DE19718527C2 - Vorrichtung zum Aufweiten einer Erdbohrung - Google Patents
Vorrichtung zum Aufweiten einer ErdbohrungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auf
weiten von Erdbohrungen, beispielsweise einer mit Hilfe ei
nes Rammbohrgeräts hergestellten Pilotbohrung oder auch
einer im Erdreich verlegten Rohrleitung, die beim Aufwei
ten gleichzeitig zerstört wird.
Es ist bekannt, selbstgetriebene Rammbohrgeräte am vor
deren oder am rückwärtigen Ende mit einem Aufweitkonus
zu versehen, der das die Pilotbohrung umgebende Erdreich
während des Gerätevortriebs seitwärts verdrängt und dabei
zu einer erheblichen Verdichtung des die Bohrung umge
benden Erdreichs führt. Schwierigkeiten ergeben sich dabei
jedoch, wenn das Erdreich Bodenhindernisse enthält und/
oder sich nicht hinreichend verdichten läßt. In jedem Fall
ist aber der Energieaufwand im Hinblick auf die zu leistende
Verdichtungsarbeit erheblich und beim Vorhandensein von
Bodenhindernissen die Richtungsstabilität gering.
Um dem entgegenzuwirken, ist es des weiteren bekannt,
den Aufweitkonus nicht nur mit Hilfe des Rammbohrgeräts
durch das Erdreich zu treiben, sondern gleichzeitig mit Hilfe
eines durch die Pilotbohrung bzw. die Rohrleitung geführten
Seils und einer in der Zielgrube angeordneten Winde zu zie
hen. Damit läßt sich zwar die Arbeitsgeschwindigkeit erhö
hen und auch die Richtungsstabilität verbessern; die Ver
dichtungsarbeit zur Vergrößerung der Ausgangsbohrung
muß jedoch weiterhin aufgebracht werden.
Aus der US-Patentschrift 4 925 344 ist eine andere Ar
beitsweise bekannt, bei der am Ende eines rohrförmigen
Bohrgestänges ein Bohrkopf in Gestalt eines verhältnismä
ßig schlanken, mit einer Schneidwendel besetzten Konus
angeordnet ist, an dem ein Zugseil angreift. Die Schneid
wendel dient als Werkzeug zum Zerstören einer erdverleg
ten Rohrleitung und gleichzeitig zum Abfördern der Rohr
scherben und des beim Erweitern der Erdbohrung abgebau
ten Erdreichs in der Bohrrichtung.
Zwischen der Schneidwendel befinden sich Austrittsöff
nungen, die über das rohrförmige Bohrgestänge mit einem
Schmiermittel versehen werden. Dieses Schmiermittel dient
einerseits zum Kühlen der hoch beanspruchten Schneidwen
del; zum anderen aber auch dazu, die Reibung zwischen
dem Bohrkopf und der Schneidwendel einerseits sowie der
zu zerstörenden Rohrleitung und dem umgebenden bzw. ab
gebauten Erdreich andererseits zu verringern. Darüber hin
aus setzt das Schmiermittel den Reibungswiderstand des die
aufgeweitete Bohrung umgebenden Erdreichs herab und er
leichtert dadurch das spätere oder auch gleichzeitige Einzie
hen einer neuen Rohrleitung.
Ein wesentlicher Nachteil der zuvor geschilderten Ar
beitsweise besteht darin, daß das Erdreich in der Bohr- bzw.
Vortriebsrichtung, d. h. durch den im Verhältnis zu dem Vo
lumen des beim Erweitern abgebauten Erdreichs und der
Scherben der Altleitung geringen Querschnitt der Altleitung
abgefördert werden muß. Demzufolge schiebt der Bohrkopf
ständig ein mehr oder minder kompaktes Volumen abgebau
ten Erdreichs vor sich her. Dies erfordert infolge der Rei
bung mit dem sich drehenden Bohrkopf und in Abhängig
keit von den anfallenden Erdmassen einen erheblichen, zu
sätzlichen Energieaufwand.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, einen
schnelleren Bohrfortschritt zu ermöglichen und insbeson
dere den für das Abfördern des abgebauten Erdreichs und
der Rohrscherben beim Zerstören einer erdverlegten Rohr
leitung erforderlichen Energieaufwand zu vermindern.
Zur Lösung dieses Problems schlägt die Erfindung eine
Aufweitvorrichtung vor, bei der am Ende eines mit einem
Dreh-Zug-Antrieb verbundenen Gestänges mindestens eine
Räumwendel mit konischer Hüllfläche und der Vortriebs
richtung entgegengesetzter Förderrichtung für das abge
baute Erdreich und gegebenenfalls der Scherben einer Alt
leitung angeordnet ist. Auf diese Weise gelangt das abzuför
dernde Erdreich sehr schnell aus dem Bereich der Räum
wendel, mit deren Hilfe sich so das Erdreich im wesentli
chen ungehindert durch loses Erdreich und etwaige Rohr
scherben abbauen läßt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können auch
zwei Wendeln parallel zueinander verlaufen. Außerdem
kann die Räumwendel als Kanal für eine Spülflüssigkeit
ausgebildet sein; sie besteht dann aus U-förmig miteinander
verschweißten Blechen und besitzt einen auf einer Schmal
seite stehenden Rechteck-Querschnitt.
Mindestens zwischen dem Gestänge und der Wendel kön
nen Düsen angeordnet sein, die in und/oder entgegen der
Vortriebsrichtung gerichtet sind. Die Düsen können ganz
oder teilweise so beschaffen sein, daß die austretenden
Strahlen auch Abbauarbeit leisten, in jedem Falle aber das
Abfördern des losen Erdreichs entgegen der Vortriebsrich
tung erleichtern. Des weiteren können auch in einem die
Räumwendel tragenden Kernrohr spitzwinklig zur Rohr
achse angeordnete Düsen mit gleicher oder ähnlicher Wir
kung angeordnet sein. Das Kernrohr besitzt vorzugsweise
einen im Vergleich zu der Hüllfläche geringen Durchmesser,
so daß sich zwischen der Hüllfläche und dem Kernrohr ein
verhältnismäßig großer Freiraum für das abgebaute Erdreich
ergibt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Ein
schlußwinkel zwischen der Kernrohrachse und der Hüllflä
che 5 bis 60°, vorzugsweise 25 bis 40° beträgt.
Die Düsen können in einem Aufweitkegel angeordnet
sein, der eine gewisse Aufweitarbeit leistet, ehe die Räum
wendel wirksam wird.
In Vortriebsrichtung hinter der Räumwendel kann ein
Glättring angeordnet sein, der die Wandung der von der
Räumwendel erweiterten Erdbohrung glättet und dabei je
nach seiner Beschaffenheit zu einem gewissen Verdichten
des Erdreichs in einer mehr oder minder schmalen Rand
zone führt und gleichzeitig die Richtungsstabilität erhöht.
Besonders bewährt hat sich ein Glättring aus einem Hohl
zylinderabschnitt, der über Radialstreben mit einem Lager
stück verbunden ist. Die sich zwischen den Radialstreben
ergebenden Öffnungen dienen dem Durchtritt des abzuför
dernden Erdreichs; sie sind in ihrer Gesamtheit groß genug,
um ein ungehindertes Abfördern des Erdreichs zu ermögli
chen.
Um die Reibung zwischen dem Glättring und dem Erd
reich gering zu halten, sollte die Räumwendel in dem Lager
stück drehbar gelagert sein, so daß der Glättring nicht rotiert
und die Räumwendel unabhängig von dem Glättring ihre
Arbeit leisten kann.
In jedem Fall kann das Lagerstück mit einer Kupplung
zum Befestigen eines Nachziehrohrs versehen sein, das
gleichzeitig mit dem Erweitern der Erdbohrung eingezogen
wird und zudem das Abfördern des Erdreichs durch das
Rohrinnere erleichtert. Die Kupplung für das Nachziehrohr
kann sich auch an dem Glättring befinden, sofern diese nicht
rotiert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Wendelräumers teilweise
im Längsschnitt und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Wendelräumer der Fig. 1 in
Zugrichtung.
Der Wendelräumer besteht im wesentlichen aus einem
Anschlußstück 1, an dem ein mit einem nicht dargestellten
Dreh-Zug-Antrieb verbundenes Rohrgestänge 2 angreift, ei
nem Aufweitkegel 3 und einem Kernrohr 4 mit mindestens
einer Räumwendel 5. Die Wendel kann als Hohlkörper aus
gebildet sein und Austrittsöffnungen für eine Spülflüssigkeit
besitzen. Der Mantel des Aufweitkegels 3 stellt praktisch
eine Verlängerung der Hüllfläche der Räumwendel dar und
bewirkt daher, daß sich die Räumwendel 5 nicht in das Erd
reich hineinfrißt, sondern lediglich eine mehr oder minder
dünne Schicht des die Pilotbohrung umgebenden Erdreichs
abschält. Dieses Erdreich füllt dann den verhältnismäßig
großen Freiraum zwischen der Hüllfläche und dem Kernrohr
4 mit seinem verhältnismäßig geringen Durchmesser.
Das freie Ende des Kernrohrs 4 ist drehbar in einem La
gerstück in Gestalt eines Wirbels 6 gelagert. Dieser Wirbel
ist über Radialstreben 7 mit einem Glättring 8 verbunden
und mit einer Kupplung 9 beispielsweise für ein nicht darge
stelltes Nachziehrohr oder ein Seil. Zwischen den Streben 7
befinden sich verhältnismäßig große Durchtrittsöffnungen
10 für das von der Räumwendel abgebaute Erdreich.
Das Rohrgestänge 2 ist mit einer Längsbohrung 11 des
Wendelräumers verbunden, von der mehrere Düsen 12, 13,
14, 15, 16, 17 in unterschiedlichen Richtungen abgehen.
Über diese Düsen läßt sich eine Spülflüssigkeit, beispiels
weise eine Bentonit/Wasser-Suspension zuführen, um das
Abfördern des abgebauten Erdreichs zu erleichtern, das um
gebende Erdreich zu stabilisieren und die Reibung zwischen
dem Erdreich und dem Wendelräumer zu verringern. Die
Düsen können unterschiedlich dimensioniert sein. So kön
nen beispielsweise einzelne Düse einen solch geringen
Querschnitt besitzen, daß aus ihnen das Erdreich abbauende
Schneidstrahlen austreten, während aus anderen Düsen, ins
besondere die nach hinten weisenden Düsen 13, 14, 15, 16,
17 lediglich Spülflüssigkeit austritt. Je nach Bodenbeschaf
fenheit können jedoch aus allen Düsen nur abfördernde
Spülflüssigkeit oder abbauende Schneidstrahlen austreten.
Da das Gestänge 2 mit dem Anschlußstück 1, dem Auf
weitkegel 3 und dem Kernrohr 4 drehbar in dem Wirbel 6
gelagert ist, steht der Glättring 8 während des Bohrbetriebs
still; seine Aufgabe besteht darin, die Wandung der von der
Räumwendel 5 erweiterten Erdbohrung zu glätten und die
Lage des Wendelräumers zu stabilisieren bzw. die Räum
wendel zu zentrieren, um so Richtungsabweichungen zu
vermeiden.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Aufweiten einer Erdbohrung mit:
mindestens einer am Ende eines mit einem Dreh-Zug-Antrieb verbundenen Gestänges ange ordneten Räumwendel (5) mit
konischer Hüllfläche und
der Vortriebsrichtung entgegengesetzter För derrichtung für das abgebaute Erdreich.
mindestens einer am Ende eines mit einem Dreh-Zug-Antrieb verbundenen Gestänges ange ordneten Räumwendel (5) mit
konischer Hüllfläche und
der Vortriebsrichtung entgegengesetzter För derrichtung für das abgebaute Erdreich.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Räumwendel (5) auf einem zylindri
schen Kern (4) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeich
net durch mindestens zwischen einem Gestänge (2)
und der Räumwendel (5) angeordneten Düsen (12, 13,
14, 15, 16, 17).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Düsenachsen in einem
spitzen Winkel zur Längsachse der Räumwendel (5)
verlaufen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Düsen (12, 13, 14, 15,
16, 17) mindestens teilweise in einem Aufweitkegel (3)
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Düsen (12, 13, 14, 15,
16, 17) in unterschiedliche Richtungen weisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Räumwendel (5) mit ei
nem Glättring (8) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Glättring (8) aus einem Hohlzylinder
abschnitt besteht und über Radialstreben (7) mit einem
Lagerstück (6) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem Lagerstück (6) das Kopfende der
Räumwendel (5) drehbar gelagert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das Lagerstück (6) mit ei
nem Nachziehrohr verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einschlußwinkel zwi
schen der Hüllfläche der Räumwendel (5) und der
Achse des Kernrohrs (4) 5 bis 60° beträgt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Räumwendel (5) als
Hohlkörper ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Räumwendel (5) mit Austrittsöffnun
gen für eine Spülflüssigkeit versehen ist.
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GB2324820A (en) | 1998-11-04 |
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