DE19721210A1

DE19721210A1 - Spanlos geformter Schlepphebel

Info

Publication number: DE19721210A1
Application number: DE1997121210
Authority: DE
Inventors: Sven Dipl Ing Kranz
Original assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Current assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Priority date: 1997-05-21
Filing date: 1997-05-21
Publication date: 1998-11-26

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft einen einstückig spanlos geformten Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, der ein nach oben offenes U-förmi ges Profil aufweist, wobei in einem ersten Bereich in einer unteren Wand eine nach unten offene kalottenförmige Ausnehmung gebildet ist, die auf einem Abstützelement aufliegt, in einem zweiten Endbereich die untere Wand auf einem Schaft eines Gaswechselventils aufliegt, wobei die untere Wand im ventilseitigen Bereich mit voneinander beabstandeten seitlichen Anlageflächen versehen ist und in einem Mittelbereich in einer Aussparung der unteren Wand eine von einem Nocken beaufschlagte Rolle angeordnet ist, die auf einem in Seitenwänden befestigten Bolzen drehbar gelagert ist.

Hintergrund der Erfindung

Ein solch gattungsgemäßer Schlepphebel mit seitlichen Anlageflächen ist aus der DE 41 33 033 A1 vorbekannt. Diese Anlageflächen liegen an einem Ventilschaft eines Gaswechselventils an und sorgen dafür, daß der Schlepphebel seitlich geführt ist, d. h. nicht vom Ventilschaft rutschen kann. Die Anlageflächen werden durch eine Doppelung der Seitenwände gebildet, d. h. diese gehen an ihrem unteren Ende in parallel nach oben verlaufende Innenseitenwände über, die wiederum durch eine untere Wand verbunden sind. Auf diese Weise ist im Schlepphebel für den Ventilschaft ein nach unten offener Freiraum gebildet, der einerseits von den beiden Innenseitenwänden und andererseits von der unteren Wand begrenzt ist. Nachteilig dabei ist, daß zum einen eine solche seitliche Anlagefläche einen aufwendigen Umformvorgang erfordert und zum anderen durch die Doppelung der Seitenwände der Schlepphebel eine große Masse aufweist.

Zusammenfassung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schlepphebel zu entwickeln, dessen seitliche Anlageflächen sich einfach fertigen lassen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 dadurch gelöst, daß die seitlichen Anlageflächen durch zwei in Richtung des Ventilschaftes hervorstehende Zapfen gebildet sind, die vor dem spanlosen Formgebungsvorgang in eine ebene Platine oder nach dem Formge bungsvorgang in den fertiggestellten Schlepphebel eingeprägt sind.

Der Vorteil dieser Lösung liegt zum einen darin, daß die der seitlichen Führung dienenden Zapfen ohne nennenswerten Mehraufwand durch einen einfachen Stanz- oder Prägevorgang innerhalb des Gesamtherstellungsverfahrens gefertigt werden können und zum anderen die Zapfen durch eine Materialverschiebung innerhalb des Schlepphebels gebildet sind, so daß eine unerwünschte Masse erhöhung vermieden ist.

Die Zapfen lassen sich dabei in unterschiedlicher Weise fertigen. So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, daß diese durch eine Durchstellung gebildet sind. Darunter ist in bekannter Weise zu verstehen, daß ein auf einer Seite eindrin gender Stempel durch Materialverschiebung auf der Gegenseite einen aus tretenden Zapfen erzeugt, wobei das Volumen der durch den Stempel erzeugten Aussparung dem Volumen des Zapfens entspricht. Soll dabei der austretende Zapfen länger sein als das Maß, um welches der Stempel eindringt, so muß der Durchmesser des Stempels größer als der Durchmesser des Zapfens sein. Der Zapfen kann dabei nach Anspruch 3 im Längsschnitt gesehen rechteckig oder gewölbt ausgebildet sein. Beide Ausführungsvarianten stehen gleichberechtigt nebeneinander und richten sich lediglich nach der angewendeten Technologie.

Nach einem anderen Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 4 soll der Zapfen durch eine Anscherung gebildet sein. Darunter ist in bekannter Weise zu verstehen, daß im Bereich des Zapfens an mehreren Stellen durch ein Ansche ren der Materialzusammenhang ganz oder teilweise unterbrochen ist, so daß der Zapfen durch Aufbringen einer Kraft nach unten verschoben werden kann, wobei er aber an einer Stelle noch fest mit dem Ausgangsmaterial verbunden ist.

Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Platine eines Schlepphebels,

Fig. 2, 3 u. 4 durch unterschiedliche Verfahren hergestellte Zapfen im Längsschnitt.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

In Fig. 1 ist eine Platine 1 eines Schlepphebels dargestellt, die ihre Form durch einen Stanzvorgang aus einem Blechteil erhalten hat. Die Platine 1 weist in ihrem Mittelteil eine Aussparung 2 auf, in der im fertiggeformten Schlepphebel eine von einem Nocken beaufschlagte Rolle gehalten ist. Diese Rolle ist drehbar auf einem Bolzen gelagert, der in zwei Aufnahmebohrungen 3, 4 gehalten ist. Im rechtsseitigen Bereich der Platine 1 ist durch einen Kreis 5 die spätere kalottenförmige Ausnehmung angedeutet, mit der der fertiggestellte Schlepp hebel auf einem Abstützelement aufliegt. Im linksseitigen Bereich weist die Platine 1 zwei voneinander beabstandete Zapfen 6, 7 auf, die in Richtung eines Ventilschaftes hervortreten, so daß seitliche Anlagefläche zur Führung des Schlepphebels gegeben sind. Die Platine 1 wird nun entlang der Biegelinien 8, 9 gefaltet, so daß ein nach oben offener U-förmiger Schlepphebel gebildet ist, dessen Seitenwände 10, 11 durch eine untere Wand 12 miteinander verbunden sind.

Der in den Fig. 2 und 3 dargestellte Zapfen 6 ist durch eine Durchstellung gebildet, d. h. ein von oben mit Kraft beaufschlagter Stempel hinterläßt auf der einen Seite der unteren Wand 12 eine Freistellung 13 und erzeugt durch Materialverschiebung auf der anderen Seite der unteren Wand 12 den Zapfen 6. Die Form des entstehenden Zapfens 6 ist dabei ausschließlich durch die Form des in die untere Wand 12 eindringenden Stempels bestimmt, d. h. der Zapfen 6 kann im Querschnitt gesehen rechteckig oder gewölbt ausgebildet sein.

Nach Fig. 4 ist der Zapfen 6 durch eine Anscherung gebildet, d. h. im rechts seitigen Bereich ist der Zapfen 6 mit der unteren Wand 12 nur noch punkt förmig oder überhaupt nicht verbunden, während im linksseitigen Bereich zwi schen der unteren Wand 12 und dem Zapfen 6 noch über den gesamten Quer schnitt ein Materialzusammenhang besteht.

Bezugszeichenliste

1

Platine

2

Aussparung

3

Aufnahmebohrung

4

Aufnahmebohrung

5

Kreis

6

Zapfen

7

Zapfen

8

Biegelinie

9

Biegelinie

10

Seitenwand

11

Seitenwand

12

untere Wand

13

Freistellung

Claims

1. Einstückig spanlos geformter Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brenn kraftmaschine, der ein nach oben offenes U-förmiges Profil aufweist, wobei in einem ersten Endbereich in einer unteren Wand (12) eine nach unten offene kalottenförmige Ausnehmung gebildet ist, die auf einem Abstützelement auf liegt, in einem zweiten Endbereich die untere Wand (12) auf einem Schaft eines Gaswechselventils aufliegt, wobei die untere Wand (12) im ventilseitigen Bereich mit voneinander beabstandeten seitlichen Anlageflächen versehen ist und in einem Mittelbereich in einer Aussparung (2) der unteren Wand (12) eine von einem Nocken beaufschlagte Rolle angeordnet ist, die auf einem in Seiten wänden (10, 11) befestigten Bolzen drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeich net, daß die seitlichen Anlageflächen durch zwei in Richtung des Ventilschaftes hervorstehende Zapfen (6, 7) gebildet sind, die vor dem spanlosen Formge bungsvorgang in eine ebene Platine (1) oder nach dem Formgebungsvorgang in den fertiggestellten Schlepphebel eingeprägt sind (Fig. 1 bis 4).

2. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (6, 7) durch eine Durchstellung gebildet sind (Fig. 2 und 3).

3. Schlepphebel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (6, 7) im Längsschnitt gesehen rechteckig oder gewölbt ausgebildet sind (Fig. 2 und 3).

4. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (6, 7) durch eine Anscherung gebildet sind (Fig. 4).