DE19719886A1 - Verfahren zum Auswuchten von Rädern mit Luftreifen und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auswuchten von Rädern mit Luftreifen bei dem man in den Reifen eine viskose selbstwuchtende Masse ein­ bringt, die ab einer bestimmten Drehzahl und Zeit vorhandene Unwuchten des Rades ausgleicht.

Aus der US 4 867 792 ist eine dixotrope Reifen Auswucht Mischung bekannt, die vor der Reifenmontage auf die Innenfläche des Reifens aufgestrichen wird. Nach einer Fahrt eines Fahrzeuges mit derart behandelten Reifen von ca. 2 bis 10 km sollen etwaige Unwuchten ausgeglichen sein.

Die Reifen Auswucht Mischung ändert ihre Lage selbständig, um den Reifen stets ausgewuchtet zu halten.

Aus der DE 38 23 926 A1 ist ein Verfahren zum Analysieren von herstellungs­ bedingten, über den Umfang verteilten Ungleichmäßigkeiten eines Fahrzeugreifens und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens bekannt. Dabei wird eine vorbestimmte Unregelmäßigkeit analysiert, indem man nacheinander mehrere Reifen jeweils mit der die zu analysierende Ungleichmäßigkeiten aufweisende Stelle in jeweils derselben Drehwinkellage auf der Meßfelge anbringt, die Beträge der über dem Umfang gemessenen Unregelmäßigkeiten eines jeden Reifens speichert und aufaddiert. Das Verfahren eignet sich unter anderem zur Qualitätskontrolle von Kraftfahrzeugreifen. Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens weist eine Meßmaschine mit einer Meßfelge und einem zugeordneten Meßaufnehmer auf. Mit einem Aufzeichnungsgerät werden die gemessenen Werte über den Umfang der Meßfelge aufgezeichnet. Durch den Addierer werden die über den Umfang gemessenen Werte drehwinkelgerecht aufaddiert. Durch einen Dividierer werden die gemessenen Werte durch die Anzahl der gemessenen Reifen dividiert. An der Meßmaschine, mit der die Radialkraftschwankungen eines Reifens gemessen werden können, wird eine Meßfeige, auf der der zu messende Reifen aufgebracht ist, in kon­ stantem Abstand zu einer Meßtrommel angeordnet. Der Abstand ist so gewählt, daß der Reifen auf die Oberfläche der Meßtrommel gedrückt wird und vorgespannt ist. Durch Antreiben der Meßfelge oder der Meßtrommel rollt der Reifen auf der Meßtrommel ab. An der Achse der Meßtrommel ist ein Kraftmesser angeordnet, der über eine Leitung mit einer Recheneinheit verbunden ist. Hinter der Recheneinheit ist ein Ausgabegerät vorgesehen.

Ein Auswuchten eines Reifens ist bei diesem bekannten Verfahren nicht vorgesehen. Auch ist eine selbstwuchtende Masse für einen Luftreifen nicht erwähnt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren zum Auswuchten eines Rades mittels einer Reifen Auswucht Mischung so zu verbessern, daß auf eine Einlaufstrecke, die einen stark eingeschränkten Fahrkomfort beinhaltet, verzichtet werden kann. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die zugehörige Vorrichtung wird mit den Merkmalen des Anspruchs 5 bereitgestellt.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine sofortige uneingeschränkte Ver­ wendung eines mit selbstwuchtenden Massen präparierten Rades mit einem Luftreifen an einem Fahrzeug. Dabei werden die Räder soweit vorgewuchtet, daß der Fahr­ komfort von Anfang an akzeptabel ist. Dazu wird das Rad mit dem präparierten Reifen an einer rotierbaren Aufnahmevorrichtung eines Gerätes montiert. Eine drehbar gelagerte Trommel wird mit einer bestimmten Kraft gegen die Lauffläche des Reifens gedrückt. Nach einer gewissen Zeit haben sich die viskosen Massen derart im Reifen verteilt, daß sämtliche ursprünglichen Unwuchten kompensiert sind. Dieser Einlaufvorgang kann je nach Zustand des Fahrzeugrades mehrere Minuten andauern. Dabei muß berücksichtigt werden, daß während des Einlautvorgangs hohe Raddrehzahlen erforderlich sind, da der Wuchtvorgang praktisch nur im überkritischen Bereich abläuft. Deshalb verbietet sich ein Wuchtvorgang im normalen Fahrbetrieb. Die bei jedem Rad mit frisch montiertem Reifen vorhandenen mehr oder weniger großen Unwuchten würden, da hohe Raddrehzahlen zum Wuchtvorgang erforderlich sind, einen Fahrkomfort sehr einschränken. Große Unwuchten können sogar zu einer Verkehrsgefährdung führen.

Als eine Ausgestaltung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens wird angesehen, daß der Andrückvorgang der Trommel gegen das Rad bestimmte Einfederungen eines realen Fahrbetriebs eines Fahrzeugs simuliert.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Rad und/oder die Trommel federnd und/oder dämpfend gelagert ist.

In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Ende des Auswuchtvorganges durch eine Meß- und/oder Registriereinrichtung, die in dem Gerät angeordnet ist, festgestellt wird.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemaßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß ein Rad mit einem Luftreifen, der vor der Montage mit der viskosen selbstwuchtenden Masse präpariert worden ist, an einer rotierbaren Aufnahmevorrichtung montierbar ist, dergestalt, daß eine drehbar gelagerte Trommel gegen die Lauffläche des Reifens andrückbar ist, wobei die Trommel und/oder das Rad antreibbar ist.

Als eine Ausgestaltung der Vorrichtung wird angesehen, daß die Trommel bestimmte Einfedervorgänge die dem realen Fahrbetrieb eines Fahrzeugs entsprechen, ausfüh­ rend, gegen die Lauffläche drückbar ist.

In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, daß die Aufnahme­ vorrichtung für das Rad und/oder die Trommel eine federnde und/oder dämpfende Lagerung aufweist.

In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß eine Meß- und/oder Registriereinrichtung zur Feststellung des Endes des Auswuchtvorganges in dem Gerät angeordnet ist.

In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Fig. 2 Eine Vorrichtung mit angetriebenem Rad.

Fig. 3 Eine Vorrichtung mit angetriebener Trommel.

Gemäß Fig. 1 wird ein Rad 3 mit einem Luftreifen, der vor seiner Montage mit der viskosen selbstwuchtenden Masse präpariert worden ist, an einer rotierbaren Auf­ nahmevorrichtung eines Gerätes 2 montiert. Über einen Antrieb wird das Rad 3 angetrieben. Gegen die Lauffläche des Rades 3 wird eine drehbar gelagerte Trommel 4 mit einer bestimmten Kraft F angedrückt. Sowohl Gerät 2 als auch die Einrichtung mit der drehbar gelagerten Trommel 4 sind gemeinsam auf einer Grundplatte 1 mon­ tiert. Dabei kann sowohl das Gerät 2 und/oder die Trommel 4 eine Feder- und/oder Dämpfereinheit 5 aufweisen.

Die Fig. 2 zeigt eine Variante mit angetriebenen Rad.

Die Fig. 3 zeigt eine Variante mit angetriebener Trommel.

Claims (8)

1. Verfahren zum Auswuchten von Rädern mit Luftreifen bei dem man in den Reifen eine viskose selbstwuchtende Masse einbringt, die ab einer bestimmten Drehzahl und Zeit vorhandene Unwuchten des Rades ausgleicht, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rad an einer rotierbaren Aufnahmevorrichtung eines Gerätes (2) montiert, gegen die Lauffläche des Reifens (3) eine drehbar gelagerte Trommel (4) mit einer be­ stimmten Kraft F andrückt und die Trommel (4) und/oder das Rad eine bestimmte Zeit antreibt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Andrückvorgang der Trommel (4) gegen das Rad bestimmte Einfederungen eines realen Fahrbetriebs eines Fahrzeugs simuliert.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad und/oder die Trommel (4) federnd und/oder dämpfend gelagert ist.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Auswuchtvorganges durch eine Meß- und/oder Registrier­ einrichtung, die in dem Gerät (2) angeordnet ist, festgestellt wird.

5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4 mit einer rotierbaren Aufnahmevorrichtung, an der ein Rad mit einem Luftreifen montierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine drehbar gelagerte Trommel (4) gegen die Lauffläche des Reifens (3) an­ drückbar ist, wobei die Trommel (4) und/oder das Rad antreibbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (4) bestimmte Einfedervorgänge, die dem realen Fahrbetrieb eines Fahrzeugs entsprechen, ausführend, gegen die Lauffläche (3) drückbar ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung für das Rad und/oder die Trommel (4) eine federnde und/oder dämpfende Lagerung (5) aufweist.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meß- und/oder Registriereinrichtung zur Feststellung des Endes des Auswuchtvorganges in dem Gerät (2) angeordnet ist.