DE19727323C2 - Verfahren zur außenfeuchtigkeitsabhängigen Steuerung einer Kraftfahrzeug-Klimaanlage - Google Patents
Verfahren zur außenfeuchtigkeitsabhängigen Steuerung einer Kraftfahrzeug-KlimaanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur außenfeuchtig
keitsabhängigen Steuerung einer Klimaanlage eines mit einer
Scheibenwischeranlage ausgerüsteten Kraftfahrzeuges.
Es ist bekannt, Kraftfahrzeug-Klimaanlagen außenfeuchtigkeitsab
hängig, d. h. in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit des Außen
raumes, von dem Luft zur Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums
angesaugt wird, zu steuern, insbesondere um ein Beschlagen von
Fahrzeugscheiben zu vermeiden. Dazu wird bei einer mit einem
Kältemittelkreislauf mit Verdampfer und Kompressor ausgerüsteten
Klimaanlage bei erkannter hoher Luftfeuchtigkeit im Außenraum
die von dort angesaugte und in den Innenraum ausgeblasene Luft
in einem sogenannten Reheat- oder Gegenheizbetrieb am kalten
Verdampfer abgekühlt, so daß Feuchtigkeit am Verdampfer konden
siert und die Luft damit getrocknet wird, und anschließend wie
der auf die geforderte Ausblastemperatur aufgeheizt. Der sol
chermaßen getrocknete Luftstrom wird dann bevorzugt in Richtung
der vor Beschlagen zu schützenden Fahrzeugscheiben gerichtet,
insbesondere über einen sogenannten Entfroster-Luftkanal in
Richtung Windschutzscheibe.
Demgegenüber ist in anderen Situationen, z. B. im Heizbetrieb der
Klimaanlage, eine anderweitige Luftkonditionierung und Luftströ
mungsführung für die in den Innenraum auszublasende Luft er
wünscht. So wird im Heizbetrieb die Luft bevorzugt über Fußraum-
Luftkanäle und höchstens geringfügig über Entfroster-Luftkanäle
ausgeblasen. Zudem braucht bei trockenen Witterungsverhältnissen
nicht so viel Luft in Richtung Fahrzeugscheiben geblasen werden,
so daß die Förderleistung eines entsprechenden Luftgebläses und
somit die von diesem verursachten Geräusche niedriger gehalten
werden können. Bei bekannten einfachen automatischen Betriebs
weisen von Kraftfahrzeug-Klimaanlagen ist daher eine Grundbelüf
tung durch das Gebläse vorgesehen, deren Intensität nicht voll
ständig nach dem ungünstigsten Fall hoher Scheibenbeschlagnei
gung, d. h. feuchter oder nasser Witterung, sondern als Kompromiß
zwischen den verschiedenen Witterungsbedingungen, einer akzepta
blen Geräuschkulisse und komfortablen Einstellungen hinsichtlich
Luftaustritt, d. h. ein Mittelweg zwischen dem üblichen Luft
austrittsverhalten bei Entfrosterbetrieb einerseits und reiner
Fußraumbelüftung andererseits ausgelegt. Dadurch besteht bei
diesen einfacheren herkömmlichen Klimaautomatiken die Gefahr,
daß bei ungünstigen Witterungsverhältnissen, insbesondere bei
Regen, die Scheiben in automatischen Klimatisierungbetriebspha
sen zumindest teilweise beschlagen und manuelle Steuerungsein
griffe erforderlich machen.
Um dem abzuhelfen, ist es bereits bekannt, sogenannte Feuchte-
oder Taupunktsensoren vorzusehen, um die Luftfeuchtigkeit bzw.
die Taupunkttemperatur im Außenraum und gegebenenfalls auch im
Innenraum zu bestimmen und davon abhängig die Klimaanlage
selbsttätig so zu steuern, daß Scheibenbeschlag verhindert wird.
So ist es aus der Offenlegungsschrift DE 43 16 557 A1 bekannt,
das Ausgangssignal einer Sensorik zur Erfassung des Betauungs-
oder Vereisungsgrades einer Fahrzeugscheibe beispielsweise zur
automatischen Steuerung einer Scheibenwischeranlage, vor allem
jedoch einer Klimaanlage zu verwenden. Dafür werden eine spezi
elle Sensorik zur Erfassung des Betauungs- oder Vereisungsgrades
und eine Steuerung des Öffnungsgrades einer Luftklappe der Kli
maanlage und gegebenenfalls auch eines zur Klimaanlage gehören
den Aggregates zur Entfeuchtung der in den Innenraum auszubla
senden Luft in Abhängigkeit vom Ausgangssignal dieser Sensorik
vorgeschlagen. Weitere Klimaanlagen mit Feuchte- und/oder Tau
punktsensorik und von deren Ausgangssignalen abhängiger Klimaan
lagensteuerung sind in den Offenlegungsschriften DE 36 24 171 A1
und DE 38 36 559 A1 offenbart. Die Implementierung von Feuchte-
und Taupunktsensoren ist mit einem entsprechenden Aufwand ver
bunden.
Für Kraftfahrzeuge, die über eine Scheibenwischeranlage verfü
gen, wie insbesondere praktisch alle heutigen Automobile, ist es
bekannt, einen manuell zu betätigenden Scheibenwischerschalter
vorzusehen, der bei entsprechender Schalterstellung ein Schei
benwischeraktivierungssignal abgibt, welches eine zugehörige
Scheibenwischersteuerung veranlaßt, die Scheibenwischer zu akti
vieren. Darüber hinaus sind bereits Scheibenwischeranlagen mit
automatischer Scheibenwischeraktivierung bekannt, die über einen
sogenannten Regensensor verfügen, mit dem Niederschläge, insbe
sondere Regen, auf den Fahrzeugscheiben erkannt werden können.
Wenn der Regensensor Niederschläge detektiert, gibt er ein
Scheibenwischeraktivierungssignal ab, das die Scheibenwischer
steuerung zur selbsttätigen Aktivierung der Scheibenwischer ver
anlaßt.
Aus der Offenlegungsschrift DE 39 30 853 A1 ist ein Verfahren
zur Belüftung eines Fahrzeuginnenraums mittels einer zwischen
Zuluft- und Umluftbetrieb umschaltbaren Belüftungseinrichtung in
Abhängigkeit vom Ausgangssignal eines den Schadstoffgehalt der
Außenluft erfassenden Sensors bekannt. Dabei wird die Empfind
lichkeit des Schadstoffsensors in Abhängigkeit von einem ein-
oder mehrstufigen, von einem Scheibenwischerschalter abgegebenen
Scheibenwischeraktivierungssignal eingestellt. Insbesondere ist
vorgesehen, die Empfindlichkeit dieses Sensors bei Vorliegen des
Scheibenwischeraktivierungssignals mit ansteigender Aktivie
rungsstärke desselben niedriger einzustellen. Damit soll einem
unbeabsichtigten Umschalten auf Umluftbetrieb bei plötzlich ein
tretendem Regen im Sommer vorgebeugt werden, was ansonsten des
halb auftreten kann, weil der verwendete Schadstoffsensor auch
auf einwirkende Feuchtigkeit gleichsinnig wie bei Vorliegen von
Schadstoffen reagiert.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Verfahrens der eingangs genannten Art zugrunde, mit dem
sich eine Klimaanlage bei feuchter bzw. nasser Witterung und
insbesondere bei Niederschlägen mit vergleichsweise geringem
Aufwand selbsttätig so steuern läßt, daß einer in dieser Situa
tion drohenden Scheibenbeschlagneigung entgegengewirkt wird.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines
Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2.
Bei diesem Verfahren wird ein Luftgebläse bzw. ein Entfroster-
Luftkanal der Klimaanlage in Abhängigkeit eines Scheibenwischer
aktivierungssignals scheibenbeschlagmindernd angesteuert. Das
innerhalb der Scheibenwischeranlage des Kraftfahrzeugs bei auf
tretenden Niederschlägen, insbesondere Regen, zwecks Aktivierung
der Scheibenwischer manuell oder selbsttätig erzeugte Scheiben
wischeraktivierungssignal dient bei diesem Verfahren folglich
gleichzeitig dazu, die betreffende Klimaanlagenkomponente so an
zusteuern, daß das gerade bei solcher feuchter bzw. nasser Wit
terung drohende Beschlagen von Fahrzeugscheiben, insbesondere
der Windschutzscheibe, verhindert oder jedenfalls verringert
wird. Die Implementierung aufwendiger Feuchte- und/oder Tau
punktsensoren eigens für die Klimaanlage kann dadurch entfallen.
Als Scheibenwischeraktivierungssignal kann dasjenige eines Re
gensensors oder eines manuell zu betätigenden Scheibenwischer
schalters herangezogen werden.
Beim Anspruch 1 ist speziell eine Steuerung der Luftgebläselei
stung derart vorgesehen, daß bei vorliegendem Scheibenwischerak
tivierungssignal ein höherer Grundleistungspegel als bei fehlen
dem Scheibenwischeraktivierungssignal gewählt wird. Dies erhöht
in diesem Fall die Luftförderleistung der Klimaanlage speziell
im Betriebszustand mit näherungsweise eingeregelter Innenraum
temperatur.
Beim Verfahren nach Anspruch 2 wird speziell das Öffnungsver
hältnis des Entfroster-Lufkanals bei vorliegendem Scheibenwi
scheraktivierungssignal um einen Betrag größer als bei fehlendem
Scheibenwischeraktivierungssignal gewählt, der von der Innen
raum-Belüftungstemperatur abhängig vorgegeben wird. Insbesondere
ermöglicht dies eine unterschiedliche Erhöhung des Öffnungsver
hältnisses bei auftretendem Scheibenwischeraktivierungssignal je
nach Innenraumtemperatur. Beispielsweise kann vorgesehen sein,
das Öffnungsverhältnis erst oberhalb eines gewissen Belüf
tungstemperaturgrenzwertes anzuheben, wobei der Anhebungsbetrag
seinerseits mit steigender Belüftungstemperatur anwachsend vor
gegeben werden kann.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den
Zeichnungen veranschaulicht und wird nachfolgend beschrieben.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm von vorliegend interessierenden Kom
ponenten einer Klimaanlage und einer Scheibenwischeran
lage eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 2 ein Diagramm mit Kennlinien eines Klimaanlagen-
Luftgebläses von Fig. 1 bei trockener Witterung einer
seits und nasser Witterung andererseits und
Fig. 3 ein Diagramm mit Kennlinien des Öffnungsverhältnisses
eines Entfroster-Luftkanals von Fig. 1 bei trockener
Witterung einerseits und nasser Witterung andererseits.
In Fig. 1 sind als Blockdiagramm die vorliegend interessierenden
Komponenten einer Klimaanlage und einer Scheibenwischeranlage
eines Kraftfahrzeuges, z. B. eines Personenkraftwagens oder eines
Nutzfahrzeuges, blockdiagrammatisch dargestellt. Die Scheibenwi
scheranlage beinhaltet, wie von modernen Automobilen an sich be
kannt, eine Scheibenwischersteuerung 1 zur Ansteuerung einer
nicht gezeigten Scheibenwischermotorik, die ihrerseits einen
oder mehrere, nicht gezeigte Scheibenwischer betätigt, sowie ei
nen manuell zu betätigenden Scheibenwischerschalter 2 und einen
herkömmlichen Regensensor 3. Durch Betätigen des Scheibenwi
scherschalters 2 von einer Aus-Stellung in eine Ein-Stellung,
wobei meist mehrere Ein-Stellungen für unterschiedliche
Wischfrequenzen vorgesehen sind, gibt der Scheibenwischerschal
ter 2 als Ausgangssignal 4 ein manuelles Scheibenwischeraktivie
rungssignal an die Scheibenwischersteuerung 1 ab, die daraufhin
die Scheibenwischermotorik zur aktiven Betätigung des bzw. der
Scheibenwischer ansteuert. Dabei können die Ausgangssignale 4, 5
des Scheibenwischerschalters 2 und des Regensensors 3 mittels
direkter Verkabelung oder mittels Signalübermittlung über einen
Datenbus zum Klimaanlagen-Steuergerät 6 geführt sein. Der Regen
sensor 3 ist an einer hierfür geeigneten Stelle, z. B. an der
Oberseite der Windschutzscheibe im Bereich des Spiegelfußes, so
angeordnet, daß er auftretende Niederschläge, insbesondere
Regen, zu detektieren vermag. Immer wenn er derartige Nieder
schläge detektiert, gibt er als Ausgangssignal 5 ein selbstäti
ges Scheibenwischeraktiverungssignal an die Scheibenwischer
steuerung 1 ab, die daraufhin eine automatische Scheibenwischer
betätigung veranlaßt. Außerdem besitzt die Scheibenwischeranlage
noch einen nicht gezeigten, sogenannten Wisch-Wasch-Schalter,
auf dessen Betätigung hin automatisch Waschflüssigkeit auf die
wischbare Scheibenaußenseite aufgesprüht wird und die Scheiben
wischer zur Reinigung der betreffenden Scheibenfläche für eine
vorgegebene Zeitdauer, typischerweise für einige wenige Wisch
zyklen, betätigt werden.
Die Klimaanlage ist ebenfalls von herkömmlicher Bauart, wobei in
Fig. 1 ein Klimaanlagen-Steuergerät 6, ein von diesem angesteu
ertes Luftansauggebläse 7 und ein Entfroster-Luftkanal 8, der
eine vom Klimaanlagen-Steuergerät 6 ansteuerbare Entfroster-
Luftklappe beinhaltet, explizit wiedergegeben sind. Darüber hin
aus beinhaltet die Klimaanlage weitere übliche, hier nicht näher
interessierende Komponenten, wie einen Kältemittel-Kreislauf mit
Verdampfer und Kompressor zur geeigneten Konditionierung des vom
Gebläse 7 aus dem Außenraum angesaugten Luftstroms sowie weitere
Luftkanäle zum Ausblasen des konditionierten Luftstroms in den
Fahrzeuginnenraum an mehreren Stellen.
Charakteristischerweise sind beim System von Fig. 1 das Aus
gangssignal 4 des Scheibenwischerschalters 2 und das Ausgangs
signal 5 des Regensensors 3 nicht nur der Scheibenwischersteue
rung 1, sondern auch einem jeweiligen Eingang des Klimaanlagen-
Steuergerätes 6 zugeführt. Es versteht sich, daß bei Bedarf die
Scheibenwischersteuerung 1 und das Klimaanlagen-Steuergerät 6
auch von einer einzigen Steuereinheit gebildet sein können, der
das Scheibenwischerschalter-Ausgangssignal 4 und das Regensen
sor-Ausgangssignal 5 zugeführt sind. Weiter charakteristisch ist
beim System von Fig. 1, daß das Gebläse 7 und der Entfroster-
Luftkanal 8, genauer dessen zur Veränderung des Öffnungsverhält
nisses des Entfroster-Luftkanals verstellbare Luftklappe, vom
Klimaanlagen-Steuergerät 6 in Abhängigkeit vom Scheibenwischer
schalter-Ausgangssignal 4 und vom Regensensor-Ausgangssignal 5
angesteuert werden. Die Ansteuerung erfolgt so, daß dadurch ei
ner bei nasser Witterung bestehenden Scheibenbeschlagneigung
entgegengewirkt wird. Dieser charakteristischen Maßnahme liegt
die Tatsache zugrunde, daß sowohl das vom Regensensor 3 selbstä
tig abgegebene Scheibenwischeraktivierungssignal als auch das
vom Scheibenwischerschalter 2 auf entsprechende manuelle Betäti
gung hin abgegebene Scheibenwischeraktivierungssignal ein siche
res Indiz dafür sind, daß im Außenraum eine feuchte bzw. nasse
Witterung herrscht, bei der Scheibenbeschlaggefahr besteht. Eine
mögliche Ansteuerungsvariante ist in den Fig. 2 und 3 näher ver
anschaulicht.
Die Fig. 2 zeigt qualitativ Kennlinien der Leistung LG des Geblä
ses 7 in Abhängigkeit von der Regelabweichung dTi der Innenraum
temperatur, d. h. der Differenz zwischen Istwert und Sollwert
derselben. Dabei bezieht sich eine erste, durchgezogen darge
stellte Linie LK1 auf die Situtation, in welcher weder vom Schei
benwischerschalter 2, noch vom Regensensor 3 das jeweilige manu
elle bzw. selbstätige Scheibenwischeraktivierungssignal abgege
ben wird. In diesem Normalzustand bei trockener bzw. jedenfalls
ohne Scheibenwischerbetrieb auskommender Witterung wird die Ge
bläseleistung LG innerhalb eines gewissen Toleranzbereichs der
Innenraumtemperatur-Regeldifferenz dTi, der sich um den Wert null
zwischen einem negativen unteren Grenzwert Tu und einem positiven
oberen Grenzwert To erstreckt, auf einen Grundleistungspegel LG0
eingestellt. Von diesem Grundleistungspegel LG0 steigt die Ge
bläseleistung LG gemäß der Kennlinie LK1 zu beiden Seiten hin,
d. h. bei unter den unteren Grenzwert Tu fallender Innenraum
temperatur-Regelabweichung dTi im Heizbetrieb ebenso wie bei über
den oberen Grenzwert To ansteigender Regelabweichung dTi im Kühl
betrieb, linear an, bis eine hier nicht mehr weiter interessie
rende und daher nicht gezeigte maximale Gebläseleistung erreicht
ist.
Sobald vom Scheibenwischerschalter 2 als dessen Ausgangssignal 4
oder vom Regensensor 3 als dessen Ausgangssignal 5 das Scheiben
wischeraktivierungssignal abgegeben wird, stellt das Klimaanla
gen-Steuergerät 6 die Leistung des Gebläses 7 nicht mehr anhand
der Kennlinie LK1 für trockene Witterung, sondern gemäß einer
zweiten, in Fig. 2 gestrichelt wiedergegebenen Kennlinie LK2 ein,
die somit für den Fall feuchter bzw. nasser Witterung gilt. Die
Gebläseleistungskennlinie LK2 für diesen Fall nasser Witterung
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß der Grundleistungs
pegel, der für den Zustand eingeregelter Innenraumtemperatur
gilt, d. h. wenn die Innenraumtemperatur-Regelabweichung dTi in
nerhalb eines Intervalls [Tu2, To2] um die Regelabweichung null
liegt, auf einen höheren Wert LG1 eingestellt wird, als der
Grundleistungspegelwert LG0 im eingeregelten Innenraumtemperatur-
Regelzustand bei trockener Witterung.
Dies bewirkt, daß bei nasser Witterung durch die Klimaanlage er
wünschterweise auch bei eingeregelter Innenraumtemperatur ver
gleichsweise viel Luft in den Innenraum ausgeblasen wird, die
vorzugsweise gezielt in Richtung von Scheibeninnenflächen, z. B.
über den Entfroster-Luftkanal 8 in Richtung Windschutzscheiben-
Innenfläche, gerichtet wird, was einem Beschlagen der betreffen
den Scheiben entgegenwirkt. Außerhalb des den eingeregelten In
nenraumtemperatur-Regelungszustand definierenden Regelabwei
chungsintervalls [Tu2, To2] steigt die Gebläseleistung LG analog
zum Fall trockener Witterung auch gemäß der für diese Witterung
geltenden Kennlinie LK2 nach außen beidseits, d. h. sowohl im
Heizbetrieb als auch im Kühlbetrieb, linear an, wobei lediglich
wegen des gegenüber dem Grundleistungspegel LG0 bei trockener
Witterung angehobenen Grundleistungspegels LG1 das Intervall [Tu2,
To2] des eingeregelten Innenraumtemperaturzustands bei nasser
Witterung gegenüber demjenigen [Tu, To] bei trockener Witterung
geringfügig vergrößert ist.
Als zweite außenfeuchtigkeitsabhängige Maßnahme erhöht das Kli
maanlagen-Steuergerät 6 das Öffnungsverhältnis der im Entfro
ster-Luftkanal 8 angeordneten Entfroster-Luftklappe, wie dies in
Fig. 3 veranschaulicht ist, die diagrammatisch das Öffnungsver
hältnis ÖV dieser Klappe in Abhängigkeit der Innenraum-Belüf
tungstemperatur tB wiedergibt. Im Betriebsfall ohne vorliegendes
Scheibenwischeraktivierungssignal vom Scheibenwischerschalter 2
oder vom Regensensor 3 wird das Öffnungsverhältnis der Entfro
ster-Luftklappe gemäß einer ersten, durchgezogen gezeichneten
Kennlinie ÖK1 eingestellt, nach welcher dieses Öffnungsverhältnis
nahe null liegt, solange die Belüftungstemperatur tB einen be
stimmten unteren Grenzwert tBu nicht überschritten hat. Zwischen
diesem unteren Grenzwert tBu und einem oberen Grenzwert tBo steigt
dann das Öffnungsverhältnis gemäß dieser Kennlinie ÖK1 linear bis
auf ein in diesem Betriebsfall maximales Öffnungsverhältnis von
50% an, das dann auch bei weiter erhöhter Belüftungstemperatur tB
beibehalten wird.
Wenn hingegen das Scheibenwischeraktivierungssignal vom Schei
benwischerschalter 2 als dessen Ausgangssignal 4 oder vom Regen
sensor 3 als dessen Ausgangssignal 5 abgegeben wird, steuert das
Klimaanlagen-Steuergerät 6 das Öffnungsverhältnis der Entfro
ster-Luftklappe gemäß einer in Fig. 3 gestrichelt dargestellten
Kennlinie ÖK2. Gemäß dieser Kennlinie ÖK2 steigt das Öffnungsver
hältnis vom unteren Belüftungstemperatur-Grenzwert tBu zum oberen
Grenzwert tBo linear auf den theoretischen Maximalwert von 100%
an, auf dem es dann mit steigender Belüftungstemperatur tB ver
bleibt. Dies bedeutet, daß bei Regen und vergleichbaren feucht
nassen Witterungsverhältnissen die von der Klimaanlage konditio
nierte Luft bevorzugt über den Entfroster-Luftkanal 8, der end
seitig mit einer üblichen Entfrosterdüse versehen ist, an die
Innenseite der Windschutzscheibe geblasen wird, so daß dort jeg
liches Beschlagen derselben zuverlässig selbstätig verhindert
werden kann, ohne daß die Fahrzeuginsassen manuelle Eingriffe in
die Klimaanlage vorzunehmen brauchen.
Mit den in den Fig. 2 und 3 veranschaulichten Steuerungsmaßnah
men für das Gebläse 7 und den Entfroster-Luftkanal 8 läßt sich
folglich durch Nutzung eines Scheibenwischeraktivierungssignals
der Scheibenwischeranlage selbstätig das unerwünschte Beschlagen
von Fahrzeugscheiben, insbesondere der Windschutzscheibe, mit
vergleichsweise einfachen Mitteln vermeiden. Gleichzeitig werden
für den Fall trockenerer Witterung eine niedrigere Gebläselei
stung und damit niedrigere Gebläsegeräusche sowie ein erwünsch
termaßen geringerer Luftströmungsanteil über den Entfroster-
Luftkanal erreicht.
Bevorzugt ist außerdem in nicht weiter gezeigter Weise vorgese
hen, daß das Klimaanlagen-Steuergerät 6 auch die Antriebslei
stung für den Kältekompressor und dadurch die Trocknungsleistung
am Verdampfer in Abhängigkeit vom Vorliegen eines Scheibenwi
scheraktivierungssignals vom Scheibenwischerschalter 2 oder vom
Regensensor 3 steuert. In den Betriebssituationen, in denen al
lein aufgrund der Temperaturverhältnisse zwischen Außenraum und
Innenraum keine Kühlung der vom Außenraum angesaugten und in den
Innenraum eingeblasenen Luft erforderlich ist, kann dann der
Kompressor gezielt bei Vorliegen eines Scheibenwischeraktivie
rungssignals vom Scheibenwischerschalter oder vom Regensensor 3
aktiviert werden, während er ansonsten abgestellt bleiben kann,
was den Energieverbrauch der Anlage gering hält. Eine zu starke
Luftabkühlung am Verdampfer kann gegebenenfalls durch Gegenhei
zen kompensiert werden.
Die vorstehende Beschreibung eines vorteilhaften Beispiels
zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren allein mittels ohnehin
für eine Scheibenwischeranlage vorhandenen Signalen und folglich
mit sehr einfachen Mitteln ohne Notwendigkeit spezieller Feuch
te- und Taupunktsensoren eine außenfeuchtigkeitsabhängige Steue
rung einer Kraftfahrzeug-Klimaanlage ermöglicht, mit der ein un
erwünschtes Beschlagen der Fahrzeugscheiben in ausreichender
Weise verhindert werden kann. Es versteht sich, daß das Verfah
ren auch für Kraftfahrzeuge geeignet ist, deren Scheibenwischer
anlage keinen Regensensor beinhaltet. In diesem Fall wird nur
das Ausgangssignal 4 des Scheibenwischerschalters 2 dem Klimaan
lagen-Steuergerät 6 zur Erkennung des Vorliegens oder Nichtvor
liegens eines entsprechenden Scheibenwischeraktivierungssignals
zugeführt. Es versteht sich, daß das Ausgangssignal des Wisch-
Wasch-Schalters der Scheibenwischeranlage nicht dem Klimaanla
gen-Steuergerät 6 zugeführt ist bzw. jedenfalls von diesem nicht
als ein das Vorliegen feuchter oder nasser Witterung anzeigendes
Scheibenwischeraktivierungssignal interpretiert wird. Weiter
versteht sich, daß bei den meist mehreren Ein-Stellungen des
Scheibenwischerschalters 2 bereits eine erste Intervallschal
tungsstufe, bei der die Scheibenwischer nur langsam in vorgege
benen Intervallen wischen, als erfindungsgemäßes Scheibenwi
scheraktivierungssignal zur scheibenbeschlagmindernden Ansteue
rung der Klimaanlage verwendet wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur außenfeuchtigkeitsabhängigen Steuerung einer
Klimaanlage eines mit einer Scheibenwischeranlage ausgerüsteten
Kraftfahrzeuges,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leistung eines Luftgebläses (7) in Abhängigkeit vom Vorlie
gen eines Scheibenwischeraktivierungssignals (4, 5) scheibenbe
schlagmindernd derart gesteuert wird, daß es bei vorliegendem
Scheibenwischeraktivierungssignal mit einem höheren Grundlei
stungspegel (LG0) betrieben wird als bei nicht vorliegendem
Scheibenwischeraktivierungssignal.
2. Verfahren zur außenfeuchtigkeitsabhängigen Steuerung einer
Klimaanlage eines mit einer Scheibenwischeranlage ausgerüsteten
Kraftfahrzeuges, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Öffnungsverhältnis eines Entfroster-Luftkanals (8) in Ab
hängigkeit vom Vorliegen eines Scheibenwischeraktivierungs
signals scheibenbeschlagmindernd derart gesteuert wird, daß es
bei vorliegendem Scheibenwischeraktivierungssignal um einen von
der Innenraum-Belüftungstemperatur (tB) abhängig vorgegebenen
Betrag größer gewählt wird als bei nicht vorliegendem Scheiben
wischeraktivierungssignal.
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