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Die
Erfindung betrifft eine Telekommunikationseinrichtung umfassend
ein Mikrofon, einen Lautsprecher, ein Eingabegerät zur Eingabe von Daten und
Befehlen, eine elektronische Einrichtung für den Aufbau einer Telekommunikationsverbindung,
einen Datenspeicher zur Speicherung von Adressen von Telekommunikationsanschlüssen, eine
elektronische Anzeigeeinrichtung, die zur Erzeugung grafischer Darstellungen
auf einer Anzeigefläche
geeignet ist, und einen Datenverarbeitungsprozessor, der Befehle des
Eingabegeräts
und Signale der Einrichtung für den
Verbindungsaufbau verarbeitet, die Daten im Datenspeicher verwaltet
und die Anzeigevorrichtung und die Einrichtung zum Verbindungsaufbau
steuert.
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Um
mit Hilfe eines Telekommunikationsgeräts, beispielsweise eines Telefons
oder eines Telefaxgeräts
einen Adressaten zu erreichen, ist es üblich, mittels einer Tastatur
eine Rufnummer manuell einzugeben oder aus einem Rufnummernspeicher mit
Hilfe einer Kurzwahltaste aufzurufen. Ist das Telekommunikationsgerät mit einer
Anzeige versehen, so wird dort die gewählte Rufnummer, bei ISDN-Endgeräten auch
die Rufnummer eines Anrufers angezeigt. Weiterhin ist es bekannt,
Zustände
wie "besetzt" oder "frei" mit der Anzeigevorrichtung
anzuzeigen. Komfortable Telekommunikationsgeräte bieten auch die Möglichkeit
der Verwaltung von Rufnummern, wobei die Ein- und Ausgabe der Namen
und Nummern über die
Anzeigevorrichtung erfolgt.
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Bei
einigen Komfort- und Systemtelefonen wird auch versucht, mit Hilfe
einer listenähnlichen
Anzeige der Adressen der Telekommunikationsteilnehmer einen besseren Überblick
zu erreichen. Die Liste wird entweder auf der Anzeigevorrichtung
wiedergegeben oder es sind zahlreiche Kurzwahltasten mit daneben
angebrachter Leuchtdiode zur Zustandsanzeige vorhanden.
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Neueste
Entwicklungen von Telekommunikationseinrichtungen ermöglichen
die Anzeige von Verbindungsdaten auf einem Bildschirm. Hierbei wird beispielsweise
das vorhandene Telekommunikationsendgerät in seiner physikalischen
Form auf dem Bildschirm abgebildet, wobei die abgebildeten Tasten mit
Maus und Cursor angesteuert und durch Mausklick betätigt werden
können.
Auch die übliche Anzeigevorrichtung
eines Telefons wird auf dem Bildschirm originalgetreu wiedergegeben.
Andere derartige Lösungen
sehen von der Abbildung des Endgeräts ab. Hier werden Rufe beispielsweise
durch einen neuen Eintrag in einer Liste angezeigt.
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Aus
GB 2 295 747 A ist
eine Telekommunikationseinrichtung bekannt, bei welcher die auf
einer Anzeigefläche
sichtbaren und einer gespeicherten Adresse zugeordneten graphischen
Objekte derart steuerbar sind, daß sie in verschiedene, auf
der Anzeigefläche
befindliche Felder bewegt werden können, um auf diese Weise die
dem Feld zugeordnete Funktion, beispielsweise Aufbau einer Telekommunikationsverbindung,
mit der Adresse eines weiteren in dem Feld befindlichen graphischen
Objekts herzustellen. Hierbei ist von Nachteil, daß das Bewegen der
graphischen Objekte zwei Steuerbefehle erfordert und daß der jeweilige
Verbindungszustand der Telekommunikationseinrichtung weniger deutlich
erkennbar ist. Eine ähnliche
Gestaltung der Anzeigefläche
und Steuerung der Telekommunikationsverbindung zeigt auch die
US 4, 653, 090 .
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Aus
DE 44 08 737 A1 ist
ein Telekommunikationssendegerät
mit einer großflächigen berührungssensitiven
optischen Ein-/Ausgabeeinheit
und mit einer Steuerung zur optischen Darstellung von Telekommunikationsfunktionen
auf der Ein-/Ausgabeeinheit
sowie zur Erkennung von vorgegebenen, über die Ein-/Ausgabeeinheit
eingebbaren Graphikelementen zur Aktivierung oder Deaktivierung
der Telekommunikationsfunktionen bekannt. Zur optischen Darstellung
der verschiedenen Telekommunikationsfunktionen ist hierbei eine
fensterorientierte Bedienoberfläche
vorhanden, auf der beispielsweise mit Hilfe eines Stifts Graphikelemente,
beispielsweise auch die gewünschte
Rufnummer eingegeben werden können.
Die Darstellung der jeweils durch eine Steuereinheit gesteuerten
Telekommunikationsverbindung erfolgt mit Hilfe von Fenstern und
Linien, welche die den verbundenen Teilnehmern zugeordneten Fenster
verbindet.
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Die
bekannten Telekommunikationseinrichtungen haben den Nachteil, daß trotz
der vorhandenen, auch optischen Hilfsmittel die Bedienung der Telekommunikationseinrichtung,
insbesondere der erweiterten Funktionen, wie z.B. Weiterverbinden,
Makeln, Dreierkonferenz, sehr umständlich ist, so daß diese
Möglichkeiten
vom Anwender nicht genutzt werden. Weiterhin ist es bei den bekannten
Telekommunikationseinrichtungen nicht möglich, hergestellte Verbindungen,
Betriebszustände
dieser Verbindungen und andere Ereignisse auf einen Blick zu erfassen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Telekommunikationseinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine einfache, gewissermaßen intuitive
Bedienung der Telekommunikationseinrichtung ermöglicht und die Bedienungsperson
kontinuierlich über
die bestehenden Verbindungen und deren Zustand informiert.
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Die
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch abgegebene Erfindung gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Telekommunikationseinrichtung
hat den Vorteil, daß der
jeweils bestehende Betriebszustand dargestellt wird, wodurch der Anwender
einen besseren Überblick
erhält
und die Bedienung, insbesondere die Nutzung der einzelnen Bedienungsmöglichkeiten
erheblich erleichtert wird. Alle Zustände und Ereignisse, die bei
Aufbau einer Verbindung entstehen können, sind auf einen Blick erfaßbar, so
daß der
Anwender immer über
die gesamte Kommunikationssituation informiert ist und seine Bedienungsbefehle
danach ausrichten kann. Weiterhin wird durch die Ansteuerung der
grafischen Objekte die Bedienung insbesondere komplexer Steuerfunktionen
erheblich vereinfacht.
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Ein
grafisches Objekt kann ein Schriftzug, ein Flächengebilde oder ein beliebiges,
in seiner Flächenausdehnung
begrenztes Bild sein. Die Linien können durchgehende oder aus
Einzelelementen, wie Punkten, Strichen, kleinen Kreisen oder dgl.
gebildet sein, deren Verlauf gerade, gebogen oder gewinkelt sein
kann. Die Position der grafischen Objekte auf der Anzeigefläche kann
von dem Anwender gewählt
und beliebig verändert
werden. Zur Anzeige unterschiedlicher Verbindungszustände können die Darstellung
der grafischen Objekte und auch der Linien zum Verbinden einzelner
grafischer Objekte verändert
werden. Es kann beispielsweise die Helligkeit, die Farbe oder auch
das Erscheinungsbild unterschiedlich sein oder es kann vorgesehen
sein, daß die
grafischen Objekte oder Linien sich bewegen oder intermittierend
erscheinen oder ihre Darstellungsweise intermittierend verändern. Unterschiedliche
Zustände
einer Verbindung können
auch dadurch angezeigt werden, daß in das die entsprechenden
grafischen Objekte verbindende grafische Element ein den Zustand
kennzeichnendes Symbol eingefügt
wird.
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Ein
ankommender Anruf wird erfindungsgemäß durch Erscheinen eines grafischen
Objekts auf der Anzeigefläche
angezeigt, wobei diesem grafischen Objekt ein temporärer Speicherplatz
zugeordnet wird, in dem die übermittelten
Daten des Telekommunikationsanschlusses, von denen der Anruf ausgeht,
vorübergehend
gespeichert werden. Hierdurch kann die Bedienungsperson bei einem
bereits bestehenden Gespräch
erkennen, daß ein
zweiter Anrufer eine Verbindung wünscht, und durch Ansteuern
des den ankommenden Anruf kennzeichnenden grafischen Objekts die
Verbindung herstellen.
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Die
Ansteuerung der grafischen Objekte kann auf unterschiedliche Weise
erfolgen. Beispielsweise können
die grafischen Objekte mit einer Zahl gekennzeichnet sein und durch
Eingabe der Zahl unmittelbar aktiviert werden. Ist die Anzeigevorrichtung mit
einer Maus oder einem Touchpad ausgerüstet, so kann die Ansteuerung
durch entsprechende Cursorbewegung und Tastenbetätigung erfolgen. Eine weitere
Möglichkeit
besteht darin, die Anzeigefläche
der Anzeigevorrichtung so auszubilden, daß die Ansteuerung der grafischen
Objekte durch Berührung
der Anzeigefläche
im Bereich eines grafischen Objekts mit dem Finger oder einem Instrument
erfolgt. Auch eine elektroakustische Ansteuerung ist denkbar. Unterschiedliche
Telekommunikationsvorgänge
wie Weiterverbinden, Parken, Makeln, Dreierkonferenz können durch
Betätigung
einer entsprechenden Taste oder durch Ansteuern eines für diese
Vorgänge vorgesehenen
grafischen Objekts auf der Anzeigefläche veranlaßt werden.
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Die
erfindungsgemäße Telekommunikationseinrichtung
und ihre Betriebsweise wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
schematisch dargestellter Beispiele näher erläutert. Die einzelnen Figuren
der Zeichnung zeigen ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Telekommunikationseinrichtung
und eines Teils des Telekommunikationsnetzes in unterschiedlichen
Betriebszuständen,
wobei
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1 die Ausgangssituation
vor einer Telekommunikationsverbindung,
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2 die Anwahl eines Teilnehmers,
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3 eine Verbindung zwischen
zwei Teilnehmern,
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4 die Anwahl eines Teilnehmers
bei einer bestehenden Verbindung mit einem anderen Teilnehmer,
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5 eine Verbindung von drei
Teilnehmern mit einem Teilnehmer im Wartezustand und
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6 eine Dreierkonferenz zeigt.
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In
den Figuren ist die Telekommunikationseinrichtung 1 von
einem gestrichelten Rahmen umgeben. Sie enthält einen Speicher 2,
der sowohl als fester und temporärer
Speicher arbeitet. Der Speicher 2 wird von einem Datenverarbeitungsprozessor 3 verwaltet,
der darüberhinaus
ein Telefon 4 und eine Anzeigevorrichtung 5 mit
einer Anzeigefläche 6 steuert.
Die Telekommunikationseinrichtung 1 kann aus mehreren Einzelkomponenten
oder aus einer Geräteeinheit
bestehen. Das Telefon 4 ist über eine Leitung mit einer
Vermittlungsstelle 7 verbunden. Von der Vermittlungsstelle 7 führen weitere
Leitungen zu Telefonen 8 und 9. Die Telekommunikationseinrichtung 1 mit
dem Telefon 4 befindet sich bei einem Teilnehmer A. Das
Telefon 8 befindet sich bei einem Teilnehmer B und das
Telefon 9 bei einem Teilnehmer C.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausgangssituation
sind auf der Anzeigefläche 6 für die Teilnehmer
A, B, C grafische Objekte 10, 11, 12 in
Form von Rechtecken dargestellt, in denen sich ein den jeweiligen Teilnehmer
näher kennzeichnender
Schriftzug befindet. Beispielsweise kann in den grafischen Objekten der
Name des Teilnehmers, seine Rufnummer oder auch ein zur Kennzeichnung
ausgewählter
Bildbestandteil angeordnet sein. Die einzelnen grafischen Objekte 10, 11, 12 sind
jeweils über
den Prozessor 3 mit einem zugeordneten Speicherplatz verbunden, der
sämtliche
für Telekommunikationsvorgänge notwendige
Daten enthält.
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Will
der Teilnehmer A den Teilnehmer B anrufen, so genügt es, das
grafische Objekt 11 des Teilnehmers B beispielsweise mit
einem Cursorsignal anzusteuern und durch Betäti gung der Maustaste zu aktivieren.
Hierdurch erhält
der Prozessor 3 den Befehl, den Aufbau einer Verbindung
zum Teilnehmer B zu veranlassen. Der Prozessor 3 zeigt
die Einleitung dieses Vorgangs durch eine Farbänderung des grafischen Objekts 11 an.
Gleichzeitig entnimmt der Prozessor 3 dem Speicher 2 die
dem grafischen Objekt des Teilnehmers B zugeordnete Rufnummer und
leitet diese an die Wähleinrichtung
des Telefons 4 weiter, wodurch das Telefon 8 des
Teilnehmers B angewählt
wird. Dieser Vorgang ist in 2 gezeigt.
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Kommt
die Verbindung zustande, so übermittelt
das Telefon 4 dem Prozessor 3 ein entsprechendes
Signal, woraufhin das grafische Objekt 11 des Teilnehmers
B wieder seine ursprünglich
Farbgebung erhält
und die grafischen Objekte 10, 11 der Teilnehmer
A und B durch eine sichtbare Linie 13 miteinander verbunden
werden. Der Teilnehmer A erkennt hierdurch auf der Anzeigefläche 6 auf
einen Blick die bestehende Gesprächsverbindung. 3 zeigt diese Situation.
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4 zeigt, wie während des
Gesprächs
mit Teilnehmer A durch Ansteuerung des grafischen Objekts 12 von
Teilnehmer C eine Verbindung zu Teilnehmer C aufgebaut werden kann,
wobei der Prozessor 3 wiederum dem Speicher 2 die
entsprechende Rufnummer entnimmt und an das Telefon 4 weiterleitet
und die Farbe des grafischen Objekts 12 ändert.
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Ist
die Verbindung hergestellt, so kann Teilnehmer A, z.B. durch Betätigung einer
Taste die Verbindung mit Teilnehmer B in einen Halte- oder Wartezustand
schalten, und die Gesprächsverbindung
mit Teilnehmer C aufnehmen. Für
diese Situation wird auf der Anzeigefläche 6, wie in 5 gezeigt, die Linie 13 zwischen
den grafischen Objekten 10, 11 der Teilnehmer
A und B mit einem Symbol 14, z.B. in Form eines P-Schilds
gekennzeichnet, was darauf hindeutet, daß die Verbindung zum Teilnehmer
B geparkt ist. Außerdem
wird das grafische Objekt 12 des Teilnehmers C durch eine
Linie 15 mit dem grafischen Objekt des Teilnehmers A verbunden.
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Will
Teilnehmer A ausgehend von der vorstehenden Situation gleichzeitig
mit den Teilnehmern B und C sprechen, so kann er dies wiederum,
z.B. durch Ansteuern einer Befehlsfläche oder Betätigen einer
Taste erreichen. Der Wartezustand für die Verbindung mit dem Teilnehmer
B wird dann beendet und durch Ansteuerung des Telefons 4 wird
eine Verbindung zwischen den Teilnehmern B und C zusätzlich geschaltet.
Es besteht nun die in 6 gezeigte Situation
einer Dreierkonferenz, in der alle drei Teilnehmer gleichzeitig
miteinander sprechen können. Hierbei
werden alle grafischen Objekte 10, 11, 12 auf der
Anzeigefläche 6 durch
Linien 13, 15, 16 verbunden.
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Ruft
während
eines Gesprächs,
beispielsweise zwischen den Teilnehmern A und B der Teilnehmer C
den Teilnehmer A an, so entspricht die von dem Prozessor erzeugte
Anzeige ebenfalls derjenigen von 4,
wobei aber zur Unterscheidung und um den Teilnehmer A auf den Anruf
aufmerksam zu machen, das Objekt 12 in einen Animationszustand versetzt
wird, indem es sich intermittierend verändert, z.B. sich bewegt, blinkt
oder seine Farbe variiert.