DE19720927A1 - Werkzeugform zum Druck- oder Spritzgießen von Metallen und/oder Kunststoffen - Google Patents
Werkzeugform zum Druck- oder Spritzgießen von Metallen und/oder KunststoffenInfo
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- B29C33/00—Moulds or cores; Details thereof or accessories therefor
- B29C33/56—Coatings, e.g. enameled or galvanised; Releasing, lubricating or separating agents
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D17/00—Pressure die casting or injection die casting, i.e. casting in which the metal is forced into a mould under high pressure
- B22D17/20—Accessories: Details
- B22D17/22—Dies; Die plates; Die supports; Cooling equipment for dies; Accessories for loosening and ejecting castings from dies
- B22D17/2236—Equipment for loosening or ejecting castings from dies
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- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C45/40—Removing or ejecting moulded articles
- B29C45/4005—Ejector constructions; Ejector operating mechanisms
- B29C45/401—Ejector pin constructions or mountings
Description
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugform zum Druck- oder
Spritzgießen von Metallen und/oder Kunststoffen entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Werkzeugform ist in einem vorveröffentlich
ten sechsseitigen Faltblatt "Chemisch Nickel-Beschichtungen
in der Kunststoffverarbeitung und für den Werkzeug- und For
menbau" der Novo-Plan GmbH Oberflächen- und Werkstofftechnik,
D-73430 Aalen, beschrieben. Mit einer Gleitbeschichtung ver
sehene gleitbewegliche Funktionselemente einer Werkzeugform
sind z. B. Gewinde, Schieber oder auch Auswerferhülsen und
Auswerferstifte.
Ansonsten ohne Gleitbeschichtung verwendete Auswerfer
stifte sind z. B. in dem Prospekt "Auswerfer-Programm" 6/93
(s. dort Seite 19) der HASCO-Normalien Hasenclever GmbH + Co,
D-58513 Lüdenscheid, beschrieben. Demnach weisen Auswerfer
stifte im Bereich ihres Schaftes eine Oberflächenhärte von
60 ± 2 HRC auf, sind demnach wesentlich härter als die die Aus
werferschäfte umgebenden und Gleitführungen darstellenden
Bohrlochwandungen von aus Maschinenbau-Stahl bestehenden
Werkzeugplatten mit einer Härte von etwa 45 HRC.
Bei der vorbekannten Härtepaarung kann es gegebenenfalls
zu einem Verschleiß (sogenanntes Auslaufen der Bohrung) der
Bohrlochwandung kommen, was zu einem unzulässig großen form
plattenseitigen formbildenden Ringspalt führen kann, der
lästige Auswerfermarkierungen auf dem fertigen Artikel hin
terläßt.
Demgegenüber ergibt entsprechend dem vorerwähnten Falt
blatt der Novo-Plan GmbH eine Gleitbeschichtung von Auswer
fer-Schäften mit chemisch Nickel/PTFE mit einer Oberflä
chenhärte von ca. 30-35 HRC folgenden Effekt: Da die Oberflä
che der Gleitbeschichtung des Auswerfers eine wesentlich
geringere Härte als die formplattenseitige Innenfläche
(Werkzeugstahl mit einer Härte von etwa 45 HRC) besitzt, ver
schleißt nur die Gleitbeschichtung, was aber erst nach sehr
langer Standzeit unter Schmierfilmbildung erfolgt. Da die
Stärke der Gleitbeschichtung frei wählbar ist, ist auch das
durch die Verschleißrate der Gleitbeschichtung entstehende
geringfügig vergrößerte Passungsspiel im Unterschied zu unbe
schichteten Auswerferstiften von vornherein eingegrenzt und
definiert. Der Vorteil eines mit chemisch Nickel/PTFE
beschichteten gleitbeweglichen Funktionselementes besteht
also darin, daß dieses erst nach längerer Standzeit, ohne daß
Verschleißerscheinungen an der Gegengleitfläche auftreten,
ausgewechselt werden muß, wenn die Schmierfilmbildung
erschöpft ist.
Der Nachteil der mit einer Gleitbeschichtung aus che
misch Nickel/PTFE versehenen gleitbeweglichen Funktionsele
mente besteht indessen darin, daß eine solche Beschichtung
maximal nur 250°C erträgt, demnach für Werkzeugformen höhe
rer Temperaturführung, also auch für Metall-Druckgießformen,
nicht verwendbar ist.
Aus der DE-Z "Gießerei-Praxis", Nr. 9-1993 S. 166-169
ist es bekannt, zur Vermeidung von Metallanschweißungen in
Druckgießformen deren Gravurflächen mit Titannitrid (TiN) zu
bedampfen oder die Gravurflächen in einem Salzbad-Diffusions
verfahren mit Vanadincarbid (VC) zu beschichten.
Aus dem DE-B "Hitzebeständige Korrosions-, Wärme- und
Verschleißschutzschichten" von A.A. Appen und A. Petzold ist
es bekannt, einen nichtmetallischen keramikähnlichen Hart
stoff Borozon (BN) als Komposit-Bestandteil einer elektroche
mischen Dispersionsschicht zu verwenden, deren Metallanteil
aus Nickel (Ni) besteht. Bei dem Hartstoff Borozon (BN) han
delt es sich um eine kubische Variante, deren Mohs-Härte na
hezu an die des Diamanten (Mohs-Härte 10) heranreicht. Die
kubische Variante des Bornitrids wird auch als "anorganischer
Diamant" bezeichnet.
Ausgehend von einer Werkzeugform mit gleitbeweglichen
Funktionselementen, welche entsprechend dem vorerwähnten
Faltblatt der Novo-Plan GmbH Oberflächen- und Werkstofftech
nik mit einer Gleitbeschichtung aus chemisch Nickel/PTFE
versehen sind, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einem Gleitverschleiß unterliegende Funktionselemente von
Werkzeugformen zum Druck- oder Spritzgießen von Metallen
und/oder Kunststoffen mit einer derartigen Gleitbeschichtung
zu versehen, die in der Lage ist, wesentlich höhere Tempera
turen als bisher zu ertragen.
Entsprechend der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß der in der Matrix der Gleitschicht eines der bei
den Funktionselemente eingelagerte, die Partikel bildende
Zusatzstoff aus Bornitrid besteht, und daß die Härte der
Gleitfläche der Gleitschicht etwa 30-50 HRC beträgt.
Die Härte der Gleitfläche der Gleitschicht von etwa 30-
50 HRC besagt zugleich, daß als Zusatzstoff nicht etwa die
kubische Variante des Bornitrids (BN) sondern ausschließlich
die hexagonale Kristallform des Bornitrids (BN) in Frage
kommt. Das hexagonale Bornitrid (Mohs-Härte 1-2) besitzt ein
Schichtengitter wie Graphit und wird deshalb auch "weißer
Graphit" genannt.
Ein entsprechend der Erfindung ausgerüstetes gleitbeweg
liches Funktionselement, wie z. B. ein Auswerferstift oder
Auswerferstift oder eine Auswerferhülse, erträgt Temperaturen
von mindestens etwa 650°C.
Entsprechend der Erfindung wirkt die Gleitschicht als
Dauerschmierschicht ohne zusätzliche Fettung. In Verbindung
mit Führungsbohrungen von Werkzeugplatten aus Maschinenbau-Stahl
mit einer Härte z. B. von etwa 45 HRC schützt die erfin
dungsgemäße Gleitschicht die Bohrungen vor lästigem Ver
schleiß, also vor einem sog. Auslaufen der Bohrungen.
Durch den Beschichtungsmechanismus ist gewährleistet,
daß die aufgetragene Gleitschicht planparallel, also absolut
konturentreu, z. B. auch auf Innenflächen, wie z. B. auf Hül
senbohrungen, aufgetragen werden kann. Das Aufbringen der
Gleitschicht geschieht mit genau definierter und überall
gleich vorhandener Schichtdicke, die grundsätzlich frei wähl
bar ist und etwa 1 - etwa 50 µm betragen kann. Der erfin
dungsgemäße Zusatzstoff aus Bornitrid ist über die gesamte
Schichtdicke mit einem gleichbleibenden Prozentsatz enthal
ten. Zudem wird die erfindungsgemäße Gleitschicht ohne Ein
fluß auf den Grundwerkstoff des gleitbeweglichen Funktions
elementes abgeschieden.
Die Metallmatrix aus chemisch Nickel fungiert als Trä
germaterial für den Zusatzstoff Bornitrid und zugleich als
Verbindungsschicht zum Grundwerkstoff des insbesondere aus
Stahl bestehenden gleitbeweglichen Funktionselementes.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
ist der Zusatzstoff bis zu etwa 35 Volumenprozent in der
Gleitschicht enthalten.
Weiterhin hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die
maximale Korngröße des Bornitrids etwa 3 µm beträgt.
Erfindungsgemäß kann die Härte der Gleitfläche der
Gleitschicht zwischen etwa 30 und etwa 50 HRC eingestellt
werden. Eine geringere Härte der Gleitschicht erfordert je
weils einen größeren Anteil an Bornitrid.
Wie vorerwähnt, befaßt sich die Erfindung in erster
Linie mit Auswerferelementen. Erfindungsgemäß bildet daher
ein Funktionselement ein Auswerferelement, welches eine
Gleitschicht trägt, deren Gleitfläche eine Härte von etwa 35
HRC aufweist, wobei das andere Funktionselement, welches mit
dem beschichteten Funktionselement zusammenwirkt, aus Maschi
nenbau-Stahl besteht. Die Gleitfläche des aus Maschinenbau-Stahl
bestehenden anderen Funktionselementes besteht für den
Fall, daß dieses nicht beschichtet ist, beispielsweise etwa
45 HRC.
In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand eines bevor
zugten Ausführungsbeispiels dargestellt, es zeigt
Fig. 1 eine Teildarstellung einer Auswerfer-Anordnung,
und zwar Teil einer Formplatte und mit einem Auswerfer
stift,
Fig. 2 eine stark vergrößerte Detaildarstellung zur Ver
deutlichung einer Oberflächenbeschichtung entsprechend
der in Fig. 1 mit II bezeichneten Einkreisung.
In Fig. 1 ist ein Auswerferstift 10 aus Stahl gezeigt,
der einen Kopf 11 aufweist und dessen Schaft 12 durch die
kreiszylindrische Innenmantelfläche 13 einer Auswerferbohrung
(Führungsbohrung) 14 einer nur teilweise dargestellten Form
platte 15 geführt ist.
Die Formplatte 15 bildet Teil der Gravurfläche G, welche
die mit F gekennzeichnete Formhöhlung begrenzt, innerhalb
welcher ein nicht gezeigter Kunststoff-Spritzgußartikel oder
Metall-Druckgußartikel entsteht.
Der Auswerferstift 10 ist entsprechend dem mit x gekenn
zeichneten Bewegungs-Doppelpfeil hin- und herbeweglich.
Die Innenmantelfläche 13 der Auswerferbohrung 14 der aus
Maschinenbau-Stahl gefertigten Formplatte 15 weist eine Ober
flächenhärte von etwa 45 HRC auf.
Gemäß Fig. 2, die eine stark vergrößerte Längsschnitt
darstellung zeigt, ist nur ein Teil des Auswerferstiftes 10
zu sehen. Die Oberfläche 16 selbst des Auswerferstiftes 10
weist, wie üblich, eine Oberflächenhärte von etwa 60 ± 2 HRC
auf.
Auf die Oberfläche 16 des Auswerferstiftes 10 ist eine
Gleitschicht 17 mit einer Schichtstärke S von etwa 20 µm auf
getragen. Die Gleitschicht 17 weist eine Matrix 18 aus che
misch Nickel, d. h. aus stromlos aufgetragenem Nickel, auf,
der zugleich Einlagerungen (Partikel) eines aus Bornitrid
(BN) bestehenden Zusatzstoffes 19 umschließt.
Der Zusatzstoff 19 ist mit etwa 35 Volumenprozent in der
Gleitschicht 17 enthalten.
Fig. 2 zeigt, daß die Gleitschicht 17 außen einen
Schmierfilm 20 bildet, welcher auch an der Innenmantelfläche
13 der Führungsbohrung 14 haftet. Die Härte der vom Schmier
film 20 gebildeten Gleitfläche 21 beträgt etwa 35 HRC.
Die Härte der die Gegengleitfläche darstellenden Innen
mantelfläche 13 der Auswerferbohrung 14 weist, wie vorer
wähnt, demgegenüber eine Härte von etwa 45 HRC auf. Die Par
tikelgröße des Zusatzstoffs 19 beträgt weniger als 3 µm. Die
Temperaturbelastbarkeit der Gleitschicht 17 beträgt minde
stens 650°C.
Claims (8)
1. Werkzeugform zum Druck- oder Spritzgießen von Metal
len und/oder Kunststoffen mit mindestens zwei relativ zuein
ander gleitbeweglichen Funktionselementen (10, 15), von denen
ein Funktionselement (10) zumindest auf Bereichen seiner
Oberfläche (16) mit einer eine Gleitfläche (21) bildenden
Gleitschicht (17) versehen ist, die aus einer Matrix (18),
wie chemisch Nickel od. dgl., und in die Matrix (18) eingela
gerten, die Gleiteigenschaften verbessernden Partikeln eines
Zusatzstoffes (19) besteht, wobei das andere Funktionselement
(15) mit einer Gegengleitfläche (13) an der Gleitfläche (21)
des einen Funktionselementes (10) anliegt, und wobei die
Gleitfläche (21) der Gleitschicht (17) eine geringere Härte
als die Gegengleitfläche (13) aufweist, dadurch gekennzeich
net, daß der in die Matrix (18) der Gleitschicht (17) eines
der beiden Funktionselemente (10, 15) eingelagerte, die Par
tikel bildende Zusatzstoff (19) aus Bornitrid besteht, und
daß die Härte der Gleitfläche (21) der Gleitschicht (17) etwa
30-50 HRC beträgt.
2. Werkzeugform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzstoff (19) bis zu ca. 35 Volumenprozent in der
Gleitschicht (17) enthalten ist.
3. Werkzeugform nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Korngröße des Borni
trids (19) etwa drei µm beträgt.
4. Werkzeugform nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Gleitschicht (17)
etwa 1-50 µm beträgt.
5. Werkzeugform nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Härte der Gleitfläche (21)
der Gleitschicht (17) etwa 30-35 HRC beträgt.
6. Werkzeugform nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Funktionselement ein Auswer
ferelement (10) bildet, welches die Gleitschicht (17) trägt,
deren Gleitfläche (21) eine Härte von etwa 35 HRC aufweist,
und daß das andere Funktionselement (15) aus Maschinenbau-Stahl
besteht.
7. Werkzeugform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegengleitfläche (13) des anderen Funktionselementes
(15) unbeschichtet ist.
8. Werkzeugform nach Anspruch 6 oder nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das andere Funktionselement (15)
aus Maschinenbaustahl besteht, dessen Gegengleitfläche (13)
eine Härte von etwa 45 HRC aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19720927A DE19720927A1 (de) | 1996-05-20 | 1997-05-20 | Werkzeugform zum Druck- oder Spritzgießen von Metallen und/oder Kunststoffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19619908 | 1996-05-20 | ||
DE19720927A DE19720927A1 (de) | 1996-05-20 | 1997-05-20 | Werkzeugform zum Druck- oder Spritzgießen von Metallen und/oder Kunststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7794566
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DE19720927A Withdrawn DE19720927A1 (de) | 1996-05-20 | 1997-05-20 | Werkzeugform zum Druck- oder Spritzgießen von Metallen und/oder Kunststoffen |
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Country | Link |
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- 1997-05-20 DE DE19720927A patent/DE19720927A1/de not_active Withdrawn
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