DE19722596A1

DE19722596A1 - Zahnlack

Info

Publication number: DE19722596A1
Application number: DE19722596A
Authority: DE
Inventors: Adalbert Schmid; Marc Girardelli; Helmut Girardelli
Original assignee: Aluxa AG
Current assignee: Aluxa AG
Priority date: 1997-05-29
Filing date: 1997-05-29
Publication date: 1998-12-03

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Zahnlack nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Zähne sind einer Reihe von Belastungen ausgesetzt, die zu einer starken Verschmutzung und auch zu einer Beschädigung führen können. Es bilden sich auch Ablagerungen, die die Zahnstruktur stark beeinträchtigen. Der Genuß von Zigaretten, Kaffee oder Tee führt sehr häufig zu unschönen Verfärbungen an den Zähnen, die sich mit den bisher bekannten Mitteln nicht beseitigen lassen.

So ist z. B. ein Zahnweißer bekannt, der auf chemischem Weg die Oberfläche der Zähne bleicht. Dieser Zahnreiniger ist nur in sehr hohen Dosierungen überhaupt effektiv, verändert aber dabei gravierend die Zahnsubstanz; der Zahn wird geschwächt. Eine Reinigung des Zahns von Ablagerungen kann mit diesem Zahnreiniger nicht erfolgen.

Auch das bekannte Zähneputzen kann viele Ablagerungen und Verschmutzungen nicht oder nur unbefriedigend beseitigen. Durch zu häufiges oder zu energisches Zähneputzen können darüber hinaus Zahn und Zahnfleisch geschädigt werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Zahnreiniger bereitzustellen, der eine zuverlässige Reinigung der Zähne und eine optische Aufhellung bewirkt, ohne den Zahn selbst anzugreifen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die technische Lehre des Anspruchs 1 gelöst.

Grundgedanke ist hierbei, daß die Zähne zusammen mit daran haftenden Ablagerungen von einem schnell trocknenden Zahnlack umhüllt werden. Dieser dringt in die kleinen Spalten zwischen den Ablagerungen ein (Kapillarwirkung) und umhüllt sie. Beim Trocknen des Lacks werden die Ablagerungen fest umschlossen, so daß sie bei einem Entfernen des Lacks ebenfalls von dem Zahn abgetragen werden.

Durch wiederholte Anwendung können auch dicke Schichten von Ablagerungen erfolgreich entfernt werden.

Das Entfernen des Lacks kann z. B. durch eine härtere Zahnbürste, Zahnstocher, Fingernagel, Zahnseide, etc. erfolgen. Falls der Lack nicht vollständig entfernt wird, stellt dies keinen Nachteil dar; er ist aufgrund seiner Zusammensetzung vollkommen ungiftig und unschädlich für die Zähne. Ein Überlackieren ist ohne weiteres möglich.

Ein wesentliche Eigenschaft ist, daß der erfindungsgemäße Lack schnell trocknet und danach fast unempfindlich gegen Feuchte ist. Dies ist für die vorgesehene Anwendung unbedingt erforderlich; der Effekt würde nicht erzielt werden, wenn der Lack sich beim Schließen des Mundes sofort wieder lösen würde. Das schnelle Trocknen ist wegen der Handhabung - Auftragen des Lacks erfolgt bei geöffnetem Mund - für die Bequemlichkeit nötig.

Dem Lack können weiter bestimmte Beimischungen zugesetzt werden, um die Zähne zu härten, einen Schutz gegen Karies zu erzeugen oder einen bestimmten Farbeffekt zu erzielen, z. B. durch Fluor oder Derivate davon.

In dem Zahnlack sind stets Alkohol, Titandioxid, Carboxymethylcellulose sowie eines oder mehrere Harze oder eine Mischung davon enthalten. Es können hierbei Naturharze, insbesondere Lacca lamellis, synthetische Harze oder Mischungen verwendet werden. Wesentlich ist, daß das oder die Harze in Alkohol löslich sind.

Es gibt hierbei einen relativ leiten Bereich, in dem der Zahnlack Wirkung zeigt. Die folgenden Angaben beziehen sich stets auf Gewichtsprozent der vollständigen Mischung. So liegt Alkohol mit 20-90, vorzugsweise 40-80 Gewichtsprozent vor. Titandioxid wird von 0,5 bis 20, vorzugsweise 1,5 bis 12 Gewichtsprozent zugesetzt.

Der Gehalt an Carboxymethylcellulose liegt zwischen 0,1 und 20, vorzugsweise zwischen 0,5 und 12 Gewichtsprozent. Der Anteil der verwendeten Harze liegt zwischen 1 und 55 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 45 Gewichtsprozent; dies trifft insbesondere für die Verwendung von Lacca lamellis zu.

Zusätzlich können kariesprophylaktische Agenzien beigefügt werden, z. B. Fluorzusätze wie Sodium Fluorid, Sodium Monofluorophosphat, Cetylamino Hydrofluoride oder Zinnfluoride.

Zum Schutz gegen Plaque können Chlorhexidin, Bromchlorophen, Hexetidin, Hextril, Diacetate, Chlorhexidine Gluconate, Chlorhexidine Hydrochloride, Cetylpiridinium Chloride, Benzalkoniumchloride und/oder Teebaumöl zugesetzt werden.

Weitere Zusätze können die Bildung von Zahnstein verhindern oder zumindest minimieren. Hier kommen Ethylendiamintetraessigsäure und deren Natriumsalze, Etidronsäure mit den zugeordneten Natriumsalzen, Pyrophosphate, Polyphosphate sowie Phosphonate in Frage.

Zum Schutz gegen Zahnfleischentzündungen können weitere Wirkstoffe beigefügt werden. Hier ist die Verwendung von alpha Tocopherol, D-Panthenol, Allantoin, Kamillenextrakt, Rataniawurzelextrakt, Salbeiextrakt, auch in unterschiedlichen Zusammensetzungen, verschiedene Extrakte aus Kräutern, Azulen, Bisabolol und Aluminiumlactat möglich.

Zur Beseitigung von Mundgeruch können unterschiedliche Zusätze verwendet werden. Hier bietet sich die Verwendung von ätherischen Ölen an, z. B. Pfefferminz, Minze, Myrrhenextrakt, Menthol oder andere verschiedene Aromaöle.

Der Anteil dieser Zusatzstoffe, insbesondere der Anteil an Chlorhexidin oder der anderen aufgeführten Fluor- Verbindungen, liegt zwischen 0,01 und 2,5%, vorzugsweise im Bereich zwischen 0,05 und 1,5%.

Zur Verbesserung der Durchmischung kann ein Verlaufshilfsmittel zwischen 0,1 und 0,5% bevorzugt zwischen 0,5 und 3,5% zugesetzt werden.

Nachstehend folgen einige Beispiele für erfindungsgemäße Mischungen.

Rohstoff
Menge Gew.-%
Alkohol	70
Lacca lamellis	20
Carboxymethylcellulose	05
Titandioxid	05

Gute Haftkraft und glänzender Film, Opazität verleiht natürliches Aussehen.

Alkohol	70
Lacca lamellis	20
Titandioxid	05
Fluorid	00,5
Carboxymethylcellulose	04,5

Fluoridzusatz erhöht die prophylaktische Funktion gegen Karies.

Alkohol	40
Aceton	30
Rosin	10
Carboxymethylcellulose	14
Titandioxid	05,5
Fluorid	00,5

Sehr starke und rasche Filmbildung, leicht matt, Aceton beschleunigt die Trockenzeit.

Alkohol	65
Vinylpyrrolidon, Vinylacetat	10
Methylvinylether-Maleinsäureanh.	15
Titandioxid	05
Carboximethylcellulose	05

Sehr schöne glänzender Film, Haftung akzeptabel.

Alkohol	45
Aceton	25
Lacca lamellis	25
Rosin	3,0
Titaniumdioxid	1,5
Chlorhexidingluconat	0,3
Natriummonofluorphosphat	0,2

Zur Veranschaulichung wird in der beigefügten Fig. 1 die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Zahnlacks schematisch dargestellt. Es ist ein Zahn 1 mit dem zugeordneten Zahnfleisch 2 erkennbar. Die Ablagerungen 3 sind in mehreren übereinander liegenden Schichten 4, 5 vorhanden. Selbstverständlich ist eine derartige Schichtstruktur nicht zwingend. Im Allgemeinfall werden allerdings die Ablagerungen 3 nacheinander angesammelt.

Beim Auftragen des Zahnlacks 6 dringt dieser in die Zwischenräume zwischen den Ablagerungen 3 ein und umhüllt diese. Je nach der Schichtdicke können alle Ablagerungen 3 oder nur ein Teil davon von dem Zahnlack 6 umschlossen werden.

Nach dem Trocknen des Zahnlacks 6 kann dieser zusammen mit den darin enthaltenen Ablagerungen 3 auf einfache Weise wie oben dargestellt entfernt werden.

Es sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Lack nicht nur die Ablagerungen entfernt, sondern gleichzeitig auch für eine Einfärbung der Zähne sorgt.

Insgesamt wird mit dem erfindungsgemäßen Zahnschutzlack ein erheblich verbessertes Aussehen der Zähne erreicht. Gleichzeitig kann durch entsprechende Zusätze ein Schutz vor Plaque und Zahnstein erreicht werden. Zusätzlich ist eine Schutzbehandlung des Zahnfleisches möglich. Durch Beimischen geeigneter Wirkstoffe ist auch die Beseitigung von Mundgeruch erreichbar.

Bezugszeichenliste

1

Zahn

2

Zahnfleisch

3

Ablagerung

4

Schicht

5

Schicht

6

Zahnlack

Claims

1. Zahnschutzlack mit zumindest kosmetischer Funktion, der umfaßt 20-90 Gew.-% Alkohol, 0,5-20 Gew.-% Titandioxid, 0,1-20 Gew.-% Carboxymethylcellulose sowie 1,0-55 Gew.-% an Harzen.

2. Zahnschutzlack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Harze natürliche und/oder synthetische Harze sind.

3. Zahnschutzlack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als natürliches Harz Lacca lamellis enthalten ist.

4. Zahnschutzlack nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkoholgehalt zwischen 40 und 80 Gew.- % liegt.

5. Zahnschutzlack nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Titandioxidgehalt zwischen 1,5 und 12 Gew.-% liegt.

6. Zahnschutzlack nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Carboxymethylcellulose zwischen 0,5 und 12 Gew.-% liegt.

7. Zahnschutzlack nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Harz zwischen 5,0 und 40 Gew.-% liegt.

8. Zahnschutzlack nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Wirkstoffe zur Vorbeugung gegen Plaque, Bildung von Zahnstein, Vermeidung oder Verringerung von Zahnfleischentzündungen und/oder zur Beseitigung von Mundgeruch zugesetzt sind.

9. Zahnschutzlack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Aceton in einem Anteil von 10- 60 Gew.-% enthalten ist.

10. Zahnschutzlack nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Acetongehalt zwischen 20 und 50 Gew.-% liegt.

11. Zahnschutzlack nach den Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Aethylacetat zwischen 10- 30 Gew.-% liegt.

12. Zahnschutzlack nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Aethylacetat zwischen 15-25 Gew.-% liegt.

13. Zahnschutzlack nach den Ansprüchen 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Verlaufshilfsmitteln 0,1- 5,0 Gew.-% liegt.

14. Zahnschutzlack nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Verlaufshilfsmitteln 0,5-3,5 Gew.-% liegt.

15. Zahnschutzlack nach den Ansprüchen 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Polyvinylpyrrolidon zwischen 0,5-15 Gew.-% liegt.

16. Zahnschutzlack nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Polyvinylpyrrolidon zwischen 1,0-12 Gew.-% liegt.

17. Zahnschutzlack nach den Ansprüchen 1-16, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Copolymere Vinyl-Pyrrolidon Vinylacetat zwischen 0,5-25 Gew.-% liegt.

18. Zahnschutzlack nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Copolymere Vinyl-Pyrrolidon Vinylacetat zwischen 2,5-15 Gew.-% liegt.

19. Zahnschutzlack nach den Ansprüchen 1-18, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Copolymere Methylvinylether- Maleinsäureanhydrid zwischen 0,5-20 Gew.-% liegt.

20. Zahnschutzlack nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Copolymere Methylvinylether- Maleinsäureanhydrid zwischen 0,5-12 Gew.-% liegt.

21. Zahnschutzlack nach den Ansprüchen 1-20, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Nitrocellulose zwischen 2,0- 35% liegt.

22. Zahnschutzlack nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Nitrocellulose zwischen 5,0-25% liegt.

23. Zahnschutzlack nach den Ansprüchen 1-22, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Rosin zwischen 1,0-45% liegt.

24. Zahnschutzlack nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Rosin zwischen 5,0-35% liegt.

25. Zahnschutzlack nach Anspruch 1-24, dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzstoffe, insbesondere Chlorhexidin oder andere Fluor-Verbindungen zwischen 0,01-2,5 Gew.-% enthalten sind.

26. Zahnschutzlack nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzstoffe, insbesondere Chlorhexidin oder andere Flour-Verbindungen zwischen 0,05-1,5 Gew.-% enthalten sind.

27. Zahnschutzlack mit zumindest kosmetischer Funktion, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohäsion innerhalb des Zahnschutzlackes (3) eine größere Bindungswirkung entfaltet als die Kräfte zwischen den Ablagerungen (3) bzw. den Ablagerungen (3) und dem Zahn (1).