DE19721564A1 - Radachse für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Radachse für ein KraftfahrzeugInfo
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- B60G2204/4106—Elastokinematic mounts
- B60G2204/41062—Elastokinematic mounts hydromounts; interconnected mounts
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Radachse für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
Die DE 43 10 526 A1 beschreibt eine derartige Radachse. Zur Erreichung sowohl eines ho
hen Fahrkomforts als auch eines positiven Eigenlenkverhaltens sind Ausnehmungen im
Gummikörper des Gummi-Metall-Lagers räumlich jeweils derart angeordnet und ausgerich
tet, daß eine durch die einander diametral gegenüberliegenden Ausnehmungen hindurchge
legte Gerade gegen die Horizontale des Fahrzeugs geneigt verläuft. Hierdurch wird erreicht,
daß die Radachse mit den Längslenkern einerseits bei Geradeausfahrt mit einer dem Fahr
komfort zugute kommenden vergleichsweise großen Längsnachgiebigkeit ausgestattet wer
den kann und andererseits bei Rollneigung des Fahrzeugs, z. B. bei Kurvenfahrt, die bei
Kraftfahrzeug-Hinterachsen mit Längslenkern oder anderen gezogenen radtragenden Len
kern verbreitete störende Tendenz zum Übersteuern gering gehalten werden kann. Bei einer
derartigen Radachse kann bereits eine gute Verringerung der Übersteuerneigung bei relativ
großer Längsnachgiebigkeit erreicht werden, dennoch ist die Längsnachgiebigkeit bei vor
gegebener maximal zulässiger Obersteuerneigung durch die Formgebung und Anordnung
der Bohrungen in dem Gummikörper begrenzt.
Die DE 195 073 397 A1 zeigt eine Verbundlenker- oder Koppellenkerachse, bei der der
rechte und linke Längslenker am Fahrzeugaufbau über Lenkerlager mit asymmetrischer
Kennung angebracht sind, wobei die Federwirkung für Kräfte, die an den Längslenkern je
weils in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung wirken, jeweils vergleichsweise geringfügig, jedoch
signifikant unterschiedlich bemessen sind. Dabei entspricht die Federkennung des linken
Lenkerlagers für in Fahrtrichtung wirkende Kräfte der Federkennung des rechten Lenkerla
gers für der Fahrtrichtung entgegengesetzt wirkende Kräfte und umgekehrt. Durch eine der
artige asymmetrische Federkennung der Lenkerlager können Schwingungen der Fahrzeug
achse gegenüber dem Fahrzeugaufbau abgebaut werden. Für seitlich an ein Fahrzeugrad
oder beide Fahrzeugräder angreifende Kräfte wird durch eine derartige asymmetrisch Fe
derkennung jedoch keine Verringerung der unerwünschten Schiefstellung der Achse gegen
über dem Fahrzeugaufbau erreicht.
In der DE-43 11 090 A1 wird eine Verbund- oder Koppellenkerachse mit einem Gummi-Me
tall-Lager beschrieben, welches eine metallische Innenhülse, eine dazu konzentrische me
tallische Außenhülse sowie einen zwischen diesen Hülsen angeordneten Gummikörper ent
hält, wobei im Gummikörper mindestens eine von der einen zur anderen Lagerstirnfläche
durchgehende Ausnehmung oder Bohrung angeordnet ist. Die Bohrungen verlaufen dabei
schräg zur Lagerachse, um sowohl einen hohen Abrollkomfort als auch bei Kurvenfahrt unter
Seitenkrafteinwirkung eine hohe Spurwinkelsteifigkeit zu erzielen.
Bei diesen Radachsen wird jeweils eine Spurkorrektur durch entsprechende Dimensionie
rung und Anordnung der Gummilager erreicht, um zum einen für einen hohen Fahrkomfort
und eine gute akustische Abkopplung der Achse vom Fahrzeugaufbau eine weiche Anbin
dung über Lenkerlager mit einer niedrigen Federkennung zu erreichen, zum anderen jedoch
trotzdem eine hohe Spurwinkelsteifigkeit, d. h. harte Federkennung gegenüber seitlich auf
die Radführungslenker angreifende Kräfte zu erreichen.
Da die Gummikörper der Gummi-Metall-Lager jedoch sowohl bei Einfedervorgängen in
Fahrzeuglängsrichtung als auch bei Einfedervorgängen in Fahrzeugquerrichtung bean
sprucht werden, bleibt immer eine gewisse gegenseitige Abhängigkeit der Längsnachgiebig
keit des Lenkerlagers und der Spurwinkelsteifigkeit vorhanden.
Weiterhin werden zum Erreichen einer Spurkorrektur auch Spurkorrekturlager und angestell
ten Lager verwendet.
Beim Austin 1800 wurde eine Gummifederung eingesetzt, bei der die Vorder- und Hinterrä
der einer Fahrzeugseite hydraulisch gekoppelt waren. Durch die Verbindung über eine in
kompressible Flüssigkeit wurden beim Einfedern der Vorderachse beide Gummifedern be
lastet, so daß durch die gegenseitige Kopplung der Vorderräder und der Hinterräder die Mit
schwingungen kleiner wurden und somit der Fahrkomfort verbessert wurde. Diese hydrauli
sche Kopplung hatte jedoch keinen Einfluß auf die Spurwinkelsteifigkeit des Fahrzeugs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Radachse für ein Kraftfahrzeug zu schaffen,
bei der die Übersteuerneigung, d. h. das Verdrehen der Radachse bei seitlich angreifenden
Kräften gering gehalten wird und es dennoch möglich ist, einen hohen Fahrkomfort und eine
gute akustische Abkopplung der Radachse vom Fahrzeugaufbau zu erreichen.
Diese Aufgabe wird durch eine Radachse nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche be
schreiben bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Radachse.
Erfindungsgemäß wird somit eine Kopplung der beiden gezogenen radtragenden Lenker
durch ein fluidbetätigtes System erreicht und hierdurch die Spurwinkelsteifigkeit erhöht, ohne
besondere Anforderungen an die Federwirkung der Lenkerlager in Fahrzeuglängsrichtung zu
stellen. Indem zwischen den beiden gezogenen radtragenden Lenkern eine derartige paral
lele Kraftübertragung vorgenommen wird, wird einer Verdrehung der Achse durch ein entge
gengesetzt gerichtetes Kräftepaar entgegengewirkt. Somit kann durch Verwendung des er
findungsgemäßen fluidbetätigten Systems eine hohe Spurwinkelsteifigkeit und eine gute
Längsnachgiebigkeit der Radachse erreicht werden.
Das fluidbetätigte System kann auf einfache und vorteilhafte Weise nach den Ansprüchen 2,
3 und 4 durch zwei miteinander verbundene Kolben-Zylinder-Einheiten erreicht werden, bei
denen die Bewegungen der beiden Kolben durch die Fluidleitung derart miteinander gekop
pelt sind, daß lediglich eine gleichmäßige translatorische Bewegung der beiden Radfüh
rungslenker zugelassen wird. Somit kann auf einfache Weise sichergestellt werden, daß
zwar eine Verschiebung der Radachse in Fahrzeuglängsrichtung, jedoch nicht eine Verdre
hung der Radachse um eine vertikale Drehachse zugelassen wird.
Das hydraulische System kann dabei nach Anspruch 6 oder 7 zusätzlich zur Dämpfung der
Einfederbewegung der Radachse in Fahrzeuglängsrichtung benutzt werden, indem entspre
chend der Wirkung eines hydraulischen Stoßdämpfers der Fluidtransport in der Leitung be
einflußt wird.
Die Erfindung wird im folgenden an einer Ausführungsform anhand der beiliegenden Zeich
nung näher erläutert.
Eine Verbundlenker-Hinterachse weist einen Querträger 4 und zwei an ihm angelenkte
Längslenker 2, 2′ auf, an denen über Radträger 3, 3′ die beiden Fahrzeugräder, daß linke
Rad 1 und das rechte Rad 1′ der Radachse befestigt sind.
Erfindungsgemäß wird ein hydraulisches System zur Kopplung der Längsbewegungen der
beiden Längslenker verwendet, das einen linken Zylinder 9 und einen rechten Zylinder 10
aufweist, die über eine hydraulische Leitung 11 miteinander verbunden sind. An dem linken
Längslenker 2 ist über die linke Kolbenstange 6 der im linken Zylinder 9 gleitend angeord
nete linke Kolben 8 befestigt, und entsprechend ist am rechten Längslenker 2′ über eine
rechte Kolbenstange 5 ein rechter Kolben 7 gleitend in dem rechten Zylinder 10 angeordnet.
Die linke Zylinder/Kolben-Einheit ist dabei gegenüber der rechten Zylinder/Kolben-Einheit
asymmetrisch derartig angeordnet, daß ein den Hub des Kolbens 8 ermöglichender linker
Zylinderraum 12 in Fahrtrichtung vor dem linken Kolben 8 angeordnet ist, wohingegen ein
entsprechender rechter Zylinderraum 13 in Fahrtrichtung hinter dem rechten Kolben 7 ange
ordnet ist, und die beiden Zylinderräume durch die hydraulische Leitung 11 miteinander ver
bunden werden.
Greift nun an einem oder beiden der Räder 1, 1′ eine Seitenkraft Fy an, die in der Zeichnung
in die linke Richtung weist und gegenüber dem Querträger 4 in Fahrzeuglängsrichtung um
die Länge der Längslenker 2, 2′ versetzt ist, so bewirkt sie an der Hinterachse ein Drehmo
ment mit dem Hebelarm des entsprechenden Längenabschnitts der Längslenker 2, 2′. Die
ses Drehmoment ruft an den beiden Längslenkern 2, 2′ entsprechend einander entgegen
gesetzte, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Längskräfte FI und F′I hervor, die bei einer
Kurvenfahrt des Fahrzeugs zum Übersteuern der Hinterachse führen.
Durch die erfindungsgemäße asymmetrische Anordnung des linken und rechten Kolbens 8
und 7 in den Zylindern 9 und 10 führen die beiden Kräfte FI und F′I in dem aus dem linken
und rechten Zylinderraum 12 und 13 sowie der hydraulischen Leitung 11 gebildeten hydrau
lischen Gesamtvolumen jeweils zu einer Druckerhöhung, so daß die beiden Kräfte FI und F′I
gegeneinander wirken und sich somit kompensieren, wodurch eine Verdrehung der Hinter
achse um die vertikale Raumachse verhindert wird.
Bei einer entsprechenden Verwendung eines pneumatischen Systems, bei dem ein Gas in
den Zylinderräumen 12 und 13 und der Leitung 11 verwendet wird, würde die Drehbewe
gung entsprechend zwar nicht verhindert, aber verringert werden.
Greifen an den beiden Längslenkern 2, 2′ hingegen gleichgerichtete Kräfte in Fahrzeug
längsrichtung, z. B. in der der Fahrtrichtung entgegengesetzten Richtung an, wird in dem
rechten Zylinderraum 13 eine Druckerhöhung und dem linken Zylinderraum 12 eine Druck
verminderung bewirkt so daß ein Druckausgleich über die hydraulische Leitung 11 stattfin
den kann. Die Bewegung der Hinterachse in Fahrzeuglängsrichtung wird somit durch das
hydraulische System nicht verhindert, sondern lediglich durch die Reibung beim Transport
der hydraulischen Flüssigkeit durch das hydraulische System, insbesondere die hydraulische
Leitung 11, etwas gedämpft. Die Dämpfung kann dabei durch eine entsprechende Verringe
rung des Leitungsquerschnitts oder auch Ventile in der hydraulischen Leitung 11 entspre
chend dem Funktionsprinzips eines hydraulischen Stoßdämpfers entsprechend zusätzlich
gedämpft werden, wenn eine derartige Dämpfung erwünscht ist.
Aufgrund der asymmetrischen Anordnung der beiden Kolben 8 und 7 in den Zylindern 9 und
10 wird somit einer Verdrehung der Verbundlenker-Hinterachse entgegengewirkt und eine
Längsverschiebung der Hinterachse entsprechend lediglich gedämpft.
Claims (7)
1. Radachse für ein Kraftfahrzeug, insbesondere Verbundlenker- oder
Koppellenker-Hinterachse, mit zwei gezogenen radtragenden Lenkern (2, 2′), die an einem Fahr
zeugaufbau angelenkt, mit Radträgern (3, 3′) der jeweiligen Fahrzeugräder (1, 1′) ver
bunden und über einen sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Querträger (4)
miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein fluidbetätigtes System (5, 6, 7, 8, 9, 10) vorhanden ist, daß geeignet ist, eine Kraft
übertragung zwischen den gezogenen radtragenden Lenkern derartig zu bewirken,
daß eine auf einen der beiden gezogenen radtragenden Lenker (2, 2′) in Fahrtrichtung
bzw. der Fahrtrichtung entgegengesetzten Richtung einwirkende Kraft (FL, F′L) einer
entgegengerichteten Kraft am anderen gezogenen radtragenden Lenker entgegen
wirkt.
2. Radachse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das fluidbetätigte System
zwei Zylinder (9, 10) aufweist, die über eine Fluidleitung (11) miteinander verbunden
sind, und in den Zylindern gleitend angeordnete Kolben (7, 8) jeweils mit einem der
beiden gezogenen radtragenden Lenker verbunden sind, wobei die Zylinder am Fahr
zeugaufbau befestigt sind.
3. Radachse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Zylinder ein einen
Hub des Kolbens bildender Zylinderraum (12) in Fahrtrichtung vor dem Kolben, und im
anderen Zylinder ein einen Hub des Kolbens bildender Zylinderraum in Fahrtrichtung
hinter dem Kolben angeordnet sind, und beide Zylinderräume miteinander verbunden
sind.
4. Radachse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem jeweiligen
Kolben (7, 8) verbundene Kolbenstangen (5, 6) an den gezogenen radtragenden Len
kern (2, 2′) angelenkt sind.
5. Radachse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein hy
draulisches System mit einer inkompressiblen Flüssigkeit verwendet wird.
6. Radachse nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluid
leitung (11) einen verstellbaren Leitungsquerschnitt für die Einstellung einer Dämpfung
aufweist.
7. Radachse nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Fluidleitung (11) Ventile für die Einstellung einer Dämpfung vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19721564A DE19721564A1 (de) | 1996-05-31 | 1997-05-23 | Radachse für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19621927 | 1996-05-31 | ||
DE19721564A DE19721564A1 (de) | 1996-05-31 | 1997-05-23 | Radachse für ein Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19721564A1 true DE19721564A1 (de) | 1997-12-04 |
Family
ID=7795821
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19721564A Withdrawn DE19721564A1 (de) | 1996-05-31 | 1997-05-23 | Radachse für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19721564A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19741604A1 (de) * | 1997-09-20 | 1999-03-25 | Volkswagen Ag | Radachse für ein Kraftfahrzeug |
DE102008026050A1 (de) * | 2008-05-30 | 2009-12-17 | Benteler Automobiltechnik Gmbh | Pivotpoint Verstellung einer Verbundlenkerachse |
CN105667242A (zh) * | 2014-11-20 | 2016-06-15 | 上海汽车集团股份有限公司 | 汽车及汽车的扭转梁结构 |
-
1997
- 1997-05-23 DE DE19721564A patent/DE19721564A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19741604A1 (de) * | 1997-09-20 | 1999-03-25 | Volkswagen Ag | Radachse für ein Kraftfahrzeug |
DE102008026050A1 (de) * | 2008-05-30 | 2009-12-17 | Benteler Automobiltechnik Gmbh | Pivotpoint Verstellung einer Verbundlenkerachse |
CN105667242A (zh) * | 2014-11-20 | 2016-06-15 | 上海汽车集团股份有限公司 | 汽车及汽车的扭转梁结构 |
CN105667242B (zh) * | 2014-11-20 | 2017-08-08 | 上海汽车集团股份有限公司 | 汽车及汽车的扭转梁结构 |
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