DE19728150A1 - Fahrzeug mit drei Rädern - Google Patents
Fahrzeug mit drei RädernInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62K—CYCLES; CYCLE FRAMES; CYCLE STEERING DEVICES; RIDER-OPERATED TERMINAL CONTROLS SPECIALLY ADAPTED FOR CYCLES; CYCLE AXLE SUSPENSIONS; CYCLE SIDE-CARS, FORECARS, OR THE LIKE
- B62K3/00—Bicycles
- B62K3/005—Recumbent-type bicycles
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Automatic Cycles, And Cycles In General (AREA)
Description
Zweiräder haben als einspurige Fahrzeuge gegenüber Drei- und Vierrädern bei
Kurvenfahrt den Vorteil, daß sie sich gegen die Fliehkraft in die Kurve legen können.
Anders als bei mehrspurigen Fahrzeugen wird durch den so möglichen
Kräfteausgleich von Flieh- und Gewichtskraft die Sicherheit beim Kurvenfahren
erheblich verbessert. Dafür ist bei Zweirädern das Balancieren beim Langsamfahren
ein schwieriger. Die Mitnahmemöglichkeiten für Kinder und Gepäck sind zudem
durch die vorherrschende Bauweise mit Vorderradlenkung und Hinterradantrieb
sowie durch die begrenzte Standfestigkeit auch bei der Ausrüstung mit Parkstützen
begrenzt und mit dem Risiko des Sturzes bzw. Umfallens verbunden. Die Mitnahme
von Kindern und Gepäck in einem separaten Anhänger bedingt ein erhebliches
Mehrgewicht. Der Abstand von Fahrradfahrer/in und Kindern bei
Anhängerbenutzung erschwert die Kommunikation, und um die Fahrsicherheit vieler
Anhänger ist es auch nicht zum Besten bestellt (vgl. Stiftung Warentest Heft 7/95, S.
74ff). Zudem ist bekannt, daß die in Anhängern mitgenommenen Kinder bei
Stadtfahrten durch ihre niedrige Sitzposition eine sehr viel stärker schad
stoffbelastete Luft einatmen als in üblicher Kindersitzhöhe bei Fahrrädern.
Starre Dreiräder sind gegenüber Zweirädern mit Parkstütze sehr viel standfester,
das Langsamfahren und das Anfahren erfordern nahezu keinen Aufwand beim
Balancieren. Dafür kann eine befriedigende - wenn auch gegenüber Zweirädern
dennoch immer ungünstigere - Kippsicherheit bei Kurvenfahrt nur durch einen
niedrigen Schwerpunkt und/oder eine breite Spur an der zweispurigen Achse
erzielt werden. Beides hat gravierende Nachteile: Eine niedrige Sitzposition bringt
die Gefahr mit sich, übersehen zu werden, und die eigene Übersicht im
Verkehrsgeschehen leidet erheblich. Eine breite Bauweise verunmöglicht in vielen
Fällen die Nutzung von Fahrradwegen und verringert die Flexibilität im Verkehr (vgl.
aktiv radfahren 2/96, S. 25).
Es gibt bereits Dreiräder mit Neigetechnik unterschiedlicher Ausführung. Die eine
Gruppe sind sogenannte Kurvenneiger oder auch "Knicklenker" (vgl. z. B. EP
0321 171 A2/3) mit einer zwangsweisen Koppelung von Lenkeinschlag und Neigung
des Fahrzeugs - eine problematische Eigenschaft: So kann eine langsam gefahrene
Kurve mit engem Radius durch eine unangemessene Neigung ebenso eine
Sturzgefahr mit sich bringen wie eine schnell gefahrene Kurve mit großem Radius
mit einer im Verhältnis zur Fliehkraft unzureichenden Neigung. Knicklenker mit
Frontantrieb haben den Vorteil einer kurzen Kette, aber den Nachteil, daß bei
Kurvenfahrt auch "um die Kurve getreten" werden muß, wobei die Beine des Fahrers
i der Fahrerin gegenüber dem Oberkörper abgeknickt werden müssen. Werden
zudem, auch bei Geradeausfahrt, die Füße von den Pedalen auch nur angehoben,
besteht unmittelbare Sturzgefahr. Die andere Gruppe von Kurvenneigern verfügt
bereits über ein Neigungsgelenk, das ein vom Kurveneinschlag unabhängiges
Balancieren ermöglicht (vgl. z. B. DE 32 26 361 C2). Diese Fahrzeuge werden aber
ausschließlich mit Frontlenkung und in der Regel zudem mit Hinterradantrieb
beschrieben. Dies hat unter anderem die Folge, daß für diese Konstruktionen z. T.
sehr aufwendige Trägheitsdämpfer und manuell beeinflußbare Gelenksperren
erfunden wurden, um Standsicherheit und Fahrstabilität bei niedrigen Geschwin
digkeiten zu gewährleisten sowie Lastwechselreaktionen zu entschärfen, wie sie
beispielsweise bei sich verändernden Kurvenradien auftreten können (vgl. z. B. DE
32 14 930 A1).
Fahrzeuge mit Hinterradlenkung stellen die absolute Ausnahme dar und waren
Anfang 1996 bei Fahrrädern überhaupt nicht auf dem Markt vertreten (vgl. z. B. das
jährlich erscheinende Fachbuch für Spezialfahrräder, die Encycleopedia 1996). Eine
Hinterradlenkung bei Dreirädern gilt bisher als außerordentlich problematisch,
insbesondere in Verbindung mit einem Nachlauf an den gelenkten Rädern, der wie
bei vorderradgelenkten Rädern für einen guten Geradeauslauf sorgt. Der
Lenkeinschlag bei Kurvenfahrt bewirkt in einem solchen Fall, daß das Fahrzeug ei
nen Impuls in Richtung Kurvenäußeres erhält. Die Wirkung der Fliehkraft wird so
verstärkt, und das Fahrzeug wird "nervös" und ist in der verstärkten Gefahr, über
das kurvenäußere Rad abzukippen. Ohne Nachlauf kommen die gelenkten Räder
aber bei höheren Geschwindigkeiten - auch bei Einsatz von Lenkungsdämpfern und
auch bei minimalen Lenkbewegungen bei Geradeausfahrt - unweigerlich in ein die
Fahrstabilität erheblich beeinträchtigendes Flattern.
Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die
Kurvensicherheit und schmale Bauweise von Zweirädern mit der Standfestigkeit,
Transportkapazität und Sicherheit beim Langsam- sowie Anfahren zu kombinieren,
wie sie bei muskel- und/oder fremdkraftbetriebenen Landfahrzeugen bisher
ausschließlich bei Drei- und Vierrädern für möglich gehalten wurden. In Verbindung
damit sollen die Fahrstabilität und der gute Geradeauslauf eines vorderradgelenkten
Dreirads mit Nachlauf auch an einem hinterradgelenkten Fahrrad mit drei Rädern
ermöglicht werden.
Dieses Problem wird durch die im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein sehr
kompaktes, fahrsicheres und vielseitig nutzbares Dreirad gebaut werden kann, das
sich wie ein Zweirad gegen die Fliehkraft in die Kurve legen kann, ohne die Vorteile
einer mehrspurigen Konstruktion einzubüßen. Das Dreirad kann so schmal
ausgeführt werden, daß es in der maximalen Breite nicht oder nur sehr geringfügig
über den von Zweirädern vorgegebenen Rahmen hinausragt. Die Ausführung mit
Frontantrieb ermöglicht eine nutzenoptimierte Bauweise insbesondere bei
Liegerädern, d. h. bei Fahrrädern, bei denen das Tretlager gegenüber dem Sitz
erheblich nach vorn verlagert ist: Der Frontantrieb kommt mit einer sehr kurzen Kette
aus, und der nicht durch die Kettenführung begrenzte Raum - etwa unter dem Sitz
und zwischen den Hinterrädern - kann für Gepäckunterbringungsmöglichkeiten
genutzt werden. Durch die Hinterradlenkung werden Antriebseinflüsse in der
Lenkung ebenso vermieden wie kräfteverzehrende Einrichtungen wie Differentiale
und Gelenkwellen.
Im Stand und bei Langsamfahrt reduziert die Federbelastung des Gelenks nach An
spruch 1 wirksam den Aufwand beim Balancieren. Langsame und enge Kurven kön
nen ohne oder mit nur geringer Neigung gefahren werden. Beim Schnellfahren in
Kurven oder bei plötzlichen Hindernissen kann wie bei Zweirädern üblich balanciert
werden. Die Neigungstechnik bewirkt beim Kurvenfahren eine Verteilung des
Anpreßdrucks auf beide Räder der zweispurigen Achse, während bei starren
Konstruktionen ohne Neigetechnik das kurvenäußere Rad einseitig be- und das kur
veninnere Rad entlastet wird - mit dem Effekt, daß das Fahrzeug aus der Kurve
getragen wird. Eine gegenüber kurvensicheren Dreirädern üblicher Bauart ohne
Sicherheitsverlust mögliche, erhöhte Sitzposition sorgt für gute Übersicht im Ver
kehr. Kinder können, wie bei konventionellen Zweirädern üblich, direkt hinter dem
Fahrersitz auf eigenen Kindersitzen sicher transportiert werden.
Ein wesentlicher, mit der Erfindung verbundener Vorteile besteht darin, daß erstmals
eine - im Sinne der oben beschriebenen, nutzenoptimierten Bauweise vorteilhafte -
Hinterradlenkung eingesetzt werden kann, ohne daß die bisher bekannten Nachteile
einer solchen Konstruktion auftreten: Durch das Gelenk fällt die bei
hinterradgelenkten und starren Dreirädern mit Nachlauf üblicherweise auftretende
Wirkungsverstärkung der Fliehkraft nicht an, da sich das Fahrzeug wie ein Zweirad
in die Kurve legen kann. Durch die Schräglage entsteht eine Art Pseudo-Zwei
radeffekt: Zwischen den Hinterrädern "wandert", je nach Kurvenlage, ein
theoretischer Aufstandspunkt. Verändert sich nun durch einen Lenkeinschlag dieser
theoretische Punkt, bleibt er - bei einer praxisgerechten Ausführung der Konstruktion
- doch innerhalb des durch die beiden realen Hinterräder begrenzten Bereichs. Die
durch den Lenkeinschlag mögliche Störung des Gleichgewichts von Flieh- und
Gewichtskraft kann durch eine - durch das Gleichgewichtsgefühl des Fahrers/der
Fahrerin bestimmte - Korrektur der frei wählbaren Schräglage jederzeit dynamisch
ausgeglichen werden. Dadurch wird volle Lenkbarkeit bei gleichzeitiger
Fahrstabilität möglich.
Die mit den Hinterrädern gekoppelte Lenkeinheit hat in diesem Zusammenhang den
Vorzug, daß die Lenkstange zum Abstützen als Balancierhilfe genutzt werden kann,
da sie sich - ebenso wie die Hinterachse - nicht mit dem vorderen Teil des
Fahrzeugs in die Kurve legt. Die Vorteile dieser Bauweise zeigen sich beim sehr ein
fachen Balancieren bei langsamer Fahrt und im Stand ebenso wie bei schneller
Kurvenfahrt, wo - zur Unterstützung der Balanciertätigkeit durch
Gewichtsverlagerung - die Neigung feinfühlig durch Abstützen am Lenker dosiert
werden kann. Da neben der bei Zweirädern üblichen Körpergewichtsverlagerung
zusätzlich die volle Armkraft zum Balancieren zur Verfügung steht, ist auch eine
asymmetrische Beladung der Gepäckfläche hinter dem Fahrersitz ohne
Schwierigkeiten beim Fahren möglich - etwa, wenn bei zwei nebeneinander
angebrachten Kindersitzen nur ein Sitz besetzt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Schutzansprüchen 2 und 3
dargestellt. Die Weiterbildung nach Anspruch 2 - der Einbau einer Feststellbremse
an den Hinterrädern - sichert das Fahrzeug nicht nur gegen Wegrollen im Stand.
Ebenso wichtig ist, daß dadurch die Neigetechnik blockiert wird. Die Funktion des
Neigungsgelenks nach Anspruch 1 ist - da das Gelenk selbstverständlich oberhalb
der Aufstandsfläche der Räder angebracht sein muß - nämlich aus geometrischen
Gründen daran gekoppelt, daß die Hinterräder frei drehbar sind bzw. sich über den
Boden bewegen (z. B. rutschen) können. Sind sie bei aktivierter Parkbremse im
Stand blockiert, ist das beschriebene Fahrzeug - falls der Untergrund zumindest ein
Mindestmaß an Haftung für die Reifen bietet - daher ein starres und standfestes
Dreirad - ein großer Vorteil insbesondere bei der Mitnahme von Kindern und
Gepäck. Die zweispurige Hinterachse sorgt in diesem Zusammenhang für die nötige
Standfestigkeit.
Anspruch 3 - ein rechter Winkel zwischen Neigungsgelenk und Lenkungsgelenk -
bewirkt (abgesehen von einem verhältnismäßig schwachem, passiven Mitlenkeffekt
bei der Neigung des Fahrzeugs) eine weitgehende Entkoppelung von Lenk- und
Balancieraktivität der Fahrerin/des Fahrers. Bei einseitigem Überfahren von
Bodenwellen entsteht nicht automatisch ein lästiger Kurveneinschlag. Durch die
unabhängige Neigung der Hinterachse gegenüber dem restlichen Fahrzeug wird bei
Bodenunebenheiten auch das Abheben eines Rades bzw. das seitliche Abkippen
des Fahrers/der Fahrerin vermieden. Langsame Kurven können auch bei engem
Radius aufrecht ohne Seitenneigung durchfahren werden. Schnelle Kurven mit
weitem Radius sind dagegen ohne Probleme mit einer "rennradmäßigen"
Kurvenlage durchfahrbar.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs,
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs von hinten,
ohne daß das Fahrzeug geneigt ist,
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs von hinten
bei Kurvenfahrt mit Seitenneigung,
Fig. 4 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs beim
Überfahren von Hindernissen ohne Lenkeinschlag.
Die Ausführung mit Frontantrieb ermöglicht eine nutzenoptimierte Bauweise
insbesondere bei Liegerädern, d. h. bei muskelbetriebenen Fahrzeugen, bei denen
das Tretlager gegenüber dem Sitz erheblich nach vorn verlagert ist (vgl. Fig. 1): Der
Frontantrieb (1) kommt mit einer sehr kurzen Kette aus, und der nicht durch die
Kettenführung begrenzte Raum - etwa unter dem Sitz und zwischen den
Hinterrädern - kann für Gepäckunterbringungsmöglichkeiten genutzt werden. Durch
die gelenkten Hinterräder (2) werden Antriebseinflüsse in der Lenkung ebenso
vermieden wie kräfteverzehrende Einrichtungen wie Differentiale und Gelenkwellen.
Ein rechter Winkel zwischen Neigungsgelenk (3) und Lenkungsgelenk (4) - bewirkt
(abgesehen von einem verhältnismäßig schwachem, passiven Mitlenkeffekt bei der
Neigung des Fahrzeugs) eine weitgehende Entkoppelung von Lenk- und
Balancieraktivität der Fahrerin/des Fahrers. Seitenneigung ohne Lenkeinschlag ist
daher ebenso möglich wie Lenkeinschlag ohne Neigung oder eine frei wählbare
Kombination von Seitenneigung und Lenkeinschlag. Durch diese Auslegung entsteht
bei einseitigem Überfahren von Bodenwellen nicht automatisch ein lästiger
Lenkeinschlag. Durch die unabhängige Neigung der Hinterachse gegenüber dem
restlichen Fahrzeug wird bei Bodenunebenheiten auch das Abheben eines Rades
bzw. das seitliche Abkippen des Fahrers/der Fahrerin vermieden (vgl. Fig. 4).
Langsame Kurven können auch bei engem Radius aufrecht ohne Seitenneigung
durchfahren werden. Schnelle Kurven mit beliebigem Radius sind dagegen ohne
Probleme mit einer "rennradmäßigen" Kurvenlage durchfahrbar (Fig. 3). Im Stand
und bei Langsamfahrt reduziert die Federbelastung des Gelenks (3) den Aufwand
beim Balancieren.
Die Neigungstechnik bewirkt beim Kurvenfahren eine Verteilung des Anpreßdrucks
auf beide Räder der zweispurigen Achse, während bei starren Konstruktionen ohne
Neigetechnik das kurvenäußere Rad einseitig be- und das kurveninnere Rad
entlastet wird - mit dem Effekt, daß das Fahrzeug aus der Kurve getragen wird. Eine
gegenüber kurvensicheren Dreirädern üblicher Bauart ohne Sicherheitsverlust
mögliche, erhöhte Sitzposition (vgl. Fig. 1) sorgt für gute Übersicht im Verkehr.
Kinder können, wie bei konventionellen Zweirädern üblich, direkt hinter dem
Fahrersitz auf eigenen Kindersitzen sicher transportiert werden.
Ein wesentlicher, mit der Erfindung verbundener Vorteil besteht darin, daß eine - im
Sinne der oben beschriebenen, nutzenoptimierten Bauweise vorteilhafte -
Hinterradlenkung eingesetzt werden kann, ohne daß die bisher bekannten Nachteile
einer solchen Konstruktion auftreten: Durch das Gelenk (3) fällt die bei hinterrad
gelenkten und starren Dreirädern mit Nachlauf üblicherweise auftretende Wirkungs
verstärkung der Fliehkraft nicht an, da sich das Fahrzeug wie ein Zweirad in die
Kurve legen kann. Durch die Schräglage entsteht eine Art Pseudo-Zweiradeffekt:
Zwischen den Hinterrädern "wandert", je nach Kurvenlage, ein theoretischer
Aufstandspunkt (5). Verändert sich nun durch einen Lenkeinschlag und/oder eine
Änderung der Seitenneigung dieser theoretische Punkt, bleibt er - bei einer
praxisgerechten Ausführung der Konstruktion - doch innerhalb des durch die beiden
realen Hinterräder begrenzten Bereichs. Die durch den Lenkeinschlag mögliche
Störung des Gleichgewichts von Flieh- und Gewichtskraft kann durch eine - durch
das Gleichgewichtsgefühl des Fahrers/der Fahrerin bestimmte - Korrektur der frei
wählbaren Schräglage jederzeit dynamisch ausgeglichen werden. Dadurch wird
volle Lenkbarkeit bei gleichzeitiger Fahrstabilität möglich.
Die mit den Hinterrädern gekoppelte Lenkeinheit hat den entscheidenden Vorzug,
daß die Lenkstange (6) zum Abstützen als Balancierhilfe genutzt werden kann, da
sie sich - ebenso wie die Hinterachse - nicht mit dem vorderen Teil des Fahrzeugs in
die Kurve legt. Die Vorteile dieser Bauweise zeigen sich beim sehr einfachen
Balancieren bei langsamer Fahrt und im Stand ebenso wie bei schneller
Kurvenfahrt, wo - zur Unterstützung der Balanciertätigkeit durch
Gewichtsverlagerung - die Neigung feinfühlig durch Abstützen am Lenker dosiert
werden kann. Da neben der bei Zweirädern üblichen Körpergewichtsverlagerung
zusätzlich die volle Armkraft zum Balancieren zur Verfügung steht, ist auch eine
asymmetrische Beladung der Gepäckfläche hinter dem Fahrersitz ohne
Schwierigkeiten beim Fahren möglich - etwa, wenn bei zwei nebeneinander
angebrachten Kindersitzen nur ein Platz besetzt ist.
Die Funktion des Neigungsgelenks (3) ist - da das Gelenk oberhalb der
Aufstandsfläche der Räder angebracht sein muß -aus geometrischen Gründen
daran gekoppelt, daß die Hinterräder frei drehbar sind bzw. sich über den Boden
bewegen (z. B. rutschen) können. Sind sie bei aktivierter Parkbremse im Stand (und
bei festem, nicht rutschigem Untergrund) blockiert, ist das beschriebene Fahrzeug
daher ein starres und standfestes Dreirad - ein großer Vorteil insbesondere bei der
Mitnahme von Kindern und Gepäck. Die zweispurige Hinterachse sorgt bei dieser
Auslegung für die nötige Kippsicherheit im Stand.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein sehr
kompaktes, fahrsicheres und vielseitig nutzbares Dreirad gebaut werden kann, das
sich wie ein Zweirad gegen die Fliehkraft in die Kurve legen kann (Fig. 3), ohne die
Vorteile einer mehrspurigen Konstruktion einzubüßen. Das Dreirad kann dabei so
schmal ausgeführt werden, daß es in der maximalen Breite nicht oder nur sehr
geringfügig über den von Zweirädern vorgegebenen Rahmen hinausragt.
Claims (3)
1. Schienenloses, mit Muskelkraft oder Fremdkraft betriebenes Fahrzeug mit drei
Rädern,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug Frontantrieb hat (Abb. 1, 1), über gelenkte und mit einem Nachlauf
versehene Hinterräder verfügt (Abb. 12) sowie über ein federbelastetes Gelenk
(Abb. 1, 3), durch das der zweispurige, mit der Lenkeinheit verbundene Hinterbau
mit dem Vorderteil des Fahrzeugs verbunden ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die gelenkte Achse über eine Feststellbremse verfügt.
3. Fahrzeug nach Ansprüchen 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gelenk nach Anspruch 1 (3) im rechten Winkel zur Lenkungsachse (4)
steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19728150A DE19728150A1 (de) | 1996-09-27 | 1997-07-03 | Fahrzeug mit drei Rädern |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29616672U DE29616672U1 (de) | 1996-09-27 | 1996-09-27 | Dreirad mit Hinterradlenkung |
DE19728150A DE19728150A1 (de) | 1996-09-27 | 1997-07-03 | Fahrzeug mit drei Rädern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19728150A1 true DE19728150A1 (de) | 1998-04-02 |
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ID=8029688
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE29616672U Expired - Lifetime DE29616672U1 (de) | 1996-09-27 | 1996-09-27 | Dreirad mit Hinterradlenkung |
DE19728150A Withdrawn DE19728150A1 (de) | 1996-09-27 | 1997-07-03 | Fahrzeug mit drei Rädern |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29616672U Expired - Lifetime DE29616672U1 (de) | 1996-09-27 | 1996-09-27 | Dreirad mit Hinterradlenkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE29616672U1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19824576A1 (de) * | 1998-06-02 | 1999-03-11 | Peter Henselder | Liegeradähnliches Kurvenlegerdreirad |
EA009147B1 (ru) * | 2005-10-28 | 2007-10-26 | Дмитрий Иванович Калашников | Транспортное средство, приводимое в действие мускульной силой водителя |
DE102012221485A1 (de) | 2012-11-23 | 2014-05-28 | Sebastian Frenzen | Dreirad |
WO2015158316A1 (en) | 2014-04-18 | 2015-10-22 | PRENEROVÁ, Ingrid | An ecological vehicle for transportation of persons |
-
1996
- 1996-09-27 DE DE29616672U patent/DE29616672U1/de not_active Expired - Lifetime
-
1997
- 1997-07-03 DE DE19728150A patent/DE19728150A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19824576A1 (de) * | 1998-06-02 | 1999-03-11 | Peter Henselder | Liegeradähnliches Kurvenlegerdreirad |
DE19824576C2 (de) * | 1998-06-02 | 2003-03-20 | Peter Henselder | Liegeradähnliches Kurvenlegerdreirad |
EA009147B1 (ru) * | 2005-10-28 | 2007-10-26 | Дмитрий Иванович Калашников | Транспортное средство, приводимое в действие мускульной силой водителя |
DE102012221485A1 (de) | 2012-11-23 | 2014-05-28 | Sebastian Frenzen | Dreirad |
WO2014079973A1 (de) | 2012-11-23 | 2014-05-30 | Sebastian Frenzen | Dreirad |
WO2015158316A1 (en) | 2014-04-18 | 2015-10-22 | PRENEROVÁ, Ingrid | An ecological vehicle for transportation of persons |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE29616672U1 (de) | 1996-12-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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