DE19719823A1 - Geräusch- und verlustarme Ansteuerung von bürstenlosen Synchronmotoren - Google Patents
Geräusch- und verlustarme Ansteuerung von bürstenlosen SynchronmotorenInfo
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- H02P—CONTROL OR REGULATION OF ELECTRIC MOTORS, ELECTRIC GENERATORS OR DYNAMO-ELECTRIC CONVERTERS; CONTROLLING TRANSFORMERS, REACTORS OR CHOKE COILS
- H02P6/00—Arrangements for controlling synchronous motors or other dynamo-electric motors using electronic commutation dependent on the rotor position; Electronic commutators therefor
- H02P6/06—Arrangements for speed regulation of a single motor wherein the motor speed is measured and compared with a given physical value so as to adjust the motor speed
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine geräusch- und verlustarme Ansteuerung von
Synchronmotoren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bürstenlose Synchronmotoren mit bipolarer Ansteuerung der Wicklungen erfordern eine
elektronische Kommutierung der Strangströme. Im Sonderfall eines Synchronantriebes mit
unipolarer Ansteuerung wird der Strom in seiner Richtung nicht gewendet, sondern nur ein-
und ausgeschaltet.
Sowohl bei bipolarer als auch bei unipolarer Ansteuerung entstehen während der transienten
Schaltphase infolge der Änderung der gespeicherten Energie Schaltgeräusche, die sich in
vielen Applikationen, wie z. B. beim Einsatz der Antriebe in Lüftern oder Pumpen, sehr
störend auswirken. Um eine Geräuschminderung herbeizuführen werden trotz steigender
Verluste insbesondere bei Kleinantrieben die Stromanstiegs- und Stromabfallzeiten entweder
durch Takten der Leistungsschalter oder durch Einsatz von Speichergliedern im Steuer- oder
Lastkreis vergrößert. Insbesondere bei der steuerseitigen Begrenzung der Stromflanken
steilheit entstehen zum Teil beträchtliche Verluste im Leistungsschalter, da Strom und
Sperrspannung über einen längeren Zeitraum gleichzeitig hohe Werte annehmen.
Bei geräuschsensitiven Applikationen, die sehr kleine Antriebsleistungen erfordern, wie
beispielsweise bei Kleinstlüftern zur Messung der Innenraumtemperatur in Fahrzeugen über
einen luftbeströmten Temperatursensor, kann die durch flache Stromflanken erzeugte
Verlustleistung ohne größere Probleme abgeführt werden. Ungünstig wirken sich jedoch
insbesondere in Hinblick auf den Rundlauf und die Geräuschentwicklung der höhere
Strombedarf (1), die Stromspitze (2) bei kleiner induzierter Spannung vor oder während der
Abschaltphase sowie das Hineinreichen der abklingenden Stromfläche (3) in die zweite Hälfte
(4) der Kommutierungs- bzw. Schaltperiodendauer aus. Im letzten Fall ergibt sich durch das
unterschiedliche Vorzeichen von Strom und der Ableitung des verketteten Strangflusses nach
der Zeit (entspricht der induzierten Strangspannung ) ein drehzahlreduzierender Bremsbetrieb.
Fig. 1 zeigt für das Beispiel einer konventionellen unipolaren Ansteuerung eines einsträngigen
permanentmagneterregten Kleinstlüfters nach Fig. 2 in schematischer Darstellung den zeit- und
winkelgeschwindigkeitsabhängigen Verlauf der induzierten Spannung (5) einer mit der
Antriebswicklung in Phase befindlichen Meßwicklung, den zugehörigen Verlauf des
Steuersignales (6) zum Treiben des Basisstromes iB (7), sowie den Verlauf des Stromes i (8)
der Antriebswicklung. Die steigende (9) und fallende (10) Flanke des Steuersignales wird aus
der Erkennung des Nulldurchganges (11, 12) der in der Meßwicklung induzierten Spannung
gewonnen. Das Steuersignal kann auch über andere Methoden, wie beispielsweise durch
Messung der Flußdichte im Bereich der Rotorpermanentmagnete oder durch optische
Messung der Rotorposition ermittelt werden. Das RC-Glied (13, 14) der Schaltung nach Fig. 2
bewirkt eine Reduktion der Flankensteilheit des Transistor-Basisstromes (7) gegenüber den
Flanken (9, 10) des Steuersignales (6). Entsprechende Auswirkungen zeigen sich in den
flachen Anstiegs- (15) und Abfallflanken (16) des Wicklungsstromes (8). Die bereits
erwähnten Nachteile des höheren Strombedarfes (1), der deutlich ausgeprägten Stromspitze
(2) sowie des Brems-stromes (3) im hinteren Bereich sind ebenfalls in Fig. 1 zu erkennen.
Es stellt sich somit die durch die Erfindung zu lösende Aufgabe insbesondere bei sehr flachen
Stromflanken die Stromaufnahme des Motors zu reduzieren, die Stromspitze zu unterdrücken
und den Bremsbereich zu verkürzen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe geht aus der Kennzeichnung des
Patentanspruches 1 hervor. Bevorzugte Ausführungsvarianten sind durch die abhängigen
Patentansprüche definiert.
Von besonderem Vorteil bei der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß mit der Realisierung der
technischen Vorteile bei mikroprozessor- oder mikrocontrollergesteuerten Antrieben kein
schaltungstechnischer Mehraufwand erforderlich ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend, zum Teil ergänzt durch Zeichnungen,
erläutert.
Fig. 3 zeigt im Vergleich zu Fig. 1 die Auswirkung einer Vorverlegung des Abschaltwinkels
von ϕ0 auf ϕA. Die mit der Vorverlegung des Abschaltwinkels verbundene Drehzahlerhöhung
(kürzere Periodendauer T (17)) ist in Fig. 3 nicht dargestellt. Die Differenz ϕA - ϕ0 wird im
folgenden als Differenzwinkel Δϕ, der Nulldurchgang der induzierten Spannung mit positiver
Steigung als Referenzwinkel ϕR bezeichnet. Der Abbau des Wicklungsstromes erfolgt durch
die getroffene Maßnahme früher. Bevor der Winkelbereich niedriger induzierter Spannung
(21) im Nahfeld von ϕ0 erreicht wird, ist die Sperrspannung uCE (19) des Transistors bereits so
stark angewachsen, daß im Gegensatz zu Fig. 1 der Strom keine hohen Werte (20) mehr
annehmen kann. Eine starke Ausprägung des typischen "Stromschwanzes" bleibt aus.
Weiterhin wird durch die frühzeitige Abschaltung erreicht, daß der positive Strom nicht sehr
weit in den Bereich negativer induzierter Strangspannung hineinreicht (22). Der Bremsbetrieb
ist daher in diesem Bereich nur schwach ausgeprägt und kann bei noch früherer Einleitung
der Abschaltphase ganz entfallen. Damit sinkt auch entsprechend der Gesamtstrombedarf
(23) des Antriebes.
Die erzielten Ergebnisse wirken sich positiv auf die Geräuschbildung, den Rundlauf und die
Aufnahmeleistung und somit den Wirkungsgrad des Motors aus. Die Drehzahl des Antriebes
steigt, wie bereits erwähnt, mit Abnahme des Bremsbereiches.
Die vorzeitige Abschaltflanke des Steuersignales kann auf unterschiedliche Arten gewonnen
werden. So besteht die Möglichkeit, neben der Meßeinrichtung zur Bestimmung des
Referenzwinkels eine zweite Rotorpositionsmeßeinrichtung (z. B. Spule, Hall-IC etc.)
vorzusehen, die gegenüber der ersten Meßeinrichtung um den Winkel (ϕA - ϕR versetzt ist.
Bei vorwiegend stationärem Motorbetrieb mit annähernd konstanter Winkelgeschwindigkeit
ω0 ist es vorteilhaft, auf die zweite Rotorpositionseinrichtung zu verzichten und statt dessen
den Winkel der Abschaltflanke ϕA über ein elektronisches Zeitglied (z. B. Aufladen und
Rücksetzen eines Kondensators mittels einer Komparatorschaltung, digitaler Zählerbaustein,
Mikroprozessor/controller mit internem Timer) zu ermitteln. Wird der Motor von einem
Mikroprozessor oder Mikrocontroller gesteuert, so bietet es sich an, ausgehend vom
Referenzwinkel ϕR den prozessorinternen Timer zu starten und bei Erreichen eines
programmierten Zählerstandes das Steuersignal sowie den Timer zurückzusetzen.
Der Abschaltwinkel ermittelt sich allgemein zu
bzw. bei annähernd
konstanter Winkelgeschwindigkeit ω0 zu ϕA = ϕR + ω0tZG.
Ändert sich die Drehzahl oder die Stromamplitude um einen größeren Bereich, so ist es
günstig, den Abschaltwinkel ϕA und damit das Zeitintervall des elektronischen Zeitgliedes der
veränderten Drehzahl bzw. der veränderten Stromamplitude anzupassen. So ist es günstig,
beispielsweise bei erhöhter Stromamplitude den Abschaltwinkel weiter vorzuverlegen, um ein
Anstieg des Bremsmomentes zu verhindern.
Die Verschiebung des Abschaltwinkels ϕA kann auch zur Drehzahlregelung herangezogen
werden. Dies empfiehlt sich besonders dann, wenn wie in den Bildern Fig. 1, 2 und 3 eine
blockförmige Ansteuerung vorgesehen ist und die Amplitude der Speisespannung nicht
verändert werden kann. In diesem Zusammenhang kann es sich zur weiteren Reduktion der
Drehzahl auch günstig erweisen, den Abschaltwinkel ϕA größer als ϕ0 zu wählen und damit
den Bremsbetrieb zu verstärken.
Bei Betrieb von dreisträngigen Motoren ist zu beachten, daß die Schaltflanken zur
Ansteuerung der Stränge in der Regel nicht mit den Nulldurchgängen der induzierten
Strangspannungen korrespondieren sondern infolge der bei Motoren ohne Mittelpunktsleiter
erforderlichen Stromsymmetrie eine Pulsblockweite von 120° el. (36) aufspannen. In Fig. 4 ist
das vorzeitige Abschalten für den dreisträngigen Motor beispielhaft dargestellt. Die im
Zusammenhang mit der einsträngigen Ansteuerung beschriebenen Vorgänge können
sinngemäß auch auf die Ansteuerung der dreisträngigen Maschine angewandt werden.
Claims (10)
1. Ansteuerung der Stränge von ein- oder mehrsträngigen elektronisch kommutierten
Motoren, insbesondere von Synchronmotoren, über elektronische Schaltelemente (24),
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuersignal (25) zur Abschaltung oder Kommutierung
der Strangströme bei ein- und zweisträngigen Motoren nicht unmittelbar mit dem Winkel
des Nulldurchganges der induzierten Spannung ϕ0 (27) und bei dreisträngigen Motoren
nicht nach einer Pulseinschaltdauer von 120° el. Grad (32, 33) in dem betreffenden Strang
erfolgt, sondern um einen Differenzwinkel Δϕ = ϕA - ϕ0 (28, 34) versetzt.
2. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschaltwinkel ϕA (29)
über eine zusätzliche Rotorpositionsmeßeinrichtung bestimmt wird, die gegenüber der
Meßeinrichtung zur Bestimmung des Referenzwinkels ϕR (30) um den Winkel ϕA - ϕR
versetzt ist.
3. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschaltwinkel ϕA (29),
ausgehend von einem mittels einer Rotorpositionsmeßeinrichtung erfaßten
Referenzwinkel ϕR (30), durch ein mit analogen oder digitalen elektronischen
Schaltungselementen aufgebautes Zeitglied mit festeingestellter oder variabel einstellbarer
Zeitdauer tZG (18) bestimmt wird.
4. Ansteuerung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Referenzwinkel ϕR
(30) bei ein- und zweisträngigen Motoren mit einem dem Winkel ϕ0 (31) vorgelagerten
Nulldurchgang der induzierten Spannung, insbesondere mit dem unmittelbar
vorangegangenen Nulldurchgang (26), und bei dreisträngigen Motoren mit einer der
vorgelagerten Pulsflanken, insbesondere mit der unmittelbar vorangegangenen
Pulseinschaltflanke (35), übereinstimmt.
5. Ansteuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschaltwinkel aus der
Integration ϕA = ϕR + ∫ω(t)dt bzw. bei annähernd konstanter Winkelgeschwindigkeit ω0
aus dem Winkelgeschwindigkeit-Zeit-Produkt ϕA = ϕR + ω0tZG bestimmt wird.
6. Ansteuerung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Differenzwinkel
Δϕ (28) mindestens 5% des Polwinkels ϕ0 - ϕR beträgt.
7. Ansteuerung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß elektronische
Schaltelemente (24) infolge einer äußeren Beschaltung (13, 14) oder infolge einer
entsprechend getakteten Ansteuerung während der Einschaltphase die Stromanstiegszeit
oder während der Ausschaltphase die Stromabfallszeit verlängern.
8. Ansteuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Differenzwinkel Δϕ (28)
drehzahl- oder lastabhängig verstellt wird oder zur Regelung der Drehzahl herangezogen
wird.
9. Ansteuerung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Differenzwinkel
Δϕ (28) negativ ist und somit der Abschaltwinkel ϕA gegenüber dem Winkel ϕ0 voreilt.
10. Ansteuerung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Referenzwinkel
ϕR (30) durch Messung der induzierten Spannung eines Stranges, durch Messung der
winkelabhängigen Flußdichte oder durch ein anderes berührungsloses Verfahren zur
Messung der Rotorposition ermittelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19719823A DE19719823A1 (de) | 1997-05-13 | 1997-05-13 | Geräusch- und verlustarme Ansteuerung von bürstenlosen Synchronmotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19719823A DE19719823A1 (de) | 1997-05-13 | 1997-05-13 | Geräusch- und verlustarme Ansteuerung von bürstenlosen Synchronmotoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19719823A1 true DE19719823A1 (de) | 1998-11-19 |
Family
ID=7829216
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19719823A Withdrawn DE19719823A1 (de) | 1997-05-13 | 1997-05-13 | Geräusch- und verlustarme Ansteuerung von bürstenlosen Synchronmotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19719823A1 (de) |
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