DE19715172C2 - Behältnis mit Füllstandsanzeige - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Behältnis zur Aufnahme von Flüssigkeit mit einer undurchsichtigen Behältniswandung und einem Deckel, mit einer Ausgießöffnung und einem diesem im wesentlichen gegenüberliegend angeordneten Griffelement, und mit einer netz- bzw. batterieunabhängigen Füllstandsanzeige.

Ein derartiges Behältnis ist bekannt aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 34 06 918, wobei als Behältnis eine Glaskanne mit einem undurchsichtigen Isoliermantel of­ fenbart ist. Dieser ist mit einer langlochartigen Durchbrechung versehen, der in Achs­ richtung der Glaskanne vertikal verläuft. Die Durchbrechung ermöglicht es, den Füll­ stand der Glaskanne ständig zu kontrollieren. Dadurch ist jedoch in diesem Bereich die thermische Isolationseigenschaft der Kanne deutlich verschlechtert.

Weiterhin ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 44 30 715 A1 eine Isolier­ kanne bekannt, die eine Kontrolle des Füllstandes einer Flüssigkeit ermöglicht. Dabei ist dem Boden der Isolierkanne eine Wiegevorrichtung zugeordnet. Abhängig vom Füllstand und damit dem Gewicht der Flüssigkeit wird der Füllstand in Litern oder Tas­ sen mit einer im Bodenbereich der Isolierkanne angeordneten Anzeigevorrichtung an­ gezeigt. Nachteilig dabei ist die aufwendige und empfindliche Konstruktion des Be­ hältnisses.

Aus der DE-GM 72 07 237 ist ein Messbecher aus durchsichtigem Material bekannt, dessen Seitenwand eine Messskala aufweist, die aus einer strahlenförmig angeordneten Linienschar besteht, die mit der Schüttkante des Messbechers fluchtet. Dadurch kann die Füllmenge während des Abschüttens gemessen werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Behältnis gemäß dem Oberbe­ griff des Patentanspruches 1 eine einfache Füllstandsanzeige bereitzustellen.

Dies ist erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Füllstandsanzeige ein erstes Zusatzbehältnis aufweist, das an der Wandung gehaltert ist und in dem eine gut sichtbare Anzeigen-Flüssigkeit aufbewahrt ist. Das erste Zusatzbehältnis ist mit einem zweiten Zusatzbehältnis verbunden, in das in Abhängigkeit von der Neigung des Behältnisses bzw. des ersten Zusatzbehältnisses beim Ausgießen von Flüssigkeit eine entsprechende Menge der Anzeigen-Flüssigkeit läuft. Dadurch ist auf sehr einfache Weise bei ausreichender Genauigkeit eine Füllstandsanzeige bereitgestellt. Nach dem Abstellen des Behältnisses auf einer horizontalen Abstellfläche kann eine Bedienperson von dem Füllstand des ersten Zusatzbehältnisses auf den Füllstand im Behältnis unmittelbar schließen. Die Eindeutigkeit der Anzeige kann verbessert werden, indem das zweite Zusatzbehältnis hinter der Behältniswandung verborgen angeordnet ist. Vorteilhafterweise ist das zweite Zusatzbehältnis zum Zurückgießen der Anzeigen-Flüssigkeit in das erste Zusatzbehältnis schwenkbar an der Behält­ niswandung gehaltert. Dadurch ist es auf einfache Weise möglich, vor oder nach dem Befüllen des Behältnisses die Füllstandsanzeige in ihre Ausgangsstellung entsprechend dem Füllstand im Behältnis zurückzubringen.

Alternativ weist die Füllstandsanzeige einen Schleppmechanismus mit einem Schleppelement und einem korrespondierenden Anzeigeelement auf, wobei das Schleppelement sich selbsttätig stets lotrecht stellend, frei drehbar an der Behältnis­ wandung und das Anzeigeelement drehbar an der Behältniswandung gehaltert ist. Das Schleppelement nimmt das Anzeigeelement entsprechend der Neigung des Be­ hältnisses beim Ausgießen in eine lotrechte Stellung mit, in der das Schleppelement auch beim dem Abstellen des Behältnisses auf einer horizontalen Abstellfläche ver­ bleibt. Das Anzeigeelement verbeibt hingegen in der Stellung, in die es durch das Schleppelement beim Gießen gedreht worden ist. Auch dadurch ist eine konstruktiv einfache und stromunabhängige Füllstandsanzeige realisiert, wobei die thermischen Isolationseigenschaften des Behältnisses nicht beeinträchtigt werden.

Nachfolgend sind anhand schematischer Darstellungen zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Behältnisses beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 in einer Seitenansicht vereinfacht eine Thermoskanne gemäß dem er­ sten Ausführungsbeispiel,

Fig. 2 in einer Seitenansicht vereinfacht eine Thermoskanne gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel und

Fig. 3 in einer Explosionsdarstellung in vergrößertem Maßstab die Füllstand­ sanzeige gemäß Fig. 2

Eine Thermoskanne 1 mit an sich bekanntem doppelwandigem, evakuiertem Aufbau zur Warmhaltung von darin befindlichen heißen Getränken, insbesondere Kaffee, weist eine verschließbare Ausgießöffnung 3 und einen Kannendeckel 5 auf (Fig. 1). Der Ausgießöffnung 3 gegenüberliegend besitzt die Thermoskanne 1 einen henkelförmigen Griff 7. An einer Außenwandung bzw. einem Außenmantel 9 der Thermoskanne 1 sind als deren Füllstandsanzeige 10 ein transparentes, flaschenförmiges erstes Zusatzbe­ hältnis 11 und ein an dessen Flaschenhals angeformtes zweites Zusatzbehältnis 13 drehbar gehaltert. Das erste Zusatzbehältnis 11 weist eine Skalierung auf und ist mit einer deutlich sichtbaren Anzeigen-Flüssigkeit gefüllt. Die Geometrie des ersten Zu­ satzbehältnisses 11 und die Geometrie des Überganges vom ersten Zusatzbehältnis 11 zu dem zweiten Zusatzbehältnis 13 sowie die Skalierung des ersten Zusatzbehält­ nisses 11 sind so ausgebildet, daß sie den Ausgießvorgang aus der Thermoskanne 1 für eine Bedienperson sichtbar nachbilden. Entsprechend der Neigung der Thermos­ kanne 1 und der dabei ausfließenden Menge von Flüssigkeit fließt auch eine entspre­ chende Menge der Anzeigen-Flüssigkeit aus dem ersten Zusatzbehältnis 11 in das zweite Zusatzbehältnis 13. Beim Abstellen der Thermoskanne 1 zeigt dann der Flüs­ sigkeitspegel der Anzeigen-Flüssigkeit in Verbindung mit der Skalierung des ersten Zusatzbehältnisses 11 die in der Thermoskanne 1 verbliebene Flüssigkeitsmenge. Um die Füllstandsanzeige für eine Bedienperson übersichtlich zu gestalten, ist das zweite Zusatzbehältnis hinter einer Abdeckblende (nicht gezeigt) des Außenmantels 9 ver­ deckt angeordnet. Zum Zurücksetzen der Füllstandsanzeige 10 nach dem neuen Befüllen der Thermoskanne 1 kann eine Bedienperson das erste und zweite Zusatz­ behältnis 11, 13 schwenken und so die Anzeigen-Flüssigkeit entsprechend dem neuen Füllstand aus dem zweiten Zusatzbehältnis 13 in des erste Zusatzbehältnis 11 zu­ rückgießen.

Gemäß dem in den Fig. 2 und 3 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel weist ein im wesentlichen zylinderförmige Thermoskanne 21 entsprechend dem ersten Ausfüh­ rungsbeispiel eine verschließbare Ausgießöffnung 23 mit einem Kannendeckel 25 auf. Der Ausgießöffnung 23 gegenüberliegend besitzt die Thermoskanne einen Griff 27. In einem Außenmantel 9 bzw. einer Außenwandung der Thermoskanne 1 ist eine Steck­ achse 31 mit einer Mutter 33 luftdicht befestigt. Auf der Steckachse 31 sind eine Ska­ lenscheibe 35 mit einer mittigen ersten Scheibenlagerbohrung 36 und eine entspre­ chende Abdeckscheibe 37 mit einer mittigen zweiten Scheibenlagerbohrung 38 dreh­ bar gelagert. Zur Dämpfung der Drehbarkeit der Skalenscheibe 35 ist eine Dämp­ fungsfeder 39 durch einen Schraubenstift 41 in einer radial verlaufenden Lagerbohrung 43 der Skalenscheibe 45 im Bereich der ersten Scheibenlagerbohrung 36 an die Steckachse 31 gedrückt. Die Abdeckscheibe 37 weist in einem entsprechenden Auf­ nahmeabschnitt ein kreissegmentförmiges, zweiteiliges Lotelement 45 auf, das aus Material mit einer großen spezifischen Dichte besteht. Das im Mittelbereich des Lote­ lementes 45 eingesetzte Lotstück 46 weist eine nochmals gegenüber dem restlichen Lotelement 45 erhöhte spezifische Dichte auf. Zwischen dem Lotelement 45 und der zweiten Scheibenlagerbohrung 38 ist in der Abdeckscheibe 37 eine kreisförmige Sichtöffnung 47 ausgespart. Hinter dieser sind entlang eines Kreisbogens Ziffern 49 entsprechend einer in Tassen angegebenen Füllstandsmenge der Thermoskanne 21 auf der Skalenscheibe 35 aufgedruckt. Bei der nachfolgend erläuterten, relativen Ver­ drehbewegung der Abdeckscheibe 37 zur Skalenscheibe 35 ist ein an der Abdeck­ scheibe befestigter Mitnehmerstift 51 in dem kreisbogenförmig ausgebildeten Mitnah­ meschlitz 53 der Skalenscheibe 35 geführt (Fig. 3). An dem dem Mitnahmeschlitz 53 gegenüberliegenden Abschnitt der Skalenscheibe 35 weist diese eine sich geringfügig aus der Ebene der Skalenscheibe 35 nach vorne erstreckende Stellhandhabe 55 auf (Fig. 2, 3).

Die Funktion der Füllstandsanzeige 30 ist wie folgt: Nach dem Befüllen der Thermos­ kanne 21 stellt eine Bedienperson mit Hilfe der Stellhandhabe 55 die Skalenscheibe 35 in eine Position, in der die dem Füllstand der Thermoskanne 21 entsprechende Ziffer 49 in der Sichtöffnung 47 sichtbar ist. Dabei steht die Abdeckscheibe 37 aufgrund des Lotelementes 45 selbsttätig lotrecht. Beim Ausgießen von Flüssigkeit aus der Ther­ moskanne 21 wird diese aus der lotrechten Stellung geneigt. Dabei bleibt die Abdeck­ scheibe 37 im Lot stehen und dreht sich deshalb relativ zur Thermoskanne 21 gemäß Fig. 2 und 3 im Uhrzeigersinn. Über den im Mitnahmeschlitz 53 geführten, an der Ab­ deckscheibe 37 befestigten Mitnehmerstift 51 nimmt die Abdeckscheibe 37 entspre­ chend der Neigung der Thermoskanne 21 die Skalenscheibe 35 im Uhrzeigersinn mit. Während die Skalenscheibe 35 in dieser Drehstellung verbleibt, dreht sich die Abdeck­ scheibe 37 beim Abstellen der Thermoskanne 21 (Fig. 2) entgegen dem Uhrzeigersinn wieder zurück, um lotrecht zu stehen. Dadurch kommt im Sichtfenster 47 der Abdeck­ scheibe 37 eine der Neigung des Thermoskanne 21 beim Ausgießen und damit der in der Thermoskanne 21 verbliebenen Flüssigkeitsmenge (Füllstand) entsprechende Zif­ fer 49 der Skalenscheibe 35 in der Sichtöffnung 47 der Abdeckscheibe 37 zum Vor­ schein.

Claims (4)

1. Behältnis zur Aufnahme von Flüssigkeit mit einer undurchsichtigen Behältniswandung und einem Deckel, mit einer Ausgießöffnung und einem diesem im wesentlichen gegenüberliegend angeordneten Griffelement, und mit einer netz- oder batterieunabhängigen Füllstandsanzeige, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstandsanzeige (10) ein erstes Zusatzbehältnis (11) aufweist, das an der Wandung (9) gehaltert ist und in dem eine Anzeigen-Flüssigkeit aufbewahrt ist, daß mit dem ersten Zusatzbehältnis (11) ein zweites Zusatzbehältnis (13) verbunden ist, in das in Abhängigkeit von der Neigung des Behältnisses (1) bzw. des ersten Zusatzbehältnisses beim Ausgießen von Flüssigkeit eine entsprechende Menge der Anzeigen-Flüssigkeit läuft.

2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Zusatzbehältnis (13) hinter der Behältniswandung (9) verborgen angeordnet ist.

3. Behältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Zusatzbehältnis (13) zum Zurückgießen der Anzeigen-Flüssigkeit in das erste Zu­ satzbehältnis (11) schwenkbar an der Behältniswandung (9) gehaltert ist.

4. Behältnis zur Aufnahme von Flüssigkeit mit einer undurchsichtigen Behältniswandung und einem Deckel, mit einer Ausgießöffnung und einem diesem im wesentlichen gegenüberliegend angeordneten Griffelement, und mit einer netz- oder batterieunabhängigen Füllstandsanzeige, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstandsanzeige (30) einen Schleppmechanismus mit einem Schleppelement (37) und einem Anzeigeelement (35) aufweist, daß das Schleppelement (37) sich selbsttätig stets lotrecht stellend, frei drehbar an der Behältniswandung (29) gehaltert ist, daß das Anzeigeelement (35) drehbar an der Behältniswandung (29) gehaltert ist, und daß das Schleppelement (37) das Anzeigeelement (35) entsprechend der Neigung des Behältnisses (21) beim Ausgießen in eine lotrechte Stellung mitnimmt.