DE19724547A1 - Verfahren zur Aufbereitung von Badewasser mit Ozon - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von Badewasser mit OzonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von
Badewasser mit Ozon nach dem Gattungsbegriff des
Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus der DE 39 14 024 A1
bekannt geworden. Dabei dient das Ozon im Bereich der
Aufbereitungsanlage zum Abbau der vorwiegend organischen
Schmutzfracht, die anschließend ausgefiltert wird. Das Bromid
gewährleistet, daß kein Ozon ins Becken gelangt und andererseits
genügend Hypobromit zur Desinfektion im Becken zur Verfügung
steht.
Seit vielen Jahren weiß man, daß durch die Reaktion freier
Halogene mit organischen Stoffen als Nebenprodukte sogenannte
Haloforme entstehen. Bei dem gattungsgemäßen Verfahren, das
ausschließlich Brom verwendet, treten sie vorwiegend in Gestalt
von Bromoform auf. Diesen Stoffen ist in letzter Zeit verstärkt
Beachtung geschenkt worden. Sie werden als toxisch und
krebserregend eingestuft. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde in
den geltenden Gesundheitsschutzbestimmungen ein Richtwert für den
zulässigen Gehalt von Haloformen im Trink- und auch im Badewasser
festgesetzt.
Bislang bewältigt man das Problem durch die laufende Zudosierung
(Einschwemmen) von pulverisierter Aktivkohle in den Sandfilter.
Die Haloforme werden von der Aktivkohle adsorbiert. Die
Aktivkohle wird jedoch bei der Rückspülung des Filters
ausgetragen und gelangt in die Kläranlagen. Dabei entstehen neue
Probleme, weil die Aktivkohle sich in Klärbecken, in Leitungen
und an anderen Anlagenteilen festsetzt und dadurch zu
erheblichen Störungen führt. Jegliche Lösungsmittel sind
wirkungslos. Die Aktivkohle kann praktisch nur durch Abkratzen,
d. h. mechanisch entfernt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
einleitend beschriebenen Gattung zur Badewasseraufbereitung
vorzuschlagen, bei dem ohne die Zuhilfenahme von Aktivkohle im
Filter das Vorkommen von Haloformen im Badewasser unter dem
vorgeschriebenen Richtwert gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Wasser nach der Aufbereitungsanlage und vor Eintritt in das
Becken einer UV-Bestrahlung ausgesetzt wird. Die Bestrahlung von
Wasser mittels Licht im UV-Wellenlängenbereich ist ein an sich
bekannter physikalischer Prozeß, der zur Desinfektion von
Wasser, d. h. zur Inaktivierung von Mikroorganismen verwendet
wird. Dies gilt jedoch nicht für Badewasser, da die Bestrahlung
sich nicht auf das Badebecken erstreckt, in das durch die
Badegäste laufend große Mengen von Keimen eingetragen werden.
Somit gab es bisher keinen Grund, das umgewälzte Badewasser in
der Aufbereitungsanlage zu bestrahlen, da die Desinfektion im
Becken durch ein Desinfektionsmittel mit Depotwirkung
gewährleistet werden muß. Bei dem gattungsgemäßen Verfahren
geschieht dies durch das bei der Reaktion von Ozon mit Bromid
entstandene Hypobromit.
Die neue Erkenntnis besteht darin, daß bei diesem Verfahren, bei
dem Haloforme nahezu ausschließlich als Bromoform auftreten, die
UV-Bestrahlung zu einer spektakulären Reduzierung dieser
Haloforme führt, so daß die Verwendung von Aktivkohle im Filter
entfallen kann.
Die Bestrahlung des umgewälzten Wassers erfolgt vorzugsweise im
Bypass in einer Bestrahlungskammer üblicher Bauart und im
Wellenlängenbereich von 200 nm-280 nm.
Claims (2)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Badewasser, wobei das Wasser
mit Ozon vermischt wird und wobei dem Wasser vor dem Vermischen
Bromid zugesetzt wird mit der Folge, daß das über die Reaktion
des Ozons mit den unerwünschten, vorwiegend organischen
Wasserinhaltsstoffen hinaus verbleibende überschüssige Ozon mit
dem im Wasser gelösten Bromid reagiert und dabei Ozon zu
Sauerstoff reduziert und Bromid zu sauerstoff-aktivem Hypobromit
oxidiert wird, welches im Becken die Aufgabe der Langzeit-
Desinfektion erfüllt, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser
nach der Aufbereitungsanlage und vor Eintritt in das Becken
einer UV-Bestrahlung ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein abgezweigter Teil des umgewälzten Wassers eine
Bestrahlungskammer durchströmt und die UV-Bestrahlung im
Wellenlängenbereich von etwa 200 nm bis 280 nm erfolgt.
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DE (1) | DE19724547A1 (de) |
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Also Published As
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CH692618A5 (de) | 2002-08-30 |
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