Eßbares Produkt aus einem Kern und mindestens einer ein Naturharz enthaltenden Umhüllung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein eßbares Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Steckkapsel-Leerhülle.
Unter einem eßbaren Produkt wird in der vorliegenden Anmeldung ein für den menschlichen und/oder tierischen Verzehr geeignetes Produkt verstanden. Solche eßbaren Produkte werden üblicherweise im Arzneimittel-, Nahrungsergänzungsmittel-, Nahrungsmittel- und Kosmetikbereich verwendet. In diesen Bereichen werden mit der Umhüllung von Kernen folgende Zwecke verfolgt:
- Modifizierung oder Steuerung der Wirkstoffabgabe, z.B. durch eine magensaftresi- stente und dünndarmlösliche Umhüllung;
- Bewahrung eines Wirkstoffs vor Inaktivierung durch Luftsauerstoff, Feuchtigkeit, Licht oder durch den Magensaft;
- Verhinderung von Irritationen, z.B. an der Magenschleimhaut;
- Verbesserung der Einnahme durch Maskierung von schlechtem Geruch und/oder schlechtem Geschmack;
- Erleichterung der Identifizierung; und/oder
- Vermeidung von Staubabrieb, vor allem bei stark wirksamen Stoffen.
Die in den genannten Bereichen verwendeten Produkte aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung umfassen mit einem Film überzogene Granulate und Komprima- te, beispielsweise Filmtabletten und Dragees, sowie Kapseln mit festen, flüssigen oder
pastösen Füllungen. Bei den Kapseln wird üblicherweise zwischen Weichkapseln und Steckkapseln unterschieden.
Nach Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 313-316, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, bestehen umhüllte Tabletten aus Kernen, die mit einer lückenlosen, gleichmäßigen Umhüllung bzw. Dragee- oder Filmtablettendecke überzogen sind. Magensaftresistent umhüllte Tabletten werden mit Filmbildnern umhüllt, die eine mindestens zweistündige Beständigkeit in saurem Magensaft gewährleisten. Im Darmsaft bzw. in einer entsprechenden Pufferlösung sollen sich diese Überzüge anschließend innerhalb von höchstens 60 Minuten auflösen.
Außer mit Zucker können Kerne auch mit Filmbildnern, die in der Regel Polymere sind, umhüllt werden. Die hierbei entstehenden umhüllten Produkte sind beispielsweise Filmoder Lacktabletten. Polymere werden in Form von Lösungen oder Dispersionen auf die Kerne aufgetragen. Nach dem Abtrocknen der Lösungsmittel bleiben die Polymere als zusammenhängende, gleichmäßige Filmhülle auf den Kernen zurück.
Die zur Umhüllung von festen Kernen verwendeten Polymere müssen physiologisch unbedenklich sein und ausreichende Filmbildungsqualitäten und bestimmte Löslichkeiten, insbesondere in physiologischen Flüssigkeiten, aufweisen. Zu den am häufigsten pharmazeutisch verwendeten Filmbildnern gehören Cellulose-Dehvate, Poly(meth)- acrylate, Vinylpolymere und Schellack, d.h. größtenteils halbsynthetische oder vollsynthetische Produkte.
Das Arzneibuch beschreibt Kapseln als feste Darreichungsform und unterscheidet zwischen Hart- und Weichgelatinekapseln sowie in Anlehnung an die Tablettenmonographie zwischen magensaftresistenten Kapseln und Kapseln mit modifizierter Wirkstoffabgabe. Die Hüllen von Kapseln bestehen aus Gelatine oder anderen Stoffen. Als Zusätze zu den Kapselhüllen sind die Weichmacher Glycerol und Sorbit vorgesehen. Ferner können noch oberflächenaktive Stoffe, Deckmittel, Konservierungsmittel, Süßstoffe, Arzneimittelfarbstoffe und gegebenenfalls Geschmacks- und Geruchskorrigentien zugesetzt werden. Die Kapseln können unterschiedliche Formen und unterschiedliches Fassungsvermögen haben. Das Füllgut bzw. der Kapselinhalt kann fest, pastös oder flüssig sein und darf keinerlei Interaktionen mit den Kapselhüllen eingehen. Agar-Agar-
Kapseln, Stärkekapseln und Kapseln aus Cellulosederivaten spielen im Gegensatz zu Gelatinekapseln noch keine wesentliche Rolle.
Hartgelatinekapseln werden auch Steckkapseln genannt, da sie aus zwei zusammensteckbaren Teilchen bestehen, dem Kapselboden und der Kapselkappe. Sie werden als Leerkapseln hergestellt und bestehen praktisch aus reiner Gelatine. Hartgelatinekapseln sind normiert und decken die Füllvoluminen von 0,13 bis 1 ,37 ml ab, können jedoch auch von dieser Norm abweichen.
Hartgelatinekapseln können mit verschiedenen Verschlußvorrichtungen versehen werden, um ein einwandfreies Verschließen der Kapsel sicherzustellen. Solche Kapselverschlüsse bestehen üblicherweise aus einem Vorverschluß und einer Hauptverriegelung.
Die Leerkapseln werden im allgemeinen mit eingerastetem Vorverschluß geliefert, damit sie zum Abfüllen leicht geöffnet werden können. Nach dem Abfüllen werden Kapselkappe und Kapselboden so weit zusammengeschoben, bis die Hauptverriegelung einrastet. Weitere Feinheiten an Hartgelatinekapseln sind beispielsweise das "Air-Vent"-System, sowie konische Gleitränder an Kapselböden oder unten leicht erweiterte Kapselkappen. Während das "Air-Vent"-System ein besseres Entweichen der Luft beim Schließen ermöglicht, sollen die Gleitränder oder Erweiterungen das Schlitzen beim Zusammenschieben von Kapselboden und Kapselkappe nach dem Füllvorgang verhindern. Für eine rasche Entlüftung ist vor allem beim Abfüllen von Flüssigkeiten und Pasten zu sorgen. Bei den sehr paßgenauen Hartgelatinekapseln können durch rückfedernde Luftpolster Probleme dadurch entstehen, daß sich z.B. die Kapseln nicht fest schließen lassen und wieder öffnen. Beim Star-Lock®- Verschluß besteht die Hauptverriegelung nicht aus einer durchlaufenden Rille, sondern aus einzelnen kleinen Einbuchtungen (siehe Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 324/325, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York).
Weichgelatinekapseln haben dickere Hüllen als Hartgelatinekapseln und enthalten in den Kapselhüllen üblicherweise zusätzlich noch Glycerol und/oder Sorbit als Weichmacher. Dies ist auch der Grund für die Namensgebung, denn Weichgelatinekapseln müssen weicher als Hartgelatinekapseln sein.
Weichgelatinekapselhüllen können auch Konservierungsmittel enthalten. Sollen Wirkstoffe aus Stabilitätsgründen vom Füllgut getrennt werden, können sie in die Kapselhülle eingearbeitet werden. Dies wird beispielsweise im Falle von Vitamin Bι2 in Multivitamin- kapseln durchgeführt.
Weichgelatinekapseln gibt es in einer großen Formen- und Größenvielfalt. Die Größenangaben beziehen sich auf das amerikanische Hohlmaß "minim" und geben das Füllvolumen an (1 minim = 0,06 ml).
Die effektive Größe wird bei Weichgelatinekapseln nicht allein von der Größe der in die Formwalzen eingefrästen Formen bestimmt, sondern auch von der durch die Dosierpumpen in die Kapseln hineingepreßte Füllgutmenge. Deshalb können Weichgelatinekapseln, bezogen auf das Nennvolumen, etwas über- oder unterfüllt werden. Weichgelatinekapseln werden im Gegensatz zu Hartgelatinekapseln in einem Arbeitsgang geformt, gefüllt und verschlossen (siehe Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 327/329, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York).
Gelatinekapseln und auch Gelatineüberzüge haben den Nachteil, daß sie empfindlich auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit reagieren, d.h. sie erweichen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und werden bei zu geringer Luftfeuchtigkeit spröde. Zur Verbesserung der Haltbarkeit müssen Gelatinekapseln außerdem ein Konservierungsmittel enthalten. Insbesondere bedingt durch die Diskussion über BSE besteht außerdem ein Bedürfnis, Gelatine durch Produkte zu ersetzen, die nicht tierischen Ursprungs sind.
Nach Täufel, Ternes, Tunger, Zobel, Lebensmittellexikon, 3. Auflage, 1993, Bd.1 , S. 633-634, sind Harze größtenteils amorphe organische.feste oder halbfeste Stoffe, die meist durchscheinend sind, einen charakteristischen Glanz zeigen und weniger durch ihre chemische Zusammensetzung als durch ihre ähnlichen physikalischen Eigenschaften charakterisiert sind. Da sie oft aus vielen ähnlichen Substanzen bis zu Makromolekülgröße bestehen, haben sie keinen festen Schmelzpunkt, sondern gehen allmählich vom festen in den flüssigen Zustand über. Die reinen Harze sind geruch- und geschmacklos und in Wasser unlöslich, aber in Ether, Ethanol, verschiedenen Estern, etherischen und fetten Ölen sowie halogenierteπ Kohlenwasserstoffen löslich. Man unterscheidet natürliche Harze und künstliche Harze (Kunstharze). Die Naturharze beste-
hen meist aus komplexen Gemischen von Harzsäuren (Resinosäuren), Harzalkoholen und Phenolen (Resinole), Phenolen mit Gerbstoffeigenschaften (Resinotannole), stark ungesättigten Stoffen (Resene) und Harzsäureestern. Die für die Lebensmittelproduktion wichtigsten Naturharze sind Dammarharz (Harz der Dipterocarpaceae), Benzoeharz (im wesentlichen aufgebaut aus dem Benzoesäureester des Coniferylalkohols), Kanadabalsam [Harz der Tannenarten Abies canadensis Michx. und balsamea (L.) Mill.], Sandarak (Harz des in Südspanien und Nordwestafrika kultivierten Sandarakbaumes), Mastix (Harz der Rinde des auf verschiedenen Mittelmeerinseln vorkommenden Mastixstrauches Pistacia lentiscus L), Colophonium (Destillationsrückstand des Balsams aus Nadelhölzern), gelbes Akaroidharz und vor allem Schellack, ein besonders zähes, aber auch elastisches Naturharz (E 904). Letzteres wird durch den Saugstich des Weibchens der Lackschildlaus Tachardia lacca in die Zweige verschiedener Bäume in Indien, Thailand und anderen Ländern Ostasiens erzeugt. Durch den Stich werden die Säfte der Bäume zum Teil in Harz umgesetzt, das als dicke Kruste ausgeschieden wird. Schellack kann somit als Naturharz tierischen Ursprungs bezeichnet werden (s. auch Römpp Chemie Lexikon, 9. Auflage, Bd. 5, S. 4018 ff, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1992). Mit Schellack umhüllte Tablettenkerne werden beispielsweise in US-A- 5,622,716 und US-A-5,004,614 beschrieben. Mit Schellack überzogene Granulate sind aus DE-A-3801025 bekannt.
Nach der deutschen Lebensmittelzusatzstoff-VO ist die Verwendung folgender Harze als Überzugsmittel erlaubt für Zuckerwaren: Benzoeharz, Mastix, Sandarakharz, Schellack. Als Glasurmittel für Röstkaffee erlaubt die deutsche Kaffee-VO die-Verwendung von Bienenwachs und Schellack. Pflanzenharze werden auch als Weichmacher für Kaugummi eingesetzt.
Resina (Plural: resinae) ist die lateinische Bezeichnung für Harz, d. h. für pflanzliche Exsudate aus Wunden von Pflanzen. In den lateinischen Namen der Balsame und Harze wird in unsystematischer Weise einmal von Gummi und einmal von Resina gesprochen (s. Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Bd. 5, S. 3847, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1992).
Mastix (Resina Mastix) ist insbesondere ein vom mediterranen Strauch Pistacia lentiscus (Familie Anacardiaceae) stammendes Harz, welches in Form von blaßgelben
oder gelblich-grünen Partikeln (bis 2 cm Durchmesser) von schwach aromatischem Geruch, bitter gewürzhaftem Geschmack und glänzendem Bruch gewonnen wird. Es hat , einen Schmelzbereich von 105-120°C, eine Dichte von 1 ,04-1 ,06 g/cm3, und ist löslich in Ether, Xylol, z.T. löslich in Alkohol, Aceton, Chloroform und Terpentinöl. Die Hauptbestandteile von Mastix sind zu ca. 50% Masticoresene (C35H56θ4, MR 540,79), ca. 38% Masticonsäure (C32H48O4, MR 496,65), ferner Masticinsäure (C23H36θ4, MR 376,51), ca. 5,5% Bitterstoffe und außerdem noch zu ca. 2% etherische Öle.
Der durch Rindeneinschnitte gewonnene Mastix wird als Überzugsmittel, hauptsächlich für Zuckerwaren und Kakaoerzeugnisse, sowie als Glasurmittel für Kaffeebohnen verwendet. Mastix findet ferner bei der Herstellung von Kaugummi als Kaumasse- Grundstoff, zum Harzen von griechischem Wein (Retsina) und in der Parfümerie als Fixiermittel Anwendung (siehe Römpp Lexikon Lebensmittelchemie, S.525, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1995).
Außerdem kann Mastix als Gerüstsubstanz für Matrixtabletten dienen. Darin ermöglicht es eine kontinuierliche Wirkstoffabgabe (M. Georgarakis et al. Acta Pharm. Technol. 27 (4), 1981 , S. 231-236 und ibd. 36 (1), 1990, S. 30-32).
Gemäß Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Bd. 5, S. 3984, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1992, versteht man unter Sandarak zitronengelbe, an frischer Bruchfläche glasglänzende Stücke eines wohlriechenden Harzes (Dichte 1 ,066-1 ,092, Schmelzpunkt etwa 135°C), das in Algerien und Marokko aus den Rinden eines kleinen Nadelbaumes (Callitris quadrivalvis, Pinaceae) gewonnen wird. Sandarak ist löslich in Alkohol, Ether, Chloroform und etherischen Ölen und unlöslich in Wasser. Es wird zur Herstellung von Lacken, Kitten, Zahnzement, zusätzlich mit Elemi und Paraformaldehyd beispielsweise als Schellack-Ersatz, sowie als Räuchermittel verwendet.
Galbanum, Resina Galbanum oder Gummi galbanum umfaßt von Ferula-Arten (Doldengewächse) aus Persien (harte Sorte), Turkestan (weich) oder als Levante- Galbanum gelieferte Massen. Vorgezogen wird der persische, der beispielsweise in Tränen (hellgelb-braungelb, mattglänzende Oberfläche, Bruchfläche gelb bis gelbweiß, nie weiß) oder in Massen (grünlich-braun) vorliegt und einen Schmelzpunkt von ca. 100°C aufweist. Galbanum setzt sich im allgemeinen aus ca. 27% Gummi, ca. 63% alkohollös-
liehen Harzen (Umbelliferon, Gaibanoresinotannol und deren Ethern), sowie Makroliden und Sesquiterpenen zusammen. Galbanum wird zu hyperämisierenden Pflastern gebraucht. Das aus Galbanum gewonnene Galbanumöl, Dichte 0,874, enthält vorwiegend Pinene neben Myrcen, Cadinen und α-Cadinol und wird in der Parfümerie, beispielsweise zur Seifenparfümerierung, eingesetzt (siehe Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Bd. 2, S. 1471 , Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1990).
Als Dammarharz (Dam(m)ar, Katzenaugenharz) werden hellgelbe, durchsichtige, schwach aromatisch riechende, tropfenförmige oder unregelmäßig geformte Harzstücke von dem südostasiatischen Dammarbaum (Shorea wiesneri, Diptero carpaceae) und anderen Shorea- oder Hopea-Arten bezeichnet. Dammarharz besitzt je nach Herkunft unterschiedliche Härte, eine Dichte von 1 ,04-1 ,18, einen Schmelzpunkt von ca. 120°C, eine Säurezahl von 25-35 und ist löslich in Chloroform, Terpentinöl, Petrolether, Schwefelkohlenstoff, teilweise löslich in Alkohol und Ether; es enthält neben Dammar- Resen Bitterstoffe und etherische Öle.
Dammarharz wird beispielsweise als Bindemittel in Lacken, zum Einschließen mikroskopischer Präparate, in Pflastermassen, als Klebstoff für Theaterfrisuren und in der Photographie verwendet. Das meiste Dammarharz stammt von Sumatra, wo es von angeritzten Bäumen gesammelt wird. Neben diesem Dammarharz gibt es weitere Sorten, die als Hartes Dammar, Weißes Dammar (aus Vateria indica) oder Schwarzes Dammar (azulenhaltig, aus Canarium strictum) bezeichnet werden. Eine Lösung von Dammar in Chloroform oder Xylol wird zur Konservierung mikroskopischer Präparate verwendet. Triterpenoide aus Dammar zeigen antivirale Eigenschaften (siehe Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Bd. 2, S. 857, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1990).
Resina Ammoniacum (Ammoniacum, Ammoniacum-Gummi) ist ein gummiartiges Harz, das von den bluten- und fruchttragenden Stengeln von Dorema ammoniacum, D. Don, und von anderen Umbelliferae ausgeschieden wird. Die Verbreitungsgebiete sind Persien, Nordindien, Südsibierien und Afrika. Ammoniacum setzt sich im allgemeinen aus 1 ,3 bis 6,7% flüchtigem Öl; 50 bis 70% Harz; 18 bis 26% Gummi; Salicylsäure und Amino- resinol zusammen. Der Aschegehalt beträgt üblicherweise 2%, er kann aber auch bis zu 10% betragen. Ammoniacum kommt in Form von an der Außenseite gelblichen oder
bräunlichen, innen weißlichen Tropfen vor. Es ist in kaltem Zustand spröde und brüchig, im warmen Zustand weich. Es kommen auch dunklere und weniger homogene Massen vor. Ammoniacum hat einen typischen Geruch und einen leicht süßlichen, bitteren und etwas scharfen Geschmack. Der Schmelzbereich liegt bei 45 bis 55°C; die Säurezahl liegt im Bereich von 60 bis 80, die Dichte beträgt etwa 1 ,207. Es ist teilweise löslich in Wasser, Alkohol, Ether und essigsauren oder alkalischen Lösungen und bildet mit Wasser Emulsionen. Ammoniacum wird als Bestandteil von Porzellanmassen verwendet. Ferner kann es pharmakologisch als Diaphoreti-kum oder Emmenagogum eingesetzt werden (siehe The Merck Index, 11. Auflage, 1989, S. 81 ,82).
Euphorbium ist ein von Euphorbia resinifera Berg (Euphorbiaceae), einem in den Bergen Marokkos heimischen bis 2 Meter hohen, blattlosen Xerohyten mit kaktusähnlichen, dickfleischigen, 8-4 kantigen Sprossen, stammendes Harz. Es wird aus den ungegliederten Milchröhren gewonnen, die besonders im September voll von Milchsaft sind. Nach Anschneiden der Sprosse an den Kanten tritt das Harz heraus, erhärtet und wird gesammelt, wobei die Sammler sich Mund und Nase verbinden, weil der Staub des Euphorbiums starkes Niesen und Brennen in den Atmungsorganen verursacht. Der Versand erfolgt über Mogador, Saffi und Mazagan. Er ist in den einzelnen Jahren sehr verschieden, dürfte aber 10.000 kg pro Jahr kaum übersteigen. Die Droge, der eingetrocknete, leich zerreibliche Milchsaft, besteht aus unregelmäßigen, bis haselnußgroßen, mattgelblichen bis braunroten, geruchlosen Stücken, die andauernd scharf schmecken. Da der austretende Milchsaft die zweistacheligen Blattpolster, die Blütenstände und Früchte umfließt und über ihnen erstarrt, sind die gesammelten Stücke hohl oder schließen vielfach noch Pflanzenreste ein.
Die Droge besteht aus 40% eines brennend schmeckenden Harzes aus 20% Euphor- ben, das ein Gemenge der Alkohole α- und ß-Euphorbol ist. Apfelsäure und ihre Ca- und Na-Salze sind in größerer Menge vorhanden. Im Rückstand des alkohollöslichen Anteils zeigt das Mikroskop Stärkekörner, die bisweilen die Form eines Oberschenkelknochens haben. Euphorbium wird für scharfe Einreibungen verwendet, da es die intakte Haut lange anhaltend, aber nur milde reizt (Empl. Cantharid. perpet. und pro usu ve- ter) (siehe G. Karsten, Lehrbuch der Pharmakognosie für Hochschulen, 8. Auflage 1956, S. 359, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein eßbares Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung auf pflanzlicher Basis und Verfahren zu dessen Herstellung zur Verfügung zu stellen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Steckkapsel-Leerhüllen auf pflanzlicher Basis und ein Verfahren zu deren Herstellung zur Verfügung zu stellen.
Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein eßbares Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung, die ein Naturharz pflanzlichen Ursprungs enthält.
Das Naturharz pflanzlichen Ursprungs kann beispielsweise aus Resina Mastix, Resina Galbanum, Resina Dammar, Resina Ammoniacum, Euphorbium, Sandarak und Mischungen davon sowie aus Harzprodukten, wie Kolophonium, gewählt werden. Bevorzugt ist Resina Mastix.
Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff "Umhüllung" bezieht sich auf jede Art von Überzügen, insbesondere auf Filmüberzüge, Steckkapseln und Weichkapseln.
Der erfindungsgemäß verwendete Ausdruck "Kern" bezieht sich auf jede Art von festen, flüssigen oder pastösen Massen.
Feste Kerne umfassen Komprimate und Schüttgüter, wie Granulate und Pulver. Erfindungsgemäß versteht man unter einem Komprimat (Preßling, Formung, Preßkörper, Tablette) ein aus kristallinen, gepulverten oder granulierten Stoffen bestehendes, durch Pressen (Anwendung von Druck) in eine bestimmte Form gebrachtes Erzeugnis. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff "Granulat" umfaßt Körner beliebiger Form, einschließlich kugelförmige Teilchen, sogenannte Pellets.
Flüssige Kerne können erfindungsgemäß aus Lösungen, Suspensionen, Emulsionen und Ölen gewählt werden.
Der Begriff "pastöse Kerne" wird erfindungsgemäß für Festkörperdispersionen in Flüssigkeiten von teigiger Konsistenz verwendet. Diese bilden den Übergangsbereich von Suspensionen und feuchten Pulvern.
Das erfindungsgemäße Produkt umfaßt Produkte aus einem festen, flüssigen oder pastösen Kern mit mindestens einer Umhüllung, die ein Naturharz enthält, wobei die Umhüllung vorzugsweise aus Filmüberzügen, Steckkapseln und Weichkapseln gewählt wird. Insbesondere bevorzugt liegt das erfindungsgemäße Produkt in Form einer Filmtablette, einer gefüllten Steckkapsel oder einer gefüllten Weichkapsel vor.
Der Kern des erfindungsgemäßen Produkts enthält vorzugsweise mindestens einen Wirkstoff. Der Wirkstoff kann erfindungsgemäß aus natürlichen, naturidentischen und synthetischen Wirkstoffen, tierischen und pflanzlichen Präparaten und Mischungen davon gewählt werden. Die pflanzlichen Präparate können entweder aus Frischpflanzen oder Frischpflanzenteilen oder aus Drogen oder Drogenteilen hergestellt werden. Unter Drogen versteht man getrocknete Arzneipflanzen. Beispiele für pflanzliche Präparate, die erfindungsgemäß verwendet werden können, umfassen Frischblattgranulate, gegebenenfalls granulierte Extrakte, Preßsäfte, etherische Öle, fette Öle, Frischpflanzendestillate und Frischpflanzenmazerate und gegebenenfalls komprimierte zerkleinerte oder ganze Drogen.
Die Pflanzen können beispielsweise aus Sanddorn, Bärlauch, Knoblauch, Queller, Kichererbsen, Meerrettich, Schilf, Mistel, Ingwer, Echinacea, Gingko biloba oder Ginseng gewählt werden. Beispiele für isolierte, natürliche Wirkstoffe umfassen Lecithin, Vitamine, wie Vitamin E, und Enzyme.
Der Kern kann außerdem übliche Tablettierhilfsstoffe, wie Füllstoffe, Sprengmittel, Zerfallsbeschleuniger, Bindemittel, Klebstoffe, Feuchthaltemittel, Trockenmittel, Absorptionsmittel und/oder Gleitmittel in Abhängigkeit von dem Wirkstoff enthalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert.
Gemäß einer ersten Ausführungsform werden Naturharze zum Umhüllen von Tabletten verwendet. Das erfindungsgemäße Produkt liegt somit beispielsweise in Form einer Filmtablette vor. Die erfindungsgemäße Filmtablette umfaßt einen festen Kern, beispielsweise ein Komprimat, und mindestens einen Filmüberzug, der mindestens ein Naturharz enthält.
Die erfindungsgemäße Filmtablette kann durch ein Verfahren, das die folgenden Schritte umfaßt:
- Herstellen eines Kerns;
- Herstellen einer Überzugslösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält;
- Umhüllen des Kerns mit der Überzugslösung; und
- Trocknen der Umhüllung;
oder durch ein Verfahren, welches die folgenden Schritte umfaßt:
- Herstellen eines Kerns;
- Herstellen einer Naturharz-Schmelze;
- Umhüllen des Kerns mit der Naturharz-Schmelze; und
- Abkühlen der Umhüllung,
hergestellt werden.
Die genannten Verfahren eignen sich nicht nur zum Überziehen von Filmtabletten, sondern auch zum Überziehen von Granulaten und Pellets, die ebenfalls als Kernmaterial verwendet werden können.
Der Kern der erfindungsgemäßen Filmtablette kann durch übliche Tablettierverfahren hergestellt werden. Die Form des Kerns ist nicht kritisch. Bevorzugt sind bikonvexe Formen, deren Wölbungsradien und Steghöhen nicht beschränkt sind, Oblong-Formen und Kugeln.
Der Kern der erfindungsgemäßen Filmtablette enthält vorzugsweise mindestens einen Wirkstoff. Dieser kann aus den vorstehend angegebenen Wirkstoffen gewählt werden.
Der Kern kann außerdem übliche Tablettierhilfsstoffe enthalten, die aus den vorstehend angegebenen gewählt werden können.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Filmtablette wird ein oben beschriebener Kern mit mindestens einer Schicht überzogen, die mindestens ein Naturharz enthält.
Das Naturharz kann als solches oder in gereinigter Form eingesetzt werden. Die Reinigung kann nach bekannten Verfahren erfolgen. Beispielsweise kann eine Naturharzschmelze, vorzugsweise eine Mastixschmelze, zur Reinigung durch feine Siebe geschleudert werden, um feste Verunreinigungen abzutrennen. Alternativ oder zusätzlich kann das Naturharz in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise in Ethanol, gelöst werden und die Naturharzlösung durch einen Filter gegeben werden, wobei Verunreinigungen und Schleimstoffe zurückgehalten werden. Das Lösungsmittel kann anschließend beispielsweise durch Sprühtrocknung oder durch Fällung, z.B. mit Wasser, wieder von dem Naturharz abgetrennt werden.
Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Kern mit einer Überzugslösung umhüllt, die ein organisches Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält.
Die Überzugslösung kann beispielsweise hergestellt werden durch Lösen von 2 bis 200 Gewichtsteilen Naturharz pro 100 Gewichtsteile des organischen Lösungsmittels. Bevorzugt sind 10 bis 150 Gewichtsteile Naturharz pro 100 Gewichtsteile des organischen Lösungsmittels.
Als organische Lösungsmittel können beispielsweise Ether, wie Diethylether; Alkohole, wie Methanol, Ethanol und Isopropanol; Ketone, wie Aceton und Ethylmethylketon; Kohlenwasserstoffe, wie Petrolether mit verschiedenen Siedebereichen; chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Methylenchlorid; und Ester, wie Essig- säureethylester, sowie Mischungen davon verwendet werden. Außerdem können die organischen Lösungsmittel in Mischungen mit Wasser verwendet werden. Bevorzugt sind Ethanol und Mischungen aus Alkoholen mit Wasser oder Aceton mit Wasser.
Die Überzugslösung kann noch weitere Substanzen enthalten, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen (Retardformen). Die Wasserlöslichkeit des Naturharzüberzugs, insbesondere des Mastixüberzugs, kann beispielsweise durch die Zugabe von Zuckern, wie Xylit, Lactose, Saccharose, Maltodextrin oder Mischungen davon, erreicht werden. Andere Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z.B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäure und deren Salze, z.B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure, Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol, und Öle, wie fette Öle, z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl und verschiedene Keimöle, und ätherische Öle, wie Pfefferminzöl, Eukalyptusöl und Lorbeeröl.
Die Zucker und die weiteren Substanzen werden jeweils vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 700 Gewichtsteilen, insbesondere von 5 bis 650 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch verträgliche Farbstoffe können wahlweise ebenfalls in der Überzugslösung enthalten sein. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,10 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1 ,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Gemäß einem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren wird der Kern mit einer Naturharz-Schmelze umhüllt.
Die erfindungsgemäß verwendbare Naturharz-Schmelze kann durch Erwärmen von einzelnen Naturharzen oder von Naturharz-Mischungen hergestellt werden. Die Naturharz-Schmelze kann erfindungsgemäß als solche verwendet werden. Der Schmelze können aber auch weitere Substanzen zugesetzt werden, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen. Die Wasserlöslichkeit des Naturharzüberzugs, insbesondere des Mastixüberzugs, kann beispielsweise durch die Zugabe von Zuckern, wie Xylit, Lactose, Saccharose, Maltodextrin oder Mischungen davon, erreicht werden. Andere Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z.B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäure-
ester, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäure und deren Salze, z.B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure, Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol, und Öle, wie fette Öle, z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl und verschiedene Keimöle, und ätherische Öle, wie Pfefferminzöl, Eukalyptusöl und Lorbeeröl.
Die Zucker und die weiteren Substanzen werden beispielsweise in einer Menge von 2 bis 700 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 5 bis 650 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Ferner können der Naturharz-Schmelze wahlweise Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch verträgliche Farbstoffe zugesetzt werden. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,10 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1 ,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Die Kerne können mit Hilfe üblicher Verfahren und Apparaturen zur Herstellung von Filmtabletten mit der Überzugslösung, die ein organisches Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält, bzw. der Naturharz-Schmelze überzogen und getrocknet bzw. abgekühlt werden. Beispielsweise erfolgt das Umhüllen der Kerne in einem Dragierkessel oder die Überzugslösung oder die Naturharz-Schmelze wird auf die Kerne aufgesprüht.
Verfahren und Apparaturen zur Herstellung von Filmtabletten werden beispielsweise in Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4.Auflage, 1993, S. 313-323, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, und in Voigt, Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie, Verlag Chemie 1975, S. 213-222 beschrieben.
Die erfindungsgemäße Filmtablette kann nach dem Trocknen noch geglättet und/oder poliert werden. Hierzu können übliche Verfahren angewendet werden, die beispielsweise in List, Arzneiformenlehre, 4.Auflage, 1985, S.124-127, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, beschrieben werden.
Gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform werden Naturharze zur Herstellung von Weichkapseln verwendet. In diesem Fall liegt das erfindungsgemäße Produkt in Form einer gefüllten Weichkapsel aus einem Kern und mindestens einer Weichkapselhülle, die mindestens ein Naturharz enthält, vor. Hierfür eignen sich Naturharze pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Naturharze pflanzlichen Ursprungs sind jedoch bevorzugt.
Die den Kern bzw. die Füllung der erfindungsgemäßen Weichkapsel bildende Masse kann fest, flüssig oder pastös sein. Vorzugsweise werden Massen verwendet, die in üblichen Vorrichtungen zur Weichkapselherstellung eingesetzt werden können; insbesondere bevorzugt sind Flüssigkeiten oder Pasten, es können aber auch Granulate und Pulver verwendet werden.
Insbesondere die Flüssigkeiten und Pasten müssen so gewählt werden, daß sie nicht mit der Kapselhülle reagieren. Da das die Kapselhülle bildende oder in der Kapselhülle enthaltene Naturharz wasserunlöslich ist, kann die erfindungsgemäße Weichkapsel - im Gegensatz zu Geiatinekapseln - eine Füllung enthalten, die wasserhaltig ist. Beispiele für wasserhaltige Füllungen sind wäßrige Lösungen, wäßrige Suspensionen, wasserhaltige Emulsionen und wasserhaltige Pasten.
Die erfindungsgemäßen Weichkapseln können auch mit fetten oder etherischen Ölen gefüllt sein. Öle, die mit der Kapselhülle reagieren, d.h. diese an- oder auflösen, können beispielsweise durch Aufnehmen in Trägerstoffe, wie Dextrine oder hochdisperse Kieselsäure, inaktiviert werden.
Die erfindungsgemäße Weichkapsel kann beispielsweise durch ein Verfahren hergestellt werden, welches die folgenden Schritte umfaßt:
- Herstellen einer Lösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält (im folgenden als Naturharz-Lösung bezeichnet); oder
- Herstellen einer Naturharz-Schmelze;
- Ausgießen der Naturharz-Lösung oder -Schmelze in zwei endlose Bänder definierter Dicke;
- Einführen der beiden endlosen Bänder in eine Verkapselungsmaschine;
- Formen, Füllen und Verschließen der Weichkapseln in der Verkapselungsmaschine.
Die Naturharz-Lösung kann beispielsweise durch Lösen von 2 bis 50 Gewichtsteilen des organischen Lösungsmittels pro 100 Gewichtsteile des Naturharzes hergestellt werden. Bevorzugt sind 2 bis 20 Gewichtsteile des organischen Lösungsmittels pro 100 Gewichtsteile des Naturharzes.
Die Naturharzlösung bzw. -schmelze ist vorzugsweise hochviskos, und liegt beispielsweise in Form einer ziehbaren, walzbaren Masse vor.
Das Naturharz kann als solches oder in gereinigter Form eingesetzt werden. Die Reinigung kann nach bekannten Verfahren erfolgen. Beispielsweise kann eine Naturharzschmelze, vorzugsweise eine Mastixschmelze, zur Reinigung durch feine Siebe geschleudert werden, um feste Verunreinigungen abzutrennen. Alternativ oder zusätzlich kann das Naturharz in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise in Ethanol, gelöst werden und die Naturharzlösung durch einen Filter gegeben werden, wobei Verunreinigungen und Schleimstoffe zurückgehalten werden. Das Lösungsmittel kann anschließend beispielsweise durch Sprühtrocknung oder durch Fällung, z.B. mit Wasser, wieder von dem Naturharz abgetrennt werden.
Als organische Lösungsmittel können beispielsweise Ether, wie Diethylether; Alkohole, wie Methanol, Ethanol und Isopropanol; Ketone, wie Aceton und Ethylmethylketon; Kohlenwasserstoffe, wie Petrolether mit verschiedenen Siedebereichen; chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Methylenchlorid; und Ester, wie Essigsäureethyle- ster, sowie Mischungen davon verwendet werden. Bevorzugt sind Ethanol, Isopropanol, Aceton und Mischungen davon.
Die Naturharz-Lösung kann noch weitere Substanzen enthalten, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen (Retardformen). Die Wasserlöslichkeit des Naturharzüberzugs, insbesondere des Mastixüberzugs, kann beispielsweise durch die Zugabe von Zuckern, wie Xylit, Lactose, Saccharose, Maltodextrin oder Mischungen davon, erreicht werden. Andere Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z.B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäure und deren Salze, z.B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure, Polyole, z. B. Glycerin und
Sorbitol, und Öle, wie fette Öle, z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl und verschiedene Keimöle, und ätherische Öle, wie Pfefferminzöl, Eukalyptusöl und Lorbeeröl.
Die Zucker und die weiteren Substanzen werden jeweils vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 700 Gewichtsteilen, insbesondere von 5 bis 650 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch verträgliche Farbstoffe können wahlweise ebenfalls in der Naturharz-Lösung enthalten sein. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1 ,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Die erfindungsgemäß verwendbare Naturharz-Schmelze kann durch Erwärmen von einzelnen Naturharzen oder von Naturharz-Mischungen hergestellt werden. Die Naturharz-Schmelze kann erfindungsgemäß als solche zur Herstellung von Weichkapseln verwendet werden. Der Schmelze können aber auch weitere Substanzen zugesetzt werden, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen. Die Wasserlösiichkeit des Naturharzüberzugs, insbesondere des Mastixüberzugs, kann beispielsweise durch die Zugabe von Zuckern, wie Xylit, Lactose, Saccharose, Maltodextrin oder Mischungen davon, erreicht werden. Andere Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z.B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäure und deren Salze, z.B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure, Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol, und Öle, wie fette Öle, z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl und verschiedene Keimöle, und ätherische Öle, wie Pfefferminzöl, Eukalyptusöl und Lorbeeröl.
Die Zucker und die weiteren Substanzen werden jeweils vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 700 Gewichtsteilen, insbesondere von 5 bis 650 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Ferner können der Naturharz-Schmelze wahlweise Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch
verträgliche Farbstoffe zugesetzt werden. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1 ,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Aus der Naturharz-Lösung oder -Schmelze werden zwei endlose Bänder definierter Dik- ke durch Ausgießen der Lösung oder der Schmelze hergestellt. Die Dicke beträgt vorzugsweise 75 bis 500 μm, insbesondere 100 bis 300 μm. Hierzu können übliche Vorrichtungen verwendet werden, auf denen Gelatinelösungen zu entsprechenden Bändern verarbeitet werden, wobei die Vorrichtungen gegebenenfalls auf die Eigenschaften der Naturharz-Lösung oder -Schmelze eingestellt werden müssen.
Die beiden endlosen Bänder werden dann in eine übliche Verkapselungsmaschine eingeführt, mit der auch Gelatinekapseln hergestellt werden können. In der Verkapselungsmaschine werden die erfindungsgemäßen Weichkapseln in einem Arbeitsgang geformt, gefüllt und verschlossen.
Verfahren und Apparaturen zur Herstellung von Weichgelatinekapseln die analog für die Herstellung der erfindungsgemäßen Weichkapseln verwendet werden können, werden beispielsweise in Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 330-334, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, und in Voigt, Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie, Verlag Chemie 1975, S.231-235 beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Weichkapseln können auf verschiedene Arten nachbehandelt werden. Die einfachste Nachbehandlung ist das Bedrucken von Kapseln mit Farbstofflösungen, die Arzneimittelfarbstoffe enthalten, um eine bessere Identifizierung zu ermöglichen.
Eine dem Arzneibuch entsprechende Magensaftresistenz der erfindungsgemäßen Weichkapsel kann nicht nur durch Einbringen von Substanzen, die die Magensaftresistenz steuern, in die Naturharz-Lösung oder -Schmelze erfolgen, wie vorstehend beschrieben wurde, sondern auch durch Umhüllung mit dünndarmlöslichen magensaftre- sistenten Filmbildnern, z.B. Celluloseacetatphthalat. Das wäßrige Umhüllen von Gelatinekapseln mit Filmbildnern ist wegen der Quelleigenschaften der Gelatinekapselhüllen kein leichtes Unterfangen. Außerdem ist auch die Haftung zwischen Filmbildner und
Gelatine meist ausgesprochen schlecht. Da die erfindungsgemäßen Kapseln in wäßrigen Systemen nicht quellen, treten hier keine Probleme beim wäßrigen Umhüllen mit Filmbildnern, wie Celluloseacetatphthalat, auf.
Gemäß einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform werden Naturharze zur Herstellung von Steckkapseln verwendet.
Erfindungsgemäß wird eine Steckkapsel-Leerhülle, die ein Naturharz enthält, sowie eine gefüllte Steckkapsel zur Verfügung gestellt.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Steckkapseln eignen sich Naturharze pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Naturharze pflanzlichen Ursprungs sind jedoch bevorzugt.
Erfindungsgemäße Steckkapsel-Leerhüllen können in Analogie zu Gelatine- Steckkapseln nach bekannten Tauchverfahren hergestellt werden. Verfahren und Apparaturen zur Herstellung von Steckkapsel-Leerhüllen werden beispielsweise in Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 325-326, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, und in Voigt, Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie, Verlag Chemie 1975, S.232-233 beschrieben.
Erfindungsgemäß werden die zur Herstellung der Steckkapseln verwendeten Tauchstifte in eine Lösung, die ein Lösungsmittel und mindestens ein Naturharz enthält (im folgenden auch als Naturharz-Lösung bezeichnet), oder in eine Naturharz-Schmelze eingetaucht. Die Weiterbehandlung kann analog der Herstellung von Gelatine- Steckkapseln erfolgen, wobei die Einstellung eines bestimmten Feuchtigkeitsgehaltes nicht erforderlich ist.
Die Naturharz-Lösung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Steckkapsel-Leerhüllen kann beispielsweise durch Lösen von 2 bis 200 Gewichtsteilen Naturharz pro 100 Gewichtsteile des organischen Lösungsmittels hergestellt werden. Bevorzugt sind 10 bis 150 Gewichtsteile Naturharz pro 100 Gewichtsteile des organischen Lösungsmittels.
Das Naturharz kann als solches oder in gereinigter Form eingesetzt werden. Die Reinigung kann nach bekannten Verfahren erfolgen. Beispielsweise kann eine Naturharzschmelze, vorzugsweise eine Mastixschmelze, zur Reinigung durch feine Siebe geschleudert werden, um feste Verunreinigungen abzutrennen. Alternativ oder zusätzlich kann das Naturharz in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise in Ethanol, gelöst werden und die Naturharzlösung durch einen Filter gegeben werden, wobei Verunreinigungen und Schleimstoffe zurückgehalten werden. Das Lösungsmittel kann anschließend beispielsweise durch Sprühtrocknung oder durch Fällung, z.B. mit Wasser, wieder von dem Naturharz abgetrennt werden.
Als organische Lösungsmittel können beispielsweise Ether, wie Diethylether; Alkohole, wie Methanol, Ethanol und Isopropanol; Ketone, wie Aceton und Ethylmethylketon; Kohlenwasserstoffe, wie Petrolether mit verschiedenen Siedebereichen; chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Methylenchlorid; und Ester, wie Essigsäure- ethylester, sowie Mischungen davon verwendet werden. Bevorzugt sind Ethanol, Isopropanol, Aceton und Mischungen davon.
Die Naturharz-Lösung kann noch weitere Substanzen enthalten, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen (Retardformen). Die Wasserlöslichkeit des Naturharzüberzugs, insbesondere des Mastixüberzugs kann beispielsweise durch die Zugabe von Zuckern, wie Xylit, Lactose, Saccharose, Maltodextrin oder Mischungen davon, erreicht werden. Andere Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z.B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäure und deren Salze, z.B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure, Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol, und Öle, wie fette Öle, z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl und verschiedene Keimöle, und ätherische Öle, wie Pfefferminzöl, Eukalyptusöl und Lorbeeröl.
Die Zucker und die weiteren Substanzen werden jeweils vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 700 Gewichtsteilen, insbesondere von 5 bis 650 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch verträgliche Farbstoffe können wahlweise ebenfalls in der Naturharz-Lösung enthalten sein. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,10 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1 ,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Die erfindungsgemäß verwendbare Naturharz-Schmelze kann durch Erwärmen von einzelnen Naturharzen oder von Naturharz-Mischungen hergestellt werden. Die Naturharz-Schmelze kann erfindungsgemäß als solche zur Herstellung der Steckkapseln verwendet werden. Der Schmelze können aber auch weitere Substanzen zugesetzt werden, um beispielsweise die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit zu steuern und/oder eine verzögerte Wirkstofffreigabe zu ermöglichen. Die Wasserlöslichkeit des Naturharzüberzugs, insbesondere des Mastixüberzugs, kann beispielsweise durch die Zugabe von Zuckern, wie Xylit, Lactose, Saccharose, Maltodextrin oder Mischungen davon, erreicht werden. Andere Beispiele für die weiteren Substanzen sind Wachse, z.B. Bienenwachs, Schellack, Fettsäureester, Weinsäure und deren Salze, Stearinsäure und deren Salze, z.B. Magnesiumstearat, Polyethylenglycole (Macrogole), beispielsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 20.000, hochdisperse Kieselsäure, Polyole, z. B. Glycerin und Sorbitol, und Öle, wie fette Öle, z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl und verschiedene Keimöle, und ätherische Öle, wie Pfefferminzöl, Eukalyptusöl und Lorbeeröl.
Die Zucker und die weiteren Substanzen werden jeweils vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 700 Gewichtsteilen, insbesondere von 5 bis 650 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Ferner können der Naturharz-Schmelze wahlweise Undurchsichtigkeit bewirkende oder färbende Agenzien, wie Titandioxid oder Eisenoxid, und/oder andere pharmazeutisch verträgliche Farbstoffe zugesetzt werden. Diese Agenzien werden üblicherweise in Mengen von 0,10 bis 2,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Mengen von 0,25 bis 1 ,0 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile Naturharz verwendet.
Die erfindungsgemäßen Steckkapsel-Leerhüllen können durch übliche Verfahren von Hand oder maschinell gefüllt werden.
Verfahren und Apparaturen zum Füllen von Steckkapseln werden beispielsweise in Bauer, Frömming, Führer, Pharmazeutische Technologie, 4. Auflage, 1993, S. 327, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York beschrieben.
Steckkapseln sind besonders zur Aufnahme von Pulvern, Granulaten und Pellets geeignet. Sie können aber auch mit Tabletten, kleineren Kapseln, pastösen oder flüssigen Füllgütern gefüllt werden. Die erfindungsgemäßen Steckkapseln können auch mit geeigneten Mischungen von Pulvern, Granulaten, Pellets, Tabletten, kleineren Steckkapseln und/oder Weichkapseln gefüllt werden, in Abhängigkeit von der gewünschten Applikation.
Mit Flüssigkeiten oder luftempfindlichen Substanzen gefüllte Steckkapseln werden vorzugsweise hermetisch verschlossen, z. B. mit einer Banderole aus einer Naturharz- Lösung oder -Schmelze, die zwischen Kapselunterteil und Kapseloberteil angebracht wird. Durch kurzes Erwärmen des Überlappungsbereichs von Kapselunterteil und Kapseloberteil können die beiden Teile der Steckkapsel auch miteinander verschmolzen werden.
Die erfindungsgemäßen gefüllten Steckkapseln können auf verschiedene Arten nachbehandelt werden. Die einfachste Nachbehandlung ist das Bedrucken von Kapseln mit Farbstofflösungen, die Arzneimittelfarbstoffe enthalten, um eine bessere Identifizierung zu ermöglichen.
Eine dem Arzneibuch entsprechende Magensaftresistenz der erfindungsgemäßen Steckkapsel kann nicht nur durch Einbringen von Substanzen, die die Magensaftresistenz steuern, in die Naturharz-Lösung oder -Schmelze erfolgen, wie vorstehend beschrieben wurde, sondern auch durch Umhüllung mit dünndarmlöslichen magensaftre- sistenten Filmbildnern, z.B. Celluloseacetatphthalat. Das wäßrige Umhüllen von Gelatinekapseln mit Filmbildnern ist wegen der Quelleigenschaften der Gelatinekapselhüllen kein leichtes Unterfangen. Außerdem ist auch die Haftung zwischen Filmbildner und Gelatine meist ausgesprochen schlecht. Da die erfindungsgemäßen Kapseln in wäßrigen Systemen nicht quellen, treten hier keine Probleme beim wäßrigen Umhüllen mit Filmbildnern, wie Celluloseacetatphthalat, auf.
Das erfindungsgemäße Produkt aus einem Kern und mindestens einer Umhüllung, die ein Naturharz enthält und die erfindungsgemäße Steckkapsel-Leerhülle, die ein Naturharz enthält, haben gegenüber den bisher bekannten Produkten folgende Vorteile:
- Naturharze sind gegenüber Feuchtigkeit unempfindlich. Somit erweichen die erfindungsgemäßen Produkte bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht. Eine Alterung bei zu geringer Luftfeuchtigkeit und ein damit verbundenes Sprödewerden tritt ebenfalls nicht auf. Deshalb können die erfindungsgemäßen Produkte ohne spezielle Vorkehrungen zur Einstellung der Luftfeuchtigkeit hergestellt und gelagert werden, was bei Produkten mit wasserlöslichen oder mit Wasser quellbaren Umhüllungen, die beispielsweise Zucker, Stärke oder Gelatine enthalten, nicht möglich ist.
- Naturharze werden - im Gegensatz z.B. zu Gelatine - von Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilzen, im allgemeinen nicht angegriffen. Daher ist es nicht notwendig, daß die erfindungsgemäß verwendeten Umhüllungen Konservierungsmittel enthalten.
- Die Umhüllungen für die erfindungsgemäßen Produkte können aus Naturharz- Schmelzen, die kein Lösungsmittel enthalten, hergestellt werden. Dadurch
- können aufwendige Trocknungsschritte vermieden werden;
- können Umhüllungen hergestellt werden, die frei von Lösungsmittelrückständen sind;
- können in einem Schritt dickere Schichten hergestellt werden als mit Lösungen.
- Insbesondere in Naturharz-Lösungen, aber auch in Naturharz-Schmelzen können große Mengen an Füllstoffen und anderen Substanzen eingearbeitet werden. Dadurch kann die Magensaftresistenz bzw. -löslichkeit der erfindungsgemäßen Produkte leicht gesteuert werden. Ferner ist es dadurch leicht möglich, Produkte mit verzögerter bzw. gesteuerter Wirkstofffreigabe, sogenannte Retardformen, herzustellen.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1.1
Aus den folgenden Zusammensetzungen 1 bis 3 wurden Tablettenkerne 1 bis 3 mit einem Durchmesser von 10 mm und einem Wölbungsradius von 9,5 mm hergestellt. Dazu wurde eine Tablettiermaschine vom Typ Fette E1 verwendet.
Zusammensetzung 1
Ascorbinsäure aus Acerolakirsche 200,0 mg
Mikrokristalline Cellulose 72,6 mg
Lactose 125,0 mg
Magnesiumstearat 2,4 mg
400,0 mg
Zusammensetzung 2
Bärlauchpulver, granuliert 200,0 mg
Mikrokristalline Cellulose 105,0 mg
Johannisbrotkernmehl 65,0 mg
370,0 mg
Zusammensetzung 3
Ingwer-Extrakt siccum 170,0 mg
Hochdisperse Kieselsäure 5,0 mg
Macrogol 6000 puiv. 50,0 mg
Mikrokristalline Cellulose 65,0 mg
Lactose 125,0 mg
415,0 mg
Tablettenkerne 1 bis 3 wurden mit verschiedenen Uberzugslösungen überzogen, die in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben sind. Das Aufbringen der Uberzugslösungen erfolgte in einem Dragierkessel mit 30 cm Durchmesser. Es wurden die Filmtabletten Nr. 1 bis 5 erhalten.
Filmtabletten Nr. 6 bis 10 wurden erhalten, wenn die Überzugslösung in einem Hüttlin- kugelcoater Minor 1 auf Tablettenkerne 1 bis 3 aufgesprüht wurde.
In Abhängigkeit von der Konzentration des Naturharzes in der Überzugslösung wurden 10 bis 27,5 mg Film pro Kern aufgetragen, um einen lückenlosen Überzug zu erhalten, wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist.
Tabelle 1.1
Forts.
Tabelle 1.1 Fortsetzung
(
Die Uberzugslösungen konnten sowohl im Dragierkessel als auch in der Sprühvorrichtung ohne Probleme eingesetzt werden.
Dei erhaltenen Filmtabletten hatten hervorragende bis zufriedenstellende Eigenschaften bezüglich Aussehen, Klebrigkeit, Filmoberfläche, Freisetzung und gegebenenfalls Magensaftresistenz.
Beispiel 1.2
Tablettenkerne 1 bis 3 wurden wie in Beispiel 1.1 beschrieben hergestellt und mit verschiedenen Naturharz-Schmelzen, die in der nachstehenden Tabelle 1.2 angegeben sind, überzogen, außer daß der Dragierkessel bzw. die Sprühdüsen geheizt waren. Die Temperatur der Schmelze ist ebenfalls in Tabelle 2 angegeben.
Durch Überziehen im Dragierkessel wurden Filmtabletten 1 bis 4 erhalten.
Durch Aufsprühen der Schmelze wurden Filmtabletten 5 bis 8 erhalten.
Tabelle 1.2
Nr. TablettenHarz andere Zusätze Temperatur der mg Film/Kern Anmerkung kern (Gew.Teile) (Gew.Teile) Schmelze (°C)
1 1 Mastix 70 Macrogol 20.000 17,5 120 - 125 30,6 Retardform
Glycerin 5,0
Talkum 7,5
2 Mastix 30 Glycerin 5,0 100 - 110 12,0 magensaft-löslich Galbanum 10 Lactose 50,0 Macrogol 20.000 0,5
3 Sandarak 75 Talkum 11 ,0 130 - 140 14,6 Retardform
Eisenoxidgelb 1,5
Weinsäure 7,5
3 Mastix 40 hochdisperse 120 - 125 11 ,3 magensaft- Kieselsäure 3 resistent Macrogol 20.000 7 Schellack 50
1 Mastix 70 Macrogol 20.000 17,5 120 - 125 30,6 Retardform
Glycerin 5,0
Talkum 7,5
Forts.
Tabelle 1.2 Fortsetzung
Es war nur eine Naturharz-Schicht von 11 ,3 bis 30,6 mg pro Kern notwendig, um einen lückenlosen Überzug zu erhalten.
Die Naturharz-Schmelzen konnten sowohl in Dragierkessel als auch in der Sprühvorrichtung ohne Probleme eingesetzt werden.
Die erhaltenen Filmtabletten hatten hervorragende bis zufriedenstellende Eigenschaften bezüglich Aussehen, Klebrigkeit, Filmoberfläche, Freisetzung und gegebenenfalls Magensaftresistenz. Die erhaltenen Überzüge waren frei von Lösungsmittelresten.
Durch die Verwendung von Naturharz-Schmelzen als Überzugsmittel konnten die Prozeßzeiten zur Herstellung von Filmtabletten auf ein Viertel bis ein Fünftel der bisher üblichen Zeiten für Coatingverfahren reduziert werden, da kein Verdampfen von Lösungsmittel erforderlich war.