DE19718138A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Agglomerat aus Kunststoffabfällen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Agglomerat aus KunststoffabfällenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Agglomerat aus
Kunststoffabfällen unterschiedlicher Form und Abmessungen,
insbesondere aus Gemischen aus verschiedenen und/oder ver
schmutzten Kunststoffen und/oder Beimengungen anderer Stoffe
unter Verwendung eines Agglomerators.
Die Verarbeitung von verschmutzten und gemischten Kunststoff
abfällen zu Agglomerat von gleichbleibend guter Qualität ist
im automatischen, reproduzierbar ablaufenden Prozeß auf Grund
ihrer unterschiedlichen stofflichen Zusammensetzung, ihrer
unterschiedlichen geometrischen Formen, den unterschiedlichen
Anteilen an Fremdstoffen und den großen Schüttdichteschwankun
gen von Charge zu Charge nur sehr schwer zu erreichen.
In DE 195 00 174 C1 ist ein derartiges Verfahren beschrieben.
Danach werden die Kunststoffabfälle in einem Dosierbehälter
bis zu einem Sollwertvolumen dosiert, danach mit ihnen ein
zylindrischen Behälter des Agglomerators mit einem Schneidro
tor beschickt, zerkleinert und agglomeriert, während des Agglo
merierens, in Abhängigkeit von der erreichten Viskosität des
Agglomerates, über eine Düse wiederholt kurzzeitig Wasser in
den zylindrischen Behälter eingespritzt, nach Beendigung des
Agglomerierens wird Schockwasser bis zum Erstarren des Agglo
merates eingebracht, in Abhängigkeit von der Agglomeratqualität
erfolgt das Trocknen und Nachzerkleinern des Agglomerates und
abschließend das Austragen der Charge.
Dieses beschriebene Verfahren ermöglicht weitgehend einen
automatischen Prozeßablauf. Für die zeitlich nacheinander
ablaufenden Teilprozesse Zuführen, Agglomerieren, Endschocken,
Ausdampfen und Austragen müssen jedoch die entsprechend dem zu
verarbeitenden Kunststoffabfällen einzustellenden Sollzeiten
empirisch während der Einfahrphase durch die Bedienperson
ermittelt werden. Die Bedienperson ermittelt dabei im Vorfeld,
je nach Materialzusammensetzung, im Handbetrieb die Sollwerte
für den Automatikbetrieb. Die Agglomeratqualität muß durch vi
suelle Begutachtung durch die Bedienperson nach Austragen
jeder Charge erneut erfolgen. Bei Änderungen der Zusammenset
zung der zu beschickenden Kunststoffabfälle, beispielsweise we
niger Anteile von Polyolefinen oder mehr Fremdstoffen, muß die
Bedienperson neue Sollwerte ermitteln und diese von Hand für
den Automatikbetrieb neu einstellen. Eine meßtechnische oder
regelungstechnische Rückkopplung auf den Agglomerierprozeß
erfolgt nicht.
Das durch die Erfindung zu lösende Problem besteht darin,
ein Verfahren zur Herstellung von Agglomerat aus Kunststoffab
fällen nachzuweisen, mit dem es möglich ist unabhängig von den
unterschiedlichen Eigenschaften der jeweiligen Beschickung,
und dem Eingreifen einer Bedienperson Agglomerat in gleich
bleibend hoher Qualität in einem reproduzierbaren, selbstopti
mierenden, automatischen Verfahrensablauf wirtschaftlich mit
hoher Durchsatzleistung in in kurzen Zykluszeiten herzustel
len.
Das Problem wird mit dem in Patentanspruch 1 beschriebenen
Verfahren gelöst.
Danach erfolgt eine Messung der die Agglomeratqualität dar
stellenden Parameter. Die gemessenen Werte werden mit Sollwer
ten verglichen. Bei Abweichungen werden Stellsignale gebildet,
die die Sollwerte der entsprechenden Agglomerierteilprozesse
verändern und in der Folge Qualitätsabweichungen des Agglome
rates gegen ein Minimum gehen lassen.
Die Bildung der Stellsignale für die Veränderung der Sollwer
te der einzelnen Teilprozesse erfolgt nach der Höhe der Ab
weichungen und der Priorität des entsprechenden Teilprozesses,
der für die Qualitätsabweichungen verantwortlich ist.
Bei Qualitätsabweichungen können einzelne oder mehrere Stell
signale zur Sollwertveränderung für einzelne oder mehrere
Teilprozesse gebildet werden.
Schwankungen hinsichtlich der Eigenschaften der zu beschicken
den Kunststoffabfälle werden so durch Messung der Agglomerat
qualität und regelungstechnische Rückkopplung zu den einzelnen
Teilprozessen selbsttätig ausgeglichen. Das Eingreifen der Be
dienperson ist nicht erforderlich. Dadurch ist das Agglomerier
verfahren sehr wirtschaftlich und die Agglomeratqualität
gleichbleibend hoch.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden als Eingangsgrößen einer, zwei oder mehrere
der Produktparameter Korngröße, Korngrößenhomogenität, Feuchtig
keit und Temperatur des Agglomerates gemessen und mit Sollwer
ten verglichen. Dadurch nimmt die Qualität des Agglomerates di
rekt Einfluß auf den Ablauf des Agglomerierprozesses.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor eine, zwei
oder mehr Prozeßvariable zu messen und mit Sollwerten zu ver
gleichen. Daraus resultiert der Vorteil, auch bereits während
des laufenden Agglomerierprozesses oder Teilprozesses korri
gierend eingreifen zu können.
Auch darin ist eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens zu sehen, daß aus dem Vergleich der be
schriebenen Eingangsgrößen mit den Sollwerten mit Hilfe eines
an sich bekannten Mehrgrößenreglers als Ausgangsgrößen eine,
zwei oder mehr der dort bezeichneten Stellgrößen ausgewählt
als Motorsteller zur Beeinflussung der einzelnen, jeweils
optimalen, ablaufbeeinflussenden Prozeßeingriffe gewonnen
werden.
Die Erfindung sieht nach speziellen Ausgestaltungen vor,
bei im Vergleich mit der Sollgröße als zu klein erkannten
Produktparametern Korngröße und Korngrößenhomogenität und als
zu groß erkannten Produktparametern Feuchtigkeit und Tempera
tur eine zwei oder mehr der jeweils genannten Ausgangsgrößen
Motorsteller wie beschrieben zu verändern. Diese angegebenen
Lehren umfassen gleichfalls die Erkenntnis, daß bei zu großer
Korngröße und Korngrößenhomogenität und als zu klein erkannter
Feuchtigkeit und Temperatur die beschriebenen Ausgangsgrößen
in umgekehrter Richtung zu ändern sind.
Bei anderen vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemä
ßen Verfahrens wird die Scherwirkung der Scherelemente in
einfacher aber wirksamer Weise geändert.
Eine angegebene Möglichkeit sieht dazu vor, den Abstand des
umlaufenden Schneidrotors zu den in der Wand des Agglomerators
angeordneten Bremselementen zu ändern. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die Stellung der Bremselemente, und damit ihre
wirksame geometrische Form in der Wirkverbindung zum umlaufen
den Schneidrotor, zu ändern. Beide Möglichkeiten können sowohl
alternativ als auch gemeinsam angewendet werden.
Diese Lehren zur Änderung der Scherwirkung können natürlich
auch allgemein und unabhängig von dem angegebenen erfindungs
gemäßen Verfahren bei Agglomeratoren und ähnlichen Einrichtun
gen Verwendung finden. Sie können überall dort Anwendung fin
den, wo Schneidrotoren oder ähnliche umlaufende Werkzeuge mit
feststehenden Elementen zusammenwirken und eine Änderung der
Wirkung beabsichtigt oder, wie im Falle der Abnutzung der Ele
mente, notwendig wird. Die Verstellung kann dabei sowohl handbe
tätigt als auch motorgetrieben und einzeln oder zentral über
eine gemeinsame Verstellmöglichkeit erfolgen.
Die Erfindung umfaßt gleichzeitig eine Vorrichtung zur Durch
führung des angegebenen Verfahrens, bei der zur Änderung der
Scherwirkung die Stellung der mit dem Schneidrotor in Wirkver
bindung stehenden Bremselemente veränderbar ist. Diese Änderung
betrifft sowohl die Abstandsänderung zu dem umlaufenden
Schneidrotor als auch die Schwenkung in eine andere Position
und damit in eine in anderer Weise wirksam werdende abweichen
de geometrische Form.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Bremselemente
motorgetrieben und zweckmäßig bis 180° schwenkbar ausgestal
tet.
Die Bremselemente können die beschriebenen zweckmäßigen geome
trischen Formen besitzen. Weitere mögliche Gestaltungen werden
vom Erfindungssinn erfaßt, sofern sie den Grundanliegen der
Änderung der Scherwirkung durch Abstandsänderung zwischen
Schneidrotor und Bremselement und/oder der Änderung der wirk
samen geometrischen Form der Bremselemente entsprechen.
Nachstehend soll die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung stellen dar:
Fig. 1: Verfahrensmäßig betriebene Agglomeriereinrichtung
mit übersichtlicher Angabe der Eingangs-, Aus
gangs- und Stellgrößen in schematischer Darstel
lung,
Fig. 2: Stromverlaufkurven im Vergleich eines ohne Ein
griff verlaufenden und eines Agglomerierverlaufes
bei erfindungsgemäß veränderter Schneidrotordreh
zahl und gleichzeitiger Änderung der Scherwirkung
der Scherelemente,
Fig. 3: Schematische Übersicht verschiedener Bremselemen
te in jeweils drei unterschiedlichen Stellungen
und damit verschieden wirksamen drei geometri
schen Formen.
Nach der Erfindung optimiert sich das Verfahren zur Agglome
ratherstellung und seine Teilprozesse selbst. Eine übersichtli
che Darstellung ist Fig. 1 zu entnehmen. Die Agglomeratqualität
wird mittels an sich bekannter Erkennungssensorik gemessen und
bei Abweichungen der Istqualität von der Sollqualität werden
bereits während des Ablaufes der einzelnen Teilprozesse und/
oder bei der folgenden Charge, ohne Eingriff einer Bedienper
son, gezielt Stellgrößen aktiviert, die die Schwankungen bei
der Beschickungsmenge M ausgleichen. Zur Beurteilung der Quali
tät des Agglomerates werden dessen Korngröße KG, die Korngrö
ßenhomogenität H, die Feuchtigkeit F und die Temperatur T
herangezogen. Ferner werden als Eingangsvariable die Agglome
ratormotorauslastung Im, die Schneidrotordrehzahl nA, die Be
schickungsmenge M, die Endschockdauer t Schock, die Ausdampfdau
er t Dampf, die Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
A Schock und die Scherwirkung der Scherelemente S Scher gemes
sen und dem an sich bekannten Mehrgrößenregler 7 zugeführt.
Der Mehrgrößenregler 7 wählt wenigstens eine, jeweils die opti
male, Stellgröße Motorsteller M ms, Motorsteller Veränderung
Motorauslastung Im ms, Motorsteller Veränderung Schneidrotor
drehzahl nA ms, Motorsteller Veränderung Anzahl der kurzzeiti
gen Wassereinspritzungen A Schock ms, Motorsteller Veränderung
Endschockdauer t Schock ms und Motorsteller Veränderung Scher
wirkung der Scherelemente S Scher ms aus, bemißt diese und
aktiviert die entsprechenden Elemente, nämlich den Agglomera
tormotor 2, den Motor Düsenbetätigung 3, den Motor Scherelement
verstellung 4, den Motor Ausdampfen 5 und den Motor Beschickung
6 mit den jeweils dazugehörenden Betätigungseinrichtungen, des
Agglomerators 1 zur Durchführung des Verfahrens oder seiner
einzelnen Verfahrensabschnitte.
Um eine günstige Agglomeratormotorauslastung Im zu erreichen
ist es erforderlich die Beschickungsmenge M der zu verarbei
tenden Kunststoffe so groß zu halten, daß die Agglomeratormo
torauslastung Im während des Beschickens und des Zerkleinerns
im Nennstrombereich des Agglomeratormotors liegt.
Bei unverändert bleibender Beschickungsmenge M über das Do
sierbehältersystem der Agglomeriereinrichtung kommt es infolge
unterschiedlicher Zusammensetzungen und Eigenschaften der
beschickten Mischkunststoffe, beispielsweise Schüttdichte und
Feuchtigkeit, zu großen Schwankungen bei der Stromaufnahme der
elektromotorischen Antriebsmaschine. Infolgedessen ist es
notwendig, die jeweilige Beschickungsmenge M anzupassen. Bei
volumetrischer Dosierung muß der Füllstand im Dosierbehälter
verändert werden und bei gravimetrischer Dosierung die Einwaa
ge der zu agglomerierenden Mischkunststoffe. Diese notwendige
Veränderung erfolgt in Abhängigkeit der Höhe des durch den
Mehrgrößenreglers 7 ermittelten Betrages der Über- oder Unter
schreitung. Sie kann durch abgestufte, stufenlose, lineare oder
progressive Verstellung erfolgen.
Durch die ständige Erfassung der Agglomeratormotorauslastung
Im, deren interne Auswertung und Verstellung mittels des Mehr
größenreglers 7 wird die Höhe des Stromgrenzwertes je nach
Zusammensetzung und Eigenschaften der Mischkunststoffe für
jede Charge neu definiert. Der Stromgrenzwert bewirkt ein
Abbrechen des Zerkleinerungsprozesses mit gleichzeitigem Aus
schleusen des zerkleinerten Materials oder ein Abbrechen des
Agglomeriervorganges mit dem Eindüsen von Wasser und anschlie
ßendem Trocknen und Ausschleusen. Ein Anstieg der Agglomerator
motorauslastung Im während der Nachtrockenphase bewirkt ein
wiederholtes Eindüsen von Wasser so oft, bis die Agglomerator
motorauslastung Im den gleichen Wert wie nach dem ersten Ein
düsen von Wasser erreicht hat.
Durch die fortlaufende Auswertung der Agglomeratormotorauslas
tung Im und die jeweils notwendige Veränderung der Grenzwerte
mittels des Mehrgrößenreglers 7 während der Zerkleinerungs-,
Agglomerier- und Trocknungsphase erübrigt sich die aufwendige
Überwachung und und Steuerung durch eine Bedienperson.
In Fig. 2 ist ein Anwendungsfall bei der Verarbeitung von
Mischkunststoffen zu Agglomerat dargestellt.
Vergleichend ist ein ohne Eingriff verlaufender Agglomerier
verlauf mit konstanter Schneidrotordrehzahl nA und unveränder
ter Scherwirkung S Scher gezeigt sowie ein erfindungsgemäß
ablaufender Agglomerierverlauf bei veränderter Schneidrotor
drehzahl verstellt nA v und veränderter Scherwirkung der
Scherelemente S Scher, charakterisiert durch die unterschiedli
chen Stellungen Scherwirkung der Scherelemente groß S Scher 1
und Scherwirkung der Scherelemente klein S Scher 0.
Über der Zeit des Verfahrensablaufes sind die Stromverlaufkur
ven des Agglomeratormotors aufgezeichnet, nämlich die Agglome
ratormotorauslastung normal Im n und die Agglomeratormotoraus
lastung verstellt Im v sowie die Agglomeratormotorauslastung
normal Durchschnittswert Im n Durchschnitt und die Agglomera
tormotorauslastung verstellt Durchschnittswert Im v Durch
schnitt.
Während des Prozeßablaufes wird die Scherwirkung gezielt be
einflußt. Das erfolgt während der Verfahrensabschnitte Be
schicken und Beginn des Zerkleinerns I und Zerkleinern II
durch Absenkung der Schneidrotordrehzahl verstellt nA v und
der Scherwirkung der Scherelemente S Scher von der Scherwir
kung der Scherelemente groß S Scher 1 auf die Scherwirkung der
Scherelemente klein S Scher 0. Im Verfahrensabschnitt Erwärmen
und Agglomerieren III wird dagegen die Schneidrotordrehzahl
verstellt nA v erhöht und die Scherwirkung der Scherelemente
groß S Scher 1 erneut eingestellt. Dadurch wird nicht nur der
Verfahrensablauf vergleichmäßigt, sondern auch auf etwa 2/3
seiner Länge reduziert. Damit ist eine erhebliche Steigerung
der Durchsatzleistung verbunden.
In Fig. 3 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens gezeigt, mit der es möglich ist, wäh
rend des Prozeßablaufes die Brems- und Schneidvorgänge zu
beeinflussen sowie die Scherwirkung der Scherelemente S Scher
zu verändern. Das Einsatzgebiet dieser Vorrichtung ist jedoch
über das dargestellte Verfahren hinaus möglich. In einer sche
matischen Übersicht sind die Bremselemente 8; 9; 10; 11; 12, die
mit dem umlaufenden Schneidrotor an der äußeren Schneidrotor
umlauflinie 14 in Wirkverbindung stehen, jeweils in der Stel
lung 0, Stellung 0, 5 und Stellung 1, in denen sie sich in Agglo
meratumlaufrichtung 13 dem umlaufenden Material mit unter
schiedlicher geometrischer Form und unterschiedlichem Abstand
zur Schneidrotorumlauflinie 14, und damit verschiedene Scher
wirkung erzielend, entgegenstellen, dargestellt. Die Bremselemente
8; 9; 10; 11; 12 sind zwischen dem größten Abstand a 0, über den
mittleren Abstand a 0, 5 bis zu dem kleinsten Abstand a 1 zu
der Schneidrotorumlauflinie 14 motorgetrieben bis 180°, mittig
oder exzentrisch, um ihre Achse verstellbar. Auch eine stufenlo
se Verstellung ist möglich. Das Bremselement 8 besitzt halb
kreisförmigen Querschnitt, das Bremselement 9 stegförmigen
Querschnitt mit einer Steglänge, die dem Durchmesser des Brems
elementes 9 entspricht. Das Bremselement 10 hat kreisförmigen
Querschnitt, der exzentrisch drehbar gelagert ist. Das Bremsele
ment 11 hat einen stegförmigen wirksamen Querschnitt, dessen
Länge jedoch geringer als der Durchmesser und der an einem
seiner Enden schwenkbar gelagert ist. Von der Form eines
gleichseitigen, in der Mitte schwenkbar gelagerten Dreiecks ist
das Bremselement 12.
Auch andere geometrische Formen sind möglich, sofern sie dem
Grundgedanken entsprechen, bei Schwenkung eine abweichende
Gestalt in Agglomeratumlaufrichtung 13 und einen anderen
Abstand zu der Schneidrotorumlauflinie 14 einzunehmen.
Die Verstellung der Bremselemente 8; 9; 10; 11; 12 wird in Abhän
gigkeit von der Agglomeratormotorauslastung Im und der er
reichten Agglomeratqualität, charakterisiert durch die Korngrö
ße KG und die Korngrößenhomogenität H durch den Mehrgrößenreg
ler 7 vorgenommen.
KG Korngröße
H Korngrößenhomogenität
F Feuchtigkeit
T Temperatur
M Beschickungsmenge
Im Agglomeratormotorauslastung
nA Schneidrotordrehzahl
A Schock Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
t Schock Endschockdauer
t Dampf Ausdampfdauer
S Scher Scherwirkung der Scherelemente
M ms Motorsteller Veränderung Beschickungsmenge
Im ms Motorsteller Veränderung Motorauslastung
nA ms Motorsteller Veränderung Schneidrotordrehzahl
A Schock ms Motorsteller Veränderung Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
t Schock ms Motorsteiler Veränderung Endschockdauer
t Dampf ms Motorsteller Veränderung Ausdampfdauer
S Scher ms Motorsteller Veränderung Scherwirkung der Scherelemente
H Korngrößenhomogenität
F Feuchtigkeit
T Temperatur
M Beschickungsmenge
Im Agglomeratormotorauslastung
nA Schneidrotordrehzahl
A Schock Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
t Schock Endschockdauer
t Dampf Ausdampfdauer
S Scher Scherwirkung der Scherelemente
M ms Motorsteller Veränderung Beschickungsmenge
Im ms Motorsteller Veränderung Motorauslastung
nA ms Motorsteller Veränderung Schneidrotordrehzahl
A Schock ms Motorsteller Veränderung Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
t Schock ms Motorsteiler Veränderung Endschockdauer
t Dampf ms Motorsteller Veränderung Ausdampfdauer
S Scher ms Motorsteller Veränderung Scherwirkung der Scherelemente
1
Agglomerator
2
Agglomeratormotor
3
Motor Düsenbetätigung
4
Motor Scherelementverstellung
5
Motor Ausdampfen
6
Motor Beschickung
7
Mehrgrößenregler
8
Bremselement
9
Bremselement
10
Bremselement
11
Bremselement
12
Bremselement
13
Agglomeratumlaufrichtung
14
Schneidrotorumlauflinie
I Verfahrensabschnitt Beschicken und Beginn des Zerkleinerns
II Verfahrensabschnitt Zerkleinern
III Verfahrensabschnitt Erwärmen und Agglomerieren
IV Verfahrensabschnitt Kurzzeit- und Endschocken
V Verfahrensabschnitt Ausdampfen
VI Verfahrensabschnitt Ausschleusen
Im n Agglomeratormotorauslastung normal
Im n Durchschnitt Agglomeratorinotorauslastung normal Durchschnittswert
Im v Agglomeratormotorauslastung verstellt
Im v Durchschnitt Agglomeratormotorauslastung verstellt Durchschnittswert
nA v Schneidrotordrehzahl verstellt
S Scher 1 Scherwirkung der Schereleinente groß
S Scher 0 Scherwirkung der Schereleinente klein
a 0 größter Abstand von der Schneidrotorumlauflinie
I Verfahrensabschnitt Beschicken und Beginn des Zerkleinerns
II Verfahrensabschnitt Zerkleinern
III Verfahrensabschnitt Erwärmen und Agglomerieren
IV Verfahrensabschnitt Kurzzeit- und Endschocken
V Verfahrensabschnitt Ausdampfen
VI Verfahrensabschnitt Ausschleusen
Im n Agglomeratormotorauslastung normal
Im n Durchschnitt Agglomeratorinotorauslastung normal Durchschnittswert
Im v Agglomeratormotorauslastung verstellt
Im v Durchschnitt Agglomeratormotorauslastung verstellt Durchschnittswert
nA v Schneidrotordrehzahl verstellt
S Scher 1 Scherwirkung der Schereleinente groß
S Scher 0 Scherwirkung der Schereleinente klein
a 0 größter Abstand von der Schneidrotorumlauflinie
14
zum Bremselement
8
;
9
;
10
;
11
;
12
a 0,5 mittlerer Abstand wie bei a 0
a 1 kleinster Abstand wie bei a 0
a 1 kleinster Abstand wie bei a 0
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von Agglomerat aus Kunststoffab
fällen unterschiedlicher Form und Abmessungen, insbesondere
aus Gemischen aus verschiedenen und/oder verschmutzten
Kunststoffen und/oder mit Beimengungen anderer Stoffe,
wobei zunächst jeweils eine Charge der Kunststoffe in einem
Dosierbehälter bis zum Erreichen eines einstellbaren Soll
wertvolumens bereitgestellt wird, die Charge diskontinuier
lich einem Behälter eines Agglomerators nach Beendigung des
Austragens des Agglomerates der vorherigen Charge zugeführt
wird, mit einem in dem Behälter um eine senkrechte Achse
umlaufenden Schneidrotor zerkleinert und agglomeriert wird,
während des Agglomerierens über eine Düse wiederholt kurz
zeitig Wasser in den Behälter eingespritzt wird, nach Beendi
gung des Agglomerierens Schockwasser über die Düse bis zum
Erstarren des Agglomerates in den Behälter eingebracht wird
und schließlich das Agglomerat getrocknet und durch den
Schneidrotor nachzerkleinert, ausgedampft und danach ausge
tragen wird, wobei als Eingangsgrößen für die Regelung be
reits während der Verfahrensschritte Zuführen, Agglomerie
ren, Endschocken, Ausdampfen und Austragen zur Herstellung
des Agglomerates und nach Beendigung des Zyklus nach Austra
gen des hergestellten Agglomerates dessen Produktparameter
gemessen und mit Sollwerten verglichen werden, während der
Verfahrensschritte als Eingangsgrößen Prozeßvariable gemes
sen und mit Sollwerten verglichen werden, Abweichungen von
den Sollwerten der Eingangsgrößen Produktparameter und
prozeßvariablen selektiv und hinsichtlich Betrag und Rich
tung für Stellgrößen zur Veränderung von Prozeßvariablen
mittels eines Mehrgrößenreglers (7) verwendet werden.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Eingangsgröße wenigstens einer der Produktparameter
Korngröße (KG), Korngrößenhomogenität (H), Feuchtigkeit (F)
und Temperatur (T) gemessen und mit Sollwerten verglichen
wird.
3. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Eingangsgröße wenigstens eine der Prozeßvariablen Be
schickungsmenge (M), Agglomeratormotorauslastung (Im),
Schneidrotordrehzahl (nA), Anzahl der kurzzeitigen Wasserein
spritzungen (A Schock), Endschockdauer (t Schock), Ausdampf
dauer (t Dampf) und Scherwirkung der Scherelemente (S Scher)
gemessen und mit Sollwerten verglichen wird.
4. Verfahren nach den Patentansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
aus dem Vergleich der Eingangsgrößen Korngröße (KG), Korngrö
ßenhomogenität (H), Feuchtigkeit (F), Temperatur (T), Beschic
kungsmenge (M), Agglomeratormotorauslastung (Im), Schneidro
tordrehzahl (nA), Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzun
gen (A Schock), Endschockdauer (t Schock), Ausdampfdauer
(t Dampf), Scherwirkung der Scherelemente (S Scher) mit den
Sollwerten als Ausgangsgrößen wenigstens eine der Stellgrö
ßen Motorsteller Veränderung Beschickungsmenge (M ms), Motor
steller Veränderung Motorauslastung (Im ms), Motorsteller
Veränderung Schneidrotordrehzahl (nA ms), Motorsteller Verän
derung Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
(A Schock ms), Motorsteller Veränderung Endschockdauer
(t Schock ms), Motorsteller Veränderung Ausdampfdauer
(t Dampf ms) und Motorsteller Veränderung der Scherwirkung
der Scherelemente (S Scher ms) gewonnen wird.
5. Verfahren nach Patentanspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei im Vergleich mit der Sollwertgröße als zu klein erkann
tem Produktparameter Korngröße (KG) wenigstens eine der
Ausgangsgrößen Motorsteller Veränderung Beschickungsmenge
(M ms) zur Erhöhung der Beschickungsinenge (M), Motorsteller
Veränderung Motorauslastung (Im ms) zur Erhöhung der Agglo
meratormotorauslastung (Im) während des Agglomerierens und
Schockens, Motorsteller Veränderung Schneidrotordrehzahl
(nA ms) zur Senkung der Schneidrotordrehzahl (nA) während
des Ausdampfens, Motorsteller Veränderung der Anzahl der
kurzzeitigen Wassereinspritzungen (A Schock ms) zur Erhöhung
der Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen (A Schock),
Motorsteller Veränderung Endschockdauer (t Schock ms) zur
Senkung der Endschockdauer (t Schock), Motorsteller Verände
rung Ausdampfdauer (t Dampf ms) zur Senkung der Ausdampfdau
er (t Dampf) und der Motorsteller Veränderung Scherwirkung
der Scherelemente (S Scher ms) zur Senkung der Scherwirkung
der Scherelemente (S Scher) während des Ausdampfens verwen
det wird.
6. Verfahren nach Patentanspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei im Vergleich mit der Sollwertgröße als zu klein erkann
tem Produktparameter Korngrößenhomogenität (H) wenigstens
eine der Ausgangsgrößen Motorsteller Veränderung Beschic
kungsmenge (M ms) zur Senkung der Beschickungsmenge (M),
Motorsteller Veränderung Motorauslastung (Im ms) zur Erhö
hung der Agglomeratorinotorauslastung (Im) während des Schoc
kens, Motorsteller Veränderung Schneidrotordrehzahl (nA ms)
zur Erhöhung der Schneidrotordrehzahl (nA), Motorsteller
Veränderung der Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
(A Schock ms) zur Erhöhung der Anzahl der kurzzeitigen Was
sereinspritzungen (A Schock) und Motorsteller Veränderung
Scherwirkung der Scherelemente (S Scher ms) zur Senkung der
Scherwirkung der Scherelemente (S Scher) während des Zer
kleinerns und Agglomerierens verwendet wird.
7. Verfahren nach Patentanspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei im Vergleich mit der Sollwertgröße als zu hoch erkanntem
Produktparameter Feuchtigkeit (F) wenigstens eine der Aus
gangsgrößen Motorsteller Veränderung Beschickungsmenge
(M ms) zur Erhöhung der Beschickungsmenge (M), Motorsteller
Veränderung Motorauslastung (Im ms) zur Erhöhung der Agglo
meratorauslastung (Im) während des Schockens, Motorsteller
Veränderung Schneidrotordrehzahl (nA ms) zur Erhöhung der
Schneidrotordrehzahl (nA) während des Ausdampfens, Motorstel
ler Veränderung Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
(A Schock ms) zur Senkung der Anzahl der kurzzeitigen Wasser
einspritzungen (A Schock), Motorsteller Veränderung End
schockdauer (t Schock ms) zur Senkung der Endschockdauer
(t Schock), Motorsteller Veränderung Ausdampfdauer
(t Dampf ms) zur Erhöhung der Ausdampfdauer (t Dampf) und
Motorsteller Veränderung der Scherwirkung der Scherelemente
(S Scher ms) zur Erhöhung der Scherwirkung der Scherelemente
(S Scher) während des Ausdampfens verwendet wird.
8. Verfahren nach Patentanspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei im Vergleich mit der Sollwertgröße als zu hoch erkanntem
Produktparameter Temperatur (T) wenigsten eine der Ausgangs
größen Motorsteller Veränderung Beschickungsinenge (M ms) zur
Senkung der Beschickungsmenge (M), Motorsteller Veränderung
Motorauslastung (Im ms) zur Senkung der Agglomeratormoto
rauslastung (Im) während des Schockens, Motorsteller Verände
rung Schneidrotordrehzahl (nA ms) zur Senkung der Schneidro
tordrehzahl (nA) während des Ausdampfens, Motorsteller Verän
derung Anzahl der kurzzeitigen Wassereinspritzungen
(A Schock ms) zur Senkung der Anzahl der kurzzeitigen Was
sereinspritzungen (A Schock), Motorsteller Veränderung End
schockdauer (t Schock ms) zur Erhöhung der Endschockdauer
(t Schock), Motorsteller Veränderung Ausdampfdauer
(t Dampf ms) zur Senkung der Ausdampfdauer (t Dampf) und
Motorsteller Veränderung Scherwirkung der Scherelemente
(S Scher ms) zur Senkung der Scherwirkung der Scherelemente
(S Scher) während des Ausdampfens verwendet wird.
9. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Scherwirkung der Scherelemente (S Scher) durch Verände
rung des Abstandes des umlaufenden Schneidrotors zu in der
Wand des Agglomerators angeordneten Bremselementen
(8; 9; 10; 11; 12) geändert wird.
10. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Scherwirkung der Scherelemente (S Scher) durch Verände
rung der geometrischen Form der mit dem Schneidrotor in
Wirkverbindung stehenden, in der Wand des Agglomerators
angeordneten Bremselemente (8; 9; 10; 11; 12) geändert wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentan
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stellung der mit dem Schneidrotor im Innenraum des
Agglomerators in Wirkverbindung stehenden, in der Wand des
Agglomerators angeordneten Bremselemente (8; 9; 10; 11; 12)
veränderbar ist.
12. Vorrichtung nach Patentanspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremselemente (8; 9; 10; 11; 12) motorgetrieben bis 180°
schwenkbar ausgestaltet sind.
13. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremselemente (8) halbkreisförmigen Querschnitt besitzen.
14. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremselemente (9) stegförmigen Querschnitt in Länge des
Durchinessers besitzen.
15. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremselemente (10) kreisförmigen, exzentrisch angeordne
ten Querschnitt besitzen.
16. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremselemente (11) stegförmigen Querschnitt mit kleine
rer Länge als der Durchmesser besitzen.
17. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremselemente (12) den Querschnitt eines gleichseitigen
Dreiecks besitzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997118138 DE19718138A1 (de) | 1997-04-30 | 1997-04-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Agglomerat aus Kunststoffabfällen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997118138 DE19718138A1 (de) | 1997-04-30 | 1997-04-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Agglomerat aus Kunststoffabfällen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19718138A1 true DE19718138A1 (de) | 1998-11-05 |
Family
ID=7828130
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997118138 Withdrawn DE19718138A1 (de) | 1997-04-30 | 1997-04-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Agglomerat aus Kunststoffabfällen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19718138A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1273412A1 (de) * | 2001-07-02 | 2003-01-08 | Magma Trade di Mauro Magni & C.snc | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von gefüllten thermoplastischen Polymeren |
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1997
- 1997-04-30 DE DE1997118138 patent/DE19718138A1/de not_active Withdrawn
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