DE19722916A1 - Verfahren zur Startabschaltung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Startabschaltung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Startab
schaltung einer Brennkraftmaschine mit den im Oberbe
griff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
Es ist bekannt, daß Brennkraftmaschinen mittels einer
Startvorrichtung gestartet werden müssen, da diese
nicht von alleine anlaufen. Hierzu werden üblicher
weise Startermotoren eingesetzt, die über ein als
sogenanntes Einrückrelais ausgebildetes Starterrelais
mit einer Spannungsquelle verbunden werden, und
gleichzeitig ein Ritzel des Startermotors mit einem
Zahnkranz eines Schwungrades der Brennkraftmaschine
zum Andrehen in Eingriff gebracht wird. Zum Einschal
ten des Starterrelais ist es bekannt, dieses über
einen externen Schalter, beispielsweise einem Zünd
schalter oder Startschalter des Kraftfahrzeuges anzu
steuern. Nach Erreichen des Selbstlaufes der Brenn
kraftmaschine muß der Startermotor ausgespurt werden,
um einer Geräuschentwicklung und einem Verschleiß
vorzubeugen. Bekannt ist eine manuelle Startabschal
tung, durch Loslassen des Zünd- beziehungsweise
Startschalters. Um eine Komforterhöhung in Kraftfahr
zeugen zu erreichen, sind Lösungen bekannt, eine
automatische Startabschaltung der Brennkraftmaschine
durchzuführen. So ist beispielsweise in der DE 195 03 537 A1
vorgeschlagen, eine elektronische Erkennung
des Selbstlaufes der Brennkraftmaschine durch Erfas
sung der Welligkeit einer Batteriespannung und/oder
eines Starterstroms zu realisieren. Es erfolgt ein
Vergleich des Absolutwertes der Batteriespannung oder
des Starterstromes mit einem Referenzwert um den
Selbstlauf der Brennkraftmaschine zu detektieren.
Hierbei ist nachteilig, daß Betriebsbedingungen der
Brennkraftmaschine nur ungenügend berücksichtigbar
sind, so daß, beispielsweise ein Kaltstart und ein
Warmstart der Brennkraftmaschine nicht berücksichtig
bar sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit dem im Anspruch 1
genannten Merkmalen bietet den Vorteil, daß zur Be
stimmung des Zeitpunktes der Startabschaltung Infor
mationen über den Betriebszustand der Brennkraftma
schine indirekt berücksichtigt werden. Dadurch, daß
ein dem Starterstrom proportionales Signal zur Be
stimmung des Zeitpunktes der Startabschaltung aus
gewertet wird, wobei eine Kennlinie mit einem dem
Starterstrom proportionalen Signal ausgewertet wird,
welches von einem Betriebszustand der Brennkraftma
schine abhängig ist, ist eine optimierte Startab
schaltung unmittelbar nach Selbstlauf der Brennkraft
maschine möglich, so daß eine Startzeitverkürzung,
insbesondere bei betriebswarmer Brennkraftmaschine
erreicht wird. Das Verfahren ist in einfacher Weise
für alle Brennkraftmaschinen einsetzbar, wobei ledig
lich eine Anpassung der Kennlinien der von dem Be
triebszustand der Brennkraftmaschine bestimmten Para
meter notwendig ist.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß als dem Starterstrom proportionales Signal
eine Batteriespannung einer den Startermotor versor
genden Kraftfahrzeugbatterie ausgewertet wird. Hier
durch wird es möglich, ohne eine Drehzahlinformation
einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine den Zeit
punkt der Startabschaltung zu optimieren.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbei
spielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Verlauf eines Starterstroms;
Fig. 2 Korrelationen zwischen dem Starterstrom
und einer Kurbelwellendrehzahl einer
Brennkraftmaschine und
Fig. 3 den Batteriespannungsverlauf während
einer Startphase.
In Fig. 1 ist der typische Verlauf eines Starter
stromes IS eines Startermotors einer Brennkraftma
schine über der Zeit t gezeigt. Mit Einschalten des
Startermotors steigt der Starterstrom IS auf einen
ersten Maximalwert I1 zum Zeitpunkt t1. Anschließend
geht der Starterstrom IS in einen Welligkeitsbereich
über, ehe er nach Selbstlauf der Brennkraftmaschine
in einen Strom I0 übergeht. Die Welligkeit des Star
terstromes IS ergibt sich bekannterweise aus den
während der Startphase wechselnden Kompressions- und
Dekompressionsphasen der Brennkraftmaschine. Begin
nend ab einem Zeitpunkt t0, der einen definierten
Abstand vom Zeitpunkt t1, beispielsweise 150 ms be
trägt, werden die Phasen mit positiver beziehungswei
se negativer Steigung des Starterstromes IS erfaßt.
Im gezeigten Beispiel werden die Phasen negativer
Steigung des Starterstromes durch die Zeitspannen t2
bis t3, t4 bis t5 und so weiter erfaßt, während die
Phasen positiver Steigung von den Zeitspannen t3 bis
t4 und t5 bis t6 und so weiter erfaßt sind. Jedem
Spannungsminimum zu den Zeitpunkten t2, t4 und t6 ist
ein Starterstrommaximum 12, 14 beziehungsweise 16
zugeordnet.
Zum Ermitteln des Zeitpunktes der Startabschaltung
wird beginnend ab jedem Maximum des Starterstromes
12, 14 und 16 die Zeitdauer des Starterstromes mit
negativem Gradient ermittelt und mit einer fest abge
legten Zeitkennlinie verglichen. Die fest abgelegte
Zeitkennlinie bestimmt sich aus einer Funktion
tAbschalt = f(I1). Anhand des ersten Strommaximums I1
des Starterstromes IS kann auf einen Betriebszustand
der Brennkraftmaschine geschlossen werden. So ist
bekannt, daß bei unterschiedlichen Betriebstemperatu
ren der Brennkraftmaschine das erste Maximum 11 einen
entsprechenden, den Betriebstemperaturen zuordbaren
Wert aufweist.
Diese Information wird anhand der in Fig. 2 gezeig
ten Korrelation zwischen einer Kurbelwellendrehzahl
der Brennkraftmaschine zum Starterstrom IS weiter
ausgewertet. Die Kennlinien der Fig. 2 stellen die
Korrelation einer Kurbelwellendrehzahl n zu dem Star
terstrom IS dar. Hierbei wird von einer geschlossenen
Freilauf-Kupplung und einem quasi-stationären Betrieb
des Startermotors und der Brennkraftmaschine ausge
gangen. Es sind insgesamt drei Kennlinien für drei
unterschiedliche Betriebstemperaturen, nämlich bei
-20°C, +20°C und +80°C aufgetragen. Mit 10 ist ein
Bereich gekennzeichnet, der den Endbereich einer
Hochlaufunterstützung bei einer kalten Brennkraftma
schine definiert. Eine Kennlinie 12 definiert eine
Mindest-Kurbelwellendrehzahl n für einen Selbstlauf
bei einer warmen Brennkraftmaschine. Die sich erge
benden Kennlinien der Kurbelwellendrehzahl n über dem
Starterstrom IS sind in linearisierte Kennlinien
überführt. Eine "Warm"-Kennlinie ist mit 14 und eine
hierzu parallel verlaufende "Kalt"-Kennlinie ist mit
16 bezeichnet. Eine gute Korrelation zwischen dem
Starterstrom IS und der Drehzahl n ergibt sich für
Temperaturen < ca. 10°C und für einen Drehzahlbe
reich n bis ca. 300 1/min. Für eine betriebswarme
Brennkraftmaschine kann hieraus ein Abschaltkriterium
ermittelt werden, wenn keine Zünd- oder Verbrennungs
aussetzer auftreten. Für Temperaturen < 0°C ergibt
sich kein Schnittpunkt zwischen der mindesterforder
lichen Drehzahl n und dem Starterstrom IS.
Durch Auswertung der sich gemäß Fig. 1 ergebenden
Strom-Zeit-Werte für den Starterstrom IS mit der
Drehzahl-Strom-Beziehung gemäß Fig. 2 wird eine
Zeitkennlinie zur Startabschaltung der Brennkraftma
schine gebildet. Hierbei können unterschiedliche
Zeitkennlinien für unterschiedliche Betriebszustände
der Brennkraftmaschine, beispielsweise in Abhängig
keit einer Betriebstemperatur, abgelegt und verarbei
tet werden. Durch Definition einer Ausgangstemperatur
TKrit von beispielsweise 10°C kann zwischen Kenn
linien von < TKrit und < TKrit unterschieden werden.
Das Umschalten dieser Kennlinien erfolgt beispiels
weise durch Auswertung der Strommaxima 11, 12 des
Starterstroms IS, da diese die Informationen liefern,
ob es sich um eine kalte oder betriebswarme Brenn
kraftmaschine handelt. Insbesondere über die Ampli
tude der Maxima I1 und I2, den Zeitabstand der Ampli
tuden t2-t1 sowie die Differenz I2-I1 kann ein Krite
rium zur Erkennung einer warmen beziehungsweise einer
kalten Brennkraftmaschine sein.
Zur Vereinfachung kann vorgesehen sein, daß der Zeit
punkt zur Startabschaltung anhand einer gemeinsamen
Kennlinie ermittelt wird, wobei beispielsweise eine
gemeinsame Kennlinie für eine warme und eine kalte
Brennkraftmaschine verwendet wird.
Für eine Startabschaltung nach sicherem Selbstlauf
der Brennkraftmaschine muß die Abschaltung über die
Zeitdauer der offenen Freilauf-Kupplung erfolgen. Die
offene Freilauf-Kupplung kann über den Verlauf des
Starterstromes IS detektiert werden. Die Beobach
tungszeit bis zu der bei einer offenen Freilauf-Kupp
lung mindestens gewartet werden muß, bevor die Start
abschaltung erfolgen darf, entspricht der Zeit für
0,8 bis 1 halbe Umdrehung der Kurbelwelle bei un
veränderter Durchdrehdrehzahl n ohne Verbrennungsmo
mente, entsprechend des Zündabstandes bei einer
4-Zylinder-Brennkraftmaschine. Der Faktor 0,8 ergibt
sich, da bei warmer Brennkraftmaschine und Vorgelege
startermotor die Kraftschlußphase, bei geschlossener
Freilauf-Kupplung circa 20% der Taktzeit der Brenn
kraftmaschine nicht unterschreitet.
Eine Drehzahlermittlung der Drehzahl n kann über die
jeweils einer Öffnungsphase der Freilauf-Kupplung
vorausgehenden Geschlossenphase der Freilauf-Kupplung
nach der Korrelation zwischen dem Starterstrom IS und
der Kurbelwellendrehzahl n (Warmkennlinien) erfolgen.
Bei Temperaturen von deutlich unter +20°C und/oder
teilentladener Kraftfahrzeugbatterie ergibt sich bei
gleichem Starterstrom IS ein entsprechend kleinerer
zugeordneter Drehzahlwert n. Dies kompensiert sich
bei niederen Brennkraftmaschinen-Temperaturen da
durch, daß dort die relative Kraftschlußphase bei 0°C
auf typisch 50% oder bei -20°C auf typisch 70% an
steigt. Bleibt man auch dort beim Faktor 0,8, so wird
eine Öffnungsphase der Freilauf-Kupplung bei negati
ven Temperaturen ebenfalls sicher überbrückt. Späte
stens aus der zweiten Kompressionsphase bei Kalttem
peraturen ist über das hohe Stromniveau des Starter
stromes IS und eine geringe Absenkung zwischen den
Strommaximas I1 und I2 eindeutig eine kalte Brenn
kraftmaschine detektierbar, so daß auf eine höhere
Wartezeit, also eine entsprechend andere Zeitkenn
linie, umgeschaltet werden kann. Hierdurch ergibt
sich der Vorteil, daß bei der Startabschaltung der
Brennkraftmaschine Verbrennungsaussetzer (bis zu
einem bestimmten Grade) nicht zum Stillstand der
Brennkraftmaschine führen. Gegebenenfalls kann zur
Überbrückung von mindestens einem vollständigen Ver
brennungsaussetzer bei der Zeitkennlinie eine höhere
Verzögerungszeit bei offener Freilauf-Kupplung einge
stellt werden.
Insgesamt wird der Starterstrom IS ausgewertet, indem
nach Verbinden des Startermotors mit der Spannungs
quelle (Kraftfahrzeugbatterie) eine Vorphase bis zum
Zeitpunkt t0 ausgeblendet wird. Anschließend werden
die Gradianten des Starterstromes IS ständig ausge
wertet, indem die Strommaxima I2, I4, I6 . . . am Ende
je einer Phase mit positiver Steigung gebildet wer
den. Diese Werte bilden über die Zeitkennlinien ab
negativer Steigung des Starterstromes IS eine Verzö
gerungszeit bis zu der die negative Steigung des
Starterstromes IS unverändert anhalten muß, um eine
Stromabschaltung auszulösen. Hierbei gilt die Funk
tion TAbschalt = f1(I1), zur Ermittlung der Warm
beziehungsweise Kaltkennlinien. Nach der zweiten
vollständigen Kompressionsphase wird über zwei Strom
maxima, I2-I4, I4-I6, . . . am Ende je einer Phase mit
positivem Stromgradienten entschieden, ob die Tempe
ratur der Brennkraftmaschine < 0°C oder < 0°C beträgt.
Bei niedriger Temperatur erfolgt eine Umschaltung der
Zeitkennlinie auf TAbschalt = f2(I1). Hierdurch kann
erreicht werden, daß bei kalter Brennkraftmaschine
(große Werte des Starterstromes IS) keine Startab
schaltung erfolgt. Gleichzeitig wird die Verzöge
rungszeit bei kleinerem Starterstrom IS (höherer
Temperatur der Brennkraftmaschine) automatisch über
die abgelegte Kennlinie verkleinert, damit ein zu
hoher Drehzahlwert n bei höherer Temperatur der
Brennkraftmaschine zum Abschaltzeitpunkt vermieden.
Die in Fig. 2 dargestellten Kennlinien 14 und 16
lassen sich wie folgt ermitteln.
Beispielhafte Berechnungen der applikationsabhängigen
Verzögerungszeit:
Die vereinfachte (linearisierte) "Warmkennlinie" nach Fig. 2 lautet:
Die vereinfachte (linearisierte) "Warmkennlinie" nach Fig. 2 lautet:
Nkwwarm = Nkwl.(1.-I1/Iwk) Nkwl = 300 1/min
Iwk = 1000 A
Iwk = 1000 A
Für die "Kaltkennlinie" gilt vereinfacht eine paral
lel verschobene Gerade:
Nkwkalt = Nkwwarm - 50 1/min
Für die Verzögerungszeit (tfenster) in Abhängigkeit
der Kurbelwellendrehzahl gilt:
tfenster = 120..Faktor/(Nkw.Nzz) Nzz = 4; Zylinderzahl
Faktor = 0,8; s. oben
tfenster = 24./Nkw
tfenster = 24./Nkw
Die nach diesen (linearisierten) Formeln ermittelten
Drehzahlen und Wartezeiten für die warme und kalte
Brennkraftmaschine sind in der folgenden Tabelle
zusammengefaßt:
Wobei I1 [A]: das Strommaximum bei Beginn
einer fallenden Stromkurve,
Nkwwarm [1/min]: die geschätzte Warmdreh zahl,
Nkwkalt [1/min]: die geschätzte Kaltdreh zahl,
Tfenwarm [ms]: die Mindestverzögerungszeit bei warmer Brennkraftma schine und
Tfenkalt [ms]: die Mindestverzögerungszeit bei kalter Brennkraftma schine ist.
Nkwwarm [1/min]: die geschätzte Warmdreh zahl,
Nkwkalt [1/min]: die geschätzte Kaltdreh zahl,
Tfenwarm [ms]: die Mindestverzögerungszeit bei warmer Brennkraftma schine und
Tfenkalt [ms]: die Mindestverzögerungszeit bei kalter Brennkraftma schine ist.
Anhand von Fig. 3 wird ein weiteres Verfahren zur
Startabschaltung einer Brennkraftmaschine erläutert,
bei dem anstelle des Starterstromes IS die Kraftfahr
zeugbatteriespannung U als starterstromproportionales
Signal verwendet wird. Der Verlauf der Spannung U
(Batteriespannung) verhält sich beim Startvorgang der
Brennkraftmaschine spiegelbildlich zum Starterstrom
IS. Die Spannung U weist eine Welligkeit auf, die der
Welligkeit des Starterstromes IS entgegengesetzt ist,
das heißt, bei Abschnitten mit steigendem Starter
strom IS ist die Spannung U fallend, und bei Ab
schnitten mit fallendem Starterstrom IS ist die Span
nung U steigend. Zur Verdeutlichung sind in Fig. 3
die Zeitpunkte t2, t4 und t6 mit den Strömen I2, I4
und I6 eingetragen. Die Spannung U wird an einer
Klemme des Startermotors abgegriffen, die mit dem
Pluspol der Fahrzeugbatterie in Verbindung steht.
Hierbei gilt die Beziehung:
U = UBatt - IS(RiBatt + RiL)
wobei UBatt die Leerlaufspannung der Kraftfahrzeug
batterie ist, IS der Starterstrom, RiBatt der Innen
widerstand der Kraftfahrzeugbatterie und RiL der
Leitungswiderstand von der Anschlußklemme zur Kraft
fahrzeugbatterie.
Der Batterieinnenwiderstand RiBatt und die Leerlauf
spannung UBatt sind grundsätzlich von der verwendeten
Kraftfahrzeugbatterie, von der Temperatur und vom
Ladezustand abhängig. Der insgesamt nichtlineare
Zusammenhang ergibt sich aus nachfolgender Tabelle,
wobei die Leerlaufspannung UBatt in Volt und der
Batterieinnenwiderstand RiBatt in Milliohm angegeben
sind:
Für Temperaturen T < 20°C gilt, daß der Batterieinnen
widerstand RiBatt noch etwas fallend und die Leer
laufspannung UBatt noch etwas ansteigend verlaufen.
Der in Reihe zum Batterieinnenwiderstand RiBatt lie
gende Leitungswiderstand RiL hat einen Nennwiderstand
von 1 mOhm, entsprechend der Leitungslänge vom Plus
anschluß der Kraftfahrzeugbatterie bis zur Anschluß
klemme des Startermotors. Dieser Wert ist abhängig
vom Temperaturkoeffizienten des Leitungsmaterials,
also in der Regel von Kupfer.
Insgesamt ergibt sich hierdurch, daß bei höheren Tem
peraturen T < +10°C und normalen Batterieladezustän
den sich ein Gesamtwiderstand von circa 6 bis 7 mOhm
einstellt. Bei niederen Temperaturen und schlecht
geladener Kraftfahrzeugbatterie erhöht sich der Ge
samtwiderstand auf Werte von circa 7 bis 9 mOhm.
Um ein aufwendiges Momentanmessen des Batterieinnen
widerstandes RiBatt zu vermeiden, der sich bei kurzen
Belastungsimpulsen nur sehr aufwendig durchführen
läßt, da nur mit großen Meßströmen, von circa 100 A
auch eine entsprechende Meßgenauigkeit erreicht wird,
kann bei der Errechnung des Zeitpunktes der Startab
schaltung der Brennkraftmaschine der Batterieinnen
widerstand RiBatt von 6 mOhm angenommen werden, da
dieser Widerstandswert bei < 10°C und normal gelade
ner Batterie die Mehrzahl aller möglichen Betriebs
fälle der Brennkraftmaschine abdeckt.
In jedem Fall ergibt sich durch diese Annahme ein
sicheres Abschaltkriterium, da bei niedrigen Tempera
turen automatisch ein größerer Strom IS geschätzt
wird, und damit ein vergrößertes Zeitfenster bis zur
Startabschaltung aktiviert wird.
Um bei der Auswertung der Spannung U als dem Starter
strom proportionales Signal die Leerlaufspannung und
weitere elektrische Verbraucher zu eliminieren, er
folgt eine erste Messung der Spannung U nach einer
Initialisierungsphase tin vor Beginn einer Relaisein
zugsphase eines dem Startermotor zugeordneten Ein
rückrelais. Hieraus folgt
U_0 = UBatt - IVerb 0(RiBatt + RiL)
wobei UBatt die Leerlaufspannung und IVerb ein zum
Startzeitpunkt angeschlossener Strom anderer elektri
scher Verbraucher ist. Die Spannung U_0 beinhaltet
also die Batterieleerlaufspannung abzüglich dem Span
nungsabfall durch die zu diesem Zeitpunkt angeschlos
senen elektrischen Verbraucher. Es ergibt sich ein
notwendiges Spannungsfenster von 10 V bis +13 V.
Die Hauptmessung der Spannung U erfolgt nach 150 ms
nach Schließen des Hauptkontaktes des Startermotors
also zum Zeitpunkt t0. Hierbei ergibt sich:
U_1= UBatt - (IVerb + IS).(RiBatt + RL).
Durch Differenzbildung der zuletzt genannten Glei
chung ergibt sich eine Spannungsdifferenz
dU = IS (RiBatt + RL),
wobei für den Widerstandswert RiBatt + RL pauschal
ein Widerstand RX = 6 mOhm eingesetzt wird. Hierdurch
ergibt sich
IS = (U_0 - U_1)/6 mOhm.
Ein notwendiges Spannungsfenster beträgt somit 7 Volt
bis +13 Volt. Um die Genauigkeit der Messung zu erhö
hen, müssen die zum Startvorgang sich im Betrieb
befindlichen elektrischen Nebenverbraucher systema
tisch erfaßt und über den gesamten Zeitbereich des
Startvorganges aufgezeichnet werden. Entscheidend ist
hierbei das Niveau und der Verlauf der jeweiligen
Ströme, da unter Umständen auch eine Eliminierung der
elektrischen Nebenverbraucher über ein geeignet di
mensioniertes Filter erfolgt.
In der Fig. 3 sind schraffierte Zeitbereiche darge
stellt, die jeweils einem Zeitfenster in einer Phase
steigender Spannung U entsprechen. Die Phase steigen
der Spannung U entspricht, gemäß Fig. 1 der Phase
eines fallenden Starterstromes IS, so daß für den
Starterstrom IS entsprechendes gilt.
Durch Vergleich der sich ergebenden Zeitspannen mit
der entsprechend des Betriebszustandes der Brenn
kraftmaschine zugeordneten Kennlinien, beispielsweise
Warmkennlinie oder Kaltkennlinie, ergibt sich nach
Überschreiten der Zeitspanne innerhalb einer steigen
den Phase der Spannung U zum Zeitpunkt tA die Start
abschaltung der Brennkraftmaschine.
Eine Erhöhung der Genauigkeit der Bestimmung des
Abschaltpunktes tA, bei Auswertung der Spannung U als
dem Starterstrom proportionales Signal läßt sich
erreichen, indem kraftfahrzeugspezifische Einstell
größen, insbesondere hinsichtlich der Kraftfahrzeug
batterie und der Verbindungsleitung zur Anschlußklem
me des Startermotors eliminiert, und Temperatur- und
Lebensdauereinflüsse möglichst wenig Einfluß auf die
Bestimmung der Startabschaltung haben.
Hierzu wird die Spannung U an der Anschlußklemme des
Startermotors zunächst zum Zeitpunkt des Maximalwer
tes des Starterstromes IS, also des Stromes I1 zum
Zeitpunkt t1 gemessen, bei dem die Spannung U ihr
Minimum Umin hat. Zu diesem Zeitpunkt ist der induk
tive Spannungsanteil Null (L.di/dt = 0; di/dt = 0)
und der aus einer Drehzahl des Startermotors resul
tierende Spannungsanteil Uista relativ klein und
unabhängig von einer Temperatur des Startermotors.
Dieser beträgt 0,3 bis 0,5 V im gesamten möglichen
Temperaturbereich.
Unter Zugrundelegung dieser Randbedingungen lassen
sich für Umin zwei Gleichungen aufstellen, über die
sich der Starterstrom IS zu diesem Zeitpunkt an der
Anschlußklemme und der Widerstand, der sich aus dem
Batterieinnenwiderstand RiBatt und dem Leitungswider
stand RiL ermitteln läßt. Es gilt:
Istag = (Umin - Uxx)/Ra und
Rig = (UBatt - Umin)/IS,
Rig = (UBatt - Umin)/IS,
wobei Istag der geschätzte Maximalstarterstrom, Ista
der simulierte Maximalstarterstrom, UBatt die Kraft
fahrzeugbatterie-Leerlaufspannung, Umin die Minimal
spannung an der Anschlußklemme des Startermotors, Uxx
die Bürstenspannung des Startermotors zuzüglich der
induzierten Spannung des Startermotors und RiG der
geschätzte Batterieinnenwiderstand RiBatt zuzüglich
des Leitungswiderstandes RiL sowie Ra ein Kontakt
widerstand zuzüglich eines masseseitigen Leitungs
widerstandes zuzüglich eines Wicklungswiderstandes
des Startermotors und eines auf die Starterbürsten
entfallenden Anteils ist.
Nachfolgend werden die anhand einer Simulation in
einem angenommenen Temperaturbereich von -20°C bis
+80°C ermittelten Ergebnisse wiedergegeben. Ein Ab
gleichpunkt liegt bei +20°C. Die eingesetzten Parame
ter gelten für einen 1,8 kW Startermotor mit magneti
scher Erregung.
Claims (12)
1. Verfahren zur Startabschaltung einer Brennkraftma
schine, wobei ein mit der Brennkraftmaschine zum
Andrehen in Eingriff bringbarer Startermotor bei
Selbst lauf der Brennkraftmaschine ausgespurt und
abgeschaltet wird, und der Zeitpunkt der Startab
schaltung aus einem Verlauf eines Starterstromes des
Startermotors ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein dem Starterstrom (IS) proportionales Signal
zur Bestimmung des Zeitpunktes (tA) der Startabschal
tung ausgewertet wird, wobei eine Kennlinie mit einem
dem Starterstrom proportionalen Signal ausgewertet
wird, welche von einem Betriebszustand der Brenn
kraftmaschine abhängig ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß während einer Welligkeit des Starterstromes (IS)
beginnend mit den Strommaxima (I2, I4, I6) während
eines fallenden Verlaufes des Starterstromes (IS) die
Zeitdauer (t) mit negativem Gradient ermittelt und
mit wenigstens einer fest abgelegten Zeitkennlinie
verglichen wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkennlinie (tA =
f(IS)) anhand eines ersten Strommaximas (I1) des
Starterstromes (IS) ausgewählt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinien von einer
Temperatur der Brennkraftmaschine abhängig sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von einer
wählbaren kritischen Temperatur (TKrit) bei Über
schreiten der Betriebstemperatur der Brennkraft
maschine von der kritischen Temperatur (TKrit) eine
Warmkennlinie und bei Unterschreiten eine Kalt
kennlinie verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für eine warme und eine
kalte Brennkraftmaschine eine gemeinsame Zeitkennli
nie verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkennlinien aus
einer Korrelation zwischen einer Kurbelwellendrehzahl
(n) und dem Starterstrom (IS) ermittelt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gradienten des Star
terstromes (IS) nach Ausblendung einer Vorphase ab
einem Zeitpunkt (t0) ausgewertet werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als dem Starterstrom (IS)
proportionales Signal die Kraftfahrzeugbatteriespan
nung (U) ausgewertet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Messung der
Kraftfahrzeugbatteriespannung (U) ein Batterieinnen
widerstand (RiBatt) und ein Leitungswiderstand (RiL)
von einer Anschlußklemme des Startermotors zur Kraft
fahrzeugbatterie berücksichtigt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einfluß weiterer
momentaner elektrischer Verbraucher des Kraftfahrzeu
ges auf die Kraftfahrzeugbatteriespannung (U) elimi
niert wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einfluß kraft
fahrzeugspezifischer Größen, insbesondere ein La
dungszustand der Batterie, eine Temperatur der Batte
rie, auf die Kraftfahrzeugbatteriespannung (U) elimi
niert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722916A DE19722916C2 (de) | 1997-05-31 | 1997-05-31 | Verfahren zur Startabschaltung eines Startermotors einer Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722916A DE19722916C2 (de) | 1997-05-31 | 1997-05-31 | Verfahren zur Startabschaltung eines Startermotors einer Brennkraftmaschine |
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DE19722916A1 true DE19722916A1 (de) | 1998-12-10 |
DE19722916C2 DE19722916C2 (de) | 2003-05-08 |
Family
ID=7831084
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722916A Expired - Lifetime DE19722916C2 (de) | 1997-05-31 | 1997-05-31 | Verfahren zur Startabschaltung eines Startermotors einer Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19722916C2 (de) |
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1997
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