DE19714012A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung der Narkosetiefe - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung der NarkosetiefeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Beurteilung der Narkosetiefe und zur Erzeugung eines Alarms.
Wenn ein kranker Patient operiert oder einer Untersuchung un
terzogen werden soll, wird dem Patienten vorher eine Narkose
verabreicht. Bislang gibt es keine Vorrichtung, die korrekt
die Narkosetiefe messen oder beurteilen kann. Nach der Ver
abreichung einer Narkose beim Patienten mißt daher tatsäch
lich der Arzt Parameter wie den Blutdruck und die Atmung und
schätzt empirisch die Narkosetiefe ab, und daraufhin wird der
Patient operiert oder untersucht.
Vom Standpunkt des Patienten ist die Beurteilung wesentlich,
ob die Narkosetiefe ausreichend ist oder nicht. Wenn die Nar
kosetiefe beispielsweise bei einer Vollnarkose ausreichend
ist, ist der Patient bewußtlos und fühlt keine Schmerzen
infolge eines Einschnitts mit einem Skalpell. Daher kann der
Patient Unterhaltungen zwischen dem Arzt und der Kranken
schwester nicht hören, so daß dem Patienten die Unterhal
tungen und die Bewegungen der betreffenden Personen nicht
bewußt sind.
Ist im Gegensatz die Narkosetiefe unzureichend, so fühlt der
Patient Schmerzen im Bereich des Schnitts oder fühlt die
Schmerzen nicht und merkt, daß er bei Bewußtsein ist. In die
sem Zustand fühlt, da der Patient bei Bewußtsein ist, der
Patient, daß er operiert wird. Insbesondere befindet sich
während der Operation der Patient in einem Zustand, in wel
chem er sich nicht bewegen oder Äußerungen von sich geben
kann, und daher nicht dem Arzt oder der Krankenschwester mit
teilen kann, daß die Narkose unzureichend ist. Da der Patient
bei Bewußtsein ist, empfindet er sogar Angst in einem Zustand,
in welchem er sehr empfindlich auf die Unterhaltung und die
Bewegungen des Arztes und der Krankenschwester reagiert, die
an der Operation beteiligt sind. Es wurde ein Fall berichtet,
in welchem eine Operation durchgeführt wurde, während die
Narkosetiefe unzureichend war, und der Patient bei Bewußt
sein war.
Um die Auswirkungen der Verabreichung eines Narkosemittels
auf einen lebenden Körper zu verringern, besteht seit eini
ger Zeit die Neigung, eine Operation unter Verabreichung
eines Narkosemittels auf minimalem Niveau durchzuführen. Da
her spielt eine Vorrichtung oder ein Verfahren, welche die
Narkosetiefe korrekt beurteilen können, eine wesentliche Rol
le, und daher ist es erforderlich, frühzeitig eine derartige
Vorrichtung oder ein derartiges Verfahren zu entwickeln.
Wie voranstehend geschildert ist jedoch momentan keine Vor
richtung verfügbar, welche korrekt die Narkosetiefe bei der
Verabreichung eines Narkosemittels messen oder beurteilen
kann.
Die Erfindung wurde angesichts der voranstehend geschilder
ten Probleme entwickelt. Ein Vorteil der Erfindung besteht
in der Bereitstellung eines Verfahrens und einer Vorrichtung
zur Beurteilung der Narkosetiefe, bei welchen die Narkose
tiefe durch Messung eines Hautpotentials und Einstellung ei
ner Schwelle beurteilt wird, und ein Alarm abgegeben wird,
wenn die Narkosetiefe unzureichend ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch darge
stellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, aus welchen
weitere Vorteile und Merkmale hervorgehen. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild des Aufbaus einer Ausführungs
form einer Vorrichtung, die bei dem Verfahren zur
Beurteilung der Narkosetiefe gemäß der Erfindung
verwendet wird;
Fig. 2 ein Flußdiagramm der Beurteilung der Narkosetiefe
bei der Ausführungsform von Fig. 1; und
Fig. 3 ein Diagramm des SPL (Hautpotentialpegels), welches
bei der Ausführungsform von Fig. 1 angezeigt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Beurteilung der Nar
kosetiefe wird ein Hautpotential aus einem vorbestimmten
Bereich eines lebenden Körpers festgestellt, wird ein Haut
potential vor Verabreichung eines Narkosemittels festgestellt
und gespeichert, wird ein Hautpotential nach Verabreichung
des Narkosemittels festgestellt und gespeichert, wird eine
Schwelle auf einen frei wählbaren Pegel eingestellt, auf der
Grundlage einer Änderung des gespeicherten Hautpotentials vor
der Verabreichung des Narkosemittels zum gespeicherten Haut
potential nach Verabreichung des Narkosemittels, wird das
sich zeitlich ändernde Hautpotential mit der Schwelle ver
glichen, wodurch die Narkosetiefe beurteilt wird, und wird
ein Alarm auf der Grundlage des Ergebnisses der Beurteilung
abgegeben.
Die Vorrichtung zur Beurteilung der Narkosetiefe gemäß der
Erfindung weist auf: wie beispielsweise in Fig. 1 gezeigt,
mehrere Elektroden, die an einem vorbestimmten Bereich eines
lebenden Körpers angebracht werden sollen; eine Hautpoten
tialmeßeinheit, welche ein Hautpotential von der Elektrode
feststellt; eine Beurteilungseinheit, die ein Hautpotential
vor der Verabreichung eines Narkosemittels feststellt und
speichert, die ein Hautpotential nach Verabreichung des Nar
kosemittels feststellt und speichert, die eine Schwelle auf
einen frei wählbaren Pegel einstellt, auf der Grundlage der
Änderung des gespeicherten Hautpotentials vor der Verabrei
chung des Narkosemittels zum gespeicherten Hautpotential nach
Verabreichung des Narkosemittels, und die das sich zeitlich
ändernde Hautpotential mit der Schwelle vergleicht, und hier
durch die Narkosetiefe beurteilt; und eine Alarmeinheit, die
entsprechend Befehlen von der Beurteilungseinheit einen Alarm
abgibt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Hautpotential von
einem vorbestimmten Bereich eines lebenden Körpers festge
stellt, und werden Hautpotentiale vor und nach der Verabrei
chung eines Narkosemittels festgestellt und gespeichert. Ei
ne Schwelle wird auf einen frei wählbaren Pegel bei einer Än
derung des gespeicherten Hautpotentials vor der Verabreichung
des Narkosemittels zum gespeicherten Hautpotential nach Ver
abreichung des Narkosemittels eingestellt. Das sich zeitlich
ändernde Hautpotential wird mit der vorbestimmten Schwelle
verglichen, wodurch die Narkosetiefe beurteilt wird. Auf der
Grundlage des Ergebnisses der Beurteilung wird ein Alarm ab
gegeben. Daher kann Information in bezug auf die Narkosetie
fe des Patienten einfach und sicher während einer Operation
oder einer Untersuchung erhalten werden.
Nunmehr wird eine Ausführungsform des Verfahrens bzw. der
Vorrichtung zur Beurteilung der Narkosetiefe gemäß der Er
findung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen be
schrieben. Fig. 1 ist ein Blockschaltbild, welches den Auf
bau einer Ausführungsform einer Vorrichtung zeigt, welche
das erfindungsgemäße Verfahren zur Beurteilung der Narkose
tiefe ausführt, Fig. 2 ist ein Flußdiagramm, welches die Be
urteilung der Narkosetiefe gemäß der Erfindung zeigt, und
Fig. 3 zeigt ein Diagramm des SPL (Hautpotentialpegels) wäh
rend der Narkose, welches von einer Hand abgeleitet wird.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 eine Hautpotentialmeß
einheit bezeichnet, welche beispielsweise einen Bioverstär
ker und dergleichen aufweist, und welche Hautpotentialpegel
(nachstehend als SPLs abgekürzt) feststellt, die von Elektro
den E₁ bis E₃ abgeleitet sind, die an einem vorbestimmten
Bereich eines lebenden Körpers angebracht sind, beispiels
weise der Nähe des Handgelenks der rechten Hand, und von
Elektroden E₄ bis E₆, die in der Nähe des Handgelenks der
linken Hand angebracht sind.
Bei dem dargestellten Beispiel sind die Elektroden E₁ bis
E₃ an der rechten Hand befestigt, und die Elektroden E₄
bis E₆ an der linken Hand. Alternativ hierzu können Elek
troden nur an einer Hand angebracht sein. Angesichts eines
möglichen Unfalls, bei welchem der SPL nicht von einer Hand
festgestellt werden kann, da eine Elektrode, die an einer
Hand angebracht war, aus irgendeinem Grund abgefallen ist,
läßt sich eine höhere Sicherheit durch Anbringung von Elek
troden an beiden Händen erreichen. Wenn drei Elektroden an
jeder der Hände angebracht sind, wie in Fig. 1 gezeigt, so
daß der SPL durch eine bipolare Leitung erhalten wird, be
steht der Vorteil, daß die Leitung kaum durch externes Rau
schen oder dergleichen beeinflußt wird. Alternativ hierzu
kann der SPL mit Hilfe einer einpoligen Leitung festgestellt
werden, bei welcher die Zentrumselektrode E₂ der linken
Hand als indifferente Elektrode (Bezugselektrode) verwendet
wird, und der SPL zwischen den Elektroden E₂ und E₃ ab
geleitet wird, und/oder die Zentrumselektrode E₅ der rech
ten Hand als indifferente Elektrode verwendet wird, und der
SPL zwischen den Elektroden E₅ und E₆ abgeleitet wird. Im
Fall einer einpoligen Leitung können, da die Anzahl an Elek
troden klein ist, die Elektroden einfach angebracht werden,
und läßt sich der für die Anbringung erforderliche Zeitraum
verkürzen. Das Ableitungsverfahren kann daher entweder auf
einpolige Ableitung oder zweipolige Ableitung festgelegt wer
den, in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen der Opera
tion oder der Untersuchung. Weiterhin läßt sich überlegen,
daß eine indifferente Elektrode an einem Bereich weg vom
Körper angeordnet werden kann, durch künstliche Erzeugung
eines Potentials.
Die Elektroden können an einem frei wählbaren Bereich eines
lebenden Körpers angebracht werden. Wenn die positive Elek
trode an einem Abschnitt angebracht wird, in welchem die
Transpiration infolge der autonomen Nerven hoch ist, dagegen
die negative Elektrode an einem Abschnitt, in welchem die
Transpiration niedrig ist, wird eine hohe Potentialdifferenz
erhalten, und läßt sich daher die Beurteilung einfach durch
führen. Derartige Transpirationsabschnitte sind vorzugsweise
die Handflächen und die Nähe des Handgelenks, oder die Nähe
der Fußgelenke und die Fußsohlen.
Das Bezugszeichen 2 bezeichnet einen Analog/Digital-Wandler,
der den SPL, der von der Hautpotentialmeßeinheit 1 festge
stellt wird, in ein Digitalsignal umwandelt und das Signal
ausgibt, und 3 bezeichnet eine Beurteilungseinheit, die bei
spielsweise durch eine CPU gebildet wird, die ein RAM und
ROM und dergleichen aufweist. Die Beurteilungseinheit stellt
den niedrigen Pegel vor Verabreichung des Narkosemittels
fest, und den hohen Pegel nach Verabreichung des Narkosemit
tels, aus dem SPL, der von der Hautpotentialmeßeinheit 1 ge
messen wird, vergleicht den SPL, der aufeinanderfolgend fest
gestellt wird, mit einem Alarmpegel, der als die Schwelle
voreingestellt ist, und gibt ein Alarmsignal entsprechend dem
Ergebnis des Vergleichs aus. Die Beurteilungseinheit führt
weiterhin die Steuerung der gesamten Vorrichtung durch. Wenn
die Beurteilung der Narkosetiefe automatisch durchgeführt
werden soll, werden Programme zur Beurteilung der Narkose
tiefe vorher in dem ROM gespeichert, und ermöglichen so die
Durchführung der Beurteilung. Alternativ hierzu kann die Be
urteilung dadurch von Hand ausgeführt werden, daß eine Betä
tigungseinheit 4 eingestellt und in Betrieb genommen wird,
die später genauer erläutert wird. Das RAM speichert zeitwei
lig Daten in bezug auf den niedrigen Pegel des SPL vor Ver
abreichung des Narkosemittels, Daten in bezug auf den hohen
Pegel des SPL nach Verabreichung des Narkosemittels, den
Alarmpegel im Falle einer manuellen Beurteilung, und andere
erforderliche Daten.
Das Alarmsignal wird von der Beurteilungseinheit 3 ausgege
ben, wenn der festgestellte SPL höher als der Alarmpegel ist,
also wenn die Narkosetiefe oder die Schlaftiefe unzureichend
ist.
Das Bezugszeichen 4 bezeichnet eine Betätigungseinheit, die
durch eine Tastatur gebildet wird, ein Betätigungsfeld mit
Drucktasten und dergleichen. Durch die Betätigungseinheit
wird die automatische Beurteilung oder die manuelle Beurtei
lung ausgewählt, werden der niedrige und der hohe Pegel des
SPL eingestellt, die von der Hautpotentialmeßeinheit 1 ge
messen werden, wird der Alarmpegel eingestellt, wird der
Alarm gelöscht, und werden verschiedene erforderliche Daten
eingestellt. Das Bezugszeichen 5 bezeichnet eine Anzeigevor
richtung, die beispielsweise durch eine CRT (Kathodenstrahl
röhre) oder eine Flüssigkristallanzeigevorrichtung gebildet
wird, und welche den Trend des SPL anzeigt, den Alarmpegel,
erforderliche Daten und dergleichen.
Das Bezugszeichen 6 bezeichnet eine Alarmvorrichtung, die
beispielsweise durch ein Licht emittierendes Gerät wie etwa
eine Licht emittierende Diode (LED) gebildet wird, und eine
Treibereinheit für die Licht emittierende Vorrichtung. In
Reaktion auf ein von der Beurteilungseinheit 3 ausgegebenes
Alarmsignal gibt die Alarmvorrichtung einen Alarm in Form
eines Leucht- oder Blinkzustands ab. Alternativ hierzu kann
die Alarmvorrichtung 6 als Schallabgabevorrichtung ausgebil
det sein, beispielsweise als Summer oder kleiner Lautspre
cher, und eine Treibereinheit für die Schallabgabevorrich
tung aufweisen, und einen Alarm in Form eines Summergeräu
sches, einer Sprechnachricht und dergleichen abgeben. Die
Alarmvorrichtung 6 kann dadurch ausgebildet werden, daß ei
ne LED entweder mit einem Summer oder einem Lautsprecher
kombiniert wird, um gleichzeitig einen Alarmvorgang in Form
von Licht und Schall zu erzeugen. Mit einer derartigen An
ordnung kann der Alarm sicher dem Arzt oder der Kranken
schwester mitgeteilt werden.
Das Bezugszeichen 7 bezeichnet eine Aufnahmevorrichtung,
welche die Trendsignalform des SPL aufzeichnet, die von der
Beurteilungseinheit 3 ausgegeben wird, sowie zeitliche Ände
rungen des Alarmpegels und dergleichen, zum Zwecke einer
späteren Untersuchung. Das Bezugszeichen 8 bezeichnet eine
Narkosemaschine, die entsprechend Befehlen von der Beurtei
lungseinheit 3 so arbeitet, daß sie das Narkosemittel an
den lebenden Körper M verabreicht, und die Verabreichung
stoppt, oder die Konzentration des Narkosemittels erhöht.
Der Vorgang der Beurteilung der Narkosetiefe bei dem voran
stehend geschilderten Aufbau wird in bezug auf das Flußdia
gramm von Fig. 2 und das Diagramm des SPL von Fig. 3 beschrie
ben. Der Vorgang von Fig. 2 wird durchgeführt, wenn durch
die Betätigungseinheit 4 die automatische Beurteilung aus
gewählt wurde. Die Trendsignalformen der SPLs, die von den
vorbestimmten Abschnitten der Hand erhalten werden, sind im
wesentlichen einander gleich. Die Feststellung des SPL wird
daher durch die einpolige Leitung durchgeführt, bei welcher
zwei Elektroden E₂ und E₃ an einem vorbestimmten Bereich
der rechten Hand befestigt sind. In dem Diagramm des SPL von
Fig. 3 zeigt die negative Seite der Ordinate eine unzurei
chende Narkosetiefe oder einen Aufwachzustand an, und die
positive Seite eine ausreichende Narkosetiefe oder eine aus
reichende Schlaftiefe. Die Abszisse gibt die abgelaufene
Zeit an.
Der SPL wird über die Elektroden E₂ und E₃, die Hautpoten
tialmeßeinheit 1 und den Analog/Digital-Wandler 2 erhalten
(Schritt S1). Die SPL-Daten, welche der Beurteilungseinheit
3 zugeführt werden, werden an das Anzeigegerät 5 geschickt,
so daß die Trendsignalform des SPL auf dem Bildschirm darge
stellt wird (Schritt S2). Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ändert
sich nach Verabreichung des Narkosemittels in einer Konzen
tration von beispielsweise 5% der Wert des festgestellten
SPL schnell von der negativen Seite zur positiven Seite zu
dem Zeitpunkt, an welchem das Narkosemittel Wirkung zeigt.
Dies zeigt an, daß die Narkosetiefe oder die Schlaftiefe aus
reichend ist.
Aus dem erhaltenen SPL stellt die Beurteilungseinheit 3 den
niedrigen Pegel vor der Verabreichung des Narkosemittels
fest, also den SPL auf niedrigem Pegel in einem Wachzustand,
und speichert ihn (Schritt S3), und stellt weiterhin den SPL
auf hohem Pegel nach Verabreichung des Narkosemittels fest
und speichert ihn (Schritt S4). In diesem Fall kann beispiels
weise ein Verfahren eingesetzt werden, bei welchem der SPL
vor der Operation und nach Ablauf eines Zeitraums von 30 Mi
nuten seit Anbringung der Elektroden festgestellt wird, und
automatisch gespeichert wird, um den niedrigen Pegel des SPL
zu bestimmen, und der SPL nach Ablauf eines Zeitraums von
30 Minuten seit Verabreichung des Narkosemittels automatisch
aus dem Diagramm ausgelesen und gespeichert wird, um den
hohen Pegel des SPL zu bestimmen.
Als nächstes stellt die Beurteilungseinheit 3 den Betrag der
relativen Änderung, der von dem niedrigen Pegel des gespei
cherten SPL bis zum hohen Pegel reicht, auf 100% ein, und
die Position von beispielsweise etwa 60%, von dem niedrigen
Pegel zur positiven Seite (der gestrichelten Linie in Fig. 3)
hin als Alarmpegel (Schritt S5), und setzt die Messung des
SPL fort (Schritt S6). Der Alarmpegel kann frei wählbar von
dem Arzt eingestellt werden, unter Berücksichtigung der Art
des Narkosemittels, der geplanten Dauer der Operation, des
Blutdrucks des Patienten (vor der Operation), des Zustands
des Patienten, usw.
Die Beurteilungseinheit 3 überwacht den SPL, der sequentiell
eingegeben wird und stellt fest, ob die Narkosetiefe oder
Schlaftiefe niedriger ist als der Alarmpegel oder nicht
(Schritt S8). Ist der SPL niedriger als der Alarmpegel, oder
ist die Narkosetiefe oder die Schlaftiefe unzureichend, wird
das Alarmsignal an die Alarmvorrichtung 6 geschickt, und
wird ein Alarm beispielsweise in Form eines Blinklichts von
der Alarmvorrichtung 6 abgegeben (Schritt S9). Gleichzeitig
schickt die Beurteilungseinheit 3 an die Narkosemaschine 8
ein Signal, welches beispielsweise anweist, daß die Konzen
tration des Narkosemittels erhöht wird. Wenn der Befehl
festgestellt wird, kann der Arzt die Konzentration des Nar
kosemittels erhöhen, wodurch der SPL erneut erhöht wird, so
daß die Narkosetiefe oder die Schlaftiefe ausreichend wird
(Fig. 3).
Wenn im Schritt S8 beurteilt wird, daß der SPL nicht niedri
ger als der Alarmpegel ist, kehrt der Vorgang zum Schritt S6
zurück, um den SPL zu messen, und wird die Anzeige der Trend
signalform des SPL im Schritt S7 fortgesetzt.
Nachdem der Alarm im Schritt S9 abgegeben wurde, beurteilt
die Beurteilungseinheit 3 erneut, ob der SPL niedriger als
der Alarmpegel ist oder nicht (Schritt S10). Ist der SPL
nicht niedriger als der Alarmpegel, so wird die Betätigungs
einheit 4 in Gang gesetzt, um den Alarm zu löschen (Schritt
S11), wodurch die Alarmoperation der Alarmvorrichtung 6 ge
stoppt wird. Zu diesem Zeitpunkt setzt die Narkosemaschine
8 die Verabreichung des Narkosemittels fort, während sie die
Konzentration des Narkosemittels zu diesem Zeitpunkt beibe
hält.
Wenn im Schritt S10 festgestellt wird, daß der SPL weiterhin
niedriger als der Alarmpegel bleibt, oder die Narkosetiefe
oder die Schlaftiefe unzureichend ist, kehrt der Vorgang zum
Schritt S9 zurück, um die Alarmoperation fortzusetzen.
Nachdem die Alarmoperation im Schritt S11 beendet ist, wird
die Messung des SPL erneut begonnen (Schritt S12), und wird
der SPL-Trend auf dem Bildschirm der Anzeigevorrichtung 5
angezeigt, oder zeichnet die Aufnahmevorrichtung 7 den SPL
auf (Schritt S13).
Es wird beurteilt, ob die Messung fortgesetzt werden soll
oder nicht (Schritt S14). Wenn die Messung nicht fortgesetzt
werden soll, wird der Betrieb der Narkosemaschine 8 gestoppt,
und endet die Messung. Wenn die Messung fortgesetzt werden
soll, kehrt der Vorgang zum Schritt S8 zurück, um die Schrit
te nach dem Schritt S8 zu wiederholen.
Wie voranstehend erwähnt stellen die Vorgänge des Flußdia
gramms von Fig. 2 die automatische Beurteilung dar. Alter
nativ hierzu kann die Feststellung des hohen und niedrigen
Pegels des SPL und die Einstellung des Alarmpegels in den
Schritten S3, S4 und S5 von Fig. 3 von Hand durchgeführt
werden, während der SPL-Trend beobachtet wird, der auf dem
Bildschirm der Anzeigevorrichtung 5 angezeigt wird. Bei die
ser Alternative liest der Arzt oder die Krankenschwester die
Werte des hohen bzw. niedrigen Pegels des SPL vor und nach
Verabreichung des Narkosemittels von der Anzeige des Trends
auf dem Bildschirm ab, und gibt numerische Daten bezüglich
der Pegel und auch des Alarmpegels über die Tasten der Betä
tigungseinheit 4 ein. In diesem Fall wird die Änderung im
Bereich zwischen dem niedrigen Pegel und dem hohen Pegel des
SPL eingelesen, die auf dem Bildschirm der Anzeigevorrich
tung 5 dargestellt wird, wird die Änderung auf 100% einge
stellt, und wird die Position, die beispielsweise bei 60%
liegt, vom niedrigen Pegel zur positiven Seite hin, als
Alarmpegel eingestellt.
Auf diese Weise kann gemäß der vorliegenden Erfindung die
Narkosetiefe oder die Schlaftiefe entweder im automatischen
oder im manuellen Betrieb beurteilt werden. Mentale Empfin
dungen und körperliche Schmerzen des Patienten können daher
sicher ausgeschaltet werden, und der Arzt oder die Kranken
schwester kann auf sichere Weise den Narkosezustand erfahren.
Wie voranstehend geschildert kann gemäß der vorliegenden
Erfindung die Beurteilung der Narkosetiefe, die beim Stand
der Technik nicht durchgeführt werden konnte, einfach durch
geführt werden, und ist es nur erforderlich, den Patienten
ein Narkosemittel in minimaler Dosis zu verabreichen. Die
Auswirkungen der Verabreichung eines Narkosemittels auf den
Patienten können daher verringert werden. Da der Arzt oder
die Krankenschwester über den Zustand informiert wird, in
welchem die Narkosetiefe unzureichend ist, ist die Erfindung
in der Hinsicht vorteilhaft, daß der Arzt oder die Kranken
schwester sicher den Zustand der Narkosetiefe feststellen
kann, und daß die Durchführung einer Operation oder einer
Untersuchung in einem Zustand verhindert wird, in welchem
der Patient bei Bewußtsein ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Beurteilung der Narkosetiefe mit folgenden
Schritten:
Feststellen eines Hautpotentials von einem vorbestimmten Bereich eines lebenden Körpers;
Feststellen eines Hautpotentials von einem vorbestimmten Bereich eines lebenden Körpers;
Feststellen und Speichern eines Hautpotentials vor Verab
reichung eines Narkosemittels;
Feststellen und Speichern eines Hautpotentials nach Ver
abreichung des Narkosemittels;
Einstellen einer Schwelle auf einem frei wählbaren Pegel auf der Grundlage einer Änderung von dem gespeicherten Hautpotential vor Verabreichung des Narkosemittels zum gespeicherten Hautpotential nach Verabreichung des Nar kosemittels;
Beurteilen der Narkosetiefe durch Vergleich des sich zeit lich ändernden Hautpotentials mit der Schwelle; und
Abgabe eines Alarms auf der Grundlage des Ergebnisses der Beurteilung.
Einstellen einer Schwelle auf einem frei wählbaren Pegel auf der Grundlage einer Änderung von dem gespeicherten Hautpotential vor Verabreichung des Narkosemittels zum gespeicherten Hautpotential nach Verabreichung des Nar kosemittels;
Beurteilen der Narkosetiefe durch Vergleich des sich zeit lich ändernden Hautpotentials mit der Schwelle; und
Abgabe eines Alarms auf der Grundlage des Ergebnisses der Beurteilung.
2. Vorrichtung zur Beurteilung der Narkosetiefe, welche auf
weist:
eine Elektrode, die an einem vorbestimmten Bereich eines lebenden Körpers angebracht werden soll;
eine Hautpotentialmeßeinheit zur Feststellung eines Haut potentials von der Elektrode;
eine Beurteilungseinheit zur Feststellung und Speicherung eines Hautpotentials vor Verabreichung des Narkosemittels, zur Feststellung und Speicherung eines Hautpotentials nach Verabreichung des Narkosemittels, zur Einstellung einer Schwelle auf einem frei wählbaren Pegel auf der Grundlage einer Änderung von dem gespeicherten Hautpotential vor Verabreichung des Narkosemittels zum gespeicherten Haut potential nach Verabreichung des Narkosemittels, und zur Beurteilung der Narkosetiefe durch Vergleich des sich zeitlich ändernden Hautpotentials mit der Schwelle; und
eine Alarmeinheit zur Abgabe eines Alarms entsprechend Anweisungen von der Beurteilungseinheit.
eine Elektrode, die an einem vorbestimmten Bereich eines lebenden Körpers angebracht werden soll;
eine Hautpotentialmeßeinheit zur Feststellung eines Haut potentials von der Elektrode;
eine Beurteilungseinheit zur Feststellung und Speicherung eines Hautpotentials vor Verabreichung des Narkosemittels, zur Feststellung und Speicherung eines Hautpotentials nach Verabreichung des Narkosemittels, zur Einstellung einer Schwelle auf einem frei wählbaren Pegel auf der Grundlage einer Änderung von dem gespeicherten Hautpotential vor Verabreichung des Narkosemittels zum gespeicherten Haut potential nach Verabreichung des Narkosemittels, und zur Beurteilung der Narkosetiefe durch Vergleich des sich zeitlich ändernden Hautpotentials mit der Schwelle; und
eine Alarmeinheit zur Abgabe eines Alarms entsprechend Anweisungen von der Beurteilungseinheit.
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