DE19728249C2 - Produkt aus einem Kern und mindestens einer ein Naturharz enthaltenden Umhüllung, Steckkapsel, Verfahren zur Herstellung einer Filmtablette, Weichkapsel, Steckkapsel und Verwendung von Naturharzen - Google Patents

Produkt aus einem Kern und mindestens einer ein Naturharz enthaltenden Umhüllung, Steckkapsel, Verfahren zur Herstellung einer Filmtablette, Weichkapsel, Steckkapsel und Verwendung von Naturharzen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Steckkapsel-Leerhülle.
Solche Produkte werden üblicherweise im Arzneimittel-, Nahrungsergänzungsmittel-, Nahrungsmittel- und Kosmetikbereich verwendet. In diesen Bereichen werden mit der Um­ hüllung von Kernen folgende Zwecke verfolgt:
  • - Modifizierung oder Steuerung der Wirkstoffabgabe, z. B. durch eine magensaftresistente und dünndarmlösliche Umhüllung;
  • - Bewahrung eines Wirkstoffs vor Inaktivierung durch Luftsauerstoff, Feuchtigkeit, Licht oder durch den Magensaft;
  • - Verhinderung von Irritationen, z. B. an der Magenschleimhaut;
  • - Verbesserung der Einnahme durch Maskierung von schlechtem Geruch und/oder schlechtem Geschmack;
  • - Erleichterung der Identifizierung; und/oder
  • - Vermeidung von Staubabrieb, vor allem bei stark wirksamen Stoffen.
Die in den genannten Bereichen verwendeten Produkte aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung umfassen mit einem Film überzogene Granulate und Komprimate, bei­ spielsweise Filmtabletten und Dragees, sowie Kapseln mit festen, flüssigen oder pastösen Füllungen. Bei den Kapseln wird üblicherweise zwischen Weichkapseln und Steckkapseln unterschieden.
Nach Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 313- 316, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, bestehen umhüllte Tabletten aus Kernen, die mit einer lückenlosen, gleichmäßigen Umhüllung bzw. Drageé- oder Filmtablettendecke überzogen sind. Magensaftresistent umhüllte Tabletten werden mit Filmbildnern umhüllt, die eine mindestens zweistündige Beständigkeit in saurem Magensaft gewährleisten. Im Darm­ saft bzw. in einer entsprechenden Pufferlösung sollen sich diese Überzüge anschließend innerhalb von höchstens 60 Minuten auflösen.
Außer mit Zucker können Kerne auch mit Filmbildnern, die in der Regel Polymere sind, um­ hüllt werden. Die hierbei entstehenden umhüllten Produkte sind beispielsweise Film- oder Lacktabletten. Polymere werden in Form von Lösungen oder Dispersionen auf die Kerne aufgetragen. Nach dem Abtrocknen der Lösungsmittel bleiben die Polymere als zusam­ menhängende, gleichmäßige Filmhülle auf den Kernen zurück.
Die zur Umhüllung von festen Kernen verwendeten Polymere müssen physiologisch unbe­ denklich sein und ausreichende Filmbildungsqualitäten und bestimmte Löslichkeiten, insbe­ sondere in physiologischen Flüssigkeiten, aufweisen. Zu den am häufigsten pharmazeu­ tisch verwendeten Filmbildnern gehören Cellulose-Derivate, Poly(meth)acrylate, Vinylpoly­ mere und Schellack, d. h. größtenteils halbsynthetische oder vollsynthetische Produkte.
Das Arzneibuch beschreibt Kapseln als feste Darreichungsform und unterscheidet zwischen Hart- und Weichgelatinekapseln sowie in Anlehnung an die Tablettenmonogra­ phie zwischen magensaftresistenten Kapseln und Kapseln mit modifizierter Wirkstoffabga­ be. Die Hüllen von Kapseln bestehen aus Gelatine oder anderen Stoffen. Als Zusätze zu den Kapselhüllen sind die Weichmacher Glycerol und Sorbit vorgesehen. Ferner können noch oberflächenaktive Stoffe, Deckmittel, Konservierungsmittel, Süßstoffe, Arzneimittel­ farbstoffe und gegebenenfalls Geschmacks- und Geruchskorrigentien zugesetzt werden. Die Kapseln können unterschiedliche Formen und unterschiedliches Fassungsvermögen haben. Das Füllgut bzw. der Kapselinhalt kann fest, pastös oder flüssig sein und darf keiner­ lei Interaktionen mit den Kapselhüllen eingehen. Agar-Agar- und Stärkekapseln spielen im Gegensatz zu Gelatinekapseln noch keine wesentliche Rolle.
Hartgelatinekapseln werden auch Steckkapseln genannt, da sie aus zwei zusammensteck­ baren Teilchen bestehen, dem Kapselboden und der Kapselkappe. Sie werden als Leer­ kapseln hergestellt und bestehen praktisch aus reiner Gelatine. Hartgelatinekapseln sind normiert und decken die Füllvoluminen von 0,13 bis 1,37 ml ab, können jedoch auch von dieser Norm abweichen.
Hartgelatinekapseln können mit verschiedenen Verschlußvorrichtungen versehen werden, um ein einwandfreies Verschließen der Kapsel sicherzustellen. Solche Kapselverschlüsse bestehen üblicherweise aus einem Vorverschluß und einer Hauptverriegelung.
Die Leerkapseln werden im allgemeinen mit eingerastetem Vorverschluß geliefert, damit sie zum Abfüllen leicht geöffnet werden können. Nach dem Abfüllen werden Kapselkappe und Kapselboden so weit zusammengeschoben, bis die Hauptverriegelung einrastet. Weitere Feinheiten an Hartgelatinekapseln sind beispielsweise das "Air-Vent"-System, sowie koni­ sche Gleitränder an Kapselböden oder unten leicht erweiterte Kapselkappen. Während das "Air-Vent"-System ein besseres Entweichen der Luft beim Schließen ermöglicht, sollen die Gleitränder oder Erweiterungen das Schlitzen beim Zusammenschieben von Kapselboden und Kapselkappe nach dem Füllvorgang verhindern. Für eine rasche Entlüftung ist vor allem beim Abfüllen von Flüssigkeiten und Pasten zu sorgen. Bei den sehr paßgenauen Hartgelatinekapseln können durch rückfedernde Luftpolster Probleme dadurch entstehen, daß sich z. B. die Kapseln nicht fest schließen lassen und wieder öffnen. Beim Star-Lock®- Verschluß besteht die Hauptverriegelung nicht aus einer durchlaufenden Rille, sondern aus einzelnen kleinen Einbuchtungen (siehe Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Tech­ nologie, 4. Auflage, 1993, S. 324/325, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York).
Weichgelatinekapseln haben dickere Hüllen als Hartgelatinekapseln und enthalten in den Kapselhüllen üblicherweise zusätzlich noch Glycerol und/oder Sorbit als Weichmacher. Dies ist auch der Grund für die Namensgebung, denn Weichgelatinekapseln müssen weicher als Hartgelatinekapseln sein.
Weichgelatinekapselhüllen können auch Konservierungsmittel enthalten. Sollen Wirkstoffe aus Stabilitätsgründen vom Füllgut getrennt werden, können sie in die Kapselhülle eingear­ beitet werden. Dies wird beispielsweise im Falle von Vitamin B12 in Multivitaminkapseln durchgeführt.
Weichgelatinekapseln gibt es in einer großen Formen- und Größenvielfalt. Die Größenan­ gaben beziehen sich auf das amerikanische Hohlmaß "minim" und geben das Füllvolumen an (1 minim = 0,06 ml).
Die effektive Größe wird bei Weichgelatinekapseln nicht allein von der Größe der in die Formwalzen eingefrästen Formen bestimmt, sondern auch von der durch die Dosierpum­ pen in die Kapseln hineingepreßte Füllgutmenge. Deshalb können Weichgelatinekapseln, bezogen auf das Nennvolumen, etwas über- oder unterfüllt werden. Weichgelatinekapseln werden im Gegensatz zu Hartgelatinekapseln in einem Arbeitsgang geformt, gefüllt und verschlossen (siehe Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 327/329, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York).
Gelatinekapseln und auch Gelatineüberzüge haben den Nachteil, daß sie empfindlich auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit reagieren, d. h. sie erweichen bei zu hoher Luftfeuchtig­ keit und werden bei zu geringer Luftfeuchtigkeit spröde. Zur Verbesserung der Haltbarkeit müssen Gelatinekapseln außerdem ein Konservierungsmittel enthalten. Insbesondere be­ dingt durch die Diskussion über BSE besteht außerdem ein Bedürfnis, Gelatine durch Pro­ dukte zu ersetzen, die nicht tierischen Ursprungs sind.
Nach Täufel, Ternes, Tunger, Zobel, Lebensmittellexikon, 3. Auflage, 1993, Bd. 1, S. 633- 634, sind Harze größtenteils amorphe organische, feste oder halbfeste Stoffe, die meist durchscheinend sind, einen charakteristischen Glanz zeigen und weniger durch ihre chemi­ sche Zusammensetzung als durch ihre ähnlichen physikalischen Eigenschaften charakteri­ siert sind. Da sie oft aus vielen ähnlichen Substanzen bis zu Makromolekülgröße bestehen, haben sie keinen festen Schmelzpunkt, sondern gehen allmählich vom festen in den flüssi­ gen Zustand über. Die reinen Harze sind geruch- und geschmacklos und in Wasser unlös­ lich, aber in Ether, Ethanol, verschiedenen Estern, etherischen und fetten Ölen sowie halo­ genierten Kohlenwasserstoffen löslich. Man unterscheidet natürliche Harze und künstliche Harze (Kunstharze). Die Naturharze bestehen meist aus komplexen Gemischen von Harz­ säuren (Resinosäuren), Harzalkoholen und Phenolen (Resinole), Phenolen mit Gerbstoffei­ genschaften (Resinotannole), stark ungesättigten Stoffen (Resene) und Harzsäureestern. Die für die Lebensmittelproduktion wichtigsten Naturharze sind Dammarharz (Harz der Dipterocarpaceae), Benzoeharz (im wesentlichen aufgebaut aus dem Benzoesäureester des Coniferylalkohols), Kanadabalsam [Harz der Tannenarten Abies canadensis Michx. und balsamea (L.) Mill.], Sandarak (Harz des in Südspanien und Nordwestafrika kultivierten Sandarakbaumes), Mastix (Harz der Rinde des auf verschiedenen Mittelmeerinseln vor­ kommenden Mastixstrauches Pistacia lentiscus L.), Colophonium (Destillationsrückstand des Balsams aus Nadelhölzern), gelbes Akaroidharz und vor allem Schellack, ein beson­ ders zähes, aber auch elastisches Naturharz (E 904). Letzteres wird durch den Saugstich des Weibchens der Lackschildlaus Tachardia lacca in die Zweige verschiedener Bäume in Indien, Thailand und anderen Ländern Ostasiens erzeugt. Durch den Stich werden die Säfte der Bäume zum Teil in Harz umgesetzt, das als dicke Kruste ausgeschieden wird. Diese Naturharze werden als Überzüge für Käse und als Glasurmittel für Zuckerwaren ver­ wendet.
Nach der deutschen Lebensmittelzusatzstoff-VO ist die Verwendung folgender Harze als Überzugsmittel erlaubt für Zuckerwaren: Benzoeharz, Mastix, Sandarakharz, Schellack. Als Glasurmittel für Röstkaffee erlaubt die deutsche Kaffee-VO die Verwendung von Bienen­ wachs und Schellack. Pflanzenharze werden auch als Weichmacher für Kaugummi einge­ setzt.
Resina (Plural: resinae) ist die lateinische Bezeichnung für Harz, d. h. für pflanzliche Exsu­ date aus Wunden von Pflanzen. In den lateinischen Namen der Balsame und Harze wird in unsystematischer Weise einmal von Gummi und einmal von Resina gesprochen (s. Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Bd. 5, S. 3847, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1992).
Mastix (Resina Mastix) ist insbesondere ein vom mediterranen Strauch Pistacia lentiscus (Familie Anacardiaceae) stammendes Harz, welches in Form von blaßgelben oder gelblich­ grünen Partikeln (bis 2 cm Durchmesser) von schwach aromatischem Geruch, bitter ge­ würzhaftem Geschmack und glänzendem Bruch gewonnen wird. Es hat einen Schmelzbe­ reich von 105-120°C, eine Dichte von 1,04-1,06 g/cm3, und ist löslich in Ether, Xylol, z. T. löslich in Alkohol, Aceton, Chloroform und Terpentinöl. Die Hauptbestandteile von Mastix sind zu ca. 50% Masticoresene (C35H56O4, MR 540,79), ca. 38% Masticonsäure (C32H48O4, MR 496,65), ferner Masticinsäure (C23H36O4, MR 376,51), ca. 5,5% Bitterstoffe und außer­ dem noch zu ca. 2% etherische Öle.
Der durch Rindeneinschnitte gewonnene Mastix wird als Überzugsmittel, hauptsächlich für Zuckerwaren und Kakaoerzeugnisse, sowie als Glasurmittel für Kaffeebohnen verwendet. Mastix findet ferner bei der Herstellung von Kaugummi als Kaumasse-Grundstoff, zum Har­ zen von griechischem Wein (Retsina) und in der Parfümerie als Fixiermittel Anwendung (siehe Römpp Lexikon Lebensmittelchemie, S. 525, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1995).
Außerdem kann Mastix als Gerüstsubstanz für Matrixtabletten dienen. Darin ermöglicht es eine kontinuierliche Wirkstoffabgabe (M. Georgarakis et al. Acta Pharm. Technol. 27 (4), 1981, S. 231-236 und ibd. 36 (1), 1990, S. 30-32).
Gemäß Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Bd. 5, S. 3984, Georg Thieme Verlag, Stutt­ gart, New York, 1992, versteht man unter Sandarak zitronengelbe, an frischer Bruchfläche glasglänzende Stücke eines wohlriechenden Harzes (Dichte 1,066-1,092, Schmelzpunkt etwa 135°C), das in Algerien und Marokko aus den Rinden eines kleinen Nadelbaumes (Callitris quadrivalvis, Pinaceae) gewonnen wird. Sandarak ist löslich in Alkohol, Ether, Chloroform und etherischen Ölen und unlöslich in Wasser. Es wird zur Herstellung von Lacken, Kitten, Zahnzement, zusätzlich mit Elemi und Paraformaldehyd beispielsweise als Schellack-Ersatz, sowie als Räuchermittel verwendet.
Galbanum, Resina Galbanum oder Gummi galbanum umfaßt von Ferula-Arten (Doldengewächse) aus Persien (harte Sorte), Turkestan (weich) oder als Levante- Galbanum gelieferte Massen. Vorgezogen wird der persische, der beispielsweise in Tränen (hellgelb-braungelb, mattglänzende Oberfläche, Bruchfläche gelb bis gelbweiß, nie weiß) oder in Massen (grünlich-braun) vorliegt und einen Schmelzpunkt von ca. 100°C aufweist. Galbanum setzt sich im allgemeinen aus ca. 27% Gummi, ca. 63% alkohollöslichen Harzen (Umbelliferon, Galbanoresinotannol und deren Ethern), sowie Makroliden und Sesquiterpe­ nen zusammen. Galbanum wird zu hyperämisierenden Pflastern gebraucht. Das aus Gal­ banum gewonnene Galbanumöl, Dichte 0,874, enthält vorwiegend Pinene neben Myrcen, Cadinen und α-Cadinol und wird in der Parfümerie, beispielsweise zur Seifenparfümerie­ rung, eingesetzt (siehe Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Bd. 2, S. 1471, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1990).
Als Dammarharz (Dam(m)ar, Katzenaugenharz) werden hellgelbe, durchsichtige, schwach aromatisch riechende, tropfenförmige oder unregelmäßig geformte Harzstücke von dem südostasiatischen Dammarbaum (Shorea wiesneri, Diptero carpaceae) und anderen Sho­ rea- oder Hopea-Arten bezeichnet. Dammarharz besitzt je nach Herkunft unterschiedliche Härte, eine Dichte von 1,04-1,18, einen Schmelzpunkt von ca. 120°C, eine Säurezahl von 25-35 und ist löslich in Chloroform, Terpentinöl, Petrolether, Schwefelkohlenstoff, teilweise löslich in Alkohol und Ether; es enthält neben Dammar-Resen Bitterstoffe und etherische Öle.
Dammarharz wird beispielsweise als Bindemittel in Lacken, zum Einschließen mikroskopi­ scher Präparate, in Pflastermassen, als Klebstoff für Theaterfrisuren und in der Photogra­ phie verwendet. Das meiste Dammarharz stammt von Sumatra, wo es von angeritzten Bäumen gesammelt wird. Neben diesem Dammarharz gibt es weitere Sorten, die als Har­ tes Dammar, Weißes Dammar (aus Vateria indica) oder Schwarzes Dammar (azulenhaltig, aus Canarium strictum) bezeichnet werden. Eine Lösung von Dammar in Chloroform oder Xylol wird zur Konservierung mikroskopischer Präparate verwendet. Triterpenoide aus Dammar zeigen antivirale Eigenschaften (siehe Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Bd. 2, S. 857, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1990).
Resina Ammoniacum (Ammoniacum, Ammoniacum-Gummi) ist ein gummiartiges Harz, das von den blüten- und fruchttragenden Stengeln von Dorema ammoniacum, D. Don, und von anderen Umbelliferae ausgeschieden wird. Die Verbreitungsgebiete sind Persien, Nordindi­ en, Südsibierien und Afrika. Ammoniacum setzt sich im allgemeinen aus 1,3 bis 6,7% flüch­ tigem Öl; 50 bis 70% Harz; 18 bis 26% Gummi; Salicylsäure und Aminoresinol zusammen. Der Aschegehalt beträgt üblicherweise 2%, er kann aber auch bis zu 10% betragen. Am­ moniacum kommt in Form von an der Außenseite gelblichen oder bräunlichen, innen weiß­ lichen Tropfen vor. Es ist in kaltem Zustand spröde und brüchig, im warmen Zustand weich. Es kommen auch dunklere und weniger homogene Massen vor. Ammoniacum hat einen typischen Geruch und einen leicht süßlichen, bitteren und etwas scharfen Geschmack. Der Schmelzbereich liegt bei 45 bis 55°C; die Säurezahl liegt im Bereich von 60 bis 80, die Dichte beträgt etwa 1,207. Es ist teilweise löslich in Wasser, Alkohol, Ether und essigsauren oder alkalischen Lösungen und bildet mit Wasser Emulsionen. Ammoniacum wird als Be­ standteil von Porzellanmassen verwendet. Ferner kann es pharmakologisch als Diaphoreti­ kum oder Emmenagogum eingesetzt werden (siehe The Merck Index, 11. Auflage, 1989, S. 81, 82).
Euphorbium ist ein von Euphorbia resinifera Berg (Euphorbiaceae), einem in den Ber­ gen Marokkos heimischen bis 2 Meter hohen, blattlosen Xerohyten mit kaktusähnlichen, dickfleischigen, 8-4 kantigen Sprossen, stammendes Harz. Es wird aus den ungeglie­ derten Milchröhren gewonnen, die besonders im September voll von Milchsaft sind. Nach Anschneiden der Sprosse an den Kanten tritt das Harz heraus, erhärtet und wird gesammelt, wobei die Sammler sich Mund und Nase verbinden, weil der Staub des Eu­ phorbiums starkes Niesen und Brennen in den Atmungsorganen verursacht. Der Ver­ sand erfolgt über Mogador, Saffi und Mazagan. Er ist in den einzelnen Jahren sehr ver­ schieden, dürfte aber 10.000 kg pro Jahr kaum übersteigen. Die Droge, der eingetrock­ nete, leicht zerreibliche Milchsaft, besteht aus unregelmäßigen, bis haselnußgroßen, mattgelblichen bis braunroten, geruchlosen Stücken, die andauernd scharf schmecken. Da der austretende Milchsaft die zweistacheligen Blattpolster, die Blütenstände und Früchte umfließt und über ihnen erstarrt, sind die gesammelten Stücke hohl oder schlie­ ßen vielfach noch Pflanzenreste ein.
Die Droge besteht aus 40% eines brennend schmeckenden Harzes aus 20% Euphor­ ben, das ein Gemenge der Alkohole α- und β-Euphorbol ist. Apfelsäure und ihre Ca- und Na-Salze sind in größerer Menge vorhanden. Im Rückstand des alkohollöslichen Anteils zeigt das Mikroskop Stärkekörner, die bisweilen die Form eines Oberschenkel­ knochens haben. Euphorbium wird für scharfe Einreibungen verwendet, da es die in­ takte Haut lange anhaltend, aber nur milde reizt (Empl. Cantharid. perpet. und pro usu veter) (siehe G. Karsten, Lehrbuch der Pharmakognosie für Hochschulen, 8. Auflage 1956, S. 359, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart).
DE-OS-38 01 025, US-A-5,662,716, US-A-5,004,614, Derwent 94-3381150/42 der JP 06263576 und CAPLUS 1973: 62141 betreffen Produkte aus einem Kern und minde­ stens einer Umhüllung, die Schellack, ein Harz tierischen Ursprungs, als einziges Harz enthält. Bei diesen Produkten handelt es sich um mit Schellack überzogene Granulate, Pellets, Tablettenkerne bzw. Mikrokapseln.
In US-A-5,108,680 werden klebrige Harzpartikel, beispielsweise aus Kolophonium (Ro­ sin) oder Tallölharzen beschrieben, die mit einem Polyethylen-Hartwachs umhüllt sind. Diese Partikel weisen eine Struktur auf, bei der nicht die Umhüllung, sondern der Kern das Naturharz enthält.
US-A-3,538,214 beschreibt eine Tablette aus einem Kern mit einer Umhüllung aus ei­ nem wasserunlöslichen Kunststoff. Naturharze werden in diesem Patent nicht genannt.
Derwent 90-278942/37 der JP 02196079 betrifft mit Naturharz überzogene Düngemittel­ granulate für landwirtschaftliche Zwecke.
In CAPLUS 1990: 185719 werden Matrixtabletten mit Mastix-Gerüst beschrieben. Aus dieser Druckschrift wird deutlich, daß Mastix hier als poröses Material eingesetzt wird, das nicht als Überzug zu verstehen ist. Die Druckschrift enthält keinen Hinweis, daß aus Mastix auch Überzüge für Tabletten hergestellt werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung auf pflanzlicher Basis und Verfahren zu dessen Herstellung zur Verfü­ gung zu stellen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Steckkapsel-Leerhüllen auf pflanzlicher Basis und ein Verfahren zu deren Herstellung zur Verfügung zu stellen.
Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung, die ein Naturharz enthält, mit der Maßgabe, daß das Na­ turharz nicht aus Schellack besteht und daß der Kern kein Düngemittelgranulat ist.
Das Naturharz kann beispielsweise aus Resina Mastix, Resina Galbanum, Resina Dammar, Resina Ammoniacum, Euphorbium, Sandarak und Mischungen davon sowie aus Harzprodukten, wie Kolophonium, gewählt werden. Bevorzugt ist Resina Mastix.
Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff "Umhüllung" bezieht sich auf jede Art von Überzügen, insbesondere auf Filmüberzüge, Steckkapseln und Weichkapseln.
Der erfindungsgemäß verwendete Ausdruck "Kern" bezieht sich auf jede Art von festen, flüssigen oder pastösen Massen.
Feste Kerne umfassen Komprimate und Schüttgüter, wie Granulate und Pulver. Erfin­ dungsgemäß versteht man unter einem Komprimat (Preßling, Formling, Preßkörper, Tablette) ein aus kristallinen, gepulverten oder granulierten Stoffen bestehendes, durch Pressen (Anwendung von Druck) in eine bestimmte Form gebrachtes Erzeugnis. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff "Granulat" umfaßt Körner beliebiger Form, einschließlich kugelförmige Teilchen, sogenannte Pellets.
Flüssige Kerne können erfindungsgemäß aus Lösungen, Suspensionen, Emulsionen und Ölen gewählt werden.
Der Begriff "pastöse Kerne" wird erfindungsgemäß für Festkörperdispersionen in Flüs­ sigkeiten von teigiger Konsistenz verwendet. Diese bilden den Übergangsbereich von Suspensionen und feuchten Pulvern.
Das erfindungsgemäße Produkt umfaßt Produkte aus einem festen, flüssigen oder pa­ stösen Kern mit mindestens einer Umhüllung, die ein Naturharz enthält, wobei die Um­ hüllung vorzugsweise aus Filmüberzügen, Steckkapseln und Weichkapseln gewählt wird. Insbesondere bevorzugt liegt das erfindungsgemäße Produkt in Form einer Film­ tablette, einer gefüllten Steckkapsel oder einer gefüllten Weichkapsel vor.
Der Kern des erfindungsgemäßen Produkts enthält vorzugsweise mindestens einen Wirk­ stoff. Der Wirkstoff kann erfindungsgemäß aus natürlichen, naturidentischen und syntheti­ schen Wirkstoffen, tierischen und pflanzlichen Präparaten und Mischungen davon gewählt werden. Die pflanzlichen Präparate können entweder aus Frischpflanzen oder Frischpflan­ zenteilen oder aus Drogen oder Drogenteilen hergestellt werden. Unter Drogen versteht man getrocknete Arzneipflanzen. Beispiele für pflanzliche Präparate, die erfindungsgemäß verwendet werden können, umfassen Frischblattgranulate, gegebenenfalls granulierte Ex­ trakte, Preßsäfte, etherische Öle, fette Öle, Frischpflanzendestillate und Frischpflanzenma­ zerate und gegebenenfalls komprimierte zerkleinerte oder ganze Drogen.
Die Pflanzen können beispielsweise aus Sanddorn, Bärlauch, Knoblauch, Queller, Kicher­ erbsen, Meerrettich, Schilf, Mistel, Ingwer, Echinacea, Gingko biloba oder Ginseng gewählt werden. Beispiele für isolierte, natürliche Wirkstoffe umfassen Lecithin, Vitamine, wie Vitamin E, und Enzyme.
Der Kern kann außerdem übliche Tablettierhilfsstoffe, wie Füllstoffe, Sprengmittel, Zerfalls­ beschleuniger, Bindemittel, Klebstoffe, Feuchthaltemittel, Trockenmittel, Absorptionsmittel und/oder Gleitmittel in Abhängigkeit von dem Wirkstoff enthalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert.
Gemäß einer ersten Ausführungsform werden Naturharze zum Umhüllen von Tabletten verwendet. Das erfindungsgemäße Produkt liegt somit beispielsweise in Form einer Film­ tablette vor. Die erfindungsgemäße Filmtablette umfaßt einen festen Kern, beispielsweise ein Komprimat, und mindestens einen Filmüberzug, der mindestens ein Naturharz enthält.
Die erfindungsgemäße Filmtablette kann durch ein Verfahren, das die folgenden Schritte umfaßt:
  • - Herstellen eines Kerns;
  • - Herstellen einer Überzugslösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält;
  • - Umhüllen des Kerns mit der Überzugslösung; und
  • - Trocknen der Umhüllung;
oder durch ein Verfahren, welches die folgenden Schritte umfaßt:
  • - Herstellen eines Kerns;
  • - Herstellen einer Naturharz-Schmelze;
  • - Umhüllen des Kerns mit der Naturharz-Schmelze; und
  • - Abkühlen der Umhüllung,
hergestellt werden.
Die genannten Verfahren eignen sich nicht nur zum Überziehen von Filmtabletten, sondern auch zum Überziehen von Granulaten und Pellets, die ebenfalls als Kernmaterial verwen­ det werden können.
Der Kern der erfindungsgemäßen Filmtablette kann durch übliche Tablettierverfahren her­ gestellt werden. Die Form des Kerns ist nicht kritisch. Bevorzugt sind bikonvexe Formen, deren Wölbungsradien und Steghöhen nicht beschränkt sind, Oblong-Formen und Kugeln.
Der Kern der erfindungsgemäßen Filmtablette enthält vorzugsweise mindestens einen Wirkstoff. Dieser kann aus den vorstehend angegebenen Wirkstoffen gewählt werden.
Der Kern kann außerdem übliche Tablettierhilfsstoffe enthalten, die aus den vorstehend angegebenen gewählt werden können.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Filmtablette wird ein oben beschriebener Kern mit mindestens einer Schicht überzogen, die mindestens ein Naturharz enthält.
Das Naturharz kann als solches oder in gereinigter Form eingesetzt werden, wobei die ge­ reinigte Form bevorzugt ist. Die Reinigung kann durch übliche Verfahren erfolgen.
Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Kern mit einer Überzugslösung um­ hüllt, die ein organisches Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält.
Die Überzugslösung kann beispielsweise hergestellt werden durch Lösen von 2 bis 200 Gewichtsteilen Naturharz pro 100 Gewichtsteile des organischen Lösungsmittels. Bevor­ zugt sind 10 bis 150 Gewichtsteile Naturharz pro 100 Gewichtsteile des organischen Lö­ sungsmittels.
Als organische Lösungsmittel können beispielsweise Ether, wie Diethylether; Alkohole, wie Methanol, Ethanol und Isopropanol; Ketone, wie Aceton und Ethylmethylketon; Kohlenwas­ serstoffe, wie Petrolether mit verschiedenen Siedebereichen; chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Methylenchlorid; und Ester, wie Essigsäureethylester, sowie Mischun­ gen davon verwendet werden. Außerdem können die organischen Lösungsmittel in Mischungen mit Wasser verwendet werden. Bevorzugt sind Ethanol und Mischungen aus Alkoholen mit Wasser oder Aceton mit Wasser.
Die Überzugslösung kann noch weitere Substanzen enthalten, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen (Retardformen). Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z. B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Lactose, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäu­ re und deren Salze, z. B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure und Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol.
Die weiteren Substanzen werden vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 75 Gewichtsteilen, insbesondere von 5 bis 50 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch verträgliche Farbstoffe können wahlweise ebenfalls in der Überzugslösung enthalten sein. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,10 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Gemäß einem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren wird der Kern mit einer Naturharz- Schmelze umhüllt.
Die erfindungsgemäß verwendbare Naturharz-Schmelze kann durch Erwärmen von einzel­ nen Naturharzen oder von Naturharz-Mischungen hergestellt werden. Die Naturharz- Schmelze kann erfindungsgemäß als solche verwendet werden. Der Schmelze können aber auch weitere Substanzen zugesetzt werden, um beispielsweise die Magensaftresi­ stenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermögli­ chen. Beispiele für diese Substanzen sind Wachse, z. B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäu­ reester, Lactose, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäure und deren Salze, z. B. Magne­ siumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure und Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol. Diese weiteren Substanzen werden beispielsweise in einer Menge von 1 bis 100 Gewichts­ teilen, vorzugsweise von 5 bis 80 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwen­ det.
Ferner können der Naturharz-Schmelze wahlweise Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch ver­ trägliche Farbstoffe zugesetzt werden. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,10 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Die Kerne können mit Hilfe üblicher Verfahren und Apparaturen zur Herstellung von Film­ tabletten mit der Überzugslösung, die ein organisches Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält, bzw. der Naturharz-Schmelze überzogen und getrocknet bzw. abgekühlt werden. Beispielsweise erfolgt das Umhüllen der Kerne in einem Dragierkessel oder die Überzugslösung oder die Naturharz-Schmelze wird auf die Kerne aufgesprüht.
Verfahren und Apparaturen zur Herstellung von Filmtabletten werden beispielsweise in Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 313-323, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, und in Voigt, Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie, Verlag Chemie 1975, S. 213-222 beschrieben.
Die erfindungsgemäße Filmtablette kann nach dem Trocknen noch geglättet und/oder poliert werden. Hierzu können übliche Verfahren angewendet werden, die beispielsweise in List, Arzneiformenlehre, 4. Auflage, 1985, S. 124-127, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, beschrieben werden.
Gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform werden Naturharze zur Her­ stellung von Weichkapseln verwendet. In diesem Fall liegt das erfindungsgemäße Produkt in Form einer gefüllten Weichkapsel aus einem Kern und mindestens einer Weichkapselhül­ le, die mindestens ein Naturharz enthält, vor.
Die den Kern bzw. die Füllung der erfindungsgemäßen Weichkapsel bildende Masse kann fest, flüssig oder pastös sein. Vorzugsweise werden Massen verwendet, die in üblichen Vorrichtungen zur Weichkapselherstellung eingesetzt werden können; insbesondere be­ vorzugt sind Flüssigkeiten oder Pasten, es können aber auch Granulate und Pulver ver­ wendet werden.
Insbesondere die Flüssigkeiten und Pasten müssen so gewählt werden, daß sie nicht mit der Kapselhülle reagieren. Da das die Kapselhülle bildende oder in der Kapselhülle enthal­ tene Naturharz wasserunlöslich ist, kann die erfindungsgemäße Weichkapsel - im Gegen­ satz zu Gelatinekapseln - eine Füllung enthalten, die wasserhaltig ist. Beispiele für wasser­ haltige Füllungen sind wäßrige Lösungen, wäßrige Suspensionen, wasserhaltige Emulsio­ nen und wasserhaltige Pasten.
Die erfindungsgemäßen Weichkapseln können auch mit fetten oder etherischen Ölen ge­ füllt sein. Öle, die mit der Kapselhülle reagieren, d. h. diese an- oder auflösen, können bei­ spielsweise durch Aufnehmen in Trägerstoffe, wie Dextrine oder hochdisperse Kieselsäure, inaktiviert werden.
Die erfindungsgemäße Weichkapsel kann beispielsweise durch ein Verfahren hergestellt werden, welches die folgenden Schritte umfaßt:
  • - Herstellen einer Lösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält (im folgenden als Naturharz-Lösung bezeichnet); oder
  • - Herstellen einer Naturharz-Schmelze;
  • - Ausgießen der Naturharz-Lösung oder -Schmelze in zwei endlose Bänder definierter Dicke;
  • - Einführen der beiden endlosen Bänder in eine Verkapselungsmaschine;
  • - Formen, Füllen und Verschließen der Weichkapseln in der Verkapselungsmaschine.
Die Naturharz-Lösung kann beispielsweise durch Lösen von 2 bis 50 Gewichtsteilen des organischen Lösungsmittels pro 100 Gewichtsteile des Naturharzes hergestellt werden. Bevorzugt sind 2 bis 20 Gewichtsteile des organischen Lösungsmittels pro 100 Gewichtstei­ le des Naturharzes.
Die Naturharzlösung bzw. -schmelze ist vorzugsweise hochviskos, und liegt beispielsweise in Form einer ziehbaren, walzbaren Masse vor.
Das Naturharz kann als solches oder in gereinigter Form eingesetzt werden, wobei die ge­ reinigte Form bevorzugt ist. Die Reinigung kann durch übliche Verfahren erfolgen.
Als organische Lösungsmittel können beispielsweise Ether, wie Diethylether; Alkohole, wie Methanol, Ethanol und Isopropanol; Ketone, wie Aceton und Ethylmethylketon; Kohlenwas­ serstoffe, wie Petrolether mit verschiedenen Siedebereichen; chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Methylenchlorid; und Ester, wie Essigsäureethylester, sowie Mischun­ gen davon verwendet werden. Bevorzugt sind Ethanol, Isopropanol, Aceton und Mischun­ gen davon.
Die Naturharz-Lösung kann noch weitere Substanzen enthalten, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen (Retardformen). Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z. B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Lactose, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäu­ re und deren Salze, z. B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure und Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol.
Die weiteren Substanzen werden vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 75 Gewichtsteilen, insbesondere von 5 bis 50 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch verträgliche Farbstoffe können wahlweise ebenfalls in der Naturharz-Lösung enthalten sein. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Die erfindungsgemäß verwendbare Naturharz-Schmelze kann durch Erwärmen von einzel­ nen Naturharzen oder von Naturharz-Mischungen hergestellt werden. Die Naturharz- Schmelze kann erfindungsgemäß als solche als Überzugsmaterial für Tablettenkerne ver­ wendet werden. Der Schmelze können aber auch weitere Substanzen zugesetzt werden, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzö­ gerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen. Beispiele für diese Substanzen sind Wachse, z. B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Lactose, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäu­ re und deren Salze, z. B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure und Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol. Diese weiteren Substanzen werden beispielsweise in einer Menge von 1 bis 100 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 5 bis 80 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Ferner können der Naturharz-Schmelze wahlweise Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch ver­ trägliche Farbstoffe zugesetzt werden. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Aus der Naturharz-Lösung oder -Schmelze werden zwei endlose Bänder definierter Dicke durch Ausgießen der Lösung oder der Schmelze hergestellt. Die Dicke beträgt vorzugswei­ se 75 bis 500 µm, insbesondere 100 bis 300 µm. Hierzu können übliche Vorrichtungen verwendet werden, auf denen Gelatinelösungen zu entsprechenden Bändern verarbeitet werden, wobei die Vorrichtungen gegebenenfalls auf die Eigenschaften der Naturharz- Lösung oder -Schmelze eingestellt werden müssen.
Die beiden endlosen Bänder werden dann in eine übliche Verkapselungsmaschine einge­ führt, mit der auch Gelatinekapseln hergestellt werden können. In der Verkapselungsma­ schine werden die erfindungsgemäßen Weichkapseln in einem Arbeitsgang geformt, gefüllt und verschlossen.
Verfahren und Apparaturen zur Herstellung von Weichgelatinekapseln die analog für die Herstellung der erfindungsgemäßen Weichkapseln verwendet werden können, werden bei­ spielsweise in Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 330-334, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, und in Voigt, Lehrbuch der pharma­ zeutischen Technologie, Verlag Chemie 1975, S. 231-235 beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Weichkapseln können auf verschiedene Arten nachbehandelt werden. Die einfachste Nachbehandlung ist das Bedrucken von Kapseln mit Farbstofflö­ sungen, die Arzneimittelfarbstoffe enthalten, um eine bessere Identifizierung zu ermögli­ chen.
Eine dem Arzneibuch entsprechende Magensaftresistenz der erfindungsgemäßen Weich­ kapsel kann nicht nur durch Einbringen von Substanzen, die die Magensaftresistenz steu­ ern, in die Naturharz-Lösung oder -Schmelze erfolgen, wie vorstehend beschrieben wurde sondern auch durch Umhüllung mit dünndarmlöslichen magensaftresistenten Filmbildnern, z. B. Celluloseacetatphthalat. Das wäßrige Umhüllen von Gelatinekapseln mit Filmbildnern ist wegen der Quelleigenschaften der Gelatinekapselhüllen kein leichtes Unterfangen. Außerdem ist auch die Haftung zwischen Filmbildner und Gelatine meist ausgesprochen schlecht. Da die erfindungsgemäßen Kapseln in wäßrigen Systemen nicht quellen, treten hier keine Probleme beim wäßrigen Umhüllen mit Filmbildnern, wie Celluloseacetatphthalat, auf.
Gemäß einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform werden Naturharze zur Herstel­ lung von Steckkapseln verwendet.
Erfindungsgemäß wird eine Steckkapsel-Leerhülle, die ein Naturharz enthält, sowie eine gefüllte Steckkapsel zur Verfügung gestellt.
Erfindungsgemäße Steckkapsel-Leerhüllen können in Analogie zu Gelatine-Steckkapseln nach bekannten Tauchverfahren hergestellt werden. Verfahren und Apparaturen zur Her­ stellung von Steckkapsel-Leerhüllen werden beispielsweise in Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 325-326, Georg Thieme Verlag, Stutt­ gart, New York, und in Voigt, Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie, Verlag Chemie 1975, S. 232-233 beschrieben.
Erfindungsgemäß werden die zur Herstellung der Steckkapseln verwendeten Tauchstifte in eine Lösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält (im folgenden auch als Naturharz-Lösung bezeichnet), oder in eine Naturharz-Schmelze eingetaucht. Die Weiterbehandlung kann analog der Herstellung von Gelatine-Steckkapseln erfolgen, wobei die Einstellung eines bestimmten Feuchtigkeitsgehaltes nicht erforderlich ist.
Die Naturharz-Lösung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Steckkapsel-Leerhüllen kann beispielsweise durch Lösen von 2 bis 200 Gewichtsteilen Naturharz pro 100 Gewichts­ teile des organischen Lösungsmittels hergestellt werden. Bevorzugt sind 10 bis 150 Ge­ wichtsteile Naturharz pro 100 Gewichtsteile des organischen Lösungsmittels.
Das Naturharz kann als solches oder in gereinigter Form eingesetzt werden, wobei die gereinigte Form bevorzugt ist. Die Reinigung kann durch übliche Verfahren erfolgen.
Als organische Lösungsmittel können beispielsweise Ether, wie Diethylether; Alkohole, wie Methanol, Ethanol und Isopropanol; Ketone, wie Aceton und Ethylmethylketon; Kohlenwas­ serstoffe, wie Petrolether mit verschiedenen Siedebereichen; chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Methylenchlorid; und Ester, wie Essigsäureethylester, sowie Mischun­ gen davon verwendet werden. Bevorzugt sind Ethanol, Isopropanol, Aceton und Mischun­ gen davon.
Die Naturharz-Lösung kann noch weitere Substanzen enthalten, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen (Retardformen). Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z. B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Lactose, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäu­ re und deren Salze, z. B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure und Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol.
Die weiteren Substanzen werden vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 75 Gewichtsteilen, insbesondere von 2 bis 50 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch verträgliche Farbstoffe können wahlweise ebenfalls in der Naturharz-Lösung enthalten sein. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,10 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Die erfindungsgemäß verwendbare Naturharz-Schmelze zur Herstellung der erfindungs­ gemäßen Steckkapsel-Leerhüllen kann durch Erwärmen von einzelnen Naturharzen oder von Naturharz-Mischungen hergestellt werden. Die Naturharz-Schmelze kann erfindungs­ gemäß als solche verwendet werden. Der Schmelze können aber auch weitere Substanzen zugesetzt werden, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen. Beispiele für diese Substanzen sind Wachse, z. B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Lactose, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäure und deren Salze, z. B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure und Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol. Diese weiteren Substanzen werden beispielsweise in einer Menge von 1 bis 100 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 2 bis 60 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Ferner können der Naturharz-Schmelze wahlweise Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch ver­ trägliche Farbstoffe zugesetzt werden. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,10 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Die erfindungsgemäßen Steckkapsel-Leerhüllen können durch übliche Verfahren von Hand oder maschinell gefüllt werden.
Verfahren und Apparaturen zum Füllen von Steckkapseln werden beispielsweise in Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 327, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York beschrieben.
Steckkapseln sind besonders zur Aufnahme von Pulvern, Granulaten und Pellets geeignet. Sie können aber auch mit Tabletten, kleineren Kapseln, pastösen oder flüssigen Füllgütern gefüllt werden. Die erfindungsgemäßen Steckkapseln können auch mit geeigneten Mischungen von Pulvern, Granulaten, Pellets, Tabletten, kleineren Steckkapseln und/oder Weichkapseln gefüllt werden, in Abhängigkeit von der gewünschten Applikation.
Mit Flüssigkeiten oder luftempfindlichen Substanzen gefüllte Steckkapseln werden vor­ zugsweise hermetisch verschlossen, z. B. mit einer Banderole aus einer Naturharz-Lösung oder -Schmelze, die zwischen Kapselunterteil und Kapseloberteil angebracht wird. Durch kurzes Erwärmen des Überlappungsbereichs von Kapselunterteil und Kapseloberteil können die beiden Teile der Steckkapsel auch miteinander verschmolzen werden.
Die erfindungsgemäßen gefüllten Steckkapseln können auf verschiedene Arten nachbe­ handelt werden. Die einfachste Nachbehandlung ist das Bedrucken von Kapseln mit Farb­ stofflösungen, die Arzneimittelfarbstoffe enthalten, um eine bessere Identifizierung zu ermöglichen.
Eine dem Arzneibuch entsprechende Magensaftresistenz der erfindungsgemäßen Steck­ kapsel kann nicht nur durch Einbringen von Substanzen, die die Magensaftresistenz steu­ ern, in die Naturharz-Lösung oder -Schmelze erfolgen, wie vorstehend beschrieben wurde sondern auch durch Umhüllung mit dünndarmlöslichen magensaftresistenten Filmbildnern, z. B. Celluloseacetatphthalat. Das wäßrige Umhüllen von Gelatinekapseln mit Filmbildnern ist wegen der Quelleigenschaften der Gelatinekapselhüllen kein leichtes Unterfangen. Außerdem ist auch die Haftung zwischen Filmbildner und Gelatine meist ausgesprochen schlecht. Da die erfindungsgemäßen Kapseln in wäßrigen Systemen nicht quellen, treten hier keine Probleme beim wäßrigen Umhüllen mit Filmbildnern, wie Celluloseacetatphthalat, auf.
Das erfindungsgemäße Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung, die ein Naturharz enthält und die erfindungsgemäße Steckkapsel-Leerhülle, die ein Naturharz ent­ hält, haben gegenüber den bisher bekannten Produkten folgende Vorteile:
  • - Naturharze sind gegenüber Feuchtigkeit unempfindlich. Somit erweichen die erfindungs­ gemäßen Produkte bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht. Eine Alterung bei zu geringer Luft­ feuchtigkeit und ein damit verbundenes Sprödewerden tritt ebenfalls nicht auf. Deshalb können die erfindungsgemäßen Produkte ohne spezielle Vorkehrungen zur Einstellung der Luftfeuchtigkeit hergestellt und gelagert werden, was bei Produkten mit wasserlösli­ chen oder mit Wasser quellbaren Umhüllungen, die beispielsweise Zucker, Stärke oder Gelatine enthalten, nicht möglich ist.
  • - Naturharze werden - im Gegensatz z. B. zu Gelatine - von Mikroorganismen, wie Bakteri­ en und Pilzen, im allgemeinen nicht angegriffen. Daher ist es nicht notwendig, daß die erfindungsgemäß verwendeten Umhüllungen Konservierungsmittel enthalten.
  • - Die Umhüllungen für die erfindungsgemäßen Produkte können aus Naturharz- Schmelzen, die kein Lösungsmittel enthalten, hergestellt werden. Dadurch
  • - können aufwendige Trocknungsschritte vermieden werden;
  • - können Umhüllungen hergestellt werden, die frei von Lösungsmittelrückständen sind;
  • - können in einem Schritt dickere Schichten hergestellt werden als mit Lösungen.
  • - Insbesondere in Naturharz-Lösungen, aber auch in Naturharz-Schmelzen können große Mengen an Füllstoffen und anderen Substanzen eingearbeitet werden. Dadurch kann die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit der erfindungsgemäßen Produkte leicht gesteu­ ert werden. Ferner ist es dadurch leicht möglich, Produkte mit verzögerter bzw. gesteuer­ ter Wirkstofffreigabe, sogenannte Retardformen, herzustellen.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1.1
Aus den folgenden Zusammensetzungen 1 bis 3 wurden Tablettenkerne 1 bis 3 mit einem Durchmesser von 10 mm und einem Wölbungsradius von 9,5 mm hergestellt. Dazu wurde eine Tablettiermaschine vom Typ Fette EI verwendet.
Zusammensetzung 1
Ascorbinsäure aus Acerolakirsche 200,0 mg
Mikrokristalline Cellulose 72,6 mg
Lactose 125,0 mg
Magnesiumstearat 2,4 mg
400,0 mg
Zusammensetzung 2
Bärlauchpulver, granuliert 200,0 mg
Mikrokristalline Cellulose 105,0 mg
Johannisbrotkernmehl 65,0 mg
370,0 mg
Zusammensetzung 3
Ingwer-Extrakt siccum 170,0 mg
Hochdisperse Kieselsäure 5,0 mg
Macrogol 6000 pulv. 50,0 mg
Mikrokristalline Cellulose 65,0 mg
Lactose 125,0 mg
415,0 mg
Tablettenkerne 1 bis 3 wurden mit verschiedenen Überzugslösungen überzogen, die in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben sind. Das Aufbringen der Überzugslösungen erfolgte in einem Dragierkessel mit 30 cm Durchmesser. Es wurden die Filmtabletten Nr. 1 bis 5 erhalten.
Filmtabletten Nr. 6 bis 10 wurden erhalten, wenn die Überzugslösung in einem Hüttlinku­ gelcoater Minor 1 auf Tablettenkerne 1 bis 3 aufgesprüht wurde.
In Abhängigkeit von der Konzentration des Naturharzes in der Überzugslösung wurden 10 bis 27,5 mg Film pro Kern aufgetragen, um einen lückenlosen Überzug zu erhalten, wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist.
Die Überzugslösungen konnten sowohl im Dragierkessel als auch in der Sprühvorrichtung ohne Probleme eingesetzt werden.
Dei erhaltenen Filmtabletten hatten hervorragende bis zufriedenstellende Eigenschaften bezüglich Aussehen, Klebrigkeit, Filmoberfläche, Freisetzung und gegebenenfalls Magen­ saftresistenz.
Beispiel 1.2
Tablettenkerne 1 bis 3 wurden wie in Beispiel 1.1 beschrieben hergestellt und mit verschie­ denen Naturharz-Schmelzen, die in der nachstehenden Tabelle 1.2 angegeben sind, über­ zogen, außer daß der Dragierkessel bzw. die Sprühdüsen geheizt waren. Die Temperatur der Schmelze ist ebenfalls in Tabelle 2 angegeben.
Durch Überziehen im Dragierkessel wurden Filmtabletten 1 bis 4 erhalten.
Durch Aufsprühen der Schmelze wurden Filmtabletten 5 bis 8 erhalten.
Es war nur eine Naturharz-Schicht von 11,3 bis 30,6 mg pro Kern notwendig, um einen lückenlosen Überzug zu erhalten.
Die Naturharz-Schmelzen konnten sowohl in Dragierkessel als auch in der Sprühvorrich­ tung ohne Probleme eingesetzt werden.
Die erhaltenen Filmtabletten hatten hervorragende bis zufriedenstellende Eigenschaften bezüglich Aussehen, Klebrigkeit, Filmoberfläche, Freisetzung und gegebenenfalls Magen­ saftresistenz. Die erhaltenen Überzüge waren frei von Lösungsmittelresten.
Durch die Verwendung von Naturharz-Schmelzen als Überzugsmittel konnten die Prozeß­ zeiten zur Herstellung von Filmtabletten auf ein Viertel bis ein Fünftel der bisher üblichen Zeiten für Coatingverfahren reduziert werden, da kein Verdampfen von Lösungsmittel er­ forderlich war.

Claims (21)

1. Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung, die ein Naturharz ent­ hält, mit der Maßgabe, daß das Naturharz nicht aus Schellack besteht und daß der Kern kein Düngemittelgranulat ist.
2. Produkt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz aus Resina Mastix, Resina Galbanum, Resina Dammar, Resina Ammoniacum, Euphorbium, Sandarak und Mischungen davon gewählt wird.
3. Produkt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung ein Filmüberzug, eine Steckkapsel oder eine Weichkapsel ist.
4. Produkt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern fest, flüssig oder pastös ist.
5. Produkt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus Tablettenkernen, Granulaten, Pellets und Mischungen davon gewählt wird.
6. Produkt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus Lösungen, Suspensionen, Emulsionen und Ölen gewählt wird.
7. Produkt nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in Form einer Filmtablette.
8. Produkt nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in Form einer gefüllten Steckkapsel.
9. Produkt nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in Form einer gefüllten Weichkapsel.
10. Steckkapsel-Leerhülle, die ein Naturharz enthält.
11. Steckkapsel-Leerhülle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz aus Resina Mastix, Resina Galbanum, Resina Dammar, Resina Ammo­ niacum, Euphorbium, Sandarak und Mischungen davon gewählt wird.
12. Verfahren zur Herstellung einer Filmtablette nach Anspruch 7, umfassend die Schritte:
  • - Herstellen eines Kerns;
  • - Herstellen einer Überzugslösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält;
  • - Umhüllen des Kerns mit der Überzugslösung; und
  • - Trocknen der Umhüllung.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus Ethern, Alkoholen, Ketonen, aliphatischer Kohlenwasserstoffen, chlorierten Kohlenwasserstoffen und Estern gewählt wird.
14. Verfahren zur Herstellung einer Filmtablette nach Anspruch 7, umfassend die Schritte:
  • - Herstellen eines Kerns;
  • - Herstellen einer Naturharz-Schmelze;
  • - Umhüllen des Kerns mit der Naturharz-Schmelze; und
  • - Abkühlen der Umhüllung.
15. Verfahren zur Herstellung einer Weichkapsel nach Anspruch 9, umfassend die Schritte:
  • - Herstellen einer Lösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält; oder
  • - Herstellen einer Naturharz-Schmelze,
  • - Ausgießen der Naturharzlösung oder -schmelze in zwei endlose Bänder defi­ nierter Dicke;
  • - Einführen der beiden endlosen Bänder in eine Verkapselungsmaschine;
  • - Formen, Füllen und Verschließen der Weichkapseln in der Verkapselungs­ maschine.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus Ethern, Alkoholen, Ketonen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen, chlorierten Kohlenwasserstoffen und Estern gewählt wird.
17. Verfahren zur Herstellung einer Steckkapsel-Leerhülle nach Anspruch 10 oder 11, umfassend die Schritte:
  • - Herstellen einer Lösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält; oder
  • - Herstellen einer Naturharz-Schmelze, und
  • - Eintauchen von Tauchstiften zur Herstellung von Steckkapseln in die Lösung oder die Naturharz-Schmelze.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus Ethern, Alkoholen, Ketonen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen, chlorierten Kohlenwasserstoffen und Estern gewählt wird.
19. Verwendung von Naturharzen zum Umhüllen von Tabletten, mit der Maßgabe, daß das Naturharz nicht aus Schellack besteht.
20. Verwendung von Naturharzen zur Herstellung von Weichkapseln, mit der Maß­ gabe, daß das Naturharz nicht aus Schellack besteht.
21. Verwendung von Naturharzen zur Herstellung von Steckkapseln, mit der Maß­ gabe, daß das Naturharz nicht aus Schellack besteht.
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