DE19727751A1

DE19727751A1 - Selektiver Empfang von Verkehrsinformationen über Rundfunk

Info

Publication number: DE19727751A1
Application number: DE1997127751
Authority: DE
Inventors: Guido Ciburski; Petra Bauersachs
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-06-30
Filing date: 1997-06-30
Publication date: 1999-02-04

Description

Problemstellung

Bisherige Verkehrsinformationsübertragungen werden u. a. im Audio-Bereich der Rundfunkanstalten übertragen. Die einzige Selektion liegt in der Auswahl lokaler Radiostationen. Bei großflächigen Stationen läßt es sich aber nicht vermeiden, daß Verkehrsteilnehmer aus Süddeutschland die Staumeldungen aus Norddeutschland anhören müssen und umgekehrt.

Selektiver arbeiten hier datenkanalgestützte Verfahren. Diese müssen aber über die aktuelle Position des Autos informiert werden. Die meist satellitengestützten Positionsermittlungsgeräte sind aufwendig und teuer und liefern Ergebnisse, die in ihrer Exaktheit für die im folgenden beschriebenen Aufgabenstellungen der Verkehrspraxis überentwickelt sind. Zudem werden bei ähnlichen Verkehrsleitsystemen die Straßengraphen (Straßennetz, Anschlußstellen und deren Vernetzung und Positionsdaten) mit übertragen und erfordern daher breitbandige Übertragungskanäle wie z. B. Digital Audio Broadcast. Das hier vorgestellte Verfahren benötigt nur geringste Übertragungskapazität wie sie z. B. im bekannten RDS (Radiodatensystem) großflächig bereitsteht.

Lösungsbeschreibung

Der Benutzer gibt vor der Fahrt über die Tastatur seines Autoradios die Positionskriterien des Startortes und des Zielortes ein. Dies kann praktisch durch die Angabe der Postleitzahlen der jeweiligen Orte erfolgen oder durch Auswahl aus einer alphabetischen Ortsliste.

Das Gerät verfügt über einen billigen lokalen Festspeicher (z. B. EPROM), der bei Bedarf auch leicht gewechselt werden kann. Dieser preiswerte Chip kann z. B. die Graphenbeschreibung aller Autobahnen Deutschlands beinhalten. Er kann aber auch detailliertere und dabei kleinräumigere Inhalte aufnehmen. Da er von außen in einen Slot des Autoradios einsteckbar ist, könnte ebenso wie bei einer Straßenkarte z. B. ein Besucher einer Großstadt einen Chipwechsel (z. B. an der Tankstelle) durchführen, wenn ihn nicht mehr die Autobahnen des Bundesgebietes interessieren, sondern die Straßenkarte einer Großstadt.

Mit Hilfe dieses Graphenspeichers und der vor Fahrteintritt eingegebenen Start- und Zielorte kann entsprechende Software mit bekannten "Kürzeste Wege Algorithmen" die benutzten Straßenteilabschnitte ermitteln, z. B. A1, A2, A3, A1. Sollte es mehrere kürzeste Wege geben, kann das System rückfragen z. B. "über Frankfurt?" oder "über Mainz?"

Danach sind dem System die benutzten Straßen bekannt. Alle über den Rundfunkkanal eintreffenden Nachrichten (Stauwarnungen, Geisterfahrer etc.) sind mit dem Selektionskriterium z. B. Autobahn-Nummer gekennzeichnet.

Im Verlauf der Fahrt werden nur Informationen zur Ausführung (Alarm/Anzeige/etc.) kommen, die Straßenabschnitte betreffen, die in der Liste der benutzten Straßenabschnitte vorkommt. Dieser Abgleich (ist Autobahn "A3" in der Liste A2, A4 enthalten, ist sofort auch von kleinen Microkontrollern, wie sie in Autoradios üblich sind, durchführbar. Die aufwendige Berechnung der benutzten Straßenabschnitte hingegen findet vor Antritt der Fahrt statt und ist nicht zeitkritisch.

Selbstverständlich lassen sich die übersendeten Informationen auch zwischenspeichern, z. B. während die Zündung ausgeschaltet ist. Damit versäumt der Empfänger auch dann keine Geisterfahrerwarnungen, weil er zum Zeitpunkt der Ausstrahlung gerade eine Rast eingelegt hat. Erst nach Wiedereinschalten der Zündung werden solche Informationen zur Anzeige gebracht.

Je nach Anforderung des Benutzers hinsichtlich der Selektivität des Systems kann er sich weitere Eingaben ersparen. Beispiele für denkbare Selektionskriterien mögen sein "im Moment (nächste 30 min) benutzte Straßenabschnitte" oder "im Laufe der Fahrt noch benutzte Straßenabschnitte". Bei beiden Beispielen wird der Benutzer keine Informationen über Streckenabschnitte erhalten, die er bereits passiert hat. Dies setzt aber die Ermittlung entsprechender Positionsangaben voraus. Da das System die benutzten Orte bzw. Anschlußstellen und deren Entfernung kennt, kann es zur gegebenen Zeit Rückfrage stellen wie "Heidelberg passiert? Taste!" Damit kann der Benutzer durch Drücken von einer Taste dem System den aktuellen Aufenthaltsort mitteilen und eine noch selektivere Informationsauswahl treffen.

Durch Einbau in Radios stehen dem System als denkbare Reaktionsmöglichkeiten u. a. zur Verfügung: "Display aufleuchten, Radio lauter/anschalten (z. B. bei Geisterfahrermeldung), Stauwarnung auf Display geben und laut piepsen, LED's aufleuchten lassen usw.

Die mit RDS ausgestrahlten Datenpakete enthalten für oben beschriebene Zwecke Angaben zum betreffenden Streckenabschnitt und die Nachricht selbst. Z.B. ("A3, Höhe Limburg, Richtung Frankfurt, Stau, Länge: 5 km") oder aber im Falle von Nachrichten (Pager): "Adresse: alle/576577, "Bitte zu Hause anrufen". Die entsprechende Empfängerdresse wird dem System ebenfalls über die Tastatur einmalig nach dem Kauf mitgeteilt oder steht per Serien-Nummer für jedes Gerät fest.

Vorteile

Das Gerät kann in die Konzepte bestehender Autoradios eingebunden werden. Diese haben bereits mindestens einen Tuner, einen Controller zum Lesen von RDS-Daten, ein Display, Bedienungstasten und einen Microcontroller.

Hinzugefügt wird nun noch passende Software für den Microcontroller und oben beschriebener Speicher für die Graphen-Daten. Diese steuert die Interaktivität mit dem Benutzer (Anfrage der Start- und Zielbeschreibung, Ausgabe passender Rückfragen auf das Display, Abfrage der Graphendaten, Prüfen eintreffender Nachrichten auf Relevanz, Reaktionsauslösung bei Übereinstimmung der Selektionskriterien, Speichern von Nachrichten usw.

Claims

1. Geschützt werden soll ein Zusatzmodul zur Integration in Autoradios. Bestehend aus

1. einem austauschbaren Festspeicher mit Grapheninformationen, aus denen sich bei gegebenen Start- und Zielpositionen, eine Streckenliste erstellen läßt.
2. Softwarezusätzen, die obige Start- und Zielpositionen mit Hilfe der Tastatur und des Displays vom Benutzer erfragt und über einen Datenkanal eintreffende Nachrichten auf Relevanz prüft, indem die Streckenabschnittsangaben der Rundfunk-Nachrichten mit der individuellen Streckenliste verglichen wird.

2. Zusatzmodul für Autoradios, mit der Möglichkeit adressierte Nachrichten zwischenzuspeichern und/oder zur Anzeige zu bringen (Auto-Pager), bestehend aus einem Speicher für die individuelle Empfängeradresse und einem Speicher für eintreffende Nachrichten und einem Software-Zusatz für Autoradio-Microcontroller. Dieser zeigt Nachrichten nur dann auf dem Display an, wenn die Nachrichtenadresse zur Empfängeradresse in irgendeiner Form paßt und wenn die Zündung aktiviert ist und ansonsten diese Nachrichten solange zwischenspeichert, bis die Zündung aktiviert ist.