
Dabei ist im Eintrittsbereich am Übergang vom dem Adapterteil
24 zum eigentlichen rohrähnlichen Teil des Schaumführungsele
ments 16 eine innenliegende Rückschlagklappe 30 angeordnet, die
ein Austreten des unter Druck expandierenden Polyurethanschau
mes verhindert. Auf diese Weise kann der Mischkopf unmittelbar
nach dem Schaumeintrag wieder entfernt werden und muß die Ein
tragöffnung nicht verschlossen halten. Die Rückschlagklappe 30
zeichnet sich im wesentlichen durch ein angespritztes Film
scharnier mit einer daran angespritzten membranähnlichen Klappe
aus. Bei der hier vorgesehenen konstruktiven Ausführung mit ei
ner definierten Anschlagfläche eignet sich die Rückschlagklappe
30, zum einen das Reaktionsgemisch in der Eintragsrichtung hin
durchzulassen und zum andern gegen den später anstehenden
Schaumdruck abzudichten.
Fig. 4 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel in perspektivi
scher Darstellung eine Ansicht eines Gehäuses 31 für ein Warm
wassergerät mit einem eingesetztem ringförmigen Schaumführung
selement 36. In der Darstellung ist ein Außenbehälter 32 und
ein innenliegender Warmwasserbehälter 34, der nur gestrichelt
dargestellt ist, erkennbar. Auch das Schaumführungselement 36
ist nur in der in der zeichnerischen Darstellung vorn angeord
neten Hälfte gestrichelt dargestellt. Es setzt sich jedoch in
symmetrischer Weise auch in die hintere Hälfte fort. Ebenso
sind die Schaumfließwege nur für die vordere Hälfte mittels
Pfeilen 38 dargestellt. Auch sie setzen sich in der hinteren
Hälfte in symmetrischer Weise fort. Das ringförmige Schaumfüh
rungselement 36 weist hier nicht weiter dargestellte Durchbrü
che auf, die zum einen geeignet sind, den Boden des Gehäuses 31
auszuschäumen und zum anderen eine Ausschäumung des Ringraumes
sowie des Deckenbereichs zu gewährleisten. Das vor der Schaum
front hergetriebene Gas, beispielsweise Luft oder im Inertisie
rungsfall ein inertes Gas, wie z. B. Stickstoff, kann hier am
höchsten Punkt des Deckenbereichs austreten.
Abschließend soll daher nochmals zusammengefaßt werden, daß
sich das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren zum
Ausschäumen von Hohlräumen unter Verwendung des erfindungsgemä
ßen Schaumführungselements, insbesondere zum Ausschäumen von
Gehäusen von Kühl- und/oder Gefriergeräten, Warmwassergeräten,
Warmwasserspeichergeräten, dadurch auszeichnet, daß das Reak
tionsgemisch in den auszuschäumenden Hohlraum derart eingetra
gen wird, daß eine Vorverteilung -des Reaktionsgemischmassen
entsprechen der geometrischen und der Volumenverhältnisse des
auszuschäumenden Hohlraums gegeben ist. Dies führt zu einer nur
mäßigen Beanspruchung der Fließfähigkeit des Schaumes, weil die
entsprechend vom Schaum zurückzulegenden Fließwege deutlich re
duziert sind. Weiter erfolgt eine sehr gleichmäßige Dichtever
teilung bei gleichzeitiger sehr geringer Randzonenverdichtung
und weitgehend isotroper Zellorientierung, wodurch hervorragen
de Zug- und Druckfestigkeiten und/oder hervorragende thermische
und/oder akustische Dämmeigenschaften des fertigen Schaumes er
reicht werden.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen gelten selbst
verständlich nicht nur für das Ausschäumen von Kühl- und/oder
Gefriergeräten mit einem Polyurethanschaumgemisch, sondern fin
den grundsätzlich dort Anwendung, wo ein in einen Hohlraum in
jiziertes Reaktionsgemisch durch Aufschäumen den Hohlraum auf
füllen muß. Es muß sich dabei als nicht grundsätzlich um einen
thermisch und/oder akustisch isolierenden Schaum handeln, son
dern es können Schäume vorgesehen sein, die beispielsweise her
vorragende mechanische Stützeigenschaften aufweisen und/oder
nur eingesetzt sind, um andere Materialien oder dergleichen auf
gleichmäßiger Front vor sich herzutreiben.
Claims (17)
1. Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem im auszuschäumenden
Hohlraum angeordneten Schaumführungselement (16), wobei das
Schaumführungselement (16) eingangsseitig, ggfs. über ein Adap
terelement, an eine Schäumanlage anschließbar ist und über
Durchbrüche (20) verfügt, deren Lage und Querschnitte in Abhän
gigkeit von den den Durchbrüchen zugeordneten, vom Schaum zu
rückzulegenden Fließwegen und/oder von den den Durchbrüchen zu
geordneten auszuschäumenden Volumina gewählt sind.
2. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaumführungselement (16) rohrartig ausgestaltet ist.
3. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaumführungselement (16) im mittleren Bereich des rück
wärtigen Hohlraums angeordnet ist.
4. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Schaumführungselement (16) über annähernd die gesamte
Höhe des Geräts erstreckt.
5. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaumführungselement (16) an dem dem Schaumeintrittsort
(18) gegenüberliegende Ende verschlossen ist.
6. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaumführungselement (16) an dem dem Schaumeintrittsort
gegenüberliegende Ende eine T-förmige Verzweigung (28) auf
weist.
7. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaumführungselement (16) im Bereich des Schaumein
trittsortes (18) über eine innenliegend angeordnete Rückschlag
klappe (30) verfügt.
8. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Adapterelement (24) über eine innenliegend angeordnete
Rückschlagklappe (30) verfügt.
9. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzielung eines über die gesamte Länge des Schaumführungse
lements (16) annähernd gleichen Staudrucks ist ein Anpassung
des Durchmessers des Schaumführungselements (16) in Abhängig
keit von der Lage und/oder der Form und/oder der Querschnitte
der Durchbrüche (20) vorgesehen.
10. Schaumführungselement (16) zum Eintrag und zur Vorvertei
lung eines Kunststoffschaum-Reaktionsgemisches in einen auszu
schäumenden Hohlraum, z. B. in das Gehäuse (2) und/oder die Tür
eines Kühl- und/oder Gefriergeräts, welches eingangsseitig,
ggfs. über ein Adapterelement (24), an eine Schäumanlage an
schließbar ist und über Durchbrüche (20) verfügt, deren Lage
und Querschnitte in Abhängigkeit von den den jeweiligen Durch
brüchen zugeordneten, vom Schaum zurückzulegenden Fließwegen
und/oder von, den den jeweiligen Durchbrüchen (20) zugeordneten
auszuschäumenden Volumina gewählt sind.
11. Schaumführungselement nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine rohrartige Ausgestaltung vorgesehen ist.
12. Schaumführungselement nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
an dem dem Schaumeintrittsort (18) gegenüberliegende Ende ein
Verschluß zum Aufbau eines Staudruckes vorgesehen ist.
13. Schaumführungselement nach Anspruch 10 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
an dem dem Schaumeintrittsort (18) gegenüberliegende Ende eine
T-förmige Verzweigung (28) vorgesehen ist.
14. Schaumführungselement nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich des Schaumeintrittsortes (18) eine innenliegend an
geordnete Rückschlagklappe (30) angeordnet ist.
15. Schaumführungselement nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Adapterelement (24) über eine innenliegend angeordnete
Rückschlagklappe (30) verfügt.
16. Schaumführungselement nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzielung eines über die gesamte Länge annähernd gleichen
Staudrucks ist eine Anpassung des Durchmessers des Schaumfüh
rungselements (16) in Abhängigkeit von der Lage und/oder der
Form und/oder der Querschnitte der Durchbrüche (20) vorgesehen.
17. Verfahren zum Ausschäumen eines Hohlraums, insbesondere ei
nes Gehäuses (2) oder einer Tür eines Kühl- und/oder Gefrierge
räts, mit einem aus mindestens zwei Rohstoffkomponenten beste
henden Schaums,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vorgemischten Rohstoffkomponenten in ein im auszuschäumen
den Hohlraum angeordnetes Schaumführungselement (16) injiziert
werden, das über Durchbrüche (20) verfügt, deren Lage und Quer
schnitte in Abhängigkeit von den den jeweiligen Durchbrüchen
(20) zugeordneten, vom Schaum zurückzulegenden Fließwegen
und/oder von den den jeweiligen Durchbrüchen (20) zugeordneten
auszuschäumenden Volumina gewählt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19728648A DE19728648A1 (de) | 1997-07-04 | 1997-07-04 | Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem in einem ausschäumenden Hohlraum angeordneten Schaumführungselement, Schaumführungselement sowie Verfahren zum Ausschäumen eines Hohlraums |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19728648A DE19728648A1 (de) | 1997-07-04 | 1997-07-04 | Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem in einem ausschäumenden Hohlraum angeordneten Schaumführungselement, Schaumführungselement sowie Verfahren zum Ausschäumen eines Hohlraums |
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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DE19728648A Ceased DE19728648A1 (de) | 1997-07-04 | 1997-07-04 | Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem in einem ausschäumenden Hohlraum angeordneten Schaumführungselement, Schaumführungselement sowie Verfahren zum Ausschäumen eines Hohlraums |
Country Status (1)
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