DE19721091A1 - Zweistellungs-Antriebstrenneinrichtungen für Fahrzeuge - Google Patents
Zweistellungs-Antriebstrenneinrichtungen für FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit Zweistellungs-Antriebstrennvor
richtungen für Differentiale bei Fahrzeugen, und insbesondere mit
Zweistellungs-Antriebstrenneinrichtungen für Fahrzeuge mit
Vierradantrieb, welche entweder mit Zweiradantrieb oder mit
Vierradantrieb betreibbar sind.
Fahrzeuge mit Vierradantrieb, welche entweder in einer Betriebs
art mit Zweiradantrieb oder einer Betriebsrat mit Vierradantrieb
betreibbar sind, werden immer populärer. Achsabkopplungsein
richtungen oder Differentialkopplungseinrichtungen oder Anord
nungen hierfür bei derartigen Fahrzeugen sind an sich bekannt.
Übliche Trenn- bzw. Abkopplungseinrichtungen für Fahrzeuge mit
Vierradantrieb trennen nur eine der beiden Antriebswelle einer
Achsanordnung, welche nur zeitweilig angetrieben wird. Dies führt
dazu, daß die Planetenräder und die seitlichen Abtriebsräder des
Differentials infolge des Rücktriebs sich drehen, obgleich das
Differentialgehäuse stationär bleibt. Dies ist nicht kompatibel
mit Differentialeinrichtungen mit geschwindigkeitsabhängigem,
begrenztem Schlupf. Auch können Einzelachs-Abkopplungsein
richtungen Geräusche verursachen und zu Verschleiß führen, und
insbesondere erhält man ungünstigere Verhältnisse hinsichtlich
des Kraftstoffverbrauchs aufgrund der Drehbewegung der Differen
tialkomponenten, wenn das Fahrzeug in der Betriebsart mit
Zweiradantrieb betrieben wird.
Eine Vielzahl von unterschiedlichen Zweistellungs-Antriebstrenn
einrichtungen für Differentialanordnungen wurden vorgeschlagen.
Diese Einrichtungen haben im allgemeinen eine beträchtliche
Anzahl von beweglichen Teilen, sind relativ kompliziert und sind
nur für den Einbau bei relativ breit bemessenen Fahrzeugen
aufgrund des Platzbedarfs geeignet. Keine von diesen Einrichtun
gen haben im großen Umfang Akzeptanz gewonnen.
Nach der Erfindung wird ein Differential bereitgestellt, welches
erste und zweite seitliche Abtriebsräder hat, welche um eine
gemeinsame Querachse drehbar sind. Die drehbaren ersten und
zweiten Abtriebswellen sind koaxial zu den seitlichen Abtriebs
rädern, und eine Kupplungseinrichtung wird eingesetzt, um die
Abtriebswellen gleichzeitig in Antriebseingriffsverbindung mit
den zugeordneten seitlichen Abtriebsrädern oder außer Eingriff
von diesen zu bringen. Eine Betätigungseinrichtung wird einge
setzt, um die getriebenen Räder zwischen der Kupplungsein
rückposition und der Kupplungsausrückposition gleitbeweglich zu
bewegen. Ferner sind Kupplungselemente auf den jeweiligen
seitlichen Abtriebsrädern vorgesehen, und es ist eine Mehrzahl
von axial gleitbeweglichen Teilen hintereinander angeordnet
vorgesehen, welche die ersten und die zweiten getriebenen Räder
aufweisen, welche gleitbeweglich und drehfest an den ersten und
zweiten Abtriebswellen jeweils angebracht sind. Die getriebenen
Räder bzw. die getriebenen Zahnräder haben Kupplungselemente zum
Zusammenarbeiten mit den Kupplungselementen der zugeordneten
ersten und zweiten seitlichen Abtriebsräder, wobei die getriebe
nen Zahnräder gleichzeitig gleitbeweglich in eine erste Richtung
in eine Kupplungseinrückposition und gleichzeitig in eine zweite
Richtung in eine Kupplungsausrückposition bewegbar sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform einer Zweistellungs-Antriebs
trenneinrichtung für ein Differential nach der Erfindung umfaßt
ferner als axial gleitbewegliche Teile eine Gleitbuchse zwischen
den ersten und zweiten getriebenen Rädern, und eine Kupplungs
buchse, welche gleitbeweglich auf einer der Abtriebswellen an
einer Stelle außerhalb eines benachbarten getriebenen Zahnrads
vorgesehen ist. Eine Vorbelastungseinrichtung ist vorgesehen,
welche die getriebenen Zahnräder in eine Kupplungsausrückposition
vorbelastet. Das Fahrzeug befindet sich in der Betriebsart mit
Zweiradantrieb, wenn die Kupplung ausgerückt ist, und in einer
Betriebsart mit Vierradantrieb, wenn die Kupplung eingerückt ist.
Die Differentialanordnung nach der Erfindung hat mehrere Vorteile
einschließlich eines günstigeren Kraftstoffverbrauches, eines
geringeren Verschleißes und weniger Geräuschen im Vergleich zu
üblichen Trenneinrichtungen, bei denen nur eine einzige Abtriebs
welle und die Achswelle von der Antriebseingriffsverbindung
abgekoppelt werden, wenn ein Differential in der Betriebsart mit
Zweiradantriebs betrieben wird. Vorteile der Erfindung im
Vergleich zu üblichen Zweistellungs-Antriebstrennanordnungen für
Differentiale umfassen die Tatsache, daß weniger Teile benötigt
werden, und die Gesamtanordnung kompakter ausgelegt ist, wodurch
ermöglicht wird, daß diese Zweistellungs-Antriebstrenneinrichtung
nach der Erfindung bei Fahrzeugen mit niedriger Größe ein
schließlich sogenannten Kleinwagen eingesetzt werden kann.
Hierdurch wird ermöglicht, daß ein Vierradantrieb auch bei
kleineren Fahrzeugen bereitgestellt werden kann, welche sogenann
te Kleinwagen umfassen, bei denen bisher nicht die Option für
einen Vierradantrieb gegeben war, da die bisherigen Zweistel
lungs-Antriebstrenneinrichtungen einen relativ großen Platzbedarf
hatten.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung von bevorzugten Aus
führungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung.
Darin zeigt:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer Vorrichtung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung,
Fig. 2 und 3 Längsschnittansichten in vergrößertem Maßstab von
einem linksliegenden, seitlichen Abtriebsrad und einem
rechtsliegenden, seitlichen Abtriebsrad jeweils gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung,
Fig. 4 ist eine Draufsicht auf eine Gleitbuchse gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung, und
Fig. 5 ist eine Endansicht eines getriebenen Zahnrads gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung.
Die Erfindung wird nachstehend detailliert unter Bezugnahme auf
bevorzugte Ausführungsformen an Hand der Zeichnungen näher
erläutert.
Unter Bezugnahme auf Fig. 4 hat eine Zweistellungs-Antriebs
trennvorrichtung 10 für ein Differential (oder eine Einrichtung
hierfür) nach der Erfindung eine Anordnung, welche für eine
Vorderachse eines Fahrzeugs mit Vierradantrieb (4WD) bestimmt
ist, bei dem die Hinterachse ständig angetrieben ist, und die
Vorderachse nur zeitweilig angetrieben wird.
Die Differentialanordnung 10 wird im allgemeinen mittels einer
in Längsrichtung verlaufenden Ritzelantriebswelle (oder Eingangs
welle) nicht gezeigt angetrieben, welche ihrerseits durch eine
Antriebswelle (nicht gezeigt) angetrieben wird, welche in
Längsrichtung ausgehend von einem Fahrzeuggetriebe aus verläuft.
Die Ritzelantriebswelle kann mit einem Hohlrad bzw. Tellerrad
(nicht gezeigt) zusammenarbeiten, welches (beispielsweise mittels
Schrauben) fest mit einem Differentialgehäuse verbunden ist. Das
Differentialgehäuse 12 ist in einem Differentialaufnahmegehäuse
(nicht gezeigt) drehbeweglich mit Hilfe von Lagern (nicht
gezeigt) gelagert. Das Differentialgehäuse 12 und das fest daran
angebrachte Hohlrad drehen sich um eine horizontale Querachse,
bei der es sich um die Achse der Abtriebswellen (welche nach
stehend näher beschrieben werden) und die Achswellen handelt,
welche hiermit gekoppelt sind.
Das in der Praxis nach der Erfindung eingesetzte Differential
kann ferner einen Differential-Kreuzzapfen 16 und Zahnräder 18
umfassen, welche drehbeweglich bezüglich des Kreuzzapfens 16
gelagert sind. Das Differential kann ferner ein erstes (links
liegendes) und zweites (rechtsliegendes) zeitliches Abtriebsrad
20 und 21 jeweils (siehe Fig. 1, 2 und 3) umfassen. Die
seitlichen Abtriebsräder 20 und 21 sind koaxial angeordnet und
drehen sich um eine gemeinsame Querachse, bei der es sich
ebenfalls um die gemeinsame Achse der vorstehend beschriebenen
Abtriebswellen und Achswellen handelt.
Die seitlichen Abtriebsräder 20, 21 haben zugeordnete Kupplungs
teile in Form von Keilen 22, 23, welche jeweils aus den Fig.
2 und 3 zu ersehen sind. Diese Keile sind an zentralen Bohrungen
der zugeordneten seitlichen Abtriebsräder 20, 21 in der Nähe der
linksliegenden Enden hiervon und an dem außenliegenden Ende des
links liegenden, seitlichen Abtriebsrads 20 und an dem innenlie
genden Ende des rechts liegenden, seitlichen Abtriebsrads 21
ausgebildet.
Die Zweistellungs-Antriebstrennvorrichtung 10 für ein Differenti
al nach der Erfindung umfaßt ferner koaxiale erste (links
liegende) und zweite (rechtsliegende) Abtriebswellen 24. Diese
Abtriebswellen 24 verlaufen in Querrichtung und koaxial zu den
seitlichen Abtriebsrädern 20, 21. Diese Abtriebswellen 24
erstrecken sich von den innenliegenden Enden in der Nähe des
Kreuzzapfens 16 zu den außenliegenden Enden, welche aus dem
Differentialgehäuse vorstehen. Keile 26 sind an den innenliegen
den Enden der Abtriebswellen zum Antreiben derselben vorgesehen.
Verbindungen oder Flansche können, wie beispielsweise bei
Kreuzgelenken üblich, an den jeweils zugeordneten außenliegenden
Enden der Abtriebswelle 24 zur koppelnden Verbindung von
Achswellen mit den zugeordneten Abtriebswellen 24 in Antriebsver
bindung hiermit vorgesehen sein. Diese Achswellen sind koaxial
zu den Abtriebswellen 24 und verlaufen in Querrichtung außerhalb
der Räder (nicht gezeigt) an den Seiten des Fahrzeugs.
Die Zweistellungs-Antriebstrennvorrichtung 10 für ein Differenti
al nach der Erfindung umfaßt eine Kupplungseinrichtung, welche
entweder gleichzeitig die beiden Abtriebswellen 24 in eine
Antriebseingriffsverbindung mit den zugeordneten seitlichen
Abtriebsrädern 20, 21 oder außer Eingriff von denselben bringt.
Die Keile 22, 23 auf den zugeordneten seitlichen Abtriebsrädern
20, 21 bilden einen Teil dieser Kupplungsanordnung oder dieser
Kupplungseinrichtung.
Die Kupplungseinrichtung umfaßt ferner eine Mehrzahl von axial
gleitbeweglichen, koaxialen Ringelementen in hintereinanderlie
gender Anordnung. Die axial gleitbeweglichen Elemente sind in
Fig. 1 von links nach rechts gesehen ein erstes oder links
liegendes, getriebenes Zahnrad 30, welches Kupplungsteile in Form
von Außenkeilanordnungen hat, welche auf der Außenfläche hiervon
ausgebildet sind, und Innenkeilanordnungen 32, welche zur
Herstellung einer Antriebsverbindung mit den zugeordneten
Abtriebswellen 24 dienen. Eine Gleitbuchse 34 (in Fig. 4 in
Draufsicht gesehen) hat diametral gegenüberliegende, querver
laufende Schlitze 35, und diese sind einem zweiten oder rechts
liegenden getriebenen Zahnrad 30 zugeordnet, welches identisch
bezüglich des ersten oder linksliegenden angetriebenen Zahnrads
30 ausgebildet ist. Eine Kupplungsbuchse 36 ist vorgesehen und
hat an ihrer äußeren Fläche ein Paar von beabstandeten Bundteilen
37, welche eine Ausnehmung 38 zur Aufnahme der Kupplungsbetäti
gungseinrichtung 40 bilden.
Es ist noch zu erwähnen, daß nur eine Kupplungsbuchse 36
erforderlich ist. Diese Kupplungsbuchse ist gleitbeweglich und
drehbeweglich an einer der Abtriebswellen 24 (in diesem Fall an
der rechtsliegenden Abtriebswelle) und außerhalb von und
angrenzend an die hintereinander liegende Anordnung mit einem
benachbarten, getriebenen Zahnrad 30 vorgesehen bzw. angeordnet.
Die getriebenen Zahnräder 30 sind gleitbeweglich aber nicht
drehbeweglich auf zugeordneten Abtriebswellen 24 gelagert.
Innenkeile 32 auf den getriebenen Zahnrädern 30 und Außenkeile
26 auf den Abtriebswellen 24 verhindern eine relative Drehbewe
gung, während aber eine axiale Gleitbewegung der getriebenen
Zahnräder zugelassen wird. Somit drehen sich die getriebenen
Räder 30 bezüglich den zugeordneten Abtriebswellen 24, auf denen
sie vorgesehen sind.
Die gesamte Anordnung der axial gleitbeweglichen Teile ein
schließlich der getriebenen Zahnräder 30, der Gleitbuchse 34 und
der Kupplungsbuchse 36 sind in Fig. 1 in einer Kupplungsaus
rückposition gezeigt, bei der es sich um die Grundstellung
handelt. Bei einer Betätigung gemäß der nachstehenden Beschrei
bung werden die axial gleitbeweglichen Teile 30, 34 und 36 in
Fig. 1 nach links in eine Kupplungseinrückposition bewegt, in
welcher die Kupplungsteile oder Keile 31 auf den zugeordneten
getriebenen Zahnräder 30 in Eingriff mit den zugeordneten Keilen
22, 23 auf den entsprechenden seitlichen Abtriebsrädern 20, 21
sind. Die Abtriebswellen 24 drehen sich mit den zugeordneten
seitlichen Abtriebsrädern 20, 21, wenn die Kupplungseinrichtung
in der Kupplungseinrückposition ist. Die Abtriebswellen drehen
sich unabhängig von den zugeordneten seitlichen Abtriebswellen
20, 21, wenn die Kupplungseinrichtung in der Kupplungsaus
rückposition ist.
Die Gleitbuchse 34 ist auf den Abtriebswellen 24 gleitbeweglich
und drehbeweglich an den innenliegenden Enden hiervon angeordnet.
Die Gleitbuchse 34 erstreckt sich über den Zwischenraum zwischen
den innenliegenden Wellen 24. Diametral gegenüberliegende
Schlitze 35 in der Gleitbuchse 34 nehmen die Differentialquerwel
le 16 auf, so daß die Gleitbuchse 34 und die Querwelle sich
miteinander drehen. Die Enden der Gleitbuchse 34 liegen hinter
einander im Hinblick auf die zugeordneten getriebenen Zahnräder
30 auf jeder Seite. Die Gleitbuchse 34 dreht sich daher mit dem
Kreuzzapfen 16 und unabhängig von dem jeweiligen getriebenen
Zahnrad 30.
Die Kupplungsbuchse 36 ist auf der zweiten oder rechtsliegenden
Abtriebswelle 24 gleitbeweglich und drehbeweglich gelagert. Ein
Ende der Kupplungsbuchse 36 (das in Fig. 1 linksliegende Ende)
stößt an deren Ende an das zweite (oder nahegelegene) getriebene
Zahnrad 30 an, so daß, wenn die Kupplungsbuchse 36 nach links
axial bewegt wird (in die Kupplungseinrückposition) der gesamte
Satz der axial gleitbeweglichen, ringförmigen Teile 30, 34 und
36 sich gleichzeitig nach links bewegt.
Eine Druckfeder 42 dient als eine Vorbelastungseinrichtung,
welche die axial gleitbeweglichen, ringförmigen Teile 30, 34 und
36 in die Kupplungsausrückposition drückt, das heißt in Fig. 1
in Richtung nach rechts. Die Feder 42 umgibt die erste oder
linksliegende Abtriebswelle 24. Die Enden der Feder 42 arbeiten
mit dem äußeren (oder links liegenden) Ende des ersten getriebenen
Zahnrads 30 und mit einer Schulter an der linksliegenden
Abtriebswelle 24 zusammen.
Zur Betätigung der Kupplungseinrichtung kann eine Kupplungs
betätigungseinrichtung 40, wie eine Schaltgabel, vorgesehen sein,
welche einen gegabelten Endabschnitt hat, welcher in der
Ausnehmung 38 der Kupplungsbuchse 36 aufgenommen ist. Die
Schaltgabel 40 kann mit Hilfe von bekannten Einrichtungen,
beispielsweise mittels Unterdruck (was bevorzugt wird) oder
hydraulisch, pneumatisch, elektrisch oder mechanisch betätigt
werden. Die Betätigung kann entweder automatisch oder mittels
Handbedienung eingeleitet werden, was beispielsweise manuell oder
mittels eines Pedals in gesteuerter Weise vom Fahrzeuginnenraum
aus ausgeführt werden kann.
Die getriebenen Zahnräder 30 und die Kupplungsbuchse 36 sind im
Grundzustand der Kupplungsausrückposition, das heißt in der in
Fig. 1 rechtsliegenden Position. Das Fahrzeug befindet sich in
der Betriebsart "Zweiradantrieb" (2WD), wenn die Kupplung
ausgerückt ist. Zum Einrücken der Kupplungseinrichtung und zum
Schalten des Fahrzeugs in eine Vierradbetriebsart (4WD) bewegt
die Kupplungsbetätigungseinrichtung 40 die Kupplungsbuchse 36 in
Fig. 1 in Richtung nach links entgegen der Vorbelastung der
Druckfeder 42. Die Kupplungsbuchse 36 drückt gegen die getriebe
nen Zahnräder 30 und die Gleitbuchse 34 in Richtung nach links
entgegen der Vorbelastung durch die Feder 42, wodurch die
Kupplungsteile oder die Keile 31 an den zugeordneten getriebenen
Zahnrädern in Eingriff mit den zugeordneten Kupplungsteilen oder
Keilen 22, 23 auf den jeweiligen seitlichen Abtriebsrädern 20,
21 gebracht werden. Wenn die Kupplungseinrichtung auf diese Weise
eingerückt ist, drehen sich die Abtriebswellen 24 mit derselben
Geschwindigkeit wie die zugeordneten, seitlichen Abtriebsräder
20, 21 und es wird Leistung auf die zugeordneten Achswellen
(nicht gezeigt) übertragen. Wenn man einen Fahrbetrieb mit
Vierradantrieb nicht mehr benötigt, wird die Kupplungsbetäti
gungseinrichtung 40 in Richtung nach rechts bewegt. Hierdurch
wird auch die Kupplungsbuchse 36 nach rechts verschoben. Die
Druckfeder 42 drückt die getriebenen Zahnräder 30 und die
Gleitbuchse 34 in Richtung nach rechts, d. h. in die Kupplungsaus
rückposition, so daß das Fahrzeug auf die Betriebsart mit
Zweiradantrieb zurückgeführt wird.
Die Zeichnung zeigt eine Differentialanordnung für eine Vorder
achse eines Fahrzeugs. Die meisten vorhandenen Fahrzeuge mit
Vierradantrieb haben eine ständige angetriebene Hinterachse und
eine zeitweilig angetriebene Vorderachse. Jedoch gibt es auch
einige Fahrzeug mit Vierradantrieb, bei denen ständig die
Vorderachse angetrieben ist und die Hinterachse nur zeitweilig
angetrieben wird. Die Differentialanordnung nach der Erfindung
kann entweder bei einem zeitweiligen Vorderachsantrieb oder
Hinterachsantrieb eingesetzt werden.
Die Druckfeder 42 (oder die Vorbelastungseinrichtung) wirkt im
Grundzustand derart, daß die Teile in die Kupplungsausrückposi
tion bewegt werden, so daß die zeitweilig angetriebene Achse
abgekoppelt wird, da es normalerweise bevorzugt ist, bei einem
Fahrzeugantrieb mit Zweiradantrieb eine der Achsen zeitweilig
anzutreiben und diese hierbei auszurücken, aber dann einzurücken,
wenn die Antriebsverhältnisse einen Betrieb mit Vierradantrieb
erforderlich machen. Die Feder kann jedoch gegebenenfalls auch
eine Vorbelastung in Richtung der Kupplungseinrückposition
bereitstellen. Weitere Vorbelastungseinrichtungen, wie beispiels
weise eine Luftfeder, kann an Stelle der Druckfeder gegebenen
falls eingesetzt werden.
Ferner kann die Vorbelastungseinrichtung vollständig entfallen,
vorausgesetzt, daß Einrichtungen, wie Magnete, an den anstoßenden
Enden der jeweils koaxialen Teile 34 und 36 vorgesehen sind
(abgesehen davon, daß derartige Magnete an den außenliegenden
Enden des linksliegenden, getriebenen Zahnrads 30 oder an der
Kupplungsbuchse 36 nicht erforderlich sind), um die axial
gleitbeweglichen Teile 30, 34 und 36 in anstoßender Anordnung zu
halten. Wenn derartige Magnete eingesetzt werden, sollten sie
nicht so stark gewählt werden, daß eine relative Drehbewegung
zwischen benachbarten, axial gleitbeweglichen Teilen verhindert
oder behindert wird. Andere mechanische Einrichtungen können
ebenfalls in Betracht kommt, welche derart funktionieren, daß die
getriebenen Zahnräder 30 und die Gleitbuchse 34 in die Kupplungs
ausrückposition gebracht werden können.
Es ist möglich, eine magnetische Betätigungseinrichtung,
beispielsweise einen Ringmagnet-Betätigungseinrichtung ein
zusetzen, welche die Abtriebswellen 24 unmittelbar außerhalb des
am weitesten außenliegenden axial gleitbeweglichen Teils umgibt,
und in diesem Fall kann die Kupplungsbuchse 36 gegebenenfalls
entfallen. Die vorliegende Einrichtung, welche eine Kupplungs
buchse 36 und eine Betätigungseinrichtung 40 umfaßt, wird jedoch
bevorzugt, da man hierbei Vorteile hinsichtlich der Bauart und
der Anordnung der Betätigungseinrichtung erhält.
Auch ist es möglich, einen sternförmigen Körper einzusetzen
(welcher vorzugsweise einen Ring im Mittelbereich mit einer
Mehrzahl von radial verlaufenden Armen umfaßt, die sich von dem
Ring nach außen erstrecken), welcher an Stelle des Kreuzzapfens
16 gegebenenfalls vorgesehen wird. In diesem Fall ist es möglich
(obgleich es nicht bevorzugt ist), die Gleitbuchse 34 wegzulas
sen, und die beiden getriebenen Zahnräder 30 axial nach innen
verlaufend derart zu gestalten, daß sie direkt in anstoßender
Hintereinanderanordnung vorgesehen sind.
Während die getriebenen Räder 30 Außenkeile dazu haben, daß sie
sich über die gesamte Länge, wie dargestellt, erstrecken, kann
natürlich die axiale Länge der getriebenen Zahnräder größer als
bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform gewählt werden.
Diese Außenkeileinrichtungen brauchen nicht notwendigerweise sich
über die gesamte Längserstreckung zu erstrecken. In diesem Fall
wäre der Keilabschnitt rechtsliegend in Fig. 1 vorgesehen. Dies
wird im allgemeinen nicht bevorzugt, da man dann linke und rechte
Getrieberäder bräuchte, welche in den meisten Fällen nicht
identisch ausgelegt sind. Eine Ausnahme bildet der Fall, daß die
axiale Länge des Keilabschnitts genau die Hälfte der gesamten
axialen Erstreckung der getriebenen Räder beträgt.
Die Erfindung stellt eine einfache und zuverlässige Einrichtung
zum gleichzeitigen Kuppeln und Abkoppeln eines Differentials
bereit. In anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, daß beide
Abtriebswellen 24 gleichzeitig mit den zugeordneten, seitlichen
Abtriebsrädern 20, 21 bei der Vorrichtung nach der Erfindung
verbunden oder von diesen abgekoppelt werden. Die neu Zwei
stellungs-Antriebstrenneinrichtung nach der Erfindung vermeidet
die bisher bekannten Nachteile bei einer einzelnen Trenneinrich
tung, wie den Rücktrieb, welcher auch zuvor erörtert worden ist.
Die Zweistellungs-Antriebstrennvorrichtung für ein Differential
nach der Erfindung ist auch kompakt ausgelegt. Hierdurch kann man
einen Vierradantrieb auch für kompakte Fahrzeuge und Kleinfahr
zeuge bereitstellen, um eine zeitweilige Zuschaltung einer
zweiten Antriebsachse zu ermöglichen.
Die beiden seitlichen Abtriebsräder 20, 21 können sich mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten frei drehen, und zwar
unabhängig davon, ob die Abtriebswellen 24 in Eingriff mit den
zugeordneten seitlichen Abtriebsrädern 20, 21 oder außer Eingriff
von diesen sind. Wenn es jedoch erwünscht ist, kann eine
Differentialanordnung mit einer zeitweiligen Achszuschaltung
gemäß der hiermit dargestellten bevorzugten Ausführungsform
gegebenenfalls auch mit einer Differentialsperreinrichtung
versehen sein, welche auf übliche Weise ausgelegt sein kann.
Obgleich die Erfindung voranstehend an Hand von bevorzugten
Ausführungsformen erläutert worden ist, ist die Erfindung
natürlich hierauf nicht beschränkt, und es sind zahlreiche
Abänderungen und Modifikationen möglich, die der Fachmann im
Bedarfsfall treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken zu
verlassen.
Claims (12)
1. Zweistellungs-Antriebstrennvorrichtung für ein Differential
bei einem Kraftfahrzeug, welches ein Differential aufweist,
das erste und zweite, seitliche Abtriebsräder (20, 21) hat,
welche um eine gemeinsame Querachse drehbar sind, drehbare
erste und zweite Abtriebswellen (24) hat, welche koaxial zu
den seitlichen Abtriebsrädern (20, 21) sind, eine Kupplungs
einrichtung aufweist, welche die Abtriebswellen (24)
gleichzeitig in und außer Antriebseingriffsverbindung mit
den zugeordneten seitlichen Abtriebsrädern (20, 21) bringt,
und eine Betätigungseinrichtung (40) aufweist, welche die
getriebenen Zahnräder (30) zwischen der Kupplungseinrückpo
sition und der Kupplungsausrückposition gleitbeweglich
verschiebt,
wobei ferner folgendes vorgesehen ist:
(1) Kupplungsteile (34, 36) auf jedem der seitlichen Abtriebsräder (20, 21),
(2) eine Mehrzahl von axial gleitbeweglichen Teilen in hintereinanderliegender Anordnung, wobei eine Mehrzahl von axial gleitbeweglichen Teilen erste und zweite getriebene Zahnräder (30) aufweist, welche gleitbeweglich aber nicht drehbeweglich auf den ersten und zweiten Abtriebswellen (24) jeweils gelagert sind, wobei die getriebenen Zahnräder (30) Kupplungsteile zum Zusammenarbei ten mit den Kupplungsteilen der zugeordneten ersten und zweiten, seitlichen Abtriebsräder (20, 21) hat, und wobei die ersten und zweiten ge triebenen Zahnräder (30) gleichzeitig gleitbe weglich in eine erste Richtung in eine Kupplungs einrückposition und gleichzeitig gleitbeweglich in eine zweite Richtung in eine Kupplungsaus rückposition bewegbar sind.
(1) Kupplungsteile (34, 36) auf jedem der seitlichen Abtriebsräder (20, 21),
(2) eine Mehrzahl von axial gleitbeweglichen Teilen in hintereinanderliegender Anordnung, wobei eine Mehrzahl von axial gleitbeweglichen Teilen erste und zweite getriebene Zahnräder (30) aufweist, welche gleitbeweglich aber nicht drehbeweglich auf den ersten und zweiten Abtriebswellen (24) jeweils gelagert sind, wobei die getriebenen Zahnräder (30) Kupplungsteile zum Zusammenarbei ten mit den Kupplungsteilen der zugeordneten ersten und zweiten, seitlichen Abtriebsräder (20, 21) hat, und wobei die ersten und zweiten ge triebenen Zahnräder (30) gleichzeitig gleitbe weglich in eine erste Richtung in eine Kupplungs einrückposition und gleichzeitig gleitbeweglich in eine zweite Richtung in eine Kupplungsaus rückposition bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, welche ferner eine Gleitbuchse
(34) zwischen den ersten und zweiten getriebenen Zahnrädern
(30) umfaßt, wobei die Gleitbuchse (34) anstoßend zu den
jeweiligen getriebenen Zahnrädern (30) angeordnet und
unabhängig drehbeweglich mit den jeweiligen getriebenen
Zahnrädern (30) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mehrzahl von axial gleitbeweglichen Teilen ferner
eine Kupplungsbuchse (36) umfaßt, welche an einer der
Abtriebswellen (24) angebracht ist, um die getriebenen
Zahnräder (30) gleichzeitig in die gleiche Richtung zwischen
einer Kupplungseinrückposition und einer Kupplungsaus
rückposition axial zu bewegen, und
wobei die Betätigungseinrichtung (40) einen Arm umfaßt,
welcher mit der Kupplungsbuchse (36) zusammenarbeitet, um
die Kupplungsbuchse (36) und die getriebenen Zahnräder (30)
zwischen der Kupplungseinrückposition und der Kupplungsaus
rückposition zu verschieben.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrzahl von axial gleitbeweglichen
Teilen ferner (1) eine Gleitbuchse (34) zwischen den ersten
und zweiten getriebenen Zahnrädern (30) umfaßt, die Gleit
buchse (34) anstoßend zu den jeweiligen getriebenen Zahnrä
dern (30) vorgesehen ist und unabhängig drehbeweglich von
den jeweiligen getriebenen Zahnrädern (30) ist, und (2) eine
Kupplungsbuchse (36) umfaßt, welche auf einer der Abtriebs
wellen (24) angeordnet ist, um die getriebenen Zahnräder
(30) gleichzeitig in die gleiche Richtung zwischen einer
Kupplungseinrückposition und einer Kupplungsausrückposition
zu bewegen; und
wobei weiter eine Betätigungseinrichtung (40) vor
gesehen ist, welche einen Arm umfaßt, welcher mit der
Kupplungsbuchse (36) zusammenarbeitet, um die Kupplungs
buchse (36) und die getriebenen Zahnräder (30) zwischen der
Kupplungseinrückposition und der Kupplungsausrückposition
zu bewegen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die äußeren Flächen der Abtriebswellen
(24) und die inneren Flächen der getriebenen Zahnräder (30)
komplementäre Keilanordnungen haben.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die seitlichen Abtriebsräder (20, 21)
axial verlaufende Mittelbohrungen haben, die Kupplungsteile
der seitlichen Abtriebsräder (20, 21) Keile an den Ab
schnitten der Bohrungen haben, und die Kupplungsteile der
getriebenen Zahnräder (30) Keile habe, welche auf den
Außenflächen ausgebildet sind, wobei die Keile an den
seitlichen Abtriebsrädern (20, 21) und die Keile an den
getriebenen Zahnrädern (30) in Eingriff sind, wenn die
getriebenen Zahnräder (30) in einer Kupplungseinrückposition
sind, und daß sie außer Eingriff sind, wenn die getriebenen
Zahnräder (30) in einer Kupplungsausrückposition sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ferner eine Vorbelastungseinrichtung
(42) vorgesehen ist, welche die getriebenen Zahnräder (30)
in Richtung einer der beiden Positionen vorbelastet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorbelastungseinrichtung die Abtriebsräder (24) in Richtung
der Kupplungsausrückposition beaufschlagt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorbelastungseinrichtung eine Druckfeder (42) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feder (42) die Abtriebszahnräder (30) und die Kupplungs
buchse (36) in Richtung der Kupplungsausrückposition
beaufschlagt.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abtriebswellen (24) in Antriebsein
griffsverbindung mit den seitlichen Abtriebsrädern (20, 21)
sind, wenn die getriebenen Zahnräder (30) in der Kupplungs
einrückposition sind, und daß sie sich in einem Freilaufbe
triebszustand befinden, wenn die getriebenen Zahnräder (30)
in der Kupplungsausrückposition sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtriebswellen (24) und die seitlichen Abtriebszahnräder
(20, 21) sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei
beiden Betriebsarten auch in der Freilaufsbetriebsart der
Abtriebswellen (24) drehen können.
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