DE19715824A1 - Vorrichtung zur Leitung von Strömen - Google Patents
Vorrichtung zur Leitung von StrömenInfo
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- H02G5/04—Partially-enclosed installations, e.g. in ducts and adapted for sliding or rolling current collection
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Description
Zur Leitung von Strömen werden üblicherweise Isolierkabel (Rundkabel) ver
wendet, bei denen der stromleitende (Kupfer-)Draht (die "Seele" oder Litze)
mittels einer (PVC-)Kunststoffhülle ummantelt ist. Zur Leitung von Strömen
mit hoher Stromstärke (hierunter versteht man Stromstärken von 20 A bis
zu mehreren 100 A, die bsp. bei der Ansteuerung von Elektroantrieben für
Fahrzeuge auftreten) muß der stromleitende Kupferdraht mehrfach um
mantelt werden.
Nachteilig hierbei ist, daß
- - die Isolierkabel zur elektrischen Verbindung bzw. Kontaktierung mit Bau elementen, Baugruppen, Gehäuseteilen, Gehäusen o. ä. konfektioniert werden müssen (Abisolieren der Kunststoffhülle, Ausbildung der Kontakt stellen etc.),
- - zur Fixierung und zur Befestigung der (flexiblen) Isolierkabel separate Be festigungselemente (bsp. Kabelbinder) erforderlich sind (Isolierkabel müs sen beim überschreiten einer bestimmten Länge befestigt werden, um ein Durchhängen zu vermeiden),
- - aufgrund der Bildung großer Leiterschleifen hohe Induktivitäten auftre ten, die die Leitungseigenschaften negativ beeinflussen,
- - durch die starre Führung der Isolierkabel die geometrische Anordnung stark eingeschränkt ist bzw. nicht beliebig gewählt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakte Vorrichtung zur
Leitung von Strömen mit einfachem Aufbau anzugeben, bei der diese Nach
teile vermieden werden und die vorteilhafte Eigenschaften im Hinblick auf
die Stromleitung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Bei der vorgestellten Vorrichtung zur Leitung von Strömen ist zur Stromfüh
rung ein metallischer Trägerkörper vorgesehen, der von einer Isolations
schicht umspritzt ist (bsp. mittels Spritzguß-Technik von einem Kunststoff
material umspritzt). Der Trägerkörper kann je nach den Erfordernissen der
Stromleitung beliebig ausgestaltet werden, bsp. bei einem mittels gestanz
tem Metallblech realisierten Trägerkörper durch Anwendung der Stanz-Bie
ge-Technik geformt werden; bsp. kann die Geometrie oder die Kontur des
Trägerkörpers (bsp. die Anzahl der für die Stromführung vorgesehenen Lei
tungsebenen) abhängig von den räumlichen Umgebungsbedingungen ge
wählt werden oder die Dicke (der Querschnitt) und die Fläche des Tragerkör
pers abhängig von den auftretenden Stromstärken vorgegeben werden.
Hierdurch kann (insbesondere für die Leitung von Strömen mit hoher
Stromstärke) die erforderliche Stromtragfähigkeit (Strombelastbarkeit) ge
währleistet werden. Der Trägerkörper kann (bsp. im Randbereich) mittels
Halteelementen (bsp. Verbindungsstegen) fixiert werden, die nach dem Um
spritzen des Trägerkörpers mit der Isolationsschicht wieder entfernt wer
den. Der Trägerkörper kann (bsp. im Randbereich) Kontaktbereiche und/oder
Kontaktelemente aufweisen (bsp. Gabelkontakte), so daß die Vorrich
tung auf einfache Weise mit vorgeschalteten oder nachgeschalteten Kom
ponenten (Bauelementen, Baugruppen, Gehäuseteilen, Gehäusen o. ä.) elek
trisch kontaktiert werden kann.
Durch die Isolationsschicht (Umhüllung) wird einerseits eine elektrische Isola
tion zwischen verschiedenen Teilen (bsp. verschiedenen Leitungsebenen) ei
nes stromführenden Trägerkörpers oder zwischen unterschiedlichen Träger
körpern mit einem definierten (bsp. gleichmäßigen) Abstand sichergestellt
und andererseits die mechanische Stabilität der (gesamten) Vorrichtung ge
währleistet. Die Isolationsschicht (bsp. die Dicke und das Material) kann je
nach den Erfordernissen der Stromleitung (räumliche Umgebungsbedingun
gen, auftretende Stromstärken, erforderliche Isolationsfestigkeit bzw.
Durchschlagsfestigkeit etc.) gewählt werden.
Die Isolationsschicht kann mindestens ein Verbindungselement zur Verbin
dung der Vorrichtung mit vorgeschalteten oder nachgeschalteten Kompo
nenten (Gehäusen, Gehäuseteilen o. ä.) aufweisen (bsp. Schnapphaken), wo
bei das/die Verbindungselement/e bsp. in die Isolationsschicht integriert
werden kann/können, bsp. durch Einbringen in die Spritzgußform vor dem
Umspritzen des Trägerkörpers; hierdurch wird eine Verbindung und/oder
Befestigung der gesamten Vorrichtung ohne externe Befestigungselemente
ermöglicht. Denkbar ist es auch, die Isolationsschicht mit einem vorgesehe
nen Gehäuse oder Gehäuseteil als Einheit (einheitliches Gehäuse) auszubil
den, wobei dieses "Komplettgehäuse" in einem einzigen Arbeitsschritt reali
siert werden kann, bsp. durch Ausbildung einer aus Kunststoff bestehenden
Isolationsschicht und eines Kunststoff-Gehäuses/Gehäuseteils in einem
Kunststoff-Spritzvorgang.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung vereinigt mehrere Vorteile in sich:
- - der stromführende Trägerkörper und damit die Vorrichtung ist als kom pakte Einheit realisierbar, verbunden mit einer hohen mechanische Stabi lität und einer hohen Zuverlässigkeit, insbesondere bei der Leitung von Strömen mit hoher Stromstärke,
- - durch die Umspritzung des stromführenden Trägerkörpers kann dieser großflächig (mit großem Querschnitt) ausgebildet werden und damit die Vorrichtung insbesondere zur Leitung von Strömen mit hoher Stromstär ke verwendet werden,
- - die Gestaltung der Geometrie des Trägerkörpers und damit der Vorrich tung (Leitungsebenen etc.) ist auch für große Leitungslängen und Flächen frei wählbar
- - bei der Integration von Kontaktelementen und/oder Befestigungsele menten in die Vorrichtung werden keine externen (zusätzlichen) Kontakt elemente bzw. Befestigungselemente benötigt,
- - sie kann auf einfache Weise mit geringen Gesamtkosten gefertigt wer den.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels im Zu
sammenhang mit der Zeichnung weiter erläutert - einer Vorrichtung zur Lei
tung von Strömen mit hoher Stromstärke am Beispiel der Leiterverschie
nung (Phasenverschienung) für den Elektroantrieb eines Kraftfahrzeugs.
Hierbei zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Leiterverschienung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Leiterverschienung.
Bei Elektroantrieben von Elektrofahrzeugen wird die Elektromotoreinheit
von einer Steuerelektronikeinheit (Leistungselektronikeinheit) mit einem
bestimmten Steuerstrom angesteuert (dieser liegt üblicherweise im Bereich
von 100 A). Zur elektrischen Verbindung der Steuerelektronikeinheit mit
zwei (dreiphasigen) Elektromotoren der Elektromotoreinheit ist als isoliertes
Verbindungselement eine als Leiterverschienung (Phasenverschienung zur
Leitung der drei Phasen R, S, T des Drehstroms) ausgebildete Vorrichtung
vorgesehen.
Als Ausgangspunkt für den stromführenden metallischen Trägerkörper 1 ist
bsp. ein planares Kupferblech vorgesehen (bsp. mit einer Dicke von 1 mm,
einer Länge von 255 mm und einer Breite von 155 mm); dieses massive Kup
ferblech wird strukturiert, indem die gewünschte Kontur (äußere Form) des
Trägerkörpers 1 ausgestanzt wird (mittels handelsüblicher Werkzeuge für
die Stanztechnik). Die Leitung des Steuerstroms wird durch die Planarität
des Trägerkörpers 1 in nur einer Leitungsebene vorgenommen; die Kontur
(äußere Form) des Trägerkörpers 1 wird so strukturiert, daß drei stromfüh
rende Strombahnen 11, 12, 13 (bsp. jeweils mit einer Breite von 10 mm) aus
gebildet werden (für jede Phase R bzw. S bzw. T des Drehstroms ist eine
derartige Strombahn 11 bzw. 12 bzw. 13 vorgesehen). Im Randbereich des
Trägerkörpers 1 sind (in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellte) Halteelemente
(bsp. Verbindungsstege) zur Fixierung und Stabilisierung des Trägerkörpers 1
vorgesehen.
Durch Biegen des Trägerkörpers 1 werden Kontaktbereiche für Anschlußkon
takte gebildet, insbesondere die drei Phasenanschlüsse 14 zur Steuerelektro
nikeinheit (für jede Phase R, S, T des Drehstroms jeweils ein Phasenanschluß
14), die drei Phasenanschlüsse 15 zum ersten Elektromotor (für jede Phase R,
S, T des Drehstroms jeweils ein Phasenanschluß 15) und die drei Phasenan
schlüsse 16 zum zweiten Elektromotor (für jede Phase R, S, T des Drehstroms
jeweils ein Phasenanschluß 16); das Biegen des Trägerkörpers 1 kann mittels
handelsüblicher Werkzeuge für Falz- und Biegetechnik bewerkstelligt wer
den.
Der geformte Trägerkörper 1 wird nun von einer Isolationsschicht 2 um
spritzt, bsp. von einem Kunststoff (bsp. Polybutylenterphthalat, PBT), die
bsp. eine hohe Schwingungsbelastbarkeit und Isolationsfestigkeit gewährlei
stet; bsp. kann hierdurch mit einer 1,6 mm dicken Isolationsschicht 2 eine
Isolationsfestigkeit von 28 kV erzielt werden. Das Umspritzen der Isolations
schicht 2 kann bsp. durch Spritzgußtechnik mittels handelsüblicher Spritz
guß-Werkzeuge vorgenommen werden.
Nach dem Umspritzen des Trägerkörpers 1 werden die Halteelemente (Ver
bindungsstege) entfernt (bsp. durch Abschneiden) und die Kontaktelemente
(Phasenanschlüsse 14, 15, 16) mit den korrespondierenden Anschlüssen der
Leistungselektronikeinheit bzw. der beiden Elektromotoren bsp. durch Lö
ten oder Schweißen elektrisch verbunden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Leitung von Strömen, dadurch gekennzeichnet,
- - daß ein metallischer stromführender Trägerkörper (1) in mindestens ei ner Leitungsebene angeordnet ist,
- - und daß der metallische stromführende Trägerkörper (1) von einer Isola tionsschicht (2) umspritzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der metalli
sche stromführende Trägerkörper (1) aus Kupfer besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
metallische stromführende Trägerkörper (1) als Stanzteil ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der metallische stromführende Trägerkörper (1) von einer Isolations
schicht (2) aus Kunststoff umspritzt ist
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der metallische stromführende Trägerkörper (1) in mindestens zwei Lei
tungsebenen angeordnet ist, die durch die Isolationsschicht (2) voneinander
getrennt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trägerkörper (1) Kontaktelemente (14, 15, 16) zur elektrischen Kon
taktierung aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Isolationsschicht (2) Befestigungselemente eingebracht sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Leitung von Strömen
mit hoher Stromstärke.
9. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet,
- - daß ein metallischer stromführender Trägerkörper (1) in die für die Stromleitung gewünschte Form gebracht wird,
- - daß der metallische stromführende Trägerkörper (1) mittels Halteelemen ten fixiert wird,
- - daß der metallische stromführende Trägerkörper (1) von einer Isolations schicht (2) umspritzt wird,
- - und daß die Halteelemente entfernt werden.
Priority Applications (1)
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DE19715824A DE19715824C2 (de) | 1997-04-16 | 1997-04-16 | Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Leitung von Strömen |
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ID=7826652
Family Applications (1)
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- 1997-04-16 DE DE19715824A patent/DE19715824C2/de not_active Expired - Lifetime
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