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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Bolzen für eine Formwerkzeughälfte eines Formwerkzeugs für die Kunststoffformgebung.
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Hintergrund der Erfindung
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Derartige Bolzen sind üblicherweise an Formwerkzeughälften von Formwerkzeugen für die Kunststoffformgebung bzw. Kunststoffverarbeitung, z. B. im Bereich des Spritzgießens oder Streckblasens von Kunststoffformteilen, vorgesehen. Um dem betriebsbedingt auftretenden Verschleiß der Bolzen entgegenzuwirken, ist auf die üblicherweise bereits von Haus aus mit einer Verschleiß mindernden Beschichtung, wie z. B. einer Diamantbeschichtung (DLC-Beschichtung), versehenen Bolzen außenseitig üblicherweise ein Schmiermittel, wie z. B. ein Schmieröl oder Schmierfett, aufgebracht.
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Problematisch ist dabei, dass das auf die Bolzen aufgebrachte Schmiermittel im Einsatz des Bolzens in Kontakt mit dem verarbeiteten Kunststoffmaterial kommen und sich so negativ auf die Güte der hergestellten Kunststoffformteile auswirken kann. Problematisch ist ferner, dass die Verwendung entsprechender Schmiermittel ein regelmäßiges Nachschmieren der Bolzen erfordert, was einen vergleichsweise hohen Wartungsaufwand bedeuten kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Bolzen für eine Formwerkzeughälfte eines Formwerkzeugs für die Kunststoffformgebung anzugeben.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Bolzen der eingangs genannten Art gelöst, welcher sich dadurch auszeichnet, dass der Bolzen außenseitig zumindest abschnittsweise mit wenigstens einer Lage eines aus wenigstens einem Gleitmaterial gebildeten Textils oder mit wenigstens einer Lage eines wenigstens ein Gleitmaterial umfassenden Textils versehen ist.
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Erfindungsgemäß wird ein Bolzen für eine Formwerkzeughälfte eines Formwerkzeugs für die Kunststoffformgebung, welches Formwerkzeug beispielsweise im Bereich des Spritzgießens oder Streckblasens einsetzbar bzw. eingesetzt ist, vorgeschlagen. Der erfindungsgemäße Bolzen ist im Bereich seiner freiliegenden Außenflächen bzw. Außenseiten zumindest abschnittsweise mit wenigstens einer Lage eines besonderen Textils bzw. Textilmaterials versehen. Mit anderen Worten ist auf die Außenflächen bzw. Außenseiten des Bolzens zumindest abschnittsweise wenigstens eine Lage eines besonderen Textils bzw. Textilmaterials aufgebracht.
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Das Textil kann insbesondere als flächiges Gewebe, bestehend aus winklig zueinander verlaufenden Textil- bzw. Gewebeelementen, wie z. B. Fäden oder Garnen, vorliegen. Eine Lage aus dem Textil, kurz eine Textillage, kann auch als Textilzuschnitt erachtet respektive bezeichnet werden.
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Das Textil bedingt hervorragende Gleiteigenschaften des Bolzens und verringert sonach dessen Verschleiß. Dies folgt daraus, dass das Textil aus wenigstens einem Gleitmaterial gebildet ist oder wenigstens ein Gleitmaterial umfasst. Die das Textil bildenden Textilelemente, wie z. B. Fäden oder Garne, können sonach zumindest zum Teil selbst aus dem oder einem Gleitmaterial bestehen bzw. gefertigt sein. Es ist allerdings auch denkbar, dass die das Textil bildenden Textilelemente zumindest zum Teil nicht aus dem oder einem Gleitmaterial bestehen bzw. gefertigt sind, jedoch mit dem oder einem Gleitmaterial versehen sind. Die Textilelemente können also z. B. mit dem oder einem Gleitmaterial beschichtet oder getränkt sein.
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Die durch die zumindest abschnittsweise, typischerweise vollständige, Aufbringung wenigstens einer entsprechenden Textillage auf den Bolzen gegebenen hervorragenden Gleiteigenschaften des Bolzens ermöglichen zudem einen (weitgehend) wartungsfreien Betrieb des Bolzens, da der Einsatz von Schmiermitteln, insbesondere Schmierfetten oder Schmierölen, nicht mehr oder nur in sehr reduziertem Umfang notwendig ist. Gleichermaßen ist derart das aus dem Stand der Technik bekannte Problem, wonach auf einen Bolzen aufgebrachtes Schmiermittel im Einsatz des Bolzens in Kontakt mit dem verarbeiteten Kunststoffmaterial kommen und sich so negativ auf die Güte der hergestellten Kunststoffformteile auswirken kann, gelöst.
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Das Textil ist stabil und unverlierbar auf die jeweiligen Außenflächen bzw. Außenseiten des Bolzens aufgebracht, d. h. stabil und unverlierbar mit den jeweiligen Außenflächen bzw. Außenseiten des Bolzens verbunden. Die Verbindung des Textils mit dem Bolzen kann beispielsweise über Kleben erfolgen. Insbesondere kann das Textil mit einem, z. B. thermisch, aushärtbaren Kleber versehen sein, welcher nach Aufbringung auf den Bolzen, z. B. unter Einfluss von Temperatur sowie gegebenenfalls zusätzlichem Druck, ausgehärtet werden muss, um eine stabile Verbindung zwischen dem Textil und dem Bolzen herzustellen. Sofern zur Aushärtung des Klebers Druck aufgebracht wird, ist darauf zu achten, dass dieser konstant über die Bolzengeometrie verläuft. Selbstverständlich ist es prinzipiell auch denkbar, das Textil anderweitig, d. h. z. B. über Aufschrumpfen, auf die jeweiligen Außenflächen bzw. Außenseiten des Bolzens aufzubringen.
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Bei dem Gleitmaterial kann es sich z. B. um Polytetrafluorethylen, kurz PTFE, handeln. Das Gleitmaterial kann alternativ auch Polytetrafluorethylen, kurz PTFE, umfassen. Das Gleitmaterial kann sonach aus mehreren unterschiedlichen Materialkomponenten bestehen bzw. gebildet sein, wobei es als die Gleiteigenschaften betreffende bzw. positiv beeinflussende Materialkomponente Polytetrafluorethylen umfasst. Selbstverständlich können anstelle von Polytetrafluorethylen auch andere die Gleiteigenschaften zweier Gleitpartner positiv beeinflussende Materialien bzw. Materialkombinationen eingesetzt werden.
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Der Bolzen kann im Bereich seiner Außenflächen bzw. Außenseiten zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, mit nur einer Textiltage versehen und somit vollständig von dem Textil umschlossen sein. Denkbar ist es jedoch auch, dass der Bolzen mit mehreren Lagen des Textils, welche auf Stoß und/oder übereinander angeordnet sind, versehen ist. Auf den Bolzen können sonach mehrere Textillagen, gegebenenfalls materialmäßig unterschiedlich aufgebauter entsprechender Textile, aufgebracht sein. Diese können auf Stoß, d. h. in einer Ebene, angeordnet und/oder in mehreren Ebenen übereinander angeordnet sein. Selbstverständlich ist es möglich, dass sich bestimmte Textillagen zumindest abschnittsweise überlappen.
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Der Bolzen kann im Bereich eines freien Endes mit einer konisch verlaufenden Einführschräge versehen sein. Die zu einer Querschnittsreduzierung des Bolzens führende konisch verlaufende Einführschräge verleiht dem Bolzen einen kegelstumpfförmigen Abschnitt und dient einer besseren Einführbarkeit des Bolzens in eine hierzu korrespondierende Aufnahmebuchse, Zentrieröffnung etc. Insbesondere ist über die Ausbildung des Bolzens mit einer entsprechenden Einführschräge auch ein Ausgleich eines räumlichen Versatzes zwischen einer einen entsprechenden Bolzen aufweisenden bzw. umfassenden ersten Formwerkzeughälfte und einer eine entsprechende Aufnahmebuchse, eine Zentrieröffnung etc., welche gegebenenfalls ebenso mit entsprechenden Einführschrägen versehen sind, aufweisenden bzw. umfassenden zweiten Formwerkzeughälfte in der Schließstellung eines entsprechende Formwerkzeughälften aufweisenden Formwerkzeugs für die Kunststoffformgebung, in welcher die dem Formwerkzeugzeug zugehörigen Formwerkzeughälften unmittelbar aneinander anliegen, realisierbar.
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Sofern der Bolzen eine Einführschräge aufweist respektive mit einer Einführschräge versehen ist, ist es zweckmäßig, wenn die oder eine textile Lage sowohl die Einführschräge als auch den Übergangsbereich von der Einführschräge in einen sich an die Einführschräge bezogen auf das mit der Einführschräge versehene freie Ende des Bolzens proximal anschließenden, typischerweise zylindrischen, Bereich des Bolzens überdeckt. Sonach ist der im Betrieb des Bolzens typischerweise mechanisch hoch beanspruchte Übergangsbereich von einem typischerweise zylindrisch ausgebildeten Bolzengrundkörper in die konisch verlaufende Einführschräge jedenfalls von wenigstens einer Lage des Textils abgedeckt. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass in diesem Übergangsbereich keine einzelnen Textillagen auf Stoß angeordnet sind.
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Der Bolzen kann beispielsweise aus einem Metall, insbesondere einem auf Eisen basierenden Metall, bevorzugt einem Stahl, oder einer Keramik gebildet sein. Der Bolzen ist daher im Hinblick auf seine vorgesehene Anwendung für eine Formwerkzeughälfte eines Formwerkzeugs für die Kunststoffformgebung aus einem mechanisch hinreichend stabilen Werkstoff gefertigt. Konkret kann der Bolzen z. B. aus einem Vergütungsstahl, wie beispielsweise 42CrMo4, Bronze bzw. einer Bronzelegierung oder einer hochfesten Keramik, wie z. B. einer oxidischen Keramikverbindung, z. B. basierend auf Aluminium, gebildet sein.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Formwerkzeughälfte eines Formwerkzeugs für die Kunststoffformgebung. Die Formwerkzeughälfte umfasst wenigstens einen wie vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Bolzen. Sämtliche Ausführungen hinsichtlich des erfindungsgemäßen Bolzens gelten sonach analog für die erfindungsgemäße Formwerkzeughälfte.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Formwerkzeug für die Kunststoffformgebung, umfassend wenigstens eine erfindungsgemäße, d. h. wenigstens einen erfindungsgemäßen Bolzen aufweisende bzw. umfassende, Formwerkzeughälfte sowie wenigstens eine weitere Formwerkzeughälfte. Sämtliche Ausführungen hinsichtlich des erfindungsgemäßen Bolzens gelten sonach analog für das erfindungsgemäße Formwerkzeug. Das Formwerkzeug ist im Bereich der Kunststoffformgebung insbesondere für Spritzgieß- oder Streckblasverfahren einsetzbar.
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In einer möglichen Ausführungsform des Formwerkzeugs ist es denkbar, dass wenigstens ein Bolzen einen Teil einer Schließeinrichtung des Formwerkzeugs zur Sicherstellung einer Schließstellung des Formwerkzeugs und/oder wenigstens ein Bolzen einen Teil einer Zentriereinrichtung des Formwerkzeugs zur Zentrierung wenigstens zweier Formwerkzeughälften relativ zueinander bildet.
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Ein entsprechender Bolzen kann sonach als Schließbolzen dienen und einen Teil einer Schließeinrichtung eines wenigstens zwei Formwerkzeughälften umfassenden Formwerkzeugs bilden. In dieser Variante ist der Bolzen an oder im Bereich einer Seitenfläche einer Formwerkzeughälfte angeordnet bzw. gelagert, welche keiner weiteren Formwerkzeughälfte des Formwerkzeugs zugewandt bzw. gegenüber liegend angeordnet ist.
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Der als Schließbolzen dienende Bolzen kann dabei mit einer zylindrischen Schließbuchse, welche ebenso einen Teil der formwerkzeugseitigen Schließeinrichtung bildet, zur Sicherung einer Schließstellung des Formwerkzeugs, in welcher die dem Formwerkzeugzeug zugehörigen Formwerkzeughälften unmittelbar aneinander anliegen, zusammenwirken. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass der Bolzen in der Schließstellung des Formwerkzeugs in bzw. durch die Schließbuchse greift. Der Bolzen und die Schließbuchse sind dabei typischerweise an unterschiedlichen Formwerkzeughälften des Formwerkzeugs ausgebildet bzw. angeordnet. Der Bolzen kann sonach beispielsweise einen Teil einer lagefesten ersten Formwerkzeughälfte bilden, die Schließbuchse kann beispielsweise einen Teil einer relativ zu der ersten Formwerkzeughälfte bewegbaren zweiten Formwerkzeughälfte bilden oder umgekehrt. Die Schließbuchse ist zweckmäßig ebenso mit einer, insbesondere zu der bolzenseitigen Einführschräge korrespondierenden, Einführschräge versehen.
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Der Bolzen kann relativ zu der diesen aufweisenden bzw. umfassenden Formwerkzeughälfte bewegbar gelagert sein. Der Bolzen kann also z. B. entlang der Formwerkzeughälfte relativ zu dieser bewegbar gelagert sein. Der Bolzen kann dabei über wenigstens einen mit diesem gekoppelten Aktuator insbesondere zwischen einem eingefahrenen und einem ausgefahrenen Zustand bewegt werden. In dem eingefahrenen Zustand kann der Bolzen nicht in bzw. nicht durch die Schließhülse einer weiteren Formwerkzeughälfte greifen, in dem ausgefahrenen Zustand kann der Bolzen in bzw. durch die Schließhülse einer weiteren Formwerkzeughälfte greifen und sonach die Schließstellung des Formwerkzeugs festlegen.
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Dabei ist es möglich, dass an der den Bolzen aufweisenden bzw. umfassenden Formwerkzeughälfte zusätzlich Schließ- bzw. Führungshülsen für den Bolzen vorgesehen sind. Eine erste Schließ- bzw. Führungshülse ist dabei typischerweise derart angeordnet, dass der Bolzen diese auch in dem eingefahrenen Zustand zumindest abschnittsweise durchsetzt. Eine zweite Schließ- bzw. Führungshülse ist derart angeordnet, dass der Bolzen in diese nur in seinem ausgefahrenen Zustand und somit nur in der Schließstellung des Formwerkzeugs eingreift. Die erste wie auch die zweite Schließ- bzw. Führungshülse ist zweckmäßig ebenso mit einer, insbesondere zu der bolzenseitigen Einführschräge korrespondierenden, Einführschräge versehen. Die beiden Schließ- bzw. Führungshülsen sind typischerweise derart beabstandet bzw. versetzt zueinander angeordnet, dass die an der weiteren Formwerkzeughälfte vorgesehene Schließbuchse in der Schließstellung des Formwerkzeugs zwischen diesen anordbar bzw. angeordnet ist.
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Ein entsprechender Bolzen kann auch als Zentrierbolzen dienen und einen Teil einer Zentriereinrichtung eines wenigstens zwei Formwerkzeughälften umfassenden Formwerkzeugs bilden. In dieser Variante ist der Bolzen an oder im Bereich einer Außenfläche einer Formwerkzeughälfte angeordnet bzw. gelagert, welche einer weiteren Formwerkzeughälfte des Formwerkzeugs zugewandt bzw. gegenüber liegend angeordnet ist. Der Bolzen kann dabei um ein gewisses Maß von der Außenfläche der Formwerkzeughälfte abstehen bzw. abragen.
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Der als Zentrierbolzen dienende Bolzen kann mit einer Zentrieröffnung, welche ebenso einen Teil der formwerkzeugseitigen Zentriereinrichtung bildet, zur Zentrierung, allgemein Ausrichtung, der beiden Formwerkzeughälfte in der Schließstellung des Formwerkzeugs, in welcher die dem Formwerkzeugzeug zugehörigen Formwerkzeughälften unmittelbar aneinander anliegen, zusammenwirken. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass der Bolzen in der Schließstellung des Formwerkzeugs in die Zentrieröffnung greift. Der Bolzen kann dabei beispielsweise einen Teil einer lagefesten ersten Formwerkzeughälfte, die Zentrieröffnung beispielsweise einen Teil einer relativ zu der ersten Formwerkzeughälfte bewegbaren zweiten Formwerkzeughälfte bilden oder umgekehrt. Die Zentrieröffnung ist zweckmäßig ebenso mit einer, insbesondere zu der bolzenseitigen Einführschräge korrespondierenden, Einführschräge versehen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nachfolgend in zwei bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Prinzipdarstellung eines Bolzens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine Prinzipdarstellung eines Formwerkzeugs für die Kunststoffformgebung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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3 eine Prinzipdarstellung eines Formwerkzeugs für die Kunststoffformgebung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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4 eine vergrößerte Darstellung der in 2 gezeigten Einzelheit.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Bolzens 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es handelt sich dabei um einen Seitenansicht des Bolzens 1. Der Bolzen 1 ist Teil einer Formwerkzeughälfte 2 eines Formwerkzeugs 3 für die Kunststoffformgebung, d. h, insbesondere für Spritzgieß- oder Streckblasverfahren.
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Der Bolzen 1 umfasst einen zylindrischen Bolzengrundkörper 4, welcher im Bereich eines seiner freien Enden mit einer konisch verlaufenden Einführschräge 5 versehen ist. Der Bolzen 1 ist aus einem Vergütungsstahl, wie z. B. 42 CrMo4, gebildet und weist sonach hervorragende mechanische Eigenschaften auf.
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Die Außenflächen bzw. Außenseiten des Bolzens 1 sind vollständig mit einer Lage aus einem die Gleiteigenschaften des Bolzens 1 positiv beeinflussenden Textils 6 versehen. Das Textil 6 ist aus einem Gewebe aus aus einem Gleitmaterial, wie z. B. PTFE, gebildeten Gewebefasern gebildet. Das Textil 6 ist auf den Bolzen 1 aufgeklebt und sonach stabil und unverlierbar mit dem Bolzen 1 verbunden.
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2 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Formwerkzeugs 3 für die Kunststoffformgebung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Formwerkzeug 3 umfasst zwei Formwerkzeughälften 2a, 2b. Die in 2 links dargestellte Formwerkzeughälfte 2a ist gemäß dem Doppelpfeil P1 bewegbar gelagert, was über einen diese aufnehmenden bewegbar gelagerten Führungswagen 7 angedeutet ist. Die in 2 rechts dargestellte Formwerkzeughälfte 2b ist lagefest gelagert. An die Formwerkzeughälfte 2b schließt sich eine Spritzgießeinrichtung 8 an, weshalb die Formwerkzeughälfte 2b die Düsenseite des Formwerkzeugs 3 bildet.
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Die Formwerkzeughälfte 2b ist im Bereich einer ihrer Seitenflächen mit einem Bolzen 1 versehen. Der Bolzen 1 ist dabei relativ zu der Formwerkzeughälfte 2 gemäß dem Doppelpfeil P2 bewegbar gelagert. Der an der Seitenfläche der Formwerkzeughälfte 2b angeordnete Bolzen 1 ist Teil einer dem Formwerkzeug 3 zugehörigen Schließeinrichtung, welche eine Sicherstellung der Schließstellung des Formwerkzeugs 3, in welcher Schließstellung die beiden Formwerkzeughälften 2a, 2b unmittelbar aneinander anliegen, was dadurch realisierbar ist, dass die Formwerkzeughälfte 2a entsprechend auf die Formwerkzeughälfte 2b zu bewegt wird, ermöglicht. Die Bewegung des Bolzens 1 ergibt sich über eine Kopplung mit einem diesem zugeordneten Aktuator 9, d. h. der Bolzen 1 ist über eine entsprechende Betätigung des Aktuators, welcher insbesondere einen motorischen Antrieb (nicht gezeigt) umfasst, zwischen einer in den 2, 4 dargestellten eingefahrenen und einer ausgefahrenen Stellung bewegbar.
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Die dem Formwerkzeug 3 zugehörige Schließeinrichtung umfasst im Bereich der Formwerkzeughälfte 2b weiterhin eine obere und eine untere Führungshülse 10, 11 (vgl. 4). Ersichtlich durchsetzt der Bolzen 1 in der eingefahrenen Stellung die untere Führungshülse 10. Die untere Führungshülse 10 ist sonach derart angeordnet, dass der Bolzen 1 diese auch in dem eingefahrenen Zustand zumindest abschnittsweise durchsetzt. Die obere Schließhülse 11 ist derart angeordnet, dass der Bolzen 1 in diese nur in seinem ausgefahrenen Zustand und somit nur in der Schließstellung des Formwerkzeugs 3 eingreift. Die obere Führungshülse 11 ist mit einer zu der bolzenseitigen Einführschräge 5 korrespondierenden Einführschräge 12 versehen. Die Führungshülsen 10, 11 sind derart beabstandet bzw. versetzt zueinander angeordnet, dass eine an der Formwerkzeughälfte 2a vorgesehene Schließbuchse 13 in der Schließstellung des Formwerkzeugs 3 zwischen diesen anordbar bzw. angeordnet ist.
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Die dem Formwerkzeug 3 zugehörige Schließeinrichtung umfasst im Bereich der Formwerkzeughälfte 2a sonach ferner eine an der Formwerkzeughälfte 2a ausgebildete Schließbuchse 13, welche eine zylindrische Öffnung 14 begrenzt. Die Schließbuchse 13 ist im Bereich des freien Endes eines sich entlang einer Seitenfläche der Formwerkzeughälfte 2a erstreckenden Stegs 15 ausgebildet. Die Schließbuchse 13 ist ebenso mit einer zu der bolzenseitigen Einführschräge 5 korrespondierenden Einführschräge 16 versehen.
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Sämtliche Einführschrägen 5, 12, 16 dienen insbesondere einem besseren Einführen des Bolzens 1 in bzw. durch die Schließbuchse 13 sowie in die obere Führungshülse 11. Die Einführschrägen 5, 12, 16 dienen überdies einem Ausgleich eines möglichen Versatzes der beiden Formwerkzeughälften 2a, 2b zueinander.
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3 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Formwerkzeugs 3 für die Kunststoffformgebung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Im Unterschied zu dem in den 2, 4 gezeigten Ausführungsbeispiel dient der Bolzen 1 hier nicht als Schließbolzen einer formwerkzeugseitigen Schließeinrichtung, sondern als Zentrierbolzen einer formwerkzeugseitigen Zentriereinrichtung, welcher einer Zentrierung und somit korrekten Ausrichtung der beiden Formwerkzeughälften 2a, 2b relativ zueinander dient.
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Ersichtlich sind an den einen Teil der Werkzeugkavität des Formwerkzeugs 3 bildendes Außenfläche der Formwerkzeughälfte 2b, welche Außenfläche der Formwerkzeughälfte 2a zugewandt bzw. gegenüber liegend angeordnet, zwei Bolzen 1 ausgebildet. Die Bolzen 1 stehen bzw. ragen sonach um ein gewisses Maß von der Außenfläche der Formwerkzeughälfte 2b ab.
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Die dem Formwerkzeug 3 zugehörige Zentriereinrichtung umfasst im Bereich der Formwerkzeughälfte 2a ferner an der Formwerkzeughälfte 2a ausgebildete, mit den Bolzen 1 fluchtende zylindrische Zentrieröffnungen 17. Die Zentrieröffnungen 17 sind sonach an der der Formwerkzeughälfte 2b zugewandt bzw. gegenüber liegend angeordneten Außenfläche der Formwerkzeughälfte 2a ausgebildet. Die Zentrieröffnungen 17 sind ebenso mit zu den bolzenseitigen Einführschrägen 5 korrespondierenden Einführschrägen 18 versehen.
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Selbstverständlich kann eine Formwerkzeughälfte 2a, 2b auch sowohl wenigstens einen als Schließbolzen als auch wenigstens einen als Zentrierbolzen dienenden Bolzen 1 umfassen. Entsprechend kann eine Formwerkzeughälfte 2a, 2b, auch sowohl wenigstens eine Schließbuchse 13 als auch wenigstens eine Zentrieröffnung 17 umfassen. Mithin können die in den 2, 4 und 3 gezeigten Merkmale beliebig miteinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bolzen
- 2a
- Formwerkzeughälfte
- 2b
- Formwerkzeughälfte
- 3
- Formwerkzeug
- 4
- Bolzengrundkörper
- 5
- Einführschräge
- 6
- Textil
- 7
- Führungswagen
- 8
- Spritzgießeinrichtung
- 9
- Aktuator
- 10
- Führungshülse
- 11
- Führungshülse
- 12
- Einführschräge
- 13
- Schließbuchse
- 14
- zylindrische Öffnung
- 15
- Steg
- 16
- Einführschräge
- 17
- Zentrieröffnung
- 18
- Einführschräge
- P1
- Doppelpfeil
- P2
- Doppelpfeil