DE19728344A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Entstickung der Abgase von Verbrennungsanlagen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entstickung der Abgase von VerbrennungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entstickung der Ab
gase von Verbrennungsanlagen, bei denen als Reduktionsmittel Harnstoff ver
wendet wird.
Bei einem bekannten Verfahren zur Entstickung der Abgase von Verbrennungsan
lagen (DE 40 38 054) wird unter Anwendung von Harnstoff und einem Reduk
tionskatalysator der Harnstoff vor dem Kontakt mit dem Reduktionskatalysator zu
Ammoniak und CO2 hydrolysiert. Dabei wird eine wässrige Harnstofflösung ver
wendet, die mit einer Düse auf einen Verdampfer versprüht wird, wobei der Trop
fendurchmesser unter 10 µm liegt. Die innere Oberfläche des Verdampfers ist mit
einem Katalysator mit besonderen Eigenschaften beschichtet. Außerdem weist
die Verdampfungseinrichtung eine solche Heizleistung auf, daß eine Verdamp
fungszeit von unter 1 Sekunde erreicht wird.
Besonders nachteilig bei einem solchen Verfahren bzw. der entsprechenden Vor
richtung ist, daß eine wässrige Harnstofflösung verwendet wird. Wegen der be
grenzten Löslichkeit von Harnstoff in Wasser und um eine stabile Lösung auch bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt von Wasser sicherzustellen, beträgt der Ge
wichtsanteil des Harnstoffes in der Lösung nur ca. 30. . .40%. Somit sind mehr als
60% des Gewichtes Wasser. Dies mag bei stationären Anlagen noch akzeptabel
sein, doch bei mobilen Anlagen, wie etwa Fahrzeugen, welche die wässrige Harn
stofflösung mitführen müssen, ist ein so hoher Ballastwasseranteil nicht vertretbar.
Bekannt ist auch die Verwendung von reinem, trockenem Harnstoff als Reduk
tionsmittel. Bei dieser Lösung tritt zwar der o.g. Nachteil nicht mehr auf, aber es
müssen hierbei andere Nachteile in Kauf genommen werden. Diese Nachteile
sind die schwierige Förderung und Dosierung des reinen Harnstoffes und die
Gefahr von Anbackungen und Verstopfungen durch die Aufnahme von Luftfeuch
tigkeit durch den hygroskopischen Harnstoff.
Die Erfindung versucht, alle diese Nachteile zu vermeiden. Es liegt ihr die Aufgabe
zugrunde, einerseits ein Verfahren und andererseits eine Vorrichtung anzugeben,
bei welchen Harnstoff als Reduktionsmittel verwendet wird und dabei einerseits
der Ballastwasseranteil gegenüber den heute üblichen Verfahren und Vorrichtun
gen deutlich reduziert wird, und andererseits eine einfache und gleichmäßige
Dosierung des Reduktionsmittels ohne Anbackungen und Verstopfungen ermög
licht wird.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des An
spruches 1 dadurch erreicht, daß eine pastöse Aufschlämmung von Harnstoff in
eine Flüssigkeit in den Reaktionsraum eingebracht, dort verdampft und zuminde
stens intensiv mit den Abgasen vermischt wird.
Erfindungsgemäß wird dies bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des An
spruches 11 dadurch erreicht, daß ein Vorratsbehälter für ein Reduktionsmittel
gemisch ein Rührwerk aufweist, wobei der Vorratsbehälter mit einer Transportlei
tung für das Reduktionsmittelgemisch verbunden ist, wobei in der Transportleitung
eine Förderpumpe und stromabwärts der Förderpumpe eine Dosiereinrichtung zur
Dosierung des Reduktionsmittelgemisches angeordnet sind, und die Transportlei
tung zu mindestens einer Eintragdüse führt, die als eine Zweistoffdüse ausgebil
det ist, in die auch eine Trägermediumleitung mündet, um das Reduktionsmittel
gemisch mittels eines unter Druck zugeführten Trägermediums in den Reaktions
raum einzutragen. Als Trägermedium sind insbesondere Druckluft, Dampf oder
rezirkuliertes Abgas geeignet.
Der Hauptvorteil der Erfindung besteht darin, daß gegenüber der bisher bekann
ten Verwendung einer wässrigen Lösung von Harnstoff mit einer pastösen Auf
schlämmung von Harnstoff in Wasser eine Gewichtsreduzierung um ca. 50% des
bei mobilen Anlagen, z. B. bei Motorfahrzeugen oder Schiffen, mitzuführenden
Reduktionsmittelvorrates bei gleicher Harnstoffmenge erreicht wird. Diese Ge
wichtsreduzierung ist von besonderer Bedeutung, weil eine auch bei Temperatu
ren um den Gefrierpunkt stabile Harnstofflösung mehr als 60 Gewichts-% Wasser
enthält. Eine Kostenreduktion ergibt sich auch bei stationären Entstickungsanla
gen, weil die Menge an vollentsalztem Wasser, welches insbesondere zum
Schutz des Katalysators, aber auch der anderen Anlageteile verwendet werden
muß, deutlich reduziert ist, da bei Verwendung einer Paste ein wesentlicher
Wasseranteil eingespart wird.
Gegenüber der Verwendung von festem Harnstoff hat die erfindungsgemäße Lö
sung den Vorteil, daß keine Gefahr für das Anbacken des Reduktionsmittels an
den Wänden und in den Nischen der Fördereinrichtungen besteht und daß die
Förderbarkeit und Dosierbarkeit des Reduktionsmittels wesentlich besser sind.
Es ist vorteilhaft, wenn eine pastöse Aufschlämmung mit einem Wasseranteil zwi
schen 10 und 30% des Harnstoffgewichtes verwendet wird, weil dann gute För
dereigenschaften der Aufschlämmung zu erwarten sind. Der genaue Wasseranteil
hängt dabei von den jeweils verwendeten Förder- und Dosiereinrichtungen ab.
Außerdem ist es zweckmäßig, eine Aufschlämmung zu verwenden, deren
Harnstoffpartikel im Größenbereich zwischen 10 und 200 µm liegen, um eine
schnelle Verdampfung der Harnstoffpartikel im Abgasstrom zu gewährleisten.
Im Falle einer nichtkatalytischen Entstickung läuft im Reaktionsraum, der bei
spielsweise der Feuerraum der Verbrennungsanlage ist, auch die eigentliche
Entstickungsreaktion ab, während im Falle einer katalytischen Entstickung nur die
Verdampfung der pastösen Aufschlämmung und die intensive Vermischung des
Harnstoffes mit den Abgasen im Reaktionsraum, vorzugsweise einer Abgaslei
tung, erfolgen und die eigentliche Entstickungsreaktion anschließend in einem
stromabwärts angeordneten Katalysator erfolgt.
Es ist weiterhin im Falle einer nichtkatalytischen Entstickung von Vorteil, wenn die
pastöse Aufschlämmung an einer solchen Stelle in den Verbrennungsraum ein
gebracht wird, an der gewährleistet ist, daß die Entstickungsreaktion vor Anströ
mung eines Wärmetauschers abgeschlossen ist. Dadurch werden unerwünschte
Ablagerungen bzw. Emissionen von noch unverbrauchtem Harnstoff verhindert.
Im Falle einer katalytischen Entstickung ist es zweckmäßig, wenn die pastöse
Aufschlämmung an einer solchen Stelle in die Abgasleitung eingebracht wird,
daß die Verdampfung der pastösen Aufschlämmung und die Vermischung des
Harnstoffes mit den Abgasen vor Anströmung eines Katalysators abgeschlossen
ist. Die vollständige Durchmischung des gasförmigen Harnstoffes mit den zu ent
stickenden Abgasen führt zu einer gleichmäßigen Beaufschlagung des Katalysa
tors und zu einer effektiven Entstickung.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen 12 und 13 enthalten.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung für die nichtkatalytische Entstickung von
Verbrennungsgasen;
Fig. 2 schematisch eine Vorrichtung für die katalytische Entstickung von Ver
brennungsgasen.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente darge
stellt, wobei der an sich bekannte und unveränderte Teil der Entstickungsvorrich
tung oder andere ihrer Details usw. nicht gezeigt werden. Die Strömungsrichtung
der Medien ist mit Pfeilen dargestellt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Fig. 1
und 2 näher erläutert.
Bei einem Verfahren zur Entstickung der Abgase 10 von Verbrennungsanlagen
wird Harnstoff als Reduktionsmittel verwendet, welches mittels eines Trägermedi
ums 11 beispielsweise Druckluft, in einen Reaktionsraum 7 eingedüst wird. Die
Dosierung erfolgt mit einer Dosiereinrichtung 4 im Zufuhrstrang 9 zur Einspritzdü
se 6. Dabei ist der Harnstoff in einer pastösen Aufschlämmung mit einer Flüssig
keit 12 enthalten. Im Reaktionsraum 7 verdampft der Harnstoff und wird anschlie
ßend intensiv mit den zu entstickenden Abgasen vermischt. Der Reaktionsraum 7
kann entweder der Verbrennungsraum 7.1 (siehe Fig. 1) selbst oder eine an ihn
anschließende Abgasleitung 7.2 (siehe Fig. 2) sein.
Im Falle einer nichtkatalytischen Entstickung reagiert der Harnstoff im Reaktions
raum 7 dann mit den Verbrennungsgasen 10 in üblicher Weise. Die pastösen Auf
schlämmung 12 wird dabei an einer solchen Stelle in den Verbrennungsraum 7.1
eingebracht, bei der gewährleistet ist, daß die Entstickungsreaktion vor der An
strömung eines Wärmetauschers 8.1 abgeschlossen ist. Dazu ist es notwendig,
daß die Aufenthaltszeit des Harnstoffes im Temperaturbereich von ca. 800-1100°C
im Bereich von ca. 20 Millisekunden bis ca. 2 Sekunden liegt, wobei die niedri
gen Aufenthaltszeiten für hohe Temperaturen und die hohen Aufenthaltszeiten für
die niedrigen Temperaturwerte gelten.
Im Falle einer katalytischen Entstickung (siehe Fig. 2) findet dagegen nur die Ver
dampfung der pastösen Aufschlämmung 12 und die Vermischung des gasförmi
gen Harnstoffes mit den Verbrennungsgasen 10 im Reaktionsraum 7 statt, wobei
in diesem Falle der Reaktionsraum 7 die Abgasleitung 7.2 ist, und die eigentliche
Entstickungsreaktion erfolgt anschließend in einem stromabwärts angeordneten
Katalysator 8.2. Die pastöse Aufschlämmung 12 wird dabei an einer solchen
Stelle in die Abgasleitung 7.2 eingebracht, daß die Verdampfung der pastösen
Aufschlämmung 12 und die Vermischung des Harnstoffes mit den Abgasen 10 vor
Anströmung des Katalysators 8.2 abgeschlossen ist.
Bei beiden Varianten des Entstickungsvorganges von Verbrennungsgasen wird
eine pastöse Aufschlämmung mit einem Wasseranteil von vorzugsweise 10 . . . 30%
des Harnstoffgewichtes verwendet. Dabei weisen die Harnstoffpartikel eine be
vorzugte Größe im Bereich zwischen 10 . . . 200 µm auf.
Wichtig ist, daß der Harnstoff intensiv und gut mit dem Abgas 10 vermischt wird,
damit die Entstickungsreaktion möglichst vollständig ablaufen kann. Dies läßt
sich beispielsweise mittels einer Vielzahl von über den Querschnitt des Reaktions
raumes 7 verteilter Düsen 6 oder durch Einbauten in Form von statischen Mi
schern erzielen, welche entweder stromabwärts oder unmittelbar stromaufwärts
der Reduktionsmitteleindüsung im Reaktionsraum 7 angeordnet sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entstickung von Verbrennungsanlagen
unter Verwendung von Harnstoff als Reduktionsmittel ist mit mindestens einer
Eintragdüse ausgerüstet, welche zum Eindüsen des Reduktionsmittelgemisches
12 mit einem Trägermedium 11 betrieben wird, um das Reduktionsmittel mit den
zu entstickenden Verbrennungsgasen 10 in Kontakt zu bringen. Das Reduktions
mittelgemisch 12 ist in einem Vorratsbehälter 1 gelagert, welcher ein Rührwerk 2
aufweist, um eine homogene Qualität des Reduktionsmittelgemisches 12 jederzeit
zu gewährleisten. An diesen Vorratsbehälter 1 schließt eine Transportleitung 9
für das Reduktionsmittelgemisch 12 an, in die eine Förderpumpe 3 und stromab
der Förderpumpe 3 eine Dosiereinrichtung 4 zur Dosierung des Reduktionsmittel
gemisches 12 integriert ist. Die Transportleitung 9 mündet in mindestens eine
Eintragdüse, die als Zweistoffdüse 6 ausgebildet ist. In die Zweistoffdüse 6 mün
det auch eine Trägermediumleitung 5. Mit Hilfe des unter Druck zugeführten Trä
germediums 11, welches insbesondere Druckluft, Dampf oder rezirkuliertes
Rauchgas sein kann, wird das Reduktionsmittelgemisch 12 in den Reaktionsraum
7 eingedüst.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erste Variante der Vorrichtung, die bei nichtkatalyti
scher Entstickung angewendet wird. Bei dieser Variante ist der Reaktionsraum, in
den die Zweistoffdüse 6 mündet, ein Verbrennungsraum 7.1 der Verbrennungsan
lage und die Zweistoffdüse 6 ist stromaufwärts eines Wärmetauschers 8.1 ange
ordnet. Selbstverständlich können eine Vielzahl von Zweistoffdüsen 6 gleichmä
ßig über den Querschnitt des Verbrennungsraumes 7.1 angeordnet sein (nicht in
Fig. 1 dargestellt), um die Durchmischung von gasförmigem Harnstoff und der
Verbrennungsgase 10 und die im Verbrennungsraum 7.1 stattfindende Entstic
kung der Abgase 10 zu verbessern.
Bei der in Fig. 2 gezeigten zweiten Variante der Vorrichtung ist der Reaktions
raum, in den die Zweistoffdüse 6 mündet, ein Abgaskanal 7.2 der Verbrennungs
anlage und die Zweistoffdüse 6 ist stromaufwärts eines Katalysators 8.2 angeord
net. Im Abgaskanal findet lediglich die Verdampfung des Harnstoffes und die Ver
mischung des gasförmigen Harnstoffes mit den Abgasen 10 statt, wobei die Ver
mischung wiederum verbessert wird, wenn eine Mehrzahl von gleichmäßig über
die Querschnittsfläche des Abgaskanales 7.2 verteilter Düsen 6 angeordnet sind
(nicht dargestellt). Eine gute Durchmischung wird auch erreicht, wenn Einbauten,
sog. statische Mischer, die zu einer Verwirbelung des Abgases 10 und damit zu
einer besseren Durchmischung des Reduktionsmittels mit den Abgasen 10 führen,
im Abgaskanal 7.2 angeordnet sind. Diese Mischer können entweder unmittelbar
stromaufwärts der Reduktionsmitteleindüsung oder stromabwärts der Eindüsung,
aber noch stromaufwärts des Katalysators 8.2 angeordnet sein. Dabei ist die An
ordnung von Mischern stromaufwärts der Düsen 6 vorzuziehen, weil sonst die Ge
fahr von Harnstoffanbackungen auf den Mischern besteht.
An einem einfachen Beispiel soll nochmals der entscheidende Vorteil der Erfin
dung dargestellt werden. Es wird angenommen, eine Anlage benötigt 1 t Harnstoff
pro Tag. Diese Menge ist für eine mittlere Müllverbrennungsanlage ein realisti
scher Wert, während beispielsweise ein Kraftwerk zur Entstickung seiner Abgase
ein Vielfaches dieser Menge benötigt. Bei Verwendung einer wäßrigen Lösung
hätte der Anlagenbetreiber zwei Alternativen:
- - Anlieferung der fertigen Lösung mit 30 Gewichts-% Harnstoff durch einen Fremdanbieter oder
- - Bezug von reinem, trockenen Harnstoff und eigene Herstellung der wässrigen Lösung vor Ort.
Um 1 t Harnstoff zu erhalten, benötigt der Anlagenbetreiber im ersten Falle 3,3 t
30%iger Lösung, oder er bezieht im zweiten Falle 1 t reinen Harnstoff und stellt
zusätzlich 2,3 T vollentsalztes Wasser her. Wird dagegen gemäß der Erfindung
eine wässrige Aufschlämmung von Harnstoff mit z. B. 70% Harnstoff verwendet,
benötigt der Betreiber nur eine Liefermenge von 1,4 t pro Tag, oder er läßt sich 1
t reinen Harnstoff liefern und muß nur noch 0,4 t vollentsalztes Wasser herstel
len. Der Transportaufwand bzw. die Menge des benötigten vollentsalzten Wassers
werden somit entscheidend gesenkt bei gleichzeitig guter Förder- und Dosierbar
keit des Reduktionsmittels.
1
Vorratsbehälter
2
Rührwerk
3
Förderpumpe
4
Dosiereinrichtung
5
Trägermediumleitung
6
Zweistoffdüse
7
Reaktionsraum
7.1
Verbrennungsraum
7.2
Abgaskanal
8.1
Wärmetauscher
8.2
Katalysator
9
Transportleitung
10
Abgase
11
Trägermedium
12
Reaktionsmittelgemisch, pastöse Aufschlämmung
Claims (13)
1. Verfahren zur Entstickung der Abgase (10) von Verbrennungsanlagen un
ter Verwendung von Harnstoff als Reduktionsmittel, welches mittels eines
unter Druck zugeführten Trägermediums (11) in einen Reaktionsraum (7),
durch welchen die zu entstickenden Abgase (10) strömen, eingedüst wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine pastöse Aufschlämmung (12) von
Harnstoff in eine Flüssigkeit in den Reaktionsraum (7) eingebracht, dort
verdampft und zumindestens intensiv mit den Abgasen (10) vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine pastöse
Aufschlämmung (12) mit einem Wasseranteil zwischen 10 . . . 30% des
Harnstoffgewichtes verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
pastöse Aufschlämmung (12) verwendet wird, deren Harnstoffpartikel im
Größenbereich zwischen 10 . . . 200 µm liegen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle einer nichtkatalytischen Entstickung zusätzlich die eigentliche
Entstickungsreaktion im Reaktionsraum (7) abläuft.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle einer katalytischen Entstickung nur die Verdampfung der pa
stösen Aufschlämmung (12) und die Vermischung des gasförmigen Harn
stoffes mit den Verbrennungsgasen (10) im Reaktionsraum (7) erfolgt und
die eigentliche Entstickungsreaktion anschließend in einem stromabwärts
angeordneten Katalysator (8.2) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdamp
fung der pastösen Aufschlämmung (12), die Vermischung des gasförmigen
Harnstoffes mit den Abgasen (10) und die Entstickungsreaktion in einem
Verbrennungsraum (7.1) als Reaktionsraum (7) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdamp
fung der pastösen Aufschlämmung (12) und die Vermischung des gasför
migen Harnstoffes mit den Abgasen (10) in einer Abgasleitung (7.2) als
Reaktionsraum (7) erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die pastöse
Aufschlämmung (12) an einer solchen Stelle in den Verbrennungsraum
(7.1) eingebracht wird, an der gewährleistet ist, daß die Entstickungsreak
tion vor der Anströmung eines Wärmetauschers (8.1) abgeschlossen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufent
haltsdauer des Harnstoffes im Bereich von ca. 20 Millisekunden (bei ca.
1100°C) und ca. 2 Sekunden (bei ca. 800°C) liegt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die pastöse
Aufschlämmung (12) an einer solchen Stelle die Abgasleitung (7.2) einge
bracht wird, daß die Verdampfung der pastösen Aufschlämmung (12) und
die Vermischung des gasförmigen Harnstoffes mit den Abgasen (10) vor
Anströmung eines Katalysators (8.2) abgeschlossen ist.
11. Vorrichtung zur Entstickung der Abgase (10) von Verbrennungsanlagen
unter Verwendung von Harnstoff als Reduktionsmittel, mit mindestens einer
Eintragdüse, welche zum Eindüsen des Reduktionsmittels mit einem Trä
germedium (11) betrieben wird, um dieses mit den zu entstickenden Ver
brennungsgasen (10) in Kontakt zu bringen, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Vorratsbehälter (1) für ein Reduktionsmittelgemisch (12) ein Rührwerk
(2) aufweist, wobei der Vorratsbehälter (1) mit einer Transportleitung (9) für
das Reduktionsmittelgemisch (12) verbunden ist, wobei in der Transportlei
tung (9) eine Förderpumpe (3) und stromabwärts der Förderpumpe (3) eine
Dosiereinrichtung (4) zur Dosierung des Reduktionsmittelgemisches (12)
angeordnet sind, und die Transportleitung (9) zu der mindestens einen Ein
tragdüse führt, die als eine Zweistoffdüse (6) ausgebildet ist, in die auch
eine Trägermediumleitung (5) mündet, um das Reduktionsmittelgemisch
(12) mittels des Trägermediums (11) in den Reaktionsraum (7) einzutragen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Reak
tionsraum (7), in den die mindestens eine Zweistoffdüse (6) mündet, ein
Verbrennungsraum (7.1) der Verbrennungsanlage ist und daß die minde
stens eine Zweistoffdüse (6) stromaufwärts eines Wärmetauschers (8.1)
angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Reak
tionsraum (7), in den die mindestens eine Zweistoffdüse (6) mündet, ein
Abgaskanal (7.2) der Verbrennungsanlage ist und daß die mindestens
eine Zweistoffdüse (6) stromaufwärts eines Katalysators (8.2) angeordnet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997128344 DE19728344A1 (de) | 1997-07-03 | 1997-07-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Entstickung der Abgase von Verbrennungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997128344 DE19728344A1 (de) | 1997-07-03 | 1997-07-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Entstickung der Abgase von Verbrennungsanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19728344A1 true DE19728344A1 (de) | 1999-01-07 |
Family
ID=7834468
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997128344 Withdrawn DE19728344A1 (de) | 1997-07-03 | 1997-07-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Entstickung der Abgase von Verbrennungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1997-07-03 DE DE1997128344 patent/DE19728344A1/de not_active Withdrawn
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