DE19727240C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer Hochtemperatursupraleiterschicht auf ein Trägerelement - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer Hochtemperatursupraleiterschicht auf ein TrägerelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen einer
Hochtemperatursupraleiter-(HTSL)Schicht auf mindestens ein Trägerelement, insbe
sondere langes Metallband, durch thermisch reaktives Verdampfen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 4.
Supraleiter sind bekanntermaßen Materialien, bei denen der Gleichstromwiderstand
unterhalb einer materialspezifischen Temperatur, die auch Sprungtemperatur genannt
wird, gleich Null ist und der Hochfrequenzwiderstand deutlich niedriger als bei nor
malen Leitern ist. Weiterhin ist ein Supraleiter unterhalb seiner Sprungtemperatur ein
idealer Diamagnet, d. h. er schirmt Magnetfelder ab. Supraleiter sind jedoch nur auf
sehr aufwendige und teure Weise herzustellen, da ihre Sprungtemperatur nahe dem
absoluten Nullpunkt, d. h. maximal 23 K, liegt.
Die in jüngster Zeit entwickelten Hochtemperatursupraleiter sind Materialien aus oxi
dischen Keramiken, welche dieselben Eigenschaften wie Supraleiter besitzen, jedoch
eine Sprungtemperatur von über 23 K aufweisen. Ein bekannter Hochtemperatursu
praleiter ist YBa2CU3O7 welcher eine Sprungtemperatur von 92 K besitzt. Diese hohe
Sprungtemperatur ermöglicht die Anwendung von Hochtemperatursupraleitern in der
Technik mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand.
Es sind Aufdampfanlagen zur Herstellung einer HTSL-Schicht auf einem Trägerele
ment oder Substrat bekannt, bei welcher die Elemente Yttrium, Barium und Kupfer
aus beheizten Metallschiffchen verdampft und die Substrate mittels eines rotierenden
Substrathalters abwechselnd über den Aufdampfkanal und eine reaktive Oxidations
zone geführt werden. Nachteilig ist bei dem dort praktizierten Verfahren, daß die zur
Erzeugung einer möglichst homogenen HTSL-Schicht erforderliche gleichmäßige
Sauerstoffzufuhr nicht in dem gewünschten Maß gewährleistet werden kann und dar
überhinaus keine langen Substrate, beispielsweise mehrere hundert oder tausend
Meter lange, zur Energieübertragung über weite Entfernungen dienende Bänder, be
schichtet werden können.
Aus der gattungsbildenden US 4,981,839 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von HTSL-Schichten bekannt, bei dem ein Substrat mit einer metall
oxidischen Schicht vorbeschichtet wird und durch eine Wärme- und Sauerstoffbe
handlung fertig beschichtet wird. Hierbei ist jedoch eine Zuführung von Sauerstoff
mittels eines beweglichen Sauerstoffverteilschlittens nicht vorgesehen.
Ferner ist aus der US 5,017,550 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
einer oxidischen Dünnschicht bekannt, die in einer Vakuumkammern aufgebracht
wird. Die Sauerstoffionenquelle ist dabei wie bei der vorgenannten Druckschaft sta
tionär in der Vakuumkammer angeordnet.
Aus den Druckschriften JP 04-193967 A, JP 02-243781 A und JP 01-215963 A sind
weitere Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung oxidischer Dünnschichten be
kannt, bei denen ein Substrat durch Sauerstoffzufuhr oxidiert wird. Keine dieser
Druckschriften offenbart dabei eine Zuführung von Sauerstoff mittels eines bewegli
chen Sauerstoffverteilschlittens.
Ferner ist in der DE 196 31 101, die als nachveröffentlichtes Dokument nur hinsicht
lich der Neuheit relevant ist, eine Beschichtungsapparatur gezeigt, die zwar einen
bewegliche Sauerstoffzuführung aufweist, aber bei der die Sauerstoffzuführung nur
als einzelner Kanal ausgebildet ist. Bei dem dort beschriebenen Herstellungsverfah
ren wird ferner vor dem Beschichten der HTSL-Schicht keine Trägerschicht auf das
Substrat aufgebracht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem bzw. der die Herstellung einer
HTSL-Schicht auf einem Trägerelement auf möglichst effektive und qualitativ hoch
wertige Weise durchgeführt werden kann und auch, sehr lange Trägerelemente be
schichtet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 4
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren Ansprü
chen beschrieben.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Sauerstoff durch
kontinuierliches Hin- und Herbewegen eines mit geringem
Abstand unterhalb des Trägerelementes angeordneten Sauer
stoffverteilschlittens dem Trägerelement zugeführt.
Das erfindungsgemäße Hin- und Herbewegen des Sauerstoff
verteilschlittens ermöglicht ein sehr gleichmäßiges, genau
definiertes Aufbringen des Sauerstoffs auf die wachsende
HTSL-Schicht. Da sich der Sauerstoffverteilschlitten in
geringem Abstand unterhalb des Trägerelementes befindet,
kann die Sauerstoffaufbringung auf die sich bildende HTSL-
Schicht mit vergleichsweise hohem Druck durchgeführt wer
den.
Die erfindungsgemäß Vorrichtung weist eine Sauerstoff
zufuhreinrichtung mit einem mit geringem Abstand unterhalb
des Trägerelementes angeordneten, sich in einer zum Trä
gerelement parallelen Ebene hin- und herbewegenden Sauer
stoffverteilschlitten auf, der eine Mehrzahl von nebenein
anderliegenden, nach oben geöffneten Sauerstoffzufuhrkanä
len und zwischen den Sauerstoffzufuhrkanälen vorgesehene
Durchgangsöffnungen zum Durchtritt der HTSL-Schicht-Ele
mente aufweist.
Der erfindungsgemäße Sauerstoffverteilschlitten weist, wie
bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren beschrieben wurde, den Vorteil auf, daß eine HTSL-
Schicht auf sehr gleichmäßige und effektive Weise erzeugt
werden kann. Die zwischen den Sauerstoffzufuhrkanälen
vorgesehenen Durchgangsöffnungen des Sauerstoffverteil
schlittens ermöglichen hierbei einen Durchtritt der HTSL-
Schicht-Elemente, d. h. von Yttrium, Barium und Kupfer im
Falle einer YBa2Cu3O7-Schicht, von unten durch den Sauer
stoffverteilschlitten hindurch, so daß das Aufdampfen der
HTSL-Schicht-Elemente auf das Trägerelement durch den
Sauerstoffverteilschlitten nicht behindert wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
sind die Führungsschienen des Sauerstoffverteilschlittens
zwischen vertikal beabstandeten Kugellagern geführt, die
mittels einer Kühlung in einem bestimmten Temperaturbe
reich gehalten werden. Hierdurch wird eine sehr exakte
Führung des Sauerstoffverteilschlittens auch bei hohen
Temperaturen gewährleistet. Dies wiederum bietet die Mög
lichkeit, einen sehr kleinen Spalt zwischen dem Sauer
stoffverteilschlitten und einer darüber angeordneten Hal
terung für die Trägerelemente einzuhalten, wodurch ein
hoher Sauerstoffdruck im Bereich der Trägerelemente und
eine sehr effektive Ausnutzung des Sauerstoffs erreicht
werden können.
Auf der Unterseite des Sauerstoffverteilschlittens ist
zweckmäßigerweise eine Heizeinrichtung vorgesehen, welche
die Unterseite der Querstege zumindest teilweise umgibt.
Hierdurch kann der über den Sauerstoffverteilschlitten
zugeführte Sauerstoff auf sehr wirksame Weise unmittelbar
vor dem Aufbringen auf die HTSL-Schicht auf die erforder
liche Temperatur erwärmt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
beispielshaft erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1: eine schematische Draufsicht auf eine
vollständige HTSL-Beschichtungsanlage ge
mäß der Erfindung,
Fig. 2: eine Seitenansicht der Beschichtungsanlage
von Fig. 1,
Fig. 3: eine Draufsicht auf den Sauerstoffverteil
schlitten mit Kurbelantrieb,
Fig. 4: einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von
Fig. 3,
Fig. 5: einen Schnitt längs der Linie V-V von
Fig. 3,
Fig. 6: eine vergrößerte Darstellung der Einzel
heit VI von Fig. 5,
Fig. 7: eine vergrößerte Darstellung der Einzel
heit VII von Fig. 4,
Fig. 8: einen Querschnitt im Bereich des Sauer
stoffverteilschlittens zur Verdeutlichung
der Schlittenlagerung, Trägerelementhalte
rung und Sauerstoffzuführung,
Fig. 9: eine vergrößerte Darstellung der Einzel
heit IX von Fig. 8, und
Fig. 10: einen schematischen Querschnitt zur Ver
deutlichung des Aufbaus einer HTSL-Schicht
auf dem Trägerelement.
Anhand der Fig. 1 und 2 werden im folgenden die wesent
lichen Bestandteile einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Aufbringung einer HTSL-Schicht auf Trägerelementen in
der Form von langen, dünnen Metallbändern beschrieben. Die
Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer eingangs
seitigen Spulenkammer 1, einer ersten Vakuumkammer 2,
einer zweiten Vakuumkammer 3, einer dritten Vakuumkammer
4 und einer ausgangsseitigen Spulenkammer 5.
Innerhalb der eingangsseitigen Spulenkammer 1 befinden
sich mehrere, beispielsweise vier, nebeneinanderliegende
Rollen oder Spulen 6, die um eine gemeinsame horizontale
Querachse 7 drehbar sind und auf denen lange, dünne Me
tallbänder 8 mit einer Länge von beispielsweise mehreren
Kilometern aufgewickelt sind. Die Metallbänder 8 stellen
Trägerelemente für eine HTSL-Schicht dar, die in der drit
ten Vakuumkammer 4 auf die Metallbänder 8 aufgedampft
wird, wie im folgenden noch näher beschrieben wird.
Die von den Rollen 6 abgewickelten Metallbänder 8 durch
laufen zunächst die erste Vakuumkammer 2, in welcher aus
einem Elektronenstrahlverdampfer 9 kontinuierlich ein
Metall, beispielsweise Palladium oder Tantal, verdampft
und auf die Unterseite der Metallbänder 8 aufgetragen
wird.
In der zweiten Vakuumkammer 3 werden die Metallbänder 8
mit einer texturierten Oxidschicht versehen. Die Oxiddepo
sition erfolgt wiederum mittels eines Elektronenstrahl
verdampfers 10, wobei als Materialien beispielsweise Cer
oxid (CeO2), Yttrium-stabilisiertes Zinkronoxid (YSZ) oder
Magnesiumoxid (MgO) verwendet werden.
Die Metallbänder 8 durchlaufen anschließend die dritte
Vakuumkammer 4, in welcher die eigentliche HTSL-Schicht
aus YBa2Cu3O7 aufgedampft wird. Die Elemente Yttrium, Bari
um und Kupfer werden simultan aus drei bodenseitigen
Schiffchen 11a, 11b, 11c verdampft, die durch ein speziel
les, nicht näher dargestelltes Füllsystem mit den Elemen
ten Yttrium, Barium und Kupfer versorgt werden. Die Raten
regelung erfolgt nach dem Prinzip der Atomabsorptions-
Spektroskopie. In dieser dritten Vakuumkammer 4 erfolgt
die Zuführung des für die Ausbildung der HTSL-Schicht
erforderlichen Sauerstoffs mittels einer speziellen Sauer
stoffzuführvorrichtung, die im folgenden noch näher erläu
tert wird.
In jeder Vakuumkammer 2, 3, 4 befinden sich oberhalb der
Metallbänder 8 Heizeinrichtungen 12, 13, 14, welche die
Metallbänder 8 auf die erforderliche Temperatur von etwa
700° bis 750°C in den Vakuumkammern 2 und 3 bzw. auf etwa
650°C in der dritten Vakuumkammer 4 erwärmen.
Die Metallbänder 8 durchlaufen die Vakuumkammern 2, 3, 4
mit konstanter Geschwindigkeit und werden anschließend auf
Rollen 15 aufgewickelt, die sich nebeneinander in der
ausgangsseitigen Spulenkammer 5 befinden und um eine ge
meinsame Querachse 16 drehbar sind. Der Antrieb der Rollen
6, 15 erfolgt über entsprechende, nicht näher dargestellte
Motore.
Die Zufuhr des für die Ausbildung der HTSL-Schicht auf der
Unterseite der Metallbänder 8 erforderlichen Sauerstoffs
erfolgt über einen speziellen Sauerstoffverteilschlitten
17, der dicht unterhalb der Metallbänder 8 angeordnet ist
und in Fig. 2 schematisch und in den Fig. 3 bis 9 im
Detail dargestellt ist.
Der Sauerstoffverteilschlitten 17 weist, wie aus Fig. 3
ersichtlich, einen umlaufenden, horizontal angeordneten
Rahmen 18 auf, der in der Draufsicht eine rechteckige Form
hat. Die beiden Längsseiten des Rahmens 18 weisen in ihren
äußersten Randbereichen Führungsschienen 19 auf, die sich
geradlinig über die gesamte Länge des Sauerstoffverteil
schlittens 17 erstrecken. Die beiden Führungsschienen 19
dienen zur beidseitigen Lagerung des Sauerstoffverteil
schlittens 17 zwischen vertikal übereinanderliegenden
Kugellagern 20a, 20b (Fig. 9), die auf ortsfesten Zapfen
21a, 21b sitzen. Auf jeder Seite des Sauerstoffverteil
schlittens 17 sind so viele Paare von Kugellagern 20a, 20b
vorgesehen, daß der Sauerstoffverteilschlitten 17 eine
lineare, hin- und hergehende horizontale Bewegung, die
durch den Doppelpfeil 23 von Fig. 3 veranschaulicht wird,
innerhalb der dritten Vakuumkammer 4 ausführen kann und
hierbei exakt, insbesondere in vertikaler Richtung, ge
führt ist. Die oszillierende Bewegung des Sauerstoffver
teilschlittens 17 kann beispielsweise mittels eines Kur
beltriebs 24 und einer entsprechenden Kurbelstange 25
bewirkt werden, welche einerseits hubverstellbar am Kur
beltrieb 24 und andererseits gelenkig am vorderen Querholm
26 des Rahmens 18 befestigt ist.
In seinem mittleren Bereich weist der Sauerstoffverteil
schlitten 17 eine Mehrzahl von Querstegen 27 auf, die sich
durchgehend von einem Rahmenlängsteil 28 zum gegenüberlie
genden Rahmenlängsteil 28 erstrecken. Im gezeigten Aus
führungsbeispiel sind insgesamt sechs Querstege 27 vor
gesehen, welche, in Längsrichtung des Sauerstoffverteil
schlittens 17 gesehen, in dessen mittlerem Drittel an
geordnet sind. In jedem Quersteg 27 ist eine von oben her
eingebrachte Vertiefung vorgesehen, die sich über die
gesamte Länge der Querstege 27 erstreckt und einen nach
oben hin offenen Sauerstoffzufuhrkanal 29 bildet. Die
Sauerstoffzufuhrkanäle 29 stehen an ihren beiden Enden mit
Längskanälen 30 in Verbindung, welche sich auf der Ober-
und Unterseite eines jeden Rahmenlängsteils 28 befinden.
In diese Längskanäle 30 sind von oben und unten her Sauer
stoffzuleitungen 31 eingeführt (siehe Fig. 8), über wel
che die Längskanäle 30 und damit die Sauerstoffzufuhrkanä
le 29 innerhalb der Querstege 27 mit Sauerstoff versorgt
werden.
Wie aus Fig. 8 und 9 ersichtlich, ist der Sauerstoff
zufuhrschlitten 17 mit geringem Abstand a unterhalb von
Trägerschienen 32, 32a angeordnet, welche sich zwischen
den Metallbändern 8 in deren Längsrichtung erstrecken. Die
Trägerschienen 32, 32a weisen in ihrem unteren Bereich
seitliche Horizontalvorsprünge auf, welche die Randberei
che der Metallbänder 8 untergreifen und somit eine Gleit
führung für diese darstellen. Im gezeigten Ausführungsbei
spiel, bei dem vier nebeneinanderliegende Metallbänder 8
gleichzeitig eine HTSL-Schicht erhalten, sind somit ins
gesamt 5 Trägerschienen vorgesehen. Von Bedeutung ist
insbesondere, daß der Sauerstoffzufuhrschlitten 17 einen
geringen vertikalen Abstand a (Fig. 9) zu den beiden äuße
ren Trägerschienen 32a aufweist, um ein seitliches Ab
strömen des zugeführten Sauerstoffs zu vermeiden. Dieser
vertikale Abstand a kann beispielsweise die Größenordnung
von nur einigen Zehntel Millimetern, beispielsweise 0,2
mm, haben. Wie ersichtlich, wird somit der Sauerstoff
mittels einer Zwangsführung bis unmittelbar unterhalb der
Unterseite der Metallbänder 8 geleitet, so daß der Sauer
stoff auf sehr effektive Weise genau an die gewünschten
Stellen gebracht werden kann. Durch das Hin- und Herbewe
gen des Sauerstoffzufuhrschlittens erfolgt hierbei eine
besonders gleichmäßige Verteilung des Sauerstoffs auf der
Unterseite der Metallbänder 8.
Um eine möglichst konstante minimale Spalthöhe (Abstand a)
zwischen den äußeren Trägerschienen 32a und dem Sauer
stoffzufuhrschlitten 17 aufrecht erhalten zu können, sind
die Zapfen 21a, 21b, welche die Kugellager 20a, 20b tra
gen, hohl ausgebildet, so daß von ihrer Außenseite her
eine Kühlflüssigkeit über eine in die Hohlräume hinein
ragende Kühlflüssigkeitsleitung 33 eingeführt werden kann.
Über den Ringraum zwischen der Kühlflüssigkeitsleitung 33
und der Hohlraumwandung kann die Kühlflüssigkeit wieder
abfließen. Mittels dieser Kühlflüssigkeit können die Zap
fen 21a, 21b und damit die Lager 20a, 20b in einem be
stimmten Temperaturbereich gehalten werden, so daß eine
sehr genaue und gleichbleibende Führung des Sauerstoff
zufuhrschlittens 17 möglich ist.
Die seitlichen vertikalen Träger 22, an denen die Zapfen
21a, 21b befestigt sind, sowie weitere Vertikalträger 34,
an denen die Trägerschienen 32a gehaltert sind, sind an
einer oberen horizontalen Trägerplatte 35 befestigt, wel
che sich über die gesamte Breite der in Fig. 8 gezeigten
Anordnung erstreckt.
In Fig. 8 ist weiterhin oberhalb der Trägerschienen 32,
32a die obere Heizeinrichtung 14 (siehe auch Fig. 2)
schematisch eingezeichnet, welche sich in horizontaler
Lage über die Metallbänder 8 erstreckt und mit einer zu
sätzlichen äußeren Abschirmung gegen unerwünschte Wärme
verluste nach oben versehen ist.
Um ein Durchtreten der im Bodenbereich der dritten Vakuum
kammer 4 erzeugten Yttrium-, Barium- und Kupferdämpfe zur
Unterseite der Metallbänder 8 auch im Bereich des Sauer
stoffzufuhrschlittens 17 zu ermöglichen, weisen die Quer
stege 27 einen Abstand voneinander auf, so daß zwischen
ihnen Durchgangsöffnungen 37 in der Form von länglichen
Spalten vorgesehen sind. Durch diese Durchgangsöffnungen
37 können die Yttrium-, Barium- und Kupferatome ungehin
dert hindurchtreten und zur Unterseite der Metallbänder 8
gelangen, wie aus Fig. 6 ersichtlich ist.
Zwischen dem Bereich der Querstege 27 und dem vorderen und
hinteren Querholm 26 ist jeweils eine großflächige Aus
sparung 36 vorgesehen, um den Sauerstoffverteilschlitten
17 zur Erhöhung seiner Stabilität zu verlängern.
Aus Fig. 6 geht weiterhin hervor, daß jeder Quersteg 27
auf seiner Unterseite mit einer zusätzlichen Heizeinrich
tung 38 umgeben ist, die einerseits den innerhalb der
Sauerstoffzufuhrkanäle 29 zugeführten Sauerstoff erwärmt
und andererseits ein Wärmeschild auf der Unterseite der
Metallbänder 8 erzeugt, das eine gleichmäßig hohe Tempera
tur im Bereich der Metallbänder 8 sicherstellt. Um Wärme
verluste nach unten zu vermeiden, ist die zusätzliche
Heizeinrichtung 38 auf ihrer Unterseite von einer Abschir
mung 39 umgeben.
Unterhalb der seitlichen Trägerschienen 32a ist weiterhin
eine nach unten abgeschirmte, jedoch feststehende Heizung
40 vorgesehen.
In Fig. 10 ist in schematischer, nicht maßstabsgerechter
Darstellung ein Ausschnitt des fertig beschichteten Me
tallbandes 8 ersichtlich. An die Unterseite des Metall
bandes 8, welches als Trägerelement dient, befindet sich
zunächst die in der ersten Vakuumkammer 2 aufgedampfte
Metallschicht 41, die beispielsweise aus Palladium oder
Tantal besteht. Hieran schließt sich die in der zweiten
Vakuumkammer 3 aufgedampfte, texturierte Oxidschicht 42
an, die beispielsweise aus CeO2, YSZ oder MgO besteht. Auf
dieser Oxidschicht 42 wird in der dritten Vakuumkammer 4
die HTSL-Schicht 43 aus Yttrium, Barium und Kupfer aufge
dampft.
Claims (15)
1. Verfahren zum Aufbringen einer Hochtemperatursupraleiterschicht auf min
destens ein Trägerelement, insbesondere ein langes Metallband (8), durch
thermisch reaktives Verdampfen von Hochtemperatursupraleiterschicht-
Elementen, insbesondere von Yttrium, Barium und Kupfer, und Zuführen von
Sauerstoff, wobei vorher auf das Trägerelement in einer Vakuumkammer ei
ne texturierte Oxidschicht aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
Sauerstoff durch kontinuierliches Hin- und Herbewegen eines mit geringem
Abstand unterhalb des Trägerelementes angeordneten Sauerstoffverteil
schlittens (17) dem Trägerelement zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sauerstoffzuführung über ein lineares, horizontales
Hin- und Herbewegen des Sauerstoffverteilschlittens (17)
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Trägerelement kontinuierlich durch eine Hoch
temperatursupraleiter-Beschichtungsstation hindurchgeführt
wird.
4. Vorrichtung zum Aufbringen einer Hochtemperatursupra
leiterschicht auf mindestens ein Trägerelement, insbeson
dere langes Metallband (8), durch thermisch reaktives
Verdampfen von Hochtemperatursupraleiterschicht-Elementen
insbesondere von Yttrium, Barium und Kupfer, innerhalb
einer Hochtemperatursupraleiter-Beschichtungsstation, mit
einer Einrichtung zum Zuführen von Sauerstoff zum Träger
element, dadurch gekennzeichnet, daß die Sauerstoffzufuhr
einrichtung einen mit geringem Abstand unterhalb des Trä
gerelementes angeordneten, sich in einer zum Trägerelement
parallelen Ebene hin- und herbewegenden Sauerstoffverteil
schlitten (17) aufweist, der eine Mehrzahl von nebenein
anderliegenden, nach oben geöffneten Sauerstoffzufuhrkanä
len (29) und zwischen den Sauerstoffzufuhrkanälen (29)
vorgesehene Durchgangsöffnungen (37) zum Durchtritt der
Hochtemperatursupraleiterschicht-Elemente aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sauerstoffverteilschlitten (17) eine rechteckige
Form hat, wobei an zwei Rahmenlängsteilen (28) Führungs
schienen (19) ausgebildet und die Sauerstoffzufuhrkanäle
(29) quer zu diesen Rahmenlängsteilen (28) angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sauerstoffzufuhrkanäle (29) innerhalb
von parallelen, beabstandeten Querstegen (27) ausgebildet
sind, die zumindest über den größten Teil ihrer Länge nach
oben offen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Sauerstoffzufuhrkanal (29) mit
mindestens einem gemeinsamen Längskanal (30) verbunden
ist, der sich im längsseitigen Randbereich des Sauerstoff
verteilschlittens (17) befindet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (19) des Sauer
stoffverteilschlittens (17) zwischen vertikal beabstande
ten Kugellagern (20a, 20b) geführt sind, die mittels einer
Kühlung in einem bestimmten Temperaturbereich gehalten
werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugellager (20a, 20b) auf hohlen, mittels eines
Kühlfluids gekühlten Zapfen (21a, 21b) gehaltert sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Sauerstoffver
teilschlittens (17) eine sich mit dem Sauerstoffverteil
schlitten (17) mitbewegende Heizeinrichtung (38) vorgese
hen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung (38) die Unterseite der Querstege
(27) zumindest teilweise umgibt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß sich mit geringem Abstand a oberhalb
des Sauerstoffverteilschlittens (17) eine Halteeinrichtung
(32, 32a) für mindestens ein Trägerelement befindet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichtung aus mehreren beabstandeten, eine
Mehrzahl von Trägerelementen in ihren Randbereichen tra
genden, zueinander parallelen Trägerschienen (32, 32a)
besteht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägerelement aus einem langen
Metallband (8) besteht, das kontinuierlich durch die
Hochtemperatursupraleiter-Beschichtungsstation hindurch
geführt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß hinter der Beschichtungsstation eine Aufwickelvor
richtung zum Aufwickeln des beschichteten Trägerelements
auf eine Rolle (15) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19727240A DE19727240C2 (de) | 1997-06-26 | 1997-06-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer Hochtemperatursupraleiterschicht auf ein Trägerelement |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19727240A DE19727240C2 (de) | 1997-06-26 | 1997-06-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer Hochtemperatursupraleiterschicht auf ein Trägerelement |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19727240A1 DE19727240A1 (de) | 1998-09-17 |
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